New York Bad Boy - Lauren S. Klinghammer - E-Book
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New York Bad Boy E-Book

Lauren S. Klinghammer

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Beschreibung

Niemals, Zoe Cooper! Niemals wirst du nur eine weitere Kerbe in seinem Bettpfosten sein! Aber er ist zu reich. Er ist zu heiß. Er ist zu gefährlich. Danny Smith ist ein Jäger. Ein verdammt attraktiver. Und ich bin seine Beute, die sich zu wehren versucht. Aber ich habe keine Chance gegen einen Profi-Aufreißer. Als New Yorks erfolgreicher Pick-up-Artist ist es Dannys Job, Frauen zu verführen. Als er den ersten Tag in der Agentur auftaucht, in der ich arbeite, kann ich den Kerl nicht ausstehen. Aber schon da mache ich mir was vor. Der Bizeps unter seinem Designer-Hemd kurbelt meine Fantasie so richtig an. Die Macht, die er ausstrahlt, zieht mich in seinen Bann. Mir wird klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ich mit ihm im Bett lande. Bis er seine Krallen in mich schlägt und ich mich ihm hemmungslos hingebe. Vielleicht gelingt es mir ja, diesen Hengst zu zähmen. Indem ich sein Spiel nach meinen Regeln spiele. Und ihn zwinge, eine Entscheidung zu treffen: Ich oder die anderen Frauen. Ein turbulenter, in sich geschlossener Liebesroman mit heißen Momenten von der aufstrebenden Newcomerin Lauren S. Klinghammer. Dieses Buch enthält explizite Liebesszenen, Leidenschaft, Humor und einen Hauch Thriller.

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Veröffentlichungsjahr: 2020

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NEW YORK BAD BOY

LAUREN S. KLINGHAMMER

Inhalt

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ÜBER DAS BUCH

PROLOG

KAPITEL 1

Ein Jahr zuvor

KAPITEL 2

KAPITEL 3

KAPITEL 4

KAPITEL 5

KAPITEL 6

KAPITEL 7

KAPITEL 8

KAPITEL 9

KAPITEL 10

KAPITEL 11

Danny Smith, Köln, 04. August 1994

Zoe Cooper, jetzt

KAPITEL 12

KAPITEL 13

Danny Smith, Köln, 05. August 1994, 24 Jahre zuvor

Zoe Cooper, jetzt

KAPITEL 14

KAPITEL 15

KAPITEL 16

KAPITEL 17

KAPITEL 18

KAPITEL 19

KAPITEL 20

KAPITEL 21

KAPITEL 22

Danny Smith, Köln, 24. Juli 2007

Zoe Cooper, jetzt

KAPITEL 23

KAPITEL 24

Danny Smith, eine Woche später

ZOES BLOG, EINTRAG 1

ZOES BLOG, EIN WEITERER EINTRAG

Zoe Cooper, jetzt

KAPITEL 25

KAPITEL 26

KAPITEL 27

Danny Smith, ein paar Tage später

Zoe Cooper, jetzt

KAPITEL 28

KAPITEL 29

KAPITEL 30

KAPITEL 31

KAPITEL 32

KAPITEL 33

KAPITEL 34

ÜBER DIE AUTORIN

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Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung von Lauren S. Klinghammer. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der Autorin reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Dieses Buch ist reine Fiktion. Alle in diesem Buch geschilderten Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Coverdesign: Lauren S. Klinghammer unter Verwendung von © Maksim Shmeljov / Shutterstock.de

Impressum: Lauren S. Klinghammer c/o AutorenServices.de, Birkenallee 24,36037 Fulda

ÜBER DAS BUCH

Packend, unterhaltsam, spannend bis zur letzten Seite – endlich beginnt die vielversprechende Zoe-Cooper-Trilogie von Lauren S. Klinghammer!

Zoe Cooper ist überglücklich, als sie ihren heiß begehrten Job in der New Yorker Agentur Breitenschwerdt ergattert. Doch schon am ersten Tag muss sie den arroganten, wohlhabenden und unwiderstehlichen Pick-up-Artist Danny Smith als Neukunden betreuen. Einen Bad Boy, der es sich zum Beruf gemacht hat, mit Frauen zu spielen, und ein düsteres Geheimnis in sich trägt. Doch so sehr Zoe sich auch dagegen wehrt, mit seinen Muskeln, Tattoos und seiner atemberaubenden Ausstrahlung übt Danny eine enorme Anziehung auf sie aus.

