Perry Rhodan 1775: Kommando Gonozal - Susan Schwartz - E-Book

Perry Rhodan 1775: Kommando Gonozal E-Book

Susan Schwartz

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Beschreibung

Die Phasenspringer in Not - Perry Rhodan schickt rasche Hilfe In der kleinen Galaxis Hirdobaan, rund 118 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt, spitzt sich im Herbst 1220 Neuer Galaktischer Zeitrechnung die Situation zu. Ein seit über tausend Jahren existierendes System gerät ins Wanken - und schuld daran sind Menschen aus der Milchstraße. Millionen von Galaktikern kamen nach Hirdobaan, auf der Suche nach dem Imprint. Und als sie ihn erhielten, verschwanden sie spurlos. Sie landeten in Endreddes Bezirk, auf Planeten im abgeschotteten Zentrum der Galaxis. Unter ihnen sind die so genannten Phasenspringer, die zwischen Endreddes Bezirk und der "Außenwelt" oszillieren. Niemand weiß bislang, welcher Einfluss dafür verantwortlich ist, und niemand kennt die Hintergründe des Ganzen. Mit Hilfe der Cryper-Rebellen besetzen die Galaktiker von der BASIS den Planeten Borrengold und nehmen die Handelsfürsten der Hamamesch fest. Damit, so hofft Perry Rhodan, hat er ein Faustpfand in den Händen, das ihm hilft, die dreißig Millionen Galaktiker freizubekommen. Währenddessen geraten die Phasenspringer in Endreddes Bezirk immer mehr in Bedrängnis, und Perry Rhodan beschließt, Hilfe zu schicken: Dabei handelt es sich um das KOMMANDO GONOZAL ...

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Veröffentlichungsjahr: 2013

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Nr. 1775

Kommando Gonozal

Die Phasenspringer in Not – Perry Rhodan schickt rasche Hilfe

von Susan Schwartz

In der kleinen Galaxis Hirdobaan, rund 118 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt, spitzt sich im Herbst 1220 Neuer Galaktischer Zeitrechnung die Situation zu. Ein seit über tausend Jahren existierendes System gerät ins Wanken – und schuld daran sind Menschen aus der Milchstraße.

Millionen von Galaktikern kamen nach Hirdobaan, auf der Suche nach dem Imprint. Und als sie ihn erhielten, verschwanden sie spurlos. Sie landeten in Endreddes Bezirk, auf Planeten im abgeschotteten Zentrum der Galaxis.

Unter ihnen sind die so genannten Phasenspringer, die zwischen Endreddes Bezirk und der »Außenwelt« oszillieren. Niemand weiß bislang, welcher Einfluss dafür verantwortlich ist, und niemand kennt die Hintergründe des Ganzen.

Mit Hilfe der Cryper-Rebellen besetzen die Galaktiker von der BASIS den Planeten Borrengold und nehmen die Handelsfürsten der Hamamesch fest. Damit, so hofft Perry Rhodan, hat er ein Faustpfand in den Händen, das ihm hilft, die dreißig Millionen Galaktiker freizubekommen.

Die Hauptpersonen des Romans

Atlan – Der Arkonide ist als Einziger außerhalb des Bezirks bei Bewusstsein.

Perry Rhodan – Der Terraner schickt den alten Freunden wichtige Unterstützung.

Homer G. Adams – Der ehemalige Hanse-Chef als treuer Diener Gomasch Endreddes.

Dao-Lin-H'ay – Die Kartanin wird freiwillig zur Phasenspringerin.

Schiller

1.

Demmyd-System, Schingo

16.10.1120 NGZ

»Wir brauchen dringend Unterstützung!«

Atlan war noch gar nicht richtig zu sich gekommen, als er diese Feststellung laut von sich gab.

Auf Perry Rhodans Stirn bildeten sich tiefe Furchen. Er hatte gehofft, dass sein Freund positive Informationen aus Endreddes Bezirk mitbringen würde.

»So kann es nicht weitergehen, Perry«, fuhr der unsterbliche Arkonide fort. Er richtete sich auf und wischte sich mit einer ungeduldigen Handbewegung, die seine innere Anspannung und Gereiztheit verdeutlichte, den Schweiß von der Stirn. Das Erwachen innerhalb der 13.01-Stunden-Frist war stets eine ungeheure Anstrengung, die durch die hektischen Aktivitäten in Endreddes Bezirk nicht gerade erleichtert werden konnte.

