O.M.G. Billie! (Band 2) - Regel Nr. 2: Keine Geheimnisse - Jen Carney - E-Book

O.M.G. Billie! (Band 2) - Regel Nr. 2: Keine Geheimnisse E-Book

Jen Carney

0,0

Beschreibung

Hey, ich bin Billie! Eigentlich soll ich hier blöde Übungen reinschreiben, aber wisst ihr was? TSCHÜSS, luschi-langweiliges Rechtschreibübungsheft! HALLO, du supercooles Tagebuch!!! Was diesmal los ist? Ganz einfach: 1. Ich komme ins Fernsehen!!! 2. Mein Lehrer erklärt uns, wie man P.I.P.I. in der Klasse macht. KEIN WITZ! 3. Ich gehe auf Schatzsuche und bekomme jede Menge leckere KEKSE – Limited Edition! 4. Meine beiden Mamas haben ein megageheimes Geheimnis! WARNUNG: Janina ist in letzter Zeit wieder ganz schön nervig! Band 2 der frechen und witzigen Tagebuchreihe Ein witziger Scribble-Roman-Reihe in Tagebuchform für Kinder ab 9 Jahren. Mit coolen, lustigen Illustrationen der Autorin und dem frechen, zeitgemäßen Erzählton der liebenswürdigen Protagonistin. Beliebte Themen wie Schule und Freundschaft aus der Lebenswelt der Kinder treffen auf moderne und aktuelle Themen wie LGBTQIA+, Regenbogenfamilien und Adoption, ohne die Kinder dabei zu überfordern. Der Titel ist bei Antolin gelistet.

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Seitenzahl: 236

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Regel Nr. 2: Keine Geheimnisse
Aus dem Englischen
von Alexandra Ernst
Für meine drei Musketiere:
JJ, EV und IZ – wenn ihr träumen könnt,
könnt ihr es auch schaffen.
DIESES BUCH GEHÖRT:
IMMER
MUNTER
5
HALLO! (UND VIELLEICHT AUCH
GLEICH WIEDER TSCHÜSS
)
Hallo! Ich heiße Belinda Heim-Uecke (ja, ja, den
Spruch mit der Mücke kannst du dir sparen,
klar?) und das ist mein zweites
W
WACHBLEIBEN-
O
ODER-
W
WAS?-
TAGEBUCH.
TAGEBUCH.
Ich freue mich mega,
dass du es lesen
willst, aber bevor du
vor Freude darüber
platzt, dass du es endlich geschafft
hast, eins der besten Bücher der ganzen Schulbücherei
in die Finger zu kriegen, muss ich dich
WARNEN
. Das
Buch ist für einige Leute
ABSOLUT UNGEEIGNET
.
Deshalb habe ich ein wind- und wasserdichtes
Experiment entwickelt, mit dem du garantiert heraus-
findest,
OB DU DIE RICHTIGE PERSON FÜR DIESES
WAHNSINNIG TOLLE BUCH BIST
. Kann’s losgehen? Keine
6
Sorge, ich brauche dafür keine Pipi-Probe von dir. Es
reicht, wenn du siebzehn Sekunden lang eine Grimasse
vor dem Spiegel schneidest, dir die Ellbogen ableckst
oder ein paar Kekse mit Cremefüllung futterst.
Hast du dich warm gemacht?
PERFEKT!
Dann darfst du
anfangen. (Igitt! Ich drücke dir die Daumen.)
ANLEITUNG:
Wähle aus jedem Bilderpaar entweder
A
oder
B
aus,
und zwar ohne großartig nachzudenken. Okay?
Auf die Plätze … fertig …
TOR!
(Tut mir leid, das ist mir so rausgerutscht …)
7
AB
AUFDIEPLÄTZEFERTIGLOS!
Gut gemacht. Jetzt muss
ich nur noch deine
Antworten mit meiner
(un)ausgefeilten und (kaum)
erprobten Fast-Immer-
Richtig-Maschine auswerten …
Mehr als 50% A: Uns liegt ein
Fehler bei deinen Antworten vor.