Wird es Zoe gelingen, den unzähmbaren Pick-up-Artist für sich zu gewinnen? Oder verbrennt sie sich dabei die Finger?

"You know you’re in love when you can’t fall asleep because reality is finally better than your dreams."

DR. SEUSS

PROLOG

Sogar jetzt ringt er sich ein Lächeln ab, trotz seiner aussichtslosen Lage. Es ist dieses kraftvolle, zuversichtliche Lächeln, das mich von Anfang an in den Bann gezogen hat. Auch wenn ich lange, lange Zeit nicht wahrhaben wollte, dass ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt habe.

Jetzt wird er festgenommen, hier, am John F. Kennedy International Airport in New York. Das Geräusch der klickenden Handschellen wird mich über Monate bis in den Schlaf verfolgen, mich nachts schweißgebadet hochschrecken lassen. Da kenne ich mich inzwischen gut genug.

»Mach dir keine Sorgen, mein Schatz«, sagt er sanft, als wäre ich diejenige, die von der New Yorker Polizei vor aller Augen abgeführt wird.

»Was geschieht hier nur?«, frage ich mit heiserer Stimme. Ich brauche alle Kraft, um gegen meine Tränen anzukämpfen und nicht durchzudrehen.

»Ich weiß es nicht«, antwortet er ernst, während die Männer in Uniform ihn in Richtung Ausgang bringen. »Aber wir stehen das gemeinsam durch, ja?«

Inzwischen hat sich eine Traube von Menschen um uns herum gebildet. Gaffer.

»Haut ab, kümmert euch um euren eigenen Mist!«, brülle ich ihnen entgegen. Vielleicht sind es die letzten Sekunden, in denen ich meinen Ehemann in Freiheit sehe. Ich presse meinen Mund auf seinen, keiner der umstehenden Polizisten wagt es, mich aufzuhalten. Ich spüre, wie meine Tränen fließen und sich auf meiner zum Kuss geformten Oberlippe sammeln.

»Ich liebe dich!«, schluchze ich.

»Ich liebe dich auch«, antwortet mein Mann, aber er klingt jetzt nicht mehr so gefasst. Seine Augen werden feucht.

»Sir, wir müssen los«, sagt einer der Polizisten mit Nachdruck. Die Liebe meines Lebens nickt, schaut mir tief in die Augen, ringt sich in seinem schmerzverzerrten Gesicht ein Lächeln ab und verlässt den Empfangsbereich des Flughafens mit Handschellen auf dem Rücken.

»Ich hole dich da raus!«, rufe ich ihm mit tränenerstickter Stimme nach, während er im Inneren des Streifenwagens verschwindet.

KAPITEL 1

Ein Jahr zuvor

Tausende Menschen wuseln kreuz und quer über den Times Square. Männer, Kinder und Jugendliche: Alle wirken abgehetzt und ich weiche dem endlosen Strom an Leuten aus, so gut ich kann. New York. Heute beginnt mein erster Tag in der Agentur Breitenschwerdt und bereits der Weg dorthin lässt mein Herz höherschlagen.

Es ist mein erster Job in einer Marketing-Agentur und dann auch noch im Big Apple! Die ersten 18 Jahre meines Lebens habe ich Jersey, New Yorks spießige Nachbarstadt, so gut wie nie verlassen.

Dann ging es für ein Bachelorstudium im Bereich Marketing nach South Carolina. Eigentlich sollte darauf nahtlos das Masterstudium folgen, wenn es nach Mom und Dad gegangen wäre. Aber ich hatte keine Lust auf noch mehr Theorie, ich wollte so schnell wie möglich in die Geschäftswelt da draußen, um Kampagnen zu entwickeln und Designs zu kreieren.

Und auf gar keinen Fall wollte ich nach meinem Studium wieder in Jersey versauern.

Geh nach New York, zu Breitenschwerdt.

Meine innere Stimme hatte selten so laut und deutlich in meinem Kopf gehämmert wie an diesem Nachmittag, als ich allein und verheult in meinem Kinderzimmer saß, während mir der Geruch von Pancakes in die Nase stieg, die meine Eltern zur Aufmunterung für mich gebraten hatten. Vielleicht war meine innere Stimme auch deswegen so eindringlich, weil Alex mich im letzten Semester meines Studiums verlassen hatte. Meine große Jugendliebe und erste Beziehung. Er kommt auch aus Jersey und studierte schon früher als ich – Jura in Philly.