»Wir drehen uns ständig im Kreis. Das kostet nicht nur unsere Kräfte, sondern bringt uns auch in erhebliche Schwierigkeiten.«

»Gehe ich damit recht in der Annahme, dass du diesmal keine guten Nachrichten mitbringst?«, meinte Rhodan sarkastisch.

Atlan ging nicht darauf ein; er stand unter ständigem Zeitdruck, der ihn mehr und mehr belastete.

»Seit unserem letzten Treffen sind wir nicht viel weiter«, begann er seinen Bericht. »Tek befindet sich weiterhin in der Gewalt der Opera-Roboter, die Homer auf ihn gehetzt hat. Unser alter Hanse-Chef arbeitet nach wie vor in den Tiefenanlagen wie ein Verrückter daran, einen Durchbruch zu schaffen. Die Besatzungsmitglieder der GRIBBON werden regelmäßig von Operas am Fernkarussell Radio eins auf Prullwegg erwartet und ins Gefängnis abgeführt. Wir haben es inzwischen aufgegeben, sie zu befreien, weil wir uns nicht gleichzeitig auf alles konzentrieren können.

Es ist frustrierend genug, ständig Tek befreien zu müssen, und die Operas sind natürlich auch nicht auf Blödheit programmiert. Irgendwann werden sie uns der Reihe nach an den Karussells abpassen, und dann stecken wir in derselben Klemme wie Tek und die anderen. Wir kommen dadurch kaum voran; abgesehen davon, dass wir ständig gezwungen sind, unsere diversen Materiallager aufzustocken oder neue einzurichten, können wir innerhalb der wenigen Stunden die Suche nach der Schaltzentrale des Schirms um Endreddes Bezirk nicht fortsetzen.«

»Was ist mit den anderen Galaktikern?«, wollte der Terraner wissen.

»Die werden weiterhin in den Kantinen mental beeinflusst und sind viel zu lethargisch oder verwirrt, um uns unterstützen zu können«, antwortete der weißhaarige Arkonide. »Wir sind schon froh, wenn wir den einen oder anderen zur Nachrichtenübermittlung einsetzen können, wie zwischen mir und Tek geschehen.«

Er machte eine kurze Pause und seufzte dann tief. »Wir haben nicht mehr viel Zeit, Perry«, sagte er. »Uns muss etwas einfallen.« Dies sagte er allerdings in einem Tonfall, als hätte er längst einen Plan ausgearbeitet und wartete nun auf Zustimmung.

Rhodan stand auf und ging einige Schritte auf und ab. Außer ihnen beiden hielt sich derzeit niemand in der Zelle auf der Gefängniswelt Schingo auf.

»Ich weiß, worauf du hinauswillst«, sagte der Terraner schließlich. »Du weißt aber, dass ich das von niemandem verlangen kann. Vorausgesetzt, dass es überhaupt funktioniert.«

»Wie viele Möglichkeiten haben wir?«, entgegnete Atlan ruhig.

Perry Rhodan stieß ein kurzes, trockenes Lachen aus. »Wie viele gab es denn je?«, murmelte er.

*

Die Situation im Demmyd-System konnte derzeit als normal bezeichnet werden. Abgesehen von zwei, drei Dutzend Regenbogenschiffen der Fermyyd gab es keine Bedrohung. Der Rest der ehemals 1000 Einheiten umfassenden Flotte der Pantherwesen war nach Borrengold abkommandiert worden, um dort den von den Galaktikern in die Enge getriebenen und belagerten Maschtaren beizustehen.

Den Regenbogenschiffen gegenüber standen auf Seiten der Galaktiker die ATLANTIS, die MONTEGO BAY, die NJALA und zehn Kreuzer. Der Ferm-Kommandant Ten-Or-Too hielt die Galaktiker ständig beschäftigt. Ihm war sicher klar, dass er die Eindringlinge nicht wirklich bedrohen oder gar überwältigen konnte, aber er fügte auf seine Weise den Galaktikern Schaden zu, wo er nur konnte, verwickelte sie immer wieder aufs Neue in überraschende kleine Scharmützel und zog sich ebenso schnell wieder zurück.

Verluste gab es auf beiden Seiten so gut wie keine, die Verletzungen hielten sich in Grenzen. Ten-Or-Too legte es nicht auf große Opfer an, sondern auf die Zerrüttung seines Gegners, wollte ihn so lange beschäftigen, bis er endlich die Geduld verlieren und abziehen würde.

Die Galaktiker ihrerseits wären gern abgezogen, aber solange Atlan und Ronald Tekener dem Oszillationseffekt unterlagen und Phasenspringer waren, konnte das nicht in Betracht gezogen werden.

