Orientierung in den Fluten: Recherchieren mit Social Media - Nick Lüthi - E-Book

Orientierung in den Fluten: Recherchieren mit Social Media E-Book

Nick Lüthi

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Beschreibung

Kapitel aus dem Band 'Recherche im Netz' Recherche ist eines der wichtigsten Handwerkszeuge der journalistischen Praxis. Doch wie recherchiert man richtig? Welche Techniken muss man beherrschen – speziell bei der Recherche im Netz? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gilt es zu beachten? Wie fundiert sind die Suchergebnisse von Google und anderen Suchmaschinen? Wie geht man mit Leaking und Fakes um? Welches Recherchepotential birgt das Soziale Netz? Wie funktionieren Crowdfounding, Crowdsourcing und Crossborder-Reporting, welche Rolle können diese Herangehensweisen in Zukunft spielen? Und: Worin besteht die Herausforderung für die demokratische Öffentlichkeit in der modernen Mediengesellschaft? Diese und weitere fragen werden in diesem Band von Medienexperten, Juristen und Journalismusforschern erörtert und beantwortet.

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Seitenzahl: 26

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Nick Lüthi

Orientierung in den Fluten: Recherchieren mit Social Media

Europa Verlag AG Zürich

Inhaltsübersicht

ORIENTIERUNG IN DEN FLUTEN: RECHERCHIEREN MIT SOCIAL MEDIA1. EINLEITUNG2. FALLBEISPIELE2.1 Grundlagen: Social Media als permanenter Begleiter2.2 Monitoring: problematischer Zufallsfund2.3 Suche: Finde die richtige (oder die falsche) Person2.4 Verifizieren: User-generated Content auf dem Social-Media-Prüfstand3. TRITTSICHERHEIT GEWINNEN IN NEUER UMGEBUNG3.1 Grundlagen: Die Instrumente kennen und richtig nutzen3.2 Dossierpflege: Das Fangnetz ist immer ausgelegt3.3 Suchen: (Gemeinsam) die Nadel im Heuhaufen finden3.4 Verifizieren: Habe ich gefunden, was ich gesucht habe?4. FAZITAUTOREN UND HERAUSGEBERHERAUSGEBER UND KONTAKTKontakte

NICKLÜTHI

ORIENTIERUNG IN DEN FLUTEN: RECHERCHIEREN MIT SOCIAL MEDIA

KURZZUSAMMENFASSUNG

»Ein Journalist ohne Twitter-Account kommt mir langsam vor wie jemand ohne Telefon«, sagte ORF-Moderator Armin Wolf 2012. In der Tat: Social Media sind aus dem Berufsalltag von Journalisten nicht mehr wegzudenken; ob als Möglichkeit zur Promotion der eigenen Arbeit, als Diskussionsplattform oder auch als Rechercheinstrument. Dem Bedeutungsgewinn digital vermittelter (Echtzeit-)Kommunikation für den Journalismus liegt eine breitere gesellschaftliche Entwicklung zugrunde: Das Internet hat sich heute in nahezu sämtliche Lebensbereiche hineingefressen. Allein deshalb kann der Journalismus nicht umhin, sich mit den digitalen Lebenswelten zu befassen. Für die Recherche bieten Social Media neue Mittel und Wege an. Dabei gilt es, neben den bekannten auch neue Spielregeln zu beachten. Dieses Kapitel bietet einen Einblick in die Praxis und diskutiert Tücken und Fallstricke der Recherche mit Social Media.

LERNZIELE

Bedeutung von Social Media als Rechercheinstrument verstehen.

Anhand konkreter Beispiele den Mehrwert von Social Media bei einer journalistischen Recherche erfassen.

Tücken und Fallstricke der Recherche mit Social Media richtig einschätzen lernen.

1.EINLEITUNG

Zählten früher das Telefon und die offenen Ohren überhaupt zu den unverzichtbaren Rechercheinstrumenten des Journalisten, so sind in der Zwischenzeit Facebook und Twitter dazugekommen. Social Media haben die Recherchevoraussetzungen im Journalismus um eine bedeutende Dimension erweitert: Was noch vor wenigen Jahren erst nach ein paar Gesprächen zu erfahren war, kriegt man heute oft auf dem Silbertablett serviert. Das macht die Arbeit nicht etwa leichter, sondern anspruchsvoller und heikler: Wer sagt wem was mit welchem Interesse? Und ist der Absender auch tatsächlich derjenige, als der er sich ausgibt? Das sind zwar keine neuen Fragen, aber sie stellen sich bei Recherchen mit Social Media umso dringlicher, weil sich neue und effizientere Möglichkeiten zur Täuschung und Beeinflussung bieten. Wer die Umgangsformen im Web und auch die Tücken und Fallstricke kennt, kann für seine Arbeit als Journalist daraus großen Nutzen ziehen.

 

Im Umgang mit Social Media stellt sich eine ganze Reihe handwerklicher und berufsethischer Fragen, die bislang erst rudimentär geklärt sind und sich nicht in jedem Fall über eine Analogie zu anderen Rechercheformen ableiten lassen. Zwar hat sich im Alltag ein Modus Operandi etabliert, aber verbindliche Standards und Spielregeln fehlen. In der journalistischen Praxis führt dies regelmäßig zu Verunsicherung – und im besseren Fall zur gemeinsamen Suche nach Lösungen.