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Hat es die Sintflut und den Untergang von Atlantis tatsächlich gegeben? Welche Bedeutung hatten Ech-en-Aton, Moses und die Seherin Kassandra für die geistige Entwicklung der Menschheit? Weiß man Genaueres über das Leben und die Lehre von Krishna, Zarathustra, Lao-Tse und Buddha, über die nur Legendenhaftes bekannt ist? Wie sind die Religionssysteme zu bewerten, die sich auf deren Lehre und auf die Überlieferungen über Jesus, Paulus und Mohammed abstützen? Was hat man vom Götterglauben der alten Völker zu halten? Was ist der geheimnisvolle "Heilige Gral"? Kommt jetzt ein neues Zeitalter, eine "Weltenwende"? Könnten außerirdische Astronauten für die Erdenmenschen hilfreich sein? Auf diese und andere Fragen zur Religionsgeschichte werden erhellende Antworten unter besonderer Berücksichtigung glaubwürdiger Seherberichte gegeben. Eine ausführlichere Abhandlung der 20 Kapitel dieses Buches ist in der ebook-Serie "Erinnerungen an die Wahrheit" enthalten.
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Seitenzahl: 426
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Peter Fechner
Erinnerungen an die Wahrheit
Die Sichtungen der Arche Noah – Das sagenhafte Atlantis – Der Untergang von Atlantis – Bewegungen der Erdkruste – Das „Azoren-Plateau“ – Gab es mehrere große Erdkatastrophen? – Die Naturwesen
Die Königsstadt Achet-Aton – Ech-en-Aton, der von Gott Auserwählte – Die Einführung des neuen Glaubens – Nofretete, die „Große Königsgemahlin“ – Der Untergang der Amarna-Kultur – Dreifache Königsbestattung
Ramses II., ein Meister der Selbstvergöttlichung – Die Errettung des Knaben Moses – Moses und Abd-ru-shin – Sieg über den Pharao – Gab es Ramses II. zweimal? – Die Zehn Gebote: Wegweiser Gottes – Wie glaubwürdig ist die Thora?
Makeda, Königin aller Könige – Die Eroberung Südarabiens – Die Reise nach Jerusalem – Die Hochzeit mit Salomo – Der Sohn Menelik und der Raub der Bundeslade – Äthiopien und die Bundeslade – Welche wissenschaftliche Erkenntnisse gibt es?
Das sagenhafte Troja – Hinweise auf den Trojanischen Krieg – Kassandra, Liebling der Götter, Seherin und Heilerin – Der Raub der Helena und Kassandras Warnungen – Die Kämpfe und das „Trojanische Pferd“ – Trojas Untergang und Kassandras Tod – Troja und das „dunkle Zeitalter“
Unterwegs im Mittelmeer – Auf Madeira und an der portugiesischen Küste – Auf der Insel Fair und an der Nordküste Schottlands – Nahe der Schottland-Insel Skye – Auf der Insel Man in der Irischen See – Auf der Halbinsel Cornwall und glückliche Heimkehr – Die Rekonstruktion der Irrfahrt
Die Lehre von der Inkarnation und Wiedergeburt – Krishnas erste Aufgaben – Krishna kämpft erfolgreich für das Licht – Die „Lichten“ und die „Dunklen“ – Palmblatt-Lesungen und Materialisierungs-Phänomene – Rückführungen und astrologische Beratungen – Erstaunlich genaue Voraussagen
Der „Saoshyant“, der Weltenrichter – Die Jugend Zarathustras – Das Warten und Reifen in der Einsamkeit – Die Kündungen als Wegbereiter – Die geistige Führungsaufgabe der Weiblichkeit – Ein Rückblick – Wann kommt der Saoshyant?
Konfuzianismus und Taoismus – Die Erziehung durch den Oberlama Tibets – Als Ratgeber an der Seite des chinesischen Herrschers – Feindlich gesonnene Mandarine – Der Widersacher Konfuzius – Die Verstandesklugheit und das Weltgesetz – Empfindung und Verstand
Ein Deutscher wird Lama – Die Berufung des Siddharta zum Volkslehrer – Die ersten Aufgaben Siddhartas – Der „edle achtfache Pfad“ – Das Staatsorakel und die Buddha-Phantome – Auf Pilgerwegen am heiligen Berg Kailash – Die gesetzmäßige Gerechtigkeit und Barmherzigkeit
War Jesus ein Gottessohn? – Maria von Nazareth – Die Kreuzigung in Jerusalem – Die Auferstehung Jesu und das Grabtuch – Die Radiokarbon-Untersuchung des Grabtuches – Gab es eine außergewöhnliche göttliche Ausstrahlung? – Die Christen und das Leidenskreuz
Blindheit in Damaskus – Flucht aus Damaskus und Steinigung in Galatien – Als Angeklagter in Griechenland – In römischer Gefangenschaft – Schiffbruch vor Malta – Begegnung mit Nero und Enthauptung in Rom – Die wahre Liebe
Als Heiler im Tempel des Asklepios – In Babylon und die Reise nach Indien – In Ephesus und in Griechenland – In Rom und die Reise nach Spanien – In Alexandria und die Reise nach Äthiopien – Als Angeklagter in Rom – Götterglaube und Gottglaube
Das Druidentum und die Menschenopfer – Der Kampf gegen Caesar – Die Verkündungen der heiligen Brigit – Erneuter Kampf mit den Römern – Die „iro-schottische“ und die päpstliche Kirche – Die Christianisierung Germaniens – König Arthur, der sagenhafte Herrscher
Erstarrter Glaube und Ungläubigkeit – Die Jugend Mohammeds – Die Ernennung zum Fürsten und der Bürgerkrieg – Die Einführung des neuen Glaubens – Sieg im Dienste des Propheten – Der Aufbau Groß-Arabiens – Was steht im Koran?
Der sagenhafte Held Parzival – Der Kelch des Abendmahls – Die Irrfahrt des „Heiligen Kelches“ – Die „Gralsburg“ in den Pyrenäen – Die Geheimlehre der Tempelritter – Die wichtigsten Reliquien der Templer – Parzival und die Gralsbotschaft
Adolf Hitler, ein Meister der Verführung – Die Gralsbotschaft, eine neue Offenbarung – Die Prophezeiung vom Menschensohn – Die „Wegbereiter“ und der „Heilige Gral“ – Der „Strahlende Stern“ – Das „Jüngste Gericht“ und das „Gottesreich“ – Der neue Gottgesandte und die Theologen
In Kolumbien – Der „Wandernde Wolf“ – Drei wichtige Lektionen – Die Welt der Hellseher und Heiler – In Guatemala – Der Maya-Kalender – Kommt ein neues Zeitalter?
Die Sphinx und die „Pyramidentexte“ – Die Erinnerung an das „Goldene Zeitalter“ – Die Sphinx und die Gürtelsterne des Orion – Der Orion und das himmlische Reich – Wann und wie wurde die Kultstätte von Gizeh hergestellt? – Ist die Große Pyramide ein „steinernes Buch“? – „Wie im Himmel, so auf Erden“
Kollision mit einem UFO – Der Planet Jarga und die Effizienz – Diskriminierung und soziale Stabilität – Das immaterielle Energiefeld – Entführungen durch Außerirdische – Bisherige UFO-Sichtungen – Gedankenmanipulation und geistige Reife
Hat es die Sintflut und den Untergang von Atlantis tatsächlich gegeben? Welche Bedeutung hatten Ech-en-Aton, Moses und die Seherin Kassandra für die geistige Entwicklung der Menschheit? Weiß man Genaueres über das Leben und die Lehre von Krishna, Zarathustra, Lao-Tse und Buddha, über die nur Legendenhaftes bekannt ist? Wie sind die Religionssysteme zu bewerten, die sich auf deren Lehre und auf die Überlieferungen über Jesus, Paulus und Mohammed abstützen? Was hat man vom Götterglauben der alten Völker zu halten? Was ist der geheimnisvolle „Heilige Gral“? Kommt jetzt ein neues Zeitalter, eine „Weltenwende“? Könnten außerirdische Astronauten für die Erdenmenschen hilfreich sein?
Das sind alles Fragen, die ich unter anderem in diesem Buch beantworten möchte. Zwar gibt es Mythen und Legenden oder bruchstückhafte archäologische und historische Erkenntnisse zu vielen dieser Themen, aber oftmals lassen sich einfach keine befriedigende Darstellungen über die wirklichen geschichtlichen Vorgänge geben, so dass man beinahe alle Hoffnung aufgeben möchte, je die Wahrheit über die Ursprünge der Mythen und Religionen zu erfahren.
