Netzkiller - Oliver Wolf - E-Book

Netzkiller E-Book

Oliver Wolf

4,7

Beschreibung

Es scheint ein Traum für Computerspieler zu sein. Eine Seite, auf der illegale Downloads angeblich verfolgungssicher angeboten werden. Doch der Traum wird zum Albtraum, denn jeder, der sich einloggt, ist dem „Gamemaster“ hilflos ausgeliefert und nimmt an einem ganz besonderen Spiel teil. Die Regeln sind einfach: Finde eine Person auf einem vorgegebenen Google-Street-View-Bild oder sie wird sterben. Die Kriminalbeamten André Bürkle und Antonia Ronda machen sich auf die Jagd nach dem Mörder, doch selbst als dieser gefasst wird, ist das Spiel noch lange nicht vorbei …

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Oliver Wolf

Netzkiller

Personen und Handlung sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen

sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

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www.gmeiner-verlag.de

© 2012 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75/20 95-0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Katja Ernst

Herstellung: Julia Franze

Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

Die Haustür gab ein kaum wahrnehmbares Klicken von sich, als die Verriegelung aufsprang. Leise scharrend schwang die Tür langsam auf, und zwei SEK-Beamte in schwarzen Kampfanzügen liefen lautlos hindurch.

»Alles klar«, drang es nach wenigen Sekunden aus dem Inneren des Hauses.

Bürkle und Ronda folgten ihren Kollegen geduckt in Richtung der Wohnungstür. Beide hatten ihre Waffen im Anschlag.

Das Treppenhaus des kleinen Zweifamilienhauses war vollkommen dunkel. Lediglich ein dünner Lichtschein unter der Wohnungstür verriet, dass sich jemand in der Erdgeschosswohnung aufhielt. Gespenstische Stille hing in der Luft. Ronda hörte nur ihren eigenen Atem, der so schnell ging, als hätte sie eben einen 100-Meter-Lauf absolviert. Die beiden Polizisten vom SEK standen mit dem Rücken zur Wand neben der Wohnungstür und warteten. Ronda hielt sich nahe dem Hauseingang auf, Bürkle am Fuß der Treppe zum zweiten Stock.

Nachdem er Ronda zugenickt hatte, machte er einen Schritt auf die Wohnungstür zu. In diesem Moment verdunkelte ein Schatten den Lichtstreifen.

Ronda erschrak. »Achtung, da steht jemand!«, flüsterte sie.

Bürkle sah auf den Boden, drehte sich dann zur Seite – zu spät. Ein ohrenbetäubender Schuss aus einer großkalibrigen Waffe fetzte ein riesiges Loch in die Wohnungstür. Ein Gemisch aus Schrotkugeln und Holzsplittern jagte durch die Luft. Der beißende Gestank von Schießpulver brannte Ronda in der Lunge. Instinktiv warf sie sich gegen die Wand zu ihrer Rechten und hielt die Arme über den Kopf. Der Schuss hallte als ein hohes Pfeifen in ihren Ohren nach.

Als die Erkenntnis, was geschehen sein musste, in ihren Verstand gesickert war, fuhr sie herum und hielt die Pistole vor sich.

Die Polizisten in ihren Kampfanzügen standen noch immer neben der Tür.

Wo war Bürkle? Ronda stand auf. Ihr Blick wanderte von den Beamten weg, hin zum Treppenaufgang.

Bürkle lag regungslos auf den unteren Stufen. Etwas Dunkles glitzerte auf seinem Sakko.

Blut.

Der Schuss muss ihn erwischt haben, dachte sie. Eilig zog sie das Funkgerät vom Gürtel. »Polizist angeschossen. Wir brauchen dringend einen Sanitäter!«, schrie sie beinahe hysterisch.

Im selben Moment trat einer ihrer Kollegen gegen das altersschwache Schloss der Wohnungstür. Krachend flog sie auf, und die Beamten stürmten hindurch.

»Polizei, Polizei!« Lautes Gebrüll war aus der Wohnung zu hören. Wieder krachten Schüsse. Erst dumpf und wuchtig wie von Kanonen, dann höher, peitschend.

Plötzlich drang ein markerschütternder Schrei durch den Lärm des Feuergefechts. Rondas Herz setzte für einen Moment aus.

Schnell steckte sie das Funkgerät zurück an seinen Platz und presste sich mit ihrer rechten Schulter gegen den gesplitterten Rahmen der Wohnungstür. Sie sah kurz in die Wohnung, um sich einen Überblick zu verschaffen. Sofort zog sie sich wieder zurück.

