Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
"Pitty - der kleine Heizkörperpinsel" erzählt die liebenswerte Geschichte eines kleinen, zum Leben erweckten Pinsels, der eines Tages nach einem Streit alleine in die weite Welt hinauszieht. Neben vielen aufregenden Abenteuern und der stetigen Suche nach neuen Freunden lernt er, ganz nebenbei, einige Dinge über seine Werkzeugkollegen und -kolleginnen kennen. Ebenso bekommt er einen kleinen Einblick in den vielfältigen und kreativen Beruf des Malers und Lackierers. Doch im Vordergrund dieser Geschichte steht das Miteinander und das Geschenk der Freundschaft! Durch Pittys stets offene, tolerante und ehrliche Art geht er unerschrocken und ohne Vorurteile auf andere zu. Eines Tages lernt er die bei allen unbeliebten, muffig riechenden Stockies kennen und erhält ein ganz anderes Bild von ihnen. Sicherlich haben Sie auch bald den kleinen, neugierigen Borstenkopf ins Herz geschlossen!
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 61
Veröffentlichungsjahr: 2021
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Vorwort
Einleitung
Kapitel 1
Die Geschichte vom kleinen Heizkörperpinsel
Kapitel 2
Pitty und die große Welt
Kapitel 3
Mecki und Gipsy
Kapitel 4
Pitty und Elsa
Kapitel 5
Pittys Zoobesuch
Kapitel 6
Pitty und die wilden Tiere
Kapitel 7
Pitty und die unheimlichen Gestalten im Putz
Kapitel 8
Pitty und die Familie der Stockies
Nachwort
Zum Schluss
Wer kennt sie nicht, die vielen schönen Geschichten und Abenteuer von sprechenden Tieren oder zum Leben erweckten Gegenständen?
Seither weiß man, dass irgendwie alles eine Seele haben muss. Und wer oder was eine Seele hat, der hat auch ein Gewissen und Gefühle.
So auch unser kleiner Heizkörperpinsel Pitty. Er ist ein neugieriger, kleiner Borstenkopf, der stets freundlich und hilfsbereit ist. Doch er ist eben noch jung und unerfahren, dadurch reagiert er manchmal unüberlegt und hitzköpfig.
So geschieht es eines Tages, dass er nach einem Streit mit Lucky, dem eingebildeten Ringpinsel, allein in die große Welt hinauszieht. Auf seinen Abenteuern lernt er jedoch viele neue Freunde, wie zum Beispiel Mecki, die Igelwalze, kennen. Und ganz nebenbei bekommt der kleine Pitty einen Einblick in den vielseitigen und sehr kreativen Beruf des Malers und Lackierers.
Aber ganz egal, ob Groß oder Klein dieses Buch liest, sicherlich bleibt der eine oder andere Name, der hier eines der Werkzeuge beschreibt, irgendwie hängen!
Und wer weiß? Vielleicht gibt es auch in Ihrem oder Deinem Haus einen kleinen Pitty?
Eigentlich fühlte sich Pitty, der kleine Heizkörperpinsel, sehr wohl in seiner geborgenen Umgebung. Jeden Abend verschwand er müde in seiner gemütlichen, hölzernen Werkzeugkiste, in der er immer sicher aufbewahrt und vor Diebstahl geschützt war.
Tagsüber verbrachte Pitty viel Zeit mit seinen Werkzeugkollegen und -kolleginnen. So vergingen die Tage jedes Mal wie im Flug und alle hatten eine Menge Spaß!
Gab es mal ein Problem, war sofort Jemand da, der dem kleinen Heizkörperpinsel mit Rat und Tat zur Seite stand. Alle Ungereimtheiten wurden besprochen und sofort geklärt. Jeder half Pitty gern, denn der stets freundliche und ehrliche Borstenschopf war bei allen sehr beliebt.
Nur Lucky, der eingebildete Ringpinsel, zählte nicht gerade zu Pittys besten Freunden, denn er stellte sich gern als etwas Besonderes dar. Lucky war immer sehr viel unterwegs und berichtete dann von den tollen Abenteuern, die er erlebt hatte. Aber obwohl Pitty ihn nicht besonders mochte, hörte auch er gern die neuen und aufregenden Geschichten, die Lucky zu berichten hatte.
So ergab es sich eines Tages, dass Pitty Lucky eine Frage stellte, die von nun an alles veränderte.
Die meisten Geschichten beginnen mit „Es war einmal …“. Viele dieser Geschichten liegen oft schon sehr lange zurück. Zum Schluss kommt dann schließlich „… und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.“
Dabei spielt diese Geschichte, die ich heute erzählen möchte, vor noch gar nicht allzu langer Zeit. Ich meine sogar, es wäre erst letzte Woche gewesen, dass ich „Pitty“, den kleinen Heizkörperpinsel, in der Werkstatt gesehen habe.
