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Mia und Karl sind Schulfreunde. Sie wohnen auf der Insel Rügen und lieben es, Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Gemeinsam erkunden sie verschiedene Sehenswürdigkeiten an der Ostsee, beispielsweise die Insel Hiddensee, die Ruinen von Dwasieden oder die Piratenschlucht. Wir dürfen sie auch während einer Klassenfahrt auf die "Likedeeler" in Rostock begleiten und bei spannenden Besuchen ihrer Großeltern. Die Kinder erleben Magisches, Aufregendes und Abenteuerliches. Sie treffen einen Geist, ein Einhorn, Piraten und den Klabautermann. Mia und Karl erleben, dass sie im freundschaftlichen Miteinander ihre kleinen Schwächen und Ängste überwinden können und ihr Zusammenhalt sie stärker und klüger werden lässt. Dadurch bestehen sie so manche Herausforderung.
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Veröffentlichungsjahr: 2024
RÄTSELHAFTE BEGEGNUNGEN AM MEER
BUCH 1
Texte: © 2024 Roswitha Malter
Cover: © 2024 Claudia Sperl
Illustrationen: Erzeugt mit KI (ChatGPT/DALL-E)
Verantwortlich für den Inhalt:
Roswitha Malter
c/o Postflex #7376
Emsdettener Str. 10
48268 Greven
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
Dieses sind fiktive Geschichten. Genannte Ortsbezeichnungen oder Markennamen gehören den jeweiligen Eigentümern.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN: 978-3-757910068
Dieses Buch widme ich meinen Enkelkindern
Lenya, Melina und Paul.
Lest es aufmerksam und lasst euch davon
inspirieren!
Lest Bücher so oft und so viele ihr könnt,
denn sie eröffnen euch eine wundervolle Welt
außerhalb des Alltags.
Sie lassen euch träumen, entspannen, mitfiebern und freuen.
Bücher helfen euch,
den Alltag und das Handeln der Menschen um euch herum,
besser zu verstehen.
Legt los!
Viel Spaß dabei!
Karl und Mia sitzen am Strand und schauen aufs Meer. Es ist schon fast dunkel. In der Ferne bewegt sich ein Schiff durch die Finsternis.
„Wie findet der Kapitän eigentlich den Weg durch die Nacht?“, fragt Mia.
Karl richtet sich auf und sagt: „Ich glaube, ein Leuchtturm hilft ihm. Das müssen wir erforschen! Wir sollten uns einen Leuchtturm genauer ansehen.“
Mia stimmt begeistert zu: „Auf jeden Fall!“
Karl und Mia kennen sich noch nicht lange. Sie sind zehn Jahre alt und Freunde, seit Karl in Mias Klasse kam. Sie wohnen im gleichen Ort an der Ostsee, in Prora auf der Insel Rügen. Karl hat bis vor einigen Monaten in Wismar gewohnt. In den Ferien fahren sie lieber weg, denn Prora ist dann voller Urlauber. Sonst leben sie gerne dort. Sie spielen oft draußen am Meer und suchen das Abenteuer.
Die Sommerferien haben gerade begonnen. Karls Eltern wollen ein paar Tage auf der Insel Hiddensee verbringen, um auszuspannen. Dort sind nämlich weniger Touristen als in Prora, denn da dürfen keine Autos fahren. Natürlich soll der Sohn seine Eltern begleiten, aber allein macht es ihm keinen Spaß. Deshalb fragt er seinen Papa:
„Darf Mia mitkommen?“
Sein Vater ist nicht erfreut und antwortet: „Das soll doch ein Familienausflug sein. Aber lass uns hören, was Mama sagt!“
Karl rennt sofort zu seiner Mama und ruft schon von Weitem: „Mama, darf Mia mit nach Hiddensee? Papa sagt, du sollst entscheiden.“
„Warum soll sie denn mit?“
„Ich hab’ sonst keinen zum Spielen.“
„Na gut! Von mir aus. Aber Mias Eltern müssen auch noch zustimmen.“
Das lässt sich Karl nicht zweimal sagen. Er rennt gleich zu Mia nach Hause. Sie ist sofort Feuer und Flamme. Deshalb fragt sie ihre Eltern, die im Garten sitzen: „Darf ich mit Karl und seinen Eltern nach Hiddensee fahren? Bitte, Mama!“
„Haben Karls Eltern denn das erlaubt?“
„Ja. Sie haben gesagt, ich darf.“
„Na gut. Dann haben wir auch nichts dagegen. Aber mach keinen Ärger!“, warnt Mias Mama.
„Nein, natürlich nicht. Du kennst mich doch“, entgegnet Mia. Ihre Eltern lachen laut auf. Karl und Mia hüpfen vor Freude.