Es bestehen jedoch Berichterstattungen ganz anderer Herkunft über geistig bedeutsame Epochen der Menschheitsgeschichte. Das sind die außergewöhnlichen, sehr überzeugend wirkenden Seherberichte, die im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der von Abd-ru-shin verfassten Gralsbotschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden sind. Die Seher beschreiben weit zurück liegendes, „gespeichertes“ Geschehen, das sie mit verfeinerten Sinnen schauen und hören konnten. Diese Seherberichte sind neben den überlieferten Mythen, Legenden und Prophezeiungen sowie neben den archäologischen, historischen und naturwissenschaftlichen Fakten zusätzliche Erkenntnisquellen, die sich für mich als besonders nützlich bei der Suche nach der Wahrheit erwiesen haben. Die Seherberichte ermöglichen in hervorragender Weise, die längst vergangenen, aber geistig und kulturell sehr wichtigen Ereignisse der Weltgeschichte wieder ins Bewusstsein der Menschheit zu bringen. Sie ermöglichen damit aber auch, auf die Zukunft der Menschheit in gutem Sinne Einfluss auszuüben, da sie im Zusammenhang mit der Gralsbotschaft, die eine umfassende Schöpfungserklärung darstellt, die Gott-, Welt- und Selbsterkenntnis bei jedem einzelnen von uns fördern und so zu einer neuen, beglückenden Lebensorientierung auf geistiger Grundlage führen.
Die 20 Kapitel dieses Buches sind in sich abgeschlossen, so dass sie auch gesondert gelesen werden können. Daher sind gewisse Wiederholungen beabsichtigt. Ich habe mich bemüht, leicht verständlich und so kurz wie möglich die Texte zu gestalten. Für vertiefende Betrachtungen sind jeweils die Literatur- und Quellenhinweise angegeben. (Eine ausführlichere Abhandlung der 20 Kapitel ist in der e-book-Serie „Erinnerungen an die Wahrheit“ enthalten.) Meine Texte sollen den Leser anregen, sich selbst auf die Suche nach der Wahrheit und nach dem Sinn des Lebens zu begeben, die einem keiner abnehmen kann, die aber auch sehr spannend und belebend ist. Für mich steht fest: Die Wahrheit lässt sich finden! Gleichzeitig sollen die Texte auch daran erinnern, dass immer wieder eine lichte einheitliche Führung die Menschheit zur Erkenntnis der Wahrheit zu bringen versuchte.
Berlin, Februar 2017
Zahlreiche Mythen berichten von katastrophalen Ereignissen rund um den Erdball in vorgeschichtlicher Zeit. Hat es die in der Bibel beschriebene Sintflut und die Arche Noah wirklich gegeben? Ist tatsächlich in grauer Vorzeit die sagenhafte Insel Atlantis mit den Menschen im Meer untergegangen? Und was bedeuten diese Vorgänge für uns heute?
Im heutigen „aufgeklärten“ Zeitalter betrachten viele den Bericht in der Bibel über die Sintflut als ein reines Phantasieprodukt: In einem „Strafgericht“ Gottes sollen viele Menschen durch eine gewaltige Flut vernichtet worden sein, aber Noah durfte mit seiner Familie und zahlreichen Tieren in einem riesigen Schiff auf der „gereinigten“ Erde überleben. Und so wollten auch drei englische Forscher Mitte des 19. Jahrhunderts zu dem in der Türkei gelegenen, 5.156 m hohen Berg Ararat aufsteigen, um ein für alle Mal der Nachwelt zu beweisen, dass sich dort nicht die Arche Noah befindet, wie Überlieferungen seit der Antike berichteten, sondern irgendein anderer unbedeutender Gegenstand. Zu ihrer größten Überraschung – ja, zu ihrem Entsetzen – stießen die Forscher aber tatsächlich in rund 4.200 m Höhe an der Nord-West-Flanke des Ararat auf ein Schiff, das tatsächlich der in der Bibel beschriebenen Arche Noah entsprach. Sie wurden von einem einheimischen Führer und dessen Sohn Haji Yearam begleitet, der dann später darüber berichtete. Die Arche steckte tief im Gletschereis, und nur der Bug des Schiffes war damals bisweilen im Sommer bei günstiger, sehr warmer Witterung nach einem milden Winter teilweise freigelegt. Der riesige Kasten, der sich dann im Eis andeutete, hatte offenbar tatsächliche drei Etagen und zahlreiche Boxen, wie in der Bibel beschrieben.
Es gab auch zahlreiche andere Augenzeugen, die die Arche Noah am Berg Ararat mit eigenen Augen gesehen haben wollen, so dass man die Existenz der Arche Noah am Ararat eigentlich als bewiesen zur Kenntnis nehmen muss – wenn es vielleicht auch schwer fällt. Denn wie sollte sie auf 4.200 m Höhe gelangt sein, so fragt man sich. Und war es überhaupt möglich, in der Vorzeit ein solches großes, lastenkahnähnliches Schiff mit Abmessungen von etwa 137 m Länge, 23 m Breite und 13 m Höhe zu bauen? Doch seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Arche angeblich mehr als zwanzigmal von zahlreichen Menschen auf dem Ararat gesichtet worden.
Die erste offizielle Bestätigung der Arche gab es im Spätsommer 1883 durch die türkische Regierung: Eine Kommission, die im Auftrag der türkischen Regierung die Lawinen des Ararat erforschte, war auf ein riesiges schiffsähnliches Gebilde aus sehr dunklem Holz gestoßen, das aus einem Gletscher herausragte. Lediglich drei Boxen konnten betreten werden, da die anderen voller Eis waren. Die vielleicht spektakulärste Sichtung der Arche erfolgte im Sommer 1916 durch den russischen Militärpiloten Wladimir Roskowitzki beim Probeflug einer Militärmaschine, worauf im Sommer 1917 eine russische Militärexpedition zu Arche unternommen wurde, bei der das Schiff auch vermessen und fotografiert wurde, soweit das möglich war. (Der Expeditionsbericht ist allerdings wegen der kurz darauf erfolgenden „Oktoberrevolution“ verschollen bzw. vernichtet worden.) Auch im zweiten Weltkrieg meldeten sowjetische und amerikanische Piloten mehrmals, dass sie die Arche in den Gletschermassen am Ararat gesichtet hätten. Der Franzose Fernand Navarra soll 1955 im Gletschereis einen Holzbalken gefunden haben, der nach Expertenmeinung sehr alt ist. Gletschereis und Lavastaub (der Ararat ist ein ehemaliger Vulkan) hätten angeblich eine extrem konservierende Wirkung auf das Holz ausgeübt.
Neuerdings ist berichtet worden, dass auch eine chinesischen Expedition aus Hongkong Teile der Arche im Eis aufgefunden und gefilmt hat. Die Filme, die im Jahr 2010 im Internet gezeigt wurden, lassen schemenhaft eine der im Eis eingeschlossenen Boxen der Arche erkennen. Aufnahmen von der gesamten Arche zu zeigen, ist offenbar nicht möglich, da nur noch Überreste bestehen, die von Gletschereis bedeckt sind. Dave Balsiger und Charles Sellier schreiben zum jetzigen Zustand der Arche in ihrem Buch „Die Arche Noah“: „Es ist sehr wahrscheinlich, daß die sich einst unversehrt an der Nordwestflanke des Berges in 4.200 Meter Höhe befindliche Arche durch ein Erdbeben oder eine Lawine in zwei Teile oder auch in viele kleinere Stücke zerbrach und Teile rund 350 Meter tiefer rutschten, wobei dann Balken und Planken von den niederen Eisflüssen absorbiert wurden. Vermutlich ist das Vorderteil der Arche noch ganz erhalten und liegt weiter oben, eingekeilt zwischen Felsen und Eis. Das würde erklären, warum die Arche manchmal aussieht, als rage sie unversehrt aus dem Eis heraus, und warum Navarra wenig unterhalb 3.900 Meter Höhe Holzstücke von ihr finden konnte.“ (1)
Sollten die vielen Arche-Sichtungen tatsächlich so wie geschildert erfolgt sein, würde dies eine Bestätigung der Sintflut, einer Erdkatastrophe von möglicherweise globalen Ausmaßes, bedeuten. Aber auch unabhängig davon gilt heute als allgemein anerkannt, dass in der Vorzeit große Erdumwälzungen stattfanden, von denen sich eine womöglich tatsächlich mit der biblischen Sintflut identifizieren lässt. Als Beleg für eine solche Katastrophe kann man auch die vielen sonstigen Überlieferungen unterschiedlichster Völker gelten lassen. Das um 1872 entzifferte Gilgamesch-Epos, das der assyrische König Assurbanipal auf Tontafeln aufschreiben ließ, gilt als ältester Sintflutbericht und ähnelt in vieler Hinsicht dem Bericht in der Bibel. Man nimmt an, dass die Urfassung des Gilgamesch-Epos bereits bei den Sumerern entstanden ist.
