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Im uralten Raumschiff - sie suchen das Vermächtnis der Barayen Die Menschheit im Jahr 1217 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 4804 alter Zeit - ist an mehreren Stellen des Kosmos in Ereignisse verwickelt, die auf den ersten Blick zwar nichts miteinander zu tun haben, in Wirklichkeit aber in enger Beziehung stehen: im Arresum, der Minus-Seite des Universums, ebenso wie in der heimatlichen Milchstraße. Im Solsystem erreicht die Todesstrahlung vom Mars von Tag zu Tag eine größere Ausdehnung; wer in ihren Bann kommt, muss sterben. Illusionen verunsichern die Menschen, und das Mondgehirn NATHAN geht merkwürdigen Tätigkeiten nach. Seit einiger Zeit sorgen darüber hinaus die mysteriösen Waren der Hamamesch in den Magellanschen Wolken und in der Milchstraße für Probleme. Perry Rhodan und seine Begleiter operieren mit drei Rochenschiffen der Ayindi auf der "anderen Seite" des Universums. Im Nihhat-Nebel stießen die Galaktiker auf das Volk der Barrayd und erhielten von diesen neue Informationen. Die Terraner eroberten ein Kristallschiff und entdeckten einen Werftplaneten; sie erhielten Informationen von "gefangenen" Kommandanten der Abruse; sie entkamen einer "Eising"-Attacke und der Wunderwaffe Eventail. Perry Rhodan will nun aber weitere Erkenntnisse über das System der Abruse gewinnen. Die Unsterblichen fliegen erneut die Enklave der humanoiden Barrayd an, wo sie einen unerwarteten Bekannten treffen - es ist DER VERBÜNDETE ...
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Seitenzahl: 121
Veröffentlichungsjahr: 2013
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Nr. 1730
Der Verbündete
Im uralten Raumschiff – sie suchen das Vermächtnis der Barayen
von Susan Schwartz
Die Menschheit im Jahr 1217 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 4804 alter Zeit – ist an mehreren Stellen des Kosmos in Ereignisse verwickelt, die auf den ersten Blick zwar nichts miteinander zu tun haben, in Wirklichkeit aber in enger Beziehung stehen: im Arresum, der Minus-Seite des Universums, ebenso wie in der heimatlichen Milchstraße.
Im Solsystem erreicht die Todesstrahlung vom Mars von Tag zu Tag eine größere Ausdehnung; wer in ihren Bann kommt, muss sterben. Illusionen verunsichern die Menschen, und das Mondgehirn NATHAN geht merkwürdigen Tätigkeiten nach. Seit einiger Zeit sorgen darüber hinaus die mysteriösen Waren der Hamamesch in den Magellanschen Wolken und in der Milchstraße für Probleme.
Perry Rhodan und seine Begleiter operieren mit drei Rochenschiffen der Ayindi auf der »anderen Seite« des Universums. Im Nihhat-Nebel stießen die Galaktiker auf das Volk der Barrayd und erhielten von diesen neue Informationen. Die Terraner eroberten ein Kristallschiff und entdeckten einen Werftplaneten; sie erhielten Informationen von »gefangenen« Kommandanten der Abruse; sie entkamen einer »Eising«-Attacke und der Wunderwaffe Eventail.
Isouder – Ein immuner Barrayd auf seinem gefährlichsten Flug durch die Todeszone.
Mila und Nadja Vandemar – Die Vandemar-Zwillinge erkunden ein uraltes Raumschiff.
Perry Rhodan – Der Terraner nimmt Kurs auf ein neues Ziel.
Sirlis – Cheftechnikerin der Ayindi.
Alaska Saedelaere
Vorwürfe
»Perry Rhodan, wir erwarten dich und deine Freunde umgehend im Konferenzsaal unseres Technikzentrums«, erklang die Stimme der Cheftechnikerin Sirlis. Das Holo zeigte eine sehr große, grobknochige Ayindi, die nur aus miteinander verbundenen Kanten und Ecken ohne Fleisch zu bestehen schien.
