Mord mit Mumme – Tatort Braunschweig – Regionale Morde aus dem Braunschweiger Land: Krimi-Reihe - Tomos Forrest - E-Book

Mord mit Mumme – Tatort Braunschweig – Regionale Morde aus dem Braunschweiger Land: Krimi-Reihe E-Book

Tomos Forrest

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Beschreibung

Bei Filmaufnahmen auf dem Burgplatz in Braunschweig wird das Team Zeuge eines Verkehrsunfalls auf der Straße davor. Ein Fußgänger wird erfasst, der Fahrer eines Sportwagens flüchtet mit erhöhter Geschwindigkeit.
Was aber zunächst wie ein tödlicher Unfall mit Fahrerflucht aussah, entpuppt sich rasch als Mord. Deshalb wird das Team von Kriminalrat Dr Thomas Faust eingesetzt, und ein weiterer Mord, diesmal an der Frau des Unfallverursachers, lässt alles in anderem Licht erscheinen.
Doch die Kriminalbeamten folgen zunächst einer falschen Spur.
Bei den Stadtführern scheint sich unterdessen eine Sensation abzuzeichnen, als immer mehr Licht in das Dunkel gerät, mit dem ein uraltes Rezept für das berühmte Braunschweiger Bier, die Mumme, umgeben ist.
Stadtführer Friedrich Krone ist bei seinen Recherchen auf eine Spur gestoßen, die möglicherweise zu einem Verbrechen führt, das mit der Mumme zusammenhängt.
Auch für das Team von Dr Thomas Faust scheint sich allmählich das Rätsel um die Morde zu lösen, als sie den Fahrer des roten Sportwagens aufspüren. Doch dann passieren Dinge, die alles wieder auf den Kopf zu stellen scheinen.

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Tomos Forrest / Thomas Ostwald

 

 

Regionale Morde – aus dem Braunschweiger Land:

 

 

Mord mit Mumme

Tatort Braunschweig

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv 

Cover: © by K. & K. Peschel, 2023

Korrektorat: Bärenklau Exklusiv

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

 

Alle Rechte vorbehalten

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

8. Kapitel 

9. Kapitel 

10. Kapitel 

11. Kapitel 

12. Kapitel 

13. Kapitel 

14. Kapitel 

15. Kapitel 

16. Kapitel 

17. Kapitel 

18. Kapitel 

19. Kapitel 

20. Kapitel 

21. Kapitel 

22. Kapitel 

23. Kapitel 

24. Kapitel 

25. Kapitel 

Weitere Krimis aus der Reihe »Regionale Morde« 

Aus der Feder von Tomos Forrest sind weiterhin erhältlich oder befinden sich in Vorbereitung: 

 

Das Buch

 

 

 

Bei Filmaufnahmen auf dem Burgplatz in Braunschweig wird das Team Zeuge eines Verkehrsunfalls auf der Straße davor. Ein Fußgänger wird erfasst, der Fahrer eines Sportwagens flüchtet mit erhöhter Geschwindigkeit.

Was aber zunächst wie ein tödlicher Unfall mit Fahrerflucht aussah, entpuppt sich rasch als Mord. Deshalb wird das Team von Kriminalrat Dr Thomas Faust eingesetzt, und ein weiterer Mord, diesmal an der Frau des Unfallverursachers, lässt alles in anderem Licht erscheinen.

Doch die Kriminalbeamten folgen zunächst einer falschen Spur.

Bei den Stadtführern scheint sich unterdessen eine Sensation abzuzeichnen, als immer mehr Licht in das Dunkel gerät, mit dem ein uraltes Rezept für das berühmte Braunschweiger Bier, die Mumme, umgeben ist.

Stadtführer Friedrich Krone ist bei seinen Recherchen auf eine Spur gestoßen, die möglicherweise zu einem Verbrechen führt, das mit der Mumme zusammenhängt.

Auch für das Team von Dr Thomas Faust scheint sich allmählich das Rätsel um die Morde zu lösen, als sie den Fahrer des roten Sportwagens aufspüren. Doch dann passieren Dinge, die alles wieder auf den Kopf zu stellen scheinen.

