Miss Money – Was schlaue Mädchen über Geld wissen sollten - Magdalena Sporkmann - E-Book
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Miss Money – Was schlaue Mädchen über Geld wissen sollten E-Book

Magdalena Sporkmann

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Beschreibung

Taschengeld, Ferienjobs, Money Mindset – Was du schon immer über Geld wissen wolltest Warum verdienen, sparen und investieren Frauen weniger Geld als Männer? Sie sind doch weder dümmer noch fauler! Die Wahrheit ist: Frauen haben oft große Berührungsängste mit dem Thema Finanzen. Aber damit ist jetzt Schluss. MISS MONEY vermittelt Mädchen ab zwölf praxisnahes Grundlagenwissen zum Sparen, Geldverdienen, Konsumieren und Investieren. Dank starker weiblicher Vorbilder und einer gendergerechten Sprache verleiht es das nötige Selbstvertrauen, um gute Finanzentscheidungen zu treffen: Wofür Geld ausgeben? Wie und wieviel sparen? Wie können schon Jugendliche Geld verdienen? Was ist meine Arbeit wert? Das perfekte Buch um schon junge Mädchen zu empowern, ihre Finanzen selbstbewusst in die Hand zu nehmen!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 166

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Über das Buch

Warum verdienen, sparen und investieren Frauen weniger Geld als Männer? Sie sind doch weder dümmer noch fauler!

 

Die Wahrheit ist: Frauen haben oft große Berührungsängste mit dem Thema Finanzen. Aber damit ist jetzt Schluss. MISSMONEY vermittelt Mädchen praxisnahes Grundlagenwissen zum Sparen, Geldverdienen, Konsumieren und Investieren. Dank starker weiblicher Vorbilder und einer gendergerechten Sprache verleiht dieser Ratgeber das nötige Selbstvertrauen, um gute Finanzentscheidungen zu treffen: Wofür Geld ausgeben? Wie und wieviel sparen? Wie kann ich schon als Jugendliche Geld verdienen? Was ist meine Arbeit wert?

 

Der Grundstein für das finanzielle Empowerment der Frauen von morgen!

Magdalena Sporkmann

Miss Money

Was schlaue Mädchen über Geld wissen sollten

Mit Illustrationen von Inka Vigh

 

 

 

Bonusmaterial zum Buch und Veranstaltungstermine findest du auf der Miss Money Website. Scanne dafür diesen QR-Code.

 

 

 

Für Nora, Laura, Alma, Ida, Hannah und Freya

 

 

 

Hallo Du,

 

schön, dass du dieses Buch in die Hand genommen hast. Vielleicht hast du zugegriffen, weil du gern wüsstest, wie du mehr Taschengeld bekommen oder dir selbst etwas Geld dazuverdienen kannst. Oder du hast einen Wunsch, auf den du sparen möchtest, aber irgendwie gelingt es dir noch nicht so richtig und am Ende gibst du das Geld doch immer für irgendetwas anderes aus. Das kenne ich selbst sehr gut …

 

Statt darüber zu jammern, hast du zu diesem Buch gegriffen, mit dem du lernen kannst, wie du dein eigenes Geld verdienen, sparen und vermehren kannst. Das ist klasse! Und damit hast du den allermeisten Mädels und Frauen etwas voraus. Viele Frauen denken, dass Finanzen Männersache sind. Und das war lange Zeit auch tatsächlich so. Erst seit 65 Jahren dürfen Frauen in Deutschland ohne die Erlaubnis ihres Ehemannes arbeiten und ihr eigenes Geld verdienen sowie ein Konto und damit die Macht über ihr eigenes Geld haben. Unfassbar, oder? Deine Großmutter hat also vermutlich noch eine Zeit erlebt, in der Frauen finanziell vollkommen von ihrem Ehemann abhängig waren.

 

Aber das ist vorbei und es ist höchste Zeit, dass junge Mädchen und Frauen die Freiheiten, die sie haben, auch nutzen! Denn selbst heute im Zeitalter der sogenannten Gleichberechtigung kümmert sich in vielen Familien immer noch der Mann um die finanziellen Angelegenheiten. Und viele Frauen bleiben zu Hause und kümmern sich um Haushalt und Kinder – dadurch bekommen sie dann später weniger Rente und haben im Alter weniger Geld zur Verfügung.

