Oktoberstürme - Gerd-Rainer Prothmann - E-Book

Oktoberstürme E-Book

Gerd-Rainer Prothmann

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Ein orkanartiger Sturm peitscht über Mallorca. Waagerecht prasselt der Regen gegen die Scheiben des kleinen Peugeots, mit dem Jan Borsum die Frau abholen will, mit der er seit kurzem ein Verhältnis hat. Aber alle Klappläden des kleinen Hauses sind geschlossen. Niemand reagiert auf sein Klopfen. Er wird hilfloser Zeuge eines heftigen Streits. Danach ist sie spurlos verschwunden. Könnte sie einfach nur geflohen sein? Weg von ihrem drogensüchtigen Mann? Aber warum hat sie ihn dann zu dem Haus bestellt? Warum hat sie ihm nichts von ihren Plänen gesagt? Wieder einmal steckt der smarte Psychologe wegen einer Frau in Schwierigkeiten. Seine letzte Eroberung, die Frau seines Vorgesetzten, hatte zu seiner Entlassung geführt. Er war nach Mallorca gekommen, um in einem deutschen Ärztezentrum einen neuen Job zu finden. Aber anstatt diese Pläne voranzutreiben, hat er sich hier nur um die zwanzig Jahre jüngere Isabela gekümmert. Nach ihrem Verschwinden wird er neben ihrem Mann für Kommissar Vargas zum Hauptverdächtigen. Immer wieder tauchen bei ihnen Beweisstücke auf. Ein anonymer Anrufer gibt der Polizei Hinweise und lockt Borsum unter dem Vorwand, die Verschwundene dort zu treffen, auf eine extrem kurvenreiche Straße ins Tramuntanagebirge. Er wird mit seinem Wagen in einen Abgrund gedrängt und kann sich erst im letzten Moment retten. Er wird weiter verfolgt und bedroht. Er weiß nicht, warum es der Fremde auf ihn abgesehen hat. Er muss um sein Leben kämpfen, während Kommissar Vargas noch immer im Dunkeln tappt…

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Oktoberstürme

Roman

Gerd-Rainer Prothmann

Impressum

© 2016 Gerd-Rainer Prothmann

Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

ISBN 978-3-7375-8538-5

Buch

Ein orkanartiger Sturm peitscht über Mallorca. Waagerecht prasselt der Regen gegen die Scheiben des kleinen Peugeots, mit dem Jan Borsum die Frau abholen will, mit der er seit kurzem ein Verhältnis hat. Aber alle Klappläden des kleinen Hauses sind geschlossen. Niemand reagiert auf sein Klopfen. Er wird hilfloser Zeuge eines heftigen Streits. Danach ist sie spurlos verschwunden. Könnte sie einfach nur geflohen sein? Weg von ihrem drogensüchtigen Mann? Aber warum hat sie ihn dann zu dem Haus bestellt? Warum hat sie ihm nichts von ihren Plänen gesagt? Wieder einmal steckt der smarte Psychologe wegen einer Frau in Schwierigkeiten. Seine letzte Eroberung, die Frau seines Vorgesetzten, hatte zu seiner Entlassung geführt.

Er war nach Mallorca gekommen, um in einem deutschen Ärztezentrum einen neuen Job zu finden. Aber anstatt diese Pläne voranzutreiben, hat er sich hier nur um die zwanzig Jahre jüngere Isabela gekümmert. Nach ihrem Verschwinden wird er neben ihrem Mann für Kommissar Vargas zum Hauptverdächtigen. Immer wieder tauchen bei ihnen Beweisstücke auf. Ein anonymer Anrufer gibt der Polizei Hinweise und lockt Borsum unter dem Vorwand, die Verschwundene dort zu treffen, auf eine extrem kurvenreiche Straße ins Tramuntanagebirge. Er wird mit seinem Wagen in einen Abgrund gedrängt und kann sich erst im letzten Moment retten.

Er wird weiter verfolgt und bedroht. Er weiß nicht, warum es der Fremde auf ihn abgesehen hat. Er muss um sein Leben kämpfen, während Kommissar Vargas noch immer im Dunkeln tappt…

Autor

Gerd-Rainer Prothmann 1943 in Elbing (Westpreußen) geboren, studierte Theaterwissenschaft, Philosophie und Germanistik und war an mehreren Theatern Regisseur und Dramaturg. Er hat zahlreiche Theaterstücke aus Lateinamerika übersetzt. Er lebt mit seiner Frau in Hannover.

Von Gerd-Rainer Prothmann ist auch bei epubli sein Roman Blume des Bösen (2014) erschienen.

1.

»Hol mich um eins ab«, hatte sie ihm zugerufen und dabei durch das aufgerollte Dach ihres Wagens gewunken.