In den Berichten des Griechen Platon aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. (den Timaios- und Kritias-Dialogen), die die alten ägyptischen Überlieferungen wiedergeben, wird vom Untergang einer großen Insel mit dem Namen Atlantis gesprochen. Diese Insel mit besonders hoch entwickelter Kultur soll gemäß diesen Überlieferungen im Atlantik gelegen haben und aus damaliger Sicht bereits vor 9.000 Jahren an einem Tag und in einer Nacht tief im Meer mitsamt den Menschen versunken sein. Man konnte von dieser Insel, so wird mitgeteilt, noch zu anderen Inseln hinüberfahren und von dort aus auf das ganze gegenüber liegende Festland. Das dürfte einen Hinweis auf den Kontinent Amerika darstellen, der den alten Ägyptern offenbar bekannt war.
Platons berühmte Berichte über Atlantis, die allerdings oft als „Märchengeschichten“ abgetan wurden, sind im Prinzip durch einen sehr überzeugend wirkenden Seherbericht (2) bestätigt worden. Solche „jenseitigen Quellen“ sollte man nach meiner Meinung nicht unbeachtet lassen, da sie weiterhelfen können, wo wissenschaftliche „irdische Quellen“ versiegen oder gar nicht vorhanden sind. Das Atlantis-Reich mit der Hauptinsel Atlantis lag tatsächlich gemäß dem Seherbericht im Atlantik (und nicht im Mittelmeergebiet oder anderswo, wie manche Atlantis-Forscher meinten feststellen zu können) und hatte bereits eine hohe Kultur. Man wusste Metalle zu bearbeiten zu Haushaltsgegenstände, Werkzeuge und Waffen, und es gab eine ausgedehnte Schiffahrt in alle Himmelsrichtungen. In fast allen Dingen war das Reich von Atlantis anderen Völkern überlegen.
Es herrschte eine Oberschicht – die großwüchsigen „Erarier“ – die noch die Fähigkeit hatten, die jenseitigen Naturwesen zu sehen und mit ihnen wie ihresgleichen zu verkehren. Insbesondere waren es hierbei die jenseitigen „Riesen“, die sich als sehr hilfreich bei allen schweren Arbeiten erwiesen, beispielsweise beim Bau der Kultstätten. Auf zahmen „Flugechsen“ konnte man sogar ganz bequem durch die Lüfte fliegen! Tatsächlich hat man in Peru bei Ica auf Steinen eingravierte Zeichnungen von offenbar zahmen, drachenartigen Tieren gefunden, die zusammen mit Menschen abgebildet sind. Das kann man durchaus als Bestätigung des Seherberichtes ansehen. Einige Forscher sind der Meinung, dass die Zeichnungen auf den Steinen, die zu Tausenden mehrere Meter unter der Erdoberfläche gefunden wurden, mehr als 12.000 Jahre alt sind. (Es gibt allerdings auch Fälschungen „geschäftstüchtiger“ Indios!)
Allmählich wuchs gemäß dem Seherbericht die Überheblichkeit der Erarier. Die Könige und Unterkönige ließen sich später als „Götter“ oder „Gottessöhne“ anbeten, und auch alle anderen Erarier galten schließlich als „göttergleich“. Zwar hatte die Oberpriesterin vor Überheblichkeit der Erarier und Übervorteilung der anderen gewarnt, doch blieben die Ermahnungen unbeachtet. Das friedfertige Zusammenwirken mündete schließlich in Machtanspruch und Unterdrückung auf Seiten der Oberschicht der Erarier und in Rebellion und Verweigerung durch das Volk. Es kam schließlich zum Kampf der Erarier mit dem Volk und zunehmend regierte allgemein das Laster jeglicher Art, bis Atlantis schließlich – in Übereinstimmung mit Platons Bericht – an einem Tag und einer Nacht tief im Meer versank.
Ein riesiger Himmelskörper, der „Mond“, habe den Untergang von Atlantis herbeigeführt, indem er ganz dicht an der Erde vorbeigezogen sei, nachdem er sich über Jahrzehnte hinweg allmählich angenähert hatte, so heißt es in dem Seherbericht. Es wäre auch denkbar, dass dabei durch die enormen Gravitationskräfte und durch die Erhitzung bei Eintritt in die Erdatmosphäre Gesteinsbrocken vom Mond abgeplatzt und auf der Erde eingeschlagen sind. Das Ende von Atlantis schildert der Seherbericht aus Perspektive der Bewohner wie folgt: „Und dann kam der Tag, da der Mond mit rasender Geschwindigkeit auf unsere Erde zustürzte! Glutrot erschien er, riesengroß. War es überhaupt noch der Mond, war es nicht irgendein anderes, glühendes Gestirn? Nun hatte das Entsetzen doch alle gepackt. Jetzt, jetzt musste es kommen! Jetzt! Einen Augenblick schien es, als bebe die ganze Erde, als seien wir alle in einen Glutstrom geraten und dann --- dann war es vorbei. Mit der gleichen Geschwindigkeit entfernte sich der Mond, man konnte deutlich merken, wie der Abstand zwischen ihm und uns wieder größer wurde. (…) Alles schrie wild durcheinander, und das Geschrei der Menschen übertonte fast das Toben im Innern der Erde! Die Wasser hoben sich, als wollten sie dem Mond nachstürzen, und die Erde, auf der wir standen, begann zu sinken. Nein, es war keine Täuschung: unaufhaltsam sank das feste Land! Dort am Meer spülten schon die Wogen über ganze Reihen von Heimstätten! (…) Alles strebte den Bergen zu. Doch es war vergebens. Unsere höchsten Berge konnten wir nicht erklimmen, sie brannten. Aber auch ihre Gipfel hätten uns nicht retten können, sie sanken mit allem übrigen Land. Nun setzte noch Gewitter ein, der Himmel wurde tiefschwarz, Blitze zuckten in alle Richtungen! Dann fiel Hagel in großen Stücken und verwundete Menschen und Tiere. Einen Tag und eine Nacht währte das Fürchterliche, dann war Atlantis, das stolze Atlantis, versunken.“ (2)
Die Platon-Berichte nennen ebenfalls einen Himmelskörper als Auslöser der Atlantis-Katastrophe. Der Himmelskörper sei zu nahe an der Erde vorbeigezogen. In diesen Berichten wird auch auf die altgriechischen Legenden über Phaeton verwiesen: Als der Sonnengott Helios einst seinem Sohn Phaeton die Erlaubnis erteilte, den Sonnenwagen über das Firmament zu lenken, verlor dieser die Beherrschung über das Gefährt, kam von der gewöhnlichen Bahn ab und stürzte in Richtung Erde. Weltenbrand, Flut und Dämmerung waren der Sage nach die Folge. Auch hier also der Hinweis auf einen Himmelskörper, der die gewöhnliche Bahn verließ! Aber nicht nur in den ägyptischen Überlieferungen, von denen Platon berichtet, sondern auch in anderen alten Mythen haben sich noch Hinweise auf das Atlantis-Reich erhalten. Die Berber kannten beispielsweise Legenden über die Insel „Attala“, die jetzt angeblich am Boden des Ozeans ruht. Die Azteken und Maya in Amerika berichteten von der untergegangenen Insel „Aztlan“ im Osten, von wo ihre Vorfahren angeblich herstammten.
Wenn es tatsächlich zum nahen Vorbeiziehen eines Himmelskörpers gekommen war und zum Einschlag größerer Gesteinsbrocken, könnten dadurch weltweite Erdumwälzungen in Gang gesetzt worden sein, die das gewaltige Senken und Heben von Meeresbetten und Landmassen, das Auslösen von Erdbeben und Vulkanausbrüchen sowie vermutlich auch das Verschieben der Erdkruste („Polsprung“) verursachten. Die Erdkruste liegt auf zähflüssigem Magma auf und kann offenbar bei ganz extremen Einflüssen „gleiten“ bzw. sich anheben oder senken. Es kann schon bei herkömmlichen Erdbeben zu riesigen vertikalen Krustenbewegungen kommen. Beim Agadir-Beben (1960) vor der Küste Marokkos soll sich beispielsweise eine 14 Kilometer lange Zone um 1.000 Meter gesenkt haben. Gleichzeitig wurden angeblich andere Gebiete um 350 Meter angehoben.
