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Masterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: sehr gut, Bergische Universität Wuppertal (Masterstudiengang REM&CPM), Sprache: Deutsch, Abstract: Am Beispiel und aus der Sicht eines realen mittelständischen Architekturbüros wird untersucht, was eine Teilnahme an PPP-Verfahren im öffentlichen Hochbau bedeutet, welche Bedingungen herrschen und welche – insbesondere wirtschaftlichen – Risiken für das einzelne Architekturbüro bestehen. These 1: PPP-Verfahren sind nicht wirklich „billiger“ als konservative Immobilienbeschaffung. These 2: Das PPP-Verfahren muß wegen immenser wirtschaftlicher Risiken des Architekten bei seiner Teilnahme an einem solchen Verfahren um Schutzmechanismen zugunsten der freien Architektenschaft ergänzt werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass aufgrund wirtschaftlicher Umstände und Risiken, deren Steuerung generell und im Einzelfall nicht in der Macht eines teilnehmenden Architekten liegen, die Teilnahme an PPP-Verfahren für weite Teile der deutschen Architektenschaft unmöglich sein wird oder in vielen Einzelfällen zum wirtschaftlichen Ruin teilnehmender Architekten führen kann. Der Autor zeigt unter anderem an einem fiktiv-realistischen Beispiel das Missverhältnis von Einsatz und Umsatz eines Architekten im PPP-Verfahren. Gezeigt werden aber auch Möglichkeiten des Architekten, seine PPP-Teilnahme von einer vorherigen Situations- und Partner-Analyse abhängig zu machen. Ausserdem werden Vorschläge zur Wertschöpfung bzw. Honorarerlangung des Architekten im PPP-Verfahren gemacht. Schließlich wird das hergebrachte Wettbewerbswesen mit PPP-Verfahren verglichen und es werden Möglichkeiten der Verzahnung beider Verfahren beleuchtet.
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Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
1 Vorwort
1.1 Inhalt und Titel der Arbeit
1.2 Grundlagen der Arbeit
1.2.1 Hintergrund des Verfassers
1.2.2 Gesetzliche Grundlagen (VOB, VOF, HOAI)
1.2.3 Vergaberecht
1.2.3.1 Planungsleistung
1.2.3.2 Bauleistung
1.2.3.3 Betrieb
1.2.3.4 „Gesamt-Vergabe“ im Rahmen von PPP
1.2.3.5 Vergütungsrecht
2 Grundlegendes über PPP-Verfahren im Hochbau
2.1 Definition
2.1.1 Allgemeines
2.1.2 PPP im Hochbau (Erscheinungsformen/Vertragsarten)
2.1.2.1 PPP Inhabermodell
2.1.2.2 PPP Erwerbermodell
2.1.2.3 PPP Vermietungsmodell
2.1.2.4 PPP Leasingmodell
2.1.2.5 PPP Konzessionsmodell