Bisher hatte Jan es vermieden, sich dem Haus zu nähern, mit dem so viel Hoffnung und Enttäuschung für Isabela verbunden war. Seine Zurückhaltung, die er selbst gern als Diskretion interpretiert hätte, war in Wirklichkeit Angst vor der direkten Einmischung und vor möglichen Komplikationen.

Er hatte sich mit ihr an verschiedenen Orten getroffen. In kleinen versteckten Wäldchen und an abgelegenen Stränden, die Isabela kannte. Und sie hatten entweder im Auto oder im Schlafsack miteinander geschlafen. Wie Teenager, die keine sturmfreie Bude hatten. Er wollte das auf keinen Fall in der Finca tun, in der er vorübergehend wohnte. Und bei ihr zu Hause ging es auch nicht.

Ihm war mulmig, als er in das kleine Tal abbog. Bedrohlich dunkle Wolken breiteten sich immer schneller am vorher noch blauen Himmel aus. Der kräftige Wind nahm jetzt Orkanstärke an. Plötzlich peitschte sintflutartiger Regen waagerecht gegen die Scheiben des kleinen Peugeot.

Die asphaltierte Straße wurde immer schmaler und ging in einen von Natursteinmauern gerahmten Schotterweg über. Rote Bäche flossen ihm von oben entgegen. Vergeblich paddelten die wild arbeitenden cheibenwischer in den Wassermassen auf der Frontscheibe hin und her. Er sah so gut wie nichts. Er musste in den ersten Gang runterschalten. Lose Steine prasselten an den Boden. Hinter den Mäuerchen wölbten sich auf beiden Seiten des Wegs Hügelrücken mit Reihen von Mandelbäumen. Unter dem Schutz von ein paar Johannisbrotbäumen lagen Schafe und kauten gelangweilt die heruntergefallene Schoten.

Aufgeschreckt vom Motorengeräusch liefen sie jetzt glockengebimmelnd unter Protestblöken die Hügel hinauf. Er fuhr durch eine Mauerbresche. Von dort führte ein kleiner Weg zwischen Feldern mit Schafen und Ziegen hinauf zu dem kleinen Bauernhaus. Ein geschlossenes Gattertor in einer Trockensteinmauer zwang ihn zum Aussteigen. Der Sturm peitschte ihm den Regen ins Gesicht. Er wurde sofort klatschnass. Beim Einsteigen wurde ihm die Fahrertür fast aus der Hand gerissen. Endlich, nach ein paar weiteren Wegbiegungen, entdeckte er das winzige Gehöft.

Ein erdgeschössiges Haus mit Arkadenvordach und seitlich angesetzten Gebäudeteilen aus unverputzten grauen Betonbausteinen. Der rechte Seitenanbau hatte die Form eines Turms mit flacher Betondecke. Darüber auf vier Eckpfeilern ein Dach mit gelbroten mallorquinischen Ziegeln. Unter diesem Dach knatterte die aufgehängte Wäsche wie aggressives Maschinengewehrfeuer. Wütend rüttelte der Sturm an den geschlossenen, grüngestrichenen Klappläden. Als wollte er sie aufreißen. Isabelas Wagen stand vor dem Haus. Daneben ein hellblauer Renault Kastenwagen, der noch verrosteter war. Und älter. Es war kurz nach eins.

Jan stieg aus. Gegen den Sturm gestemmt kämpfte er sich zum Haus. Ein hässlicher Hund mit dem Gesicht eines Rehpinschers und dem Körper eines Boxers raste kläffend auf ihn zu. Kurz bevor er ihn erreichte, überlegte er es sich anders und verkroch sich wieder in seiner Hütte. Bellte von dort aber pausenlos weiter. Hühner flatterten aufgeregt gackernd zur Seite, als er unter das Vordach lief. Eine Katze verzog sich maulend in die hinterste Ecke. Gerade wollte er »Hallo« rufen, als eine im höchsten Diskant schreiende Männerstimme den Sturm übertönte.

»Verdammte Scheiße! Ich mach' das nicht mehr mit! Du kannst mir am Arsch lecken! Du Nutte! Du Schlampe!« Von dem, was Isabela antwortete, konnte er wegen des tosenden Winds und des beharrlich bellenden Hundes nichts verstehen. Es entstand eine Pause. Jan klopfte an die Klappläden und rief: »Hallo!«, und blöderweise, »ist da jemand?« Aber sein Rufen wurde übertönt vom Wind, dem Knattern der Wäsche und der immer höher kreischenden Männerstimme. »Ich habe es satt! Satt! Satt! Ich will nicht mehr! Scheiße, Scheiße, Scheißeee!!!« Der letzte Schrei war so hoch und schneidend, als würde Glas mit einer Kreissäge zersägt.

