Mythen, Religionen und die Weltenwende - Peter Fechner - E-Book

Mythen, Religionen und die Weltenwende E-Book

Peter Fechner

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Beschreibung

Die 20 in sich abgeschlossenen Kapitel dieses Buches geben erhellende Antworten auf zahlreiche ungeklärte Fragen zur Religionsgeschichte und zur Zukunft der Menschheit, der eine Weltenwende bevorsteht, wobei glaubwürdige Seherberichte, die Gralsbotschaft und neue Forschungsergebnisse berücksichtigt werden. Folgende Themen werden u.a. behandelt: Atlantis, Sintflut, Echnaton, Tutanchamun, Moses, Ramses, Königin von Saba, Bundeslade, Kassandra, Troja, Odyssee, Krishna, Zarathustra, Lao-Tse, Konfuzius, Buddha, Jesus, Paulus, Götterglaube, Druiden, Mohammed, Gral, Templer, Abd-ru-shin, Maya, Schamanen, Sphinx, Pyramiden, UFOs, Weltgericht und Weltenwende.

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Peter Fechner

Mythen, Religionen und die Weltenwende

Religionsgeschichte in neuem Licht

Die 20 in sich abgeschlossenen Kapitel dieses Buches geben erhellende Antworten auf zahlreiche ungeklärte Fragen zur Religionsgeschichte und zur Zukunft der Menschheit, der eine Weltenwende bevorsteht, wobei glaubwürdige Seherberichte, die Gralsbotschaft und neue Forschungsergebnisse berücksichtigt werden. Folgende Themen werden u.a. behandelt: Atlantis, Sintflut, Echnaton, Tutanchamun, Moses, Ramses, Königin von Saba, Bundeslade, Kassandra, Troja, Odyssee, Krishna, Zarathustra, Lao-Tse, Konfuzius, Buddha, Jesus, Paulus, Götterglaube, Druiden, Mohammed, Gral, Templer, Abd-ru-shin, Maya, Schamanen, Sphinx, Pyramiden, UFOs, Weltgericht und Weltenwende.

Peter Fechner, geboren 1943 in Berlin, studierte Bau- und Verkehrswesen und war im Bereich des Verkehrswesens beruflich tätig. Sein besonderes Interesse gilt spirituellen und religiösen Themen, wozu von ihm mehrere Veröffentlichungen erschienen sind.

Copyright © 2019 Peter Fechner

Inhalt:

Vorwort

1 Atlantis, die Sintflut und die Arche Noah

Die Sichtungen der Arche Noah - Der Bericht eines Augenzeugens - Was weiß man über die russische Expedition? - Das Atlantis-Reich - Der Untergang von Atlantis - Die Bewegungen der Erdkruste - Das „AzorenPlateau“ - Was bewirkte den Atlantis-Untergang? - Wann erfolgte die Erdkatastrophe? - Gab es mehrere große Erdkatastrophen? - Die Naturwesen - Wirken Naturkräfte blind-zerstörerisch?

2 Echnaton, Nofretete und Tutanchamun

Die Königsstadt Achet-Aton - Ech-en-Aton, der von Gott Auserwählte -Die Einführung des neuen Glaubens - Nofretete, die „Große Königsgemahlin“ - Der Untergang der Amarna-Kultur - Das geheimnisvolle Grab KV 55 - Das berühmte Grab des Knaben-Königs -Pharao Eje, der treue Nachfolger - Dreifache Königsbestattung - Welche weiteren Beweise gibt es? - Wie erfolgte die Amtsübergabe an Pharao Eje? - Warum scheiterte Ech-en-Aton?

3 Moses, Ramses und die Zehn Gebote

Ramses II., ein Meister der Selbstvergöttlichung - Die Errettung des Knaben Moses - Moses und Abd-ru-shin - Sieg über den Pharao - Wie erfolgte der Durchzug durch das Meer? - Gab es Ramses II. zweimal? -Welche Beweise gibt es? - Der Berg Sinai und das Goldene Kalb - Die Zehn Gebote: Wegweiser Gottes - Wie glaubwürdig ist die Thora? -Welche Bedeutung hat das Alte Testament? - Werden die Zehn Gebote richtig gedeutet?

4 Makeda, Salomo und die Bundeslade

Makeda, Königin von Saba - Die Eroberung Südarabiens - Die Reise nach Jerusalem - Die Hochzeit mit Salomo - Der Sohn Menelik - Äthiopien und die Bundeslade - Was berichtet die Bibel? - Erkenntnisse der Archäologen und Historiker - Äthiopien und die Templer - Wo wurde die Bundeslade versteckt? - Die Juden Äthiopiens - Die besonderen Fähigkeiten der Weiblichkeit

5 Kassandra, Troja und die Weiblichkeit

Das sagenhafte Troja - Der Trojanischen Krieg - Kassandra, Seherin und Heilerin - Der Raub der Helena - Die Orakelbefragung - Der Kampf um Troja - Das „Trojanische Pferd“ - Laokoon und seine Söhne - Trojas Untergang und Kassandras Tod - Troja und das „dunkle Zeitalter“ - Wer war schuld am Trojanischen Krieg? - Die Hauptaufgabe der Weiblichkeit

6 Odysseus, die Irrfahrt und die Mythen

Unterwegs im Mittelmeer - An der Küste Algeriens - Auf Madeira und an der portugiesischen Küste - Auf der Insel Fair - Nahe der Schottland-Insel Skye - Auf der Insel Man - Auf der Halbinsel Cornwall - Die Rekonstruktion der Irrfahrt - War die Irrfahrt eine Rundfahrt um Sizilien? -Was geschah auf Ithaka? - Göttersagen und Gotterkenntnis - Die jenseitigen Regionen

7 Krishna, Indien und die Jenseitswelt

Inkarnation und Wiedergeburt - Die überirdischen Wesen - Krishnas erste Aufgaben - Krishna kämpft erfolgreich für das Licht - Die „Lichten“ und die „Dunklen“ - Die Hare-Krishna-Bewegung - Die Palmblatt-Lesungen -Weitere berühmte indische Gurus - Was spricht für die Wiedergeburt? -Rückführungen und astrologische Beratungen - Erstaunlich genaue Voraussagen - Das „verkümmerte Gehirn“

8 Zarathustra, Luzifer und der Weltenrichter

Der „Saoshyant“, der Weltenrichter - Die Jugend Zarathustras - Das Warten und Reifen in der Einsamkeit - Die Kündungen als Wegbereiter -Die geistige Führungsaufgabe der Weiblichkeit - Ein Rückblick - Was ist der Manichäismus? - Gibt es einen „Bösen Geist“? - Wer ist der „Antichrist“? - Die Gralsbotschaft, der „Rettungsring“ - Was bewirkt der Weltenrichter? - Wer ist der „Menschensohn“?

9 Lao-Tse, Konfuzius und das Weltgesetz

Konfuzianismus und Taoismus - Die Erziehung durch den Oberlama Tibets - Als Ratgeber an der Seite des Herrschers - Feindlich gesonnene Mandarine - Der Widersacher Konfuzius - Das konfuzianische Moralsystem - Der fragwürdige Familiensinn - Die Verstandesklugheit und das Weltgesetz - Empfindung und Verstand - Die Verbindung mit den lichten Hilfen - Sind Glaube und Wissenschaft gefährlich? - Die Wirkung der Gedankenkräfte

10 Buddha, Tibet und das Schicksal

Ein Deutscher wird Lama - Die Berufung Siddhartas zum Volkslehrer -Die ersten Aufgaben Siddhartas - Der „edle achtfache Pfad“ - Was ist das „Nirwana“? - Das Staatsorakel - Die Buddha-Phantome - Auf Pilgerwegen am heiligen Berg Kailash - Gerechtigkeit und Barmherzigkeit - Gibt es einen Schutz vor dem Karma? - Was bedeutet der Tod? - Die Sehnsucht nach Glückseligkeit

11 Jesus, das Grabtuch und das Seelenheil

War Jesus ein Gottessohn? - Maria von Nazareth - Die Kreuzigung in Jerusalem - Wer war schuld am Kreuzestod? - Die Auferstehung Jesu - Die Untersuchung des Grabtuches - Die Geschichte des Grabtuches - Gab es eine außergewöhnliche Ausstrahlung? - Das „Bluttuch“ - Die KreuzigungsReliquien - Die Christen und das Leidenskreuz - Was ist die wahre Erlösung?

12 Paulus, die Juden und die Christen

Blindheit in Damaskus - Erste Missionstätigkeit und Steinigung - Als Angeklagter in Griechenland - In römischer Gefangenschaft - Schiffbruch vor Malta - Begegnung mit Nero - Enthauptung in Rom - Die wahre Liebe - Die Lehren des Paulus - Wollte Jesus eine Kirche gründen? - Der Glaube an das „ Gottesreich“ - Wurde das wahre Christus-Prinzip verfälscht?

13 Apollonius, die Griechen und der Götterglaube

Als Heiler im Tempel des Asklepios - Leben und Lehre des Pythagoras - In Babylon und die Reise nach Indien - In Ephesus und in Griechenland - In Rom und die Reise nach Spanien - Die Begegnung mit Vespasian - Die Reise nach Äthiopien - Als Angeklagter in Rom - Götterglaube und Gottglaube - Die Irrtümer der christlichen Kirchen - Die Tugenden - Die Entwicklung des Menschengeistes

14 Die Kelten, die Germanen und das Christentum

Das Druidentum und die Menschenopfer - Der Kampf gegen Caesar - Die Verkündungen der heiligen Brigit - Die keltische Mythologie - Erneuter Einmarsch der Römer - Erneuter Sieg über die Römer - Was weiß man über die Druiden? - Die „iro-schottische“ und die päpstliche Kirche - Die ersten „Ketzer“ des Christentums - Die Christianisierung durch Bonifatius - Die Christianisierung durch Karl d. Großen - König Arthur, der sagenhafte Herrscher

15 Mohammed, Arabien und der Islam

Erstarrter Glaube und Ungläubigkeit - Die Jugend Mohammeds - Zwei schwere Schicksalsschläge - Wie erfolgte die Berufung Mohammeds? -Die Einführung des neuen Glaubens - Sieg im Dienste des Propheten - Der Aufbau Groß-Arabiens - Der Koran - Was wird im Koran über Jesus ausgesagt? - Gibt es ein Paradies und eine Hölle? - Die Nachfolger Mohammeds - Welche Entwicklung nahm der Islam?

