Mozartkugelkomplott - Manfred Baumann - E-Book

Mozartkugelkomplott E-Book

Manfred Baumann

4,4

Beschreibung

In der Hand eine Mozartkugel. Auf dem Kopf eine Mozartperücke. So liegt der Schauspieler Jonas Casabella, splitternackt und tot, in Mozarts Geburtshaus. Dieser bizarre Anblick ist nur der Anfang einer Serie rätselhafter Ereignisse mit zwielichtigen Personen, denen sich Kommissar Merana gegenübersieht: rivalisierende Zuckerbäcker, profittreibende Musikmanager, verzweifelte Wunderkinder, erpresserische Fädenzieher. Und Meranas Herz erlebt im Lauf der Ermittlung eine Achterbahn der Gefühle.

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Seitenzahl: 438

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Manfred Baumann

Mozartkugelkomplott

Kriminalroman

Impressum

Bisherige Veröffentlichungen im Gmeiner-Verlag: Maroni, Mord und Hallelujah (2014), Drachenjungfrau, Meranas 4. Fall (2014), Zauberflötenrache, Meranas 3. Fall (2012), Wasserspiele, Meranas 2. Fall (2011), Jedermanntod, Meranas 1. Fall (2010)

Personen und Handlung sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen

sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet:

www.gmeiner-verlag.de

© 2015 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75 / 20 95 - 0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

1. Auflage 2015

Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt

Herstellung/E-Book: Mirjam Hecht

Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

unter Verwendung eines Fotos von: © Oliver Sved – Fotolia.com

ISBN 978-3-8392-4808-9

Zitat

Mozart! Mozart! Forgive me! Forgive your assassin!

(Salieri, in Amadeus von Peter Shaffer)

Ich möchte am Abend mit dir auf behäbigen Pferden reiten,

und das Land, das Land zerfließt unter unserem Schritt.

Die Sonne stirbt wie ein Tier, und man sieht sie die Augen weiten.

Und wir ziehn in ihr Rot und sterben mit.

(Konstantin Wecker, Liebeslied)

Prolog

Das Mädchen mit der Margerite im Haar …

… hat ein bezauberndes Lächeln. Der Kopf ist anmutig und ein wenig keck zur Seite geneigt. Eine Haarsträhne oberhalb der Stirn hat sich gelöst, kräuselt sich sanft als kleine braune Wolke über der linken Augenbraue. Sonnenstrahlen tanzen auf den Kuppen der Wangen, die vom Lächeln umflutet sind. Das strahlende Türkis in den Augen wetteifert mit dem Blaugrün des kleinen Bergsees, der sich in einiger Entfernung hinter der jungen Frau an die Flanken der steil ansteigenden Hügel schmiegt, erhellt vom Morgenlicht. Die Augen des Mädchens sind am Blick des Betrachters vorbei gerichtet, fixieren etwas außerhalb des Bildes. Der makellose Mund ist geöffnet, als rufe die junge Frau jemandem zu. Mit der linken Hand hat sie sich an den Kopf gefasst. Die Bewegung war vielleicht ein wenig zu schnell geraten, denn der Träger des hellen Sommerkleides ist verrutscht. Die Finger sind ins volle kastanienbraune Haar getaucht, auf dessen Lockenwogen die Margerite schwimmt. Wie eine kleine weiße Insel in der dunklen aufgewühlten See. Eine junge Frau. Fröhlich. Erstaunt. Liebreizend.

Hektisches Klappern erfüllt den Raum. Schon beim ersten Anschlag verändert sich das Bild. Die Blätter der Margerite lösen sich auf. Das Lächeln zerfällt. Alles bricht auseinander. Die Augen, die Wangen, die Locken, die Berge im Hintergrund. Ein neues Bild beginnt sich zu formen, erst ruckartig, dann klarer. Kein See, keine sonnige Landschaft, keine junge Frau im hellen Sommerkleid sind mehr zu sehen. Stattdessen werden Wände sichtbar, ein Zimmer, gehüllt in schales Grau. Schwache Streifen von Licht sickern durch die halb geöffneten Jalousien, stechen wie kleine gelbliche Lanzen ins Zimmer, treffen auf ein Bett, das den Raum ausfüllt. Über dem Bett hängt ein großes Kreuz. Als hätte jemand mit vertrocknetem Blut zwei einander schneidende Balken an die Wand gemalt. Im Bett liegt eine Gestalt, von der bleichen Bettdecke fast zur Gänze verhüllt. Reglos.

Erneut durchbricht das trommelnde Klappern die Stille. Finger hasten hektisch über eine Tastatur. Wie kleine nervöse Käfer formieren sich allmählich die Zeichen, verbinden sich zu Worten. Ein Schriftzug prangt am unteren Bildrand, purpurrot: Bald wird kommen die Stunde …

1. Tag

Allegro più mosso (schnell, ziemlich bewegt)

»Vivat Bacchus! Bacchus lebe! Bacchus war ein braver Mann!«

Lauter Gesang schwappte aus heiseren Männerkehlen, etwas holprig, aber dennoch mit geschmetterter Wucht. Darüber legte sich, tapfer an Höhe gewinnend, ein hell vibrierender Mädchensopran.

