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Seitenzahl: 110
John Steinbeck
Of Mice and Men
Lektüreschlüssel XL für Schülerinnen und Schüler
Von Birthe Bergmann
Reclam
Dieser Lektüreschlüssel bezieht sich auf folgende Textausgabe:
John Steinbeck: Of Mice and Men. Hrsg. von Reinhard Gratzke. Stuttgart: Reclam, 2017 [u. ö.]. (Reclams Universal-Bibliothek Nr. 9253.)
Lektüreschlüssel XL | Nr. 15498
2018 Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen
Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen
Made in Germany 2018
RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart
ISBN 978-3-15-961387-1
ISBN der Buchausgabe 978-3-15-015498-4
www.reclam.de
Of Mice and Men ruft bis heute sowohl Befürworter als auch Kritiker auf den Plan. Kaum ein anderer Autor versteht es so gut wie Steinbeck, die Missstände der Farmarbeiter während der Great Depression darzustellen. Die in seinen Büchern oft großgeschriebene soziale Ungerechtigkeit, das einfache und ärmliche Leben der landwirtschaftlichen Hilfsarbeiter (farm hands) und die Benachteiligung von Frauen, farbigen oder behinderten Menschen konnte Steinbeck daher so gut porträtieren, weil er immer wieder unter ihnen lebte: Als Student verbrachte er jeden Sommer auf den Farmen seiner Heimat in der Nähe von Salinas in Monterey County. Er lebte mit den Arbeitern in Schlafbaracken und teilte sein Essen mit ihnen. Gerade die so lebendig und oft auch unschön abgebildete Realität lässt die Fans jubeln und die Kritiker jammern. Seine Werke seien zu grausam, zu frauenverachtend, zu vulgär. Dass Steinbeck jedoch lediglich die harsche Realität abbildet, macht die besondere Anziehungskraft seiner Werke aus. Of Mice and Men (1937) ist neben In Dubious Battle (1936) und Grapes of Wrath (1939) der zweite Teil seiner Trilogie über die farm hands in Kalifornien.
Obwohl das Werk seit seinem Erscheinen immer wieder der Zensur zum Opfer gefallen ist und auch heute noch aus manchen Schulen und Bibliotheken verbannt wird, ist es einer der meistgelesenen Klassiker der Welt.
Die Themen Einsamkeit, soziales Ungleichgewicht und Diskriminierung sind nach wie vor so brisant, dass sich eine nähere Auseinandersetzung mit Of Mice and Men in jedem Klassenzimmer mehr als lohnt.
Of Mice and Men handelt von den zwei Wanderarbeitern George und Lennie, die ihren Traum von einer eigenen Farm verfolgen, diesen jedoch aufgrund tragischer Ereignisse nicht verwirklichen können.
Das Werk ist in sechs Kapitel unterteilt. Die Handlung erstreckt sich zeitlich von Georges und Lennies Ankunft in der Nähe ihres neuen Arbeitsplatzes, einer Farm, an einem Freitagabend bis zum Sonntag zwei Tage darauf.
Kapitel 1:Of Mice and Men beginnt mit der Beschreibung des Abends eines heißen Tages ein paar Meilen südlich von Soledad. Die zwei Wanderarbeiter George, der kleinere und klügere der beiden, und Lennie, ein tumber, schlaksiger Mann, folgen dem Ufer des Salinas Rivers. Sie sind auf dem Weg zu ihrem nächsten Arbeitseinsatz auf einer Farm. Da kein Bus bis dorthin fährt, müssen sie die letzten Meilen zu Fuß gehen und kommen nicht mehr pünktlich am Abend an. Sie beschließen daraufhin, am Ufer zu übernachten.
George schimpft Lennie, da dieser zum wiederholten Mal eine Maus in seine Jackentasche geschmuggelt und diese durch sein zu starkes Streicheln getötet hat. Lennies ObsessionLennie, der weder seine Kraft noch Tierliebe zügelnkann und hierdurch eine Maus nach der anderen tötet, kann dies jedoch nicht verstehen. Im Laufe ihres Streits kristallisiert sich heraus, dass sie die letzte Farm verlassen mussten, da Lennie ein Mädchen unzüchtig berührt hatte. Ein Missverständnis, denn dieser wollte lediglich den Stoff ihres Kleides so streicheln, als handle es sich dabei um das Fell einer Maus. Als das verängstigte Mädchen ihn bat aufzuhören und sich losmachen wollte, ließ er nicht von ihr ab, und Lennie und George mussten in einer Nacht-und-Nebel-Aktion augenblicklich von der Farm fliehen. George betont in diesem Zusammenhang, wie einfach sein Leben ohne Lennie als ständigen Begleiter wäre.