Sie hatte einen Bewaffneten rechts hinter dem Küchentresen gesehen. Ein weiterer krümmte sich getroffen auf dem Boden. Einer ihrer Kollegen hatte ihr gegenüber im Badezimmer Deckung gesucht. Der andere lag ein Stück weiter rechts bewegungslos im Wohnzimmer. Der Wohnraum war in warmes gelbes Kerzenlicht getaucht. Die Luft war geschwängert von einer Mischung aus Schießpulver, Kerzenwachs, Blut und Sex. Weitere Schüsse hallten durch das Haus.

Besorgt sah Ronda zu Bürkle, der noch immer regungslos dalag. Die Blutlache um ihn herum wuchs mit jeder Sekunde, die verstrich. Am liebsten wäre sie zu ihm gerannt, um ihm zu helfen. Doch die Gefahr war noch nicht ausgestanden. Zwei weitere Kollegen waren auf ihre Hilfe angewiesen.

Neue Schüsse schallten aus der Wohnung.

Schweren Herzens wandte sie sich von Bürkle ab.

Sie blickte zu ihrem Kollegen im Badezimmer hinüber und nickte ihm knapp zu.

Die Pistole zitterte heftig in ihren Händen.

Sie holte tief Luft, dann rannte sie in die Wohnung und presste sich flach gegen die Wand im Inneren. Den verbliebenen Gegner in der Küche konnte Ronda von dort nicht sehen.

Schritt für Schritt bewegte sie sich immer weiter auf die Küche zu. Schließlich ging sie in die Hocke. In der Küche war es für einen Moment still geworden. Der Angreifer schien damit beschäftigt, seine Waffe nachzuladen. Ronda hörte das verräterische Klacken eines Laufes, der geöffnet wurde.

Jetzt oder nie, dachte sie.

Sie sprang auf, rannte nach vorn, stellte sich breitbeinig vor dem Gegner auf und zielte auf ihn – besser gesagt auf sie.

Ronda zögerte – zu lange.

Schon krachte ein ohrenbetäubender Schuss in ihren Ohren. Etwas Warmes lief an ihrem Hals hinab.

Ihr wurde flau im Magen, die Bilder vor ihren Augen verschwammen. Sämtliche Kraft verließ ihren Körper, und sie sackte in sich zusammen.

1

Der Wind war perfekt. Ich konnte endlich starten.

Mein Herz schlug mir vor Aufregung bis zum Hals. Adrenalin durchströmte meinen Körper – wie immer, wenn es ans Abheben ging.

Gewissenhaft checkte ich noch einmal alle Schlösser und Schnallen. Dann atmete ich durch und schloss die Augen. Das Trommeln in meinen Ohren wurde leiser.

Ich öffnete die Augen wieder, zog vorsichtig die vorderen Leinen zu mir, um Wind in die Öffnungen zu lassen. Der Schirm sog gierig die Luft ein und stellte sich wie eine gelbe Wand vor mir auf, sodass ich mich gegen den Zug des Gleitschirmes stemmen musste. Eilig kontrollierte ich, ob die zahlreichen Leinen am Segel frei waren. Alles schien in Ordnung zu sein.

Es konnte losgehen.

Ich zog ruckartig an den Gurten, und der Schirm stieg zügig über mich. Der Rest lief automatisch ab: Schirm anbremsen, über meinem Kopf stabilisieren, mich in Flugrichtung umdrehen, Kontrollblick - und loslaufen. Ein paar lange Schritte – ich verlor den Boden unter den Füßen.

Freiheit.

Der Tag war wunderschön. Am Himmel war keine Wolke zu sehen, und der Geruch von frisch gemähtem Gras hing in der kühlen Luft. Der Frühling hatte eindeutig Einzug gehalten.

Während ich den Hang entlangsegelte, zogen die bisherigen Ereignisse des Tages wie Bilder vor meinem geistigen Auge vorüber. Die Nacht zuvor war kalt gewesen, aber die Sonne hatte den Boden seit den frühen Morgenstunden kräftig aufgeheizt. Dementsprechend stark und turbulent waren die thermischen Aufwinde. Für einen Anfänger wie mich die perfekten Voraussetzungen, zu erfahren, wie es sich anfühlt, unkontrolliert abzustürzen. Also hatte ich mich eines Besseren besonnen und meinen Gleitschirm vorerst noch im Rucksack gelassen.