16 Der Gral, die Templer und der Heilige Geist

Der sagenhafte Held Parzival - Der Kelch des Abendmahls - Die Bedeutung des Abendmahls - Die Irrfahrt des Heiligen Kelches - Die „Gralsburg“ in den Pyrenäen - Die Bruderschaft der Baumeister - Der Orden der Tempelritter - Worauf fußte die Geheimlehre? - Wie entstand die Freimaurerei? - Gibt es zwei Messiasgestalten? - Parzival und die Gralsbotschaft - Luzifer und Parzival

17 Abd-ru-shin, das Gericht und die Gralsbotschaft

Adolf Hitler, ein Meister der Verführung - Der schicksalshafte Zweite Weltkrieg - Die Gralsbotschaft, eine neue Offenbarung - Die Prophezeiung vom Menschensohn - Die „Wegbereiter“ und der „Heilige Gral“ - Der „Strahlende Stern“ - Das „Weltgericht“ - Der neue Gottgesandte und die Theologen - Die „Ketzer“ und die Reformatoren - Die Endzeit-Gemeinden - Wie soll es weitergehen? - Die Prophezeiungen zur „Endzeit“

18 Die Maya, die Heiler und das neue Zeitalter

In Kolumbien - Der „Wandernde Wolf“ - Drei wichtige Lektionen - Die Welt der Hellseher und Heiler - Die alles durchdringende Gotteskraft - Das Wirken der Naturwesen - In Guatemala - Die Maya-Kultur - Was ist die Botschaft der Indianer? - Die Kristallschädel - Der Maya-Kalender -Kommt ein neues Zeitalter?

19 Die Sphinx, die Pyramiden und die Weltenwende

Die Sphinx und die „Pyramidentexte“ - Die Erinnerung an das „Goldene Zeitalter“ - Warum verfiel das alte Wissen? - Welches Geheimwissen birgt die Sphinx? - Die Sphinx und die Gürtelsterne des Orion - Die Strahlungsfelder des Tierkreises - Der Orion und das himmlische Reich -Wann wurde die Kultstätte hergestellt? - Wie erfolgte der Bau der Kultstätte? - Ist die Große Pyramide ein steinernes Buch? - „Wie im Himmel, so auf Erden“ - Wie wirkt der „Große Komet“?

20 Die UFOs, der Kosmos und die Geistesreife

Kollision mit einem UFO - Der Planet Jarga und die Effizienz -Diskriminierung und soziale Stabilität - Das immaterielle Energiefeld -Entführungen durch Außerirdische - Bisherige UFO-Sichtungen - Die Verheimlichung der UFOs - Was ist die Botschaft der Außerirdischen? -Gedankenmanipulation und geistige Reife - Warum ist Hypnose schädlich? - Der Zersetzungsvorgang der Stofflichkeit - Das ewige Leben und die ewige Verdammnis

Vorwort

Hat es die Sintflut und den Untergang von Atlantis tatsächlich gegeben? Gibt es neue Erkenntnisse über Echnaton, Nofretete und Tutanchamun? Waren Moses, die Königin von Saba, die Seherin Kassandra und der Held Odysseus tatsächlich historische Personen? Kann man Genaueres über das Leben und die Lehre von Krishna, Zarathustra, Lao-Tse und Buddha erfahren, über die ansonsten nur Legendenhaftes bekannt ist? Wie sind die Religionssysteme zu bewerten, die sich auf deren Lehren und auf die Überlieferungen über Jesus, Paulus und Mohammed abstützen? Was hat man vom Götterglauben und den Jenseitsmythen der alten Völker zu halten? Wie ist die Christianisierung zu beurteilen? Was ist der geheimnisvolle „Heilige Gral“? Kommt jetzt ein neues Zeitalter, eine „Weltenwende“, die mit einem „Weltgericht“ verbunden ist?

Das sind alles Fragen, die ich unter anderem in diesem Buch beantworten möchte. Zwar gibt es Mythen und Legenden oder bruchstückhafte archäologische und historische Erkenntnisse zu vielen dieser Themen, aber oftmals lassen sich einfach keine befriedigenden Darstellungen über die wirklichen geschichtlichen Vorgänge geben, so dass man beinahe alle Hoffnung aufgeben möchte, je die Wahrheit über die Ursprünge der Mythen und Religionen zu erfahren.

Es bestehen jedoch Berichterstattungen ganz anderer Herkunft über geistig bedeutsame Epochen der Menschheitsgeschichte. Das sind die außergewöhnlichen, sehr überzeugend wirkenden Seherberichte, die im Zusammenhang mit der von Abd-ru-shin verfassten Gralsbotschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden sind. Die Seher beschreiben weit zurück liegendes, im Jenseits „gespeichertes“ Geschehen, das sie mit verfeinerten Sinnen schauen und hören konnten, oder sie geben als begabtes aufnehmendes Medium die Schilderungen jenseitiger Seher wieder. Diese Seherberichte sind neben den überlieferten Mythen, Legenden und Prophezeiungen sowie neben den archäologischen, historischen und naturwissenschaftlichen Fakten zusätzliche Erkenntnisquellen, die sich für mich als besonders nützlich bei der Suche nach der Wahrheit erwiesen haben. Die Seherberichte ermöglichen in hervorragender Weise, die längst vergangenen, aber geistig und kulturell sehr wichtigen Ereignisse der Religionsgeschichte wieder in das Bewusstsein der Menschheit zu bringen. Sie ermöglichen damit aber auch, auf die Zukunft der Menschheit in gutem Sinne Einfluss auszuüben, da sie im Zusammenhang mit der Gralsbotschaft, die eine umfassende Schöpfungserklärung darstellt, die Gott-, Welt- und Selbsterkenntnis bei jedem einzelnen von uns fördern und so zu einer neuen, beglückenden Lebensorientierung auf geistiger Grundlage führen, die hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lässt, obwohl sie mit einem dramatischen „Weltgericht“ und einer „Weltenwende“ verbunden ist.

Die einzelnen Kapitel sind in sich abgeschlossen, so dass sie auch gesondert gelesen werden können. Daher sind gewisse Wiederholungen beabsichtigt. Für vertiefende Betrachtungen sind jeweils die Literatur- und Quellenhinweise angegeben. Meine Texte sollen den Leser anregen, sich selbst auf die Suche nach der Wahrheit und nach dem Sinn des Lebens zu begeben, die einem keiner abnehmen kann, die aber auch sehr spannend und belebend ist. Für mich steht fest: Die Wahrheit lässt sich finden! Gleichzeitig sollen meine Texte auch daran erinnern, dass immer wieder eine lichte einheitliche Führung die Menschheit zur Erkenntnis der Wahrheit zu bringen versuchte.

Berlin, Juni 2019

1 Atlantis, die Sintflut und die Arche Noah

Zahlreiche Mythen berichten von katastrophalen Ereignissen rund um den Erdball in vorgeschichtlicher Zeit. Hat es die in der Bibel beschriebene Sintflut und die Arche Noah wirklich gegeben? Ist tatsächlich in grauer Vorzeit die sagenhafte Insel Atlantis mit den Menschen tief im Meer untergegangen? Was bedeuten diese Vorgänge für uns heute? Sind Naturwesen dafür verantwortlich?

Die Sichtungen der Arche Noah

Im heutigen „aufgeklärten“ Zeitalter betrachten viele den Bericht in der Bibel über die Sintflut als ein reines Phantasieprodukt: In einem „Strafgericht“ Gottes sollen viele Menschen durch eine gewaltige Flut vernichtet worden sein, aber Noah durfte mit seiner Familie und zahlreichen Tieren in einem riesigen Schiff auf der „gereinigten“ Erde überleben. Und so wollten auch drei englische Forscher Mitte des 19. Jahrhunderts zu dem in der Türkei gelegenen, 5.156 m hohen Berg Ararat aufsteigen, um ein für alle Mal der Nachwelt zu beweisen, dass sich dort nicht die Arche Noah befindet, wie Überlieferungen seit der Antike berichteten, sondern irgendein anderer unbedeutender Gegenstand. Zu ihrer größten Überraschung - ja, zu ihrem Entsetzen -stießen die Forscher aber tatsächlich in rund 4.200 m Höhe an der Nord-West-Flanke des Ararat auf ein Schiff, das tatsächlich der in der Bibel beschriebenen Arche Noah entsprach. Sie wurden von einem einheimischen Führer und dessen Sohn Haji Yearam begleitet, der dann später darüber berichtete. Die Arche steckte tief im Gletschereis, und nur der Bug des Schiffes war damals bisweilen im Sommer bei günstiger, sehr warmer Witterung nach einem milden Winter teilweise freigelegt. Der riesige Kasten, der sich dann im Eis andeutete, hatte offenbar tatsächliche drei Etagen und zahlreiche Boxen, wie in der Bibel beschrieben.

Es gab auch zahlreiche andere Augenzeugen, die die Arche Noah am Berg Ararat mit eigenen Augen gesehen haben wollen, so dass man die Existenz der Arche Noah am Ararat eigentlich als bewiesen zur Kenntnis nehmen muss - wenn es vielleicht auch schwer fällt. Denn wie sollte sie auf 4.200 m Höhe gelangt sein, so fragt man sich. Und war es überhaupt möglich, in der Vorzeit ein solches großes, lastenkahnähnliches Schiff mit Abmessungen von etwa 137 m Länge, 23 m Breite und 13 m Höhe zu bauen? Doch seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Arche angeblich mehr als zwanzigmal von zahlreichen Menschen auf dem Ararat gesichtet worden.

Die erste offizielle Bestätigung der Arche gab es im Spätsommer 1883 durch die türkische Regierung: Eine Kommission, die im Auftrag der türkischen Regierung die Lawinen des Ararat erforschte, war auf ein riesiges schiffsähnliches Gebilde aus sehr dunklem Holz gestoßen, das aus einem Gletscher herausragte. Lediglich drei Boxen konnten betreten werden, da die anderen voller Eis waren. Die vielleicht spektakulärste Sichtung der Arche erfolgte im Sommer 1916 durch den russischen Militärpiloten Wladimir Roskowitzki beim Probeflug einer Militärmaschine, worauf im Sommer 1917 eine russische Militärexpedition zur Arche unternommen wurde, bei der das Schiff auch vermessen und fotografiert wurde, soweit das möglich war. Auch im zweiten Weltkrieg meldeten sowjetische und amerikanische Piloten mehrmals, dass sie die Arche in den Gletschermassen am Ararat gesichtet hätten. Der Franzose Fernand Navarra soll 1955 im Gletschereis einen Holzbalken aufgefunden haben, der nach Meinung einiger Experten sehr alt ist. Gletschereis und Lavastaub (der Ararat ist ein ehemaliger Vulkan) hätten angeblich eine extrem konservierende Wirkung auf das Holz ausgeübt.