Heute weiß ich nicht mehr, was genau uns auseinandergebracht hat: die Distanz, die Streits, sein Hang zum Alkohol oder alles zusammen.

Was ich aber weiß, ist, dass ich Zeit und Abstand brauche, um über ihn hinwegzukommen. Immerhin waren wir fünf Jahre zusammen, woran ich mich abends nach drei Tafeln Schokolade und in mein Kopfkissen heulend lebhaft erinnere.

Wenigstens sind diese schokoladenverschlingenden, tränenreichen Abende in letzter Zeit etwas seltener geworden, denn ich habe keinerlei Interesse daran, den Rest meines Lebens als übergewichtiger Single zuzubringen. Aber alles braucht seine Zeit und eine fünf Jahre andauernde Beziehung hinterlässt Spuren, die nur durch einen Neuanfang verschwinden.

Daher kam die Jobausschreibung von Breitenschwerdt in New York wie gerufen.

Wir suchen eine Junior-Online-Marketing-Managerin

Du bist ehrgeizig, voller Tatendrang und weißt, was die Worte KPI, Sales Funnel und Gamification bedeuten?

Dann bist du genau die Bereicherung für unser Team, nach der wir gesucht haben!

Dumm nur, dass ich erst einen Tag vor Ende der Bewerbungsfrist auf die Ausschreibung aufmerksam wurde. Ich arbeitete also die Nacht durch, in meinem Kinderzimmer in Jersey. Und schickte im Morgengrauen pünktlich zum Zwitschern der Vögel meine Bewerbung ab.

Tja, und hier stehe ich nun, mitten auf dem Hotspot New Yorks, mitten im Getümmel. Und fühle mich wie neugeboren. Bis ich einen Schreck bekomme, als ich auf die Uhr meines iPhones sehe.

Mist, schon so spät!?

In zehn Minuten muss ich in der Agentur sein und ich habe noch mindestens eine zehn Blocks Fußweg vor mir. Die Büros sind im elften Stock eines Gebäudes, von dem ich immer noch keine genaue Ahnung habe, wo es eigentlich ist. Panik ergreift mich.

Tja Zoe, dann beeile dich mal lieber. Es würde einen sehr schlechten Eindruck machen, wenn du schon am ersten Tag zu spät kommst.

Ich frage Passanten nach dem Weg, die mich mit unfreundlichen Blicken strafen oder an mir vorbeilaufen, als wäre ich Luft. Ich gebe nicht auf und frage einen alten Herrn mit runzeliger Stirn und gelassenem Gesichtsausdruck, der auf einer Bank sitzt und die Tauben vor ihm mit Brotkrumen füttert.

Er lächelt, als er die Adresse hört, nach der ich suche. Dort habe er vor 30 Jahren selbst gearbeitet, damals sei das Gebäude noch eine alte Druckerei gewesen, die es heute leider nicht mehr gebe.

Ich will nicht unhöflich sein, aber die Zeit drängt und so bitte ich ihn mit der süßesten Engelsstimme, die mir unter der Angst des Zuspätkommens zur Verfügung steht, um eine kurze Ortsbeschreibung. Er zeigt mit dem Finger auf ein graues Gebäude mit moderner Glasfassade auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Ich bedanke mich und eile weiter.

Die Lobby des Gebäudes ist in schickem Marmor gehalten. Ich will zu den Fahrstühlen laufen, da höre ich ein »Stopp!« hinter mir. Eine Empfangsdame, die ich beim Hereinstolpern nicht bemerkt habe, erhebt sich hinter ihrem Schreibtisch direkt neben der Eingangstür und läuft in hochhackigen Schuhen auf mich zu. Sie ist, schätze ich, Mitte 30 und trägt ein graues, enganliegendes Kostüm, in dem sie unheimlich schick und streng zugleich aussieht. Ihre Hochsteckfrisur und die schwarze Rahmenbrille auf der spitzen Nase verstärken diesen Eindruck noch.

»Wo wollen Sie denn hin, junge Frau?«

»Ich, ich …«, keuche ich, immer noch völlig außer Atem von der Rennerei. Ich bin bestimmt schon viel zu spät dran.

