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Der Fund eines alten Fotos in den Unterlagen ihrer Tante Sheila deckt ein lang gehütetes Familiengeheimnis auf, das Junes Leben auf den Kopf stellt. Warum haben ihre Eltern ihr die Umstände ihrer Geburt verschwiegen und sie belogen? Gemeinsam mit ihren Freunden Pomona und Rufus macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Ein zerknickter Flyer vom Glastonbury Festival 1984 führt die drei zu einer legendären Rockband und einem Mann, der möglicherweise Junes Vater ist. Doch ihr erstes Zusammentreffen nimmt einen unerwarteten Verlauf: Ein Journalist, der an einem Buch über ihn arbeitete, wird ermordet. Sollte er zum Schweigen gebracht werden? Und wenn ja, von wem? Was geschah vor fünfunddreißig Jahren wirklich und was hat Junes vermeintlicher Vater damit zu tun? June, Pomona und Rufus ermitteln auf eigene Faust und kommen dabei einem gefährlichen dunklen Geheimnis auf die Spur.
Über die Serie: Traumhafte Gärten, eine wunderschöne Landschaft und mystische Orte - dafür steht die Grafschaft Somerset. Als die junge Londonerin June das Cottage und den Buchladen ihrer Tante erbt, beschließt sie, dort neu anzufangen. Doch auch in der südenglischen Idylle gibt es dunkle Schatten und Verbrechen ... Wie gut, dass ihr die quirlige Pomona mit ihrem Hang zu Tarot und Esoterik und der sympathische Antiquar Mr. Whalley bei ihren Ermittlungen zur Seite stehen. Und dann gibt es da den attraktiven Detective Sergeant Sean Darcy, der bei der Verbrecherjagd auch noch ein Wörtchen mitzureden hat ...
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Seitenzahl: 246
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Traumhafte Gärten, eine wunderschöne Landschaft und mystische Orte – dafür steht die Grafschaft Somerset. Als die junge Londonerin June das Cottage und den Buchladen ihrer Tante erbt, beschließt sie, dort neu anzufangen. Doch auch in der südenglischen Idylle gibt es dunkle Schatten und Verbrechen … Wie gut, dass ihr die quirlige Pomona mit ihrem Hang zu Tarot und Esoterik und der sympathische Antiquar Mr. Whalley bei ihren Ermittlungen zur Seite stehen. Und dann gibt es da den attraktiven Detective Seargeant Sean Darcy, der bei der Verbrecherjagd auch noch ein Wörtchen mitzureden hat …
Der Fund eines alten Fotos in den Unterlagen ihrer Tante Sheila deckt ein lang gehütetes Familiengeheimnis auf, das Junes Leben auf den Kopf stellt. Warum haben ihre Eltern ihr die Umstände ihrer Geburt verschwiegen und sie belogen? Gemeinsam mit ihren Freunden Pomona und Rufus macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Ein zerknickter Flyer vom Glastonbury Festival 1984 führt die drei zu einer legendären Rockband und einem Mann, der möglicherweise Junes Vater ist. Doch ihr erstes Zusammentreffen nimmt einen unerwarteten Verlauf: Ein Journalist, der an einem Buch über ihn arbeitete, wird ermordet. Sollte er zum Schweigen gebracht werden? Und wenn ja, von wem? Was geschah vor fünfunddreißig Jahren wirklich und was hat Junes vermeintlicher Vater damit zu tun? June, Pomona und Rufus ermitteln auf eigene Faust und kommen dabei einem gefährlichen Geheimnis auf die Spur.
Juniper »June« Morgan (34) zieht aus London in den kleinen Ort Lower Foxdale in der Grafschaft Somerset. Von ihrer verstorbenen Tante Sheila hat sie ein hübsches kleines Cottage und einen Buchladen im nahegelegenem Glastonbury geerbt. Außerdem ein Päckchen Tarotkarten, dass June trotz ihrer Skepsis oft erstaunlich hilfreiche Hinweise zu liefern scheint. In der scheinbar heilen Welt des ländlichen Idylls möchte June die persönliche und berufliche Krise überwinden, in der sie gerade steckt. Doch kurz nach ihrer Ankunft kommt June einem Verbrechen auf die Spur und hat plötzlich ganz andere Probleme …
Pomona »Mona« Quimby (60) war die beste Freundin von Junes verstorbener Tante und ihre Geschäftspartnerin im Buchladen. Sie ist ein lebenslustiger Freigeist, Expertin für Tarot und Esoterik und beherrscht das kreative Chaos. Eine gute Tasse Tee und eine Kuscheleinheit mit ihren Katzen ist für sie ein Allheilmittel.