 

Also herzlichen Glückwunsch, dass du dich entschieden hast, dieses Buch zu lesen und deine Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Mit Geld lässt sich nämlich eine ganze Menge erreichen. Egal, was du mit deinem Leben vorhast, Geld wird immer eine wichtige Rolle darin spielen. Wenn du willst, wird dir Geld ein tolles Studium ermöglichen, großartige Reisen und vielleicht eines Tages sogar die Gründung eines Start-ups. Du hast große Träume und am Geld sollen sie nicht scheitern.

 

Und jetzt nichts wie losgelesen! Du kannst jederzeit starten – egal, wie wenig Geld, Vorwissen oder Erfahrung du im Moment hast. Dieses Buch wächst mit dir, deinen Fortschritten und deinem Wissensdurst mit. Du kannst klein anfangen und dich langsam vortasten oder direkt voll durchstarten. Den größten Schritt bist du schon gegangen: Du hast Interesse für das Thema Finanzen gezeigt. Und ich kann dir versprechen: Du wirst nicht enttäuscht sein. Finanzen sind einfach, machen Spaß und öffnen dir viele Türen.

 

Ich wünsche dir viel Freude mit diesem Buch!

 

Deine Collien

Teil 1 – Ohne Moos nix los? – Du und dein Geld

Dieses Buch ist für dich

Welches sind deine drei größten Wünsche oder Träume?

Brauchst du Geld, um dir diese Wünsche zu erfüllen? Zugegeben: Du benötigst vermutlich nicht nur Geld, sondern auch Köpfchen, Mut, gute Freundinnen[1] oder Geduld. Aber sehr wahrscheinlich kannst du wenigstens einen deiner Wünsche nur mit Geld erfüllen.

Es gibt wunderschöne Dinge, die nichts kosten, zum Beispiel:

Es gibt aber auch viele schöne und wichtige Dinge, die etwas kosten, zum Beispiel:

Wir alle benutzen ständig Geld, um etwas zu bezahlen, was wir brauchen oder wollen. Gleichzeitig ist es falsch zu denken, dass Geld all unsere Probleme löst, Bedürfnisse befriedigt und Wünsche erfüllt. Das glaubst du nicht? Dann notiere dir einmal einige deiner schönsten Erinnerungen.

Sind es Dinge oder Menschen und Erlebnisse, an die du dich gern erinnerst? Ist es dein erstes eigenes Smartphone oder der Tag, an dem deine kleine Schwester geboren wurde, oder die Besteigung eines Berges mit deiner Tante?

Jetzt frage dich einmal, worauf du am ehesten verzichten könntest: Sind es Dinge, Menschen oder Erlebnisse? Was würdest du ohne dein Skateboard machen? Was ohne deine beste Freundin? Was ohne den Ausflug ans Meer in den Ferien?

Du merkst: Die Menschen in deinem Leben sind unersetzbar – und du kannst sie mit keinem Geld der Welt kaufen. Die meisten Dinge aber sind verzichtbar. Erlebnisse sind wichtig und schön, manche prägen uns und die Erinnerung daran macht uns ewig Freude. Aber macht es rückblickend einen Unterschied, ob du mit deinen Freunden am fernen Meer oder an einem nahen See warst? Ob ihr dorthin mit dem Zug oder dem Fahrrad gefahren seid? Ob ihr dort das teure Essen vom Imbiss oder ein günstiges mitgebrachtes Picknick gegessen habt? Vermutlich eher weniger …

Und trotzdem gibt es für jede von uns Dinge oder Erlebnisse, die wir nicht missen wollen, weil sie unser Leben so sehr bereichern. Iris freut sich die ganze Woche über auf ihren Töpferkurs. Jin fährt überall mit ihrem Skateboard hin. Charus Kindergartenfreundin lebt in England und sie möchte sie wenigstens ein Mal pro Jahr besuchen. Sie alle brauchen Geld, um das, was ihnen wirklich wichtig ist, zu bezahlen.

Geld ist also nicht die Lösung all unserer Probleme und macht auch nicht glücklich, aber es ist ein mächtiges Werkzeug, mit dem wir viele unserer Bedürfnisse und Wünsche erfüllen können. Je besser du dieses Werkzeug beherrschst, desto nützlicher wird es dir sein. Und in diesem Buch lernst du, wie. – Damit Geld dich nicht daran hindert, das zu erreichen oder zu bekommen, was dir wirklich wichtig ist!

