Nutzenpotentiale der Referenzmodellierung im Supply Chain Management - Sabrina Brück - E-Book

Nutzenpotentiale der Referenzmodellierung im Supply Chain Management E-Book

Sabrina Brück

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Beschreibung

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Informatik - Wirtschaftsinformatik, Note: 1,3, Universität des Saarlandes (Institut für Wirtschaftsinformatik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bedeutung von Logistikprozessen hat in den letzten zehn Jahren stark zugenommen. Während die Logistik vorher noch überwiegend eine vertikale Unternehmensfunktion dargestellt hat, ist die funktionsübergreifende, integrierte Betrachtung im Rahmen einer Lieferkette („Supply Chain“) immer mehr in den Vordergrund getreten. Dies kann man am Entstehen einer neuen Disziplin erkennen, dem Supply Chain Management, und der zunehmenden Verankerung dieser Disziplin innerhalb verschiedenster Unternehmen. Aber auch die Relevanz einer angemessenen Informationsversorgung, um das Unternehmen auch zukünftig erfolgreich zu führen, ist offensichtlich. Moderne Informationssysteme bieten Unternehmen die Möglichkeit, sich flexibel an wechselnden Umfeldbedingungen anzupassen. Aufgrund des hohen Innovationsbedarfs richtet sich das Hauptinteresse der Forschung immer mehr auf die Bereitstellung von verschiedenen Konzepten, die Konstruktionsprozesse unterstützen können. Einen viel versprechenden Ansatz zur Unterstützung dieser Konstruktionsprozesse stellt die Entwicklung von Referenzmodellen dar. Referenzmodelle sind so zu konstruieren, dass sie wiederverwendbar und zugleich einfach modifizierbar sind. Mit der Realisation, Anpassung und Optimierung dieser Referenzmodelle, den damit entstehenden Problemen und deren Lösung beschäftigt sich die Referenzmodellierung. Man hat folglich zwei wichtige, und in Zukunft stetig an Bedeutung zunehmende Konzepte, die beide zum Erfolg eines Unternehmens beitragen können, speziell weil sie auch beide unternehmensübergreifend agieren. Somit kommt die Frage auf, warum die Referenzmodellierung nicht enger mit dem Supply Chain Management zusammenarbeitet. Die vorliegende Arbeit versucht diese Frage zu klären, indem die Nutzenpotentiale der Referenzmodellierung für das Supply Chain Management aufgearbeitet, dargestellt und geprüft werden.

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffsklärung
2.1. Supply Chain Management
2.1.1. Frühere Entwicklung
2.1.2. Aktueller Forschungsstand
2.2. Referenzmodellierung
2.2.1. Frühere Entwicklung
2.2.2. Aktueller Forschungsstand
3. Review Vorgehensweise
3.1. Problemformulierung
3.2. Literatursuche
3.3. Literaturauswertung
3.4. Analyse und Interpretation
3.5. Präsentation der Lösungsansätze
4. Modellierungssprachen.
4.1. Verwendung
4.2. Anforderungen
4.3. Probleme
4.4. Lösungsansätze
4.5. Einsatz im Supply Chain Management
4.5.1. Vergleich der Sprachen
4.5.1.1. UML (Unified Modeling Language)
4.5.1.2. Petri-Netze
4.5.1.3. ERM (Entity Relationship Modell)
4.5.1.5. BPML (Business Process Modeling Language)
4.5.1.6. Zusammenfassung
5. Modellierungsmethoden
5.1. Verwendung
5.2. Anforderungen
5.3. Probleme
5.4. Lösungsansätze
5.5. Einsatz im Supply Chain Management
5.5.1. Vergleich der Methoden
5.5.1.1. Rapid Application Development (RAD)
5.5.1.2. Structured Analysis and Design Technique (SADT)
5.5.1.3. Nijssen’s Information Analysis Method (NIAM)
5.5.1.4. Joint Application Development (JAD)
5.5.2. Zusammenfassung
6. Modellierungswerkzeuge
6.1. Verwendung
6.2. Anforderungen
6.3. Probleme
6.4. Lösungsansätze
6.5. Einsatz im Supply Chain Management
6.5.1. Vergleich der Werkzeuge
6.5.1.1. ARIS Toolset
6.5.1.2. Bonapart
6.5.1.3. WebSphere Business Modeler
6.5.1.4. ViFlow
6.5.2. Zusammenfassung
7. Referenzmodelle
7.1. Verwendung
7.2. Anforderungen
7.3. Probleme
7.4. Lösungsansätze
7.5. Einsatz im Supply Chain Management
7.5.1. Vergleich der Referenzmodelle
7.5.2. Supply Chain Operations Reference (SCOR) - Modell
7.5.2.1. Supply Chain Integrative Framework
7.5.2.2. Supply Chain Management Framework
7.5.2.3. Supply-Chain-Referenzmodell.
7.5.3. Zusammenfassung
8. Resümee
9. Literaturverzeichnis