Bitte fahre dein Gehirn noch mal
hoch und versuche es erneut.
Wenn das Problem weiter besteht,
kaufe ein paar Karotten und bitte
deinen Lehrer um Extra-Hausauf-
gaben.
Mehr als 50 % B: Du bist
hundertprozentig der richtige Typ
für dieses Buch. Belohne dich
selbst mit einem Keks und zwölf
Minuten Fernsehen, während du
dich allmählich für eine Lachsalve
bereit machst.
8
Während du darauf wartest, dass
die Maschine die Antworten ausspuckt,
kannst du machen, was man normaler-
weise in Wartezimmern so tut (überhaupt nicht
peinlich!). Rufe ganz laut „
HIRSCH! HEISST! MEIN!
VATER!
“ zehnmal hintereinander, so schnell du kannst.
Okay, hör auf, die Leute gucken schon. Aber – hey!
Deine Ergebnisse sind da!
DAUMENKINO -
HIER BLÄTTERN
JIPPIE!
Ich wusste, du
schaffst es. Hiermit erhältst
du zur Belohnung einen
kleinen Cartoon.
So, jetzt kann es endlich mit dem Buch losgehen! Und
ich habe auch gleich mega-aufregende Neuigkeiten!
BITTE KEINE
#BBF (BEST
BOY FRIEND)
NICHT ZUSAMMENGESCHRIEBEN!
10
EINE SACHE NOCH
Nur für den Fall, dass jemand mein erstes Tagebuch
nicht gelesen hat:
Ich bin voll die Expertin, wenn es
darum geht, Leute im Nullkom-
manix auf den neusten Stand zu
bringen. Heute zum Beispiel
brauchte ich keine drei Minuten,
um meinem #
BBF
Daniel
Rotermann ein Update über eine
Doppelstunde Mathe zu geben, die
er verpasst hatte.
GOKE
#BFF (BESTE
FREUNDIN
FOREVER)
11
Wenn ich Lehrerin der fünften Klasse wäre,
könnte ich bestimmt den Lernstoff einer ganzen
Woche in ungefähr fünfundzwanzig Minuten
abhaken, sodass ganz viel Zeit zum Schwätzen und
Erfinden neuer Spiele bleibt (was ich ärgerlicherweise
im Moment in unsere tägliche Rechtschreibstunde
quetschen muss).
Los geht’s: Eine kurze Zusammenfassung von Dingen,
die du wahrscheinlich wissen solltest:
1. Ich bin zehn und kann total mihs buchstabbiehrn,
dafür aber megatolle Spiele erfinden und ganz gut
malen.
2. Ich bin die Vorsitzende der
OGOKE
(der
O
ffiziellen
G
esellschaft
O
rdentlicher
K
eks-
E
sser), ein Club, den ich
mit meinen Freunden gegründet habe.
3. Meine hundertprozentige
#
BFF
ist Layla Deckinger.
SIE KANN GUT
(UP)DATEN
DINGE, DIE ICH HASSE
1.
BUCHSTABIEREN
2. ERZWUNGENES LESEN
3. LEUTE MIT ENGEN
STIRNEN
4. „GUTE“ KEKSE
5. VERSAMMLUNGENIN
DER AULA
12
Ich habe euch ja gesagt, dass ich
echt gut updaten kann. Ich
schlage vor, dass die Neuen
sich vielleicht doch mal mein
erstes Tagebuch durchlesen,
damit ihr die saftigen Details
aus den letzten Wochen
mitbekommt (Spoiler-Alarm:
Ich habe einen
ECHTEN DIEB
geschnappt, und zwar ganz allein). Aber ich will
niemanden zwingen oder so. Erzwungenes Lesen ist die
Nummer 2 auf meiner Hass-Liste.
PSSST! MEINE
MÜTTER WISSEN
VON NICHTS!
13
Ach, und falls ihr euch wundert, was so
besonders an meinem Tagebuch ist: Ich habe die
Angewohnheit, ganz besonders oft so zu tun, als
wäre mein Tagebuch ein Übungsheft zum
BUCHSTA-
BIEREN
.