Rufus Whalley (55) ist der Inhaber des Antiquariats gegenüber dem Buchladen. Natürlich kennt er sich bestens mit Literatur, Geschichte und den Mythen und Legenden rund um Somerset aus. Er ist stets akkurat, sehr belesen, intelligent und heimlich in Pomona verliebt.
Detective Sergeant Sean Darcy (35) heißt nicht nur wie der Protagonist in Jane Austens Stolz und Vorurteil, sondern kann auf den ersten Blick auch ziemlich überheblich und arrogant wirken. Doch der erste Eindruck täuscht, denn eigentlich ist er ganz umgänglich …
Schatten über Glastonbury
Glastonbury, September 1987
Vorsichtig schließt Sheila die knarzende Tür zu ihrem WG-Zimmer. »Sie schläft jetzt. Hat ne Weile gedauert.«
Rosemary verharrt wie gelähmt in dem winzigen Flur mit dem schmutzigen Teppich und der vergilbten Tapete. Der penetrante Geruch von Patschuli und Räucherstäbchen kann die muffige Mischung aus kaltem Zigarettenrauch und feuchten Wänden nicht überdecken. Noch immer trägt sie den regenfeuchten Wollmantel über dem Arm. Wortlos nimmt Sheila ihn ihr ab und geht voraus in die Wohnküche. Dort wirft sie den Mantel auf das fadenscheinige Sofa in der Ecke. Rosemary runzelt die Stirn und blickt sich skeptisch um.
»Ja, los, sag schon!« Sheila greift sich die zerknickte Packung Embassy No. 1 vom Tisch, fischt eine Zigarette heraus und zündet sie an. »Reden wir darüber, wie perfekt dein Leben ist und wie ich es mal wieder verbockt habe.«
Sie zieht zweimal, verzieht das Gesicht, löscht die Kippe in der überquellenden Spüle und wirft sie in eine zerdrückte Cider-Dose.
»Nein, Sheila.« Rosemary schiebt das halbvolle Marmite-Glas und den Teller mit der angegessenen Banane beiseite und setzt sich an den Küchentisch. »Lass uns lieber darüber reden, dass Juniper heute hätte sterben können. Das hier ist doch kein Wettbewerb! Es geht einzig und allein um deine Tochter.«
Sheila nickt stumm, presst die Lippen aufeinander. »Ich weiß. Danke, dass … dass du sie ins Krankenhaus gefahren hast. Ich mach uns nen Tee.«
Sheila räumt die schmutzigen Tassen, Gläser und Teller auf die Abtropffläche, nimmt den Wasserkocher und füllt ihn. »Verdammt, alles steht voll. Jules ist mit dem Abwasch dran«, flucht sie leise, klaubt zwei Tassen aus dem Berg und spült sie ab. »Aber der ist einfach zur Bandprobe abgehauen.«
»Hat June noch einmal gespuckt?«, fragt Rosemary. Ihr Blick fällt auf das grüne Rizla-Päckchen mit dem abgerissenen Deckel. Sie atmet tief durch.
»Nein. Sie war vollkommen erschöpft. Hat noch ein bisschen geweint und ist dann eingeschlafen. Wie ein Stein.«
Sheila fischt zwei Teebeutel aus einer Packung auf dem Regal und lässt sie in die Tassen fallen, dann gießt sie Wasser hinein und öffnet die Kühlschranktür. »Milch ist aus.« Sie zuckt die Achseln, trägt die Tassen zum Tisch, lässt sich in den verschlissenen Sitzsack fallen und zieht die Beine an. Unter dem Tisch liegen ein leerer Joghurtbecher und ein Wachsmalstift. Rosemary schiebt beides mit dem Fuß beiseite.
»Es war ein verdammter Unfall, Romilly!«, presst Sheila hervor. »Ich hab einfach nicht mitgekriegt, dass sie schon wach war.«
»Und der Becher stand hier in der Küche?« Rosemary macht eine vage Handgeste.
»Jules, Roseanne und ich hatten gestern ein paar Leute da. Nichts Wildes.« Sheila pustet sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ich hab nicht viel getrunken. Ehrlich! Wir haben nur ein bisschen was geraucht. Ich hab das im Griff.«
»Hast du das?« Rosemary zieht die Augenbrauen hoch. Grimmig schiebt Sheila den Unterkiefer vor und verschränkt die Arme vor der Brust.