 

 

***

 

 

1. Kapitel

 

Bruno Saalfeld, Stadtführer mit ansehnlichem Bierbauch, Halbglatze und prächtigem weißen Bart, blieb im Eingang der Tourist-Information verblüfft stehen. Hinter dem Café-Bereich standen LED-Leuchten auf Stativen, mehrere Video-Kameras waren aufgebaut und alles auf den Bereich der Mumme-Produkte ausgerichtet. Zwei Männer wuselten dazwischen herum, und Saalfeld las den weißen Schriftzug auf den blauen Sweatshirts ‚Ostfalen-TV‘.  

„Nie gehört – was soll das bitte sein?“, brummte der Stadtführer vor sich hin und trat langsam näher. Da fiel ihm ein, dass er erst kürzlich etwas über diesen gemeinnützigen Verein gelesen hatte, der Videos zu verschiedenen Themen aus dem Braunschweiger Land erstellte und kostenlos im Internet zugänglich machte.

War da nicht irgendetwas gewesen mit den Gottesdiensten aus St. Katharinen? Bruno Saalfeld hatte jetzt ein klares Bild vor sich. Die Ehrenamtlichen waren erneut bei einem Dreh, diesmal direkt in der Touri, und offenbar ging es dabei um die Mumme, das bekannte Bier aus Braunschweig und den Energy-Drink des Mittelalters, wie das Stadtmarketing zur alljährlichen Mumme-Genuss-Meile stolz verkündete.

Neugierig schob sich der Stadtführer näher und stellte rasch fest, dass er seitlich vom Tresen des kleinen Café-Bereiches wohl den besten Blick auf das Geschehen hatte. Dort befand sich nur eine kleine Barriere aus den Kartons mit Fahrradhelmen. Saalfeld warf einen verächtlichen Blick auf die mit einem Löwen bedruckten Helme. So etwas hätte er nie aufgesetzt, aber seine aktive Fahrradzeit lag nun auch schon lange zurück und war nicht mehr als eine flüchtige Erinnerung. Allerdings konnte er fuchsteufelswild werden, wenn wieder einmal einer der ‚Kampfradler‘, wie er sie nannte, in halsbrecherischem Tempo durch die Fußgängerzone fuhr und seine Gäste dabei gefährdete, die vor einem historischen Gebäude standen und Saalfelds Ausführungen lauschten.

„Der Herr dort drüben mit dem weißen Bart – bitte treten Sie etwas zurück, damit wir Sie nicht beim Kameraschwenk auf die Produkte erfassen!“, bat ein glatzköpfiger, älterer Mann, der eben die Einstellung einer Kamera kontrolliert hatte.

„Oh, Entschuldigung!“, antwortete Saalfeld und lächelte dazu. „Sie drehen wohl ein Video über die Braunschweiger Mumme, was?“

„Ja, das ist richtig. Darf ich Sie bitten, während der Aufnahme nicht zu reden?“

„Schon klar!“, erwiderte der Stadtführer und setzte ein joviales Lächeln auf. „Zur Mumme könnte ich Ihnen einiges erzählen!“

„Sehr freundlich, aber wir haben dafür schon Ihren Kollegen. Herzlichen Dank!“

Saalfeld reckte den Hals, was ihm ziemlich schwerfiel. Sein massiger Körper mit dem gedrungenen Hals und dem großen Kopf brachte maximal eine Höhe von 1,63 Meter auf Zehenspitzen, aber jetzt erkannte er den Kollegen Friedrich Krone, genannt Fritz. Bruno Saalfeld hielt sich für den besten Stadtführer, der seine Gäste stets kompetent und mit zahlreichen Anekdoten durch die Löwenstadt führte.

Aber Fritz Krone zollte er Respekt.