Doch das war das geringste Problem.

Die Hauptsorge betraf die Phasenspringer selbst. Bisher war nur Atlan in der Lage, nach ungefähr vier Stunden Anpassung – begleitet von heftigen Schweißausbrüchen und Körperzuckungen, die den Kampf, das Bewusstsein wiederzuerlangen, verrieten – zu erwachen und mit seinen Freunden zu sprechen.

Ronald Tekener war dazu nicht fähig; die regelmäßigen medizinischen Untersuchungen zeigten jedoch, dass auch seine physischen Kräfte sehr stark beansprucht wurden und die dreizehnstündige Phase der Bewusstlosigkeit ihm kaum eine Möglichkeit zur Regeneration bot. Zudem hatte er mehrmals Verletzungen erlitten, die umgehend behandelt werden mussten.

Die Opera-Roboter zeigten sich nicht gerade zimperlich im Umgang mit den ehemaligen Imprint-Outlaws: Wer nicht spurte, wurde entweder interniert oder gar erschossen, wie es mit Indra Priatar Jonos geschehen war.

Reginald Bull und die meisten anderen Phasenspringer waren bisher ohne Verletzungen davongekommen, doch Perry Rhodan konnte sich vorstellen, dass auch sie körperlich und seelisch sehr stark beansprucht waren. Atlan hatte vollkommen Recht: Sie brauchten Unterstützung.

»Theoretisch betrachtet ist das kein Problem«, setzte Perry Rhodan Atlans Gedanken nach einiger Zeit fort. »Auf der SIAMESE GIRL liegen noch die 48 unbenutzten Imprint-Würfel. Eine Untersuchung hat bisher nichts eingebracht, und von hier aus haben wir keine Chance, etwas zu unternehmen, solange Endreddes Bezirk abgeschirmt ist.«

»Tatsache ist, dass wir Rückendeckung brauchen, damit wir endlich die Suche aufnehmen können«, wiederholte Atlan. »Wir brauchen jemanden, der uns die Operas vom Hals schafft und unsere Ausrüstung verstärkt. Das geht nur von außen, Perry – von hier.«

Rhodan nickte. »Ich weiß, alter Freund, aber so einfach ist das nicht zu realisieren. Selbst gesetzt den Fall, wir finden genügend Freiwillige, die sich für dieses Himmelfahrtskommando zur Verfügung stellen, so bleibt der Plan nur graue Theorie, bis wir die Würfel ausprobiert haben. Wir können die Wirkung der Würfel nicht steuern, und damit haben wir eine Menge Unbekannte in unserer Gleichung. Wir wissen nicht einmal, an welchen Fernkarussells die Verstärkung für euch herauskommt.«

»Im schlimmsten Fall haben wir 48 Phasenspringer mehr, die von den Operas interniert oder – getötet werden«, zog der Arkonide die unangenehme Konsequenz. »Ich bin mir über die Risiken voll im Klaren, Perry. Aber es ist gegenwärtig unsere einzige Chance. Selbst mit unseren Zellaktivatoren können wir uns nicht mehr so regenerieren, dass wir nach jedem neuen Wechsel unsere vollen Kräfte zum Einsatz bringen können. Ich bemerke das nicht nur an mir, sondern auch an den anderen, beispielsweise an Bully. Du weißt, was für ein zäher Kerl er ist, aber selbst er beginnt allmählich zu ermüden. Das Risiko, dass wir einen Fehler machen und zu auffällig werden, steigt mit jeder neuen Oszillationsphase. Bisher hat uns nur das Chaos in Endreddes Bezirk davor bewahrt, entdeckt zu werden. Ich weiß, dass du dich vor der Verantwortung scheust, möglicherweise 48 Leute in den Tod zu schicken, aber diese Entscheidung solltest du den Freiwilligen überlassen.«

*

Letztlich, dachte Rhodan später bei sich, haben wir nicht die geringste Wahl. Atlan und die anderen können nicht mehr lange durchhalten. Es muss eine Entscheidung herbeigeführt werden.

Er setzte sich mit Dao-Lin-H'ay in Verbindung und schilderte ihr die Lage, in der sich die Phasenspringer befanden.

»Das ist doch gar keine Frage«, erklärte die Kartanin daraufhin, »ich fliege mit der NJALA sofort nach Borrengold und hole die Imprint-Würfel. Wenn es die einzige Möglichkeit ist, etwas zu erreichen, sollten wir sie nutzen. 48 Freiwillige zusätzlich für viele Millionen Gefangene, Perry – das ist ohnehin verschwindend wenig. Oder möchtest du lieber abwarten, bis die Phasenspringer alle tot sind?«

2.