HUPS!
Also, los geht’s!
UNTERRICHT
ÜBER PIPI?
HA HUPS!
PIPI!
14
PIPI IN DER KLASSE
Heute Morgen im Unterricht verkündete Frau Petterson
mit lauter Stimme, dass wir alles über
„PIPI LERNEN“
!
Eigentlich sagte sie „
PIPI
-Erläute-
rungen“, aber wie ihr euch denken könnt,
haben sich die meisten schon kringelig
gelacht, bevor sie das Wort „Erläute-
rungen“ überhaupt aussprechen konnte.
Leider stellte sich heraus, dass diese Pinkel-Erläute-
rungen gar nichts mit der Farbe oder dem Geruch von
Z
U
S
A
M
M
E
N
F
A
S
S
U
N
G
E
N
NAME
Klasse
15
PIPI
zu tun haben. Das wäre hundertprozentig
interessanter gewesen, als eine Stunde lang
Punkt-Indiz-Persönliches-Information erklärt zu
bekommen. Das war nämlich bloß eine neue Schreib-
regel, die man in der fünften Klasse lernen muss.
Obwohl der Unterricht langweiliger als ein trockener
Keks war, horchte ich zum Schluss auf. „Also denkt
daran, Kinder“, sagte
Frau Petterson, bevor sie
uns in die Pause gehen
ließ, „übt regelmäßig
PIPI
in euren Zusammen-
fassungen!“
Ich habe mein Heft mit den Zusammenfassungen nicht
mit ins Bett genommen (ich bin ja nicht völlig
VERBLÖDET
). Aber weil Frau P. gedroht hat, dass jeder,
der bis Freitag nicht anständig
PIPI
kann, nach dem
Mittagessen in der Schule bleiben und
NACHHILFE
bekommen muss, habe ich beschlossen,
PIPI
in mein
16
Tagebuch zu machen. Tut mir leid, wenn es ein bisschen
eklig wird!
P
P(UNKT):
Metalldetektoren sind wahrscheinlich
DAS. BESTE. ÜBERHAUPT
. (Ausgenommen natürlich
Fernsehen, Kekse, das Klassenbuch tragen zu dürfen und
Schnee-Tage.)
I
I(NDIZ):
Mit Metalldetektoren kann man reich werden.
P
P(ERSÖNLICHES):
Ich weiß das genau, weil ich meinen
schon seit zwei Wochen habe, und seitdem:
a)konnte ich meinen Nebenjob sausen lassen. Verlorene
Münzen auf dem Feld hinter unserem Haus aufzu-
spüren, ist viel interessanter (und gelegentlich auch
luckratifer
luh-kratt … einträglicher), als den
Geschirrspüler für 20 Cent auszuräumen.
b) habe ich unglaublich viel zu unserem
SCHATZ-CLUB
beigetragen. Obwohl Daniels riesige Büroklammer,
die er letzte Woche mitbrachte, sogar besser war
I
ZUSAMMENGESETZTE WÖRTER,
DIE ES NICHT GIBT, ABER
GEBEN SOLLTE
1. PFANNENZEHENKNIE
2. TAUCHSTADT
3. KRÄHENKÖNIG
4. TEPPICHBIENE
ELLIOT ALIAS
SUPERHIRN
P
I
P
als meine Sammlung an bunten Kronkorken.
(Er hatte die Büroklammer kunstvoll verbogen,
sodass sie aussah wie der Umriss von
Australien.)
UND
c) bekam ich eine Einladung, nach dem
GOLD DES
TOTEN MANNES
zu suchen! (Das ist übrigens meine
aufregende Neuigkeit.)
I
I(NFORMATION):
Hm … Ich weiß nicht so genau, was ich
hier schreiben soll. An dieser Stelle des todlangweiligen
Unterrichts habe ich Frau Petterson schon nicht mehr
zugehört, sondern stattdessen meine Liste mit „zusam-
mengesetzten Wörtern, die es nicht gibt, aber
geben sollte“ geschrieben. Also höre ich für heute mit
dem
PIPI
auf. Na ja, ich
kann mich ja am Freitag
beim
PIPI
-Test immer noch
neben Elliot setzen.
