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Glutensensitivität und Histaminintoleranz bleiben oft unerkannt. Wenn dann Magen- und Darmprobleme sowie Kreislaufschwäche eine zentrale Rolle spielen, braucht man viel Geduld, um sich im Alltag mit den Gegebenheiten und der Ernährungsumstellung zu arrangieren. Ein zumeist langer Weg steht den Betroffenen bevor. Durch eigene Erfahrungen und Recherchen schildert die Autorin Zusammenhänge zu diesen Erkrankungen, um es anderen Menschen leichter zu machen. Rezeptvorschläge für glutenfreie, histaminarme und zuckerfreie Kost, das Schreiben eines Ernährungstagebuches sowie Entspannungsübungen geben Hilfestellungen, um diese schwierige Zeit gut zu überstehen.
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Seitenzahl: 102
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Bluttest
Glutensensitivität
Histaminintoleranz
Darmgesundheit
Rezeptvorschläge
Ernährungsplan
Lebensmittelliste
Entspannungsvorschläge
Bezugsquellen
Buchtipps
Rezepte-Register
Schlussworte
Vita der Autorin
Anmerkungen
Dieses Buch wurde geschrieben, um anderen Menschen zu helfen und es ihnen leichter zu machen, im Alltag mit den Erkrankungen Glutensensitivität, Histaminintoleranz sowie Darmproblemen zurecht zu kommen. Wie so oft, treffen gleiche Symptome auf verschiedene Krankheitsbilder zu. Das macht die Feststellung und Bekämpfung der Ursachen oft schwierig.
Lange Zeit war ich beschwerdefrei. Das hatte ich durch eine Umstellung auf die Kost mit Dinkel erreicht. Aber dann passierten einige Dinge in meinem Leben, die ich nicht so einfach wegstecken konnte. Durch sehr viel Aufregung, einigen menschlichen Enttäuschungen, Alltags- und emotionalen Stress und einer tiefen Trauer um einen geliebten Menschen, geriet mein ganzes Leben aus den Fugen.
Es passierte, was vielleicht passieren musste. Ich wurde rückfällig und aß Süßigkeiten in größeren Mengen. Dass diese netten Seelentröster nur für einen kurzen Moment ein Glücksgefühl verleihen, das war mir durchaus bewusst. Inkonsequent könnte man das nennen, aber ich nenne es einfach nur: Ich bin ein Mensch, einfach ein normaler Mensch mit menschlichen Zügen, Gefühlen und Schwächen. Doch was meinem Seelenleben scheinbar guttat, gefiel meinem Innenleben bedeutend weniger.
Es begann ein recht schmerzhafter Weg für mich und es machte mir einfach Angst, was mit mir und meinem Körper geschah. Meine Kräfte verließen mich tagtäglich mehr und mehr. Manchmal hatte ich das Gefühl, gar nicht mehr zu existieren. Wenn ich schon keine Kraft mehr für mich selbst aufbringen konnte, wie sollte ich dann noch Kraft für andere Mitmenschen haben?
Die Lebensqualität, wenn ich sie denn überhaupt noch hatte, litt mehr als es mir lieb war. Schweren Herzens zog ich mich zurück, um wieder gesund zu werden. Aber das ist gar nicht mal so einfach, denn Hilfe von den Menschen, die mir von Berufswegen her hätten helfen können bzw. sollten, erhielt ich leider sehr wenig. Die Worte: „Was kommt, geht auch wieder“ oder „Ach, das kann doch gar nicht sein“, habe ich noch im Ohr.
Es ging mir zwar eine Weile wieder etwas besser, aber dann traten die gleichen Symptome wieder auf. Der Magen quälte mich ständig, dann die ewige Belastung im rechten Oberbauch und vor allen Dingen diese Kraftlosigkeit. Ich fühlte mich schwach, einfach nur sehr schwach.
Natürlich wurde ich erneut untersucht, bekam Tabletten, die allerdings nicht geholfen haben, ich empfand eher, dass das Gegenteil der Fall war.
Nach den Ursachen wurde leider nicht geforscht. Aber das habe ich schon oft erlebt. Meine Beschwerden blieben ziemlich unbeachtet und ich fühlte mich richtig im Stich gelassen. Meinen Körper beeindruckte das allerdings nicht und er schien aufzugeben. Ich wurde schwächer und schwächer.