Er trommelte jetzt mit Fäusten und Füßen gegen die Klappläden. Niemand reagierte. Er lief um das Haus herum und versuchte es an verschiedenen Stellen. Vergeblich. Er lief zum Auto zurück, und wählte mit nassen klammen Fingern die Nummer, die Isabela auf dem Zettel mit der Wegbeschreibung geschrieben hatte. Es nahm niemand ab. Er wählte ihre Handynummer, die er im Kopf hatte. Aber sie reagierte nicht. Er wusste nicht, was er noch tun könnte.

Schließlich fuhr er in den nächsten Ort, um eine Polizeistation zu suchen. Doch was sollte er da erzählen? Dass sich ein ausgeticktes Paar in die Wolle gekriegt hat? Dass der Mann sie möglicherweise geschlagen hätte? Was hatte er bei dem Haus gemacht? Sollte er erzählen, er hätte mit der Frau ein Verhältnis angefangen? Jans Feigheit fiel es nicht schwer, sich als vernünftig zu tarnen. Er sollte besser nicht zur Polizei gehen.

Der Sturm flaute etwas ab. Der Regen peitschte nicht mehr waagerecht gegen die Frontscheibe. Er fiel jetzt fast senkrecht vom Himmel. Als er in den Ort fuhr, wurde ihm die Entscheidung abgenommen. Auf dem kleinen Platz vor der Kirche stand ein Wagen der Guardia Civil mit weitgeöffneter Heckklappe. Das war die Gelegenheit, um die Polizei undramatisch auf das von ihm Beobachtete hinzuweisen. Er parkte und lief zu dem Wagen. Aber es saß niemand drin. Er schaute sich um und suchte die Polizeistation. Doch er fand sie nicht.

Der Wagen stand vor der Bäckerei des Ortes. Männer in Zivil trugen nach und nach fünf längliche, noch dampfende Behälter mit Spanferkeln und Kaninchen in den Wagen der Guardia Civil. Jan fragte den Bäcker in zusammengestoppeltem Spanisch, was hier vorginge. Soweit er ihn verstehen konnte, war heute der Tag der Pilar, der Schutzpatronin der Guardia Civil und man würde in den Bergen auf einer Finca ein großes Asado machen und er als Bäcker hätte nun mal den größten Horno am Ort. Jan zeigte nach oben: »Bei dem Wetter?«

»In drei Stunden ist alles wieder gut«, lachte der Bäcker.

Jan wurde klar, dass er hier seine Beobachtungen kaum loszuwerden würde. Er fuhr zurück in seine Finca. Von da würde er die Guardia Civil in Felanitx anrufen.

* * *

2.

»Am schlimmsten sind die Residenten.«

Comisario Juliano Vargas musste schmunzeln, als er an diesen Satz seiner Frau Ursula dachte. Auch alle Spanier von der Iberischen Halbinsel, die hier Häuser hatten, wurden Residenten genannt.

Sie meinte aber ausschließlich deutsche Residenten. Eigentlich sogar nur deutsche Ferienhausbesitzer, denen ihre ganze Verachtung galt. »So abfällig können nur Deutsche über die eigenen Landsleute reden«, murmelte Vargas. Seit fünfzehn Jahren lebten sie jetzt auf Mallorca und seine Frau war zu einer fanatischen Mallorquinerin geworden, während er durchaus nicht verbarg, dass er aus Barcelona kam. Von der Peninsula, wie die Leute hier sagten.

Er war gut gelaunt. Er liebte es, mit seinem alten Citroën DS 19 hydraulisch gefedert über die Insel zu schweben.

Nach ein paar Kilometern auf der Straße zwischen Manacor und Felanitx sah er auf der rechten Seite einen Wagen der Guardia Civil stehen. Er bremste und hielt hinter dem Wagen. Ein Polizist stieg aus und kam auf ihn zu. Durch das geöffnete Seitenfenster zeigte er ihm seine Marke. »Comisario Vargas, Brigada de Investigación Criminal.« Der Polizist grinste breit: »Endlich, Señor, wir warten schon auf Sie! Ich fahre vor Ihnen her. Es ist nicht so leicht zu finden!«

Er stieg in seinen Wagen, fuhr los und winkte Vargas, ihm zu folgen.

Vor dem kleinen verbauten Bauernhaus stand neben einem grünen Peugeot ein hellblauer Renault Kastenwagen. Vargas war gerade ausgestiegen, als ein sehr großer Mann auf ihn zukam. Er konnte sich die Komik des Bildes genau vorstellen und musste lachen. Da ging ein Hüne von fast zwei Metern auf einen kleinen Mann von knapp über eins sechzig zu.