Neuerdings ist berichtet worden, dass auch eine chinesische Expedition aus Hongkong Teile der Arche im Eis aufgefunden und gefilmt hat. Die Filme, die im Jahr 2010 im Internet gezeigt wurden, lassen schemenhaft eine der im Eis eingeschlossenen Boxen der Arche erkennen. Aufnahmen von der gesamten Arche zu zeigen, ist offenbar nicht möglich, da nur noch Überreste bestehen, die von Gletschereis bedeckt sind. Dave Balsiger und Charles Sellier schreiben zum jetzigen Zustand der Arche in ihrem Buch „Die Arche Noah“: „Es ist sehr wahrscheinlich, daß die sich einst unversehrt an der Nordwestflanke des Berges in 4.200 Meter Höhe befindliche Arche durch ein Erdbeben oder eine Lawine in zwei Teile oder auch in viele kleinere Stücke zerbrach und Teile rund 350 Meter tiefer rutschten, wobei dann Balken und Planken von den niederen Eisflüssen absorbiert wurden. Vermutlich ist das Vorderteil der Arche noch ganz erhalten und liegt weiter oben, eingekeilt zwischen Felsen und Eis. Das würde erklären, warum die Arche manchmal aussieht, als rage sie unversehrt aus dem Eis heraus, und warum Navarra wenig unterhalb 3.900 Meter Höhe Holzstücke von ihr finden konnte.“ (1)

Der Bericht eines Augenzeugens

Sichtungen der Arche Noah erfolgten bereits in vorchristlicher Zeit. So berichtete der babylonische Priester Berossus um 275 v. Chr. von Pilgern, die vom „heiligen Schiff“ Erdpech abkratzten, um Amulette gegen Krankheit herzustellen. Der jüdische Schriftsteller Flavius Josephus verwies im 1. Jahrhundert n. Chr. auf Berichte mehrerer Geschichtsschreiber über die Existenz der Arche auf einem Berg in Armenien. Im 19. Jahrhundert begann dann die systematische Suche durch Forschungsreisende, die aber bisweilen auch tödlich endete. Denn der Ararat ist ein ausgesprochen schwieriges, manchmal als „bösartig“ beschriebenes Gebirgsgebiet. Oft gibt es auf dem von Eis und Schnee bedeckten Gipfelgebiet schwere Unwetter mit Blitz und Hagelschlag. Gletscherspalten bis 30 m Tiefe versperren bisweilen den Weg. Lawinenabgänge und abrutschende Geröllhalden machen Erkundungen äußerst gefährlich für die Bergsteiger, die oft keinen festen Halt finden. Auch Fernand Navarra hat in seinem Buch „Ich fand Noahs Arche“ diese Gefahren sehr eindringlich geschildert, denen er sich 1955 zusammen mit seinem elfjährigen Sohn aussetzte und wohl nur mit einigem Glück gemeistert hat.

Neben den erwähnten Sichtungen durch eine türkische Kommission und eine russische Expedition gab es Anfang des 20. Jahrhunderts auch eine weitere spektakuläre Sichtung durch den Einheimischen George Hagopian, der als Zehnjähriger von seinem Onkel die Arche gezeigt bekam. Er berichtete u.a. Folgendes: „Vom Aufbruch in Wan an brauchten wir fast acht Tage, bis wir zu der Stelle auf dem heiligen Berg kamen, wo, wie der Großvater und der Onkel gesagt hatten, das heilige Schiff ruhte. Daß mich der Onkel gerade in jenem Jahr dort hinführte, hatte seinen Grund wohl darin, daß es ein mildes Jahr mit nicht viel Schnee war, so wie es dort nur alle zwanzig Jahre eines gibt. (...) Als ich mich dann auf dem Dach aufrichtete und hochstellte, konnte ich das ganze Schiff überblicken. Es war sehr lang und vielleicht zwölf Meter hoch. Dann kniete ich mich nieder und küßte die heilige Arche. Ich erinnere mich, daß sich auf dem Dach außer einer großen Öffnung noch lauter kleine befanden. Und zwar von vorn bis hinten durch. Wie viele kann ich nicht genau sagen, aber es müssen mindestens fünfzig gewesen sein; sie zogen sich in kleinen Abständen das ganze Mittelstück entlang. Der Onkel erklärte mir, das wären Belüftungslöcher. Das Dach war flach bis auf jenen erhöhten schmalen Teil mit den Löchern, der vom Bug bis zum Heck reichte. Ich weiß noch, daß der Onkel sein Gewehr nahm und in die Wand der Arche schoß, die Kugel aber nicht eindrang.“ (2)

Der auffällige durchgehende schmale Aufbau auf dem Dach des Schiffes mit den seitlichen Lüftungslöchern wurde auch von anderen Augenzeugen mehrfach erwähnt, und man kann sich eigentlich nicht vorstellen, dass sich alle eine solche Schilderung nur ausgedacht haben.

Was weiß man über die russische Expedition?

An der russischen Expedition zur Arche Noah im Jahr 1917 haben angeblich etwa 150 Personen teilgenommen. Daher gab es auch mehrere bis in Einzelheiten gehende Berichte von denjenigen Teilnehmern, die später nach der kommunistischen Machtergreifung in Russland nach Amerika flüchteten. In diesen Berichten wird geschildert, wie man in zwei Gruppen in mühseligem Aufstieg die Arche erreichte, die fast vollständig von Eis und Schnee bedeckt war. Dass die russische Regierung Spezialtruppen einsetzte - zu einer Zeit, da die Truppen anderswo dringend benötigt wurden -, erscheint nachvollziehbar, da sich vermutlich die von ihren Gegnern arg bedrängte russische Regierung durch den Ruhm, die Arche aufgefunden zu haben, aufwerten wollte.

Der an die Regierung durch einen Sonderkurier geschickte Expeditionsbericht wurde leider nie aufgefunden. Es gibt das durchaus plausible Gerücht, wonach die Dokumente und Fotografien in die Hände von Leo Trotzki fielen, der sie vernichten ließ. Sie passten offensichtlich nicht in die kommunistische Lehre, worin die Religion als Opium für das Volk betrachtet wird. Und eine Aufwertung der politischen Gegner sollte kurz vor der „Oktoberrevolution“ offenbar vermieden werden.

Sollten die vielen Arche-Sichtungen tatsächlich so wie geschildert erfolgt sein, würde dies eine Bestätigung der Sintflut, einer Erdkatastrophe von möglicherweise globalen Ausmaßes, bedeuten. Aber auch unabhängig davon gilt heute als allgemein anerkannt, dass in der Vorzeit große Erdumwälzungen stattfanden, von denen sich eine womöglich tatsächlich mit der biblischen Sintflut identifizieren lässt. Als Beleg für eine solche Katastrophe kann man auch die vielen sonstigen Überlieferungen unterschiedlichster Völker gelten lassen. Das um 1872 entzifferte Gilgamesch-Epos, das der assyrische König Assurbanipal auf Tontafeln aufschreiben ließ, gilt als ältester Sintflutbericht und ähnelt in vieler Hinsicht dem Bericht in der Bibel. Man nimmt an, dass die Urfassung des Gilgamesch-Epos bereits bei den Sumerern entstanden ist.

Das Atlantis-Reich

In den Berichten des Griechen Platon aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. (den Timaios- und Kritias-Dialogen), die die alten ägyptischen Überlieferungen wiedergeben, wird vom Untergang einer großen Insel mit dem Namen Atlantis gesprochen. Diese Insel mit besonders hoch entwickelter Kultur soll gemäß diesen Überlieferungen im Atlantik gelegen haben und aus damaliger Sicht bereits vor 9.000 Jahren an einem Tag und in einer Nacht tief im Meer mitsamt den Menschen versunken sein. Man konnte von dieser Insel, so wird mitgeteilt, noch zu anderen Inseln hinüberfahren und von dort aus auf das ganze gegenüber liegende Festland. Das dürfte einen Hinweis auf den Kontinent Amerika darstellen, der den alten Ägyptern offenbar bekannt war.

Platons berühmte Berichte über Atlantis, die allerdings oft als „Märchengeschichten“ abgetan wurden, sind im Prinzip durch einen sehr überzeugend wirkenden Seherbericht (3) bestätigt worden, der im Zusammenhang mit der von Abd-ru-shin verfassten Gralsbotschaft steht. Diesen Seherbericht sollte man nach meiner Meinung nicht unbeachtet lassen, da er weiterhelfen kann, wo wissenschaftliche „irdische Quellen“ versiegen oder gar nicht vorhanden sind. Das Atlantis-Reich mit der Hauptinsel Atlantis lag tatsächlich gemäß dem Seherbericht im Atlantik (und nicht im Mittelmeergebiet oder anderswo, wie manche Atlantis-Forscher meinten feststellen zu können) und hatte bereits eine hohe Kultur. Man wusste Metalle zu bearbeiten zu Haushaltsgegenständen, Werkzeugen und Waffen, und es gab eine ausgedehnte Schiffahrt in alle Himmelsrichtungen. In fast allen Dingen war das Reich von Atlantis anderen Völkern überlegen.

Es herrschte eine Oberschicht - die großwüchsigen „Erarier“ -, die noch die Fähigkeit hatten, die jenseitigen Naturwesen zu sehen und mit ihnen wie ihresgleichen zu verkehren. Insbesondere waren es hierbei die jenseitigen „Riesen“, die sich als sehr hilfreich bei allen schweren Arbeiten erwiesen, beispielsweise beim Bau der Kultstätten. Auf zahmen „Flugechsen“ konnte man sogar ganz bequem durch die Lüfte fliegen! Tatsächlich hat man in Peru bei Ica auf Steinen eingravierte Zeichnungen von offenbar zahmen, drachenartigen Tieren gefunden, die zusammen mit Menschen abgebildet sind. Das kann man durchaus als Bestätigung des Seherberichtes ansehen. Einige Forscher sind der Meinung, dass die Zeichnungen auf den Steinen, die zu Tausenden mehrere Meter unter der Erdoberfläche gefunden wurden, mehr als 12.000 Jahre alt sind. (Es gibt allerdings auch Fälschungen „geschäftstüchtiger“ Indios.)