Eines Morgens war ich dann so schwach, dass ich nichts mehr alleine machen konnte. Nicht einmal alleine zur Toilette konnte ich gehen. Die Sanitäter, die gerufen wurden, haben mich angesehen, mir den Blutdruck gemessen, der sehr hoch war, meinten aber, ich hätte eine Panikattacke. Nun ja, ich denke, dass jeder, der in meiner Situation gewesen wäre, Angst gehabt hätte. Ausnahmslos!
Herzrasen, Atemnot, das Gefühl zu haben, bewusstlos zu werden, Taubheitsgefühl im linken Fuß und Unterschenkel, nun ja, das ist sicher keine Kleinigkeit und sollte nicht belächelt werden. Außer meiner geliebten Schwester schien allerdings niemand mein Problem wirklich ernst zu nehmen.
Quasi mit letzter Kraft traf ich dann die Entscheidung, mir selbst zu helfen, wenn es denn niemand anderes tat. Welche Wahl hatte ich denn? Einfach nur unbeschwert leben zu können, das war mein sehnlichster Wunsch.
Vor etlichen Jahren hatte ich schon einmal sehr unter beruflichem Stress zu leiden und die Probleme waren ähnlich, aber nicht so heftig wie an diesem besagten Morgen und die Zeit danach. Ich folgte meiner Intuition und ließ erneut einen Bluttest machen, um Nahrungsmittelunverträglichkeiten festzustellen. Nur wurde das leider auch für unsinnig erklärt und ich musste alles selbst bezahlen. Ein weiterer Bluttest auf Histamin, wie ich mir das gewünscht hatte, blieb leider aus. Aber wie ich heute weiß, war dieser Test alles andere als Unsinn!
Nach gut einem Jahr habe ich endlich einen entsprechenden Test machen dürfen, denn ich musste jemanden finden, der mir Blut abnimmt, sei es ein Arzt oder Heilpraktiker. Und siehe da, mein Histamin-Wert war erhöht.
Nun las ich wissenschaftliche Studien. Mehr und mehr lernte ich Zusammenhänge über diese Krankheitsbilder: Glutensensitivität und Histaminintoleranz kennen. Es traf alles zu, was mir gesundheitlich zusetzte!
Meine Erfahrungen möchte ich gerne mit Ihnen, liebe Leser:innen teilen. Sollten Sie gerade verzweifelt sein, geben Sie bitte nicht auf. Ich habe das auch nicht getan, obwohl mir oft genug danach war.
Von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen alles Liebe und Gute.
Herzlichst, Gabriele Kuppe
Den Bluttest, ob ich auf Nahrungsmittel reagiere, habe ich durch www.imupro.de erstellen lassen.
Von dort aus kann man sich Informationsmaterial bestellen und sich für eine Variante des Tests entscheiden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ob man dies oder jenes testen lassen will.
Wenn der entsprechende Test gewählt wurde, bekommt man von dort aus ein Röhrchen zur Blutabnahme zugesandt, welches dann selbst an das Institut bzw. Labor zurückgeschickt wird.
Zuvor muss nur ein Arzt oder Heilpraktiker gefunden werden, der zur Blutabnahme bereit ist.
Auf das Testergebnis musste ich nicht lange warten. Es zeigte erhöhte IgG-Antikörper-Titer auf Nahrungsmittel. Eine einseitige Ernährung in Kombination mit einer erhöhten Darmdurchlässigkeit wird als Ursache für eine IgG-Nahrungsmittelallergie (Typ III) angenommen. Jedes Mal, wenn ein IgG-positives Nahrungsmittel verzehrt wird, wird eine Entzündungsreaktion ausgelöst, die den gesamten Organismus schwächen kann. Die Erfahrung zeigt, dass eine einfache Meidung der betreffenden Nahrungsmittel nicht ausreicht, sondern eine Ernährungsumstellung unter Beachtung eines sogenannten Rotationsprinzips notwendig ist.
Das klingt alles ziemlich plausibel, aber die Umsetzung, nur alle 4 Tage das Gleiche essen zu dürfen, gestaltete sich schwieriger als gedacht.
Das bedeutet: Entscheidet man sich am ersten Tag für bestimmte Lebensmittel, sollte man diese in den folgenden drei Tagen meiden. Dies unterstützt den Körper bei der Erholung von gegenwärtigen IgG-Nahrungsmittelallergien und reduziert gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von neuen Allergien. Außerdem wird gewährleistet, dass alle notwendigen Nährstoffe in einer abwechslungsreichen Ernährung aufgenommen werden.
