Nur Du, und nur Ich - Christian Uetz - E-Book

Nur Du, und nur Ich E-Book

Christian Uetz

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Beschreibung

Sprachgewaltig, trunken vor Lust an der Sprache, selbstverloren im Sehnen nach ihr, geht Christian Uetz in sieben Schritten der Liebe nach, wortwörtlich und im Worte, nicht Halt machend vor den Toren unserer Religion, den Strategien der Technik, des Marktes, der Macht des Geldes, die er heftig liebend ins Kreuzfeuer seiner Wortkunst nimmt. Er taucht in den sprachlichen Untergrund des einsam Liebenden, und dort beginnt er Schritt für Schritt mit dem Balztanz der Liebe und schreitet dabei aus in die Welt: und er führt uns vor Augen ein Sehen, das vor Liebe alles andere als blind macht. Schritt für Schritt, wie gesagt, eine Annäherung an die grosse Geliebte, um sich mit ihr hinzugeben endlich der einen grossen letzten Nacht der Liebe ...

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Nur Du, und nur Ich

CHRISTIAN UETZ

Roman in sieben Schritten

Der Autor dankt für die Unterstützung des Werkes:

Dem Kanton Zürich

Der Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr

Der Stiftung kunst:raum sylt quelle

FÜR SIMONE, ODER FÜR DICH

Nur Du, und nur Ich

CHRISTIAN UETZ

Roman in sieben Schritten

Ich kann das nicht mehr abtun von mir, denn es ist,

gegen alle Vernunft, mit meinem Körper geschehen,

der sich nur noch bewegt in einem ständigen, sanften,

schmerzlichen Gekreuzigtsein auf ihn.

Es wird für das ganze Leben sein.

INGEBORG BACHMANN, MALINA

Zu viel aber der Liebe,

wo Anbetung ist,

ist gefahrreich,

triffet am meisten.

FRIEDRICH HÖLDERLIN, PATMOS

ERSTER SCHRITT

_ Was machen wir jetzt noch?

Keine U-Bahn mehr, keine S-Bahn, und die Nachtbusse zu finden interessiert uns nicht an diesem achten Dezember. Aus Bern hütest du eine Wohnung in Friedrichshain; aus Zürich überwintere ich in Schöneberg; und wir sitzen im Kaffee am Meer in Kreuzberg.

_ Ein Drink bei mir an der Bozener?

Wir sitzen auf dem Sofa und trinken Martini.

_ Ich würde jetzt zu gern nackt mit dir im Bett liegen.

_ Im Bett liegen ist gut.

Du tanzt angezogen neben dem Bett, während ich nackt unter der Decke liege.

_ Ich bin komisch,

und kommst unausgezogen unter die Decke.

_ Ich bin nicht so.

Wir plaudern und lachen, bald ziehst du das T-Shirt aus, dann auch die Jeans.

_ Wenn nichts passiert, passiert das Tiefste.

Oder, das muss jetzt gesagt sein, sonst versagt das System, das, was nicht passiert, ist das, was nicht vorbeigeht, und wenn’s passiert, passiert’s die Dauer unendlich.

_ Es muss nichts passieren, ist doch schön so.

Und so passiert’s am schönsten.

Passiert es nicht gemacht und ungewollt und ja, zeitlos.

Dann küssen wir uns endlos.

_ Was ist denn das? Eine Lustwelle, von wo treibt die denn her, welcher Horizont tut sich da denn auf, so weit, so fern?

Und hier, da schau, da hab ich’s im Glutenkern wie mein Kohleofen: wenn der einmal singt, da glüht der dann stundenlang. Ohne nachzulegen.

Du ersinnst dich von Anfang an als Königin der Zeitlosigkeit.

Zeitlosigkeit ist das erste liebe Wort, das ich von dir höre in dieser ersten Nacht.

Nacht der Immaculata.