»Ja, habe ich!« Sie funkelt ihre Schwester trotzig an. »Wir wollten heute Morgen aufräumen, gestern waren wir zu müde. Ich konnte doch nicht ahnen, dass June … Die Gläser standen halt noch auf dem Tisch. Muss irgend so ein süßes Zeug gewesen sein. Snakebite and Black oder so. Wahrscheinlich dachte sie, es ist Ribena. Das ist ihr Lieblingssaft.«
»Komm schon, Sheila.« Rosemary sieht sich in der Küche um. »Mir geht es nicht darum, dir Vorwürfe zu machen. Ich weiß, du liebst sie, und das war alles nicht leicht. Aber das geht so nicht weiter! Das ist nicht der richtige Ort, um ein Kind großzuziehen. Chaos, Alkohol, der offen rumsteht, keiner, der mitdenkt und aufpasst. Außerdem habe ich das Gefühl, dass du gerade dabei bist, wieder …« Mit dem Kopf deutet sie auf die Blättchen.
»Nur ein bisschen Weed, Romilly! Ich hab das im Griff, ehrlich! Und ich hab das Glas nicht stehen lassen. Das war nicht meins … ich …« Sheilas Stimme zittert, sie bricht ab. »Wenn du nicht gerade bei Mum und Dad gewesen wärst, hätte ich sofort den Notarzt gerufen. Ich hab das doch richtig gemacht. Ich bin doch keine schlechte Mutter! Ich …«
Rosemary schweigt, steht auf und geht vor ihrer Schwester in die Hocke. Sie legt ihr die Hände auf die Schultern. Es ist eigenartig. Als ob sie in einen Zerrspiegel schaut. Ihre Schwester, die ihr bis aufs Haar gleicht … und doch unterschiedlicher nicht sein könnte. »Nein, Sheila. Du bist keine schlechte Mutter. Aber das heute … Das hätte auch schiefgehen können. Das weißt du. Warum zieht ihr nicht lieber zu Mum und Dad, du und June?«
»Und dann in diesem Haus sitzen, wo jeder meiner Schritte kontrolliert würde?« Sheila zieht die Stirn kraus und schüttelt den Kopf. »Außerdem schämen sie sich doch für mich, weil ich mich ohne einen passenden Vorzeigemann hab schwängern lassen. Was sollen sie denn dann den Nachbarn sagen? Ist ihnen doch ganz recht, dass ich nach Bristol gegangen bin und keiner was mitbekommen hat.«
»Sei nicht ungerecht«, widerspricht Rosemary. »Natürlich war es für sie erst einmal schwierig, sie stammen eben noch aus einer anderen Generation. Aber Mum und Dad lieben dich sehr, und die kleine June sowieso.«
»Du weißt, das würde nur wieder Krach geben. Ich habe es doch schon lange nicht mehr zu Hause ausgehalten.« Sheila schüttelt den Kopf.
»Sie machen sich halt Sorgen um dich.«
»Eben. Ich kann mir vorstellen, wie das zu Hause gehen würde: ›Wo willst du hin?‹ – ›Wen hast du getroffen?‹ – ›Hast du schon was gegessen?‹ – ›Hast du die Kleine schon hingelegt?‹ – ›Wie geht es dir?‹. Und ja, ich weiß, sie meinen es gut. Aber das würde alles nur schlimmer machen. Ich käme mir vor, als wäre ich zwölf. Und jeden Tag würde ich spüren, was ich für eine verfluchte Versagerin bin.«
»Unsinn, Sheila!« Rosemary streicht ihr über die Oberarme. »Du bist keine Versagerin, du hast nur … du bist noch mit deinen inneren Dämonen beschäftigt. Und so ein Kind – das ist eine große Belastung. So viel Verantwortung – und man ist ständig fremdbestimmt. Du wärst nicht die Erste, die erschöpft und überfordert ist. Lass dir bitte helfen, ja?«
»Aber ich kann nicht nach Hause, Romilly. Ich halte das nicht aus.« Sheila kaut auf ihrem Daumennagel. »Was, wenn die vom Krankenhaus die Behörden benachrichtigen? Meinst du, sie nehmen mir June weg?«
Rosemary richtet sich langsam auf, setzt sich wieder an den Tisch. »Möglich, ich weiß es nicht. Was ist denn mit dem Vater? Wäre das keine Option? Ich meine …«
»Nein!«, stößt Sheila entschlossen hervor. »Das haben wir doch schon durch. Kommt nicht in Frage! Da besteht kein Kontakt, und das ist auch gut so.«
»Willst du mir denn nicht wenigstens endlich verraten …«
Mit einem grimmigen Kopfschütteln fällt Sheila ihr ins Wort. »Glaub mir, Rom, ich habe meine Gründe.«
»Okay, okay.« Rosemary hebt beschwichtigend die Hände. »War nur so ein Gedanke.«