Gemeinsam mit meinen Freunden Ralf und Armin hatte ich routinierten Gleitschirmfliegern zugesehen, die scheinbar mühelos und völlig entspannt die Frühjahrsthermik des Schwarzwaldes nutzten. Sie kreisten inmitten des warmen Luftstroms, um sich weit hinauf in den Himmel ziehen zu lassen. Der Anblick der vielen bunten Punkte in dem tiefblauen Meer über unseren Köpfen war wunderschön.

Ralf interessierte sich offensichtlich nicht sonderlich für das Schauspiel. Er verbrachte die Stunden, in denen wir warteten, lieber damit, seine Fähigkeiten in der hohen Kunst des Zigarettendrehens zu verfeinern, um anschließend die Produkte auf Tauglichkeit zu testen. In den Pausen dazwischen hörten wir eher wenig von ihm – was nicht ungewöhnlich war. Generell war Ralf kein großer Redner.

Ganz im Gegensatz zu Armin, der wie immer mit seinen Kommentaren zu misslungenen Starts und Landungen den gesamten Startplatz unterhielt. »He, schau dir mal das an. Wenn der nicht langsam ein wenig anbremst, rennt er bis zum Landeplatz!«, rief Armin beim Anblick eines Piloten, dessen Gleitschirm wie eine Schaukel über seinem Kopf wippte, aber keine Anstalten machte, den Piloten zu tragen.

»Des dät i net verspronga kriega«, antwortete Ralf brummig.

»Wäre aber ein gutes Training, um mal ein wenig mehr Muskeln an dich hinzubekommen.« Armin lachte.

Ralf schüttelte lediglich den Kopf.

»Oh, nicht mit dem Wind einlanden, Junge.« Armin moderierte die nächste Landung.

»Zieh die Beine an. Das wird hart«, rief er dem Piloten zu, der mit viel zu hoher Geschwindigkeit über den Platz flog.

Das Spiel war so weitergegangen bis weit über die Mittagszeit hinaus. Armin hatte die Zuschauer unterhalten, Ralf hatte geraucht, und ich hatte die Piloten beobachtet und nach dem Winter die warmen Sonnenstrahlen genossen.

Gegen Nachmittag hatten die Böen merklich nachgelassen, und wir trauten uns, unsere Gleitschirme auszupacken.

Wie gut es gewesen war, mit dem Start zu warten, wurde mir direkt bewusst, als meine Füße den Boden verlassen hatten, und starke Turbulenzen mich immer wieder kräftig durchrüttelten. Teilweise glich der Flug der Fahrt in einem Geländewagen über ein frisch gepflügtes Feld. Der Schirm schoss über meinem Kopf vor und zurück, entlastete an den Tragegurten oder drohte einseitig einzuklappen. Ich hatte alle Hände voll zu tun, den Schirm über die Bremsleinen zu kontrollieren. In der Schulung hatte man uns immer wieder eingebläut, aktiv zu fliegen – was bedeutet, dass man die Richtungswechsel kontrolliert, die der Schirm in turbulenter Luft vollführt. Das ist zwar leicht gesagt, in Wirklichkeit stellt es die größte Herausforderung beim Gleitschirmfliegen dar. Damals hätte ich nie gedacht, dieses sanfte Dahingleiten in ruhiger Luft würde einmal in solch einem Rodeo enden. Die ersten Flüge wurden bei Bedingungen durchgeführt, bei denen man lediglich an der Bremse ziehen und – ähnlich wie beim Motorradfahren – sein Gewicht auf die Seite, zu der man zog, verlagern musste, um zu lenken. Ansonsten saß man bequem in seinem Gurtzeug, dem Sitz beim Gleitschirmfliegen. Aufgehängt an den Tragegurten, die über mehrere Leinenebenen im Schirm enden, glitt man lautlos dahin.

In thermisch aktiver Luft, in der man sich mit seinem Gleitschirm in die Höhe schrauben kann, sind die Bedingungen allerdings ganz anders.

Und das war heute der Fall – in einer Höhe von etwa 300 Metern. Da die Kontrolle des Schirmes für mich, ähnlich wie das Kuppeln beim Auto, langsam zur Routine wurde, fand ich dennoch genug Zeit, mich ein wenig umzusehen.

Die Landschaft war überwältigend.