»Sind Sie Comisario Vargas?«

»Ja. Haben Sie bei der Guardia Civil angerufen?«

Er sprach sehr gut deutsch. Nur bei Worten wie »Sie« klang es wie »Ssie«, bei »Polizei« wie »Polissei«. Er rollte das R, verhauchte das H am Anfang eines Wortes und so weiter.

»Ja, mein Name ist Borsum, Jan Borsum.«

Vargas spürte sofort, dass dieser Mann einen Teil seines Selbstbewusstseins auch aus der bloßen Körpergröße nahm.

Dass es ihm nicht leichtfiel, den kleinen Mann mit dem penibel geschnittenen grauen Bart, den dunklen Stoppelhaaren und den lebhaften braunen Augen ganz ernst zu nehmen.

»War es wirklich nötig, die Polizei zu rufen?« Der große Mann schaute fast mitleidig auf ihn herunter.

»Ich weiß gewöhnlich sehr genau, warum ich etwas tue. Ob es nötig war, werden Sie hoffentlich herausfinden. Ich habe mir berechtigte Sorgen um Isabela gemacht.«

»Isabela?«

»Isabela Balke. Ich war mit ihr verabredet.«

»Wo?«

»Hier.«

»Und?«

»Aber ich habe nur schreckliche Schreie gehört.«

»Von ihr?«

»Nein, wahrscheinlich von ihrem Mann.«

»Und was haben Sie gemacht?«

»Ich habe geklopft und versucht, ins Haus zu kommen.«

»Ist Ihnen das gelungen?«

»Nein. Vielleicht war der Sturm auch zu laut und sie konnten mich nicht hören. Dann bin ich weggefahren und habe die Guardia Civil angerufen.« Vargas warf einen kurzen prüfenden Blick nach oben: »Und Señora Balke?«

»Ist verschwunden«, antwortete Borsum mit unüberhörbar vorwurfsvollem Unterton, als wäre die Polizei dafür verantwortlich.

»Comisario. Kommen Sie bitte!«

Ein Polizist der Guardia Civil winkte Vargas zu. »Ich komme!« und an Borsum gewandt:

»Bleiben Sie bitte noch einen Augenblick hier!«

»Ich werde schon nicht weglaufen«, antwortete der große Mann lächelnd und schaute wieder auf ihn herab.

»Ich würde Sie auch kriegen«, bemerkte Vargas mit der Sicherheit desjenigen, der viele überrascht hat, die ihn leichtfertig unterschätzt haben.

Im Haus herrschte ein, wenn man es gut meinte, künstlerisches Chaos. Es roch penetrant nach Räucherstäbchen. So wie in manchen Wohnungen Ende der sechziger Jahre. Vargas kam durch einen kurzen Flur in die Küche. Im Küchenbecken erhob sich ein babylonischer Turm aus unabgewaschenem Geschirr und Töpfen.

Am oberen Ende des Holztisches saß ein dürrer Mann mit langen, fettigen, schmutzig braunen Haaren, der sich mit zittrigen gelben Fingern eine Zigarette drehte. Neben ihm saß ein Uniformierter der Guardia Civil, der sich erhob, als Vargas in die Küche trat.

»Señor Comisario!«

»Setzen Sie sich nur«, bat ihn Vargas schnell, dem Formalitäten unangenehm waren.

»Was wissen wir bis jetzt?«

Mit Stolz auf die bereits geleistete Vorarbeit legte der Mann los:

»Señor Balke hier hat eingeräumt, dass er mit seiner Frau gegen 13 Uhr einen gewaltigen Streit gehabt hat. Allerdings ohne ernsthafte Folgen. Dass so ein Streit was ganz Normales in ihrer Ehe wäre. Aus verschiedenen Gründen, über die er nicht sprechen will. Den Señor Borsum hat er nicht gehört. Wohin seine Frau gegangen ist, weiß er nicht.«

»Hat sie kein Auto?«

»Doch. Einen roten R4, aber der ist nicht mehr da.«

»Geht Ihre Frau denn normalerweise zu Fuß weg?«, wandte sich Vargas an Bernd Balke.

»Kommt vor«, antwortete der mundfaul.

»Und heute scheinbar nicht«, bemerkte Vargas trocken.

»Sie ist zur Tür raus. Was sie dann gemacht hat, weiß ich nicht.«

Er nahm einen tiefen Zug aus seiner Zigarette. Mit geschlossenen Augen und so konzentriert, als würde er Haschisch rauchen.