Was ist eigentlich Geld?

Geld ist ein Tauschmittel. Bevor die Menschen Geld hatten, haben sie Waren direkt gegeneinander getauscht, etwa ein Stück Leder gegen einen Korb Pilze.

Dieser Tauschhandel hat allerdings einige Tücken:

1. Die Dinge, die gegeneinander getauscht werden, sollten ungefähr gleich viel wert sein. Dabei kann man sich allerdings gewaltig täuschen. (Daher übrigens das Wort »tauschen«!) Das Leder ist vom Feinsten und auch die Pilze sehen wunderschön aus mit ihren samtigen Kappen. Aber der Schein trügt: Innen sind sie voller Würmer. Ein schlechter Tausch!

 

2. Stell dir vor: Die Pilzsammlerin möchte kein Leder, sondern lieber ein Stück Fleisch. Das Angebot des einen passt also nicht zur Nachfrage der anderen.

 

3. Der Lederhändler hat vielleicht neben dem Leder auch noch einige Tiere. Allerdings möchte er kein Tier schlachten, nur um ein kleines Stück Fleisch gegen einen Korb Pilze zu tauschen. Das restliche Fleisch würde dann, wenn er es nicht schnell gegen weitere Waren eintauscht, verderben. Viele Waren sind nicht lange haltbar. Man kann sie deshalb auch schlecht aufbewahren und für später »sparen«, wenn man sie gerade nicht tauschen möchte. Und denk nur an den vielen Platz, den man bräuchte!

 

4. Die Tiere des Lederhändlers sind also schlecht teilbar, brauchen viel Platz und ihr Fleisch ist nicht lange haltbar. Entweder tauscht der Händler ein ganzes Tier gegen eine Ware ein, die genauso viel wert ist wie das Tier, oder er findet viele einzelne Abnehmer, deren Waren er im Tausch gegen ein Stück Fleisch gebrauchen kann. Das ist aber natürlich sehr aufwendig!

 

5. Um das Problem zu lösen, könnte der Lederhändler zunächst sein Leder bei einem Jäger gegen Fleisch eintauschen und dann bei der Sammlerin das Fleisch gegen Pilze. Das ist aber ebenfalls sehr umständlich und dauert lange.

Deshalb wurden Metalle wie Gold, Silber und Kupfer zu beliebten Tauschmitteln. Sie sind geradezu ewig haltbar, gut teilbar und klein, also leicht zu transportieren und aufzubewahren. Man konnte sie als praktisches Zwischentauschmittel gegen alle anderen Waren eintauschen. Gold, Silber und Kupfer wurden also in kleine Stückchen – die Münzen – geteilt. Das Geld war erfunden! Eine Münze war anfangs so viel wert wie die Menge des Metalls, aus dem sie bestand.

Euro-Münzen beispielsweise bestehen jedoch nicht mehr aus wertvollem Gold oder Silber, sondern zum größten Teil aus günstigem Kupfer, Messing und Nickel. Der Wert unserer Münzen entspricht auch nicht mehr ihrem Materialwert, sondern ist unabhängig davon festgelegt. Der Wert unseres Geldes basiert auf einem Versprechen: Die Bank gibt dir das Versprechen, dass du zum Beispiel mit einer Zwei-Euro-Münze etwas kaufen kannst, das zwei Euro kostet.

Wenn man nun aber etwas sehr Wertvolles kaufen will, sind Münzen auch nicht das Richtige. Stell dir vor, du solltest ein Fahrrad in Münzen bezahlen. Wenn es 400 Euro kostet, müsstest du 200 Zwei-Euro-Stücke in den Laden schleppen. Das sind 1,5 Kilogramm! Deshalb gibt es Geldscheine, die genauso wie Münzen ein Versprechen geben. Ein Hundert-Euro-Schein zum Beispiel ist eine Art Gutschein, mit dem man etwas kaufen kann, das einhundert Euro kostet. Geldscheine bestehen übrigens zum größten Teil aus Baumwolle – wie dein T-Shirt. Deswegen ist es auch nicht so schlimm, wenn du aus Versehen mal einen Geldschein in der Hosentasche vergisst und er mitgewaschen wird.