»Du wärst ne fantastische Mutter, weißt du das?« Sheila betrachtet ihre Schwester lächelnd. »Das mit Frank ist ne richtig ernste Sache, oder? Könntest du dir vorstellen, mit ihm …? Ich meine nur.«
Rosemary lächelt. »Schon, ja. Er ist definitiv der Richtige. Aber … meine Frauenärztin hat mir wenig Hoffnung gemacht. Frank und ich haben schon darüber gesprochen. Er war ein bisschen enttäuscht, aber sehr verständnisvoll. ›Zur Not adoptieren wir eben‹, hat er gesagt.«
»Scheiße, tut mir leid. Ich wollte nicht … Das war unsensibel.« Sheila stemmt sich aus dem Sitzsack und angelt sich die Teetasse vom Tisch. »Das wusste ich überhaupt nicht. Siehst du? Ich kriege nichts mit. Du hättest das gewusst, wenn ich Probleme hätte, schwanger zu werden.«
»Hör auf, dich fertig zu machen, ja?« Rosemary nimmt ebenfalls einen Schluck Tee. »Damit ist doch niemandem geholfen. Willst du es nicht wenigstens noch einmal bei Mum und Dad versuchen? Da warst du stabiler.«
»Stabil. Ja. Wie unter Glas.« Sheila pustet in ihre Tasse. »Immer unter Beobachtung. Und klar, ich weiß. Sie machen sich nur Sorgen um mich. Sie meinen es gut. Du, Mum, Dad. Weißt du, manchmal habe ich Angst, dass ich kaputt bin, Rom. Richtig kaputt. Mal geht’s, dann wieder gar nicht. Wie bei so ner Marionette, wenn man die Schnüre durchschneidet. Mal fühl ich mich wie Wonder Woman, Energie für zehn. Und dann, zwei Wochen später, kann ich kaum aufstehen. Da hilft kein Tee und keine verdammte Therapiegruppe im Gemeindehaus.«
»Ich glaube, das ist mehr als nur ein bisschen Überforderung. Du solltest dir Hilfe suchen. Richtig professionelle, meine ich.« Rosemary sieht sie ernst an.
»Aber wie? Mit dem Kind und all dem?« Sheila sieht auf, mustert Rosemary. »Und was, wenn du und Frank euch …« Es fällt ihr sichtlich schwer, es auszusprechen, aber das braucht sie auch gar nicht, denn Rosemary versteht sofort, was ihre Schwester sagen möchte. »Ich meine nur, bis ich mein Leben auf die Reihe gekriegt habe.«
»Um ehrlich zu sein, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Ich wollte es nicht vorschlagen, weil …« Rosemary zuckt mit den Schultern.
»Schon gut, ich weiß.« Sheila lächelt schwach, presst die Lippen zusammen. In ihren Augen schimmern Tränen. »Sie hätte es gut bei euch. Ne super Wohnung in Camden, eine tolle Kita gleich um die Ecke. Frank hat einen festen Job an der Uni, du im Verlag …«
»Ich könnte auf Teilzeit gehen.« Rosemary schaut das The-Cure-Poster an der Wand an, kann ihrer Schwester nicht in die Augen sehen, weil sie weiß, dass ihr diese Entscheidung das Herz bricht. »Du könntest dich erst einmal nur um dich kümmern. Das würde den Druck rausnehmen. Bis du … ich meine, bis du wieder stark genug bist, für euch beide da zu sein.«
»Ich will nicht, dass sie mir June wegnehmen.« Sheila starrt ins Leere. Eine Träne rollt langsam über ihre Wange. »Bei euch hätte sie es gut. Aber was, wenn sie fragt? Was, wenn sie wissen möchte, warum ich … Romilly, ich möchte nicht, dass sie mich für eine Versagerin hält. Ich möchte nicht, dass sie denkt, ich hätte sie nicht genug geliebt, um meinen Scheiß in den Griff zu kriegen!«
»Das wird sie nicht.« Rosemary steht auf, hockt sich neben ihre Schwester und nimmt sie in den Arm. »Wenn sie alt genug ist, wird sie es verstehen, Sheila. Und wenn du erst einmal dein Gleichgewicht wiedergefunden hast, kannst du wieder für sie da sein.«
»Nein.« Sheila fasst Rosemarys Schultern, schiebt sie von sich weg und sieht ihr fest in die Augen. »Das kann ich nicht. Das ist wie ein Pflaster abreißen. Besser man macht es schnell. Dann tut es nur einmal weh. June ist erst zwei. Noch versteht sie das nicht, sie wird sich später nicht an das hier erinnern. Und niemand würde es hinterfragen. Du wohnst schon so lange in London und warst nur hin und wieder zu Besuch hier.«
»Was willst du damit sagen?« Rosemary runzelt die Stirn.