»Machen Sie sich denn keine Sorgen um Ihre Frau?«

»Warum? Sie haut öfter ab, und ich weiß nicht, wo sie ist. Sie sagt es mir ja auch nicht!«

»Wollen Sie eine Vermisstenanzeige aufgeben?«

»Wozu? Das ist doch Schwachsinn! Ich weiß gar nicht, was das Ganze hier soll?«

»Señor Borsum hat sich aber Sorgen gemacht.«

»Vielleicht hat er Gründe dazu.«

»Wie meinen Sie das?«

»Da müssen Sie ihn fragen.«

»Und Ihrer Frau ist tatsächlich nichts passiert?«

»Nein! Das habe ich doch schon ein paar Mal gesagt!«

»Nun gut. Sobald sie wieder auftaucht, verständigen Sie mich bitte sofort. Hier ist meine Karte.«

Vargas stand auf und bedeutete den beiden Polizisten, mit ihm zu kommen.

»Sie halten sich bitte bereit und verlassen die Insel nicht, ohne uns zu informieren.«

»Ich habe nicht vor, mein Zuhause zu verlassen«,

erwiderte Bernd Balke trotzig.

Er blieb sitzen, während die Drei das Haus verließen.

Jan Borsum lehnte lässig eine Pfeife rauchend an seinem Auto. Als Vargas aus der Tür trat, machte er keine Anstalten, auf ihn zuzukommen. Vargas verweigerte das Spiel »Wer kommt auf wen zu« und ging ohne Umstände zu Borsum.

Er gab ihm seine Karte: »Falls etwas Besonderes eintritt, oder Señora Balke sich bei Ihnen melden sollte.«

»Meine Adresse und Telefonnummer hat die Guardia Civil schon notiert«, antwortete der große Mann wortkarg mit mühsam unterdrückter Aggression. Die allerdings auch ihm selbst gelten könnte.

Vargas nickte und ging zu seinem Wagen. Die beiden Polizisten verabschiedeten sich von ihm und gingen dann, nachdem Vargas abgefahren war, zu ihrem Jeep. Jan Borsum blieb unschlüssig an seinen Wagen gelehnt stehen.

Steckte er schon wieder in Schwierigkeiten? Wieder wegen einer Frau?

* * *

3.

Der Oberpavian. Ihm war kaum einer gewachsen. Er war schneller, attraktiver, größer, lauter und trinkfester. Nach drei bis vier Gläsern Wein blühte er erst richtig auf. Dann war er zu ansatzlosen, überraschenden Gedankensprüngen fähig und kaum jemand hatte Jan Borsums Eloquenz und Originalität etwas entgegenzusetzen.

Er verstand es meisterhaft, die im Psychologiestudium erworbene strategische und suggestive Fragetechnik einzusetzen. Inquisitorisch und provozierend. Auch bei Kneipengesprächen. Immer hatte er die Lacher auf seiner Seite. Selbst der politisch korrekteste Langweiler konnte sich dem Sex-Appeal seiner lustvoll reaktionären Suada nicht entziehen. Sieger blieb immer der große Kerl mit Pfeife. Aber plötzlich bockte die banale Realität.

Sie verweigerte dem Showmaster den gewohnten Applaus. Er war gerade dabei, sich zu rasieren, als es an der Tür klingelte. Den Rest des Rasierschaums mit einem Handtuch wegwischend ging er im Bademantel zur Tür.

Draußen stand der Briefträger. Mit einem Einschreiben.

»Guten Morgen Herr Borsum. Ein Einschreiben für Sie. Bitte unterschreiben Sie hier.« Ohne zu zögern, unterschrieb Jan die Bescheinigung und warf den Brief auf den Küchentisch. Ging zurück ins Badezimmer und setzte seine Morgentoilette mit besonderer Ausführlichkeit fort. Als könnte er drohendes Unheil dadurch aufhalten.

Er konzentrierte seine Gedanken ausschließlich auf die nächstliegende banale Tätigkeit. Blauweiß kariertes Hemd aus dem Wandschrank holen. Socken und Unterhose aus der Kommode. Jeans vom Badewannenrand. Er zog alles an. Ohne Eile. Dann ging er in die Küche. Machte sich einen Milchkaffee. Toastete ein tiefgefrorenes Brötchen. Butterte sorgfältig beide Hälften. Bestrich eine mit Honig und die andere mit Camembert. Setzte sich an den Tisch und begann, zu frühstücken. Langsam kauend und den gezuckerten Kaffee mechanisch umrührend zögerte er immer noch, das Einschreiben zu öffnen.

Was konnte das sein?

Er konnte sich nicht erinnern, in letzter Zeit zu schnell gefahren zu sein. Es gab auch keine Mahnung, die er nicht bezahlt hätte. Nicht einmal auf den Absender hatte er beim Empfang des Schreibens geachtet.

Als könnte er es dadurch zu einem gewöhnlich Brief runterdimmen. Aber eigentlich ahnte er, wer der Absender sein könnte. Er hatte nur nicht damit gerechnet, dass es so weit kommen könnte. Endlich nahm er das Einschreiben in die Hand und las murmelnd: »Therapiezentrum der Sucht- und Jugendhilfe«. Also doch. Er riss das Schreiben auf. Unterschrieben war es von Hartke. Seinem Vorgesetzten. Was bildete der sich ein? Dieser bebrillte kleine Pykniker, der im Gegensatz zu ihm seine Frau schon seit Jahren nicht mehr gevögelt hat. Wütend wählte er seine Nummer.