Nach Ansicht des österreichischen Atlantis-Forschers Otto Muck, die er in dem Buch „Alles über Atlantis“ (3) äußerte, versank bei der Atlantis-Katastrophe die im Azoren-Bereich gelegene Großinsel Atlantis bis in 3.000 Meter Tiefe. Für Otto Muck waren dabei die Einschläge mehrerer Meteoriten-Trümmer für die Atlantis-Katastrophe ausschlaggebend. Die Einschläge unterschiedlich großer Trümmer erfolgten nach seiner Meinung an der Ostküste Nordamerikas nördlich von Florida – teils an Land (im sogenannten Carolina-Becken), größtenteils aber im Meer, wo zwei gewaltige Tiefseelöcher ausgestanzt wurden.
Nach meiner Ansicht könnten die Einschläge aber auch mit dem ungeheuer schnell dicht an der Erde vorbeiziehenden Mond zusammenhängen, von dem sich einzelne Trümmer lösten. Denn die Einschläge der größten Trümmer in dem Carolina-Becken müssen sehr schräg erfolgt sein, wie die vorgefundenen Einschlagtrichter zeigten. Sie sind oval und nicht kreisrund, wie es bei einem Meteoriten gewöhnlich der Fall ist. Auch die Erdkrustenverschiebung ließe sich mit dem dicht an der Erde vorbeiziehenden Mond und den auftretenden Gravitationskräften ganz gut erklären, obwohl für einen derartigen, einmaligen Vorgang natürlich keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen können und man auf Mutmaßungen angewiesen ist.
Offenbar gab es auch drastische Klimaänderungen im Zusammenhang mit der Erdkrustenverschiebung bzw. dem „Polsprung“. Nordamerika wurde allmählich wieder eisfrei, da es nicht mehr so nah am Nordpol lag, sondern jetzt nach Ansicht einiger Forscher etwa 3.500 Kilometer südlicher. Sibirien reichte dagegen schlagartig entsprechend näher an den Nordpol heran, was zum plötzlichen Aussterben der Mammuts in dieser Region führte. Man fand sie noch in unserer Zeit gut erhalten und tiefgefroren mit noch unverdauter Nahrung im Magen. Und die ehemals eisfreie Antarktis rückte jetzt offenbar an den Südpol und wurde allmählich von einem dicken Eispanzer überzogen. Es existiert eine alte Landkarte, wo man Teile der jetzt unter Eis liegenden, korrekt dargestellten Landmasse der Antarktis noch gut erkennen kann. Man verfügte also offenbar schon vor Jahrtausenden über das nötige Wissen zur Herstellung einer solchen Landkarte und hatte die Antarktis demnach damals weitgehend eisfrei vorgefunden!
Otto Muck vertrat auch den Standpunkt, dass durch das Versinken der Großinsel Atlantis der Golfstrom, der die Klimaverhältnisse auf Atlantis zuvor besonders begünstigt hatte, nun bis nach Nordeuropa gelangte, da die Sperre durch das Atlantis-Reich wegfiel. Das hatte jetzt in Nordeuropa wesentlich bessere Klimabedingungen zur Folge und ließ das dortige Eis schmelzen. Auch der Platon-Text weist darauf hin, dass auf Atlantis infolge üppiger Vegetation und „unermesslicher Fülle“ an Nahrungsmitteln beste Lebensbedingungen bestanden. Ausführlich schilderte Platon auch den bestaunenswerten sonstigen Reichtum auf Atlantis, der sich insbesondere bei der prächtigen, nahezu uneinnehmbaren und von ringförmigen Wasserstraßen umsäumten Königsburg zeigte und dem mit Gold und Silber geschmückten „Tempel des Poseidon“. Der früher durch das Atlantis-Reich umgelenkte Golfstrom böte im Übrigen auch eine schlüssige Erklärung für das bis heute ungeklärte Phänomen der irrational langen Aalwanderungen.
Manche Geologen halten zwar den Untergang einer großen Insel im Atlantik für unmöglich, doch der bekannte österreichische Geologe Alexander Tollmann, der das Buch „Und die Sintflut gab es doch“ (4) veröffentlichte, konnte sich einen Atlantis-Untergang im Azoren-Bereich aufgrund der geologischen Struktur gut vorstellen. Man hat auch festgestellt, dass das in 2.000 bis 3.000 Meter Tiefe gelegen Gestein im Bereich der Azoren noch in geologisch jüngster Zeit über Wasser gelegen haben muss. Heute sieht man in dieser Gegend nur noch die Inselgruppe der Azoren über dem Meer aufragen. Wenn man sich das unter Wasser gelegene „Azoren-Plateau“ etwa 3.000 Meter angehoben vorstellt, kommt man auf eine Großinsel mit den Ausmaßen, wie sie Platon für Atlantis angegeben hat.
Auch der Meeresboden im Bereich von Island, das ebenfalls gemäß dem Seherbericht zum Atlantis-Reich gehört haben soll, muss noch in geologisch jüngster Zeit wesentlich höher gelegen haben. Schalenreste von Flachseemuscheln befinden sich jetzt in bis zu 2.000 Meter Tiefe. Und auch die in dieser Tiefe aufgefundenen Lavabrocken lassen erkennen, dass sie einst von oberirdischen Vulkanen ausgeworfen worden sein müssen. Wissenschaftlich gesicherte Fakten deuten also darauf hin, dass es eine große Erdkatastrophe im Bereich des Atlantiks gegeben haben muss, und zwar vermutlich vor 10.000 bis 12.000 Jahren.
Es bleibt die Frage zu klären, ob die in dem Platon-Text und in dem Seherbericht geschilderte Atlantis-Katastrophe und die in der Bibel erwähnte Sintflut-Katastrophe gleichzeitig stattfanden, oder ob es sich hierbei um zwei völlig getrennte Vorgänge handelte. Hierzu gibt es bei den Forschern unterschiedliche Ansichten. Von manchen wird ein einheitlicher Katastrophenvorgang vorausgesetzt, andere vermuten zwei völlig voneinander unabhängige Ereignisse: Eine lang zurückliegende Erdkatastrophe vor 10.000 bis 12.000 Jahren (die „Atlantis-Katastrophe“) und eine jüngere Erdkatastrophe vor 5.000 bis 6.000 Jahren (die „Sintflut-Katastrophe“).
Bereits die alten ägyptischen Priester, deren Aussagen von Platon wiedergegeben wurden, haben darauf verwiesen, dass es mehrere große und kleine Erdkatastrophen in der Vorzeit gegeben hat. Auch in den Mythen der Indianer ist mehrfach von verschiedenen Zeitaltern die Rede, die jeweils mit einer Erdkatastrophe endeten. Viele Geologen sind heute ebenfalls der Ansicht, dass es in der Vorzeit mehrere Erdkatastrophen gab. Sie sind davon überzeugt, dass Einschläge von Meteoriten oder Kometen („Impakte“ genannt) mehrfach auf der Erde erfolgten. Als gewaltigste Katastrophe gilt bei den Geologen der „Dinosaurier-Impakt“ vor ca. 65 Millionen Jahren im Golf von Mexiko, der vermutlich das Aussterben der Dinosaurier zur Folge hatte.
Die vielen „Sintflut-Mythen“ unterschiedlicher Völker werden daher heute von den Wissenschaftlern zumeist nicht mehr als reine Märchenerzählung abgetan. Man meinte feststellen zu können, dass der Sintflut-Bericht in der Bibel nur sehr unzulänglich über die entsprechende Erdkatastrophe berichtet. Die Sintflut ist nur ein Teilaspekt dieser Katastrophe. In vielen anderen Legenden wird viel umfassender von gewaltigen Einschlägen und Explosionen, von Feuersturm, von außergewöhnlichen Erdbeben, von riesigen Flutwellen und ganz ungewöhnlichem Sturzregen gesprochen – ganz so, wie es bei einem Meteoriten- oder Kometeneinschlag im Ozean zutreffen würde. In den Mythen der Indianer ist beispielsweise von einer Schlange die Rede, die vom Himmel fiel. Das würde auf den Einschlag eines Kometen hindeuten, da hierbei ein Kometenschweif zu beobachten ist. Aber auch bei einem Meteoriten kann man bei dessen Eintreten in die Erdatmosphäre einen Gasschweif beobachten, der oftmals durch Verwirbelungen schlangenförmig aussieht.
