Nah am Feuer gebaut - Michael Winter - E-Book

Nah am Feuer gebaut E-Book

Michael Winter

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Beschreibung

"Michael Winters Gedichte sind wie ein Panzerballett: zeitweise filigran, teilweise düster, immer beeindruckend und gewaltig. Der Autor spielt mit Worten, lässt dem Leser viel Raum zur Interpretation und lässt ihn mit der stetigen Frage zurück, wen oder was er hier gerade vor sich hat. Wer das Feuer fürchtet, wird hier erfrieren - wer sich nach der Kälte sehnt, geht hier in Flammen auf." (C. Buck)

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Seitenzahl: 29

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© 2018 Michael Winter

Umschlaggestaltung, Illustration: Dott the Scot

Lektorat, Korrektorat: Anika Tuerkkan

Grafiken: Carolin Hinz und Katharina Dietze

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN Taschenbuch: 978-3-7469-9538-0

ISBN e-Book: 978-3-7469-9539-7

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Mission Statement

Atme aus – Erlebtes ein,

Worte sollen dein Spiegel sein.

Gehe in dich, so geduldig,

bist du Kläger oder schuldig?

Atme ein und Zeilen aus!

Wring die schwarze Seele aus.

Frei erfunden! Biographisch?

Lies es richtig oder gar nicht.

Denn dieses Haus…

…ist nah am Feuer gebaut.

Danksagung

An dieser Stelle möchte ich auf den Entstehungsprozess dieses Buches zurückschauen und all den Menschen danken, die die Reise dieses Werkes ermöglicht, unterstützt und begleitet haben. Liebe Grüße und ein ehrlich empfundenes Dankeschön an die Wegbegleiter, die Beteiligten sowie an meine Familie und meine loyalen Freunde – an alle die, die kamen und gingen, an die, die bleiben, und an die, die dazukommen. Danke für die aufbauenden Worte, für das ehrliche Feedback, die aufrichtige Kritik sowie die grenzenlose Inspiration.

Dies ist der Beweis für die Erreichbarkeit des Unmöglichen.

Für gestern – Für heute – Für morgen – Für immer!

(Trier, November 2018)

Michael Winter

Nah am Feuer gebaut

(Gedichte 2018)

Mit Grafiken von Carolin Hinz und Katharina DietzeCover Design von Dott the Scot

Die Rechnung, bitte!

Zwei Strahlen fallen, brechen, färben,

neues Bild formt sich aus Scherben.

Narben zeichnen aus Ruinen erhoben,

wilde Seelen tanzend verwoben.

Nulllinie – so voller Trost,

öffnen Herzen ihren Schoß.

In reiner Zeit, so rostig rot,

wird entbunden – Totgeburt.

Ein Weilchen weinen Wellen, weil,

die schöne Vase nicht mehr heil.

Verkaufte Lippen – Gedanken frei,

so bricht das Rosenbild entzwei.

Sieben Scherben formen, die achte nicht,

lauert geifernd, witternd, lächelnd, schlicht.

Nähert sich wetzend, schnelle Schritte,

ein letztes Wort, die Rechnung, bitte!

Der Kuss

Das Schamesrot fließt auf die Sphären,

Blicke schneiden scharf wie Scheren.

So tobt der Mob in seinen Venen,

es schläft der Mond in deinen Tränen.

Die Menschenmacht im Auge spricht,

»spürst du meine Krallen nicht?«

So fängt das Herz zu sprechen an,

und gibt der Stille Lebensklang.

Wanderer

Zur Reise aufgebrochen, der Weg längst geplant,

voller Mut und Reisehunger.

Wenn der Sehnsuchtsgedanke umgarnt,

die Leinen los – vorwärts!

Halt das Boot fest – lass es nicht los,

Wellen schlagen, durchsegle die Nacht,

wiegt dich sanft im warmen Schoß.

In Stille du wachst – Wanderer!

Mitstreiter scheiden und Wärme wird kalt,

die Finsternis lauert bei ihm.

Das Gefieder der Nacht birgt dunkle Gestalt,

nimmt ihm das Licht – Schwärze!

Der Zweifel umfasst den knarzenden Guss,

das salzige Brennen der Haut.

Was einst war Freiheit ist nun Verdruss,

die Nacht so kalt – Furcht!

Halt das Boot fest – lass es nicht los,

Wellen schlagen, finster die Nacht,

frag nicht nach morgen – Abstand zu groß.

In Stille du wachst – Wanderer!

 

Auf rauer See, weit weg von Feindesland,

das rettende Ufer, weit hinter der Sonne.

Umringt vom flüssigen Feuergewand,

die Augen zu – Stille!

Die Wange im Sturm – Über Bord ging der Sinn,

müde, doch reuelos, kein Blick zurück.

Die Sonne erwacht, so reist er dahin,