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Tim Teerplan

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Beschreibung

Gedichte für die anspruchsvolle Unterschicht: Ob klassisch-formbewusst oder in freien Versen, der Autor meistert fadenscheinig die verschiedensten lyrischen Körperformen. Beseelt von seinem eigenen Lichtlein sowie mächtigen, bösen und guten Poetengeistern (Götz George und Chrisam Morgenstern lassen grüßen), entfaltet er sein surreales Pandämonium von Zen bis Antifa. Egal ob er im interstellaren Raum oder in seiner Rumpelkammer unterwegs ist, ständig stolpert der Autor dabei mit grandioser Geste über sein zu Grunde liegendes Ego. Dabei sind es vor allem die kleinsten Textchen, die ihm besonders eng am Herzen zu liegen scheinen. Ihnen ist eine unerhörte Würze und Schärfe verliehen, an welcher jegliche Interpretation verstumpft.

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Tim Teerplan

Platzangstkosmonaut

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Swing

Da steht ein Baum mit Augen, Ohren, Flügeln

in einem Tal

umringt von grauen Hügeln

 

Da steigt ein Baum durch Dolden, Kelche, Sterne

aus sich hinaus

zur unsicheren Ferne

Dud

Astkronen spießen ständig schwanger Wetterwolken

Ungeziefer stirbt nicht mehr, es sticht heraus

der Winter scheidet aus dem Kreislauf aus

sich treibenlassen heißt dem Stromlauf folgen

 

Ein wundliegender Tag zündet am andern

noch quirlen Lebewesen Licht und Duft

noch rührt sie an, Schmelzstimme, die da ruft:

Gedanken Trog auf Stelzen, kommst Du wandern?

 

Noch sammeln sich die Schwärme wie zum Flug

lassen Vertraute manchmal von sich hören

will manche Unwucht Gleichgewicht zerstören

noch stützt das Ideal den Selbstbetrug

 

Mein Standbild vor dem Angebot an Neuanfängen

Geist knetete Teig aus Rauch und Schall

Ausgangspunkt und Ziel durch mich vermengend ...

implodieren; ohne Krater, ohne Knall

 

90-er Dunkelkammer

Darunter solche Tage...

Bauchhöhle

fasrig umrindet von

Geschlinge nächtlicher

Zimmerpalmenstämme

darüber flackernd Elmsfeuer

niegeschauter

Spätprogramme

dissoziativa Dünger

dem Gedenken

Semiramis

Junge Leichenschau

Sonntagnachmittag im Sommer

Totpunkt jeder Woche

dass es immer weitergeht

heißt nichts als dass ich bin:

träge Masse

unermüdlich wandernd

Blutkreislauf

Abbauprodukte

zirkulieren

nach dem Rausch ist eine Katastrophe

Morgen ist Montag und ich bin noch

nicht zu Hause

heute keine Vorstellung

hier aber steh ich auf der Bühne

kann nicht anders

keiner will etwas von mir

ich will alles Mögliche

und mir läuft die Zeit davon

geh durch die Irre

Wüste wo die Stadt ins Umland ausfranst

ohne klare Linie

hier ist nichts, ich füge nichts hinzu

nichts Bleibendes

weil es nicht zählt

gehör dazu

kein Mensch

ich bin so jung

so reich ich hätte

Händevoll zu geben

brauch selbst nicht viel

nur dass

ihr eure Armut

einseht