Da in den überlieferten Legenden der einzelnen Völker nichts von einer Annäherung des Mondes berichtet wird, die gemäß dem Seherbericht der Auslöser für die Atlantis-Katastrophe war und die ja allgemein lange Zeit gut sichtbar gewesen wäre, darf man nach meiner Meinung davon ausgehen, dass die ausführlichen Mythen sich auf die Sintflut-Katastrophe beziehen, und dass diese nicht gleichzeitig mit der Atlantis-Katastrophe stattfand. Vielmehr vermute ich, dass die Atlantis-Katastrophe vor fast 12.000 Jahren erfolgte und die Sintflut-Katastrophe vor fast 6.000 Jahren. Ein weiterer Seherbericht in dem Buch „Verwehte Zeit erwacht“ über das alte Reich der Vorfahren der Inka in Südamerika schildert eine große Erdkatastrophe, die vor fast 6.000 Jahren stattfand. Von einer Annäherung des Mondes ist hierbei bezeichnenderweise nicht die Rede! Hier heißt es nur knapp und kurz bei der Ankündigung der Katastrophe: „Schweres wird über die Welt kommen. Wasser der Tiefe werden sich heben, und krachend wird der Erde Schoß bersten. Nebel werden die Erde bedecken.“ (2) Der Auslöser könnte hier ein „Impakt“ gewesen sein. Nur diese letzte große Erdkatastrophe ist offensichtlich noch gut im Gedächtnis der Erdbewohner erhalten geblieben, und sie ist in vielen Einzelheiten in den Mythen geschildert worden. Die Atlantis-Katastrophe lag dagegen schon zu lange zurück, so dass nur noch ein leises Ahnen davon im „Menschheitsgedächtnis“ bestehen blieb.
Durch gewaltige Erdsenkungen und –hebungen ließe sich auch erklären, dass sich Teile der Arche Noah jetzt auf 4.200 m Höhe befinden. Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass der Berg Ararat durch Vulkantätigkeit entstanden ist und sich einst aus dem Meerwasser erhoben hat. Denn man hat kristallisiertes Meersalz an den Hängen des Ararat gefunden und auch der benachbarte 1714 m hoch gelegene Wan-See ist meersalzhaltig. Auch gibt es sogenannte Fladenlava bis in großer Höhe des Ararat, die erkennen lässt, das aus dem Erdinneren Lava ausgetreten ist, als sich der Berg unter Wasser bildete. Durch Vulkantätigkeit wurde vermutlich die gestrandete Arche emporgehoben, die dann allmählich unter dem sich bildenden Gletschereis verschwand. Das wäre jedenfalls eine plausibele Erklärung für die jetzige Lage der Arche in so großer Höhe.
Manche Atlantis-Forscher sind heute der Ansicht, dass der Götterglaube sich aus der Zeit von Atlantis ableiten lässt, als kulturell hochstehende Atlanter auf primitivere Volksstämme trafen. Und tatsächlich hatten sich ja die Erarier auch als „Götter“ bezeichnen lassen. Andere glauben, dass der Götterglaube sich auf kulturell hochstehende außerirdische Astronauten bezieht, die die Erde besuchten. Doch dürfte der Götterglaube vielmehr ursprünglich damit zusammenhängen, dass beeindruckende jenseitige Wesenheiten von Hellsehenden „geschaut“ werden konnten und dann wegen ihrer außerordentlichen Größe und Schönheit als „Götter“ verehrt wurden. Auch die untergeordneten Naturwesen wurden manchmal als „Götter“ bezeichnet. Man kann sich aber gut vorstellen, dass auch die kulturell hochstehenden Atlanter, insbesondere die großwüchsigen Erarier, bei ihren Erkundungsfahrten von primitiveren Stämmen in anderen Regionen, zum Beispiel in Amerika, als „Götter“ angesehen wurden. Auch die Spanier wurden ja bei ihrem Eintreffen in Amerika anfangs von den Indianern noch als „wiederkehrende Götter“ betrachtet, was den Spaniern bei ihren Eroberungen sehr zugute kam.
Die für uns heute unsichtbaren Naturwesen, die teilweise auch von riesenhafter oder zwergenhafter Gestalt sind, und die wiederum von den höher stehenden, überirdischen Wesen angeleitet werden, haben vielfältige Aufgaben im Naturgeschehen. Da sie auf die Gestaltung der Erde einwirken, wissen sie auch im Voraus, welche Katastrophen sich ereignen werden, die aus übergeordneter Sicht für Entwicklung und Erhalt der Erde notwendig sind. Den Menschen bleibt nichts anderes übrig, als sich in das Naturgeschehen verständnisvoll einzufügen und auf Warnungen zu achten. Heute sind es offenbar nur noch die Tiere, die sich von den Naturwesen warnen lassen und die gefährdeten Plätze rechtzeitig verlassen. So mancher konnte sich aber durch das Beobachten des eigenartigen Verhaltens der Tiere auch selbst retten.
Die Seherberichte über Atlantis und über die Vorfahren der Inka in Südamerika bestätigen im Prinzip, was die Mythen aussagen: „Götter“, „Riesen“, „Zwerge“ und andere jenseitige Wesen haben den Menschen mit ihrem Wissen und Können geholfen und zur kulturellen Entwicklung der Menschheit beigetragen. Früher haben viele Menschen die jenseitigen Naturwesen „sehen“ können, mit ihnen verkehrt und sie um Hilfe gebeten. Seit langer Zeit ist aber die Fähigkeit des Schauens der Naturwesen bei den Menschen weitgehend verkümmert, und nur die Erinnerung an „Götter“, „Riesen“, „Zwerge“, „Nixen“, „Elfen“ und andere derartige jenseitige Wesen ist in Mythen und Märchen erhalten geblieben – allerdings oft in entstellter Form bzw. phantasievoll ausgeschmückt. Man sollte sich aber immer wieder klar machen, dass die Erde auch heute noch von vielfältigen Naturwesen gestaltet und betreut wird. Die Erde stellt damit alles andere als ein totes, sich selbst überlassenes Stück Materie im Weltall dar, auf dem nur blinder Zufall herrscht.
Es gibt etliche Prophezeiungen, die auch für die Zukunft große Erdkatastrophen ankündigen. In dem von Abd-ru-shin verfassten Werk „Im Lichte der Wahrheit – Gralsbotschaft“ (5), das eine umfassende Erklärung über den Aufbau und die Entwicklung der Schöpfung bietet, wird ebenfalls angedeutet, dass zur Zeit des Endgerichts im Rahmen einer „Reinigung der Erde“ große Erdkatastrophen zu erwarten sind, die von den Naturwesen bzw. den sogenannten „Wesenhaften“ vorbereitet werden. Dort wird aber auch ausgesagt, dass die Erde anschließend schöner sein wird als je zuvor. Hinsichtlich der vergangenen großen Erdkatastrophen erfahren wir: „Die großen Katastrophen waren immer eine Notwendigkeit der Entwicklung, doch nicht der Untergang so vieler Völker, der bisher fast stets damit verbunden blieb. Hätten die Menschen die Verbindung mit den wesenhaften Helfern und den lichten Höhen nicht leichtsinnig frevelnd aufgegeben, so würden sie vor jeder Not stets rechtzeitig gewarnt und von den gefährdeten Landstrichen fortgeführt worden sein, um der Vernichtung zu entgehen!“ (5)
Literatur/Quellen:
Balsiger/Sellier, Die Arche Noah, Econ Verlag, Wien 1979 (1)
o. Vf., Verwehte Zeit erwacht, Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart 1990 (2)
Otto Muck, Alles über Atlantis, Econ Verlag, München 1979 (3)
Alexander Tollmann, Und die Sintflut gab es doch, Droemersche Verlag, München 1993 (4)
Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit - Gralsbotschaft, Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart 2004 (5)
Man glaubt heute aufgrund archäologischer Forschungen zu wissen, dass sich im 14. Jahrhundert v. Chr. zur Regierungszeit des Pharaos Ech-en-Aton Außergewöhnliches von höchster Dramatik in Ägypten ereignet hat. Vor allem die aufgefundenen, sehr eindrucksvollen Kunstwerke – wie zum Beispiel die Kalksteinbüste der Nofretete und die Grabschätze des Tut-ench-Amun – haben das allgemeine Interesse für diese Zeit geweckt. Lässt sich aufzeigen, was damals wirklich geschehen ist, und wie es zum vorzeitigen Tod von Ech-en-Aton, Nofretete und Tut-ech-Amun kam, obwohl die archäologischen Funde viele Rätsel aufgeben?