18
DAS GOLD DES TOTEN MANNES
Tut mir leid, wenn du dachtest, ich würde schlafen
gehen, ohne dir die aufregende Neuigkeit zu sagen. Ich
musste nur sichergehen, dass meine Mamas im Bett
sind (sind sie – ich war zweimal zum Schein auf der
Toilette, um nachzusehen). Ich kann ja nicht riskieren,
dass mir mein zweites
W
WACHBLEIBEN-
O
ODER-
W
WAS?
-
Tagebuch („Rechtschreibübungsnotizbuch“) schon am
ersten Tag weggenommen wird, oder?! Aber ich muss es
kurz machen, es ist schon halb elf.
Als meine Mama und ich heute nach der Schule mit
Herrn Pfote Gassi gingen, sahen wir eine alte Frau auf
Händen und Knien vor einem Hundekacke-Abfalleimer
herumkrabbeln. Da das nicht die übliche Art ist, wie
man Hundekacke aufhebt, und weil Mama eine
ausgebildete Ersthelferin ist, sind wir
rübergelaufen und fragten, ob
alles in Ordnung sei. War es nicht.
Aber es waren nicht Mamas
METALL-
DETEKTOR
MINI-ERSTE-
HILFE-TASCHE
19
WOW
lebensrettende Maßnahmen, die benötigt
wurden, sondern
MEINE
!
Sie hatte ihre Hausschlüssel fallen gelassen, während
sie einen Hundekacke-Beutel aus ihrer Handtasche
holen wollte, und mein Metalldetektor erwies sich
hundertprozentig hilfreicher als
die Mini-Erste-Hilfe-Tasche, die
meine Mama immer einsteckt,
sobald wir das Haus verlassen.
Der Name der Frau lautete Gerda Möwe. Sie roch
nach Lavendel und hatte die
LAUTESTE
vornehme
Stimme, die ich je gehört habe. „Oh, Liebes!“,
DONNERTE
sie, als ich ihr die Schlüssel überreichte. „Hab vielen
Dank. Du hast mir das
LEBEN GERETTET
.“
UND DANN SCHENKTE SIE MIR 50 CENT!
Ich weiß nicht genau, ob das die Belohnung dafür war,
dass ich ihr das Leben gerettet, oder weil ich ihre
20
Schlüssel gefunden hatte. Was auch ziemlich egal ist,
weil mir jetzt nur noch 26 Cent zu der Limited Edition
dieser Schokoladen-Doppel
KEKSE
mit der Creme aus
„Dunkler Plantagen-Schokolade“ fehlen, die ich letzte
Woche nicht in Mamas Einkaufs-
wagen legen durfte. (Sie
behauptet, es sei bloß Schoko-
creme mit einem vornehmen Namen und einem viel zu
hohen Preis – was gar nicht stimmt, finde ich!)
Wie auch immer … Danach unterhielten wir uns über
unsere Hunde. Gerda Möwe sagte, sie habe sich „gleich
beim ersten Po-Schnuppern“ in ihren Hund verliebt!
Ganz ehrlich, für eine alte Frau ist sie superlustig. Sie
erinnert mich an meine Oma. Sie lässt zwar keine
DONNERNDEN FÜRZE
los oder zeigt mir ihre falschen
UNDERCOVER
BONBON-
FINDER
21
Zähne oder so was, aber ich durfte einen
Ganzkörper-Scan bei ihr machen. Ich ging
sofort aufs Ganze und richtete meinen Metall-
detektor auf ihre Hüfte und ahnte schon, dass
ich einen Volltreffer gelandet hatte, als ich ein
schwaches
„PIEP“
hörte. Gerda kramte in
ihrer Manteltasche und bot mir ein Pfefferminz-
bonbon an! Das ist mein neuer Party-Trick: Alte
Leute haben
IMMER
irgendwelche Süßigkeiten in
der Tasche und in neun von zehn Fällen sind die
Sachen in Alufolie eingewickelt.
