Rathaus, Türmli und Telldenkmal in Altdorf - Thomas Brunner - E-Book

Rathaus, Türmli und Telldenkmal in Altdorf E-Book

Thomas Brunner

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Beschreibung

Rathaus, Türmli und Telldenkmal bilden das historische Zentrum des Urner Kantonshauptorts. Der Rathausplatz in Altdorf öffnet die Bühne für das elegante klassizistische Rathaus des Standes Uri von 1806. Das Telldenkmal von Richard Kissling von 1895 ist eines der bekanntesten Denkmäler der Schweiz. Es ehrt den Nationalhelden Wilhelm Tell auf eine zeitlose künstlerische Art. Zusammen mit dem mittelalterlichen Türmli ist das Bauensemble im Altdorfer Zentrum ein bedeutender Erinnerungsort für die Geschichte Uris und der Schweiz.

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Thomas Brunner

Rathaus, Türmli und Telldenkmal in Altdorf

Kanton Uri

Einführung

Das Rathaus

Baugeschichte

Architektur

Innenräume und Ausstattung

Das Rathaus heute

Das Türmli

Baugeschichte

Beschreibung

Das Telldenkmal

Geschichte und Baugeschichte

Beschreibung und Würdigung

Anhang

Einführung

Der Rathausplatz in Altdorf bildet das historische Zentrum des Urner Kantonshauptorts (ABB. 1, 2). Egal, ob man von der Tellsgasse oder von der Schmiedgasse her zum Platz herantritt, man steht unvermittelt im Bann des Altdorfer Wahrzeichens, des Telldenkmals. Erst im zweiten Moment schweift der Blick über den Platz zum freistehenden Rathaus, dessen elegante Fassade den vorgelagerten Platz repräsentativ auszeichnet. Diese Inszenierung ist gewollt und zeigt die Bedeutung des Orts für Altdorf und ganz Uri eindrücklich.

Die Situation im Dorfzentrum hat sich über Jahrhunderte entwickelt und gefestigt. Im Mittelalter führte eine breit gelagerte Marktgasse vom «schmalen Ort» hinunter zum nordwestlich gelegenen Pfarrbezirk um die Kirche St. Martin, deren archäologischer Kern ins 7. Jahrhundert zurückreicht und damit das kirchliche Zentrum Altdorfs darstellt. Mitten durch die Gasse floss der Dorfbach, ein künstlich aus dem Schächenbach bei Bürglen abgeleiteter Kanal, der heute im Dorfzentrum eingedolt ist. Im 13. Jahrhundert gewann die rechtsufrige Landstrasse im Zuge des aufkommenden Handelsverkehrs über den Gotthardpass an Bedeutung. Sie führte von Flüelen durch Altdorf und nun direkt über die neue Schächenbrücke südlich des Dorfes talaufwärts. 1258 ist im Bereich des heutigen Rathausplatzes eine Gerichtslinde belegt. Der Ort ist damit als Zentrum der weltlichen Herrschaft bestätigt. In diese Zeit zurück reicht denn auch der herrschaftliche Turm. Der Wehrturm, der seit dem 16. Jahrhundert verniedlichend «Türmli» genannt wird, ist einer von bislang sechs dokumentierten mittelalterlichen Hochbauten im Dorfbereich.

ABB. 1 Das Rathaus in Altdorf beherrscht den gleichnamigen Platz seit 1806. Mit dem Telldenkmal hat er 1895 seinen zweiten, ortsbaulich bedeutenden Blickfang erhalten.

ABB. 2 Auf der Ansicht Altdorfs von 1593 in der barocken Kopie von Franz Xaver Triner erkennt man neben dem mittelalterlichen Wehrturm das spätgotische Rathaus mit dem charakteristischen Treppengiebel.

1568 errichtete die Dorfgemeinschaft auf dem Platz anstelle der gefällten Linde einen steinernen Brunnen mit einem geharnischten Fahnenträger auf dem Brunnenstock. Der Platzbrunnen, in jüngerer Zeit auch Besslerbrunnen genannt, wurde 1895 seiner Figur beraubt, um das damals neu errichtete Telldenkmal nicht zu konkurrenzieren. Die Brunnenfigur ziert heute den Giebel des 1906 erbauten Historischen Museums Uri an der Gotthardstrasse. 1959 wurde der Brunnen zudem mit seiner Inschrift vollständig erneuert und aus dem Strassenraum verschoben.

Das heutige Aussehen des Rathausplatzes ist wesentlich durch den Wiederaufbau nach dem Dorfbrand von 1799 geprägt. Der Turmschaft des Türmli blieb damals zwar erhalten, das Holzwerk und insbesondere die Dachhaube mussten jedoch erneuert werden. Die umliegenden Bauten – darunter das Rathaus – wurden in der Folge vollständig neu errichtet. Jüngere Gebäude fügten sich später in diese Situation ein. Jedoch nicht immer einvernehmlich: Im Wandgemälde am Haus Rathausplatz 7, das 1910 nach Plänen des Luzerner Architekten Wilhelm Hanauer errichtete wurde, reagierte der Maler Hans Zürcher mit der Darstellung «Die Zerstörung der Zwing Uri» von 1919 protestierend auf die eingeforderte städtebauliche Unterordnung des Hauses gegenüber dem Rathaus.

Das Rathaus

Baugeschichte

Unter der 1258 erwähnten Gerichtslinde dürfte schon im Hochmittelalter Recht gesprochen worden sein. Ein Rathaus am heutigen Standort ist erstmals 1508 schriftlich belegt. Man geht jedoch davon aus, dass für die politische und gerichtliche Landesorganisationin Uri seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert ein öffentlicher Versammlungsort bestand, der 1407 als Richthaus erwähnt wird.