»Das hatten wir gerade vor«, sagte Rhodan, durch den autoritären Klang in der Stimme der Ayindi leicht gereizt. »Nur ein wenig Geduld, immerhin sind wir gerade erst mal angekommen ...«
»Ihr seid bereits vor zwei Tagen eingetroffen, habt uns die Überreste der TYRONA hingeworfen und seid sofort weitergeflogen«, unterbrach ihn Sirlis unwirsch. »Für ein derartiges Verhalten habe ich nicht viel übrig.«
»Darüber haben wir uns bereits vor zwei Tagen unterhalten«, konterte Rhodan ebenso ungehalten. »Und ich verbitte mir derartige Vorhaltungen!«
Die Cheftechnikerin schaltete daraufhin einfach ab, ihr Holo verschwand.
Michael Rhodan musste unwillkürlich über den finsteren Blick seines Vaters schmunzeln. »Offensichtlich entwickeln die Ayindi uns gegenüber ein Eltern-Kinder-Verhältnis wie unser Freund Tolotos«, sagte er. »Allerdings auf etwas sehr autoritäre Weise.«
»Das fehlte noch, dass wir von den Ayindi adoptiert würden«, brummte Perry Rhodan.
*
Der Grund des Streits war völlig banal, aber geradezu typisch für das Verhältnis zwischen den Galaktikern und den Ayindi.
Während ihres Flugs zurück ins Aariam-System waren die Zellaktivatorträger übereingekommen, über den Passageplaneten Bannal einen Abstecher ins Parresum zur BASIS zu unternehmen. Zum einen wollte Rhodan sich über die derzeitige Lage dort informieren, zum anderen sollten die 150 Beausoleils der Einsatzgruppe zurückgebracht werden. Obwohl die 45 bis 50 Tage noch längst nicht überschritten waren, sollten die Menschen nicht unnötig dem lebensfeindlichen Einfluss der Minusseite ausgesetzt werden. Im Augenblick waren keine »Enterkommandos«, Erkundungsflüge oder Ähnliches geplant, bei denen eine größere Truppe erforderlich war; daher sollten sich alle erst einmal eine Ruhepause gönnen.
Die Ayindi protestierten heftig gegen Rhodans Ankündigung, zuerst zur BASIS zu fliegen, und machten den Galaktikern schwere Vorwürfe, nur in ihren eigenen Interessen zu handeln.
»Die Sicherheit meiner Leute hat Vorrang vor allem anderen«, hatte Perry Rhodan die Vorhaltungen abgeschmettert. »Auf einen Tag hin oder her kommt es nicht an.«
Als »Trost« überließ er den Ayindi – genauer: deren Robotern – das im Schlepptau mitgeführte Segment der vom Kristall-Eising zerstörten TYRONA. Damit hatten sie ausreichend Beschäftigung, bis er zurückkehrte und Bericht erstattete.
An Bord der BASIS hatte es keine besonderen Vorkommnisse gegeben. Damit keine Unzufriedenheit und Langeweile aufkam, wurden regelmäßig Erkundungsflüge unternommen und verschiedene Scheinmanöver gestartet. Trotz gründlicher Untersuchungen und Reparaturarbeiten konnte der BASIS kein gutes Zeugnis mehr ausgestellt werden. Es gab zwar keine gravierenden Mängel oder Schäden, dennoch machten sich allmählich überall Materialermüdungserscheinungen bemerkbar.
Sie wird eben alt und müde, dachte Perry Rhodan bei sich, es wird Zeit für den Ruhestand.
Ein unbehagliches Gefühl beschlich ihn, wenn er dabei an die Hamiller-Tube dachte. Was mochte dann aus ihr werden?
Nachdem die Beausoleils abgesetzt und die Berichte untereinander ausgetauscht waren, kehrten die beiden Rochenschiffe am 12. September 1217 NGZ wieder ins Arresum zurück. Rhodans Hoffnung, freundlicher begrüßt zu werden, wurde enttäuscht; die Ayindi zeigten sich äußerst nachtragend und machten weiterhin keinen Hehl daraus, dass sie die Galaktiker gerade mal als Verbündete duldeten. Als Freunde würden sie die Menschen wohl niemals akzeptieren, wobei dies auch von der Seite der Terraner aus nur schwer vorstellbar war. Eine Ausnahme bildete nur Moira, die wohl durch ihren langen Aufenthalt im Parresum aufrichtigen Gefallen an den Galaktikern gefunden hatte. Möglicherweise lag dies aber daran, dass sie von ihrem eigenen Volk zur Außenseiterin, geradezu zur Verräterin gestempelt worden war. Sie steckte in der frustrierenden Lage, nirgendwo mehr dazuzugehören und keine Heimat mehr zu besitzen.
