4,99 €
Pflegefall – Was nun? Ein Ratgeber für Angehörige: Von der ersten Hilfe bis zum Pflegegrad Ein plötzlicher Sturz, eine Diagnose – und das Leben steht still. Wenn ein Mensch pflegebedürftig wird, beginnt für Angehörige ein Kraftakt zwischen Fürsorge, Bürokratie und emotionaler Belastung. Was tun? Wer hilft? Und wie geht es weiter? Dieser Ratgeber begleitet Sie von der ersten Stunde an – verständlich, praxisnah und mit Herz. Schritt für Schritt erfahren Sie, was jetzt wichtig ist: von der Antragstellung auf Pflegegrad über die Organisation der häuslichen Pflege bis hin zu finanziellen Entlastungen, Vorsorgevollmachten und Selbstfürsorge. Mit Checklisten, Mustertexten und konkreten Tipps gibt das Buch Orientierung in einer fordernden Lebensphase – für alle, die plötzlich Verantwortung tragen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 40
Veröffentlichungsjahr: 2025
Nico Oelrichs
Pflegefall – Was nun?
Ein Ratgeber für Angehörige: Von der ersten Hilfe bis zum Pflegegrad
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Einleitung: Wenn Pflege plötzlich nötig wird
Erste Schritte im Pflegefall – Was jetzt wichtig ist
Pflegebedürftigkeit erkennen und dokumentieren
Pflegegrad beantragen – Schritt für Schritt
Widerspruch beim Pflegegrad – wenn der Bescheid nicht passt
Das Pflegegutachten verstehen
Leistungen der Pflegeversicherung im Überblick
Häusliche Pflege organisieren
Finanzielle Unterstützung & Entlastungen
Pflegezeit & Familienpflegezeit: Rechte für Berufstätige
Hilfsmittel & Wohnraumanpassung
Vorsorge treffen: Patientenverfügung & Vollmachten
Psychische und körperliche Entlastung für Angehörige
Nützliche Checklisten & Downloads
Impressum neobooks
Ein Sturz, ein Schlaganfall, eine Demenzdiagnose – und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Der Moment, in dem ein Mensch pflegebedürftig wird, trifft Familien oft unerwartet und mit voller Wucht. Plötzlich müssen Entscheidungen getroffen, Anträge gestellt, und vor allem: Verantwortung übernommen werden. Für viele Angehörige beginnt damit ein völlig neuer Lebensabschnitt – häufig verbunden mit Unsicherheit, Überforderung und der Angst, Fehler zu machen.
Pflegebedürftigkeit tritt selten „geplant“ ein. Der Alltag ändert sich schlagartig, und Emotionen wie Hilflosigkeit, Trauer oder Schuld können sich breitmachen. Viele Angehörige fragen sich: Was ist jetzt zu tun?Was, wenn ich etwas Wichtiges vergesse? Gleichzeitig bleibt oft kaum Zeit zum Nachdenken – Organisation ist gefragt: Wer kümmert sich um die medizinische Versorgung? Wie geht es weiter nach dem Krankenhausaufenthalt? Welche Unterstützung gibt es?
Diese erste Phase ist eine der belastendsten – emotional wie organisatorisch. Viele erleben sie als ein Wechselspiel zwischen Aktionismus und Erschöpfung. Gerade deshalb ist es wichtig, einen klaren Kopf zu bewahren und strukturiert vorzugehen.
Dieser Ratgeber möchte genau hier ansetzen: Er bietet Ihnen einen strukturierten Überblick über alles, was jetzt zählt. Von den ersten Schritten im Pflegefall über die Beantragung eines Pflegegrads bis hin zur Organisation der häuslichen Pflege – praxisnah, empathisch und verständlich. Denn Pflege ist nicht nur eine Herausforderung, sie ist auch eine Reise, die man nicht allein gehen muss.
Konkrete Handlungsschritte, wenn plötzlich Pflege notwendig wird
Hintergrundwissen, das Ihnen hilft, Entscheidungen sicher zu treffen
Checklisten und Vorlagen, die Sie im Alltag entlasten
Tipps für die Kommunikation mit Behörden, Pflegekassen und Ärzten
Hinweise zur Selbstfürsorge, damit auch Ihre Gesundheit nicht zu kurz kommt
Dieser Ratgeber richtet sich an alle, die Verantwortung übernehmen – für Eltern, Partner:innen, Geschwister oder Freund:innen. Er soll Mut machen, Orientierung geben und vor allem zeigen: Sie sind nicht allein.
Wenn ein Pflegefall eintritt, stehen Angehörige oft unter Schock – sei es nach einem Krankenhausaufenthalt, einem plötzlichen Sturz oder einer schweren Diagnose. Doch gerade in diesen ersten Tagen kommt es auf klare Entscheidungen und eine strukturierte Herangehensweise an. Wer frühzeitig handelt und sich einen Überblick verschafft, kann die Weichen richtig stellen – sowohl für die betroffene Person als auch für sich selbst.
Bevor Sie an Pflege denken, steht zunächst die medizinische Versorgung im Vordergrund:
Hausärztliche Einschätzung einholen: Der Hausarzt kennt oft die Krankengeschichte am besten und kann einschätzen, ob und welche Pflege erforderlich ist.
Krankenhausärzte einbinden: Bei einem stationären Aufenthalt sollten Sie bereits mit dem Sozialdienst oder dem Entlassmanagement des Krankenhauses sprechen. Diese koordinieren häufig erste Schritte wie Reha, häusliche Pflege oder Kurzzeitpflege.
Pflegebedarf frühzeitig ansprechen: Auch wenn das Thema schwerfällt – es ist wichtig, offen zu besprechen, welche Einschränkungen im Alltag bestehen und was realistisch leistbar ist.
👉 Tipp: Fordern Sie ärztliche Atteste oder Entlassbriefe möglichst vollständig an – sie sind später oft für Pflegegrad-Anträge oder Leistungen entscheidend.
Oft ist der Umfang der benötigten Pflege zu Beginn noch nicht klar. Daher ist es hilfreich, bereits ab dem ersten Tag ein Pflegeprotokoll zu führen:
Welche Tätigkeiten fallen an? (Körperpflege, Ernährung, Mobilität)
Wie oft ist Unterstützung nötig?
Welche Hilfsmittel werden genutzt?
Diese Informationen sind eine wichtige Grundlage für den späteren Antrag auf einen Pflegegrad. Sie helfen auch dabei, den tatsächlichen Aufwand realistisch einzuschätzen.
Wenn eine sofortige Pflege zu Hause (noch) nicht möglich ist, kann eine Kurzzeitpflege eine sinnvolle Brücke sein:
Anspruch besteht für bis zu 28 Tage pro Jahr, ggf. verlängerbar durch Umwidmung der Verhinderungspflege.
Kosten werden von der Pflegekasse bis zu 1.774 € jährlich übernommen (Stand 2024), vorausgesetzt, ein Pflegegrad liegt bereits vor oder wird bald beantragt.
Einrichtungen bieten Pflege rund um die Uhr und helfen auch bei der Einschätzung des weiteren Pflegebedarfs.
👉 Tipp: Kurzzeitpflegeplätze sind oft knapp – lassen Sie sich frühzeitig auf Wartelisten setzen und prüfen Sie Alternativen wie Übergangspflege im Krankenhaus oder Reha.
Wenn die pflegebedürftige Person nach Hause zurückkehrt, sollte die häusliche Versorgung organisiert werden:
Pflegedienste