Petronella Glückschuh Naturforschergeschichten - Dorothea Flechsig - E-Book

Petronella Glückschuh Naturforschergeschichten E-Book

Dorothea Flechsig

4,8

Beschreibung

Petronella, die kleine Tierforscherin, macht wieder außergewöhnliche Entdeckungen! Mit kindlichem Scharfsinn werden kleine und große Lebewesen untersucht. Petronella lässt Hühner bei sich überwintern, rettet eine Bienenkönigin und überrascht ihre Eltern mit Grillen im Wohnzimmer. Können Blutegel bei Knieschmerzen helfen? Und wo hat ein Maulwurf eigentlich seine Ohren? Bei Petronella ist immer etwas los! Hündin Kordel und Freundin Claudia sind natürlich wieder mit dabei.

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© 2014 Glückschuh Verlag Alle Rechte vorbehalten Einband Christian Puille, Illustrationen: Katrin Inzinger Satz: GGP Media GmbH, Pößneck eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Buch: ISBN 978-3-943030-23-5 eBook: ISBN 978-3-943030-24-2

www.glueckschuh-verlag.de

Inhalt

Die allerbeste Medizin

Hallo, Hansi!

Petronella zeigt dem Maulwurf die Welt

Nachtkonzert

Flieg, flieg Bienenkönigin

Wenn der Gockel am Morgen kräht

Wissenswertes über Bienen

Petronella ist ungefährso alt wie du!

Die allerbeste Medizin

„Ach du Schreck!“, das Geräusch kennt ­Petronella zu gut. Der alte Motor des Glückschuh-Kleinbusses brummt auf eine ganz eigene Art und Weise. Hastig watet Petronella durchs Wasser und versteckt sich unter der Steinbrücke. Erst beim Frühstück hatte ihr Vater ausdrücklich verboten, dass sie alleine im Bach herumkraxelt. Das Wasser sei zu frisch, sie könne sich erkälten oder an Scherben verletzen. Jetzt hält das Auto direkt auf der Brücke, und Petronella hört wie sich die Tür öffnet und Schritte näherkommen.

„Das ist Papa!“, erschreckt sich Petronella. „Hoffentlich sieht er mich nicht!“ Petronella fallen ihre Sachen ein, die verräterisch am Bachufer liegen.

„Komm sofort aus dem Wasser!“, hört sie seine tiefe Stimme von oben.

Ertappt! Petronella tut ganz überrascht und kriecht unter der Brücke hervor.

„Ah! Hallo, Papa! Ich war gerade auf dem Weg nach Hause.“

„Soso! Mittagessen steht auf dem Tisch! Aber los jetzt!“, befiehlt ihr Vater.

„Ja ja, ich sause wie der Wind!“ Petronella läuft schnurstracks zu ihrem Rad, setzt sich ins Gras und kämpft mit den Strümpfen, die sich gar nicht leicht über die nassen roten Füße ziehen lassen. Petronellas Vater fährt im Bus voraus.

Petronella schaut nachdenklich in ihren Eimer. „Zwei sind bestimmt zu wenig.“ Gerade als sie in ihre Turnschuhe schlüpfen will, entdeckt sie im Bach noch einen sehr großen, dunklen Blutegel.

„Na warte, dich hol ich auch noch!“ Sofort zieht sie ihre Strümpfe wieder aus, schlägt die Hosenbeine hoch und watet an das Wurmgetier heran.

Das ist gar nicht so einfach. Denn der Blutegel schlängelt sich mit Tempo davon und sucht sich die tiefste Stelle des Baches aus, um sich auf einem Stein auszuruhen. Je näher Petronella zu ihm kommt, umso höher steigt das Wasser an ihren Beinen. Ihre umgeschlagenen Hosenbeine sind schon nass und kleben an der Haut.

Doch sie braucht diesen Blutegel ganz dringend für ihre Oma Anneliese. Denn die leidet schon lange an Arthrose, ihr schmerzen die Kniegelenke. Und Petronella hatte am Morgen zufällig eine Frau im Radio gehört, die sagte: „Blutegel waren meine Wunderheiler! Dank dieser Würmer, bin ich wieder gesund!“

Zum Glück hat sie dieser Sendung aufmerksam gelauscht und zum Glück kennt sich Petronella gut aus und weiß immer, wo was zu finden ist.

Vorsichtig tastet sie sich mit den Fuß­zehen weiter an den Blutegel heran.