Der Untergang von Atlantis

Allmählich wuchs gemäß dem Seherbericht die Überheblichkeit der Erarier. Die Könige und Unterkönige ließen sich später als „Götter“ oder „Gottessöhne“ anbeten, und auch alle anderen Erarier galten schließlich als „göttergleich“. Zwar hatte die Oberpriesterin vor Überheblichkeit der Erarier und Übervorteilung der anderen gewarnt, doch blieben die Ermahnungen unbeachtet. Das friedfertige Zusammenwirken mündete schließlich in Machtanspruch und Unterdrückung auf Seiten der Oberschicht der Erarier und in Rebellion und Verweigerung durch das Volk. Es kam schließlich zum Kampf der Erarier mit dem Volk und zunehmend regierte allgemein das Laster jeglicher Art, bis Atlantis schließlich - in Übereinstimmung mit Platons Bericht - an einem Tag und einer Nacht tief im Meer versank.

Ein riesiger Himmelskörper, der Mond, habe den Untergang von Atlantis herbeigeführt, indem er ganz dicht an der Erde vorbeigezogen sei, nachdem er sich über Jahrzehnte hinweg allmählich angenähert hatte, so heißt es in dem Seherbericht. Es wäre auch denkbar, dass dabei durch die enormen Gravitationskräfte und durch die Erhitzung bei Eintritt in die Erdatmosphäre Gesteinsbrocken vom Mond abgeplatzt und auf der Erde eingeschlagen sind. Das Ende von Atlantis schildert der Seherbericht aus Perspektive der Bewohner wie folgt: „Und dann kam der Tag, da der Mond mit rasender Geschwindigkeit auf unsere Erde zustürzte! Glutrot erschien er, riesengroß. War es überhaupt noch der Mond, war es nicht irgendein anderes, glühendes Gestirn? Nun hatte das Entsetzen doch alle gepackt. Jetzt, jetzt mußte es kommen! Jetzt! Einen Augenblick schien es, als bebe die ganze Erde, als seien wir alle in einen Glutstrom geraten und dann --- dann war es vorbei. Mit der gleichen Geschwindigkeit entfernte sich der Mond, man konnte deutlich merken, wie der Abstand zwischen ihm und uns wieder größer wurde. (...) Alles schrie wild durcheinander, und das Geschrei der Menschen übertönte fast das Toben im Innern der Erde! Die Wasser hoben sich, als wollten sie dem Mond nachstürzen, und die Erde, auf der wir standen, begann zu sinken. Nein, es war keine Täuschung: unaufhaltsam sank das feste Land! Dort am Meer spülten schon die Wogen über ganze Reihen von Heimstätten! (.) Alles strebte den Bergen zu. Doch es war vergebens. Unsere höchsten Berge konnten wir nicht erklimmen, sie brannten. Aber auch ihre Gipfel hätten uns nicht retten können, sie sanken mit allem übrigen Land. Nun setzte noch Gewitter ein, der Himmel wurde tiefschwarz, Blitze zuckten in alle Richtungen! Dann fiel Hagel in großen Stücken und verwundete Menschen und Tiere. Einen Tag und eine Nacht währte das Fürchterliche, dann war Atlantis, das stolze Atlantis, versunken.“ (3)

Die Platon-Berichte nennen ebenfalls einen Himmelskörper als Auslöser der Atlantis-Katastrophe. Der Himmelskörper sei zu nahe an der Erde vorbeigezogen. In diesen Berichten wird auch auf die altgriechischen Legenden über Phaeton verwiesen: Als der Sonnengott Helios einst seinem Sohn Phaeton die Erlaubnis erteilte, den Sonnenwagen über das Firmament zu lenken, verlor dieser die Beherrschung über das Gefährt, kam von der gewöhnlichen Bahn ab und stürzte in Richtung Erde. Weltenbrand, Flut und Dämmerung waren der Sage nach die Folge. Auch hier also der Hinweis auf einen Himmelskörper, der die gewöhnliche Bahn verließ! Aber nicht nur in den ägyptischen Überlieferungen, von denen Platon berichtet, sondern auch in anderen alten Mythen haben sich noch Hinweise auf das Atlantis-Reich erhalten. Die Berber kannten beispielsweise Legenden über die Insel „Attala“, die jetzt angeblich am Boden des Atlantiks ruht. Die Azteken und Maya in Amerika berichteten von der untergegangenen Insel „Aztlan“ im Osten, von wo ihre Vorfahren angeblich herstammten.

Bewegungen der Erdkruste

Wenn es tatsächlich zum nahen Vorbeiziehen eines Himmelskörpers gekommen war und zum Einschlag größerer Gesteinsbrocken, könnten dadurch weltweite Erdumwälzungen in Gang gesetzt worden sein, die das gewaltige Senken und Heben von Meeresbetten und Landmassen, das Auslösen von Erdbeben und Vulkanausbrüchen sowie vermutlich auch das Verschieben der Erdkruste („Polsprung“) verursachten. Die Erdkruste liegt auf zähflüssigem Magma auf und kann offenbar bei ganz extremen Einflüssen „gleiten“ bzw. sich anheben oder senken. Es kann schon bei herkömmlichen Erdbeben zu riesigen vertikalen Krustenbewegungen kommen. Beim Agadir-Beben (1960) vor der Küste Marokkos soll sich beispielsweise eine 14 Kilometer lange Zone um 1.000 Meter gesenkt haben. Gleichzeitig wurden angeblich andere Gebiete um 350 Meter angehoben.

Nach Ansicht des österreichischen Atlantis-Forschers Otto Muck, die er in dem Buch „Alles über Atlantis“ äußerte, versank bei der AtlantisKatastrophe die im Azoren-Bereich gelegene Großinsel Atlantis bis in 3.000 Meter Tiefe. Für Otto Muck waren dabei die Einschläge mehrerer Planetoiden-Trümmer für die Atlantis-Katastrophe ausschlaggebend. Die Einschläge unterschiedlich großer Trümmer erfolgten nach seiner Meinung an der Ostküste Nordamerikas nördlich von Florida - teils an Land (im sogenannten Carolina-Becken), größtenteils aber im Meer, wo zwei gewaltige Tiefseelöcher ausgestanzt wurden.

Nach meiner Ansicht könnten die Einschläge aber auch mit dem dicht an der Erde vorbeiziehenden Mond zusammenhängen, von dem sich einzelne Trümmer lösten. Denn die Einschläge der größten Trümmer in dem Carolina-Becken müssen sehr schräg erfolgt sein, wie die vorgefundenen Einschlagtrichter zeigen. Sie sind oval und nicht kreisrund, wie es bei einem Meteoriten gewöhnlich der Fall ist. Auch die Erdkrustenverschiebung ließe sich mit dem dicht an der Erde vorbeiziehenden Mond und den auftretenden Gravitationskräften ganz gut erklären, obwohl für einen derartigen, einmaligen Vorgang natürlich keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen können und man auf Mutmaßungen angewiesen ist.

Offenbar gab es auch drastische Klimaänderungen im Zusammenhang mit der Erdkrustenverschiebung bzw. dem „Polsprung“. Nordamerika wurde allmählich wieder eisfrei, da es nicht mehr so nah am Nordpol lag, sondern jetzt nach Ansicht von Otto Muck etwa 3.500 Kilometer südlicher. Sibirien reichte dagegen schlagartig entsprechend näher an den Nordpol heran, was zum plötzlichen Aussterben der Mammuts in dieser Region führte. Man fand sie noch in unserer Zeit gut erhalten und tiefgefroren mit noch unverdauter Nahrung im Magen. Und die ehemals eisfreie Antarktis rückte jetzt offenbar an den Südpol und wurde allmählich von einem dicken Eispanzer überzogen. Es existiert eine alte Landkarte (Piri-Re'is-Karte), wo man Teile der jetzt unter Eis liegenden, korrekt dargestellten Landmasse der Antarktis noch gut erkennen kann. Man verfügte also offenbar schon vor Jahrtausenden über das nötige Wissen zur Herstellung einer solchen Landkarte und hatte die Antarktis demnach damals weitgehend eisfrei vorgefunden!

Das „Azoren-Plateau“

Otto Muck vertrat auch den Standpunkt, dass durch das Versinken des Atlantis-Reiches der Golfstrom, der die Klimaverhältnisse auf Atlantis zuvor besonders begünstigt hatte, nun bis nach Nordeuropa gelangte, da die Sperre durch das Atlantis-Reich wegfiel. Das hatte jetzt in Nordeuropa wesentlich bessere Klimabedingungen zur Folge und ließ das dortige Eis schmelzen. Auch der Platon-Text weist darauf hin, dass auf Atlantis infolge üppiger Vegetation und „unermesslicher Fülle“ an Nahrungsmitteln beste Lebensbedingungen bestanden. Ausführlich schilderte Platon auch den bestaunenswerten sonstigen Reichtum auf Atlantis, der sich insbesondere bei der prächtigen, nahezu uneinnehmbaren und von ringförmigen Wasserstraßen umsäumten Königsburg zeigte und dem mit Gold und Silber geschmückten „Tempel des Poseidon“.

Manche Geologen halten zwar den Untergang einer großen Insel im Atlantik für unmöglich, doch der bekannte österreichische Geologe Alexander Tollmann, der das Buch „Und die Sintflut gab es doch“ veröffentlichte, konnte sich einen Atlantis-Untergang im AzorenBereich aufgrund der geologischen Struktur gut vorstellen. Man hat auch festgestellt, dass das in 2.000 bis 3.000 Meter Tiefe gelegen Gestein im Bereich der Azoren noch in geologisch jüngster Zeit über Wasser gelegen haben muss. Heute sieht man in dieser Gegend nur noch die Inselgruppe der Azoren über dem Meer aufragen. Wenn man sich das unter Wasser gelegene „Azoren-Plateau“ etwa 3.000 Meter angehoben vorstellt, kommt man auf eine Großinsel mit den Ausmaßen, wie sie Platon für Atlantis angegeben hat.

Auch der Meeresboden im Bereich von Island, das ebenfalls gemäß dem Seherbericht zum Atlantis-Reich gehört haben soll, muss noch in geologisch jüngster Zeit wesentlich höher gelegen haben. Schalenreste von Flachseemuscheln befinden sich jetzt in bis zu 2.000 Meter Tiefe. Und auch die in dieser Tiefe aufgefundenen Lavabrocken lassen erkennen, dass sie einst von oberirdischen Vulkanen ausgeworfen worden sein müssen. Wissenschaftlich gesicherte Fakten deuten also darauf hin, dass es eine große Erdkatastrophe im Bereich des Atlantiks gegeben haben muss, und zwar vermutlich vor 10.000 bis 12.000 Jahren. Der früher infolge des Atlantis-Reichs anders verlaufende Golfstrom böte im Übrigen auch eine schlüssige Erklärung für das bis heute ungeklärte Phänomen der irrational langen Aalwanderungen -vom „Sargasso-Meer“ im westlichen Atlantik bis zu dem sehr weit entfernten Europa.