»Ganz einfach. Du bist ihre Mum. Frank ist ihr Dad. Und ich … ich bin ihre durchgeknallte Tante Sheila.«
»Aber June hat doch ein Recht zu wissen …«
»Mach es mir nicht noch schwerer, Rom. Bitte! So ist es besser für sie. Das ist einfacher. Wer weiß, ob ich jemals bereit bin, eine gute Mutter zu sein. Du bist ihre Mum. Frank ist ihr Dad. Das ist einfacher. Klare Verhältnisse, Romilly.«
Rosemary seufzt. »Lass uns später noch einmal ganz in Ruhe darüber sprechen. Jetzt nehmen wir June fürs Erste einmal zu uns, aber vielleicht denkst du irgendwann anders darüber. Okay?«
Mit den Daumen wischt sie ihrer Schwester die Tränen aus dem Gesicht. Sheila lächelt schwach.
»Okay.«
»Hey, Lieblingsschwester!« Wade grinste und drückte June. »Schön, dich zu sehen. Komm rein und setz dich. Ich mach uns noch schnell einen Tee.«
June folgte Wade ins Wohn-Esszimmer ihrer ehemaligen Wohnung. Wade hatte sie übernommen, als June nach Somerset gezogen war und er sein Designstudium begonnen hatte. Zunächst hatte er noch einen Mitbewohner gehabt, doch der war inzwischen zu seiner Freundin gezogen. Während Wade im Durchgang zu der kleinen, schlauchförmigen Küche verschwand, um Tee zu machen, ließ sie den Blick durch den Raum schweifen. Zwar hatte Wade die meisten Möbel behalten, der Wohnung inzwischen aber eindeutig seinen Charakter aufgeprägt. Ihr nüchterner, ordentlicher Schreibtisch mit dem praktischen Bürostuhl war einem Gaming-Setup mit zwei Monitoren, farbiger LED-Beleuchtung und einem wuchtigen Gaming-Sessel gewichen, den Wade irgendwo günstig aus zweiter Hand aufgetrieben hatte. An der Wand darüber hatte ein gerahmtes Arsenal-Trikot mit Autogrammen Platz gefunden.
An der anderen Wand über ihrem durchgesessenen roten Ausziehsofa hing die gerahmte Zeichnung eines Androiden mit kaputtem Arm vor einer mit Graffiti besprühten Ziegelwand. Anscheinend ein Design für ein Videospiel.
»Ist das Bild von dir?«, rief sie und ließ sich auf die Couch fallen.
»Ja, das war ein Projekt für die Uni.«
»Sieht ziemlich cool aus. Du hast echt Talent.« June schälte sich aus ihrer Jeansjacke und legte sie neben sich auf die Sofalehne.
»Wo hast du eigentlich Otis gelassen?« Wade trug zwei Tassen herein und stellte sie auf dem Couchtisch ab. »Ich dachte, du bringst ihn vielleicht mit.«
»Ich wollte ihm die Autofahrt ersparen und habe ihn bei Elizabeth gelassen. Die Kinder sind ganz vernarrt in ihn und verdienen sich gern ein bisschen Taschengeld mit Hundesitting.«
»Ach so, verstehe.« Wade setzte sich zu ihr aufs Sofa. »Verrätst du mir jetzt den Grund für deinen Spontanbesuch? Klang irgendwie dringend. Ist was passiert?«
»Könnte man so sagen.« June zog das alte Foto aus der Handtasche und reichte es ihm. »Das habe ich bei Sheilas Sachen gefunden.«
Wade nahm es und betrachtete die Aufnahme mit gerunzelter Stirn. »Das sind Dad, deine Mum und du als kleines Kind.«
»Dreh es um.«
Er las die Beschriftung auf der Rückseite und sah June fragend an. »Juniper, Auntie Romilly and Uncle Frank? Was hat das zu bedeuten?«
»Das bedeutet, dass du keine Lieblingsschwester hast.« June verzog den Mund. »Anscheinend ist Dad nicht mein Dad, und wir sind nicht verwandt. Ich verstehe das alles auch noch nicht, und Dad … ich meine Onkel Frank«, sie verdrehte die Augen, »und Steph kommen erst morgen aus Italien zurück. Am Telefon wollte ich das nicht besprechen.«
»Klar«, sagte Wade nur und starrte noch immer auf die Schrift auf dem Foto. »Aber … vielleicht ist es nichts, vielleicht hat Sheila sich nur vertan. Ich meine, sie konnte ja manchmal ein bisschen schräg sein, oder nicht?«
»Nein«, sagte June bestimmt. »Bei so etwas vertut man sich nicht. Außerdem habe ich alte Aufzeichnungen von Sheila gefunden, in denen sie etwas von einer Schwangerschaft schreibt. Und Ruby hat ein paarmal so komische Andeutungen gemacht.«
»Wirklich? Was für Andeutungen?«
June erzählte von den Besuchen im Pflegeheim bei ihrer demenzkranken Großmutter, bei denen sie Sheila oft als Junes Mum bezeichnet hatte. »Ich habe mir nichts dabei gedacht, schließlich bringt sie dauernd Namen und Personen durcheinander. Aber letztes Mal war sie besonders verwirrt, weil sie Fieber hatte. Sie dachte, ich wäre Mum … also Rosemary. Und dann sagte sie so etwas wie ›Wir hätten es der Kleinen sagen müssen.‹ Damit konnte ich erst überhaupt nichts anfangen, aber das Foto erklärt einiges.«
»Moment. Du meinst, Ruby hat dich gemeint? Sie hätten es dir sagen müssen?« June konnte erkennen, dass es in Wades Kopf arbeitete. »Dann ist Sheila deine echte Mum? Tante Sheila?«
»Scheint so.« June zuckte mit den Schultern. »Und keiner hat es für nötig gehalten, mir das zu sagen.«
Wade blies die Backen auf und ließ die Luft geräuschvoll entweichen. Anscheinend war er ausnahmsweise einmal sprachlos. Das wollte etwas heißen.
