Peter Schlemihls wundersame Geschichte - Adelbert von Chamisso - E-Book

Peter Schlemihls wundersame Geschichte E-Book

Adelbert von Chamisso

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Beschreibung

Peter Schlemihl verkauft seinen Schatten an den Teufel im Tausch gegen eine unerschöpfliche Geldbörse (den Goldsack des Fortunatus). Doch er muss feststellen, dass ein Mann ohne Schatten von der menschlichen Gesellschaft gemieden wird. Die Frau, die er liebt, lehnt ihn ab, und er selbst verfängt sich in Schuldgefühlen. Als der Teufel ihm seinen Schatten im Tausch gegen seine Seele zurückgeben will, lehnt Schlemihl das Angebot ab und wirft zudem den nie versiegenden Geldbeutel weg. Doch es ist nicht so einfach, den Teufel loszuwerden, wenn man sich einmal mit ihm eingelassen hat... Die für Kinder gedachte Geschichte wurde viel gelesen, und die Figur wurde in vielen Ländern zu einer gängigen kulturellen Referenz. Die Menschen erinnerten sich im Allgemeinen besser an das Element des Schattens als an das Ende der Geschichte und vereinfachten Chamissos Lektion auf die Redewendung "verkaufe deinen Schatten nicht an den Teufel". Das jiddische Wort schlemiel – abgeleitet vom hebräischen shlumi'el – bezeichnet eine hoffnungslos inkompetente Person, einen Stümper. Folglich ist der Name ein Synonym für jemanden, der ein verzweifeltes oder dummes Geschäft abschließt. Ursprünglich bedeutete der Name: Freund Gottes, Theophilus.

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Adelbert von Chamisso

Peter Schlemihls wundersame Geschichte

PETER SCHLEMIHLS WUNDERSAME GESCHICHTE wurde zuerst veröffentlicht von Fouqué (Hrsg.), Nürnberg 1814.

Diese Ausgabe wurde aufbereitet und herausgegeben von

© apebook Verlag, Essen (Germany)

www.apebook.de

1. Auflage 2021

V 1.0

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.d-nb.de abrufbar.

 

ISBN 978-3-96130-429-5

Buchgestaltung: SKRIPTART, www.skriptart.de

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An meinen alten Freund Peter Schlemihl

Da fällt nun deine Schrift nach vielen Jahren

Mir wieder in die Hand, und - wundersam! -

Der Zeit gedenk ich, wo wir Freunde waren,

Als erst die Welt uns in die Schule nahm.

Ich bin ein alter Mann in grauen Haaren,

Ich überwinde schon die falsche Scham,

Ich will mich deinen Freund wie ehmals nennen

Und mich als solchen vor der Welt bekennen.

Mein armer, armer Freund, es hat der Schlaue

Mir nicht, wie dir, so übel mitgespielt;

Gestrebet hab ich und gehofft ins Blaue,

Und gar am Ende wenig nur erzielt;

Doch schwerlich wird berühmen sich der Graue,

Daß er mich jemals fest am Schatten hielt;

Den Schatten hab ich, der mir angeboren,

Ich habe meinen Schatten nie verloren.

Mich traf, obgleich unschuldig wie das Kind,

Der Hohn, den sie für deine Blöße hatten. -

Ob wir einander denn so ähnlich sind?! -

Sie schrien mir nach: Schlemihl, wo ist dein Schatten?

Und zeigt ich den, so stellten sie sich blind

Und konnten gar zu lachen nicht ermatten.

Was hilft es denn! man trägt es in Geduld,

Und ist noch froh, fühlt man sich ohne Schuld.

Und was ist denn der Schatten? möcht ich fragen,

Wie man so oft mich selber schon gefragt,

So überschwenglich hoch es anzuschlagen,

Wie sich die arge Welt es nicht versagt?

Das gibt sich schon nach neunzehn Tausend Tagen,

Die, Weisheit bringend, über uns getagt;

Die wir dem Schatten Wesen sonst verliehen,

Sehn Wesen jetzt als Schatten sich verziehen.

Wir geben uns die Hand darauf, Schlemihl,

Wir schreiten zu, und lassen es beim Alten;

Wir kümmern uns um alle Welt nicht viel,

Es desto fester mit uns selbst zu halten;

Wir gleiten so schon näher unserm Ziel,

Ob jene lachten, ob die andern schalten,

Nach allen Stürmen wollen wir im Hafen

Doch ungestört gesunden Schlafes schlafen.