Drei Tage später fahren sie nach Hiddensee, zuerst mit dem Auto, dann mit der Fähre. Sie wohnen in einem Ferienhaus direkt am Strand. Am ersten Abend sitzen sie lange draußen und lauschen dem Rauschen des Meeres. Das Licht eines Leuchtturms erhellt rhythmisch die Umgebung. „Wie funktioniert das eigentlich?“, fragt sich Karl.
Als er am nächsten Morgen erwacht, scheint bereits die Sonne. Er schaut aus dem Fenster. Deutlich kann er den Leuchtturm in der Ferne erkennen.
Ob der weit weg ist? Warum gibt es solche Türme eigentlich? Und wie es wohl darin aussieht? Karl ist sich sicher: Er muss die Antworten auf all seine Fragen finden.
Nach dem Frühstück fahren Karls Eltern mit dem Fahrrad zum Einkaufen. Mia und er wollen die Gegend erkunden. „Hast du den Leuchtturm gesehen?“, fragt Mia.
„Klar. Lass uns hingehen!“
„Ich bin dabei.“
Sie laufen am Strand entlang, bis sie den Leuchtturm erreichen. Es ist ein imposantes Gebäude, das hoch über ihnen ragt. Der Turm ist rot-weiß, und sie sehen deutlich das blinkende Licht an der Spitze.
„Wow, das sieht wirklich cool aus!“, staunt Mia.
„Ich habe gehört, dass Leuchttürme gebaut wurden, um den Schiffen auf See den Weg zu weisen“, sagt Karl.
„Ja, das stimmt. Aber mehr weiß ich auch nicht.“
„Wir müssen unbedingt mehr darüber erfahren. Wie sieht er wohl von innen aus? Wollen wir hineingehen und nachsehen?“
„Klar!“
Sie suchen nach einem Eingang und finden schließlich eine schwere Holztür. Sie öffnen die Tür. „Wow, ist das riesig hier!“, staunt Mia. „Und so sonnig. Das hätte ich nicht gedacht!“ Es gibt eine Wendeltreppe, die bis an die Spitze führt, 102 Stufen.
„Oh, das ist cool!“, sagt Karl. „Lass uns hochsteigen und die Insel von oben betrachten!“
Die beiden steigen die Stufen hinauf. Die Treppe ist schmal. „Halt dich am Geländer fest, damit du nicht stolperst und fällst!“, sagt Karl fürsorglich. Je höher sie kommen, desto enger und steiler wird der Aufstieg. Mia atmet schwer und schwitzt. Sie gibt jedoch nicht auf.
„Endlich sind wir oben. Das war anstrengend!“, stellt Mia erleichtert fest.
„Schau dich mal um!“, fordert Karl.
„Wow, das ist unglaublich!“
„Von hier aus hat man einen Wahnsinnsausblick auf das Meer und die komplette Insel.“
Sie verbringen eine Weile damit, die Aussicht zu genießen, bevor sie wieder hinuntersteigen. Auf der Treppe treffen sie einen Mann.
„Sind Sie der Leuchtturm-Wärter?“, will Mia wissen.
„Irgendwie schon. Ich bin Seezeichen-Mechaniker. Den Beruf des Leuchtturm-Wärters gibt es nicht mehr“, antwortet er.
„Können Sie uns den Turm erklären?“, bitten Mia und Karl ihn.
„Das mache ich gerne. Kommt mit! Ich zeige euch alles“, entgegnet er. „Wisst ihr schon, warum es Leuchttürme gibt?“ Die beiden schütteln den Kopf, weil sie hören wollen, was ihnen der Mechaniker, Ole Hansen, dazu erklärt.
„Ein Leuchtturm soll den Schiffen den Weg zeigen, damit sie nicht gegen Felsen oder Riffe laufen. Das Licht im Leuchtturm kommt von einer besonderen Lampe, die wir in der Spitze des Turms platzieren. Sie sitzt vor einer besonderen Linse. Beide zusammen sind äußerst stark und können viele Kilometer weit leuchten. Das Licht ist so hell, dass es sogar bei nebligem Wetter gesehen werden kann. Seht her! Hier ist die Lampe.“
Mia und Karl verfolgen aufmerksam die Worte von Herrn Hansen.
„Man nennt sie auch Leuchtfeuer. Deshalb heißt der Turm offiziell „Leuchtfeuer Dornbusch“. Dieses Licht dreht sich immer im Kreis, damit es von den Schiffen auf See gesehen werden kann. Es wird heute elektrisch erzeugt. Früher wurde Feuer benutzt. Es kann manchmal verschiedene Farben haben, um den großen Pötten zu zeigen, wo sie sich befinden. Dieser Turm leuchtet weiß und rot. Meistens blinkt er weiß, aber für einen kleinen Bereich wird ein rotes Licht erzeugt. Dieses soll vor der Untiefe warnen, die vor der Insel Hiddensee liegt. Für Schiffe ist diese Sandbank gefährlich, denn sie können auflaufen und dann steckenbleiben.“
„Spannend!“, sagt Karl. „Was passiert, wenn die Lampe kaputtgeht?“
„Wir Techniker müssen dafür sorgen, dass der Leuchtturm immer funktioniert und das Licht stets leuchtet. Dafür gibt es viele Maschinen und Apparate im Turm, die wir regelmäßig warten und reparieren. Heute laufen die Lichtanlagen automatisch. Wenn ein Licht ausfällt, erhalte ich ein Signal in mein Büro, in dem ich normalerweise arbeite. Das ist der Grund dafür, dass nicht mehr jeder Turm seinen eigenen Wärter hat. Ich bin für mehrere Türme verantwortlich.“
„Und wenn es doch einmal ausfällt? Was dann?“, fragt Mia.