Page 1

BACHELORARBEIT

im Fach :Wirtschaftsinformatik

Thema :Nutzenpotentiale der Referenzmodellierung im Supply Chain Management

Page 4

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Struktur des SCOR-Modells........................................................54

Page 5

Abkürzungsverzeichnis

AMR

ARIS BPEL BIFOA BPMN Business Process Modeling Notation

BPML CIMOSA CLMeEPK GoM GPO-WM IDE JAD KIM MDA NIAM

OMG OMT PIM PSM PRTM PROMOTE RAD SADT SCC SCM SCOR SDL SOMA UML VKD WKD XMLV

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1. Einleitung

Die Wirtschaft und die Industrie haben sich in den letzten drei Jahrzehnten tiefgreifend gewandelt. Damit einhergehend kann man feststellen, dass die Bedeutung von Logistikprozessen in den letzten zehn Jahren stark zugenommen hat. Während die Logistik vorher noch überwiegend eine vertikale Unternehmensfunktion dargestellt hat, ist die funktionsübergreifende,integrierte Betrachtung im Rahmen einer Lieferkette („Supply Chain“) immermehr in den Vordergrund getreten. Dies kann man am Entstehen einer neuen Disziplin erkennen, dem Supply Chain Management, und der zunehmenden Verankerung dieser Disziplin innerhalb verschiedenster Unternehmen.1Aber auch die Relevanz einer angemessenen Informationsversorgung, um das Unternehmen auch zukünftig erfolgreich zu führen, ist offensichtlich. Moderne Informationssysteme bieten Unternehmen die Möglichkeit, sich flexibel an wechselnden Umfeldbedingungen anzupassen. Aufgrund des hohen Innovationsbedarfs richtet sich das Hauptinteresse der Forschung immer mehr auf die Bereitstellung von verschiedenen Konzepten, die Konstruktionsprozesse unterstützen können.2Einen viel versprechenden Ansatz zur Unterstützung dieser Konstruktionsprozesse stellt die Entwicklung von Referenzmodellen dar. Referenzmodelle sind so zu konstruieren, dass sie wiederverwendbar und zugleich einfach modifizierbar sind. Mit der Realisation, Anpassung und Optimierung dieser Referenzmodelle, den damit entstehenden Problemen und deren Lösung beschäftigt sich die Referenzmodellierung.

Man hat folglich zwei wichtige, und in Zukunft stetig an Bedeutung zunehmende Konzepte, die beide zum Erfolg eines Unternehmens beitragen können, speziell weil sie auch beide unternehmensübergreifend agieren. Somit kommt die Frage auf, warum die Referenzmodellierung nicht enger mit dem Supply Chain Management zusammenarbeitet. Die vorliegende Arbeit versucht diese Frage zu klären, indem die Nutzenpotentiale der Referenzmodellierung für das Supply Chain Management aufgearbeitet, dargestellt und geprüft werden.

1 Polhua, R.G.: Anwendung des SCOR-Modells zur Analyse der Supply Chain-Explorative empirische Untersuchung von Unternehmen aus Europa, Nordamerika und Asien. 2. überarbeitete Auflage, Band 50, Köln 2006, S.1

2 Brocke vom, J.: Referenzmodellierung-Gestaltung und Verteilung von Konstruktionsprozessen, Band 4, Logos Verlag Berlin 2003, S. 2f

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2. Begriffsklärung

2.1. Supply Chain Management

Um den Begriff Supply Chain Management als Ganzes zu erfassen, wird zuerst versucht, den Begriff der Supply Chain (Lieferkette) festzulegen. Die Definition der Supply Chain kann weit oder eng gefasst ausfallen, abhängig von der Perspektive desjenigen, der die Definition vornimmt. Der heutige Trend geht eher in die Richtung, die Definition weiter gefasst zu formulieren. So wurde im Jahre 2002 in einer Konferenz, die vom Council of Logistics Management (CLM) durchgeführt wurde, der Fokusbereich erweitert und in die vom CLM vertretene Definition aufgenommen. Somit kann die Lieferketteals „die Gesamtheit aller Aktivitäten, Verfahren, etc., die auf ein Produkt [z.B. Güter, Dienstleistungen, Finanzgrößen..] vom Anfang bis zum Ende angewendetwerden“ beschrieben werden.3(Der Originaltext lautet: „The supply chain is as all that happens to a product from dirt to dust.“4) Betrachten wir nun genauer die einzelnen Phasen, durch die ein Produkt laufen muss, bis es schließlich zum Kunden gelangt. Unweigerlich stößt man dabei auf den Begriff des Supply Chain Managements (SCM), sodass nun versucht wird, eine Definition zu finden. Ein zentraler Gedanke des SCM besteht darin,„durch Reduktion von Schnittstellen und Verbesserung der Flüsse einetatsächlicheVerbesserung der Wertschöpfungskette zu erzielen“.5Was allerdings die begriffliche Klärung anbelangt, gehen die Meinungen verschiedener Autoren weit auseinander. Beispielsweise bedeutet für Towill das Supply Chain Management die Verkettung von Systemen zur Auftragsabwicklung6, wohingegen Harrington das Supply Chain Management als ein Gebilde zur Abwicklung kombinierter Material- und Informationsflüsse7beschreibt. Im Gegensatz dazu bedeutet für Elram und Cooper das SCM die Verknüpfung von Wertschöpfungsprozessen8. Man kann festhalten, dass eine genaue Definition des Supply Chain Managements noch nicht geschaffen