»Aber … wieso?«, fragte er schließlich.
»Keine Ahnung, aber Sheila hatte offenbar früher eine Menge Probleme.« June seufzte. »Anscheinend war sie mit einem Kind überfordert, musste erst einmal ihr eigenes Leben auf die Reihe kriegen. Jedenfalls habe ich mir das aus Rubys Andeutungen und dem Tagebuch zusammengereimt.«
»Tagebuch?« Wade zog die Brauen zusammen. »Die Notizen, von denen du gesprochen hast?«
June nickte. »Ein altes Notizbuch von Sheila, das ich bei ihrem Zeug gefunden habe. Die ersten Einträge darin stammten von 1984, also etwa ein Jahr vor meiner Geburt, und waren ziemlich wirr und abgedreht. Es ging um Männer, Musik, Politik, Esoterik, alles Mögliche. Ziemlich durcheinander und zusammenhanglos mit vielen Gedankensprüngen und so. Die letzten waren vom Januar 1985, also drei Monate vor meiner Geburt. Da klang sie deutlich aufgeräumter, hat sich auf ›das Baby‹ gefreut und war optimistisch.«
»Das Baby«, wiederholte Wade. »Bist du sicher, dass du damit gemeint warst?«
»Ziemlich. Ich meine, vom Timing kommt es exakt hin, und es würde das da erklären.« Sie zeigte auf das Foto. »Außerdem … ich habe mich oft gewundert, warum meine Mum mir so einen außergewöhnlichen Namen gegeben hat. Juniper. Wacholder. Das klingt überhaupt nicht nach ihr. Das ist klassisch Sheila, findest du nicht?«
»Stimmt eigentlich.« Wade grinste. »Voll der Hippie-Name.«
»Sagt der, dessen Name klingt wie ein Trucker aus Nebraska?« June boxte ihn sanft in die Seite.
»Mum hat ›Fargo‹ gesehen und fand den Namen cool.« Wade sah sie an. Das Grinsen verschwand aus seinem Gesicht und wich einem ernsten Ausdruck. »Sag mal, wenn wir keine Halbgeschwister sind, was sind wir denn dann? Halbcousin und Halbcousine?«
»Nein, Frank ist ja nicht mein richtiger Onkel, nur angeheiratet. Und als du geboren wurdest, waren Rosemary und er nicht mehr verheiratet. Das zählt dann nicht, oder?«
Wade hatte die Stirn gerunzelt und versucht zu folgen. Schließlich schüttelte er den Kopf. »Hey! Egal, was. Du bist und bleibst meine Lieblingsschwester, okay?«
June lehnte den Kopf an seine Schulter. Ihre Augen brannten. »Hör auf, sonst muss ich heulen.«
Wade wuschelte ihr durch die erdbeerblonden Haare. »Damit wäre wohl auch geklärt, warum du Dad und mir überhaupt nicht ähnlich siehst.«
»Ich dachte, ich komme eben nach Mum.« June schniefte, und ihre Augen schwammen. »Mann, was für ein kranker Mist! Warum haben sie uns nie etwas gesagt? Das verstehe ich nicht. Nicht bei der Trennung, nicht nach Mums Tod … nicht mal nach Sheilas Tod. Wir sind doch erwachsen!«
»Ja, das ist voll gestört.« Wade legte den Arm um sie und drückte sie. »Ich bin echt sauer.«
»Ich auch.« June wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. »All die Jahre mit so einer Lüge zu leben?«
Wade schmiegte die Wange an ihren Scheitel. »Wahrscheinlich haben sie es irgendwie gut gemeint … aber du hast recht. Das ist krank.«
June schniefte und setzte sich auf. »Können wir was trinken gehen? Und eine Runde Darts spielen oder so? Irgendwas, was uns ablenkt? Ich hab keine Lust, hier zu hocken und zu grübeln.«
»Gute Idee«, meinte Wade. »Und morgen fahren wir zusammen zu Dad. Vielleicht kriegen wir dann ein paar Antworten.«
June stand am Fenster, blickte hinaus auf den gepflegten Garten des kleinen Häuschens in Warlingham und wandte sich um, als sie das Klappern von Geschirr hörte und Frank mit einem Tablett das Wohnzimmer betrat.