„Wenn das Licht am Leuchtturm ausfällt, kann das für die Schifffahrt sehr gefährlich sein, da es dann den Schiffen den Weg in der Dunkelheit oder bei schlechtem Wetter nicht mehr weisen kann. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass das Licht ständig funktioniert. Wenn ich also bemerke, dass es ausgefallen ist, suche ich sofort nach der Ursache und repariere es, so schnell es geht.“
„Vielen Dank, dass Sie uns das alles gezeigt und erklärt haben“, sagen Karl und Mia und verabschieden sich. Sie machen sich auf den Rückweg.
Karl sagt beeindruckt: „Wollen wir heute Abend, wenn es dunkel ist, noch einmal zum Turm gehen? Ich würde das Leuchten gerne aus der Nähe sehen.“
„Ich auch!“, antwortet Mia.
Nach dem Abendessen begeben sich die Freunde wieder zum Leuchtturm. Sie gehen hinein und schauen sich die anderen Räume an. Dort kann man sich hervorragend verstecken. Deshalb spielen sie eine Runde „Versteck dich“.
Plötzlich hören sie ein Quietschen und Klacken. „Was war das?“, fragt Mia erschrocken. Sie laufen zur Tür. „Sie geht nicht auf!“, stellt Karl fest.
„Oh nein! Hat uns Herr Hansen aus Versehen eingeschlossen?“
„Lass uns nach oben gehen. Vielleicht ist er dort!“, schlägt Karl vor.
„Ich weiß nicht! Dürfen wir denn hier allein im Turm herumlaufen?“, zögert Mia.
„Wir müssen doch herausfinden, ob der Techniker noch irgendwo ist. Also steigen wir hoch“, beharrt Karl.
Oben ist aber niemand. Nun befinden sie sich allein im Leuchtturm. Die Sonne geht langsam unter und es wird rund herum dunkel. Das Licht schaltet sich ein.
„Das wollten wir doch erleben“, ruft Karl mit funkelnden Augen.
„Lass uns eine Weile zuschauen“, entgegnet Mia. „Danach überlegen wir uns, was wir tun können.“
Allmählich werden sie nervös, denn es ist bereits stockdunkel und der Wind frischt auf. Sie hören die Wellen an die Felsen schlagen. Der Turm knarzt. Mia ist es unheimlich.
„Ich kann ja nichts mehr sehen. Was ist los?“, ruft Mia mit zittriger Stimme. „Das Leuchtfeuer ist aus! Oh nein!“, stellt Karl aufgeregt fest.
„Was sollen wir jetzt tun?“
Das Meer ist stürmisch und die Schiffe suchen nach dem richtigen Weg. Sie wissen, dass sie helfen müssen. Mia holt ihr Handy aus der Tasche und macht damit Licht. Schnell suchen sie nach dem Raum, in dem sie die Lampe gesehen hatten. Sie erkennen, dass die Glühlampe kaputt ist.
„Ich habe eine Idee! Ich rufe die Polizei an und erzähle, was passiert ist“, beschließt Mia. „Gut, mach das! Inzwischen suche ich nach einer Taschenlampe“, bestätigt Karl.
Der Polizist am Telefon erklärt Mia, dass er den Techniker alarmieren wird und sie ruhig dort warten sollen. Inzwischen findet Karl eine Notlampe.
„Vielleicht können wir diese Lampe als Ersatz benutzen“, erklärt er hektisch.
Sie steigen die Leiter hinauf, bauen die defekte Lampe aus und stellen die Ersatzlampe an den Platz. Mit einem Strick befestigen sie die Leuchte. Es ist schwierig, aber gemeinsam schaffen sie es schließlich.
Nun leuchtet der Turm wieder. „Ich glaube, das wird nicht lange halten!“, sagt Karl traurig. „Vielleicht hält es, bis Herr Hansen da ist“, entgegnet Mia unsicher.
Nach ein paar Minuten knarrt und quietscht die Tür. Schnellen Schrittes eilt jemand die Treppe hinauf. Die Tür öffnet sich und Ole Hansen mit einer Taschenlampe steht da.
„Was für ein Glück!