Hoch aufsteigende, mit Tannen bewaldete Bergrücken. Dazu tiefe, schmale Täler mit saftig grünen Wiesen. Darin kleine, für diese Gegend typische Häuser mit flachen, langgezogenen Dächern fast bis zum Boden. Aus einzelnen Schornsteinen stieg hier und da in dünnen Fäden etwas Rauch in die Höhe. Wenn man den Blick Richtung Osten wandte, sah man auf die hügelige Landschaft des Nordschwarzwaldes, worin eingebettet in etwa 20 Kilometern Entfernung die Stadt Freudenstadt lag. Der Startplatz ›Zuflucht‹ befand sich auf einer Art Hochebene, bevor die von Nord nach Süd verlaufende Bergflanke in die Rheinebene abfiel. Bei schönem Wetter blickte man von dort auf die französische Stadt Straßburg und konnte die Mittelgebirgslandschaft der Vogesen in der Ferne erahnen.

Außer der riesigen Freifläche auf dem Rücken des Berges und dem viel zu kleinen Landeplatz etwa 350 Meter unterhalb des Startplatzes gab es in diesem Gebiet nicht viele Landemöglichkeiten. Die teilweise 30 Meter hohen, kerzengeraden Schwarzwaldtannen waren allgegenwärtig und schienen regelrecht ihre Äste nach den Gleitschirmfliegern auszustrecken. So war es nicht verwunderlich, dass viele Geschichten, vielleicht nicht immer ganz auf Tatsachen beruhend, über Baumlandungen und Berührungen von Piloten mit den Tannen erzählt wurden. Man berichtete sich von abenteuerlichen Flügen zwischen Bäumen hindurch, wobei die äußerste Kante des Gleitschirmes bereits die Tannen gestreift habe, oder prahlte damit, wie oft man am Ende eines Dreistundenfluges aus Bäumen gerettet werden musste.

Von Flügen, die sich über mehrere Stunden zogen, konnte ich zu diesem Zeitpunkt nur träumen. Bisher hatte ich eine Thermikblase erst dann gespürt, wenn ich bereits durch sie hindurchgeflogen war.

Nicht so dieses Mal.

Ich konnte mich richtig gut halten. Aber nicht nur das – es war mir sogar vergönnt, gemeinsam mit zwölf anderen Piloten in einer großen Thermikblase zu kreisen, die uns mehr oder weniger sanft immer weiter in die Höhe trug. Einer der Piloten gab die Drehrichtung und den Radius vor, sodass ich mich lediglich innerhalb seiner Spur bewegen musste, um mitzuhalten.

Plötzlich hörte ich hinter mir eine vertraute Stimme rufen: »He, Jochen, du alter Schleicher, mach mal Platz, hier kommt Papa.« Um zu erkennen, wer meine Ruhe gestört hatte, brauchte ich mich nicht umzudrehen.

Armin, der verrückte Kerl, befand sich auf gleicher Höhe mit mir und brauste wider jede Regel mitten durch die sich einheitlich bewegenden Piloten. Von den meisten erntete er verächtliche Kommentare, aber das schien ihn nicht im Geringsten zu interessieren.

Armin hatte immer irgendeine verrückte Idee oder ließ sich spontan zu wilden Aktionen hinreißen.

Kaum dass er durch die Menge geflogen war, reihte er sich ganz brav in Drehrichtung der Gruppe ein und kreiste mit uns zusammen – so wie es sich gehörte.

Da ich im Gegensatz zu Armin nicht allen mitteilen wollte, was ich zu sagen hatte, benutzte ich das in meinem Helm eingebaute Funkgerät, das auf einer Frequenz sendete, die nur Armin, Ralf und ich empfangen konnten.

»Sag mal, du Spinner, wo ist denn Ralf?«, fragte ich Armin.

Seine Stimme klang dünn und metallisch. »Als ich gestartet bin, wollte er noch zu Ende rauchen und dann kommen.«

Typisch Ralf, dachte ich.

Wo andere nervös und hektisch wurden, um schnell in der Luft zu sein, hatte er die Ruhe weg. Grundsätzlich war Gelassenheit eine tolle Eigenschaft, nur leider verpasste er es dadurch des Öfteren, zu starten, bevor die letzte Thermik des Tages einschlief. Ralf machte das nichts aus. Ihm war sowieso ein gemütlicher Abgleiter in ruhiger Luft lieber als ›der wilde Ritt auf der Kanonenkugel‹, wie er das Thermikfliegen bezeichnete.

»Schau mal, ist das nicht sein Schirm? Ich glaub, er versucht, ’ne Top-Landung hinzulegen«, rief Armin in sein Funkgerät.

Eine ›Top-Landung‹ bedeutete, nach dem Flug wieder am Startplatz einzulanden, was aufgrund von Wind, Thermik und Pilotenaufkommen oft gar nicht so einfach war.

