RalfTube 2. Daumen runter für Dislike-Disser - Silas Matthes - E-Book

RalfTube 2. Daumen runter für Dislike-Disser E-Book

Silas Matthes

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Beschreibung

Bei Ralf läuft's! Mittlerweile ist er der große Youtuber seiner Klasse, doch dann kommen die ersten Dislikes. Na ja, das ist wohl ganz normal, wenn man im Netz unterwegs ist. Aber als es auf seine Videos nur noch Daumen-runter hagelt, versteht Ralf die Welt nicht mehr. Was macht er denn falsch? Zum Glück weiß Ralf seinen besten Freund und Manager Momo an seiner Seite. Gemeinsam machen sie die Gruppe die "Dislike-Disser" ausfindig – und die haben es voll auf Ralf abgesehen.

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Über dieses Buch

Moin, ich bin Ralf! Aber vielleicht wisst ihr das schon, weil ihr bereits gelesen habt, wie ich zur YouTube-Legende wurde. Okay, das ist vielleicht etwas drüber. Wie ich auf dem Weg bin, eine Legende zu werden. Jedenfalls habe ich mir folgende neue Ziele für meine Online-Star-Karriere gesteckt: 1. Like-Counter hochbekommen auf 1.000. 2. Damit Mia (schönstes Mädchen der Klasse) beeindrucken und ins Kino einladen. 3. Rausfinden, wer meinen Kanal dislikt. 4. Moment, zurück zu Nr. 3 – bitte was?! Also, so war das jetzt nicht geplant. Sorry, Leute, ich muss mich jetzt bei meinem Manager Momo melden. Hier ist ganz eindeutig was faul!

 

 

 

Für meinen Neffen Jona Theodor

Kapitel 1

es läuft. Kein Witz.

Und damit meine ich nicht die Schweißperle, die sich vorhin an meiner Stirn gebildet hat und mittlerweile unten am Fuß angekommen ist. Ich meine das eher so ganz generell. Ich meine das so MASTERPLAN-MÄẞIG. Ihr erinnert euch? Youtube-Star, Villa in Los Angeles, Ehering für das schönste Mädchen der Welt?

Also wenn ja, dann hoffe ich mal, ihr habt nichts anderes erwartet, als dass es läuft! Nach dem verrückten Filmabend in der Schule, bei dem wir gegen Julian gewonnen haben, war das ja eigentlich vorprogrammiert.

Gut, ich hoffe auch, ihr habt nicht zu viel erwartet. Weil wenn ich sage, es läuft, meine ich dabei nicht direkt Fußballmaschine Kevin Warcek im 100-Meter-Sprint, sondern eher Bankwärmer Ralf Moormann beim Marathon.

Denn ja, das kommt vielleicht überraschend für euch, aber während ich diese Sätze schreibe, sitze ich noch nicht in meiner selbst gebauten Villa in Los Angeles, sondern immer noch in unserem alten Haus in Bad Neu Schwarmstein. Ich komme gerade aus der Schule und habe es mir im Wohnzimmer gemütlich gemacht.

Mein Dad hat hier direkt neben dem Sessel ein Notizbuch liegen, damit er, wenn er nach einem Nickerchen mit einer Idee aufwacht, die schnell aufschreiben kann. Aber anscheinend hat mein Dad auch nach dem Dösen nicht so viele Ideen, weil bis eben war es noch leer.

Na ja, zurück zu meinem Masterplan. Also, ich bin noch nicht ganz ein Weltstar. Aber die Leute an meiner Schule gucken immerhin schon meinen Content.

Ich habe bislang zwei weitere Videos zusammen mit Momo, Enrico und Tante Birgit gemacht und hochgeladen. Die kamen beide auch richtig gut an. Rechnet man alle drei Videos zusammen, dann habe ich schon ÜBER100 LIKES gesammelt. Für Mia habe ich damit noch keinen Ehering kaufen können. Aber weil sie nur drei Straßen weiter wohnt, gehen wir jetzt immer zusammen vom Bus nach Hause. Das ist viel besser.