»Komm bitte nachher in mein Büro. Dann reden wir darüber!« Der kleine Angeber. Sein Chef.

Er war doch nur Geschäftsführer des Vereins geworden, weil Jan keine Lust dazu hatte. Oft genug hatte man es ihm angeboten.

»Das ist eine formelle Abmahnung«, tönte Hartke triumphierend ins Telefon. Was für ein Quatsch. Schließlich hatte er den neuen Computer nur zum Nutzen der Einrichtung gekauft.

Wieso hätte er ihn deswegen vorher fragen sollen? Die Notwendigkeit hatte Klaus Hartke bei ihrem langen Streitgespräch vor zwei Wochen sogar bestätigt. Dennoch wurde in dem Schreiben etwas von »Kompetenzüberschreitung« geschwafelt.

»Sollte sich eine derartige oder gleichartige Pflichtverletzung wiederholen, sehen wir uns veranlasst, weitere arbeitsrechtliche Konsequenzen zu ziehen. Bis hin zur Beendigung Ihres Vertragsverhältnisses«.

Plötzlich war man beim »Sie«. Lächerlich.

Natürlich mussten sich alle an die Regeln halten. Aber wenn er in den letzten 25 Jahren diese Regeln nicht manchmal fantasievoll interpretiert hätte, gäbe es Hartke als Geschäftsführer schon längst nicht mehr.

»Abmahnung?«, lachte er dröhnend ins Telefon. »Bürokratenformeln geilen dich also auf.«

Die kurze Pause am anderen Ende der Leitung zeigte ihm, dass Hartke die Anspielung auf das nicht mehr vorhandene sexuelle Verhältnis zu seiner Frau ärgerte.»Wenn du deine Kompetenzen noch einmal überschreitest, bist du dran!«, drohte Hartke.

»Ach duzen wir uns wieder?«

»In offiziellen Schreiben nicht. Damit du es begreifst. Das Ganze ist keine Lappalie!«

* * *

4.

Der Wind hatte schon einen großen Teil der dunkelbraunen Schoten von den Johannisbrotbäumen geweht.

Die Schatten ihrer noch saftig grünen Kronen flossen auf den beigegrauen Hügeln ineinander.

Blätterlos glitzernde Mandelbäume schimmerten wie Drahtplastiken in der Mittagssonne.

Die Feigenbäume zierte noch ein Rüschensaum aus hellgrünen Blättern.

Endlose Reihen abstrakter Flamencoskulpturen.

Dunkle Wolkenfetzen verschatteten kurz die Hügellandschaft und gestatteten der Sonne gleich darauf, wieder alles in einem silbrigen Glanz erstrahlen zu lassen.

Oktober auf Mallorca.

Jan Borsum war im Begriff, ein neues Leben zu beginnen. Mit fünfundfünfzig.

In den letzten Monaten hatte er sich selbst dabei wie einem Fremden zugeschaut. Mit Interesse, sogar mit Neugier, aber ohne wirkliche Anteilnahme.

Zunächst war er plötzlich aus einer sicheren Stellung herausgefallen wie eine Skatkarte beim Mischen aus den Händen eines ungeübten Spielers. Seine arroganten Ignoranz hatte ihn unfähig dazu gemacht, die Situation richtig einzuschätzen. Als er Hartkes Frau Caroline erklärt hatte, dass es wegen der momentanen Spannungen für sie beide keine Chance mehr für eine Fortsetzung ihrer nicht ganz heimlichen Beziehung geben könnte, war er sich sogar noch besonders strategisch vorgekommen. Aber er hatte die vernichtungswütige Energie der plötzlich zurückgewiesenen Frau unterschätzt. Sie ließ ihn fallen. Für Hartke war endlich der Moment gekommen, den Rivalen zu kastrieren. In Bezug auf taktisches Verhalten war er Jan weit überlegen. Er musste nicht lange warten, bis dieser wieder seine Kompetenzen überschritt.

Hartke war im Urlaub gewesen und Jan hatte für kurze Zeit eine Sozialarbeiterin eingestellt, ohne ihn vorher zu fragen. Das war zwar vernünftig im Sinne der Einrichtung, formal aber zweifellos wieder eine Kompetenzüberschreitung.

Als er aus dem Urlaub zurück war, konfrontierte er Jan damit und hatte dessen mögliche Reaktion völlig richtig eingeschätzt. Ungeübt in solchen Situationen, nach Androhung seiner fristlosen Kündigung, hatte er sofort einen Aufhebungsvertrag unterschrieben. Mit einer Galgenfrist von einem Jahr, das nun abgelaufen war. Zunächst hatte er überhaupt nicht gewusst, was er machen könnte.