»Das wird eng, wenn er jetzt nicht bald runterkommt oder abdreht«, sagte ich.

Gebannt verfolgte ich die Szene unter mir zwischen meinen Beinen hindurch. Für einen Moment vergaß ich sogar den Pulk an Piloten um mich herum. Einer der Gruppe neben mir machte mich äußerst aktiv darauf aufmerksam, dass ich nicht allein war.

Der Startplatz war eine breite Ebene, die in Richtung Tal zuerst sanft, dann steil abfiel. Zu beiden Seiten des mit Gras bewachsenen Platzes standen Büsche und dahinter hohe Tannen.

Ralf steuerte geradewegs in Richtung des südlichen Endes des Platzes. Er hatte nach meiner Einschätzung immer noch mindestens eine Höhe von zehn bis 15 Metern – was für eine Landung viel zu hoch war.

Da passierte es auch schon – der Schirm prallte gegen einen Baum und blieb wie eine vom Wind verwehte Plastikfolie auf den dünnen Ästen liegen. Die Leinen verfingen sich in den feinen Ästen, sodass der Schirm samt Ralf darin hängen blieb. Seine Beine baumelten in etwa drei Meter Höhe.

»Scheiße«, sagte ich leise zu mir selbst. Ich schaute über meine Schulter, damit ich nicht aus Versehen in einen anderen Piloten flog. Anschließend verlagerte ich mein Gewicht und zog an der Bremse. Der Schirm legte sich steil zur Seite, bis er mich in einer immer schneller werdenden Drehbewegung Richtung Boden brachte.

50 Meter über dem Startplatz lehnte ich mich auf die kurvenäußere Seite und leitete so die Spiralbewegung sanft aus.

Ralf war zwar schmächtig gebaut, wog aber offensichtlich dennoch zu viel für den Baum.

Einer der Äste, an dem der Schirm eben noch gehangen hatte, gab nach, und Ralf stürzte auf den Boden. Ich sah sofort mehrere Personen in seine Richtung laufen.

Armin meldete sich über Funk: »Scheiße, Mann, das sah nicht gesund aus. Hoffentlich ist ihm nichts passiert. – Ralf, hörst du mich? Alles klar bei dir?« Er klang hektisch.

Ralf blieb die Antwort schuldig.

»Ralf, melde dich. Hast du dir was getan?«, rief ich über Funk.

Wieder keine Antwort.

»Ralf, verdammt, sag uns, wie’s dir geht!«, versuchte es Armin erneut. Die Besorgnis war jetzt deutlich zu hören.

Als Armin seine Sprechtaste losgelassen hatte, hörte ich zuerst nur ein leises Rauschen über die Helmkopfhörer. Stimmen redeten wild durcheinander, ohne dass ich etwas verstehen konnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich endlich Ralf: »He, Männer, kommat amol ronder. I glaub, i benn do wo drufgfloga.«

2

Aus einer beachtlichen Sammlung an Lautsprechern, die mehr an eine Musikhandlung erinnerten als an eine Party-Anlage, brüllte ohrenbetäubender Techno. Die gigantische Installation benötigte einen eigenen Pavillon, um im Falle eines Regenschauers im Trockenen zu bleiben.

Daneben stand ein weiterer Pavillon, etwa dreimal so groß. Ringsherum war er mit Planen abgehängt, sodass man nur schemenhaft erkennen konnte, was darin vor sich ging.

Etwa fünf Meter entfernt brannte ein Feuer, um das sich einige Partygäste geschart hatten. Die Flammen schlugen über die Köpfe der Anwesenden hinweg und beleuchteten die zu beiden Seiten steil aufragenden Hänge mit einem flackernden orangegelben Licht. Funken sprühten in den schwarzen Nachthimmel. Die Schatten der sich im Rhythmus der Musik bewegenden Personen vollführten an den Wiesenhängen einen schaurigen Tanz.

Das Bild erinnerte Hannah an ein Indianerritual, bei dem die Tänzer um ein Feuer stampften. Die gesamte Szene könnte auch in ›Der Exorzist‹ vorkommen, dachte sie. Sie saß zusammen mit ihren Freunden in einiger Entfernung an einem weiteren, bedeutend kleineren Feuer. Eingewickelt in eine Strickjacke und eine Decke, die sie sich um die Schultern geworfen hatte, wirkte es, als läge die Außentemperatur weit unter dem Gefrierpunkt. Dabei war die Nacht überraschend mild, und das Feuer wärmte zusätzlich. Dennoch schauderte Hannah wegen der seltsamen Gestalten am Feuer. Ihre halblangen, hellblonden Haare hatte sie unter einer Mütze versteckt. Lediglich ihr Gesicht war zu erkennen. Gleichmäßige feine Züge, eine kleine spitze Nase und dunkelblaue Augen.