Mehr als 3.000 Jahre lang lagen die Überreste der ehemaligen ägyptischen Hauptstadt Achet-Aton – in der Mitte zwischen Kairo und Theben am Nil gelegen – unbeachtet im Wüstensand. Nur Legenden berichteten, dass hier einmal eine prachtvolle, goldene Königsstadt gestanden haben soll. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts konnte man die Inschriften entziffern, die man hier entdeckt hatte, und die erkennen ließen, dass es sich bei dem damaligen Herrscherpaar in dieser Hauptstadt um Ech-en-Aton und Nofretete handelte. Anfangs war noch unklar, wer diese beiden Herrscher waren, doch zu Ende des 19. Jahrhunderts nahmen Ech-en-Aton und Nofretete allmählich Gestalt an. Die entdeckten Grenzstelen kündeten von ihrem Aufbau der neuen Hauptstadt Achet-Aton (später Tell-el-Amarna oder kurz Amarna genannt) und von ihrer Verehrung des neuen Gottes „Aton“. Mehrere Grabreliefs, die aufgefundene Gräber an den Berghängen schmückten, verherrlichten sie als Herrscherpaar.
Oft waren aber auch ihre Bildnisse und Namen ausgemeißelt. Hatten sie hasserfüllte Feinde gehabt? In den überlieferten, offiziellen Königslisten fehlte der Herrscher Ech-en-Aton! Das Paar wurde für die Archäologen immer interessanter, aber auch immer rätselhafter, je mehr Funde man machte. 1887 entdeckte man in Amarna einen Teil der diplomatischen Korrespondenz Ech-en-Atons, die sogenannten „Amarna-Briefe“. Jetzt war klar, dass Amarna eine blühende Hauptstadt im 14. Jahrhundert v. Chr. gewesen war. Aber nicht einmal zwei Jahrzehnte lang! Warum wurde die Stadt plötzlich verlassen, weitgehend zerstört und nie wieder aufgebaut?
1891 begannen die ersten systematischen Ausgrabungen in Amarna durch den Engländer Flinders Petrie, und es gelang, den Grundriß der ehemaligen Hauptstadt zu erkennen. Den spektakulärsten Fund machte dort aber 1912 der Deutsche Ludwig Borchardt, als er die Bildhauerwerkstatt des Bildhauers Tutmosis auffand. Die berühmte Büste der Nofretete wurde entdeckt, die kopfüber im Sand steckte – neben der mutwillig zerstörten Büste des Ech-en-Aton –, aber auch viele sonstige eindrucksvolle Bildhauerwerke konnten ausgegraben werden. Bald wollte man mehr über diese schöne Königin wissen, die damals offensichtlich eine für das alte Ägypten ungewöhnlich starke Position neben dem geheimnisvollen Ech-en-Aton eingenommen hatte. Doch es blieben mehr Fragen als Antworten zum Leben von Ech-en-Aton und Nofretete. Diese Fragen lassen sich heute nur mit Hilfe eines überzeugend wirkenden Seherberichtes (1) befriedigend beantworten.
Ägypten war in der 18. Dynastie ein mächtiger Staat, der mit seinen Vasallenstaaten von Syrien bis Nubien reichte. Der Pharao Amenophis III. hatte sich in der Hauptstadt Theben – der „Hunderttorigen“ – einen prächtigen Königspalast erbaut, und hier wuchs auch sein Sohn und Nachfolger Amenophis IV. heran, der sich später Ech-en-Aton nannte. Die Hauptstadt Theben war nicht nur Sitz des Pharaos, sondern auch Hauptsitz der Priesterschaften. Die Ägypter kannten viele Götter, die man in den zahlreichen Tempeln mit Opfergaben zufrieden stellen musste. Amun und Re galten als die wichtigsten Götter, und ihre Priester waren entsprechend reich und mächtig geworden. Der Pharao trug zwar den Titel „Geliebter Sohn“ von Amun, und er war offiziell auch der Oberpriester, doch hinter den Kulissen gab es ein Ringen um die Macht zwischen dem Königshaus und der Priesterschaft. Der junge Pharaonen-Sohn hatte bald die Machenschaften der Priester in den Tempeln durchschaut. Für ihn waren diese Priester inakzeptabel. Sie lebten auf Kosten des Volkes, das sie verachteten und in Unwissenheit halten wollten, und sie versuchten das Land mit fragwürdigen Orakelsprüchen nach eigenem Gutdünken zu lenken.
Diese Erkenntnis ließ den jungen Pharaonen-Sohn an den Göttern zweifeln, doch sehnte er sich im Innersten nach einer tatsächlich anbetungswürdigen Gottheit. Seiner um Klarheit ringenden Seele nahte eines Tages gemäß dem Seherbericht ein jenseitiger Bote und offenbarte ihm das Wissen von dem einen höchsten Gott, dem Schöpfer alles Seins. Amenophis hörte und lernte noch vieles durch diesen jenseitigen Führer, der ihm auch eine große Aufgabe zuwies: „Ich bin ein Bote Gottes, gesandt, Dir zu helfen. Du bist ausersehen, Deinem Volk das Wissen um den Einen Gott zu bringen. Ich darf Dir helfen, Dir Führer sein. Sooft Du mich aus wahrer Sehnsucht nach Gott rufen wirst, werde ich bei Dir sein.“ (1) Das beflügelte den künftigen König, Ägypten aus dem missbrauchten Götterglauben herauszuführen und das Land in dem Glauben an den höchsten Einen Gott glücklich zu machen. Ein Gottesstaat sollte Ägypten werden, den anderen Völkern zum Vorbild. Amenophis hätte am liebsten das außergewöhnliche, großartige Vorhaben sogleich in Angriff genommen – es war der Aufgabe des Moses vergleichbar, der ein Jahrhundert später einen jüdischen Gottesstaat zu gründen versuchte.
Doch der jenseitige Führer hatte Amenophis auch gewarnt: „Erst wenn Du Pharao und Oberpriester bist, darfst du dem Volk langsam die neue Wahrheit bringen. Dieses Warten und schrittweise Vorgehen wird das Schwerste für Dich sein.“ (1) Auch der Vater, Amenophis III., der bereits versucht hatte, sich aus der Umklammerung der Priester zu lösen, und den kurz vor seinem Tod der Sohn in das Wissen um den höchsten Gott und in seine Pläne einweihte, warnte vor Ungeduld: Die Priester würden den Sohn beseitigen, ehe er seine große Aufgabe überhaupt beginnen konnte! Und so beließ es Amenophis IV. – Pharao geworden – vorerst bei der alten Götterverehrung.
Dem Willen seines Vaters folgend hatte Amenophis IV. die babylonische Fürstentochter Nofre zur Frau gewählt. Keine Liebesheirat, sondern eine politische Heirat. Dieser Ehe entsprangen drei Töchter, die älteste war Nofretete. Im Heranwachsen entwickelte sie sich mehr und mehr zur Stütze ihres Vaters, des Pharaos – vor allem in den Glaubensfragen. Fürstin Nofre hielt dagegen ihren Mann für einen ausgesprochenen Narren, weil er sich in den Glaubensfragen mit der mächtigen Priesterschaft anlegte. Sie blieb beim alten Götterglauben. Wie ihr Vater hatte auch Nofretete einen geistigen Führer, und so konnten Vater und Tochter schon so manches im Lande gemeinsam zum Besseren führen, ehe noch der neue Glaube offiziell eingesetzt worden war. Diesen begann Amenophis IV. erst mehr als zehn Jahre nach seinem Regierungsantritt einzuführen – es war für Ägypten eine völlig neue monotheistische Religion. Die Sonne (Aton), die schon früher in Ägypten verehrt worden war, erklärte er zum Symbol des unsichtbaren, unabbildbaren Einen Gottes. Wie die Sonne mit ihren Strahlen allen Lebenskräfte spendet, so war auch alles abhängig von der Kraftausstrahlung Gottes! Die Verehrung von Aton bedeutete jetzt zugleich die Verehrung des alleinigen Schöpfergottes.
Der Pharao änderte auch seinen Namen, zuerst in Chu-en-Aton, später in Ech-en-Aton, und zugleich gründete er auch eine neue Hauptstadt, Achet-Aton genannt, wo ein neuer, großartiger Aton-Tempel errichtet werden sollte – weit ab von Theben, dem bisherigen Zentrum des alten Götterglaubens. Vermutlich hat auch mit dieser für das alte Ägypten geradezu revolutionären Änderung die Zeitrechnung wieder neu eingesetzt, wie es sonst nur beim Wechsel des Pharaos üblich war. Das würde erklären, warum gemäß dem Seherbericht Ech-en-Aton etwa dreißig Jahre lang regierte und nicht nur siebzehn Jahre, wie heute die Ägyptologen aufgrund archäologischer Funde annehmen, bei denen keine höhere Jahreszahl als 17 registriert werden konnte.