*
Die Stimmung im ayindischen Konferenzraum war entsprechend gespannt, als sich die Galaktiker und die Ayindi versammelten. Es gab keine Unterhaltungen, allerdings auch keine halblauten Bemerkungen, die einen Streit provozieren sollten.
Die Zellaktivatorträger ließen sich auf einer Seite des großen Tischovals nieder, die Ayindi gegenüber. Der Tisch war völlig leer, es wurden nicht einmal Getränke angeboten.
Die Cheftechnikerin Sirlis eröffnete die Konferenz.
»Unsere Zusammenkünfte haben niemals einen erfreulichen Grund«, begann sie. »Solange wir keine Lösung im Kampf gegen die Abruse gefunden haben, wird es nichts Positives zu besprechen geben. Allerdings sollte unsere Zusammenarbeit nicht zusätzlich erschwert werden.«
»Wodurch?«, fragte Perry Rhodan direkt, um einer längeren Rede vorzubeugen.
Er hatte keinerlei Verlangen, sich wieder in einer endlosen und fruchtlosen Diskussion mit den Ayindi auseinander zu setzen und sich ihre Tiraden anhören zu müssen.
»Deine Naivität übertrifft noch deine Sorglosigkeit«, gab Sirlis zurück. »Ihr habt nun bereits das zweite Rochenschiff vernichtet. Das können wir nicht hinnehmen!«
»Was könnt ihr nicht hinnehmen?«, fragte Atlan verblüfft. Da er das Kommando des havarierten Schiffs innegehabt hatte, fühlte er sich direkt angegriffen. »Wir haben euch extra ein Stück der TYRONA mitgebracht, damit ihr es analysieren könnt.«
»Solche Vorfälle sollten von vornherein durch euer Verhalten vermieden werden«, fuhr Sirlis fort. »Es geht hier nicht um das Material, sondern darum, wie sorglos und leichtfertig ihr mit den Schiffen umgeht! Weil ihr euch immun gegen die Strahlung der Abruse glaubt, fliegt ihr bedenkenlos direkt in ihr Zentrum hinein. Ist euch denn nicht klar, dass ihr damit nicht nur euch, sondern auch uns unnötig gefährdet?«
»Und ihr gefährdet uns, indem ihr uns abgespeckte Versionen eurer Schiffe zur Verfügung stellt, mit denen wir gegen die Angriffe der Abruse keine Chance haben!«, warf Reginald Bull zornig ein. »Sämtliche Vorfälle sind nur auf den Umstand zurückzuführen, dass wir nicht genügend ausgerüstet sind! Mit den entsprechenden Waffen hätten wir die TYRONA vermutlich nicht aufgeben müssen! Ihr glaubt nach wie vor, dass wir im Vergleich zu euch unterentwickelt sind, und begründet das mit unseren Unfällen – dabei liegt das nur an unserer Ausrüstung. Und das ist zu wenig gegen die Abruse!«
Für einen Moment herrschte Stille, in der das tiefe, drohende Grollen in Bulls Stimme nachhallte. Jeder schien abzuwarten, wie sich die Diskussion weiterentwickeln mochte. Reginald Bulls Argument hatte Gewicht, und die Art und Weise, wie er es vorgebracht hatte, ließ keinen Zweifel darüber offen, dass er mit seiner Geduld am Ende war.
Es kam nicht oft vor, dass er so in Zorn geriet, meistens polterte er nur lautstark. Wenn es aber einmal so weit war, hielt sich vorsorglich jeder in seiner Umgebung mit Kommentaren oder gar Widersprüchen zurück.
»Darüber haben wir längst nachgedacht«, sagte Sirlis schließlich. Selbst der Ayindi schien die extreme Anspannung bewusst geworden zu sein; sie lenkte ein. »Die CIRIAC ist ein Beweis dafür. Außerdem haben wir bereits ein Schiff als Ersatz für die TYRONA bereitgestellt, das ebenfalls aufgerüstet wurde, und der Ersatz für die CADRION ist in Arbeit. Doch ich betone es nochmals: Wir waren von Anfang an durch euer Verhalten davon überzeugt, dass ihr eine zu sorglose und draufgängerische Einstellung habt, deshalb konnten wir euch nicht unsere gesamte Technik zur Verfügung stellen!«
Das war nicht korrekt; alle wussten es. Anfangs hatten die Ayindi nämlich nur behauptet, es liege an den »unterentwickelten« Galaktikern. Aber keiner sagte etwas dazu.