Was bewirkte den Atlantis-Untergang?

Otto Muck hat sich in seinem Buch „Alles über Atlantis“ ausführlich zur Ursache des Untergangs von Atlantis geäußert. Im Bereich der „Reißnähte“ der Erdschollen, die gemäß der heute anerkannten Lehre von Alfred Wegener irgendwann einmal auseinander drifteten, ist die Erdkruste relativ dünn und empfindlich, und so konnte insbesondere im Atlantik flüssiges Magma aus dem Erdinneren beim Einschlag eines Himmelskörpers explosionsartig zusammen mit Meerwasser verblasen werden. Das hatte zur Folge, dass die ganze gesonderte Atlantis-Scholle in große Tiefe absank, da sie auf dem flüssigen Magma „schwimmt“. Noch heute gib es am Atlantik-Rücken (Azoren, Island) eine starke Vulkantätigkeit, und es sind sogar im Atlantik plötzlich Inseln aufgetaucht und genauso schnell wieder verschwunden, wie sie entstanden.

Otto Muck vermutete, dass Teilstücke eines Planetoiden, die in den Atlantik eingeschlagen waren, zur Atlantis-Katastrophe geführt hatten. Gemäß dem Seherbericht war es aber der nahe an der Erde vorbeiziehende Mond gewesen, von dem sich vermutlich auch größere Gesteinsbrocken lösten, da er als rotglühend geschildert wird. Warum ist der Mond aber nicht auf die Erde gestürzt? Mit zunehmender Anziehungskraft der Erde hatte sich vermutlich auch die Geschwindigkeit des umrundenden Mondes erhöht, und da die Fliehkräfte quadratisch mit der Geschwindigkeit zunehmen, kam es nicht zu einem Zusammenprall mit der Erde, sondern nur zu einer nahen Begegnung, wobei aber unklar bleibt, was der Auslöser der Annäherung des Mondes war.

Das Verblasen des Magmas zusammen mit erhitztem Wasserdampf des Meeres bewirkte offenbar nicht nur das Absinken der AtlantisScholle, sondern wirkte sich nach Ansicht von Otto Muck auch auf die Randgebiete des Atlantiks aus, die dadurch ebenfalls etwas abgesunken sind. So vermuteten manche, dass Atlantis in der Karibik gelegen hatte, da man hier in geringer Meerestiefe Bauten entdeckt zu haben glaubte. Östlich des Atlantiks wurden als Kandidaten für Atlantis untergegangene Ländereien vor der deutschen Nordseeküste sowie vor der Atlantik-Küste Großbritanniens, Spaniens und Marokkos genannt. Vielleicht waren es auch einst tatsächlich Randgebiete bzw. Inseln des Atlantis-Reiches gewesen, die durch das Abkippen der Erdplatten untergegangen sind. Vielleicht ist es hier aber auch nur durch das Ansteigen des Meeresspiegels zum Untergang gekommen, das aufgrund der nach der Katastrophe einsetzenden Eisschmelze erfolgt sein soll.

Wann erfolgte die Erdkatastrophe?

Der Untergang von Atlantis und die Sintflut sollen nach Ansicht von Otto Muck vor etwa 10.400 Jahren erfolgt sein. Bei dieser Datierung stützte er sich in erster Linie auf den Maya-Kalender ab. (Ein Zeitzyklus beträgt dort 5.200 Jahre, und zwei Zyklen ergeben dann 10.400 Jahre.) Er ging davon aus, dass jetzt der zweite Zyklus endet, wie immer wieder in indianischen Mythen behauptet wird. Doch ob der erste Zyklus tatsächlich mit dem Untergang von Atlantis einsetzte, bleibt fragwürdige Spekulation.

Nach Ansicht des Geologen Alexander Tollmann war der Einschlag eines Kometen von einigen Kilometern Durchmesser für die Sintflut und den Untergang von Atlantis verantwortlich, der sich in mehrere Einzelteile aufgespaltet hatte, die an unterschiedlichen Stellen in die Ozeane stürzten. Die Folgen eines solchen Einschlages, der gewaltige „Staub- und Dampfsäulen“ zum Himmel aufsteigen lässt, sind gemäß Tollmanns Ausführungen gewaltige Erdbeben, entfesselter Vulkanismus, Feuerstürme, riesige Flutwellen, Verfinsterungen mit lang anhaltender Dämmerung, Sturzregen und Umweltgifte - alles Vorgänge, die auch in den überlieferten Mythen ausgiebig geschildert werden. Zugleich kommt es durch ausgeblasenes Magma zu gewaltigen Landsenkungen und in Aufschiebungszonen auch zu Landhebungen, wobei nach Meinung Tollmanns auch der Untergang von Atlantis ausgelöst wurde. Er gehörte also wie Otto Muck zu denjenigen, die davon ausgehen, dass die Insel Atlantis im Azorengebiet lag, und dass es nur eine einzige große Erdkatastrophe in den letzten 12.000 Jahren gegeben hat.

Die Sintflut und der Atlantis-Untergang sollen nach Ansicht von Alexander Tollmann vor etwa 9.500 Jahren erfolgt sein, wobei er vor allem Streufelder der Tektite (ausgeworfene Schmelzprodukte) und den Säuregehalt von Eisbohrkernen zur Datierung heranzog. Hinsichtlich des Alters der Tektite gibt es jedoch unterschiedliche Ansichten bei den Geologen, und auch die Datierung bei Eisbohrkernen soll bei weit zurück liegender Zeit ungenau sein.

Gab es mehrere große Erdkatastrophen?

Es bleibt die Frage zu klären, ob die in dem Platon-Text und in dem Seherbericht geschilderte Atlantis-Katastrophe und die in der Bibel erwähnte Sintflut-Katastrophe gleichzeitig stattfanden, oder ob es sich hierbei um zwei völlig getrennte Vorgänge handelte. Hierzu gibt es bei den Forschern unterschiedliche Ansichten. Von manchen wird ein einheitlicher Katastrophenvorgang vorausgesetzt, andere vermuten zwei völlig voneinander unabhängige Ereignisse: Eine lang zurückliegende Erdkatastrophe vor 10.000 bis 12.000 Jahren (die „Atlantis-Katastrophe“) und eine jüngere Erdkatastrophe vor 5.000 bis 6.000 Jahren (die „Sintflut-Katastrophe“).

Bereits die ägyptischen Priester, deren Aussagen von Platon wiedergegeben wurden, haben in Anlehnung an alte Überlieferungen darauf verwiesen, dass es mehrere große und kleine Erdkatastrophen in der Vorzeit gegeben hat. Auch in den Mythen der Indianer ist mehrfach von verschiedenen Zeitaltern die Rede, die jeweils mit einer Erdkatastrophe endeten. Viele Geologen sind heute ebenfalls der Ansicht, dass es in der Vorzeit mehrere Erdkatastrophen gab. Sie sind davon überzeugt, dass Einschläge von Planetoiden, Meteoriten oder Kometen („Impakte“ genannt) mehrfach auf der Erde erfolgten. Als gewaltigste Katastrophe gilt bei den Geologen der „DinosaurierImpakt“ vor ca. 65 Millionen Jahren im Golf von Mexiko, der vermutlich das Aussterben der Dinosaurier zur Folge hatte.

Die vielen „Sintflut-Mythen“ unterschiedlicher Völker werden daher heute von den Wissenschaftlern zumeist nicht mehr als reine Märchenerzählung abgetan. Man meinte feststellen zu können, dass der Sintflut-Bericht in der Bibel nur sehr unzulänglich über die entsprechende Erdkatastrophe berichtet. Die Sintflut ist nur ein Teilaspekt dieser Katastrophe. In vielen anderen Legenden wird viel umfassender von gewaltigen Einschlägen und Explosionen, von Feuersturm, von außergewöhnlichen Erdbeben, von riesigen Flutwellen und ganz ungewöhnlichem Sturzregen gesprochen - ganz so, wie es bei einem Meteoriten- oder Kometeneinschlag im Ozean zutreffen würde. In den Mythen der Indianer ist beispielsweise von einer Schlange die Rede, die vom Himmel fiel. Das würde auf den Einschlag eines Kometen oder Meteoriten hindeuten, da man bei deren Eintreten in die Erdatmosphäre einen Gasschweif beobachten kann, der dann durch Verwirbelungen schlangenförmig aussieht.

Da in den überlieferten Legenden der einzelnen Völker nichts von einer Annäherung des Mondes berichtet wird, die gemäß dem Seherbericht der Auslöser für die Atlantis-Katastrophe war, darf man nach meiner Meinung davon ausgehen, dass die ausführlichen Mythen sich auf die Sintflut-Katastrophe beziehen, und dass diese nicht gleichzeitig mit der Atlantis-Katastrophe stattfand. Vielmehr vermute ich, dass die Atlantis-Katastrophe vor fast 12.000 Jahren erfolgte und die Sintflut-Katastrophe vor fast 6.000 Jahren. Auch ein weiterer Seherbericht in dem Buch „Verwehte Zeit erwacht“ über das alte Reich der Vorfahren der Inka in Südamerika schildert eine große Erdkatastrophe, die vor fast 6.000 Jahren stattfand. Von einer Annäherung des Mondes ist hierbei bezeichnenderweise nicht die Rede! Hier heißt es nur knapp und kurz bei der Ankündigung der Katastrophe: „Schweres wird über die Welt kommen. Wasser der Tiefe werden sich heben, und krachend wird der Erde Schoß bersten. Nebel werden die Erde bedecken.“ (3) Der Auslöser könnte hier ein „Impakt“ gewesen sein. Nur diese letzte große Erdkatastrophe ist offensichtlich noch gut im Gedächtnis der Erdbewohner erhalten geblieben und ist in vielen Einzelheiten in den Mythen geschildert worden. Die AtlantisKatastrophe lag dagegen schon zu lange zurück, so dass nur noch ein leises Ahnen davon im „Menschheitsgedächtnis“ bestehen blieb.