Gerda,
VERBLÜFFT
von der Durchschlagskraft
meines Metalldetektors, fragte mich, ob ich
schon einmal etwas Wertvolles gefunden hatte. Als ich
GOLD
erwähnte (was nicht gelogen war, ich habe letzte
Woche den Verschluss eines goldenen Ohrrings
gefunden), leuchteten ihre Knopfaugen auf. Sie drückte
ihren kleinen Hund dicht an ihr Gesicht und erzählte
uns eine lange Geschichte über ihren „verschiedenen“
Ehemann, der vor vielen, vielen Jahren seinen wertvollen
ALSO, ICH FINDE
VERSCHIEDEN
GUT.
OBWOHL DIE
CHANCEN NACH 15
JAHREN WOHL EHER
SCHLECHT STEHEN!
22
goldenen Ehering verloren hatte, als er im Garten
Unkraut jätete.
Mit „verschieden“ meinte sie übrigens „tot“. Ich
wünschte, das hätte sie von Anfang an gesagt. Woher
sollte ich das denn wissen? Ich dachte, sie würde
weinen, weil ihr Mann so anders ist als andere …
Na ja … aber als ich ihr sagte, dass wir liebend gern
versuchen könnten, ihren verschiedenen Ring mit meinem
Metalldetektor zu finden, gab Gerda Möwe meiner
Mama ihre Telefonnummer und meinte, wenn
wir uns der Herausfor-
derung stellen wollten,
wäre sie
ENTZÜCKT
!
YIPPIE!
23
Ihr seht also: Ich übertreibe kein bisschen,
wenn ich sage, dass ich nach dem
GOLD DES
TOTEN MANNES
suchen darf.
PS: Ich habe gerade noch mal gelesen, was ich über
Gerda Möwe geschrieben habe. Wenn „alten Leuten
zu helfen, verlorenes Gold zu finden“ (was ich mir
vielleicht für den
SCHATZ-CLUB
ausleihen darf) nicht als
brauchbares I(ndiz) dafür gilt, dass mein Metallde-
tektor der
ABSOLUTE WAHNSINN
ist, dann weiß ich
auch nicht. Vielleicht kann ich am Freitag auch ohne
Elliots Hilfe
PIPI
machen.
24
DER SCHATZ-CLUB
Ich habe heute in der Pause ein Notfall-Treffen des
SCHATZ-CLUBS
einberufen, damit ich den anderen
meine aufregende Neuigkeit mitteilen kann.
Im Moment hat der
SCHATZ-CLUB
dreieinhalb
Mitglieder: mich (logisch), Layla (meine #
BFF
), Dale
(unseren #
BBF
) und – wenn sie nicht gerade Spagat
macht – Janina Köhler (unsere #
SGF
). Einige von euch
wissen vielleicht schon, dass Janina Köhler erst seit
Kurzem in unserer Klasse ist. Anfangs war sie eine
TOTALE NERVBACKE
, die versucht hat, mir Layla wegzu-
nehmen, und dachte, dass irgendwelche blöden Sprüche
ihr helfen würden, Freunde zu finden. Aber das liegt
jetzt alles hinter uns und im Moment sind wir Freun-
dinnen. Nicht Sehr Gute Freun-
dinnen (sie nervt manchmal
immer noch mit ihrer
Angeberei). Übrigens:SG
bedeutet Sehr Gelenkig.
VIELLEICHT
BALD
WIR WERDEN
SEHEN
25
Daniel und Layla sind voll ausgerastet, als ich
ihnen von dem
GOLD DES TOTEN MANNES
erzählte. Sie wollen unbedingt mitmachen. Ich will
Mama bitten, Gerda zu fragen, ob ich sie mitbringen
darf, wenn sie bei ihr anruft. Leider weiß ich nicht so
genau, ob Mama die
DRINGLICHKEIT
unserer Mission
begreift (oder auch nur die Bedeutung des Wortes
„bald“ kennt). Unsere Begegnung mit Gerda ist
immerhin schon vierundzwanzig Stunden her. Wie schwer
kann es sein, eine Nummer zu wählen und in den Hörer
zu sprechen: „Wir kommen heute Abend vorbei, wenn es
recht ist.“ Immerhin habe ich die Erfahrung gemacht,
dass
BALD
bei meinen Mamas vertrauenswürdiger ist
als
VIELLEICHT
oder gar
WIR WERDEN SEHEN.