Erstaunlicherweise reagierte ich auf Dinkel, da Dinkel leider nicht ganz glutenfrei ist. Es kommt auf den Anbau des wertvollen Getreides an. Dann reagierte ich auf Gerste, Gluten, Kamut, Roggen und Weizen sowie auf Hühnerei, Kuhmilch und deren Produkte, sogar auf Ziegenmilch reagierte ich. Auch Kartoffeln und teilweise Nüsse waren von nun an ein Tabu.
In der sogenannten Eliminationsphase werden die Nahrungsmittel, auf die man reagiert hat, strikt gestrichen. Das macht man am besten für mehrere Wochen. Gegebenenfalls sogar länger. Es kommt auf den einzelnen Körper an, denn jeder Körper reagiert anders. Auch hier.
Am besten legt man sich tatsächlich ein Ernährungstagebuch an. Leider habe ich das nicht immer getan, weil es mir zu lästig erschien und meine Schwäche, die mich immer wieder überkam, daran gehindert hat, produktiv am Leben teilzunehmen.
Ist die Eliminationsphase beendet, kommt die Provokationsphase. Nach und nach kann man versuchen, die entsprechenden Nahrungsmittel langsam wieder in den Speiseplan mit einzubeziehen.
Zuerst sollte man mit den Nahrungsmitteln aus der Gruppe „erhöhte Werte“ beginnen. Hier bitte auch das Rotationsprinzip von mindestens 3 Tagen beachten. Sollte dies gelingen, dass man diese entsprechenden Nahrungsmittel verträgt, kann man mit den Lebensmitteln aus der sogenannten Gruppe „stark erhöht“ beginnen.
Natürlich kann es auch sein, dass man die Nahrungsmittel, auf die man stark reagiert, sogar für ein Jahr oder länger komplett ausschließen muss.
Ich weiß, es ist ein langer Weg. Bitte nicht aufgeben!
Tragen Sie alles in Ihrem Ernährungstagebuch ein, ob Sie doch noch auf ein gewisses Nahrungsmittel reagiert haben und wie die Reaktion war. Im besten Fall haben Sie jemanden an Ihrer Seite, der Sie und Ihre Erkrankung ernst nimmt. Wenn nicht, bitte nicht verzweifeln und es weiter versuchen.
Führt ein Nahrungsmittel nach der zweiten Provokation nicht mehr zum Wiederauftreten von Symptomen, so kann es wahrscheinlich wieder in die Ernährung mit aufgenommen werden.
Achten Sie bitte auch darauf, sich nicht zu viel zu stressen, denn Stress macht krank.
Chronischer Stress kann zu einer Störung im Gleichgewicht der Stressbotenstoffe führen (z.B. Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin und Cortisol). Diese Verschiebung der Botenstoffe verursacht körperliche und psychische Symptome.
Beispielsweise können Schlafstörungen, Angst, Antriebslosigkeit, Depressionen, Vergesslichkeit, Kopfschmerzen, Migräne, Verstopfung, Reizdarm, Durchfall, Konzentrationsstörungen, Gelenkbeschwerden die Folgen sein.
Die Ursachen für chronische Beschwerden sind oft ungeklärt. Die Therapien werden daher meist nur auf der Behandlung der Symptome aufgebaut und die eigentliche Ursache nicht beseitigt.
So bleiben die therapeutischen Ansätze oft ohne zufriedenstellendes Ergebnis.
Auslöser gibt es viele. In diesem Zusammenhang wird vermutet, dass chronische Beschwerden durch Entzündungsreaktionen, die zum Beispiel durch Nahrungsmittel ausgelöst werden, noch verstärkt werden.
Einen Hinweis auf Nahrungsmittel als Mitverursacher von Entzündungen liefert ein erhöhter Spiegel von IgG-Antikörpern im Blut. Man spricht dann von einer verzögerten Nahrungsmittelallergie oder IgG-Nahrungsmittelallergie.
Für Zusammenhänge zwischen Nahrungsmittelaufnahme, einem erhöhten Antikörper-Spiegel und der Beförderung chronischer Beschwerden gibt es Hinweise aufgrund von Studien und zufriedenen Patienten.
Die Zusammenhänge sind aber noch nicht abschließend wissenschaftlich belegt und leider in der Schulmedizin umstritten.
Ich persönlich finde es als Patientin sehr schade, denn ich muss auch Medikamente einnehmen, obwohl ich diese nicht immer gut vertragen habe.
Aber zurück zum eigentlichen Thema.