Geld löst also eine Menge Probleme des Tauschhandels: Es ist klein, teilbar, leicht, haltbar und man kann es gegen praktisch alle anderen Gegenstände desselben Werts eintauschen. Aber wie viel ist ein einzelner Geldschein oder eine einzelne Münze nun wert? Die Zahl auf der Münze oder dem Geldschein gibt einen Wert an, zum Beispiel zehn Cent, fünf, fünfzig oder hundert Euro. Dieser Wert ist so groß wie sein Gegenwert, also der Preis der Ware, die man mit dem Geld kaufen kann. Was du von deinem Geld kaufen kannst, ändert sich allerdings ständig, weil sich der Preis der Dinge ständig ändert. Und dieser hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.

Sagen wir, du hast vier Euro und möchtest davon Erdbeeren kaufen. Aber es ist gerade Winter und Erdbeeren wachsen eigentlich im Sommer. Die Erdbeeren, die du im Winter kaufen kannst, kommen entweder aus einem Land, in dem gerade Sommer ist, oder aus einem Gewächshaus. Beides ist sehr aufwendig und teuer: Kommen die Erdbeeren aus einem anderen Land, sind sie weit gereist, vielleicht sogar mit dem Flugzeug. Kommen sie aus einem Gewächshaus, musste der Erdbeer-Bauer zunächst das Gewächshaus bauen, es beheizen und bewässern. Die Erdbeeren müssen also teuer verkauft werden, weil ihr Anbau und Transport aufwendig und kostspielig waren. Deshalb kannst du im Winter für vier Euro nur eine kleine Schale Erdbeeren kaufen.

Im Sommer wachsen die Erdbeeren nahezu vor deiner Tür, weil sie dort alles bekommen, was sie brauchen: Sonne, Wärme und etwas Regen. Sie müssen weder reisen noch in einem beheizten Gewächshaus reifen. Deshalb können sie viel günstiger angebaut und verkauft werden. Eine kleine Schale Erdbeeren kostet dann nur noch zwei Euro, also halb so viel wie im Winter. Und wenn alle Erdbeeren gleichzeitig reif werden und es plötzlich mehr Erdbeeren gibt als die Menschen kaufen wollen, bieten die Händlerinnen sie noch günstiger an, um möglichst viel zu verkaufen. Dann kannst du sogar zwei Schalen Erdbeeren für zwei Euro kaufen. Das ist vier Mal so viel wie im Winter.

Wenn du für die gleiche Geldmenge nicht immer gleich viel kaufen kannst, bedeutet das auch: Du kannst schlaue oder weniger schlaue Entscheidungen beim Einkaufen treffen. Dazu später mehr.

Geld hat keinen eigentlichen Wert. Der Wert des Geldes schwankt mit seinem Gegenwert, dem Preis der Waren.

Wenn alles immer teurer wird und du deshalb immer weniger für die gleiche Summe Geld kaufen kannst, nennt man das Inflation. Das Geld wird dabei entwertet.

Wenn aber alles immer günstiger wird und du deshalb immer mehr für die gleiche Summe Geld kaufen kannst, gibt es eine Deflation. Das Geld wird dabei aufgewertet.

Übrigens: Ist dir schon mal aufgefallen, dass die Menschen in unterschiedlichen Ländern unterschiedliches Geld haben? Vielleicht musstest du auf Reisen schon mal Geld umtauschen, um dann am Urlaubsort bar bezahlen zu können. Der Grund dafür ist, dass es verschiedene Währungen gibt. In Deutschland gibt es zum Beispiel den Euro, in der Schweiz den Franken und in den USA den US-Dollar. Eine Währung ist das Zahlungsmittel eines Landes oder einer Währungsunion. In einer Währungsunion haben sich verschiedene Länder zusammengeschlossen, die alle dieselbe Währung benutzen, wie zum Beispiel die Länder des Euro-Raumes.