Übrigens kommt von diesem Nachhauseweg auch meine DOWNHILL-SCHWEIẞPERLE (hoffentlich hat sie die nicht bemerkt!). Es ist nämlich so: Mit Mia zu reden ist für mich immer noch nicht normal, selbst wenn wir das jetzt öfter machen. Irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, dass das je normal wird. Fallschirmspringen ist ja wahrscheinlich nach dem hundertsten Mal auch immer noch superaufregend.

Mia und ich quatschen meistens über die Schule oder unsere Lieblings-Youtuberinnen und Lieblings-Youtuber. Und letztens hat sie mir von ihrem Urlaub am Meer erzählt, das war super.

Es gibt da allerdings eine Sache, über die wir kein bisschen gequatscht haben … Ich habe es immer noch nicht geschafft, sie zu fragen, ob wir mal zusammen INS KINO gehen wollen.

Jetzt denkt ihr vielleicht, ich bin komisch, weil wir uns ja schon gesagt haben, dass wir uns gut finden. Und so was ist eigentlich viel schwieriger. Aber das war halt, direkt nachdem ich gegen Julian gewonnen hatte. Da war mein Körper mit Adrenalin VOLLGEPUMPT bis zum Gehtnichtmehr. Da hätte ich mich wahrscheinlich sogar getraut, Frau Schweppers zu sagen, dass ich FRIEDRICH SCHILLER blöd finde.

Aber wenn Mia und ich einfach nur nebeneinander hergehen, ist die Situation voll anders. Das stresst mich ziemlich, weil langsam muss ich mal in die Gänge kommen, wie Birgit sagen würde. Sonst denkt Mia noch, ich will überhaupt gar nichts mehr von ihr! Aber für die Kino-Frage muss ich halt den passenden Moment im Gespräch finden, das kann nicht aus dem Nichts kommen.

Vorhin zum Beispiel, als wir aus dem Bus ausgestiegen sind, hatte ich mir fest vorgenommen, sie zu fragen. Aber irgendwie fehlte mir so ein bisschen das Sprungbrett, wenn ihr versteht, wie ich meine.

Also, in meinen Gedanken hatte ich schon viele Sprungbretter, aber ich bin halt nicht über den Bock gehüpft. Das hier habe ich während unseres Heimwegs im Kopf zu ihr gesagt:

Apropos Bus, wusstest du, dass es einen Bus gibt, der bis zum Kino fährt?

Apropos Schule, weißt du, wo der Beamer nicht ständig ausfällt? Im Kino!

Apropos deine Klassenlehrerin, weißt du, was klasse wäre? Kino!

Apropos deine beste Freundin, mein bester Freund hat letztens was totaaaaaal Verrücktes gemacht. Er und seine kleine Schwester waren im … halt dich fest … Kino!

Apropos Video, weißt du, was die Leute früher gemacht haben, als es noch kein Youtube gab? Kino!

Gesundheit. Apropos Gesundheit. Schwedische Forscher haben herausgefunden, dass Kino gesund ist.

Apropos der Hund da drüben, wusstest du, dass ich letztens beim Einkaufen einen Hund vorm Supermarkt streicheln durfte? Apropos Supermarkt, wusstest du, dass man da Essen kaufen kann? Apropos Essen, meine Tante Birgit kocht manchmal Quinoa, kennst du das? Apropos Quinoa, das klingt ja wie … Ja, also wenn das nicht eine gute Überleitung ist!

»Apropos Qui…«, fing ich also an, aber dann fiel mir auf, dass ja weit und breit niemand von Quinoa gesprochen hatte. Und der Hund war auch schon wieder weg. Also klappte ich meinen Mund zu und Mia guckte mich ein bisschen verwirrt von der Seite an. Als wir an ihrem Haus angekommen waren, verabschiedete ich mich hastig. Aber ich glaube, das mache ich eh meistens so.