»Vivat Bacchus! Bacchus lebe…«

Die drei grölenden Stimmen trafen auf die Rokokofassade des Alten Rathauses, gellten hoch bis zur Schwertspitze der steinernen Justitia, die über dem Eingang thronte, und rauschten als Echo zurück bis in die Mitte der im rechten Winkel einmündenden Sigmund Haffnergasse.

»Pschscht! Leise!«

Zwei heftig zischende Mezzosopranstimmen aus Richtung Alter Markt versuchten, sich energisch gegen den plärrenden Gesang durchzusetzen.

»Seid still, ihr Verrückten! Schluss mit dem Gejaule! Es ist zwei Uhr morgens!«

Die drei Angesprochenen wandten kurz die Köpfe nach rechts, lachten und stapften unbeirrt weiter in Richtung Getreidegasse. Nicoletta Bartenstein und Heidemarie Laudenbrunn stöckelten in einigem Abstand dahinter über das Pflaster. Das Geklapper ihrer Absätze hallte durch die nächtliche Salzburger Altstadt. Die beiden Frauen gaben sich große Mühe, die voraustorkelnde, immer noch singende Dreiergruppe einzuholen. Auch die Damen kämpften mit dem Gleichgewicht. Doch das lag mehr an den hohen Absätzen ihrer Schuhe und dem unebenen Boden unter ihren Füßen, weniger an der Champagnermenge, die in den vergangenen drei Stunden durch die Kehlen der fünf Feiernden geflossen war. Die Jüngste der Gruppe, die 16-jährige Leonie, hatte sich bei ihren Begleitern untergehakt und trieb die zwei Männer zu schnellerer Gangart an. Sie wollte jetzt keinesfalls von ihrer Mutter und ihrer Tante eingeholt werden. Sie wollte singen! Immerhin war heute ihr 16. Geburtstag. Und den feierte sie hier in Salzburg. Bei den Salzburger Festspielen! Das war ihr Wunsch gewesen. Sie hatte eben im Kreis ihrer Familie ein fünfgängiges Luxusmenü im nahe gelegenen K+K Restaurant genossen und dazu teuren Champagner geschlürft. Davor hatte sie ausgelassen in den frenetischen Jubel eingestimmt, der das Aufführungsende der Oper ›Die Entführung aus dem Serail‹ im Haus für Mozart begleitet hatte. Und jetzt tänzelte sie durch die berühmtesten 500Laufmeter der Salzburger Altstadt, durch die mittelalterliche Getreidegasse. Die Beleuchtung war schwach. Die meisten Hausfassaden lagen im Dunkeln. Aber das Streulicht aus der Umgebung und das der Sterne vom wolkenlosen Nachthimmel reichten aus, der Gasse einen magischen Glanz zu verleihen. Die großen schmiedeeisernen Zunftzeichen, die von den Fassaden über den Geschäften bis weit in die Gasse hingen, glänzten im matten Widerschein. Die alten Schilder und die hohen schmalen Häuserreihen mit den vielen Verkaufsläden gaben der Gasse eine nahezu märchenhafte Aura. Leonie kam es vor, als spaziere sie durch ein altes enges Städtchen aus einem der Geschichtenbücher ihrer Kindheit. Morgen, bei Tageslicht, würde sie hier shoppen gehen und sich von Onkel Gunnar und Tante Heidemarie in einem der Läden ein schickes Kleid schenken lassen. Aber jetzt wollte sie singen! Egal, wie spät es war. Schließlich wird man nur einmal 16!

»Also, Papa. Noch einmal!« Sie fasste ihren Vater am Arm, den im gesamten Landkreis ihrer Heimatstadt allseits geschätzten Tierarzt Dr. Aigulf Bartenstein, und zog ihn weiter durch die Gasse. An der anderen Hand hatte sie ihren Onkel im Schlepptau, Gunnar Laudenbrunn, erfolgreicher Immobilienmakler und Fraktionsführer im Stadtrat von Bad Kreuznach.

»Komm schon, Onkel Gunnar. Lass deinen Tenor…!« Erschallen wollte sie sagen, aber der Schluckauf kam ihr zuvor. Aus ihrer Mädchenkehle kullerte ein dreimaliges Kieksen. Säuerlicher Geschmack füllte ihren Mund, brannte in der Kehle. Das fühlte sich übel an. Egal! Sie schluckte einmal kräftig und holte tief Luft. Sie wollte jetzt unbedingt dieses lustige Lied weiter trällern, mit dem der schlaue Pedrillo in der Mozartoper den doofen Osmin in die Alko-Falle gelockt hatte. Ein besoffener Haremswächter erhöht die Chance der Helden, die gefangenen Frauen zu entführen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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