Aber ist es nicht ein bisschen komisch, dass du in dem einen Land Brot nur für Euro, in dem anderen aber nur für Franken kaufen kannst? Warum funktionieren die Währungen nur an einem bestimmten Ort? Die einfache Antwort lautet: Vertrauen. Die Menschen eines Landes vertrauen in ihre Währung. Sie vertrauen darauf, dass sie mit dem gleichen Geld, mit dem ihre Arbeit bezahlt wird, im Supermarkt einkaufen können. Und woher kommt dieses riesige Vertrauen? Institutionen wie Banken und Zentralbanken bürgen für die Sicherheit der Währung. Sie stellen sicher, dass das Geld, das ausgegeben wird, echt ist und dass die Zahl auf deinem Kontoauszug stimmt. Sie sorgen dafür, dass Geld, welches du deiner Freundin überweisen möchtest, bei ihr ankommt und von deinem Konto abgezogen wird. Zentralbanken legen auch fest, wie viel Geld im Umlauf ist und bemühen sich so darum, dass Geld und Waren in einem guten Verhältnis zueinander stehen, damit es weder eine starke Inflation noch eine starke Deflation gibt.

Dollar, Euro und Co. sind also an die Länder, in denen sie gültig sind, gebunden. Deshalb spricht man auch von nationalen Währungen. Im Gegensatz dazu gibt es auch globale, digitale Währungen. Diese können weltweit eingesetzt werden, existieren aber nur digital, das heißt ohne Münzen und Scheine. Man nennt diese Währungen auch Kryptowährungen und manche behaupten, sie seien das neue Geld. Was es damit auf sich hat, erfährst du im Kapitel Kryptowährungen.

Geld und Gefühle

Weil Geld so ein kraftvolles Werkzeug ist, kann es starke Gefühle auslösen. Kennst du das?

Vielleicht fühlst du dich …

… schuldig, weil du mehr ausgegeben hast, als du wolltest.

 

… zufrieden, weil du Geld gespart hast.

 

… gierig, weil du das Geld, das dir deine Eltern für dich und deine Geschwister gegeben haben, nicht teilen möchtest.

 

… stolz, weil du dir dein eigenes Geld verdient hast.

 

… ängstlich, weil du deine Geldbörse nicht mehr finden kannst und fürchtest, sie verloren zu haben.

 

… glücklich, weil Oma dir einen Zwanziger zugesteckt hat.

 

… neidisch, weil deine Freundin mehr Taschengeld bekommt als du.

 

… beruhigt, weil du weißt, dass du genug Geld gespart hast, um dir sofort eine Konzertkarte zu sichern, wenn deine Lieblingsband ein Konzert in der Nähe gibt.

Frag mal deine Freundinnen: Bestimmt haben sie sich auch alle schon einmal so gefühlt, wenn es um Geld ging. Deine Gefühle sind wichtig, denn sie können dir viel darüber verraten, wie es mit dir und deinem Geld gerade so läuft: Hast du genug, um dir deine Wünsche zu erfüllen? Weißt du, wie du an mehr Geld kommst? Gelingt es dir, zu sparen? Gibst du mehr aus, als du möchtest?

WAS, WENN …

… schlechte Gefühle wegen Geld deine Freundschaft belasten? Vielleicht hast du Freundinnen, die wesentlich mehr Geld zur Verfügung haben als du und beneidest sie darum. Oder du bist traurig, weil du es dir nicht leisten kannst, mit ihnen in das angesagte neue Café zu gehen. Vielleicht hat aber auch deine Freundin weniger Geld als du und du fühlst dich schuldig, wenn du dir etwas Schönes gönnst und weißt, dass sie sich das niemals leisten könnte. So oder so: Ihr solltet offen miteinander sprechen. Weder viel noch wenig Geld zu haben, ist eine Schande. Wenn ihr befreundet seid, wird Geld kein Hindernis sein. Sprecht darüber, wer wie viel Geld ausgeben kann oder will und findet einen Kompromiss. Ihr könntet euch auf etwas einigen, was ihr euch alle leisten könnt. Ein Kompromiss kann aber auch sein, dass die, die mehr haben, mehr zahlen und damit ausgleichen, dass manche weniger haben. Du wirst sehen: Es ist wahrscheinlich, dass nicht immer die einen mehr haben als die anderen. Je nachdem, wie euer Leben weiter verläuft, wird sich das Verhältnis noch häufiger umdrehen: Mal hat die eine, mal die andere mehr Geld und ihr könnt euch gegenseitig unterstützen. Allerdings sollte diese Unterstützung freiwillig und bedingungslos gewährt werden, damit sie eure Freundschaft bereichert und nicht belastet.