Es war ein Tag wie jeder andere. Ich schloss morgens die Tür meiner Werkstatt auf, knipste das Licht an und zog die schweren Jalousien aus Holz nach oben. Draußen war es noch ganz still und dunkel. Auch in der Werkstatt war es noch sehr ruhig. Man hörte nur das Brodeln meiner knallroten Kaffeemaschine.
Dieses Brodeln ist immer ein gutes Zeichen, denn es bedeutet, dass der Kaffee bald fertig ist.
So machte ich mir gleich eine Tasse zurecht und genoss den Duft und Geschmack des frischen Kaffees, als ich plötzlich einem leisen Gespräch lauschen konnte.
Es war Pitty, der kleine Heizkörperpinsel. Er war immer sehr flink und durch den Knick in seiner Metallzwinge, an der die Borsten befestigt sind, besonders für Ecken und unzugängliche Stellen besonders gut geeignet. Seine langen schwarzen Chinaborsten glänzten stets und standen immer gut gepflegt in Reih und Glied. Ebenso war sein langer Holzstiel glatt und sauber. Doch was war nur geschehen mit Pitty?
Der kleine Heizkörperpinsel sah zunehmend schlechter aus. Seine Borsten klebten zusammen und standen ganz struppig da. Sie zeigten förmlich in alle Himmelsrichtungen und auch seine Metallzwinge und der Holzstiel waren völlig mit Flecken übersäht. Zudem lag Pitty außerhalb seiner gewohnten Umgebung, der hölzernen Werkzeugkiste, in der er immer sicher und gut aufbewahrt wurde. Ja, der kleine Kerl lag auf einem Stück Abdeckpapier und sah einfach nur elendig aus.
Als er so da lag, kam plötzlich sein Onkel Quast vorbei.
Eigentlich nennt man ihn ja offiziell Onkel Deckenbürste, aber er mag lieber diese kurze Version, weil es eben kurz und bündig ist.
„Hey Pitty, was ist denn mit dir los?“, fragte Onkel Quast seinen kleinen Neffen.
„Ach, ich weiß auch nicht, lieber Onkel“, antwortete Pitty und fügte noch hinzu: „Irgendwie mag mich keiner mehr benutzen.“
„Tja“, sagte Onkel Quast, „das ist ja wohl auch kein Wunder.“
„Wieso denn?“, fragte Pitty ganz überrascht.
„Na, schau dich doch mal an. Da bist du schließlich selber schuld, dass keiner mehr was mit dir zu tun haben will“, erwiderte Onkel Quast und erklärte weiter: „Ich habe schon ganz viele Jahre Arbeit auf dem Buckel. So viele Wände hat man mit mir bereits grundiert, mit wässrigem Tiefengrund oder Makulatur. Ja, lieber Pitty, selbst aggressive, lösemittelhaltige Materialien wurden mit mir auf den Untergrund aufgetragen und eingearbeitet“.
Und er fügte noch hinzu: „Aber schau genau hin! Sieht man mir das etwa an?“, fragte Onkel Quast.
„Ähm“, überlegte Pitty kurz und sein Onkel fragte weiter: „Erkennst du etwa noch mit Kleister verklebte Borsten von der letzten Tapezierarbeit? Oder findest du noch Sand vom Putzgrund, der mir aus dem Borstenbündel rieselt?“
„Nee, nicht so wirklich“, antwortete Pitty ganz verdutzt.
„Siehst du“, erwiderte Onkel Quast, „das liegt eben daran, dass ich mich nach jeder Arbeit ordentlich reinigen lasse. So kann mir das alles nichts anhaben. Ja, lieber Pitty, auch wenn meine Borsten so langsam abgenutzt sind und immer kürzer werden, so sind sie doch stets gepflegt und luftgetrocknet. Dadurch bin ich immer schnell einsatzbereit, egal ob für Decken- oder Wandflächen und jeder benutzt mich gern.“
Pitty schaute seinen Onkel ganz musternd an und erkannte, dass er ihm in allen Punkten recht geben musste.
„Ach, lieber Onkel“, antwortete Pitty, „du magst ja Recht haben, aber es ist so lästig, dieses ewige Schrubben und die Seife brennt auch immer so in den Augen! Außerdem muss ich meine Borsten bei der Reinigung immer so verbiegen. Das finde ich ganz schön doof!“
„Tja“, erwiderte Onkel Quast „aber gute Pflege ist nun mal alles! Ein jedes Tier in der Natur pflegt sein Fell oder Gefieder, damit es seinen Schutz nicht verliert. Du siehst also, wie wichtig es ist, auf sich acht zu geben! Mir fällt es schon manches Mal schwer, in meinem langen Arbeitsleben stets auf gute Pflege zu achten, aber du bist schließlich noch jung und hast noch viele Jahre vor dir. Also reiß dich jetzt mal ein wenig zusammen!“ Pitty wollte natürlich diese Standpauke von seinem Onkel nicht so gern akzeptieren! Die Großen hatten aber auch immer was zu meckern, dachte er und fragte nochmal ganz genau nach: „Aber warum ist das denn so unendlich wichtig?“