Krone hatte ihm nicht nur interessante Anregungen vermittelt, sondern ihn auch einmal aus einer sehr unangenehmen Situation gerettet, als sich Saalfeld hoffnungslos von einem echten Historiker in die Enge getrieben sah. Damals war Fritz zufällig vorbeigekommen, hatte einen Moment dem Gespräch gelauscht, und dann mit Witz und brillantem Wissen alles wieder zugunsten Brunos gerettet. Das hatte er ihm nie vergessen, wenn er auch trotzdem immer noch der Meinung war, dass sein Wissensstand – bis auf diese Ausnahme – dem des Kollegen weit überlegen war.

Seit es eine eigene Mumme-Stadtführung gab, sprang er gelegentlich für den Kollegen ein, wenn er auch nur widerwillig seine Körpermassen in das Wams zwängte, dass den Stadtführer als mittelalterlichen Braumeister auswies.

Nun also das Thema Mumme für einen Videobeitrag.

Gespannt lauschte er den Ausführungen seines Kollegen, und als schon nach knapp einer Viertelstunde die Scheinwerfer wieder gelöscht wurden und das Ostfalen-Team mit dem Abbau der Leuchten und Kamerastative begann, nutzte Bruno die Gelegenheit, um Fritz zu begrüßen.

„Na, du Star – jetzt auch noch vor der Kamera?“, rief er fröhlich aus und drückte dem Kollegen die Hand. Der lächelte, nickte kurz und erwiderte: „Du kennst mich ja Bruno, wer rastet, der rostet. Aber entschuldige mich bitte, wir haben den nächsten Dreh jetzt auf dem Burgplatz.“

„Schon klar, Fritz!“, schmunzelte Bruno. „Ihr folgt dabei der Mumme-Tour mit dem Braumeister, stimmt’s?“

„Ja, schon richtig. Aber es geht noch weiter. Wir wollen auch auf dem Kohlmarkt beim verkaufsoffenen Mumme-Wochenende drehen und vielleicht klappt ja noch einiges rund um die Produktion und Abfüllung“, antwortete Fritz Krone und nahm eine der schweren Taschen auf, in denen die LED-Scheinwerfer verpackt wurden.

„Es geht weiter, wir haben einen eng getackteten Zeitplan.“

„Ich habe heute keine Stadtführung. Wenn du willst, helfe ich beim Einladen.“

Fritz stutzte kurz.

Ein solches Hilfeangebot kam nicht ohne Hintergedanken. Jedenfalls nicht, wenn ein Bruno Saalfeld seine Hilfe anbot. Aber es konnte Fritz egal sein – und er würde ohnehin nicht verhindern können, dass der Kollege zum Burgplatz ging, um dort zu sehen, wie es mit dem Video weiterging.

Tatsächlich half Saalfeld eifrig mit, und als alles wieder im Kombi verladen war und das Team langsam um die Ecke zum Burgplatz rollte, ging Fritz an seiner Seite die kurze Strecke zu Fuß.

„Was ich dich schon lange fragen wollte, Fritz – was ist denn nun eigentlich dran an dieser Geschichte um das Veltheim‘sche Haus? Du hast da mal Andeutungen gemacht, um den General Monck und die von Veltheims.“

Friedrich Krone runzelte etwas die Stirn und antwortete dann: „Nicht die von Veltheims, da verwechselt du etwas, Bruno. Das waren ja, wie du weißt, Ministeriale am Hof der Herzöge und keine Bier-Brauer. Aber Geduld, das kommt alles in unserem Film über die Mumme vor.“

Das stellte nun Bruno Saalfeld überhaupt nicht zufrieden, aber Friedrich Krone war jetzt neben dem Fahrzeug des Video-Teams angelangt. Man hatte den Weg über ein kurzes Stück der Münzstraße gewählt, war dann vor dem Deutschen Haus am Domplatz verkehrswidrig nach links abgebogen und auf den Burgplatz gerollt, direkt vor das jetzt von der Handwerkskammer genutzte Gebäude.

Hier wurden erneut die Geräte ausgeladen, man schleppte Taschen und kleine Koffer sowie Kabelrollen zunächst in den Innenhof und baute dort alles für die Außenaufnahmen auf. Das Zugangstor hatte man eigens zu diesem Zweck geöffnet, aber das Fahrzeug hätte auf dem Innenhof nur gestört, und so trugen die drei Männer, unterstützt von Bruno Saalfeld, alles hinein und bauten für den zweiten Dreh auf.