»Ich hab noch ein paar Kekse geholt. Die guten mit Schokolade, die mögt ihr doch.«
»Kekse, Dad? Echt jetzt?« Wade saß mit vor der Brust verschränkten Armen und wütend vorgerecktem Kinn auf dem Sofa.
»Alte Gewohnheit. Ich dachte …« Frank stellte das Tablett auf den Tisch und zuckte resigniert mit den Schultern.
»Wie konntet ihr uns so etwas all die Jahre verheimlichen?« June wandte sich um und lehnte sich gegen die breite Fensterbank des Bogenfensters.
»Ich … höre das alles heute auch zum ersten Mal.« Stephanie hockte mit versteinerter Miene auf dem Sessel und zog die Beine unter den Körper.
»Vor dem Tag habe ich mich die ganze Zeit gefürchtet.« Frank nahm das Foto vom Tisch und betrachtete es nachdenklich. »Wie jung wir damals waren, deine Mum und ich.«
»Sie war nicht meine Mum«, feuerte June heraus, und es klang giftiger, als sie beabsichtigt hatte. »Das ist doch irgendwie der Punkt, nicht?«, setzte sie etwas sanfter hinzu.
»Ich weiß, wir hätten es euch sagen müssen, aber es gab nie den richtigen Zeitpunkt.« Frank ließ sich auf den anderen Sessel fallen und stützte den Kopf in die Hände.
»Ach ja? Findest du nicht, dass wir es verdient hätten, die Wahrheit zu erfahren?« June kaute auf der Unterlippe. Die Anspannung war greifbar. Die Luft kam ihr vor wie ein zähes Gelee, das sie nur mit großer Anstrengung in die Lungen saugen konnte.
»Sheila hatte eine Menge Probleme«, erklärte Frank. »Das waren andere Zeiten. Psychische Erkrankungen wurden damals oft nicht oder falsch diagnostiziert. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis sie die passende Therapie und Medikamente bekommen konnte. Davor war sie … labil, unstet. Zwischendurch hatte sie gute Phasen, aber auch immer wieder Abstürze. Manchmal war sie wochenlang verschwunden, hing irgendwo rum. Ist Bands hinterhergereist, hat getrunken, Drogen genommen. Sie war krank, aber damals war es schwer, adäquate Hilfe zu finden. Tja, und dann kam sie eines Tages nach Hause und war schwanger.«
»Und von wem?« June hatte das Gefühl, ihr Herz würde stolpern.
Frank zuckte mit den Schultern und sah sie mit entschuldigender Miene an. »Hat sie nie gesagt. Selbst Rosemary hat sie es nie verraten. Sie wollte nicht darüber reden und wollte sich nicht von deinen Großeltern helfen lassen, sondern ist in diese WG in Bristol gezogen. Eine Zeitlang ging das gut, sie hat sich zusammengerissen, aber allein für ein kleines Kind verantwortlich zu sein, wurde schnell zu viel für sie. Und dann fingen die Probleme wieder an.«
June nickte schweigend und wartete, dass Frank weitersprach.