Das sogenannte Enterische Nervensystem (ENS) steht mit dem zentralen Nervensystem in direkter Verbindung, worüber Informationen ausgetauscht werden. Es besteht ein Nervenstrang zum Emotionssystem im Gehirn. Wenn beispielsweise der Darm aufgrund von Entzündungen gereizt ist, wird diese Information an das Gehirn gesendet. Dort kann es psychische Reaktionen auslösen. Umgekehrt wird zum Beispiel eine starke psychische Belastung auch an das ENS kommuniziert. Andauernder Stress schlägt sich deshalb oft im Magen-Darm-Trakt nieder.
Es existiert also eine Bauch-Hirn-Achse. Darm und Psyche beeinflussen sich gegenseitig.
Gut wäre ganz sicher eine Darmsanierung und zuvor eine spezielle Stuhldiagnostik, beispielsweise ob es Darmparasiten gibt.
Ein intakter Darm vermindert das Auftreten neuer immunologischer Reaktionen auf Nahrungsmittel und trägt zur Verringerung von Nahrungsmittelallergien bei.
Von Herzen wünsche ich Ihnen, dass Sie einen geeigneten Ansprechpartner diesbezüglich haben bzw. finden.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Medikamente, Infektionen, Stress und Umweltgifte zum Beispiel die Darmwand wiederholt schädigen können, wodurch unvollständig verdaute Nahrungsmittelpartikel zwischen den Darmzellen passieren und ins Blut gelangen können.
Diese werden vom Immunsystem als schädlich erkannt. Daraufhin kann das Immunsystem Abwehrreaktionen auf diese Nahrungsmittelproteine auslösen.
Bei regelmäßigem Verzehr dieser Nahrungsmittel kommt es dann zu immer wiederholten Immunreaktionen.
Es muss nicht sein, dass man das anhand von Ultraschall feststellen kann. Bei mir wurde auch eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen und es war dort nichts erkennbar.
Erhöhte IgG-Antikörper-Werte gegen Gluten können ein Hinweis auf eine schwere Autoimmunerkrankung, die Zöliakie, sein. Das sollte man durch einen Arzt abklären lassen.
Wenn eine Zöliakie ausgeschlossen wird, kann es möglich sein, dass man an einer nicht-zöliaken Glutensensitivität leidet. Auch hier sollte man Gluten aus der Ernährung streichen.
Wahrscheinlich führt die Unverträglichkeit gegen Gluten zu einem entzündeten Darm hin. Ebenfalls wird vermutet, dass darüber hinaus es zu einer Erhöhung der Darmpermeabilität führt. Diese kann wiederum zu Mängeln (z.B. an Eisen, Vitamin D, Folsäure) sowie weiteren Abwehrreaktionen gegen Nahrungsmittel und damit zusammenhängende Beschwerden, auch außerhalb des Darmes, führen.
Neben einer IgG-Nahrungsmittelallergie gibt es viele weitere Ursachen für Verdauungsstörungen oder eine verminderte Aufnahme von Nährstoffen, die nicht mit dem Immunsystem zusammenhängen.
Es können auch ein Befall des Darmes mit Pilzen oder Parasiten sowie ein Ungleichgewicht in der Darmflora eine Rolle spielen.
Aber es ist auch so, dass für den Darm beispielsweise Sauerkraut empfohlen wird. Nur ist Sauerkraut fermentiert und daher nichts für jemanden mit einer Histamin-Intoleranz.
Denn eine der möglichen Ursachen kann eine Histamin-Intoleranz sein, aber darauf komme ich später noch einmal zurück. Nur eines kann ich jetzt schon sagen, wer sowohl an Glutensensitivität als auch Histamin-Intoleranz leidet, hat nicht gerade das große Los gezogen.
Aber was bedeutet Gluten?
Gluten ist ein Protein, das als Speichereiweiß in vielen beliebten Getreidesorten vorkommt. Dazu zählen etwa Weizen, Dinkel, Roggen und Gerste. Häufig wird Gluten auch als Klebereiweiß bezeichnet, da es beim Backen dabei hilft, dass die Zutaten im Gebäck gut zusammenhalten.
Für unseren Körper ist Gluten aber nicht lebensnotwendig. Eine glutenfreie Ernährung ist daher auch auf Dauer möglich – und mitunter sogar nötig. Beispielsweise für Menschen mit Zöliakie, denn bei dieser Autoimmunerkrankung führt der Verzehr von Gluten zu einer Entzündung im Dünndarm.
Der Begriff „Unverträglichkeit“ ist ein Überbegriff für unterschiedliche, unerwünschte Reaktionen die nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel auftreten. Die körperlichen Prozesse sind sehr verschieden.