Dann wies Fritz Krone auf die Hausfassade und erklärte:

„Wir haben hier einen Teil Braunschweiger Geschichte, der wunderbar zusammenpasst und auch einen direkten Bezug zur Mumme aufweist.“

Die Kamera fuhr nach oben zu den Speichergeschossen, während Krone weitersprach.

„Das Haus stand ursprünglich, wie auch das Vorderhaus, in der Straße Am Sack. Ganz oben, in der Gesindestube, soll alten Quellen zufolge die Magd Otilia Kreutzkamp gewohnt haben. Otilia stand in den Diensten derer von Veltheim, wohnte aber nach ihrer Hochzeit nicht mehr in dem eigentlichen Hinterhaus, sondern etwas weiter entfernt. Aber sie blieb wohl noch einige Zeit in den Diensten der Veltheims. Vermutlich, bis sie ihr erstes Kind auf die Welt brachte.“

Bruno Saalfeld bemerkte, wie die Kamera jetzt wieder auf seinen Kollegen gerichtet wurde. Aber man hatte hier insgesamt drei Kameras aufgebaut, die gleichzeitig liefen. Er war sehr von der Technik und Professionalität begeistert, bekam aber den Gedanken an diese gerade nur angedeutete Geschichte nicht mehr aus dem Kopf.

„Jetzt fragen Sie sich sicher, liebe Zuschauer, was denn eine Magd mit der Mumme zu tun hatte? Nun, auf diese Geschichte bin ich erst kürzlich gestoßen. Otilia heiratete nämlich den Seemann Caspar Busch, der nach seiner Rückreise von England plötzlich über viel Geld verfügte und seine Braut wenig später in eine eigene Wohnung führen konnte.“

Krone schwieg, und eine der Kameras fuhr noch einmal über die Fassade, holte einige Details für die Zuschauer dichter heran.

„Gut – jetzt bitte nach vorn, um die Fassaden des Veltheim‘schen Hauses und dann das von Huneborstel daneben aufzunehmen!“, bat Fritz Krone, und erneut wurde alles blitzschnell abgebaut und ein paar Meter weiter erneut in Position gebracht.

Bruno sah noch eine Weile zu, dann wurde ihm das Geschehen zu langweilig und er verabschiedete sich.

Schließlich waren die Dreharbeiten auf dem Burgplatz beendet, alles wieder im Fahrzeug verstaut, und das Team verabschiedete sich von Fritz Krone, der ihnen nachsah, als sie wieder langsam zwischen Burg und Hotel hindurchfuhren. Gerade drehte er sich um und wollte die Stufen am Ende des Burgplatzes besteigen, als er langgezogenes Hupen, lautes Motorendröhnen und einen Schrei vernahm.

Erschrocken eilte er zurück.

‚Hoffentlich haben die beiden bei der Ausfahrt keinen Fußgänger übersehen!‘, schoss es Fritz durch den Kopf.

Tatsächlich stand der Kombi direkt vor der Straße mit offenen Türen, die beiden Insassen waren ausgestiegen und beugten sich über eine Gestalt auf dem Boden.

Als Fritz Krone herankam, telefonierte gerade einer der beiden mit dem Handy, und er vernahm die hastigen Worte: „Ja, ein Schwerverletzter, nicht ansprechbar – Fahrerflucht, kommen Sie schnell!“

Ein Blick auf den Menschen auf der Straße drehte dem Stadtführer den Magen um. Er spürte die Säure bereits hinten im Hals. Dass da jede Hilfe zu spät kommen musste, wurde ihm sofort klar.