Um sie herum saßen vier Personen im Kreis auf groben Holzbänken. Alle waren sie Mitglieder des Tauchclubs Ostalb, der sich zum Auftakt eines Wochenendausflugs an den Bodensee zum Grillen getroffen hatte. Ihr Plan bestand darin, hier die Nacht zu verbringen und am kommenden Morgen weiter in Richtung Süden zu fahren. In der Nähe von Meersburg wollten sie sich an dem mit Spalten, Überhängen und Höhlen durchsetzten Gebiet des Bodensees auf die Jagd nach Süßwasserkrebsen machen.

»So hab ich mir das nicht vorgestellt«, sagte Winnie, der Hannah direkt gegenübersaß, verärgert. Er starrte wütend in die grellrote, vor Hitze wabernde Glut, aus der hellgelbe Flammen züngelten.

»Das geht jetzt schon seit Stunden so«, antwortete Hannah mit einem frustrierten Seufzer. »Sollen wir nicht woanders hingehen?«

Patrick, der wie immer nur an Essen dachte, warf wie zur Antwort entschlossen den Grillrost auf die gusseiserne Halterung. Mit einem lauten, hellen Schlag stoben Funken in den Himmel.

»Also, ich für meinen Teil esse jetzt. So eine schöne Glut kann man nicht einfach dem Feind überlassen«, sagte er laut, als wollte er, dass ihn die Partygäste hören.

»Sag mal, bist du eigentlich auch irgendwann satt?«, fragte Silke, die direkt neben Hannah saß.

Sie hatte wieder diesen seltsam verträumten Blick. Wie jedes Mal, wenn Patrick in ihrer Nähe ist, dachte Hannah.

Bereits seit einiger Zeit hatte Hannah den Eindruck, Silke empfände mehr als nur Freundschaft für Patrick. Als sie ihre Freundin einmal auf ihre Vermutung angesprochen hatte, hatte sie sich einen Vortrag anhören müssen, warum ihr Patrick ganz und gar nicht gefiel – was Hannah klar als Ausrede durchschaute. Dazu kannte sie Silke zu lange.

Hannah sah abwechselnd ihre beiden Freunde an. Äußerlich, dachte sie, passen sie gar nicht zusammen. Patrick war ein gut aussehender, sonnengebräunter Kerl mit kurzen, hellblonden Haaren und stahlblauen Augen, etwa 1,80 Meter groß und durchtrainiert. Silke dagegen war eher unauffällig. Sie war maximal 1,56 Meter groß und hatte hellbraune, etwas ungepflegte schulterlange Haare. Sie trug eine altmodische Brille, die nie gerade auf ihrer Nase sitzen wollte, und verbrachte ihre Freizeit lieber mit Chips vor dem Fernseher als Sport zu treiben. Was deutlich an ihrer beachtlichen Leibesfülle zu erkennen war.

»Ich hab heute noch fast nichts gegessen«, gab Patrick gespielt beleidigt zurück.

»Was das heißt, wissen wir ja nur zu gut. In manchen Ländern würde von einer Portion, die du als ›fast nichts‹ abtust, eine ganze Familie eine Woche lang satt werden«, meldete sich Mario zu Wort.

Er war der Schönling der Gruppe. Immer darauf bedacht, gut gekleidet zu sein, nach dem teuersten Parfum zu riechen und kein Gramm zu viel auf den Rippen zu haben. Silke konnte Mario nicht sonderlich gut leiden. Da sie generell ein Problem damit hatte, ihre Meinung für sich zu behalten, gab es deshalb des Öfteren heftige Diskussionen zwischen ihnen. Meistens entschied Silke sie aufgrund ihres schnellen Mundwerks für sich.

»Nur weil du immer meinst, magersüchtig zu sein, ist cool«, zischte Silke.