2.1.2.6 Charakteristische Grundmerkmale von PPP
2.1.3 Überblick über die Entwicklung von PPP in Deutschland
2.2 „Wahre Motive“ für PPP als Verfahrensart
2.2.1 „Miete statt Kauf“
2.2.2 „Gerade Flure, wenig Fenster“
2.2.3 Abwälzung der Unterhaltungs- und Instandhaltungskosten an Betreiber während der Betriebszeit
2.3 Kritische Gedanken zur wirtschaftlichen Gesamtbetrachtung von PPP-Verfahren
2.3.1 Baukosten
2.3.2 Betriebskosten
2.3.3 Instandhaltungskosten
2.3.4 Finanzierungskosten
2.3.5 Planungskosten
2.3.6 Sonstige Kosten bei PPP-Verfahren
2.3.6.1 Juristische Beratung und Begleitung
2.3.6.2 Versicherungen
2.3.6.3 Bürgschaften
2.4 PPP-Verfahren in der Praxis
2.4.1 Grundsätzliches zu PPP-Verfahren
3 PPP-Verfahren aus Sicht eines Architekten
3.1 Grundproblem
3.2 Struktur einer PPP-Bietergemeinschaft und Stellung des Architekten darin
3.2.1 Rolle und Aufgaben des Architekten in der Angebotsphase
3.2.2 Rolle und Aufgaben des Architekten in der Auftragsphase
3.3 Wirtschaftliche Zusammenhänge
3.3.1 Aufwand des Architekten in der Angebotsphase (Risikoaufwand)
3.3.1.1 Verlangte Planungstiefe
3.3.1.2 Notwendigkeit der hohen Planungstiefe
3.3.1.3 Aufwandsermittlung im Architekturbüro
3.3.1.4 Kalkulationsmethodik „kalkulatorischer Stundensatz“
3.3.1.5 Aufwand in unterschiedlichen Akquisitionsarten
3.3.1.6 Aufwand: Bandbreite bei Wettbewerb und bei PPP
3.3.2 Umsatzerwartung im Falle der Auftragserlangung (Erfolgsumsatz)
3.3.2.1 Auftragsumfang an den Architekten (Leistungsbild)
3.3.2.2 Vollauftrag (LP 1-9; § 15 HOAI)
3.3.2.3 Teilauftrag (LP 2-5; § 15 HOAI)
3.3.2.4 Auftragsbewertung in Geld (Vergütungshöhe)
3.3.2.5 Worst-Case-Szenario: Vergütung „unterhalb HOAI“
3.3.2.6 Rechtliche Einordnung
3.3.2.7 Beobachtungen in der Praxis
3.3.3 Verhältnis zwischen Risiko-Aufwand und Erfolgsumsatz beim Architekten am Beispiel eines fiktiven Projekts
3.3.3.1 Annahmen für das Beispiel
3.3.3.2 Risiko-Aufwand
3.3.3.3 Erfolgsumsatz
3.3.3.4 Vergleich Risikoaufwand zu Erfolgsumsatz
3.4 Zusammenfassung der wirtschaftlichen Umstände und Risiken
3.4.1 Architektenleistung und Auftragswahrscheinlichkeit
3.4.2 Wirtschaftliche Unvernunft
3.4.2.1 Wie viele Nicht-PPP-Projekte mit daraus erzielten Gewinnen werden benötigt, damit ein Risiko-Aufwand für ein PPP-Verfahren erwirtschaftet wird?
3.4.2.2 Wie viele PPP-Teilnahmen kann sich ein Architekt leisten, welche Mischung aus PPP- und Nicht-PPP-Projekten ist notwendig zur Finanzierung des Risiko-Aufwands in PPP?