Vor dem Abendessen bittet Lennie George wie so oft, ihm noch einmal von den Kaninchen zu erzählen. Diese stehen für einen lang gehegtenDer Traum einer eigenen FarmTraum der beiden, und so wiederholt George ihre Zukunftspläne wie ein Mantra: Eines Tages werden sie ein eigenes kleines Haus und ein Stück Land besitzen, von dem sie leben können. Sie werden Gemüse anbauen, Kaninchen und Hühner züchten und ihr eigener Chef sein. George betont jedoch, dass Lennie die Kaninchen nicht versorgen darf, wenn er sie beide erneut in Schwierigkeiten bringt. Er fordert Lennie auf, am kommenden Tag nicht zu sprechen, und George allein die Verhandlungen mit dem neuen Chef führen zu lassen.
Kapitel 2: Am folgenden Tage erreichen George und Lennie um zehn Uhr die Farm und bekommen zwei Betten in einer Arbeiterbaracke zugewiesen. Als ihr neuer Chef sie begrüßt, wird er misstrauisch, da George auch die an Lennie gerichteten Fragen beantwortet. George jedoch redet sich heraus, indem er erklärt, dass Lennie als Kind von einem Pferd an den Kopf getreten wurde und aufgrund des Unfalls zwar geistig eingeschränkt, aber dennoch stark wie ein Bulle ist. Mit dieser Aussage gibt sich der Chef zufrieden. Auf die Frage, warum sie die letzte Farm verlassen haben, antwortet George, dass sie eine Jauchegrube ausheben sollten und nach getaner Arbeit weitergezogen sind.
Kurz nachdem der Chef die Baracke wieder verlassen hat, betritt sein Sohn Das erste Treffen mit CurleyCurley den Raum. Bereits im ersten Gespräch mit George beginnt er, Streit zu suchen, da Lennie auch ihm nicht antwortet.
Als Curley den Raum wieder verlassen hat, erklärt ihnen Candy, ein älterer und kränklicher Arbeiter, dass Curley noch großspuriger geworden ist, seitdem er geheiratet hat. Es stellt sich heraus, dass Curleys Curleys FrauFrau allen Männern auf der Farm schöne Augen macht und dies Curley so verunsichert, dass er immer aggressiver wird. George erkennt die Schwierigkeit dieser Lage, da Lennie immer wieder Ärger anzieht und eine Frau auf der Farm eine verbotene Versuchung für ihn darstellt. Er bittet Lennie, sich von Curley fernzuhalten und nicht mit ihm zu sprechen. Für den Fall, dass Lennie dennoch etwas Verbotenes anstellen sollte, weist George ihn an, sofort zu flüchten und sich mit ihm an der Uferstelle zu treffen, an der sie die letzte Nacht verbracht haben.
Kurz darauf betritt Curleys Frau die Baracke und erkundigt sich nach dem Aufenthaltsort ihres Manns. Sowohl George als auch Lennie erkennen sofort ihre Schönheit, und Lennie kann seinen Blick nicht von ihr abwenden. Nachdem sie wieder gegangen ist, teilt er George bewundernd mit, wie attraktiv er Curleys Frau findet. George packt daraufhin Lennies Ohr und schüttelt ihn. Er warnt ihn, dass die Frau ihr Untergang sei und dass sich Lennie auch von ihr fernhalten solle, sonst würde sie die beiden ins Unglück stürzen.
Kapitel 3: Am Abend verrät George Slim, dem Haupttreiber eines Maultiergespanns, warum sie die letzte Farm in Weed verlassen mussten. Dieser verspricht, das Geheimnis für sich zu behalten.
Währenddessen hält sich Lennie mit einem Lennies WelpeHundewelpen in der Scheune auf, den er von Slim geschenkt bekommen hat. Als Lennie wieder die Baracke betritt und sich auffällig verhält, ist George sofort klar, dass er seinen Welpen in die Schlafunterkunft geschmuggelt hat. George schimpft ihn und macht ihm zum wiederholten Mal klar, dass der frisch geborene Welpe ohne seine Mutter sterben wird. Da Lennie den Hund nicht weiterhin gefährden möchte, rennt er aus der Baracke und bringt das Tier zurück zu dessen Mutter in die Scheune.
Zur selben Zeit trifft Candy mit seinem alten, kranken Candys alter HundHund ein. Als daraufhin Carlson, ein weiterer Arbeiter, den Raum betritt, beginnt er sofort über den Gestank des alten Hundes zu schimpfen und bittet Candy diesen zu erschießen. Sollte Candy sich nicht dazu in der Lage sehen, so würde auch er diese Aufgabe übernehmen. Obwohl Candy betont, dass er viele Jahre mit dem Hund verbracht hat, dass er ein guter Hirtenhund war und er ihn nicht hergeben möchte, nur, weil er alt und blind ist, lässt er sich von Carlson, vorgeblich zum Wohle des leidenden Tieres, schweren Herzens überreden. Carlson nimmt den Hund mit nach draußen und erschießt ihn.