Sie ist nur noch zwei, drei Schritte entfernt, aber die Stelle ist einfach zu tief.

„Besser ist es, ich ziehe die Hose auch noch aus“, denkt sie, doch da rutscht sie aus und plumpst ins Wasser.

Petronella erschrickt. „Pffuuh!“, prustet sie und wischt sich mit den Händen das Wasser aus dem Gesicht. Jetzt ist sie klitschnass.

„Wo ist denn der Blutegel hin?“ Nun kann sie den Kopf auch noch unter Wasser stecken, um ihn mit offenen Augen leichter zu finden.

Das Wasser ist tatsächlich eisig. Petronella hält die Luft an und sucht den Grund ab. Da schlängelt der kleine Blutsauger auf ihren rechten Fuß zu. Sie packt ihn mit festem Griff hinterm Kopf und eilt dann sofort aus dem Wasser. Schnell bringt sie den Fang in ihren Eimer.

Petronella ist es kalt. Ihre Kleider kleben an ihrer Haut. Sie kann sich ohne Handtuch nicht einmal trocken reiben.

Kurz entschlossen zieht sie ihre nassen Klamotten einfach aus. Sie stopft Hose und T-Shirt auf ihren Gepäckträger.

Nur in nasser Unterhose und in Turnschuhen radelt sie nach Hause. Der halb gefüllte Eimer mit den drei Blutegeln schaukelt an ihrem Lenker. Das Bachwasser schwappt hin und her.

Als Petronella zu Hause ankommt, steht ihre Schwester Philine am Gartentor: „Na, du kriegst Ärger! Und wie läufst du überhaupt rum?“

Petronella antwortet nicht und schiebt ihr Fahrrad in den Keller. Sie wirft ihre nassen Kleider vor die Waschmaschine und zieht jetzt auch ihre nasse Unterhose aus. Den Eimer mit den kriechenden „Wunderheilern“ stellt sie in eine dunkle Ecke im Keller.

Jetzt will sie erst einmal essen und gleich danach ihre liebe Oma Anneliese überraschen.

Nackt läuft sie die Treppe hoch in die Wohnung und gerade als sie an der Küchentür vorbei schleichen will, muss sie laut niesen.

Ihre Mutter öffnet die Tür. „Petronella! Warum bist du nackt?“

Philine kommt dazu und gluckst kichernd: „Die spinnt, die fährt sogar ohne Klamotten durchs Dorf.“

„Das stimmt nicht! Ich hatte meine Schuhe und meine Unterhose an!“, verteidigt sich Petronella.

„Such dir etwas Warmes und dann sofort zu uns in die Küche!“, befiehlt Petronellas Mutter streng. Petronella gehorcht.

Als sie schließlich in die Küche kommt, steht nur noch ihr Teller auf dem Tisch. Petro­nella kriecht schweigend auf die Eckbank. Ihr Vater reicht ihr eine Schüssel mit Kartoffelbrei.

„Wir hatten eine Abmachung, dass du nicht zu spät zum Essen kommst! Ich habe keine Lust, jeden Tag herumzufahren und dich zu suchen! Und der Bach ist tabu!“

„Ja, schon, aber …“

„Kein aber! Ab heute hörst du, was wir sagen!“

Petronella kommt gar nicht dazu, ihrem Vater zu erklären, dass sie doch nur im Bach war, um Oma Anneliese zu helfen. Eltern können manchmal sehr ungerecht sein.

Petronella weiß, dass sie eigentlich alles richtig gemacht hat, aber sie schweigt lieber, bevor ihr Vater ganz sauer wird.

Kaum sind die Eltern aus dem Haus, holt Petronella ihren Eimer aus dem Keller und radelt damit zu ihrer Oma, die nur zwei Straßen weiter in einem kleinen weißen Haus wohnt. Sie kann es gar nicht erwarten, ihre Oma zu heilen.

Die Haustür bei Oma Anneliese ist immer offen. Man muss nur kräftig dagegen drücken.

„Oma, Oma, ich habe ein Wundermittel für dich!“ Petronella rennt rufend mit dem halb gefüllten Eimer die Treppe hoch. Dabei schwappt abwechselnd rechts und links Wasser auf die ausgetretenen Stufen.

Aber wo steckt Oma Anneliese? ­Petronellas Großmutter liegt im Wohn­zimmer auf dem Sofa und schläft.