»Wo Sie hinwollen, junge Dame. Haben Sie sich verlaufen?«, fragt sie und fixiert mich mit einem bohrenden Blick, den sie mir über den Rand ihrer streng anmutenden Brille zuwirft.

»Erster Tag«, japse ich. »Agentur Breitenschwerdt. Zoe Cooper.«

Aus einer schicken schmalen Tasche, die sie in der Hand hält, zieht die Empfangsdame ein Tablet hervor und macht ein paar Tipp- und Wischbewegungen auf dem Display.

»Cooper, ah ja, 11. Stock, den Gang links runter und dann wieder rechts. Sie sind spät dran, Kleines, beeilen Sie sich. Der Chef kennt bei Verspätungen kein Pardon.«

»Danke«, antworte ich nun mit etwas mehr Luft in den schmerzenden Lungen und spurte zum Fahrstuhl. Zum Glück ist gleich einer da, ich springe hinein und drücke auf die Taste mit der Zahl 11. Es dauert eine Ewigkeit, bis sich die Tür schließt. Endlich höre ich das mechanische Ruckeln, das die rasante Fahrt nach oben zusammen mit den anderen, dicht aneinandergedrängten Fahrgästen ankündigt. Was wird in Stockwerk 11 auf mich warten? Der erneute Blick aufs Handy macht mich noch nervöser, als ich es ohnehin schon bin. Nur noch zwei Minuten, dann beginnt mein Abenteuer bei Breitenschwerdt.

Versau es nicht, Zoe. Immerhin bist du noch nicht zu spät. Den Gang links runter und dann rechts abbiegen, hat die Empfangsdame gesagt.

Und tatsächlich: Ich folge der Wegbeschreibung und lande vor einer schicken Glastür, auf der ein markiger Schriftzug eingraviert ist:

Breitenschwerdt Agency – Where Impossible Changes Happen Every Day

Ich traue mich kaum, die Klinke der makellos polierten Tür anzufassen, aber das muss ich auch gar nicht. Kaum führe ich meine Hand in die Nähe der Klinke, öffnet sich die Tür wie von Geisterhand und als hätte ich ihn für diesen Zweck bestellt, kommt mir ein schlanker Mann mit offenem Lächeln entgegen.

»Zoe, schön, dich kennenzulernen«, sagt er und streckt mir seine Hand entgegen. »Ich bin Max. Willkommen zu deinem ersten Tag bei Breitenschwerdt. Lass uns keine Zeit verlieren, okay? Steven hasst es, wenn Leute ihm die Zeit stehlen. Zeit ist Geld, hm?«

Ich schüttle ihm die Hand und frage: »Woher kommst du?«

Er schaut mich etwas irritiert an und antwortet: »Aus Costa Rica, warum fragst du?«

»Ach so, weil ich deinen Akzent gehört habe und du …«

Er sieht mich an, als hätte ich eine Fliege verschluckt.

»Nicht?«, frage ich zögerlich und ahne, dass ich – typisch Zoe Cooper – in mein erstes Fettnäpfen getreten bin. Aber Max lacht zum Glück.

»Haha, schon in Ordnung, Zoe. Ich klinge nicht wie ein Native Speaker und das ist in Ordnung. Aber mit branchenüblichen Begriffen kann ich durchaus umgehen: Marketing, Content Creation, Customer Journey …«

»… Asset Values, Gamification, Sales Funnel«, steige ich ein und lächle zurück.

»Ich sehe schon, du wirst dich hier prima bei uns einleben! Einer unserer Core Values ist ja auch: Sei ein Teamplayer!«

Wir laufen vorbei an Schreibtischen, hinter denen die unterschiedlichsten Menschen sitzen: ein hagerer Kerl mit weißem T-Shirt und langem Bart, den Mom politisch unkorrekt als Taliban-Bart bezeichnen würde. Neben dem Kerl sitzt eine Frau, vielleicht so um die fünf Jahre älter als ich und perfekt geschminkt. Beide wirken vertieft in die Bildschirme vor ihnen. Als wir an ihnen vorbeilaufen, mustern sie mich mit müdem Blick und nicken mir kurz zu. Dann konzentrieren sie sich wieder auf ihre Bildschirme.