Durch gewaltige Erdsenkungen und -hebungen ließe sich auch erklären, dass sich Teile der Arche Noah jetzt in so großer Höhe befinden. Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass der Berg Ararat durch Vulkantätigkeit entstanden ist und sich einst aus dem Meerwasser erhoben hat. Denn man hat kristallisiertes Meersalz an den Hängen des Ararat gefunden. Auch gibt es „Fladenlava“ bis in großer Höhe des Ararat, die erkennen lässt, dass aus dem Erdinneren Lava ausgetreten ist, als sich der Berg unter Wasser bildete. Irgendwann wurde offenbar die gestrandete Arche weiter emporgehoben, die dann allmählich unter dem sich bildenden Gletschereis verschwand. Das wäre jedenfalls eine plausible Erklärung für die jetzige Lage der Arche in so großer Höhe.

Die Naturwesen

Manche Atlantis-Forscher sind heute der Ansicht, dass der Götterglaube sich aus der Zeit von Atlantis ableiten lässt, als kulturell hochstehende Atlanter auf primitivere Volksstämme trafen. Und tatsächlich hatten sich ja die Erarier auch als „Götter“ bezeichnen lassen. Andere glauben, dass der Götterglaube sich auf kulturell hochstehende außerirdische Astronauten bezieht, die die Erde besuchten. Doch dürfte der Götterglaube vielmehr ursprünglich damit zusammenhängen, dass beeindruckende jenseitige Wesenheiten von Hellsehenden „geschaut“ werden konnten und dann wegen ihrer außerordentlichen Größe und Schönheit als „Götter“ verehrt wurden. Auch die untergeordneten Naturwesen wurden manchmal als „Götter“ bezeichnet. Man kann sich aber gut vorstellen, dass auch die kulturell hochstehenden Atlanter, insbesondere die großwüchsigen Erarier, bei ihren Erkundungsfahrten von primitiveren Stämmen in anderen Regionen, zum Beispiel in Amerika, als „Götter“ angesehen wurden. Auch die Spanier wurden ja bei ihrem Eintreffen in Amerika anfangs von den Indianern noch als „wiederkehrende Götter“ betrachtet, was den Spaniern bei ihren Eroberungen sehr zugute kam.

Die für uns heute unsichtbaren Naturwesen, die teilweise auch von riesenhafter oder zwergenhafter Gestalt sind, und die wiederum von den höher stehenden, überirdischen Wesen angeleitet werden, haben vielfältige Aufgaben im Naturgeschehen. Da sie auf die Gestaltung der Erde einwirken, wissen sie auch im Voraus, welche Katastrophen sich ereignen werden, die aus übergeordneter Sicht für Entwicklung und Erhalt der Erde notwendig sind. Den Menschen bleibt nichts anderes übrig, als sich in das Naturgeschehen verständnisvoll einzufügen und auf Warnungen zu achten. Heute sind es offenbar nur noch die Tiere, die sich von den Naturwesen warnen lassen und die gefährdeten Plätze rechtzeitig verlassen. So mancher konnte sich aber durch das Beobachten des eigenartigen Verhaltens der Tiere auch selbst retten.

Die Seherberichte über Atlantis und über die Vorfahren der Inka in Südamerika bestätigen im Prinzip, was die Mythen aussagen: „Götter“, „Riesen“, „Zwerge“ und andere jenseitige Wesen haben den Menschen mit ihrem Wissen und Können geholfen und zur kulturellen Entwicklung der Menschheit beigetragen. Früher haben viele Menschen die jenseitigen Naturwesen „sehen“ können, mit ihnen verkehrt und sie um Hilfe gebeten. Seit langer Zeit ist aber die Fähigkeit des Schauens der Naturwesen bei den Menschen weitgehend verkümmert, und nur die Erinnerung an „Götter“, „Riesen“, „Zwerge“, „Nixen“, „Elfen“ und andere derartige jenseitige Wesen ist in Mythen und Märchen erhalten geblieben - allerdings oft in entstellter Form bzw. phantasievoll ausgeschmückt. Man sollte sich aber immer wieder klar machen, dass die Erde auch heute noch von vielfältigen Naturwesen gestaltet und betreut wird. Die Erde stellt damit alles andere als ein totes, sich selbst überlassenes Stück Materie im Weltall dar, auf dem nur blinder Zufall herrscht.

Es gibt etliche Prophezeiungen, die auch für die Zukunft große Erdkatastrophen ankündigen. In dem von Abd-ru-shin verfassten Werk „Im Lichte der Wahrheit - Gralsbotschaft“, das eine umfassende Erklärung über den Aufbau und die Entwicklung der Schöpfung bietet, wird ebenfalls angedeutet, dass zur Zeit des Endgerichts im Rahmen einer „Reinigung der Erde“ große Erdkatastrophen zu erwarten sind, die von den Naturwesen bzw. den sogenannten „Wesenhaften“ vorbereitet werden. Dort wird aber auch ausgesagt, dass die Erde anschließend schöner sein wird als je zuvor. Hinsichtlich der vergangenen großen Erdkatastrophen erfahren wir u.a. Folgendes: „Die großen Katastrophen waren immer eine Notwendigkeit der Entwicklung, doch nicht der Untergang so vieler Völker, der bisher fast stets damit verbunden blieb. Hätten die Menschen die Verbindung mit den wesenhaften Helfern und den lichten Höhen nicht leichtsinnig frevelnd aufgegeben, so würden sie vor jeder Not stets rechtzeitig gewarnt und von den gefährdeten Landstrichen fortgeführt worden sein, um der Vernichtung zu entgehen!“ (6)

Wirken Naturkräfte blind-zerstörerisch?

Christopher Vasey äußert sich zu der Frage, ob Naturkräfte blindzerstörerisch wirken, in seinem Buch „Gnome, Götter, Gottesdiener“ u.a. wie folgt: „Das Bild blind-zerstörerischer Naturkräfte entspricht nicht der Realität und sollte korrigiert werden. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Der erste liegt darin, daß ein großer Teil der schrecklichen Folgen von Naturkatastrophen nicht den Naturkräften angelastet werden dürfen, sondern uns Menschen. Verschiedene wissenschaftliche Studien belegen, daß unsere eigenen Fehler im Umgang mit der Natur die Anzahl und das Ausmaß der Naturkatastrophen beträchtlich erhöhen. (...) Es gibt jedoch noch einen anderen Grund, weshalb man die Kräfte der Natur nicht als zerstörerisch bezeichnen sollte. Auch Naturkatastrophen sind nämlich, wenn man genauer hinsieht, keine Unfälle oder Fehler der Natur, sondern nützlich innerhalb der natürlichen Ordnung, sogar grundlegend für gutes Funktionieren der Natur auf dem Planeten Erde. Zyklone, Tornados und Orkane erhalten durch den Austausch von warmer und kalter Luft das klimatische Gleichgewicht zwischen polaren und tropischen Zonen. Gewitter, wie sie stets irgendwo auf der Erdoberfläche losbrechen, gleichen durch die Blitzentladungen zu große Unterschiede im elektrischen Potential aus, die sich zwischen dem Boden und den höheren atmosphärischen Schichten gebildet haben. Erdbeben resultieren aus der Bewegung der kontinentalen Schichten, die notwendig für die Gebirgsbildung und die Modellierung der Erdoberfläche ist. Vulkane spielen eine Hauptrolle sowohl in der Bildung der Erdkruste als auch für den Mineralsalz-Gehalt des Bodens, für den Salzgehalt der Ozeane und die Zusammensetzung der atmosphärischen Gase. Alle diese Zusammenhänge tragen dazu bei, daß die Erde bewohnbar ist. (...) Die sogenannten Naturkatastrophen haben also in verschiedener Hinsicht eine fördernde und aufbauende Funktion, von der man sagen kann, daß sie weise geleitet ist.“ (7)

Außerdem muss beim Wirken der Naturwesen berücksichtigt werden, dass der Geist des Menschen formend auf die gesamte Nachschöpfung wirkt, also nicht nur auf die Grobstofflichkeit, sondern auch auf die unsichtbare Feinstofflichkeit, wo nicht nur Gedankenformen entstehen, die rückwirkend wieder die Menschen beeinflussen, sondern damit auch die Naturwesen beeinflusst werden, die im feinstofflichen Bereich wirken und gesetzmäßig entsprechend dem falschen Wollen der Menschen auch vieles Unschöne formen müssen.

Abd-ru-shin schreibt hierzu u.a. Folgendes: „So ist des Menschengeistes Wollen verantwortlich für vieles, was sich in der Nachschöpfung entwickelt; denn er übt als Geist den Druck aus, welcher die Art der Form bestimmt. Er kann nichts wollen, ohne gleichzeitig zu formen! Gleichviel, was es ist! Damit kann er sich auch der Verantwortung für alles von ihm Formgeschaffene niemals entziehen. Sein Wollen, Denken und sein Tun, alles nimmt Form an im Getriebe dieser Welt. Daß es der Mensch nicht wußte oder auch nicht wissen wollte, liegt an ihm, ist seine Schuld. Sein Nichtwissen ändert nicht die Wirkung. (.) Diese Gedankenformen senden ihre Wirkung nicht nur auf die Menschheit zurück, sondern sie greifen weiter; denn in die gleiche feinstoffliche Welt der näheren Umgebung gehört auch der größte Teil der Naturwesen. Wer sich einmal mit der Tatsache abgefunden hat, daß alles lebt und damit auch alles in Formen ist, ob es irdisch sichtbar oder nicht sichtbar erscheint, dem wird es kein schwerer Schritt sein, sich vorzustellen, daß auch Elementarkräfte geformt sind. Zu diesen gehören die schon von vielen - früher mehr als jetzt - geschauten Gnomen, Elfen, Sylphen, Nixen usw., Erd-, Luft-, Feuer- und Wasserwesen. Sie werden beeinflußt von den Gedankenformen, wodurch auch wieder viel Heil oder Unheil entsteht. Und so geht es weiter. Eins greift in das andere, wie bei einem Räderwerk eines bis zur höchsten Kunst vollendeten Mechanismusses. (.) Kommende Schrecknisse haben die Ursache allein im Verbiegen der göttlichen Urgesetze durch das falsche Wollen dieser Menschengeister in der Nachschöpfung! Denn dieses falsche Wollen führte alle selbsttätig sich auswirkenden Kraftströmungen zur Verwirrung. Aber nicht ungestraft kann deren Lauf verändert werden, da sie, verknotet und verwirrt, sich dann gewaltsam lösen zu bestimmter Zeit. Die Lösung und Entwirrung zeigt sich in den Auswirkungen, die wir Katastrophen nennen. Gleichviel, ob es im Staatswesen, in den Familien, bei Einzelmenschen oder ganzen Völkern, oder bei den Naturgewalten vor sich geht.“ (6)

Literatur/Quellen:

Balsiger/Sellier, Die Arche Noah, Econ Verlag, Wien 1979 (1)

Fernand Navarra, Ich fand Noahs Arche, Verlag Johannes Fix, Schorndorf 1978 (2)

o. Vf., Verwehte Zeit erwacht, Bd. 2, Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart (3)

Otto Muck, Alles über Atlantis, Econ Verlag, München 1979 (4)

Alexander Tollmann, Und die Sintflut gab es doch, Droemersche Verlag, München 1993 (5)

Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit - Gralsbotschaft, Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart (6)

Christopher Vasey, Gnome, Götter, Gottesdiener, Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart 2003 (7)

2 Echnaton, Nofretete und Tutanchamun

Man glaubt heute aufgrund archäologischer Forschungen zu wissen, dass sich im 14. Jahrhundert v. Chr. zur Regierungszeit des Pharaos Ech-en-Aton (auch Echnaton genannt) Außergewöhnliches von höchster Dramatik in Ägypten ereignet hat. Vor allem die aufgefundenen, sehr eindrucksvollen Kunstwerke - wie zum Beispiel die Kalksteinbüste der Nofretete und die Grabschätze des Tut-ench-Amun (auch Tutanchamun genannt) - haben das allgemeine Interesse für diese Zeit geweckt. Was ist damals wirklich geschehen, und wie kam es zum vorzeitigen Tod von Ech-en-Aton, Nofretete und Tut-ech-Amun?