Nie zuvor war er in eine vergleichbare Lage geraten. Nie zuvor hatte er sich so etwas auch nur vorstellen müssen. Obwohl er ein Jahr Zeit gehabt hatte, sich darauf einzustellen, hatte er völlig irrational auf ein Wunder gehofft. Das natürlich nicht eingetreten war.

Der Gedanke, sich in seinem Alter bei Personalchefs bewerben zu müssen. Möglicherweise einem 15 Jahre jüngeren Wichtigtuer erklären zu müssen, warum er nach 25 Jahren ohne Perspektive aus dem Öffentlichen Dienst ausgeschieden wäre. Dieser Gedanke bereitete ihm Übelkeit. Das konnte er nicht. Und er wollte es auch nicht.

Einen Ausweg schien ein Gastronom zu weisen, in dessen Kneipe Jan viele Jahre lang Hof gehalten hatte. Der hatte ihm erzählt, er würde seine Zelte in Deutschland abbrechen und auf Mallorca ein kleines Luxushotel aufmachen. Seit vielen Jahren redete Wilhelm Sievers davon, was Jan stets nur zum Anlass für sarkastische Pointen genommen hatte. »Warte nur ab«, hatte Wilhelm gedroht, »du wirst vielleicht noch einmal auf mich angewiesen sein.« Jans Lachen hatte damals die ganze Kneipe angesteckt. Ihm gefiel die absurde Vorstellung so gut, dass er Wilhelm nur zum Spaß immer wieder ausgefragt hatte. Der musste nicht lange aufgefordert werden.

»Hier kann man auf Dauer nicht leben. Jeder ist bescheuert, der nicht die erstbeste Gelegenheit ergreift, hier abzuhauen. Die Behörden machen dich fertig. Gewerbeaufsicht, Gesundheitsamt, Ordnungsamt und das Finanzamt natürlich. Bei der kleinsten Aussicht, dass du etwas verdienen könntest, sind die Geier da. Dann kriegst du Auflagen, dass es nur so kracht. Oder du kannst gleich zahlen. Nee, in unserem Land sollst du nichts verdienen. Das wird bestraft.«

»Aber du bist doch ganz gut durchgekommen, bis jetzt!«

»Nur mit Blackbox. Anders geht’s nicht. Gerd Ramseck hat das früh kapiert. Erst hat er seine Schwarzkohle in Immobilien auf Mallorca angelegt und vor drei Jahren ist er ganz auf die Insel gezogen. Er hat so was wie ein deutsches Ärztezentrum aufgemacht. Vom Zahnarzt bis zum Orthopäden. Direkt neben meinem Hotel plant er ein zweites. Nächstes Jahr geht es los. Du könntest da vielleicht mit rein. So was wie Lebensberatung. Überleg’ es dir.«

Wilhelm war ein Spinner. Aber ein unterhaltsamer. Niemand glaubte ihm, wenn er seine weit ausholenden Reden hielt, die immer damit begannen, wie gebeutelt und gequält jeder in Deutschland wäre, der auch nur einen Ansatz von Initiative zeigte. Und wie notwendig es wäre, dieses Land so schnell wie möglich zu verlassen. Da er das aber seit so vielen Jahren erzählte und dieses Land seit sieben Jahren wieder von der politischen Partei mitregiert wurde, die er als Einzige für wählbar hielt, glaubte niemand daran, dass er jemals Ernst machen würde. Aber alle hatten sich getäuscht.

Die ersten Planierungsarbeiten hatten schon begonnen. Jan war selbst dann noch skeptisch geblieben, als Wilhelm stolz die fotografischen Beweise vom Fortschritt der Bauarbeiten in der Kneipe rumreichte.

Und jetzt war er hier tatsächlich gelandet. Auf der Insel, die vielleicht für längere Zeit seine Heimat werden könnte.

Zunächst wollte er sich nur umsehen. Eine Art Vorbereitungsurlaub sollte es werden.

Es war der 1.Oktober 2012. Peinlich berührt hatte er sich in seinem Sitz kleiner gemacht, als die Mehrzahl der Fluggäste die geglückte Landung auf dem Flughafen von Palma de Mallorca beklatschte. Nur den Kindern verzieh er diese Unsitte.

Vom Flughafengebäude ging er hinüber zur Garage. Den bestellten Leihwagen abholen.

Die wartenden Taxifahrer trugen noch kurzärmelige Hemden. Es mussten mindestens 20 Grad sein. Bei fünf war er in Deutschland abgeflogen.