»Als du zwei warst, gab es einen Vorfall. Sheila hatte mit Freunden gefeiert. Sie hat noch geschlafen und nicht gemerkt, wie du in die Küche gelaufen bist. Du hast aus irgendeinem Becher getrunken, und Rosemary musste mit dir ins Krankenhaus fahren, um dir den Magen auspumpen zu lassen. Das war der Punkt, wo Sheila den Rollentausch vorgeschlagen hat. Sie hatte Angst, hat sich überfordert gefühlt. Sie wollte, dass du ein stabiles Zuhause hast, und ihr war es lieber, dass du glaubst, wir wären deine Eltern und sie die schräge Tante.« Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen. »Weißt du, Schatz, sie war für dich da, so gut sie eben konnte. Und für mich und Rosemary warst du immer unsere Tochter. Da bestand nie ein Zweifel. Ich liebe dich wie eine Tochter.«
June seufzte. »Das weiß ich. Aber warum hast du mich dann weiter belogen und mir nie die Wahrheit gesagt? Ich habe das Gefühl, mein ganzes Leben war eine Lüge.«
»Nein.« Frank sah sie an. »Es war keine Lüge. Du warst Rosemarys Tochter und bist meine Tochter. Die Liebe war immer echt, und Sheila hat dich auch geliebt.«
»Ich weiß.« June spürte, wie ihr das Wasser in die Augen stieg. »Ich sie auch. Und Mum. Aber als Mum gestorben ist, war ich dreißig. Da hätte ich die Wahrheit verkraftet, meinst du nicht?«
Frank nickte schweigend, und eine Weile legte sich vollkommene Stille über den Raum, die plötzlich von einem lauten Seufzer und zufriedenem Schnarchen durchbrochen wurde. Winston, die alte Bulldogge ihres Vaters, hatte sich im Körbchen gedreht und schnorchelte nun laut vor sich hin.
June sah zu ihm hinüber und musste kurz lachen. »Danke, Winston, sehr taktvoll.«
»Ich hatte einfach Angst, dich zu verlieren«, sagte Frank. »Es gab nie einen guten Zeitpunkt. Als deine Mum und ich uns getrennt haben und du vorübergehend bei Nana, Granddad und Sheila gewohnt hast, konnten wir dich doch schlecht auch noch damit belasten. Und dann, als Mum starb … du hattest mit deiner Trauer doch genug zu verarbeiten. Und Sheila … ihr Tod kam so plötzlich. Niemand hat damit gerechnet. Ich bin sicher, wenn sie geahnt hätte, dass sie sterben würde, hätte sie dir vorher noch die Wahrheit gesagt. Sie … hatte nur immer schreckliche Angst, du könntest sie dafür hassen, dass sie sich nicht in der Lage gefühlt hat, sich um dich zu kümmern.«
»Verstehe.« June pustete eine Haarsträhne aus der Stirn. »Aber sie hatte ihr Leben doch ganz gut im Griff, oder nicht?«
»Meistens.« Frank nickte. »Sie bekam Therapie und Medikamente, deine Großeltern haben ihr geholfen, gemeinsam mit Pomona den Buchladen zu eröffnen. Zwischendrin gab es aber auch immer Phasen, in denen sie zu kämpfen hatte. Doch im Großen und Ganzen hatte sie ihr Leben unter Kontrolle. Ob ihre Kraft allerdings für zwei gereicht hätte? Mit Druck konnte sie nie gut umgehen. Und die alleinige Verantwortung für ein Kind …«
»Das hätte sie überfordert, kann ich nachvollziehen«, sagte June.
»Aber sie hat immer Anteil an allem genommen, was in deinem Leben vor sich ging. Sie war in allem an deiner Seite.«
»Das weiß ich. Ich hätte nur gern die Chance gehabt, all das von ihr zu hören. Und … Wade? Ich meine, ihm hättet ihr doch die Wahrheit sagen können.«
»Allerdings.« Wade faltete die Arme auseinander und schlug mit der Faust auf die Sofalehne. »Verdammt, Dad! Uns so zu belügen.«
»Ich hätte dich also mit dem Wissen belasten sollen?« Frank klang ein bisschen trotzig. »Dir das moralische Dilemma aufbürden, ob du es June sagen möchtest?«
Wade sah zu June hinüber. »Vielleicht hast du recht.«
»Ich weiß, ich hätte euch irgendwann die Wahrheit sagen müssen, aber … erst war es zu früh, dann war es zu spät. Ich hatte einfach Angst.« Er sah June, Wade und Steph der Reihe nach an. »Und ganz ehrlich? Eigentlich ändert sich doch nichts, oder? Ich war und bin dein Dad und du meine Tochter.«
June atmete tief durch, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Schließlich nickte sie.
»Schon irgendwie, ja. Aber ich denke, daran werde ich trotzdem noch eine Weile zu knabbern haben. So etwas steckt man nicht so einfach weg.«
»Klar, natürlich. Das verstehe ich doch.« Frank sah schuldbewusst aus.
June lächelte. »Gibst du mir einen Keks? Ich glaube, Schokolade kann jetzt wirklich nicht schaden.«
»Das ist ehrlich starker Tobak«, sagte Pomona und rückte einen Stapel Bücher auf dem Aktionstisch zurecht. »Davon habe ich nichts gewusst. Ich habe Sheila erst kennengelernt, als es ihr schon deutlich besser ging. Wir hatten eine Zeitlang dieselbe Therapeutin.«
»Du warst in Therapie?« June nahm den Postkartenständer und rollte ihn zur Tür, um ihn rauszustellen.