Endreddes Bezirk

Kurz nachdem die NJALA zum Riffta-System abgeflogen war, war Atlans Frist abgelaufen, und er fand sich auf Level 1 vor einem der erloschenen Felder am Zielkarussell Point Gomasch am Nordpol des Planeten Schrett wieder. Aufatmend registrierte er, dass er noch nicht erwartet wurde. Ohne sich aufzuhalten, ging er durch das dunkelrote Feld nach Zonder-Myry und sah sich kurz darauf Reginald Bull und Fink Petticul gegenüber.

»Seid ihr in Ordnung?«, fragte Atlan ohne große Umschweife, und die beiden nickten. Er musterte Bull genauer. »So gut siehst du aber nicht aus«, bemerkte er.

Bull hob die Schultern. »Der Stress, der Stress ...«, meinte er leichthin. »Während du per Karussell spazieren gegangen bist, haben wir die Ausrüstung geholt.«

Er gab Atlan den OSS, einen so genannten Opera-Störsender, den wichtigsten Teil einer im Lauf der Zeit aus den Materiallagern selbst zusammengebastelten Ausrüstung. Jeder Phasenspringer hatte im Laufe der Zeit mehrere solcher geheimen Lager angelegt, damit jederzeit er selbst oder seine Freunde darauf zurückgreifen konnten. Der Verschleiß an diesen notdürftig konstruierten Geräten war groß; so manches Lager war auch von anderen Galaktikern ausgehoben worden, um es für die Reparaturen zu verwenden.

Atlan berichtete den beiden Gefährten in Stichworten von seiner letzten Unterredung mit Perry Rhodan und schloss zuversichtlich, dass sie bald tatkräftige Unterstützung mit der entsprechenden Ausrüstung bekommen würden.

Noch während des Berichts stieß Fink Petticul ihn warnend an. »Da nähern sich Blau-Operas. Wir sollten machen, dass wir zu Tek kommen.«

Ronald Tekeners Zielpunkt war Petterssons Riff auf Bagotta. Der Smiler befand sich in einem Teufelskreis, da er jedes Mal, wenn er nach Ablauf der Frist in Endreddes Bezirk eintraf, von Opera-Robotern gefangen genommen und über das Fernkarussell nach Zimbag abgeführt wurde. Diese Operas standen unter Homer G. Adams' Befehl, was für Tek noch Glück im Unglück bedeutete; möglicherweise wäre er sonst, würden die Operas anderen Befehlen folgen, schon längst erschossen worden.

Bevor die Roboter auf die Phasenspringer aufmerksam werden konnten, traten sie durch das dunkelblaue Feld, das Level 3, also Zimbag, kennzeichnete. Sie verteilten sich sofort in verschiedene Richtungen und sicherten die Umgebung. Im Augenblick befand sich niemand in näherer Umgebung; in der Nähe des Regionalkarussells und des Trichterturms liefen mehrere Galaktiker ziellos umher, teilweise mit irgendwelchen merkwürdig aussehenden Geräten, die sie an bestimmten Stellen abluden, um sich dann anderswo mit längst ausgeschlachteten und funktionslosen Maschinenteilen zu beschäftigen. Es war ein tragischer Anblick. Atlan hatte mehrmals versucht, die Galaktiker zur Vernunft zu bringen, aber er konnte die mentale Barriere nicht durchdringen. Nachdem die Opera-Roboter anfingen, auf sein merkwürdiges Verhalten aufmerksam zu werden, musste er diese Versuche aufgeben; dennoch konnte er sich an diesen Anblick nicht gewöhnen.

Der Arkonide sah zur Seite, als er eine Hand auf seiner Schulter fühlte.

»Ich weiß, was in dir vorgeht«, sagte der rothaarige Terraner. »Ich fühle hilflosen Zorn und möchte alle Operas mit dem Zapfen voran in den Boden hauen. Aber es hat keinen Sinn, hier Energien zu verschwenden. Wir können den Menschen nur helfen, wenn wir in das Innere von Endreddes Bezirk gelangen und das Geheimnis aufdecken.«

»Kommt schon!«, rief Fink Petticul von der anderen Seite und winkte. »Der Weg ist frei!«

Obwohl von Ronald Tekener und seinen Bewachern im Augenblick keine Spur zu entdecken war, war es nicht schwer, ihm zu folgen: Die Operas nahmen jedes Mal denselben Weg zu den Tiefenanlagen hinab.