Nacht der heiligsten unter allen euch Frauen, gebenedeites Glück vom achten auf den neunten schon vor der Zeitzählung.

Und wie es schon gegen Morgen geht! Und wie wir es nicht fassen können, wie es schon so spät und noch so früh! Und wie wir zum Frühstück im Robbengatter lachen über befleckte Milch, die in allen Munden Latte macchiato, und die unbefleckte Empfängnis in niemandes Mund, sagst du, es sei die Langsamkeit, die du am meisten liebst, wenn die Zeit nicht vergeht, sondern sich auflöst. Dein Schlüssel ist das Sinnfreie in jeder Sekunde, alles ins Ziellose verwandeln, dein Credo, in Purzelbaumkomisches, und doch ist es eine sensibelste Wahrnehmung, ein unablässig bis ins Kopfweh arbeitendes Denken, dessen Schmerz der feinste Sinn und dessen Lachen in der Nichtswürde die Königswürde. Nur deine erste Botschaft, die lautet: Von allem, was passiert ist – bleibt etwas zurück, gleitet in der gegenwart mit mir – sie soll nicht passieren, und doch spüre ich, als hätt sie’s eilig, geht vorüber, will vergangenheit werden. Beim passieren werd ich sie am schopf packen und auf den mund küssen, leben einhauchen. (wie? was? es will unverstanden gesagt sein). Am 13. erst erreiche ich dich fürs Kino in der Kulturbrauerei. Um Mitternacht stehen wir an der U2, Senefelderplatz.

_ Kann ich noch zu dir kommen?

_ Bei mir ist es zu kalt.

_ Kommst du also zu mir?

_ Zu heiß.

_ Du bist einfach nicht verliebt, vor allem nicht in mich.

_ Nein, das ist es nicht, es fällt mir auch nicht leicht, dir abzusagen.

_ Ich konnte eben nicht.

_ Ach Quatsch! Das ist mir gar nicht wichtig.

_ One-Night-Stands hab ich auf Seiten der Typen verbucht.

_ Und nun bist du überrascht, dass auch eine Frau das kann?

_ Nein, ich fände es nur schade, dich nicht wiederzusehen.

_ Gehen wir noch zusammen etwas trinken?

Wir finden die Eleven n Lounge in Friedrichshain.

_ Jetzt fällt mir BEFORE SUNSET ein, wo sie sich nur eine Nacht und dann erst neun Jahre später unverabredet wiedersehen.

_ Ja, vielleicht sollten wir uns neun Jahre nicht wiedersehen und es grad so schön stehen lassen.

_ Du bist echt grausam.

_ Ich kann mich gar nicht wirklich verlieben zurzeit, ich bin irgendwie aus der Bahn geworfen seit der letzten Beziehung, seit die zu Ende.

_ Es ist jede Beziehung aus der Einsamkeit geworfen.

_ Uns vor die Füße. Komm, heb mich empor!

_ Deine Empörung hat Blut.

_ Erwartung zerstört alles, jedenfalls habe ich meine Schwierigkeiten damit, und jede Art der Kontrolle nimmt mir alle Lust auf weiteren Kontakt.

_ Wie fandest du meine Zunge?

_ Du bist schneller geworden, ich mag die Langsamkeit.

_ Und ich hab befürchtet, es beginne dich zu langweilen.

_ Meine Wohnung ist eiskalt, ich kann dich wirklich nicht mitnehmen zu mir. Andererseits, zusammen liegen wäre schon schön. Aber du darfst keine Erwartungen hegen, bitte.

Und im Taxi vor deiner Wohnung:

_ Ich möchte, glaube ich, jetzt doch lieber allein sein, schlimm?

Während der Taxifahrt nach Schöneberg fühl ich Tränen runter die Wange, bin aber gar nicht traurig. Kann der Leib traurig sein ohne mein Wissen? Vergangenheit und Gegenwart. Tiefste Traurigkeit und übergroßes Glück. Ununterscheidbare Kreuzung.