»Gut, Steven erwartet dich schon. Ganz cool bleiben, sei einfach du selbst, okay, Sweetheart?«

Dass Max sagt, ich solle ganz cool bleiben, macht mich umso wuschiger.

»Wieso sollte ich nervös sein?«, frage ich und Max beißt sich auf die Lippe. Bevor er etwas sagen kann, öffnet sich die edle Holztür, vor der wir stehen.

KAPITEL 2

»Hallo Zoe Cooper. Ich bin Steven«, sagt der Mann, der mir mit Dreitagebart gegenübersteht und mir fest die Hand drückt. Er trägt ein schwarzes Hemd, dessen oberster Knopf offen ist, und eine lässige Jeans. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass er nicht heiß aussieht.

»Ähm, ja«, sage ich etwas verlegen, selbst überrascht von meinen plötzlichen Gefühlsregungen.

Bleib professionell, Zoe. Du hast fachlich was auf dem Kasten und das zeigst du ihm auch.

»Danke, Max. Wir sehen uns ja nachher im Mittagsmeeting.«

Max nickt, wirft mir einen ernsten Blick zu und zieht davon.

Mit ausgestreckter Hand bittet Steven mich, Platz in seinem Büro zu nehmen. Er setzt sich mir gegenüber an den Schreibtisch und tippt etwas auf seiner Tastatur.

»Zoe – Cooper. Ah ja, da haben wir deine Unterlagen. Mit Lydia hast du geskypt, richtig?«

Ich nicke. Lydia ist die HR-Managerin, mit der ich mein virtuelles Bewerbungsgespräch hatte. So läuft der Auswahlprozess heute in den meisten Agenturen und das hat für beide Seiten Vorteile: Bewerber müssen nicht quer durch die Staaten fahren und Arbeitgeber brauchen sich nicht mit lästiger Fahrtkostenübernahme herumschlagen. Praktisch für beide Seiten.

»Gut. Also erstmal, willkommen an Bord! Hier wird es dir mit Sicherheit nicht langweilig. Wir können jemanden wie dich im Team gut gebrauchen.«

Ein Gefühl von Stolz durchdringt mich.

Du hast alles richtig gemacht, Zoe. New York. Breitenschwerdt. Jetzt fängt dein Leben an.

»Erzähl mir mal ein paar Takte über dich«, sagt Steven, lehnt sich zurück und verschränkt die Arme.

»Mein Name ist Zoe Cooper, ich bin 21 Jahre alt, komme aus Jer…«

»Stopp, stopp, stopp«, winkt er ab. »Nicht diesen Einheitsbrei, den jeder runterrattert. Das alles kann ich mir hier selbst in deinem Lebenslauf durchlesen.«

»Was wollen Sie dann hören?«, frage ich irritiert.

»Zuerst einmal das Du. Wir duzen uns hier bei Breitenschwerdt. Dann will ich was Kreatives hören. Etwas, das mich catcht, das mich abholt. Verstehst du?«

Verdammt, Zoe. Und du dachtest, du hättest den Job schon längst in der Tasche. Streng dich an. Ich schließe kurz die Augen, atme tief durch.

»Meine Vision ist es, Menschen von Marken zu begeistern. Ich will nicht verkaufen, sondern überzeugen. Aus einer Idee eine echte Love Brand machen. Wenn du so jemanden suchst, dann nimm mich ins Team auf oder lass es.«

Mit den ersten Sätzen strömen die Worte nur so aus mir heraus. Aber jetzt habe ich einen Kloß von der Größe eines Güterwaggons im Hals. Mein Herz pocht wie wild gegen meine Brust. Was wird Steven davon halten? War ich zu frech?

Er verschränkt wieder die Arme, lehnt sich zurück und verharrt ein paar unerträglich lange Sekunden in dieser Position. Dann fängt er zu meiner Überraschung an, zu klatschen.

»Großartig! Mutig, Hammer! Diesen Kampfgeist brauchen wir in der Agentur. Zoe, du hast mehr Arsch in der Hose als die meisten Pfeifen in diesem Büro. Und damit du dich gleich dran gewöhnst: Wir reden hier Tacheles miteinander, fair und ehrlich. Weil ich der Überzeugung bin, dass wir als Team nur so vorankommen, verstehst du? Wir geben jeden Tag unser Bestes und lernen aus unseren Fehlern. Deshalb heben wir uns auch von den üblichen Agenturbuden ab und spielen international mit.«

International. Das, wovon ich immer geträumt habe.