Inhaltsverzeichnis

Peter Schlemihls wundersame Geschichte

An meinen alten Freund Peter Schlemihl

I

II

III

IV

V

VI

VII

VIII

IX

X

XI

Eine kleine Bitte

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Zu guter Letzt

I

 

 

Nach einer glücklichen, jedoch für mich sehr beschwerlichen Seefahrt, erreichten wir endlich den Hafen. Sobald ich mit dem Boote ans Land kam, belud ich mich selbst mit meiner kleinen Habseligkeit, und durch das wimmelnde Volk mich drängend, ging ich in das nächste, geringste Haus hinein, vor welchem ich ein Schild hängen sah. Ich begehrte ein Zimmer, der Hausknecht maß mich mit einem Blick und führte mich unters Dach. Ich ließ mir frisches Wasser geben, und genau beschreiben, wo ich den Herrn Thomas John aufzusuchen habe: - »Vor dem Nordertor, das erste Landhaus zur rechten Hand, ein großes, neues Haus, von rot und weißem Marmor mit vielen Säulen.« Gut. - Es war noch früh an der Zeit, ich schnürte sogleich mein Bündel auf, nahm meinen neu gewandten schwarzen Rock heraus, zog mich reinlich an in meine besten Kleider, steckte das Empfehlungsschreiben zu mir, und setzte mich alsbald auf den Weg zu dem Manne, der mir bei meinen bescheidenen Hoffnungen förderlich sein sollte.

Nachdem ich die lange Norderstraße hinaufgestiegen, und das Tor erreicht, sah ich bald die Säulen durch das Grüne schimmern - »also hier«, dacht ich. Ich wischte den Staub von meinen Füßen mit meinem Schnupftuch ab, setzte mein Halstuch in Ordnung, und zog in Gottes Namen die Klingel. Die Tür sprang auf. Auf dem Flur hatt ich ein Verhör zu bestehn, der Portier ließ mich aber anmelden, und ich hatte die Ehre, in den Park gerufen zu werden, wo Herr John - mit einer kleinen Gesellschaft sich erging. Ich erkannte gleich den Mann am Glanze seiner wohlbeleibten Selbstzufriedenheit. Er empfing mich sehr gut - wie ein Reicher einen armen Teufel, wandte sich sogar gegen mich, ohne sich jedoch von der übrigen Gesellschaft abzuwenden, und nahm mir den dargehaltenen Brief aus der Hand. - »So, so! von meinem Bruder, ich habe lange nichts von ihm gehört. Er ist doch gesund? - Dort«, fuhr er gegen die Gesellschaft fort, ohne die Antwort zu erwarten, und wies mit dem Brief auf einen Hügel, »dort laß ich das neue Gebäude aufführen.« Er brach das Siegel auf und das Gespräch nicht ab, das sich auf den Reichtum lenkte. »Wer nicht Herr ist wenigstens einer Million«, warf er hinein, »der ist, man verzeihe mir das Wort, ein Schuft!« »O wie wahr!« rief ich aus mit vollem überströmenden Gefühl. Das mußte ihm gefallen, er lächelte mich an und sagte: »Bleiben Sie hier, lieber Freund, nachher hab ich vielleicht Zeit, Ihnen zu sagen, was ich hiezu denke«, er deutete auf den Brief, den er sodann einsteckte, und wandte sich wieder zu der Gesellschaft. - Er bot einer jungen Dame den Arm, andere Herren bemühten sich um andere Schönen, es fand sich, was sich paßte, und man wallte dem rosenumblühten Hügel zu.

Ich schlich hinterher, ohne jemandem beschwerlich zu fallen, denn keine Seele bekümmerte sich weiter um mich. Die Gesellschaft war sehr aufgeräumt, es ward getändelt und gescherzt, man sprach zuweilen von leichtsinnigen Dingen wichtig, von wichtigen öfters leichtsinnig, und gemächlich erging besonders der Witz über abwesende Freunde und deren Verhältnisse. Ich war da zu fremd, um von alle dem vieles zu verstehen, zu bekümmert und in mich gekehrt, um den Sinn auf solche Rätsel zu haben.