Nach kurzer Suche fand er den Mietwagen. Einen unauffälligen grünen Peugeot. Stellte Koffer und Tasche in den Kofferraum und fuhr los. Richtung Osten. Wilhelm hatte es arrangiert, dass er die erste Zeit bei den Rolands wohnen konnte. In der Nähe von Felanitx.

Als er den Seitenweg in das abgelegene Tal hinunterfuhr, sah er am Hang knapp unter dem grünen Piniensaum des Hügels schon das riesig wirkende Haus.

Eine mallorquinische Finca im Gewand einer toskanischen Villa. Mit zwei Ecktürmen.

Der protzig wirkende Bau passte zwar nicht in die Landschaft aber zu Dirk Roland. Einem Szenezahnarzt mit Pferdeschwanz, dem man auf keiner Gesellschaft entgehen konnte.

Jan war gespannt, ob sich die aufschneiderische Attitüde im Inneren des Hauses fortsetzen würde. Elfi Roland war schließlich Innenarchitektin. Vielleicht hatte sie ja bei der Inneneinrichtung einen gnädigen und mäßigenden Einfluss auf ihren Mann gehabt. Da war sie wieder. Seine gewohnte Arroganz. Die würde er bezähmen müssen. Denn genau mit diesen Leuten würde er es in Zukunft zu tun haben. Von ihnen würde er leben müssen.

Schon jetzt kamen ihm Zweifel, ob er die latente Selbstverachtung, die damit verbunden war, aushalten könnte.

Der Peugeot quälte sich die kaum befestigte Schotterstraße hinauf.

Merkwürdigerweise stand das schmiedeeiserne Gittertor weit offen. Dabei hatte ihm Elfi Roland umständlich erklärt, mit welchem der vielen Schlüssel er das Tor aufschließen müsste.

Als er die letzten beiden Serpentinen des nun mit Beton befestigten Weges hinauffuhr, sah er, dass alle taubenblauen Fensterläden geöffnet waren. Elfi Roland hatte nichts davon erzählt, dass noch jemand im Haus wohnen sollte. Vielleicht war es die Putzfrau.

Während er gerade einen Schlüssel an der Haustür probierte, wurde diese plötzlich von innen aufgerissen. Er schaute in zwei strahlende bernsteinfarbene Augen unter einer fast helmartigen blonden Kurzhaarfrisur.

»Hallo Herr Borsum, ich bin Isabela, willkommen auf der Insel«, sagte sie mit akzentfreier, etwas heiserer Stimme. Sie schenkte ihm ein breites Lächeln ihrer schönen Zähne, die genau in der Mitte durch eine attraktive Lücke geteilt waren.

»Ich wusste gar nicht ...«, stammelte Jan für seine Verhältnisse ungewohnt verwirrt.

»Ich habe heute Morgen zufällig mit Herrn Roland telefoniert«, unterbrach sie ihn, »und dabei erfahren, dass Sie erst einmal hier wohnen sollen. Normalerweise muss ich nur alle vier Wochen nach dem Rechten sehen. Wenn Sie meine Hilfe brauchen, müssen Sie anrufen oder zu uns kommen. Isabela Balke«, stellte sie sich vor.

»Jan Borsum«, erwiderte Jan förmlich, während sie ihm einen Zettel in die Hand drückte. Darauf stand eine Telefonnummer und eine Wegbeschreibung zu einem kleinen Bauernhaus zwischen Manacor und Felanitx.

»So, jetzt zeige ich Ihnen erst mal das Haus«, beschloss sie energisch und ging voraus.

Sie war mittelgroß und hatte eine schlanke sportliche Figur. Über ihren ausgebleichten Jeans trug sie ein weißes Männerhemd, darunter ein braunes Top. Ihre hellbraunen spanischen Stiefel waren völlig ausgelatscht, was die Grazie, mit der sie sich vor ihm bewegte, seltsamerweise noch verstärkte.

Sie zeigte ihm alle Einzelheiten mit einer Selbstverständlichkeit, als wäre sie hier tatsächlich zu Hause.

Bei dem Rundgang stellte Jan mit Genugtuung fest, dass Elfi Roland sich im Inneren des Hauses offensichtlich umfassend durchgesetzt hatte, und dass sie zu Recht eine erfolgreiche Innenarchitektin war.

In Beton gefasste Kieselsteinböden, helle Marès-Wände, gemauerte Regale. Alle Materialien -viel Stein und Holz- entsprachen dem klaren einfachen mallorquinischen Rustikalstil. Jan hatte selten einen größeren Gegensatz zwischen dem Inneren und dem Äußeren eines Hauses gesehen.

Während er diesem Gedanken noch nachhing, drückte ihm Isabela die Hand, sagte »Auf bald«, ging zu ihrem verrosteten roten R4 und fuhr den Weg hinunter

* * *

5.