»Soll mir recht sein. Schließlich hat Breitenschwerdt sich dafür genau den richtigen Standort ausgesucht. Denn welcher Ort eignet sich besser für eine PR- und Marketingagentur als eine ehemalige Druckerei?«

Ich erinnere mich an das, was der Alte mir auf der Bank erzählt hat, als ich nach dem Weg fragte. Jetzt muss ich nur noch hoffen, dass diese Information, mit der ich vor meinem neuen Chef angebe, tatsächlich wahr ist. Und diesmal habe ich Glück im Spiel, denn die Info scheint zu stimmen. Steven lächelt.

»Mutig und den Blick fürs Detail. Du wirst mir immer sympathischer, Zoe Cooper. Das bleibt aber unser kleines Geheimnis, schließlich habe ich als harter Hund einen Ruf zu verlieren.«

Ich erwische mich bei einem Lächeln. Klingt ganz so, als wäre meine große Klappe willkommen. Nur fürs Protokoll: Ich war nie ein Mäuschen. Das hat mir oft Ärger eingebracht, klar. Zum Beispiel in der neunten Klasse, als ich Robert Miller eine ordentliche Ohrfeige verpasst habe, nachdem er mich absichtlich mit einer Tischtenniskelle beworfen hatte. Natürlich war meine Reaktion nicht in Ordnung. Ich hätte diesem kleinen Mistkerl zwei Ohrfeigen verpassen sollen. Aber da war die Lehrerin schon zur Stelle. Wie gesagt, wenn es sein muss, kann ich mit harten Bandagen kämpfen.

»Mein erster Arbeitstag und schon soll ich ein Geheimnis hüten?«, frage ich schnippisch zurück.

»Das stand wohl nicht im Vertrag?«, witzelt Steven.

»Da habe ich wohl offensichtlich das Kleingedruckte nicht gelesen.«

Moment mal, flirte ich hier etwa mit meinem zukünftigen Chef?

»Tja, da war wohl jemand Devils Advocate, Zoe. Jetzt gehörst du jedenfalls zur dunklen Seite der Macht.«

Star Wars. Haltet mich für einen Nerd, aber ich liebe die Filme, und zwar alle.

»Solange ich Darth Vader bin, ist doch alles gut«, werfe ich zurück.

Er lächelt, steht von seinem Platz auf, geht hinter mich und legt seine Hand auf meine Schulter. Erst jetzt bemerke ich den goldenen Ring an seinem Finger.

»Zoe, das wird klasse mit dir. Du hast hier ausgezeichnete Chancen. Streng dich an, dann wirst du schon bald aufsteigen. Aber erst mal fangen wir ganz bodenständig an. Wir haben einen neuen Fisch an der Angel. Er trifft jeden Augenblick hier ein, es geht um ein erstes Beratungsgespräch. Traust du dir das zu?«

Ich sage Ja. Und ahne nicht einmal im Ansatz, wie dieses Ja mein Leben verändern wird.

KAPITEL 3

Danny Smith ist ein eleganter, durchtrainierter Typ. Stilvoll in seinem Businesslook. Das dunkelblaue Hemd ist makellos gebügelt, dazu trägt er eine graue Chino und edle braune Halbschuhe. Ein großer Chronograf mit mattschwarzem Zifferblatt schmückt sein Handgelenk. Er hat dunkelblonde Haare und stechend blaue Augen. Ein Hottie, der es mit Sicherheit gewohnt ist, dass die Frauen ihm nachlaufen und nicht umgekehrt. Er denkt nicht daran, aufzustehen oder mich zu grüßen, als ich den Konferenzraum betrete.

»Hallo, ich bin Zoe Cooper«, stelle ich mich vor.

»Danny Smith«, sagt er, ohne seinen Blick vom Smartphone in seiner Hand zu heben.

Was für ein Arsch. Aber ich reiße mich zusammen. Schließlich geht es darum, einen neuen Kunden zu gewinnen. Den Fisch an die Angel zu bekommen, wie Steven sagte.

