Mitentscheiden und Mithandeln in der Kita - Raingard Knauer - E-Book

Mitentscheiden und Mithandeln in der Kita E-Book

Raingard Knauer

4,4

Beschreibung

Eltern und pädagogische Fachkräfte erleben es Tag für Tag: Kinder sind lebhaft an ihrem Umfeld interessiert und wollen selbstständig Aufgaben übernehmen. Sie haben den Wunsch zu helfen. Kitas spielen deshalb eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, schon die Jüngsten spielerisch an das Thema "gesellschaftliches Engagement" heranzuführen. "Mitentscheiden und Mithandeln in der Kita" begleitet Kindertageseinrichtungen bei dem Prozess, ein Ort der Förderung von Engagement zu werden. Die Publikation liefert Konzepte und Materialien für die pädagogische Arbeit und zeigt, wie sich Kinder verantwortlich beteiligen können. Darüber hinaus gibt sie Empfehlungen, wo den Kleinsten bei ihrem freiwilligen Einsatz geholfen werden kann. Ziel ist es, Kindern im Kindergartenalter - unabhängig von Herkunft und Bildungsstand - nahezubringen, dass die Übernahme von Verantwortung wichtig ist und Spaß machen kann.

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2011 E-Book-Ausgabe (EPUB)
© 2011 Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh Verantwortlich: Sigrid Meinhold-Henschel
Lektorat: Heike Herrberg
Herstellung: Sabine Reimann
Umschlaggestaltung: Bertelsmann Stiftung
Umschlagabbildung: Sergiy Bykhunenko, Dreamstime.com
Satz: Designwerkstatt 12, Katrin Berkenkamp, Bielefeld
Druck: Hans Kock Buch- und Offsetdruck GmbH, Bielefeld
ISBN : 978-3-86793-398-8
'www.bertelsmann-stiftung.de/verlag'
Inhaltsverzeichnis
Titel
Impressum
Vorwort
Einleitung
Warum eine frühe Förderung gesellschaftlichen Engagements notwendig ist
Annäherungen an den Begriff »gesellschaftliches Engagement«
Die Bedeutung gesellschaftlichen Engagements für die Bildungsförderung
Zum Zusammenhang von Demokratie und Kindertageseinrichtungen
Zum Zusammenhang von Zivilgesellschaft und gesellschaftlichem Engagement
Warum gesellschaftliches Engagement Mitentscheiden und Mithandeln beinhaltet
Potenziale frühen gesellschaftlichen Engagements
Wie gesellschaftliches Engagement in Kindertageseinrichtungen ermöglicht werden kann
Den Alltag als (mit-)gestaltbar erfahren
Themen, zu denen sich Kinder engagieren können
Punktuelles und geregeltes Engagement
Was Kinder für ihr Engagement brauchen und wie pädagogische Fachkräfte ...
Zum gesellschaftlichen Engagement Erwachsener in Kindertageseinrichtungen
Das Fortbildungskonzept »Mitentscheiden und Mithandeln«
Didaktische Grundannahmen
Aufbau der Fortbildung
Einführung in das Thema »Gesellschaftliches Engagement in Kindertageseinrichtungen«
Sammlung einrichtungsspezifischer Engagementthemen
Entscheidung für das Thema des Praxisprojekts
Planung des Praxisprojekts
Methodische Übungen zur Beteiligung von Kindern
Gesellschaftliches Engagementeine Chance für alle
Die Fachkräfte arbeiten jetzt mehr mit den, weniger für die Kinder
Gesellschaftliches Engagement fördert komplexe Bildungsprozesse
Demokratisches gesellschaftliches Engagement beinhaltet Möglichkeiten zum ...
Die Förderung gesellschaftlichen Engagements in der Kindertageseinrichtung kann ...
Literatur
Die Autorinnen und Autoren
Vorwort
Engagierte Bürgerinnen und Bürger tragen durch gemeinnützige Tätigkeiten dazu bei, dass unsere Gesellschaft nicht nur bunt und vielfältig ist, sondern auch Gemeinschaft kulturübergreifend gelebt wird. Zahlreiche Angebote entstehen, weil Menschen für sich und andere Verantwortung im sozialen Bereich, in der Bildung, im Sport, in Gesundheitsprogrammen und in der Kunst und Kultur übernehmen. Gesellschaftliches Engagement schafft Entwicklungschancen für den Einzelnen und die Gesellschaft und dient als Impulsgeber für Zukunftsfragen in Politik und Verwaltung.
Engagement findet bereits im frühen Kindes- und Jugendalter statt. Viele Kinder und Jugendliche sind hoch motiviert, sich für das Gemeinwohl einzusetzen. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass sich mehr als ein Drittel der Jugendlichen freiwillig engagiert. Sie profitieren in besonderer Weise, wenn sie sich in Vereinen, Verbänden, Initiativen oder zeitlich befristeten Projekten mit Verantwortung einsetzen, ausprobieren und mitmachen. Sie lernen in der Gemeinschaft, entfalten ihre Persönlichkeit durch neue Erfahrungen in der Arbeit und im Umgang mit Menschen und Themen, entwickeln soziale Kompetenzen und gewinnen Freunde.