Dein Money Mindset

Du hast schon gelernt, dass der Wert deines Geldes alles andere als in Stein gemeißelt ist. Er hängt von vielen Dingen ab – auch von deinem Money Mindset. Das Money Mindset ist deine Einstellung zu Geld, beispielsweise ob du Geld gut oder böse, wichtig oder unwichtig findest. Denke einmal über die folgenden Situationen nach und du wirst erkennen, wie deine Einstellung zum Geld dessen Wert für dich beeinflusst.

 

Treffen diese Aussagen auf dich zu?

1. Der Kassierer gibt dir dein Wechselgeld. Du hast bereits ausgerechnet, wie viel du zurückbekommen solltest und zählst das Geld nach, bevor du es ins Portemonnaie steckst.

 

2. Deine Cousine ruft an und fragt, was du dir von ihrem Gutschein zum Geburtstag gekauft hast. Du schielst hinüber zu deiner Pinnwand. Dort siehst du den Gutschein jeden Tag und freust dich schon darauf, dir davon etwas Schönes zu leisten. Bis du weißt, was genau, hebst du ihn voller Vorfreude auf.

 

3. Dein Geld liegt nicht lose in deiner Jackentasche oder deinem Zimmer, sondern du bewahrst es an einem sicheren Ort auf, zum Beispiel in deinem Portemonnaie, im Sparschwein oder auf deinem Bankkonto.

 

4. Du sagst der Eisverkäuferin, welche Sorten du haben möchtest. Als sie den Preis nennt, gibst du ihr die abgezählten Münzen. Du hattest dir zuvor genau überlegt, was du nimmst und ausgerechnet, was es kostet.

 

5. Schon wieder hast du deine Mütze irgendwo vergessen. Deine Freundin sagt: »Umso besser, dann können wir zusammen eine neue aussuchen!« Aber du gehst alle Wege noch mal ab, rufst in den Fundbüros des öffentlichen Nahverkehrs, der Schule und des Sportvereins an. Kurzum: Du tust alles, um deine Mütze wiederzufinden.

 

6. Dein Papa fragt dich: »Wie viel Geld hast du auf dem Flohmarkt ausgegeben?« Du weißt genau, wie viel und sagst es ihm, ohne zu zögern.

Was haben all diese Situationen gemeinsam? Ein Sprichwort fasst es gut zusammen: »Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.« Pfennig und Taler sind Geldstücke von früher. Heute könnte es heißen: »Wer den Cent nicht ehrt, ist des Euros nicht wert.« Das bedeutet: Wer nicht gut auf sein Kleingeld aufpasst und es bei kleinen Geldbeträgen nicht so genau nimmt, wird vermutlich niemals zu einem großen Vermögen kommen.

Immer, wenn du mit »Ja« geantwortet hast, hast du bewiesen, dass du auf dein Geld achtest. Ein »Nein« zeigt hingegen, dass du nachlässig mit deinem Geld umgehst. Vielleicht denkst du: »Ist doch egal, ob das Rückgeld auf den Cent genau stimmt.« Aber das ist es nicht. Denn wenn du jetzt zu faul bist, nachzurechnen, wirst du vermutlich auch zu faul sein, wenn es einmal um mehr Geld geht. Erstaunlicherweise gewöhnen wir uns sehr schnell daran, eine bestimmte Menge Geld zur Verfügung zu haben. Wenn du heute vierzig Euro Taschengeld im Monat bekommst, denkst du, dass ein Euro mehr oder weniger auch keinen großen Unterschied macht. Ein Euro von vierzig sind 2,5 Prozent. Aber stell dir vor, du verdienst später einmal viertausend Euro im Monat. 2,5 Prozent von viertausend Euro sind hundert Euro. Das ist mehr als doppelt so viel wie dein jetziges Taschengeld. Denkst du immer noch, dass es auf diese 2,5 Prozent nicht ankommt?

Du erkennst: Es macht einen deutlichen Unterschied, ob das Wechselgeld genau stimmt. Es macht einen Unterschied, ob du dein Geld sorgsam aufbewahrst und nichts davon verbummelst. Und es macht einen Unterschied, ob du eine neue Mütze kaufen musst, weil du zu faul bist, die verlorene zu suchen.