»Sie möchten uns also beauftragen?«

»Ach, ich möchte vieles. Sie zum Beispiel ein bisschen näher kennenlernen.« Er schaut kurz auf und scannt mich mit seinen umwerfenden stahlblauen Augen. »Sie sehen nett aus.«

Nett. Der kleine Bruder von Scheiße. Wenn Danny Smith mich auf die Palme bringen will, ist er jedenfalls drauf und dran, die Leiter für meinen sehr schnellen Aufstieg dorthin zu basteln.

»Mister Smith, lassen Sie uns doch bitte bei der Sache bleiben«, kontere ich. Nicht schlecht für den Anfang, wie ich finde.

»Ok, kommen wir zum Wesentlichen. Ich suche eine Agentur, die mich beim Aufbau meiner Onlinemarke unterstützt. E-Books, Kurse, Suchmaschinenoptimierung, Social Media, das volle Programme. Die User Experience muss einfach perfekt sein, der Markt ist hart und ich habe keine Zeit zu verlieren.«

Danny Smith spricht schnell und konzentriert. Er ist ein Mann, der genaue Vorstellungen hat. Der weiß, was er will.

»Was tun Sie denn geschäftlich?«

»Pick-up«, erwidert er kurz und knapp, während er sein sündhaft teures Smartphone auf den Tisch wirft, als wäre es ein Schokoriegel.

»Pick-up?«, frage ich mit der Stimme der Unschuld.

Ich weiß natürlich, was Pick-up ist. Eine Bewegung, bei der Männer sich untereinander beibringen, Frauen aufzureißen. Einfach nur widerliche Manipulation. Aber ich muss mich beherrschen, meine große Klappe im Zaum halten. Schließlich geht es hier um Kundengewinnung, da müssen persönliche Abneigungen außen vor bleiben. Sagt mir jedenfalls mein Verstand, der gegenüber meiner Impulsivität oft den Kürzeren zieht. Zu oft.

»Ja, Pick-up. Die Kunst der Verführung.«

Diese Aufreißermasche als Kunst zu bezeichnen, grenzt an blanken Hohn. Ich habe in Magazinen gelesen, worum es wirklich geht. Ums Flachlegen und anschließendes Abservieren nämlich.

»Also bringen Sie Männern bei, Frauen aufzureißen«, platzt es nun doch aus mir heraus. So viel zum Thema Verstand siegt über Impulsivität.

»Nicht so ganz.« Er bleibt ruhig, schmunzelt. »Ich helfe einsamen Menschen dabei, ihr Liebesglück zu finden. Ansprechhemmungen zu überwinden. Die Geschlechterverständigung zu fördern. Ich bin also eher ein Liebesdoktor für Männlein und Weiblein, wenn Sie so wollen.«

»Ach sooo«, entgegne ich mit scherzhaftem Unterton. »Dann sind Sie also der fleischgewordene Amor? Sehr witzig, verkaufen Sie so auch Ihr Aufreißergeschäft bei Ihren eigenen Dates?«

Danny Smith hält kurz inne.

Dann sagt er: »Hören Sie, vielleicht ist das doch nicht die richtige Agentur für mein Vorhaben. Das hier führt zu nichts und stiehlt mir meine Zeit.«

Verdammt. Wenn mir schon am ersten Tag ein Neukunde abspringt, kann ich einpacken.

»Moment«, sage ich, während Danny schon im Begriff ist, aufzustehen.

»Es tut mir leid, ich wollte nicht unhöflich sein. Bitte, erzählen Sie von Ihrem Business und ich bin mir sicher, dass Breitenschwerdt Ihnen etwas nach Ihren Vorstellungen anbieten kann.«

Er grinst und setzt sich wieder.

»Sie stehen drauf, wenn der Mann harte Kante zeigt, oder?«

»Was genau machen Sie?«, hake ich nach und ignoriere seine Bemerkung so gut es geht.

»Verschiedenes. Wie gesagt, ich biete vornehmlich Onlinekurse und E-Books an, aber ich gebe auch Coachings und halte Vorträge.«

»Erfolgreich?«, frage ich schnippisch.

»Ich schlafe nachts gut, reicht Ihnen das als Antwort? Aber ich möchte auch, dass das so bleibt. Und da kommen Sie ins Spiel.«

Aus seiner edlen ledernen Umhängetasche holt er ein Tablet hervor und ruft seine Website auf. Er dreht das Display in meine Richtung.