„Was ist passiert?“

„Wir rollten gerade auf die Straße, als ein Fahrzeug von der Münzstraße mit überhöhter Geschwindigkeit heranschoss und den Mann auf der Hälfte der Fahrbahn erwischte. Wir sahen ihn noch in hohem Bogen durch die Luft fliegen und dann hart hier aufschlagen.“

„Verfluchter Mist. Der Mann ist doch tot, oder?“

Der Glatzköpfige zuckte die Schultern, während sein etwas kräftigerer Begleiter versuchte, den Verunglückten in eine stabile Seitenlage zu bringen.

„Wohin ist der Unfallverursacher geflüchtet?“

„Dort hinüber – Richtung Hagenmarkt. Er hat nicht einen Moment gezögert. Fast könnte man glauben, dass er den Fußgänger absichtlich aufs Korn genommen hat.“

„Ach was, das kann doch gar nicht sein. Aber schon merkwürdig, dass er aus einer Dreißiger Zone mit hoher Geschwindigkeit kommt. Auf der anderen Seite, beim Bohlweg, kann ich mir das schon eher vorstellen“, erläuterte Fritz. „Da sind gern die Poser öfter mal dabei, neue Geschwindigkeitsrekorde auf kurzer Strecke aufzustellen und die Motorradfahrer machen gern einen Wheelie. Aber das hier …“

Erneut starrte Fritz Krone fassungslos auf den Verunglückten, von dem kein Lebenszeichen erkennbar war. Aus der Ferne näherte sich ein Martinshorn, und auch von der Münzstraße kam jetzt mit Blaulicht und Martinshorn ein Streifenwagen und fuhr, wie zuvor das Kamera-Team und danach das Unglücksfahrzeug verkehrswidrig über die durchzogene Linie und hielt dann so an, dass der Wagen die Straße blockierte. Das war insbesondere in Bezug auf den Linienverkehr wichtig, denn schon rollte der erste Bus heran, der über den Marstall zur Haltestelle Packhof fahren wollte.

Während sich ein Notarzt neben einem Sanitäter um den Verunglückten bemühte, wurden die Personalien der drei von einem Polizisten aufgenommen. Der Notarzt fuhr mit Blaulicht davon, obwohl er schon angedeutet hatte, dass der Verunglückte sofort tot gewesen sein musste.

„Wir waren so erschrocken, dass wir uns kein Kennzeichen gemerkt haben“, erklärte gerade Jens Grothe, der Kameramann von Ostfalen-TV. „Es handelte sich zweifelsfrei um einen Mazda M X 5 in knallroter Lackierung.“

„Ich habe erkannt, dass es sich um ein Helmstedter Kennzeichen handelte, und vielleicht noch zwei Buchstaben, könnten ES gewesen sein oder EF, und nur zwei Ziffern“, ergänzte Olaf Schumann, der zweite Mann, der den Kombi gefahren hatte.

Kurze Zeit darauf wurde die Unfallstelle für den Linienverkehr wieder freigegeben, und es war Fritz Krone, der zu den beiden sagte: „Das hätte ja nun nach unserem vielversprechenden Vormittag nicht passieren müssen. Ich sage erst einmal tschüss, erholt Euch von dem Schock, wir telefonieren!“

„Machen wir, Fritz. Bis dahin!“

Der Stadtführer, der ja kein Augen-, sondern nur Ohrenzeuge des Unfalls war, konnte nach Aufnahme seiner Personalien gehen. Er tat das mit einem mulmigen Gefühl. Dieser Unfall beschäftigte ihn noch lange Zeit gedanklich. Natürlich konnte keiner der Anwesenden ahnen, was wirklich dahintersteckte.

 

 

2. Kapitel

 

Petra Lichtner wartete kaum das ‚Herein‘ ab, als sie auch schon in das Büro ihres Vorgesetzten stürmte. Verwundert blickte Kriminalrat Dr Thomas Faust von einem Schriftstück auf, als die Kommissarin in ihrer eigenen Art heraussprudelte:

„Scheffe, ein starkes Stück ist uns heute geboten worden!“

Faust, der diese Anrede überhaupt nicht liebte, runzelte die Stirn.

„Guten Tag, Petra, wie schön, dich so munter zu erleben. Der Fall scheint dir Freude zu bereiten!

---ENDE DER LESEPROBE---