Am 30. Dezember rufst du mich in Zürich an:

_ Was machst du Silvester?

_ Ich glaub, ins Kino. Du?

_ Ins Kino? Keine Party? Ich hab’s genauso. Kann ich mitkommen und bei dir übernachten?

_ Kannst du, sicher.

Im gleich wieder vergessenen Film weint ein Mann.

_ Schön, ein Mann, mit dem man weinen kann.

_ Ich kann dir Spaghetti machen, ich hab nur keine Zwiebel.

Der Kebabmann im Niederdorf will sie uns schenken eine Stunde vor Mitternacht; um zwei vor zwölf sind die Spaghetti gar, der Champagner knallt perfekt zum Glockenschlag, und aus dem Fenster hören und sehen wir massenhaft Feuerwerk emporsteigen; wir sind trunken von Küssen. Im Bett wieder dasselbe, nur anders diesmal, unwiederholbare Wiederholung.

Und du schmeckst feiner als jedes Essen.

Am ersten Januar gibt es wieder Champagner, zum Frühstück, dann joggen wir bei fast frühlingshaften Temperaturen, und obschon wir uns Alkoholwirkung nachflüstern in die nachtverlebten Ohren, ist es nicht deswegen, dass wir vor Lachen kaum rennen können und du mit den komischsten, grazilsten Bewegungen auch das Joggen in ein Tanzen verwandelst, bist in allem eine Tänzerin, flüstere ich mir selbst ein.

Der Zug für deinen Flug fährt uns vor der Nase weg. So setzen wir uns hinein ins Imagine, den nächsten Zug abzuwarten. Dich schmerzt das Knie ein wenig. Vom Joggen, sagst du.

_ Vielleicht kommt’s von Wachstumsstörungen. Während der Pubertät, denn ich war mit fünfzehn wegen nervöser Anorexie Monate im Spital, und je mehr man mich zwingen wollte, desto krasser hab ich mich verweigert. Warum sollte ich denn zu essen und zu leben gezwungen werden? Warum lässt man mir nicht die Freiheit? Ein Junge neben mir war schwer krank an Schläuchen angehängt, und immerzu Schmerzen hatte der, aber er war heiter. Er brachte uns alle zum Staunen. Ich hatte ihn gern, und einige Tage nach der Entlassung aus der Klinik wollte ich ihm ein Geschenk bringen, da haben sie mir gesagt, er sei am Morgen gestorben.

Es erzählend, produzieren deine Augen einen Glanz, ich weiß nicht zu sagen, ob du weinst oder nicht, und die Schönheit darin, damit berührst du mich, weil ich irgendwie meine zu fühlen, das Leben zeige sich mir in dir, und vor Rührung produzieren meine Augen einen Glanz.

_ Was ist das denn?

_ Ein Mann, der weint.

_ Lass uns heim, ich verschiebe den Flug.

Und beim Frühstück:

_ Drei Nächte nicht können, ist mir noch nie passiert.

_ Mir auch nicht. Und mich stresst es jetzt auch schon, nicht, weil wir nicht bumsen, sondern weil du so fixiert bist darauf. Denk einfach nicht drüber nach. Du denkst zu viel.

_ Da dies noch mehr zu denken gibt, erhoff ich mir einen Erkenntnisorgasmus, wo es im Kopf so hell wird und ein warmes Flimmern die Sicht nach innen kippen lässt im Großwerden von allem.

Die Omnipotenz ist das Thema der Menschheit im Allgemeinen wie des Einzelnen und des Mannes im Besonderen; und die Impotenz verweist auf des Geistes Innenpotenz.

Gedankenbruch.