3 Polhua, R.G.: Anwendung des SCOR-Modells zur Analyse der Supply Chain-Explorative empirische Untersuchung von Unternehmen aus Europa, Nordamerika und Asien. 2. überarbeitete Auflage, Band 50, Köln 2006, S.11

4 Council of Logistics Management: Supply Chain Management 2004 o.S.

5 Arndt, H.: Supply Chain Management-Optimierung logistischer Prozesse. Edition 3, Gabler Verlag 2006, S. 47

6 Towill, D.R: Time compression and supply chain management-a guided tour, 1996 S.15ff

7 Harrington, H. J.: Total Improvement Management, 1995, S.30ff

8 Ellram L.M., Cooper M.C.: Supply chain management, partnerships, and the shipper-third party relationship, 1990, S. 1ff

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wurde, da zu viele verschiedene Sichtweisen und somit eine Fülle von verschiedenen Definitionen existieren. Meistens besteht keine genaue Abgrenzung zu dem jeweiligen spezifischen Management, sodass sich die Definitionen mit den Schlussfolgerungen oder Handlungsempfehlungen vermischen und keine einheitliche Linie gefunden werden kann.9Unabhängig davon scheinen sich allerdings die drei folgenden Definitionsmerkmale des SCM durchgesetzt zu haben10:

1. Hohe Kundenorientierung: Ein wichtiges Merkmal des Supply Chain Managements ist es, mit dem Einsatz des SCM eine höhere Befriedigung der Kundenbedürfnisse zu erreichen. 2. Unternehmensübergreifende Betrachtung: Es werden hier nicht nur einzelne Unternehmen für sich alleine betrachtet, sondern wenn möglich der ganze Prozess der Supply Chain. Dies führt dazu, dass verschiedenste Unternehmen miteinander arbeiten und somit kooperieren müssen, womit die Kooperation als weiterer Teilaspekt nicht vernachlässigt werden darf.

3. Hohe Integration der betrieblichen Funktionen: Da das Supply Chain Management auf eine unternehmensübergreifende Sichtweise ausgerichtet ist, gilt dies auch für die Materialflüsse zwischen diesen (und auch innerhalb von) Unternehmen. Man sollte somit nicht einen Fluss als einen einzelnen, isolierten Aspekt betrachten, sondern vielmehr sämtliche Funktionen als ein Ganzes.

2.1.1. Frühere Entwicklung

Bevor der Begriff der Lieferkette, und damit auch der Begriff des Supply Chain Managements erschaffen wurde, war der Begriff der Logistikkette gebräuchlich. Hugos erklärt dies wie folgt:

„The term 'supply chain management' arose in the 1980s and came intowidespread use in the 1990s. Prior to that time, businesses used terms such as 'logistics' and 'operations management' instead.“11(Der Begriff

9 Voß, P.H.: Horizontale Supply Chain Beziehungen - Potentiale der Zusammenarbeit zwischen Zulieferern in Supply Chains. DUV 2007, S. 12ff

10 Fettke, P.: Supply Chain Management - Stand der empirischen Forschung , Gabler Verlag 2007, Volume 77, Number 4, S. 421

11 Hugos, M.: Supply Chain Management 2003, S.2

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des „Supply Chain Managements“ wurde in den 1980ern geschaffenund ist seit den 1990ern gebräuchlich. Vor dieser Zeit benutzten FirmenBegriffe wie „Logistik“ und „operationsmanagement“.)

In den 70er Jahren hat sich das, damals noch größtenteils als Logistik bekannte SCM auf die Integration von Lagerung und Beförderung innerhalb eines Unternehmens beschränkt12. In der Literatur wird oft der Beitrag von Oliver und Webber (1982) als der Ansatz des Supply Chain Managements gesehen und damit die Anfänge der 80er Jahre als das Aufkommen der systematischen Gestaltung von Supply Chains datiert.13Oliver und Webber legten, unter Verwendung des Begriffes der Supply Chain, eine erste prominente Ausarbeitung zur strategischen Bedeutung der unternehmensübergreifenden Logistik vor.14Gegen Ende der 80er Jahre hat sich das SCM dann hin zur Verbesserung des Kundendienstes verlagert, was ein höheres Umsatzwachstum und höhere Rentabilität zur Folge hatte. Während der frühen 90er Jahre hat sich das Interesse an einer Verbesserung des Kundenservice verstärkt. Ebenso wurde das Unternehmenswachstum als neues Ziel des SCM aufgefasst.15