Ich habe
also immer noch Hoffnung.
EVENTUELL
LEBENSRETTENDE
ARZNEI
26
Janina Köhler ließ sich beim Notfalltreffen des
SCHATZ-CLUBS
nicht blicken. Farida Banerjee einen
Handstand ohne die Unterstützung durch eine Hauswand
beizubringen, war ihr wichtiger als die Sache mit dem
GOLD DES TOTEN MANNES
. Layla erzählte ihr trotzdem
in der Mittagspause davon, weshalb ich ein bisschen
sauer war. Janinas Erwiderung lautete: „Ich habe heute
auf dem Weg zur Schule einen Smaragd gefunden.
Wahrscheinlich werde ich sowieso den Wochenpreis des
SCHATZ-CLUBS
gewinnen.“
Und dann behauptete sie auf ihre typische
„Ich-ruiniere-dir-jetzt-deine-
SUPERTOLLE
-Geschichte“-
Art, dass Gerda mich bloß deshalb ihre Lebensretterin
genannt hatte, weil das eine
MehtafferMähtaffer
etwas ist, das Leute sagen, wenn sie „einen Hang zum
Drama haben“. Also ehrlich, das mag ja alles
sein, aber woher will Janina wissen, ob nicht
Gerda an ihrem Schlüsselbund
einen winzigen lebensrettenden
Arzneibehälter hängen hat?
HMPF.
NACH 15 JAHREN
KOMMT ES AUF
EINEN TAG NICHT
AN …
GERDAS
EHEMANN
27
Wenn Janina wirklich einen Smaragd gefunden
hat, muss ich unbedingt vor Freitag den
RING
DES TOTEN MANNES
ausbuddeln. Bisher habe ich
nämlich in dieser Woche lediglich eine rostige, verbeulte
Brosche vorzuweisen, die ich am Wochenende in Oma
Jules Knopfdose entdeckt hatte. Ich weiß nicht einmal
genau, ob sie einen Maulwurf oder einen
Igel darstellen soll, weshalb ich nicht
glaube, dass ich damit den Titel des
BESTEN FINDERS
gewinnen werde. Aber echtes Gold?
Das ist doch viel besser als ein Smaragd, oder? Und
Gerdas verschieden toter Ehemann kann ja nichts mehr
dagegen haben, wenn ich mir den Ring
mal für einen Tag ausleihe, als
Belohnung für mein Supertalent im
Aufspüren …
GEH WIEDER
INS BETT!
28
Bin gleich wieder da …
Tut mir leid – ich war gerade kurz bei Mama und habe
sie gefragt, ob Daniel und Layla mir bei meiner Schatz-
suche helfen dürfen (und ob sie schon bei Gerda
angerufen hat). Sie sagte:
HMPF.
HMPF.
29
HMPF.
YOUTUBE IM UNTERRICHT
Heute in der Schule verkündete Frau Petterson,
dass wir in Deutsch an einem „
BESONDEREN
Projekt“
arbeiten würden und uns – wenn wir uns super
anstrengen würden – eine „
BESONDERE
Belohnung“
winkt.
Da es bei dem letzten „
BESONDEREN
Projekt“ von Frau
Petterson um Rechtschreibung ging (gut
verpackt mit Ausschneiden und
Aufkleben) und die „Belohnung“ für
den Sieger-Tisch ein neuer Klebe-
stift war, konnte mir die Ankün-
digung nur ein müdes Lächeln
entlocken.
Als sie aber erklärte, dass wir etwas über „Marketing“
lernen würden, klatschte ich in die Hände und räusperte
mich – ein Wettbewerb im Marktschreien war ganz
nach meinem Geschmack.