Es ist auch die Intensität des Denkens als Sex des Erkennenkönnens. Darin haben wir den Zwang zu Gott und bewegen uns immer in der Mangel zwischen Minderwertigkeitsempfinden und Größenwahnwollen. Wir wollen in allem die alles besiegende und alles besiegelnde Vollkommenheit, ob wir es wollen und wissen oder nicht wissen und wollen. Ob wir uns aufhalten in der Kunst oder im Sport oder in der Technik oder in der Forschung oder in der Liebe oder beim Zeugen direkt oder beim Töten auch. Der anatomische Bau wiederum mit seinen vereinzelten und speziellen Funktionsorganen ist ganz banal und doch fundamental auf Großwerden und Großsein angelegt in der Körperlichkeit bei dem Mann im Besonderen, so dass alles, was das Größenwahnwollen vermindert oder verhindert, ihn frustriert und kastriert im Fühlen wie im Können. In aller Anfechtung und in jeder Ablehnung sitzt der nagende Wurm, der da ist von Natur aus gefräßig, nährt sich vom Nein und reproduziert es als Aas, und Aggression, Gewalt, Erniedrigung durch Empörung steigert die Kraftvorstellungen der Fickkraft empor ins Unerträgliche. Wer stattdessen vom Anbetenkönnen lebt, ja der.

Ach, der.

Dass sich Dominierenmüssen und Dominiertwerdenwollen so auflösen wie Geben und Nehmen, will gewöhnlich nicht erfahren sein und schon gar nicht erfahren werden, denn da drohen dem Gewöhnlichen das Ungewöhnliche wie das Unlebbare, wie sie per se überfordern, insbesondere innen im Lieben. Liebe ist aber das Unlebbare, das Kreuz von Vorstellung und Lebenkönnen davon, und darum ein Sterbenwollen füreinander die schönste Potenz in diesem Fühlen für immer, was man nicht immer wollen können kann im Leben.

Romeo & Julia. Ach, die. Ach.

Die beiden großgeschriebenen Liebenden sterben, weil sie sich unsterblich lieben und lieber sterben, als nicht füreinander Zueignung zu sein immer Tag für Tag, immer Nacht für Nacht. Was ihre Unsterblichkeit ist, tagtäglich, auch nächtens, ohne ein Wissen darum.

Jetzt, nach dem Jahrhundert der definitiven Sterblichkeit, erfahren wir genau in der Gewissheit der Sterblichkeit gewissenhafter denn je die Ewigkeit, die uns fehlte schon immer. Oh schöne Farbe Blau. Empor zu dir! Genau die schon immer gefehlt habende und stets fehlen werdende Ewigkeit ist der Anfang und das Ende der Ewigkeit von nichts in uns selbst. Das Wort. Das helle Dunkel schlechthin. Das ist der Name Blau hinter der Ewigkeit. Das ist das Blau.

Dann fliegst du nach Berlin, meine Kurzmitteilungen bleiben unbeantwortet, die Anrufe unabgenommen. Und wie ich selbst ins Flugzeug steige, da halte ich jegliches Wiedersehen für ausgeschlossen. Habe Schach gespielt und nicht nur die Dame, sondern alles verloren, den Zug gemacht, der mich matt setzt. Endlich ist alles verloren, endlich ist das Nichtsmehrverlierenkönnen gewonnen. Ich danke dir, Amen. In diesem Moment kommt die Maschine nicht hoch und bremst bei zweihundert km/h brüsk ab, dass wir schockartig mit einem Knall rechnen. Am Rollbahnrand kommen wir zu stehen, es beginnt furchtbar nach Verbranntem zu stinken, im Nu auch rasen Feuerwehrwagen daher, doch laut Durchsage habe nur der zweite Fahrtenschreiber ausgesetzt, und es rührte der Gestank vom Bremsen.

Diese Maschine ist impotent.

Diese Maschine kommt nicht hoch. Genau in der Sekunde des mich Ergebens.