Die Königsstadt Achet-Aton

Mehr als 3.000 Jahre lang lagen die Überreste der ehemaligen ägyptischen Hauptstadt Achet-Aton - in der Mitte zwischen Kairo und Theben am Nil gelegen - unbeachtet im Wüstensand. Nur Legenden berichteten, dass hier einmal eine prachtvolle, goldene Königsstadt gestanden haben soll. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts konnte man die Inschriften entziffern, die man hier entdeckt hatte, und die erkennen ließen, dass es sich bei dem damaligen Herrscherpaar in dieser Hauptstadt um Ech-en-Aton (auch Echnaton genannt) und Nofretete handelte. Anfangs war noch unklar, wer diese beiden Herrscher waren, doch zu Ende des 19. Jahrhunderts nahmen Ech-en-Aton und Nofretete allmählich Gestalt an. Die entdeckten Grenzstelen kündeten von ihrem Aufbau der neuen Hauptstadt Achet-Aton (später Tell-el-Amarna oder kurz Amarna genannt) und von ihrer Verehrung des neuen Gottes „Aton“. Mehrere Grabreliefs, die aufgefundene Gräber an den Berghängen schmückten, verherrlichten sie als Herrscherpaar.

Oft waren aber auch ihre Bildnisse und Namen ausgemeißelt. Hatten sie hasserfüllte Feinde gehabt? In den überlieferten, offiziellen Königslisten fehlte der Herrscher Ech-en-Aton! Das Paar wurde für die Archäologen immer interessanter, aber auch immer rätselhafter, je mehr Funde man machte. 1887 entdeckte man in Amarna einen Teil der diplomatischen Korrespondenz Ech-en-Atons, die sogenannten „Amarna-Briefe“. Jetzt war klar, dass Amarna eine blühende Hauptstadt im 14. Jahrhundert v. Chr. gewesen war. Aber nicht einmal zwei Jahrzehnte lang! Warum wurde die Stadt plötzlich verlassen, weitgehend zerstört und nie wieder aufgebaut?

1891 begannen die ersten systematischen Ausgrabungen in Amarna durch den Engländer Flinders Petrie, und es gelang, den Grundriß der ehemaligen Hauptstadt zu erkennen. Den spektakulärsten Fund machte dort aber 1912 der Deutsche Ludwig Borchardt, als er die Bildhauerwerkstatt des Bildhauers Tutmosis auffand. Die berühmte Büste der Nofretete wurde entdeckt, die kopfüber im Sand steckte -neben der mutwillig zerstörten Büste des Ech-en-Aton -, aber auch viele sonstige eindrucksvolle Bildhauerwerke konnten ausgegraben werden. Bald wollte man mehr über diese schöne Königin wissen, die damals offensichtlich eine für das alte Ägypten ungewöhnlich starke Position neben dem geheimnisvollen Ech-en-Aton eingenommen hatte. Doch es blieben mehr Fragen als Antworten zum Leben von Ech-en-Aton und Nofretete. Diese Fragen lassen sich heute nur mit Hilfe eines überzeugend wirkenden Seherberichtes (1) befriedigend beantworten, der im Zusammenhang mit der von Abd-ru-shin verfassten Gralsbotschaft steht.

Ech-en-Aton, der von Gott Auserwählte

Ägypten war in der 18. Dynastie ein mächtiger Staat, der mit seinen Vasallenstaaten von Syrien bis Nubien reichte. Der Pharao Amenophis III. hatte sich in der Hauptstadt Theben - der „Hunderttorigen“ - einen prächtigen Königspalast erbaut, und hier wuchs auch sein Sohn und Nachfolger Amenophis IV. heran, der sich später Ech-en-Aton nannte. Die Hauptstadt Theben war nicht nur Sitz des Pharaos, sondern auch Hauptsitz der Priesterschaften. Die Ägypter kannten viele Götter, die man in den zahlreichen Tempeln mit Opfergaben zufrieden stellen musste. Amun und Re galten als die wichtigsten Götter, und ihre Priester waren entsprechend reich und mächtig geworden. Der Pharao trug zwar den Titel „Geliebter Sohn“ von Amun, und er war offiziell auch der Oberpriester, doch hinter den Kulissen gab es ein Ringen um die Macht zwischen dem Königshaus und der Priesterschaft. Der junge Pharaonen-Sohn hatte bald die Machenschaften der Priester in den Tempeln durchschaut. Für ihn waren diese Priester inakzeptabel. Sie lebten auf Kosten des Volkes, das sie verachteten und in Unwissenheit halten wollten, und sie versuchten das Land mit fragwürdigen Orakelsprüchen nach eigenem Gutdünken zu lenken.

Diese Erkenntnis ließ den jungen Pharaonen-Sohn an den Göttern zweifeln, doch sehnte er sich im Innersten nach einer tatsächlich anbetungswürdigen Gottheit. Seiner um Klarheit ringenden Seele nahte eines Tages gemäß dem Seherbericht ein jenseitiger Bote und offenbarte ihm das Wissen von dem einen höchsten Gott, dem Schöpfer alles Seins. Amenophis hörte und lernte noch vieles durch diesen jenseitigen Führer, der ihm auch eine große Aufgabe zuwies: „Ich bin ein Bote Gottes, gesandt, Dir zu helfen. Du bist ausersehen, Deinem Volk das Wissen um den Einen Gott zu bringen. Ich darf Dir helfen, Dir Führer sein. Sooft Du mich aus wahrer Sehnsucht nach Gott rufen wirst, werde ich bei Dir sein.“ (1) Das beflügelte den künftigen König, Ägypten aus dem missbrauchten Götterglauben herauszuführen und das Land in dem Glauben an den höchsten Einen Gott glücklich zu machen. Ein Gottesstaat sollte Ägypten werden, den anderen Völkern zum Vorbild. Amenophis hätte am liebsten das außergewöhnliche, großartige Vorhaben sogleich in Angriff genommen - es war der Aufgabe des Moses vergleichbar, der ein Jahrhundert später einen jüdischen Gottesstaat zu gründen versuchte.

Doch der jenseitige Führer hatte Amenophis auch gewarnt: „Erst wenn Du Pharao und Oberpriester bist, darfst du dem Volk langsam die neue Wahrheit bringen. Dieses Warten und schrittweise Vorgehen wird das Schwerste für Dich sein.“ (1) Auch der Vater, Amenophis III., der bereits versucht hatte, sich aus der Umklammerung der Priester zu lösen, und den kurz vor seinem Tod der Sohn in das Wissen um den höchsten Gott und in seine Pläne einweihte, warnte vor Ungeduld: Die Priester würden den Sohn beseitigen, ehe er seine große Aufgabe überhaupt beginnen konnte! Und so beließ es Amenophis IV. - Pharao geworden - vorerst bei der alten Götterverehrung.

Die Einführung des neuen Glaubens

Dem Willen seines Vaters folgend hatte Amenophis IV. die babylonische Fürstentochter Nofre zur Frau gewählt. Keine Liebesheirat, sondern eine politische Heirat. Dieser Ehe entsprangen drei Töchter, die älteste war Nofretete. Im Heranwachsen entwickelte sie sich mehr und mehr zur Stütze ihres Vaters, des Pharaos - vor allem in den Glaubensfragen. Fürstin Nofre hielt dagegen ihren Mann für einen ausgesprochenen Narren, weil er sich in den Glaubensfragen mit der mächtigen Priesterschaft anlegte. Sie blieb beim alten Götterglauben. Wie ihr Vater hatte auch Nofretete einen geistigen Führer, und so konnten Vater und Tochter schon so manches im Lande gemeinsam zum Besseren führen, ehe noch der neue Glaube offiziell eingesetzt worden war. Diesen begann Amenophis IV. erst mehr als zehn Jahre nach seinem Regierungsantritt einzuführen - es war für Ägypten eine völlig neue monotheistische Religion. Die Sonne (Aton), die schon früher in Ägypten verehrt worden war, erklärte er zum Symbol des unsichtbaren, unabbildbaren Einen Gottes. Wie die Sonne mit ihren Strahlen allen Lebenskräfte spendet, so war auch alles abhängig von der Kraftausstrahlung Gottes! Die Verehrung von Aton bedeutete jetzt zugleich die Verehrung des alleinigen Schöpfergottes.

Der Pharao änderte auch seinen Namen, zuerst in Chu-en-Aton, später in Ech-en-Aton, und zugleich gründete er auch eine neue Hauptstadt, Achet-Aton genannt, wo ein neuer, großartiger Aton-Tempel errichtet werden sollte - weit ab von Theben, dem bisherigen Zentrum des alten Götterglaubens. Vermutlich hat auch mit dieser für das alte Ägypten geradezu revolutionären Änderung die Zeitrechnung wieder neu eingesetzt, wie es sonst nur beim Wechsel des Pharaos üblich war. Das würde erklären, warum gemäß dem Seherbericht Ech-en-Aton etwa dreißig Jahre lang regierte und nicht nur siebzehn Jahre, wie heute die Ägyptologen aufgrund archäologischer Funde annehmen, bei denen keine höhere Jahreszahl als 17 registriert werden konnte.