3.4.2.3 Szenario: Architekt arbeitet „unter HOAI“
3.4.3 Risikomanagement bzw. Steuerungsmöglichkeiten beim Architekten
3.4.3.1 Wissen und Kontrolle um die eigene wirtschaftliche Situation
3.4.3.2 Exakte Vorkalkulation und Risikobestimmung vor Zusage zur Zusammenarbeit in einer Bietergruppe
3.4.3.3 Bindung an seriöse und konkurrenzfähige Bieterpartner
3.4.3.4 Sicherung wirtschaftlicher Vorteile außerhalb der HOAI
3.4.3.5 Sicherungshypothek durch den Architekten (§ 648 BGB)
3.5 Änderungen in PPP-Verfahren zum Schutz der Architekten
3.5.1 Vergütung des Architektenaufwandes in der Angebotsphase unabhängig vom Auftragsfall
3.5.1.1 Vergütung durch PPP-Auslober
3.5.1.2 Vergütung durch die Partner der Bietergemeinschaft
3.5.2 Verfahrensanpassungen; Möglichkeiten der öffentlichen Hand
3.5.2.1 Beschränkung der Zahl von PPP-Verfahren auf wenige „notwendige“ Projekte
3.5.2.2 Einführung eines neuen Zulassungskriteriums bei PPP-Verfahren
3.5.3 Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen der HOAI-Geltung
3.5.3.1 BGH-Rechtsprechung
3.5.3.2 Änderung des HOAI-Textes durch Gesetzgeber und Verordnungsgeber
4 „Architektenwettbewerb statt PPP“ oder „Nacheinanderschaltung“
4.1 Rekurs auf das hergebrachte Wettbewerbswesen
4.1.1 Rechtliche Grundlagen (VOF, GRW etc.)
4.1.2 Aufwand des Architekten für konkurrenzfähiges WB-Konzept
4.1.2.1 Planungstiefe
4.1.2.2 Erfahrungswerte im Aufwand
4.1.3 Umsatzerwartung im Wettbewerbsverfahren
4.1.3.1 Architektur-Vollauftrag
4.1.3.2 Alternative: Teilauftrag (bis LP 5 und Teilen von 6 und 7)
4.1.4 Risiko-Quote des Architekten im Wettbewerbsverfahren
4.1.5 Vergleich der Risiko-Quoten im Wettbewerb und bei PPP
4.1.6 Risiko-Sphären-Vergleich Wettbewerb zu PPP
4.1.7 Für die Architektenschaft ist ein Wiederaufleben des Wettbewerbswesens vorteilhaft und wünschenswert
4.2 Mögliche Verzahnung von Wettbewerb und PPP („kombiniertes Verfahren“)
4.2.1 Rechtliche Machbarkeit
4.2.2 Tatsächliche Nutzbarkeit von Wettbewerbs-Konzepten für anschließende „Rest“-PPP-Verfahren
4.2.3 Nur Siegerkonzept oder alle Preisträger als weitere Basis?
4.2.4 Vergütung der Architekten
4.2.4.1 Wettbewerbs-Aufwand und Preisgeld
4.2.4.2 Vertiefung der Planung im Auftrag der anschließenden Bietergruppen
4.2.4.3 „Abkauf“ des Konzepts
5 Konklusion, Quintessenz und Ausblick
5.1 Ergebnis der Untersuchungen
5.1.1 Thesen:
5.1.2 Appell:
Abbildung 1: (Teil-)Leistungen in PPP-Verfahren
Abbildung 2: Angebots- und Auftragsphase
Abbildung 3: Bietergemeinschaft in der Angebotsphase
Abbildung 4: Beteiligtenstruktur in der Auftragsphase
Abbildung 5: Kostenverteilung im Architekturbüro
Abbildung 6: Risikoaufwände in verschiedenen Verfahrensarten im Verhältnis zur Auftragswahrscheinlichkeit und zum Einfluss der Architektenleistung auf die Auftragswahrscheinlichkeit
Abbildung 7: Variante zu Abb.6 für WB-Verfahren mit Präqualifikation
Abbildung 8: Geldfluss in der Auftragsphase
Gesetze:
Bürgerliches Gesetzbuch (BGB),in: Schönfelder, Deutsche Gesetze, Textsammlung, Verlag C.H. Beck, München
Verordnungen:
HOAI; Honorarordnung für Architekten und Ingenieure
VgV; Vergabeverordnung
VOB; Verdingungsordnung für Bauleistungen
VOF; Verdingungsordnung für freiberufliche Leistungen
VOL; Verdingungsordnung für Lieferungen und Leistungen
Vorschriften:
GRW; Grundsätze und Richtlinien für Wettbewerbe auf den Gebieten der Raumplanung, des Städtebaus und des Bauwesens; zu beziehen z.B. über die Bundes- oder Länderarchitektenkammer(n)