Der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die sich für gemeinnützige Ziele einsetzen, ist mit 35 Prozent bemerkenswert hoch. Allerdings gelingt es uns noch nicht, junge Menschen zu erreichen, die sozial benachteiligt sind. Bildungsferne, Kinder mit Migrationshintergrund, nur mit einem Elternteil oder in wirtschaftlich angespannten Familienverhältnissen lebend, haben oft nicht den Zugang zu den vielfältigen Angeboten des Engagements und den damit verbundenen Erfahrungen und Entfaltungsmöglichkeiten.
Damit Heranwachsende unabhängig von ihrer Herkunft die »nützliche Erfahrung, nützlich zu sein« (Hartmut von Hentig) machen können, müssen sich Kindertagesstätten und Schulen zu lebendigen Orten der Engagementförderung entwickeln. Denn hier werden alle Kinder und Jugendlichen erreicht.
Die Bertelsmann Stiftung hat deshalb das Projekt »jungbewegt - Dein Einsatz zählt.« initiiert. Es zielt drauf ab, junge Menschen früh an gesellschaftliche Verantwortungsübernahme und Partizipation heranzuführen. In Kooperation mit den Ländern Berlin, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt erarbeiten und erproben wir Konzepte für Kindertageseinrichtungen, Schulen und die außerschulische Jugendarbeit sowie für die Verankerung dieser Angebote in Kommunen.
Mit der vorliegenden Publikation stellen wir Ihnen unser Vorgehen im Bereich der Elementarbildung vor. Das Konzept wurde mit ausgewählten Einrichtungen getestet und auf die Anforderungen des Kita-Alltags ausgerichtet. Die entwickelten Vorschläge werden von der Überzeugung getragen, dass sich in jeder Kindertageseinrichtung die »Gesellschaft im Kleinen« abbildet und der Alltag dort für die Kinder zahlreiche Chancen für ein Engagement, ein persönliches Mitentscheiden und Mithandeln bietet. Das Spektrum der Anwendungsfälle ist breit und reicht von der Stärkung partizipativer Mitsprachemöglichkeiten durch die Initiierung von Kinderparlamenten über vereinsverwandte Strukturen wie der Kita-Karnevalsgruppe zu sozial ausgerichteten Aktivitäten wie dem Kindersanitäter.
Die vorliegende Publikation bietet neben der theoretischen Einführung in das Thema praktische Beispiele, die exemplarisch zeigen, wie es zu einer Umstellung der pädagogischen Praxis und zu einem neuen Selbstverständnis in der Interaktion von Erzieherinnen und Erziehern mit den Kindern kommen kann. Es wird nicht länger für Kinder entschieden und gehandelt, sondern mit ihnen.
Unser Dank gilt allen, die an der Entwicklung und Überprüfung der Konzeption »Mitentscheiden und Mithandeln in der Kita« mitgewirkt haben.
An erster Stelle möchten wir Prof. Dr. Raingard Knauer (Fachhochschule Kiel), Professor Dr. Benedikt Sturzenhecker (Universität Hamburg) und Rüdiger Hansen (Institut für Bildung und Partizipation e.V., Kiel) danken, bei denen die wissenschaftliche Federführung für dieses Teilprojekt der Initiative »jungbewegt - Dein Einsatz zählt.« lag. Weiter danken wir der Evangelischen Kindertagesstätte Hasseldieksdamm (Kiel), dem Tausendfüßler Kinder- und Familiengarten Kaltenkirchen e.V. (Kaltenkirchen) sowie der AWO Kindertagesstätte Lotte Lemke (Halstenbek) für ihren Einsatz während der Pilotphase. Sehr hilfreich war ferner die Unterstützung durch Beate Müller-Czerwonka, Sabine Redecker, Michael Regner sowie Franziska Schubert-Suffrian, die ihre Sichtweise als Fachberater eingebracht haben.
Wir hoffen, Ihnen damit Impulse für die frühe Förderung des gesellschaftlichen Engagements von Kindern zu geben und möchten Sie ermutigen, sich neu auf den spannenden Prozess der Partizipation und Verantwortungsteilung mit Kindern einzulassen - es ist eine Bereicherung.
Brigitte MohnMitglied des Vorstands der Bertelsmann Stiftung
Sigrid Meinhold-HenschelSenior Project ManagerLeitung des Projektes »jungbewegt – Dein Einsatz zählt.«
Einleitung
In der blauen Gruppe ist es für die Kinder selbstverständlich mitzuhelfen. Wenn der Frühstückswagen von der Erzieherin in den Gruppenraum geschoben wird, finden sich sofort einige Jungen und Mädchen, die von sich aus anfangen, die Tische zu decken.
Ole und Laura sind in dieser Woche Besuchsbegrüßer in der Kita. Sie zeigen Gästen die Einrichtung und beantworten ihre Fragen.
Yvonne und Kerem sind »Werkstattmeister«. Stolz zeigen sie ihren Werkstattpass. Sie haben bewiesen, dass sie wissen, worauf man in der Werkstatt achten muss, und dürfen mit »Gesellen« (Kinder, die auch Werkstattmeister werden wollen) allein die Werkstatt nutzen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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