Es ist mal wieder so weit, dachte Hannah. Sie wollte Silke gerade bitten, keinen Streit anzufangen, als Mario losbellte: »Wer hat dich denn gefragt?«

»Ruhe jetzt, oder ihr werdet den Teufelsanbetern da drüben als Opfer gebracht.« Hannah war aufgesprungen und hatte sich wie eine Mauer zwischen die Streithähne gestellt. »Dass ihr immer streiten müsst.« Sie sah Silke verständnisvoll an. »Silke, du musst nicht immer alles auf die Goldwaage legen, was Mario sagt. Lass ihn einfach reden, du weißt doch, wie er manchmal ist.«

»Was soll das denn heißen? Das musst du mir schon genauer …«, weiter kam Mario nicht. Denn Patrick sprang unvermittelt auf und lief in Richtung der Techno-Party.

»Was ist denn los?«, rief Hannah erschrocken hinterher. Verwundert schüttelte sie den Kopf.

Nur langsam wurde ihr bewusst, dass die Musik verstummt war. Die Feiernden, die kurz zuvor noch getanzt hatten, standen nun wie erstarrt da, alle in eine Richtung gewandt. Zwischen den Beinen der Leute hindurch sah sie, wie sich eine junge Frau schreiend und schluchzend auf dem Boden wälzte.

»Leute, seht ihr das? Seht ihr das Mädchen?«, fragte sie leise. Keiner sagte ein Wort. Auch die anderen blickten gebannt in die Richtung, in die Patrick lief. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in Hannahs Magen aus. Etwas war passiert.

»Patrick, was ist denn los? Was hat sie denn?«, rief sie ihm hinterher. Doch Patrick schien sich nicht für das Mädchen zu interessieren. Er lief an ihr vorbei auf eine kleine, in den Hang gebaute Sommerskisprungschanze zu.

»Liegt da jemand?«, fragte Silke. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

Hannah drehte sich zu ihr um. Silke hielt sich ihre Hände an die Wangen. Selbst im schwachen Licht des Feuers erkannte Hannah, dass das Gesicht ihrer Freundin plötzlich leichenblass war.

Mario stand auf, um zögerlich einige Schritte in Richtung der Schanze zu gehen. Unvermittelt blieb er stehen, drehte sich um und übergab sich vor den Füßen von Hannah, Winnie und Silke.

Die jungen Frauen machten sofort entsetzt einen Satz zurück. Winnie wirkte wie erstarrt.

Hannah fragte sich, was er in der Ferne entdeckt hatte, das ihn so aus der Bahn warf.

Ängstlich folgte sie seinem Blick – dann sah sie es.

Ein junger Mann lag mit verkrümmten Gliedmaßen auf dem Boden. Den Kopf hatte er in Hannahs Richtung gedreht. Ein Auge starrte sie an, das andere fehlte – so wie auch die Hälfte des Schädels.

Hannah spürte den Drang, sich abzuwenden, was ihr aber nicht gelang. Zu sehr zog sie der flehende Ausdruck des einzelnen Auges in den Bann.

Winnie suchte das Gelände ab. Das Mädchen, das sich gerade noch auf dem Boden hin und her geworfen hatte, war plötzlich verschwunden.

Er blickte suchend über den gesamten Platz. Nirgends war sie zu entdecken. Dann sah er in die andere Richtung zum Wald hin.

Am gegenüberliegenden Hang lehnte sie an einem Holzstapel. Sie wiegte sich in einem langsamen Rhythmus vor und zurück.

»Ich geh zu ihr. Bleibt hier und schaut, dass ihr Patrick da wegbekommt, aber geht nicht hin«, sagte er hastig und lief los.

Hannah stand wie angewurzelt vor einer der Holzbänke. Silke ging auf sie zu und nahm sie in den Arm.

Als Winnie nur noch wenige Meter von dem Mädchen entfernt war, verlangsamte er seine Schritte. Um sie nicht zu erschrecken, ging er ganz behutsam auf sie zu, kniete sich vor sie und sprach in leisem, freundlichem Tonfall: »Kann ich dir helfen? Soll ich jemanden für dich anrufen?«

Sie hatte den Kopf auf die Knie gelegt und die Augen auf den Boden gerichtet. Ein leichter Geruch nach hochprozentigem Alkohol und Zigarettenrauch ging von ihr aus.

Das Mädchen war nicht älter als 17, dachte Winnie. »Ich heiße Winnie. Verrätst du mir deinen Namen?«

Lange reagierte sie nicht, doch dann, ganz langsam, hob sie den Kopf. Sie sah ihn mit verweinten, rot unterlaufenen Augen an. Ihre langen dunkelbraunen Haare waren zerzaust. Ihre Kleidung war vollkommen verdreckt.

Sag doch was, dachte Winnie.