Die meisten der Amun-Priester fügten sich in die neuen Verhältnisse und dienten nun Aton als Priester. Dagegen kämpften die Re-Priester mit allen Mitteln um die Wiederherstellung der alten Zustände. Doch nach zwei missglückten Mordanschlägen der Re-Priester auf den Pharao wurden die alten Priesterschaften von diesem verboten und alle Göttertempel geschlossen. Ech-en-Aton wird daher heute oft als Reformator oder Ketzer bezeichnet. Auch den Namen „Sonnenkönig“ hat man ihm gegeben, da er oft auf Abbildungen unter den Leben spendenden Strahlen der Sonne abgebildet ist.

Der Plan des Pharaos, in Achet-Aton dem höchsten Gott einen neuen, herrlichen Tempel zu errichten, wurde nach zwölfjähriger Bauzeit Wirklichkeit. Archäologen können heute die neue Hauptstadt Achet-Aton relativ gut rekonstruieren, da sie nach ihrer Zerstörung nie mehr neu aufgebaut wurde. Demnach stand in der Mitte der Stadt der großartige, lichtdurchflutete Aton-Tempel, wie man aus dem Grundriss und aus den Abbildungen in den Gräbern im Umkreis von Achet-Aton bzw. Amarna entnehmen kann. Das Areal des Aton-Tempels war ungefähr 230 Meter breit und 730 Meter lang. Durch eine Reihe von Vorhöfen, die durch Pylone begrenzt waren, und an Opfertischen und Festhäusern vorbei gelangte man zu einer gewaltigen Säulenhalle, die sich vor dem eigentlichen Heiligtum befand.

Ech-en-Aton und Nofretete weihten, wie der Seherbericht Auskunft gibt, feierlich den Aton-Tempel ein. Nach einem einleitenden Gesang, bei dem die Sonne als Abglanz göttlicher Herrlichkeit gegrüßt wurde, begann der Pharao seine feierliche Rede: „Ja, Aton, wir bitten Dich, zeige uns Gott! Lange genug sind wir blind durch die Welt gegangen; lange genug haben wir vergessen, Gott zu suchen, und darum Götter gefunden, Götter, die nur Diener Gottes sind (...) Wir haben es gemacht wie die armen Völker jenseits unserer westlichen Grenze: wenn ein reicher Ägypter sich ihnen naht, so verehren sie ihn als Herrscher. Ihnen erscheint er hoch erhaben; sie können sich nicht vorstellen, daß über ihm noch ein Pharao herrscht. Genauso, Volk von Ägypten, haben wir es gemacht in vielen Jahrtausenden. Wir schauten empor und fanden Wesen, die uns hoch erhaben dünkten über uns Menschen. Damit begnügten wir uns. Noch höher zu schauen, noch weiter zu suchen, bemühte sich keiner (.) Ich will euch eure Götter nicht nehmen. Wer zu ihnen beten, sie verehren will, mag es tun, bis auch ihm die Augen aufgehen werden für des einzigen Gottes Herrlichkeit. (.) Hört mich, Ägypter, über allen, die wir bisher als Götter verehrten, steht unser Herrscher, steht Gott! (.) Es wird Zeit, daß wir ihn erkennen und ihm dienen!“ (1)

Nofretete, die „Große Königsgemahlin“

Nofretete war inzwischen zur „Großen Königsgemahlin“ ernannt worden. Normalerweise wurde die Ehefrau des Pharaos „Große Königsgemahlin“, es konnten aber auch Schwestern oder Töchter eines Pharaos diesen Titel bekommen. Da Ech-en-Atons Gemahlin Nofre den neuen Glauben ablehnte und auch in Theben zurückgeblieben war, brauchte Ech-en-Aton eine andere „Große Königsgemahlin“ in Achet-Aton. Diese Aufgabe fiel nun seiner ältesten Tochter Nofretete zu, die ihn ja auch bisher in seiner Mission, den wahren Gottglauben einzuführen, freudig unterstützt hatte.

Auf Abbildungen sieht man den König immer wieder zusammen mit Nofretete. Die Darstellungen zeigen aber nicht nur die große Harmonie des Herrscherpaares und eine für das alte Ägypten ungewöhnliche, nahezu gleichberechtigte Stellung der „Großen Königsgemahlin“ Nofretete, sondern auch die Darstellungsweise weicht erheblich von den früheren, starren Formen ab. Alles wirkt lebendiger, fröhlicher und liebevoller, manches Werk geradezu wie eine freche Karikatur. Bei den Ägyptologen prägte sich bald der Begriff „Amarna-Kunst“ für diese ganz ungewöhnliche, neue Art der Darstellungen. Sogar Kinder sieht man auf den Schößen des Herrscherpaares sitzen - vorher ganz undenkbar. Allerdings sind es nicht Nofretetes Kinder, sie blieb unvermählt.

Gibt es archäologische Beweise dafür, dass Nofretete nicht die Ehefrau, sondern die Tochter Ech-en-Atons war? Nofretete wird auf einer aufgefundenen Tafel wie folgt bezeichnet: „Die Schöne und Herrliche mit der Federkrone; die große Erbprinzessin im Palast; man jubelt, wenn man ihre Stimme hört, Herrin der Lieblichkeit; groß an Beliebtheit; die Frau, deren Wesen den Herrn beider Länder erfreut; die Schöne, die da kommt; sie lebe ewig.“ (2) Nofretete wird also ausdrücklich als Erbprinzessin, als älteste Tochter des Königs bezeichnet, was sich gut mit dem Seherbericht deckt.

Und das Volk war zufrieden unter der Herrschaft von Ech-en-Aton und Nofretete. Es verehrte sein Herrscherpaar als „Priester“ des Einen Gottes. Es hatte also eine gute Zeit für Ägypten eingesetzt. Sie nahm jedoch bald ein jähes Ende, und das stand im Zusammenhang mit der Nachfolgereglung, die dem Pharao allmählich immer größere Sorgen bereitete; denn er wollte sein Werk natürlich in guten Händen aufgehoben wissen. Da es keinen männlichen Thronerben gab, überlegte Ech-en-Aton, ob er seine Tochter Nofretete zur Nachfolgerin auserwählen sollte. Doch eine Frau als Pharao? Auch an eine Verheiratung der Tochter Nofretete mit dem vom Pharao sehr geschätzten Bildhauer Tutmosis, der Nofretete liebte und verehrte und sie mehrfach kunstvoll abbildete, dachte Ech-en-Aton. Aber ein Bildhauer als Pharao - auch das war keine Ideallösung. Und so ließ Ech-en-Aton die Nachfolgefrage vorerst offen.

Der Untergang der Amarna-Kultur

Doch damit öffnete Ech-en-Aton unguten Entwicklungen Tür und Tor. Eine Heirat von Nofretetes jüngster Schwester Anches-en-Aton mit dem babylonischen Adligen Tut-ench-Amun (auch Tutanchamun genannt) bahnte sich an und auch für ihre zweite Schwester Merit-Aton stand die Heirat mit einem ägyptischen Beamten namens Semenchkare (auch Sakere genannt) bevor. Nofretete erkannte, dass Tut-ench-Amun ihre Schwester nur zu heiraten beabsichtigte, weil er Thronfolger werden wollte. Er verstand es meisterhaft, sich zu verstellen, und er änderte auch seinen Namen in Tut-ench-Aton; denn es war ihm klar, dass Ech-en-Aton nur jemanden als Nachfolger akzeptieren würde, der mit ihm den neuen Glauben teilte. Nofretete wusste auch, dass ebenso ihre Schwester Anches-en-Aton den neuen Glauben nur aus Berechnung angenommen hatte. Daher warnte Nofretete ihren Vater, um die Heirat zu verhindern. Auch des Pharaos geistiger Führer ermahnte Ech-en-Aton und riet zu warten, bis Tut-ench-Aton sein wahres Gesicht zeigen würde. Doch vergebens! Ech-en-Aton wollte nicht mehr warten.

Bald nach der Hochzeit seiner beiden Töchter musste er jedoch erkennen, dass der Babylonier Tut-ench-Aton tatsächlich nur nach dem Pharaonen-Thron strebte. Um dem vorzubeugen, gab Ech-en-Aton dem Ägypter Semenchkare, dem Mann seiner zweiten Tochter Merit-Aton, die größeren Machtbefugnisse und die Königswürde als Mitregent. Doch damit reizte er Tut-ench-Aton aufs äußerste; dieser erkannte nun, dass er den Thron nur mit Gewalt erlangen konnte. Er wartete die Geburt seines ersten Sohnes ab, der ebenfalls den Namen Tut-ench-Aton erhielt. Doch unmittelbar nach den Feierlichkeiten im Königspalast anlässlich der Ernennung seines neugeborenen Sohnes durch Ech-en-Aton zum zukünftigen Pharao schlug der Babylonier zu. Er konnte sich der Unterstützung der durch seinen Schwiegervater entmachteten Priester sicher sein und hatte insgeheim babylonische Krieger gedungen und ins Land gebracht. Als erster starb im Königspalast Pharao Ech-en-Aton durch Mörderhand, dann sein Mitregent Semenchkare.

Der machtbesessene Tut-ench-Aton trat schließlich vor die Versammelten, verlangte von allen den Treue-Eid auf seine Person und drohte jedem mit dem Tod, der nicht folgen würde. Doch Ech-en-Atons Getreue wollten lieber sterben, als Tut-ench-Aton gehorchen. Darauf ließ dieser den Palast in Brand setzen und mit dem „Sonnengesang“ auf den Lippen starben die Getreuen Ech-en-Atons, da die Fluchtwege versperrt waren. Nur der alte Priester Eje durfte vorher den Palast verlassen, damit er sich um Nofretete kümmere, und auch Haremhab, der Leiter der Palastwache, der als einziger bereit war, den Treue-Eid zu schwören.

Der Babylonier nannte sich als neuer Pharao wieder Tut-ench-Amun und der alte Götterglaube wurde wieder eingeführt. Die Aton-Tempel wurden geschlossen oder zerstört. Auch ließ er Bildnisse von Ech-en-Aton zerstören oder verunstalten. Auf der berühmten „Restaurationsstele“ im Amun-Tempel in Theben verkündete der Babylonier Tut-ench-Amun im ersten Jahr seiner Herrschaft der Nachwelt seine „ruhmvollen“ Taten, die Wiederherstellung der alten Ordnung. Auf der Stele beklagte er, dass vor seiner Zeit der Götterkult vernachlässigt wurde und das Land dadurch ins Unglück stürzte.