Wiederum trat eine kurze Stille ein. Manche sahen zu Reginald Bull, doch er schwieg. Sein Gesichtsausdruck zeigte Gelassenheit.
»Nun, das sollte jetzt ein für alle Mal geklärt sein«, sagte Perry Rhodan ruhig.
Er hatte bis jetzt still zugehört und fand es an der Zeit, endlich zur Sache zu kommen. »Wir sollten uns nicht dauernd darüber streiten, ob wir euch ebenbürtig sind oder nicht. Wir brauchen uns weder zu erklären noch zu rechtfertigen. Verluste sind unvermeidbar in einer kriegerischen Auseinandersetzung. Wir sind hier, und ihr braucht uns. Reden wir über das weitere Vorgehen gegen die Abruse.«
Vorschläge
»Wir haben uns inzwischen mit dem vom Kristall-Eising befallenen Segment der TYRONA befasst«, fuhr Sirlis fort, als habe es ein paar Minuten zuvor überhaupt keinen Streit gegeben. Ihre raue Stimme nahm einen unpersönlichen, sachlichen Tonfall an. »Ihr habt davon gesprochen, dass sie von einem so genannten Kristallfächer eingehüllt wurde.«
»Ja«, nickte Atlan. »Wir nennen dieses Phänomen Eventail. Wir befanden uns in einem Zwei-Planeten-System, dessen Sonne wohl als Energiequelle für Schneeflocken dient. Bevor wir uns jedoch zurückziehen konnten, breitete sich plötzlich von dem zweiten Planeten fächerförmig ein grelles Kristallfeld in rasender Geschwindigkeit aus, das uns einhüllte, noch bevor wir etwas unternehmen konnten. Diese Kristalle begannen umgehend mit der Zersetzung der Schiffshülle, und das Eising breitete sich rasch aus. Wir konnten unsere Mannschaft auf der zweiten Kristallwelt gerade noch rechtzeitig absetzen, aber keine Hilfe mehr holen. Wir mussten das Schiff verlassen. Wir hatten keine Chance, das Eising aufzuhalten.«
»Die Killerkristalle, die dieses Eising auslösen, strahlen auf einer fünfdimensionalen Frequenz, die uns absolut unbekannt ist«, verkündete Sirlis. »Wir können nicht feststellen, wie die Kristalle sich entwickeln oder wodurch die Strahlung ausgelöst wird. Wir wissen nur, dass diese spezielle Strahlung verantwortlich für die Zersetzung ist.«
»Gibt es keine Möglichkeit, diese Frequenz so zu stören, dass die Kristallstrahlung nicht mehr zersetzend wirkt?«, fragte Myles Kantor.
»Mit unseren ... normalen Mitteln nicht«, gestand die Ayindi. »Wie gesagt, diese Frequenz ist uns völlig unbekannt. Aber es gibt vielleicht eine andere Möglichkeit, an der wir bereits arbeiten.«
Sie erzeugte in der Mitte des Tischs ein Simulations-Holo: Rot gefärbte Killerkristalle, die ein Schiff vereisten, wurden von einer anderen, blau gefärbten Kristallstrahlung angegriffen und zersetzt, bevor die Schäden irreparabel wurden.
»Wir nennen sie Killer-Killerkristalle«, erläuterte die Cheftechnikerin. »Dies ist zunächst nur eine Simulation, wir sind noch nicht so weit, es am Segment der TYRONA zu testen.«
»Können dadurch möglicherweise bereits vereiste große Objekte befreit werden?«, fragte Myles Kantor leicht erregt.
Er dachte natürlich sofort an die unzähligen Kristallwelten des Arresums, an die Möglichkeit, diesem düsteren, kalten und leeren Universum wieder das Leben zurückzugeben. Und vielleicht das Solsystem zu retten, die zunehmende Kristallisierung des Mars aufhalten zu können.