Ja, und jetzt sitze ich hier mit meiner Schweißperle am Fußgelenk im Wohnzimmer, und ich könnte mich selbst schütteln. Das kann doch nicht so schwer sein!

Aber Moment.

Wenn ich da so drüber nachdenke, was ich euch gerade erzählt habe, dann … Na klar! Das ist DIE IDEE!!!

Ich kenne das Sprungbrett, das mir fehlt, schon längst!

Nach meinem Sieg gegen Julian war ich ja plötzlich TOTAL SELBSTBEWUSST. Da hätte ich Saltos machen können. Und genauso ein Mut-Upgrade benötige ich einfach noch mal. Wie kann ich das bekommen? Ganz einfach – ich brauche nur genug Likes!

Ich meine, mal ehrlich Leute, wenn ihr 1000 Likes auf euren Videos hättet, dann hättet ihr doch auch keinen Schiss mehr vor irgendetwas, oder?

Außerdem gibt es danach keine Ausreden mehr. Dann kann ich gar nicht mehr anders. Ich verkünde hiermit also den großen Vertrag von Ralf mit Ralf, den er … also ich … unter keinen Umständen brechen kann:

SOBALD ICH ZUSAMMENGERECHNET1000LIKES FÜR MEINE VIDEOS HABE, FRAGE ICH MIA, OB WIR MITEINANDER INS KINO GEHEN. OHNE WENN UND ABER!

Ey, das tat richtig gut, das so aufzuschreiben. Denn jetzt weiß ich, was ich als Nächstes machen muss: einfach den Marathon doch zu einem Sprint verwandeln und Likes holen, als wäre ich Enrico und würde Shinies bei Pokémon GO sammeln. Was ein genialer Einfall!

Apropos genial, ich schreibe direkt mal Momo.

Kapitel 2

ist nicht da. Der hat die Schule geschmissen und ist nach Lampukistan ausgewandert«, sagte Enricos kleiner Stiefbruder Alexander, als er Momo und mir die Tür öffnete.

Momo und ich tauschten einen verwirrten Blick, dann schauten wir wieder Alexander an. Alexander geht mit Momos Schwester Nesrin in eine Klasse, er ist aber locker einen Kopf kleiner als sie.

»Hä«, meinte ich. »Wir müssen aber erst noch das Bio-Projekt fertig machen, bevor hier einer auswandert.«

»Hä«, meinte Momo. »Lampukistan gibt’s gar nicht.«

»It’s just a prank, bro!!!!!!«, brüllte Alexander, drehte sich um und rannte die Treppe hoch.

»Sorry, Leute.« Enrico zog die Tür ganz auf und winkte uns herein. »Alex guckt seit ein paar Wochen nur noch Prank-Videos und schreit deswegen ständig rum.«

»Vielleicht ist er ja mit Julian verwandt«, überlegte ich.

»Haha«, machte Enrico und verdrehte die Augen. »Er findet den Kanal JulianHero sogar wirklich gut.«

»Du meinst wohl eher, JulianLoser?«, fragte ich und wir grinsten wie drei Ottos.

Am Ende des Filmabends musste Julian nämlich doch einsehen, dass er das Duell verloren hatte, und konnte nichts mehr von Betrug, Betrug erzählen. Eine ganze Woche hieß sein Kanal JulianLoser. Er macht jetzt zwar immer noch Videos, allerdings haben sie nicht mehr so viele Aufrufe wie vorher.

Aber Leute, das heißt nicht, dass ich mich jetzt entspannt mit einem Malzbier in die Hängematte hängen kann. Julian ist immer noch beliebt, er gewinnt immer noch jedes Fußballspiel im Sportunterricht und wenn ich nicht weiter liefere, dann zieht der schneller wieder an mir vorbei, als ich Drückt die Glocke sagen kann.

»Okay, kommt rein, gar kein Bock, also hoffentlich sind wir schnell ready«, meinte Enrico und wir folgten ihm durch den schmalen Flur.

Wir machten es uns in seinem Zimmer bequem und fingen direkt mit dem Bio-Projekt an.