Beitragswerke:
Bremer, Public Private Partnership – Ein Praxislexikon, Heymanns Verlag, Berlin 2005
Fa. Freshfields; Gutachten; „PPP im öffentlichen Hochbau“ im Auftrag des Lenkungsausschusses unter Federführung des BMVBW, 2003
Gabler, Wirtschaftslexikon, 16. Auflage 2004, Gabler-Verlag, Wiesbaden
Ingenstau/Korbion/Locher/Vygen, VOB Teile A und B, Kommentar, 14. Auflage, Werner-Verlag GmbH & Co. KG, Düsseldorf
Locher/Koeble/Frik, Kommentar zur HOAI, 9. Auflage 2005, Werner-Verlag, Wolters KluwerDeutschland GmbH, München
Pott/Dahlhoff/Kniffka, HOAI-Kommentar, 7. Aufl. 1997, Wingen-Verlag, Essen
Schäfer/Conzen, Praxishandbuch der Immobilien-Projektentwicklung, 2. Auflage, Verlag C.H. Beck, München
Werner/Pastor, Der Bauprozeß, 10. Auflage, Werner-Verlag GmbH & Co. KG, Düsseldorf
Zeitschriften und Zeitungen:
BauR,
Public Private Partnership (PPP) im Hochbau - eine kritische Betrachtung aus der Perspektive eines mittelständischen Architekten
Am Beispiel und aus der Sicht eines realen mittelständischen Architekturbüros soll untersucht werden, was eine Teilnahme an PPP-Verfahren im öffentlichen Hochbau bedeutet, welche Bedingungen herrschen und welche – insbesondere wirtschaftlichen - Risiken für das einzelne Architekturbüro bestehen.
„PPP-Modelle verlangen (…) die Beauftragung eines Auftragnehmers, der die Gesamtleistung zu erbringen hat. Dies ist nach Vergaberecht zwar möglich, stößt aber auf den Widerstand einzelner Interessengruppen (vor allem Teile der mittelständischen Wirtschaft, die Zunft der Architekten und Ingenieure sowie zahlreiche Bauämter).“[1]
Diese Arbeit wird zeigen, dass der „Widerstand der Zunft der Architekten“ einen ernsten wirtschaftlichen Hintergrund hat.
Der Verfasser vertritt die These, dass PPP-Verfahren durch Schutzmechanismen zugunsten der freien Architektenschaft ergänzt werden müssen.
Andernfalls besteht die Gefahr, dass aufgrund wirtschaftlicher Umstände und Risiken, deren Steuerung generell und im Einzelfall nicht in der Macht eines teilnehmenden Architekten liegen, die Teilnahme an PPP-Verfahren für weiteTeile der deutschen Architektenschaft unmöglich sein wird.
Wenn zukünftig immer mehr Bauaufgaben der öffentlichen Hand als PPP-Projekte abgewickelt werden, fällt dieser Aufgabenbereich als Umsatzbasis für die überwiegende Mehrzahl deutscher Architekten weg. Die damit verbundenen Umsatzeinbußen werden nicht ohne Effekt auf die deutsche Architekenschaft im einzelnen und in der Gesamtheit sein.
Der Verfasser ist seit 1999 Rechtsanwalt. Seit 2001 ist er Mitglied der Geschäftsleitung im „familieneigenen“ mittelständischen Architekturbüro.
Dieses Büro besteht seit 1966 und beschäftigte in den vergangenen Jahren im Mittel 50 festangestellte Mitarbeiter.
Es hat in den mehr als 40 Jahren seines Bestehens mehr als 90% seines Auftragsbestandes aus gewonnenen Architektenwettbewerben rekrutiert. Ebenfalls zu etwa 90% ist die öffentliche Hand – auf kommunaler Ebene sowie Landes- oder Bundesebene – immer wieder Auftraggeber des Büros gewesen.
Seit Ende der 1990er Jahre ist das Büro mit tiefgreifenden Veränderungen in der Auftragsbeschaffung konfrontiert worden.
Hintergrund war die Einführung von VOF[2]-Vergabeverfahren bei der Auftragsvergabe der öffentlichen Hand, die mit einem starken Rückgang des bisher etablierten deutschen Wettbewerbswesens verbunden ist.