»Hierüber sollten wir noch nicht einmal Spekulationen anstellen«, antwortete Sirlis vorsichtig. »Wir wollen nicht in Euphorie geraten, nur weil wir eine winzige Chance entdeckt haben. Es ist nicht gesagt, dass grundsätzlich alle Killerkristalle auf derselben Frequenz strahlen und daher von den unseren angegriffen werden können. Hart gesagt: Diese Möglichkeit ziehen wir gar nicht erst in Erwägung. Wir können aber wohl davon ausgehen, dass die meisten, wenn nicht alle Eventail-Kristalle, wie ihr sie nennt, damit gestoppt werden könnten.«
Perry Rhodan sah zu Atlan und runzelte die Stirn. Der Arkonide erwiderte den Blick und nickte langsam.
»Habt ihr dabei auch an den Schneeball-Effekt gedacht?«, erkundigte sich Rhodan laut.
Diese Äußerung dämpfte Kantors Begeisterung abrupt. Er hatte die Konsequenz in der ersten Hoffnung nicht bedacht, aber er fand schnell aus der Wunschvorstellung zu seinem nüchternen Verstand zurück.
»Was wir damit meinen, ist die mögliche Umkehrreaktion nach einer erfolgreichen Anwendung. Habt ihr an diese Konsequenz gedacht?«, unterstrich er Rhodans Frage.
»Das haben wir«, sagte Sirlis.
Sie erzeugte eine weitere Simulation auf der beängstigend deutlich gemacht wurde, wie sich die Kristalle weiterentwickelten. Ähnlich wie bei einer biologischen Kriegführung mit Bakterien waren diese Kristalle hier nicht hundertprozentig kontrolliert eingesetzt worden.
Nachdem die ursprüngliche Aufgabe erfüllt war, breiteten sie sich in rasender Geschwindigkeit weiter aus, mutierten – und setzten das Zerstörungswerk der ursprünglichen Killerkristalle fort. Die Vernichtung ging nicht so sekundenschnell voran wie bei den ursprünglichen Killerkristallen, doch das Endergebnis blieb dasselbe. Sämtliche Materie wurde in ihre kristallinen Bestandteile zerlegt.
»Und dagegen könnten nur Killerkiller-Killerkristalle helfen, gegen die wir wiederum Killer-Killerkiller-Killerkristalle brauchen ...«, murmelte Myles Kantor.
»So ist es«, stimmte Sirlis zu. »Wir müssen noch einen Weg finden, diese Kristalle absolut unter Kontrolle zu bekommen. Genauer: irgendeine Schaltung einzubauen, die zur Selbstvernichtung führt, sobald das Angriffsziel nicht mehr vorhanden ist.«
»Wie wollt ihr das anstellen?«, fragte Atlan; es war keine richtige Frage, sondern eher der deutliche Ausdruck von Zweifel.
Der weißhaarige Arkonide ließ sich niemals von dem schmalen Lichtstreifen am Horizont verführen: Er hielt sich stets so lange zurück, bis er sicher sein konnte, dass es sich nicht um ein Irrlicht handelte.
»Wir finden einen Weg«, behauptete die Cheftechnikerin zuversichtlich. »Nach eurem nächsten Einsatz werden wir so weit sein. Durch das Segment der TYRONA haben wir genügend Möglichkeiten für Tests. Und vergesst nicht, unsere Technik beruht teilweise auch auf kristalliner Basis. Wir haben den Umgang mit Kristallen gelernt. Ich bin sicher, dass wir die Kristalle mit der entsprechenden Programmierung züchten können.«
»Die Zeit drängt«, gab Atlan zu bedenken. »Trotzdem ist größte Vorsicht geboten.«
Die Ayindi ließ sich nicht anmerken, ob sie diese Mahnung kränkte oder nicht. Es sah so aus, als habe Sirlis ihre persönlichen Ansichten und Gefühle in diesem Moment völlig zurückgestellt.
»Unsere besten Leute arbeiten daran, unterstützt von unserer Technik«, sagte sie. »Wir erfüllen unsere Aufgabe wie seit Jahrmillionen.«
Damit sprach sie indirekt einen Dank an die Galaktiker aus, ohne die es wohl kaum möglich geworden wäre, dem Ursprung der Abruse auf die Spur zu kommen.
Perry Rhodan lächelte nur still in sich hinein.
*
Zum ersten Mal seit der Rückkehr ins Aariam-System löste sich die Spannung zwischen ihnen. Die Galaktiker lockerten ihre Haltung und lehnten sich in den Sesseln bequem zurück. Die Ayindi änderten ihre Haltung nicht, aber Sirlis beauftragte einen Servo, für Erfrischungsgetränke zu sorgen.