Später am Abend unterhalten sich George und Lennie über die Eine Farm steht zum VerkaufFarm eines alten Ehepaars, die aufgrund einer anstehenden Operation der Frau nun zum Verkauf steht. Lennie bittet George, ihm wie so oft von ihrer erträumten Farm zu erzählen. George beschreibt sie daraufhin als ein Grundstück mit zehn MorgenLand, einer kleinen Windmühle, einer kleinen Hütte und einem Hühnerauslauf. Darüber hinaus gibt es eine Küche, einen Obstgarten und genug Wasser, um diesen zu pflegen. George spinnt den Gedanken weiter und sagt, dass sie Schweine halten, Lachse fangen und eine Räucherei bauen könnten. Die Früchte und das Gemüse würden sie einmachen und jeden Sonntag ein Huhn oder ein Kaninchen schlachten. Sie hätten ein kleines Haus für sich und im Winter könnten sie es mit einem gusseisernen Ofen warm halten.
Während Georges Ausführungen hört Candy wird Teil des PlansCandy ganz genau zu und fragt im Anschluss, ob er sein Geld beisteuern könne und mit ihnen mitkommen dürfe. Er würde sich um den Haushalt und alle anderen kleinen Angelegenheiten kümmern. Da Candy mit ansehen musste, was man mit seinem alten Hund gemacht hat, fürchtet er nun, dass ihn dasselbe Schicksal ereilen wird, sobald er gar nicht mehr arbeiten kann.
Zu dritt beschließen sie, noch diesen Monat zu arbeiten und dann mit ihrer gesamten Lohnzahlung und dem zusätzlichen Geld, das Candy auf der Bank hat, die Farm zu kaufen. Sie vereinbaren, Stillschweigen darüber zu bewahren.
Kurz darauf betritt Curley die Baracke und erkundigt sich wieder einmal nach seiner Frau. Da ihn aufgrund seiner überzogenen Eifersucht niemand mehr ernst nimmt und Slim ihn auch noch zurechtweist und erklärt, er solle seiner Frau klarmachen, zu Hause zu bleiben, wird Curley wütend. Lennie ist währenddessen immer noch in Gedanken bei der eigenen Farm und lächelt dabei. Deshalb denkt Curley, er würde ihn auslachen. Er lässt seine Wut an Lennie aus und Curley schlägt Lennieschlägt ihm mit der Faust auf die Nase und in den Magen. Als George Lennie mehrfach auffordert zu reagieren, umfasst dieser Curleys Hand und bricht ihm die Knochen, bevor er von ihm ablässt. Gemeinsam zwingen die Arbeiter Curley, zu behaupten, er wäre mit seiner Hand in eine Maschine geraten, denn dann würden sie niemandem die beschämende Wahrheit über die Verletzung erzählen.
Kapitel 4: Crooks, der auf der Farm der einzige farbige Arbeiter ist und aufgrund seiner Hautfarbe nicht mit den anderen Arbeitern in einem Haus schlafen oder auch nur deren Baracke betreten darf, sitzt am Samstagabend alleine in seinem kleinen Zimmer in einem Schuppen hinter der Scheune, das er penibel ordentlich und sauber hält.
Lennie, der seinen Welpen in der Scheune besucht hat, wird auf das Lennie besucht Crooks in dessen ZimmerZimmer aufmerksam und nähert sich der Tür. Als Crooks ihn dort erwischt, will er Lennie zunächst wegschicken, so wie es ihm selbst ergeht, wenn er in die Nähe der Baracke der anderen Arbeiter kommt. Lennie verwickelt ihn jedoch in ein Gespräch über seinen Welpen und geht dabei langsam immer weiter in den Raum. Crooks lässt ihn gewähren und bittet ihn schlussendlich sogar hinein. Während alle anderen Arbeiter außer Lennie, dem alten Candy und Crooks in einem Freudenhaus in der Stadt sind, beginnen die beiden, sich zu unterhalten.
Als Crooks verunsichert LennieCrooks anfängt, Lennie damit zu quälen, dass George alleine losgezogen sei und aus irgendeinem Grund nicht mehr zurückkommen könne, plaudert Lennie seinen geheimen Plan aus, mit George und Candy auf einer eigenen kleinen Farm zu leben. Crooks verlacht ihn und sagt, er habe schon Hunderte von Wanderarbeitern mit denselben Träumen kommen und gehen sehen und aus keinem von ihnen sei jemals etwas geworden. In diesem Augenblick kommt Candy, der Lennie sucht, hinzu, und versichert die Ernsthaftigkeit der gemeinsamen Pläne.
Wenig später betritt Curleys Curleys Frau flirtet mit LennieFrau Crooks’ Zimmer und fragt, ob jemand Curley gesehen habe. Als Crooks und Candy kein Interesse an einer Konversation mit ihr zeigen und sie bitten, das Zimmer zu verlassen, beginnt sie, Lennie schöne Augen zu machen. Als sich die Situation zuspitzt, kehren glücklicherweise die anderen Arbeiter von ihrem Besuch im Freudenhaus zurück, und George sucht nach Lennie.
Kapitel 5: Am darauffolgenden Sonntagnachmittag sitzt Lennie in der Scheune und betrachtet den toten Der tote WelpeWelpen in seiner Hand. Er fragt ihn, wie es sein könne, dass er ihn so einfach umbringen konnte, denn Hunde seien doch robuster