»Oh ja«, sage ich. »Da geht noch was.«

»Eben«, erwidert er mit einem Schmunzeln. »Die Seite ist noch nicht mal für mobile Endgeräte optimiert. Wie Sie richtig sagen: Da geht noch was. Aber mir fehlen dafür einfach die Zeit und das Know-how dazu, was inzwischen im Marketing läuft.«

»Halten wir also fest«, erwidere ich und mache mir erste Notizen auf meinem Schreibblock. »Sie brauchen eine neue Website.«

»Und Social-Media-Kampagnen, die Leads bringen«, ergänzt er. »Ich will kein Geld dafür verpulvern, dass irgendein Bot aus Bangladesch auf Gefällt mir klickt.«

»Klar«, antworte ich.

Bots sind eine Plage in Social Media. Wie Heuschrecken, die dem Anschein nach wie echte Nutzer agieren, aber in Wahrheit nur eine leblose Zusammenstellung von Algorithmen sind und die sozialen Netzwerke mit Fake-Accounts überfluten. Inzwischen wird es immer schwieriger, sie von echten Nutzern zu unterscheiden.

Das stellt die Agentur vor eine große Herausforderung im Onlinebereich. Breitenschwerdt aber hat es sich auf die Fahne geschrieben, Kampagnen immer zum maximalen Wohle des Kunden zu entwickeln. Das ist ein Grund, weshalb ich mich hier und nicht bei irgendeiner Klitsche in Jersey oder anderswo beworben habe. Denn ich liebe Herausforderungen und Mister Danny Smith scheint eine ganz besondere zu sein.

»Ich bin selbstverständlich auch bereit dazu, Geld in die Hand zu nehmen. Mir geht es um Klasse und nicht um Masse.«

Während ich auf meinem Block mitschreibe, beiße ich mir auf die Lippe, um mein Lächeln nicht zu deutlich zu zeigen. Danny Smith könnte gleich ein richtig dicker Fisch an unserer Angel werden. Keine Sardelle, sondern ein Karpfen. Das wäre der ideale Einstand für mich.

»In Ordnung, Mister Smith. Von was für einem Zeitraum sprechen wir hier?«

»Na ja, sechs Monate sollte die Social-Media-Kampagne schon dauern. Besser neun. Ich habe schon ausgewählte E-Books und Onlinekurse im Pick-up-Segment, die ich erst mal befeuern will.«

Pick-up. Auch so eine Plage, wenn man mich fragt. Eine viel größere als Bots in sozialen Netzwerken. Sogenannte Pick-up-Artists sind Typen, die Frauen anlügen, um sie ins Bett zu bekommen. Und ihre kleinen schmutzigen Tricks und Kniffe im Internet verbreiten. Anscheinend lässt sich damit gutes Geld verdienen.

»So wie ich Sie einschätze, sind Sie bestimmt kein Fan von meinem Geschäftsmodell«, sagt Danny Smith plötzlich.

»Ähm, ich …«

»Schon gut«, unterbricht er mich. »Ich erwarte nicht, dass Sie toll finden, was ich tue. Aber ich kann es einfach. Ich bin gut darin und es ist mein Schicksal, das zu tun. So gesehen habe ich keine Wahl.«

»Man hat immer eine Wahl«, erwidere ich, immer noch dabei, mir Notizen zu machen.

»Hat diese Wahl Sie auch hierhergeführt? In diese Agentur?«

Allerdings, möchte ich antworten. Natürlich war das meine Wahl. Aber stimmt das auch? Woher kam denn der Impuls, mich in New York zu bewerben? Durch die Trennung von Alex. Durch mein Interesse für Marketing. Aber woher kam das? Ist vielleicht doch alles vorherbestimmt?

»Ja, das hat sie. In einer Agentur wie dieser wollte ich immer arbeiten«, antworte ich und gebe mir Mühe, keine Miene zu verziehen.

»Na, dann ist ja alles so gekommen, wie Sie es wollten.«

Fast alles. Dass meine Beziehung mit meinem langjährigen Partner in die Binsen ging, stand nicht unbedingt auf meiner Bucket List. Aber das werde ich einem Bad Boy wie Danny Smith garantiert nicht aufs Butterbrot schmieren.

»Und trotzdem sehen Sie traurig aus, Miss Cooper.«

»Es ist mein erster Tag, ich bin einfach nur etwas aufgeregt«, rede ich mich heraus.

---ENDE DER LESEPROBE---