Die meisten der Amun-Priester fügten sich in die neuen Verhältnisse und dienten nun Aton als Priester. Dagegen kämpften die Re-Priester mit allen Mitteln um die Wiederherstellung der alten Zustände. Doch nach zwei missglückten Mordanschlägen der Re-Priester auf den Pharao wurden die alten Priesterschaften von diesem verboten und alle Göttertempel geschlossen. Ech-en-Aton wird daher heute oft als Reformator oder Ketzer bezeichnet. Auch den Namen „Sonnenkönig“ hat man ihm gegeben, da er oft auf Abbildungen unter den Leben spendenden Strahlen der Sonne (als Symbol Gottes) abgebildet ist.
Der Plan des Pharaos, in Achet-Aton dem höchsten Gott einen neuen, herrlichen Tempel zu errichten, wurde nach zwölfjähriger Bauzeit Wirklichkeit. Archäologen können heute die neue Hauptstadt Achet-Aton relativ gut rekonstruieren, da sie nach ihrer Zerstörung nie mehr neu aufgebaut wurde. Demnach stand in der Mitte der Stadt der großartige, lichtdurchflutete Aton-Tempel, wie man aus dem Grundriss und aus den Abbildungen in den Gräbern im Umkreis von Achet-Aton bzw. Amarna entnehmen kann. Das Areal des Aton-Tempels war ungefähr 230 Meter breit und 730 Meter lang. Durch eine Reihe von Vorhöfen, die durch Pylone begrenzt waren, und an Opfertischen und Festhäusern vorbei gelangte man zu einer gewaltigen Säulenhalle, die sich vor dem eigentlichen Heiligtum befand.
Ech-en-Aton und Nofretete weihten, wie der Seherbericht Auskunft gibt, feierlich den Aton-Tempel ein. Nach einem einleitenden Gesang, bei dem die Sonne als Abglanz göttlicher Herrlichkeit gegrüßt wurde, begann der Pharao seine feierliche Rede: „Ja, Aton, wir bitten Dich, zeige uns Gott! Lange genug sind wir blind durch die Welt gegangen; lange genug haben wir vergessen, Gott zu suchen, und darum Götter gefunden, Götter, die nur Diener Gottes sind (…) Wir haben es gemacht wie die armen Völker jenseits unserer westlichen Grenze: wenn ein reicher Ägypter sich ihnen naht, so verehren sie ihn als Herrscher. Ihnen erscheint er hoch erhaben; sie können sich nicht vorstellen, daß über ihm noch ein Pharao herrscht. Genauso, Volk von Ägypten, haben wir es gemacht in vielen Jahrtausenden. Wir schauten empor und fanden Wesen, die uns hoch erhaben dünkten über uns Menschen. Damit begnügten wir uns. Noch höher zu schauen, noch weiter zu suchen, bemühte sich keiner (…) Ich will euch eure Götter nicht nehmen. Wer zu ihnen beten, sie verehren will, mag es tun, bis auch ihm die Augen aufgehen werden für des einzigen Gottes Herrlichkeit. (…) Hört mich, Ägypter, über allen, die wir bisher als Götter verehrten, steht unser Herrscher, steht Gott! (…) Es wird Zeit, daß wir ihn erkennen und ihm dienen!“ (1)
Nofretete war inzwischen zur „Großen Königsgemahlin“ ernannt worden. Normalerweise wurde die Ehefrau des Pharaos „Große Königsgemahlin“, es konnten aber auch Schwestern oder Töchter eines Pharaos diesen Titel bekommen. Da Ech-en-Atons Gemahlin Nofre den neuen Glauben ablehnte und auch in Theben zurückgeblieben war, brauchte Ech-en-Aton eine andere „Große Königsgemahlin“ in Achet-Aton. Diese Aufgabe fiel nun seiner ältesten Tochter Nofretete zu, die ihn ja auch bisher in seiner Mission, den wahren Gottesglauben einzuführen, freudig unterstützt hatte.
Auf Abbildungen sieht man den König immer wieder zusammen mit Nofretete. Die Darstellungen zeigen aber nicht nur die große Harmonie des Herrscherpaares und eine für das alte Ägypten ungewöhnliche, nahezu gleichberechtigte Stellung der „Großen Königsgemahlin“ Nofretete, sondern auch die Darstellungsweise weicht erheblich von den früheren, starren Formen ab. Alles wirkt lebendiger, fröhlicher und liebevoller, manches Werk geradezu wie eine freche Karikatur. Bei den Ägyptologen prägte sich bald der Begriff „Amarna-Kunst“ für diese ganz ungewöhnliche, neue Art der Darstellungen. Sogar Kinder sieht man auf den Schößen des Herrscherpaares sitzen – vorher ganz undenkbar. Allerdings sind es nicht Nofretetes Kinder, sie blieb unvermählt.
Gibt es archäologische Beweise dafür, dass Nofretete nicht die Ehefrau, sondern die Tochter Ech-en-Atons war? Nofretete wird auf einer aufgefundenen Tafel wie folgt bezeichnet: „Die Schöne und Herrliche mit der Federkrone; die große Erbprinzessin im Palast; man jubelt, wenn man ihre Stimme hört, Herrin der Lieblichkeit; groß an Beliebtheit; die Frau, deren Wesen den Herrn beider Länder erfreut; die Schöne, die da kommt; sie lebe ewig…“ (2) Nofretete wird also ausdrücklich als Erbprinzessin, als älteste Tochter des Königs bezeichnet, was sich gut mit dem Seherbericht deckt.
Und das Volk war zufrieden unter der Herrschaft von Ech-en-Aton und Nofretete. Es verehrte sein Herrscherpaar als „Priester“ des Einen Gottes. Es hatte also eine gute Zeit für Ägypten eingesetzt. Sie nahm jedoch bald ein jähes Ende, und das stand im Zusammenhang mit der Nachfolgereglung, die dem Pharao allmählich immer größere Sorgen bereitete; denn er wollte sein Werk natürlich in guten Händen aufgehoben wissen. Da es keinen männlichen Thronerben gab, überlegte Ech-en-Aton, ob er seine Tochter Nofretete zur Nachfolgerin auserwählen sollte. Doch eine Frau als Pharao? Auch an eine Verheiratung der Tochter Nofretete mit dem vom Pharao sehr geschätzten Bildhauer Tutmosis, der Nofretete liebte und verehrte und sie mehrfach kunstvoll abbildete, dachte Ech-en-Aton. Aber ein Bildhauer als Pharao – auch das war keine Ideallösung. Und so ließ Ech-en-Aton die Nachfolgefrage vorerst offen.
Doch damit öffnete Ech-en-Aton unguten Entwicklungen Tür und Tor. Eine Heirat von Nofretetes jüngster Schwester Anches-en-Aton mit dem babylonischen Adligen Tut-ench-Amun bahnte sich an und auch für ihre zweite Schwester Merit-Aton stand die Heirat mit einem ägyptischen Beamten namens Semenchkare (auch Sakere genannt) bevor. Nofretete erkannte, dass Tut-ench-Amun ihre Schwester nur zu heiraten beabsichtigte, weil er Thronfolger werden wollte. Er verstand es meisterhaft, sich zu verstellen und änderte auch seinen Namen in Tut-ench-Aton; denn es war ihm klar, dass Ech-en-Aton nur jemanden als Nachfolger akzeptieren würde, der mit ihm den neuen Glauben teilte. Nofretete wusste auch, dass ebenso ihre Schwester Anches-en-Aton den neuen Glauben nur aus Berechnung angenommen hatte. Daher warnte Nofretete ihren Vater, um die Heirat zu verhindern. Auch des Pharaos geistiger Führer ermahnte Ech-en-Aton und riet zu warten, bis Tut-ench-Aton sein wahres Gesicht zeige. Doch vergebens! Ech-en-Aton wollte nicht mehr warten und schlug die Warnungen in den Wind.
Bald nach der Hochzeit seiner beiden Töchter musste er jedoch erkennen, dass der Babylonier Tut-ench-Aton tatsächlich nur nach dem Pharaonen-Thron strebte. Um dem vorzubeugen, gab Ech-en-Aton dem Ägypter Semenchkare, dem Mann seiner zweiten Tochter Merit-Aton, die größeren Machtbefugnisse und die Königswürde als Mitregent. Doch damit reizte er Tut-ench-Aton aufs äußerste; dieser erkannte nun, dass er den Thron nur mit Gewalt erlangen konnte. Er wartete die Geburt seines ersten Sohnes ab, der ebenfalls den Namen Tut-ench-Aton erhielt. Doch unmittelbar nach den Feierlichkeiten im Königspalast anlässlich der Ernennung seines neugeborenen Sohnes durch Ech-en-Aton zum zukünftigen Pharao schlug der Babylonier zu. Er konnte sich der Unterstützung der durch seinen Schwiegervater entmachteten Priester sicher sein und hatte insgeheim babylonische Krieger gedungen und ins Land gebracht. Als erster starb im Königspalast Pharao Ech-en-Aton durch Mörderhand, dann sein Mitregent Semenchkare.