Endlich öffnete sie den Mund. »Je ne comprends pas l’allemand.«

Damit hatte Winnie nicht gerechnet. Eine Französin? Kurz wusste er nicht, wie er reagieren sollte. Er hatte zwar vor langer Zeit Französisch im Gymnasium gehabt, es seitdem jedoch nie wieder gesprochen. Eilig suchte er in seinem kümmerlichen Wortschatz nach der Bedeutung ihrer Worte.

Sie ließ den Kopf kraftlos auf die Knie zurücksinken. Wieder wippte sie vor und zurück wie ein kleines Kind.

Verdammt, was war denn hier los?, fragte sich Winnie. Er spürte, wie sich sein Atem beschleunigte.

Jetzt ganz ruhig.

»Do you speak english?«, fragte er.

Die Antwort war international verständlich: Sie schüttelte langsam den Kopf. Leise begann sie zu weinen.

Patrick stand am Fuß der Schanze neben der Leiche. Was er sah, erschien ihm wie aus einem Horrorfilm.

Der langfaserige Kunstrasen, mit dem die 20 Meter lange Schanze und die Landezone davor belegt waren, war an einer Stelle blutgetränkt. Dort schien der leblose Körper aufgekommen zu sein. Eine rote Spur von ungefähr einem Meter Länge führte vom Kopf des jungen Mannes weg, dessen Gesicht von einem längs verlaufenden tiefen Schnitt gespalten war.

Patrick spürte, wie ihm kalter Schweiß auf der Stirn stand. Seine Knie wurden weich, die Bilder vor seinen Augen begannen zu verschwimmen.

»Ich muss hier weg«, flüsterte er mehr zu sich selbst.

Er sah noch einmal in Richtung des Zeltes.

Seltsam, dachte er, waren es vorhin nicht mehr Leute? Tatsächlich hatte sich die Menge stark dezimiert. Ob es daran lag, dass sich die Jugendlichen verteilt hatten, irgendwo herumsaßen, oder einige nach dem schrecklichen Unfall die Party verlassen hatten, vermochte er nicht zu sagen. Das Zelt war von der Stelle, wo er mit seinen Freunden den Abend verbracht hatte, schlecht einsehbar. Aber wenn er an die vielen Feiernden dachte, die sich um das Feuer versammelt hatten, kam ihm das verbliebene Häufchen von überwiegend Jugendlichen sehr klein vor.

Mit einem seltsam leeren Gefühl verließ er den Bereich der Schanze. Er war zu spät gekommen. Hätte er denn überhaupt rechtzeitig kommen können? Hätte es für den jungen Mann eine Rettung gegeben?

Er vermochte es nicht zu sagen.

Traurig, frustriert und ein wenig wütend stapfte er langsam zurück zu seinen Freunden.

»Patrick, was ist denn passiert? Ist ein Rettungswagen unterwegs?« Silke war völlig aufgelöst, als Patrick zurückkam.

Er fühlte sich, als stünde er hinter einem Vorhang. »Er braucht keinen Rettungswagen mehr«, brummte er leise.

»Oh mein Gott.« Sie schlug sich die Hand vor den Mund. »Was hast du denn so lang dort gemacht?«

»Jetzt bin ich ja wieder da.« Ohne ein weiteres Wort ging er an Silke vorbei, seinen Blick starr zu Boden gerichtet.

Wie in Trance begann er, seine Jacke und die Isomatte, auf der er gesessen hatte, in einen Rucksack zu packen, um anschließend alles zu seinem Auto zu tragen.

Als würde eine tonnenschwere Last auf seinen Schultern liegen, setzte er sich kraftlos auf die Ladekante des Kofferraums. Ein Bild ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Ein langer, dünner, heller Strich im Gras. Genau an der Stelle, wo die Stangen in den Boden gerammt waren, an denen ein Drahtseil gespannt war. Der Strich sah aus, als hätte eine Stange von ungefähr 30 Zentimetern Länge eine Weile im Gras gelegen und es platt gedrückt.

3

Göppinger Kreiszeitung, Montag 03.05.2010

Tödlicher Unfall auf Skisprungschanze in Wiesensteig (vto)

Bei einem Sprung von einer Sommerskisprungschanze ist ein 21 Jahre alter Mann in Wiesensteig (Landkreis Göppingen) ums Leben gekommen. Wie die Polizei am Montag mitteilte, ereignete sich der Unfall in der Nacht zum Samstag, 01. Mai bei einer privaten Feier. Am frühen Morgen entfernte sich der Mann von den anderen Anwesenden, um die etwa 30 Meter entfernte Schanze auf einer Plastiktüte hinunterzurutschen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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