Jetzt fühle ich Wärme und denke es wieder und wieder: Du Durchatmen ins Ende nimmst alle Widrigkeiten auf zur Supernovasexgegenwart. Du Krankheit Liebe wandelst alle Neurosen in Überenergie. Und wie ich dir den völlig ausgefallenen Fahrtenschreiber mitteile per Kurzmitteilung mit Worten ohne Stimme, stimmst du sofort ein und antwortest sofort, fragst, ob ich spönne und wann wir uns wiedersehen werden. Diabolisch göttlich unbekümmert bist du, bist auf irrsinnige Weise spontan, bist immer das Wissenkönnen des alles Absurden, und mich haucht sie an, deine freche Lust daran, darin, daraus. Im Kino dann endet der radikale Liebeskrieg wie immer im unsterblichen Tod. Unterwegs zu mir fühle ich schon wieder die aufkommende Angst meiner abwertenden Erwartung, und obschon ich dir an der Schnittstelle zum Bett sage:

_ Ich erwarte gar nichts,

platz ich auf in plötzlicher Begeisterung:

_ Ich meinte, dass ich nichts erwarte, doch ich merke, dass ich erwarte, dass ich es ganz heftig erwarte, dass ich unumstößlich erwarte, dass du mich liebst, wie auch ich dich liebe, ganz voller Blau.

Und wie ich diesen Satz ausspreche, habe ich dich unversehens universal unter Druck gesetzt. Da verstummst du ebenso universal und dein Körper entscheidet für den Schlaf als Richter der Sekunde. Und deinem Richterspruch zum Trotz bin ich doch selig ob des Aussprechens, mir selber ein Rätsel, ich, der Abgeurteilte, und lache das reine Rätsel in den Raum, das Rätsel, das wir uns selber sind, da wir aus dem Phänomen Geist heraus nicht sind körperlich im Raum. Ich stehe auf, gehe ins Nebenzimmer, zünde eine Kerze an, lasse Gould Goldberg spielen und denke, dass das unlösbare Rätsel perfekt der Sinn des unlösbaren Rätsels ist. Es ist dies dem Wissen unzugängliche Wissen, das unbeirrbar irre macht. Dank euch, ihr Unbeirrten aller Zeiten, ihr ginget ja mit uns allen unbeirrbar über alles hinaus. Danke, du Tollhaus des Abrahamschen Starrsinns, der du alles Weglose, Verlorene, Absurde wegbar machst, gewonnen, sinnverklärt, du machst sie aus, diese Riesenlust, dieses polymorph perverse Alleswollen. Und wie du am Morgen sagst:

_ Ich kann nicht mit dir zusammen sein,

kann ich lachen:

_ Wir können ja dennoch einmal zusammen tanzen gehen.

Anderntags deine Kurzmitteilung: Ich kann’s nicht abstreiten, möchte dich gern wiedersehen. Also sehen wir uns schon am Nachmittag zum ultimativen Liebesfilm. Und obschon es zum Abendessen noch früh ist, sitzen wir um halb sieben ins Boccacelli an der Winterfeldtstraße und können schon kaum das Essen bestellen, weil wir dauernd lachen müssen, und wie Kinder, die plötzlich ob allem in Lachorgien fallen, in purzelbaumnärrisches Wiehern, verlieren wir jede Kontrolle, und wie Kinder dann mit dem Essen mehr spielen als essen, vergessen wir vor Lachen zu essen und vergessen die Zeit, und wie du zum Hauptgang statt zu essen den Kopf deines Fisches sezierst mit spitzem Besteck aus Tafelsilber, geraten wir an den Rand des Zwerchfellrisses. Die Tränen rinnen, die Bäuche krampfen. Jetzt müsst ihr sofort an den Kindertisch! versuchst du uns wie unsere Eltern zu ermahnen. Jetzt ist aber Schluss!, und umso schlimmer schön wird es. Und wie wir auch für die Nachspeise pro Löffelchen Tiramisu Minuten brauchen, sagt endlich eine der uns immer wieder anstrahlenden Tischnachbarinnen:

_ Wie ihr genießen könnt!