Der machtbesessene Tut-ench-Aton trat schließlich vor die Versammelten, verlangte von allen den Treue-Eid auf seine Person und drohte jedem mit dem Tod, der nicht folgen würde. Doch Ech-en-Atons Getreue wollten lieber sterben, als Tut-ench-Aton gehorchen. Darauf ließ dieser den Palast in Brand setzen und mit dem „Sonnengesang“ auf den Lippen starben die Getreuen Ech-en-Atons, da die Fluchtwege versperrt waren. Nur der alte Priester Eje durfte vorher den Palast verlassen, damit er sich um Nofretete kümmere und auch Haremhab, der Leiter der Palastwache, der als einziger bereit war, den Treue-Eid zu schwören.
Der Babylonier nannte sich als neuer Pharao wieder Tut-ench-Amun und der alte Götterglaube wurde wieder eingeführt. Die Aton-Tempel wurden geschlossen oder zerstört. Auch ließ er Bildnisse von Ech-en-Aton zerstören oder verunstalten. Auf der berühmten „Restaurationsstele“ im Amun-Tempel in Theben verkündete der Babylonier Tut-ench-Amun im ersten Jahr seiner Herrschaft der Nachwelt seine „ruhmvollen“ Taten, die Wiederherstellung der alten Ordnung. Auf der Stele beklagte er, dass vor seiner Zeit der Götterkult vernachlässigt wurde und das Land dadurch ins Unglück stürzte.
Es ist gut verständlich, dass für Nofretete mit der Ermordung ihres Vaters und der Zerstörung des Königspalastes und des Aton-Tempels in Achet-Aton eine Welt zusammengebrochen war. Wozu noch leben? Ihre Schwester Merit-Aton, die an der Seite ihres Mannes Semenchkare ebenfalls „Große Königsgemahlin“ geworden war, verstarb vor Entsetzen über die Ermordung ihres Gatten. Ihre Tochter Maket-Aton, die zur gleichen Zeit wie ihr Vetter Tut-ench-Aton auf die Welt gekommen war, hatte nun keine Eltern mehr. Es waren vor allem diese beiden Kinder, um derentwillen Nofretete weiterleben wollte. Sie sollten im neuen Glauben erzogen werden – das hatte Ech-en-Aton kurz vor seiner Ermordung gefordert. Auch der Babylonier Tut-ench-Amun befahl, dass Nofretete die Kinder betreuen solle. Dabei hatte er einen Hintergedanken: Er wollte Nofretete in seiner Nähe haben und zur Frau gewinnen. Nofretete war als älteste Königstochter für Tut-ench-Amun ein wichtiger Faktor zur Absicherung seiner Machtposition. Doch Nofretete weigerte sich, auf Tut-ench-Amuns Werben einzugehen. Daraufhin ließ der Babylonier sie heimlich in einen Kerker sperren, um sie gefügig zu machen. Nofretete verweigerte sich weiterhin – und verstarb auf Grund ihrer Entkräftung. Zuvor hatte sie jedoch den alten Priester Eje – der allseits großes Ansehen genoss und mit der ägyptischen Tradition und den Regierungsgeschäften bestens vertraut war – damit beauftragt, ihre Aufgabe zu übernehmen, nämlich die heimliche Erziehung der beiden Königskinder im Aton-Glauben.
Als die Kinder vier Jahre alt waren, ereilte den Babylonier Tut-ench-Amun dasselbe Schicksal wie Ech-en-Aton: Er starb durch Mörderhand. Sein Sohn wurde zum neuen Pharao ernannt, und Eje übernahm für ihn als sein Erzieher die Regierungsgeschäfte. Eje musste aber im Interesse seines Schützlings die neue Machtposition der Amun- und Re-Priester akzeptieren. Tut-ench-Aton war Pharao bis zu seinem zwölften Lebensjahr. Er erhielt als König offiziell den gleichen Namen wie sein Vater: Tut-ench-Amun Nebcheprure. Von besonderer Bedeutung ist, dass der zweite Name, der Thronname, nicht geändert wurde, wie es normal gewesen wäre. Der Vater war damit als unrechtmäßiger Nachfolger Ech-en-Atons gewissermaßen „gelöscht“ worden, und man tat so, als ob der Junge auch zu seiner Zeit bereits im Amt war. Daher ist heute den Ägyptologen unbekannt, dass es den Pharao Tut-ench-Amun zweimal gab. Man rätselt heute noch, welcher König aus der Amarna-Zeit im Grab KV 55 im Tal der Könige bestattet wurde. Die dort an dem Sarg nachträglich herausgeschnittenen Königssymbole mit dem Namen des Königs deuten aber klar darauf hin, dass es der ältere Tut-ench-Amun ist, der unrechtmäßige König, dem anläßlich der Bestattung des jüngeren Tut-ench-Amun die Königswürde durch Eje wieder im Grab genommen wurde.
Eje hoffte, wenn Tut-ench-Aton offiziell mit zwölf Jahren die Regierungsgeschäfte als Pharao übernehmen würde, auch den Glauben an den Einen Gott wieder einführen zu können. Tut-ench-Aton beabsichtigte, zum Zeitpunkt der Übernahme der Regierung auch die gleichaltrige Maket-Aton zu heiraten, mit der er zusammen aufwuchs. Doch die Königsmutter Anches-en-Amun wollte lieber später eine Frau ihrer Wahl für den Sohn suchen. Sie ließ ihre eigene Nichte kurz vor der Hochzeit von Re-Priestern „beseitigen“! Tut-ench-Aton war darüber so verzweifelt, dass er offensichtlich allen Lebenswillen verlor und offenbar einer seit der Geburt einwirkenden Krankheit nicht mehr genügend Kraft entgegensetzen konnte. Er verstarb kurz nach der Ermordung Maket-Atons eines „natürlichen“ Todes und wurde in dem von Howard Carter aufgefundenen Grab bestattet.
Kurz vor seinem Tod hatte Tut-ench-Aton noch Eje zu seinem Nachfolger als Pharao ernannt. Doch sein Amt konnte Eje offiziell erst antreten, wenn der verstorbene Pharao beigesetzt, die „Mundöffnungszeremonie“ im Grab durchgeführt, und das Grab mit dem Siegel des Verstorbenen geschlossen worden war. In der kritischen Zwischenzeit hätten auch Anwärter mit größeren Rechten Ansprüche auf das Pharaonenamt erheben können. Und so versuchten auch die Re-Priester der Königsmutter Anches-en-Amun heimlich einen Königssohn aus dem Hethiterreich als Gatten zu verschaffen. Die Briefe sind 1906 in der Türkei im Tontafelarchiv der ehemaligen hethitischen Hauptstadt Hattusa aufgefunden worden. Dieser Gatte hätte Vorrang vor Eje gehabt, dem die Re-Priester misstrauten. Aber die Hochzeit der Königsmutter Anches-en-Amun kam nicht zustande; denn dem hethitischen König war die Angelegenheit nicht ganz geheuer, wie man aus dem Seherbericht und auch aus dem aufgefundenen Tontafelarchiv entnehmen kann. Tut-ench-Aton wurde unter seinem offiziellen Namen Tut-ench-Amun Nebcheprure nach den gemäß Bestattungsritus vorgeschriebenen 70 Tagen ganz offensichtlich in größter Eile bestattet, und Eje blieb Pharao.
Aber nur vier Jahre lang. Dann schlugen die Re-Priester wieder zu; denn Eje und viele seiner Anhänger hatten sich nun auch wieder öffentlich zu Gott bzw. Aton bekannt. Die Priester räumten Eje aus dem Weg und setzten den treulosen Haremhab als Pharao ein. Jeder Aufruhr wurde jetzt mit Gewalt unterdrückt, und alle vorhandenen Bauwerke, die nur irgendwie an die Amarna-Zeit erinnerten, wurden von ihm und den nachfolgenden Pharaonen, den Ramessiden, systematisch zerstört. Die Namen der Könige Ech-en-Aton, Semenchkare, Tut-ench-Amun und Eje wurden auf Statuen und Tafeln weitgehend ausgemeißelt und auch nicht in die offiziellen Königslisten aufgenommen. Gebrochene Reliefs aus den Aton-Tempeln hat man als Füllmaterial für neue Tempelanlagen benutzt. Sie wurden erst im 20. Jahrhundert Stück um Stück wiederentdeckt. Alle Vertuschungsversuche, die lichte Amarna-Zeit in Vergessenheit sinken zu lassen, waren aber letztlich vergebens. Die Wahrheit kam nach über 3.000 Jahren doch noch an das Tageslicht.
