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Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Regionalgeographie, Note: 1,7, , Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Unabhängigkeit Ceylons im Jahre 1948 erfuhr auch der Anbau von Reis einen neuen Aufschwung, so dass heute in fast allen Teilen der Insel – aber hauptsächlich im Tiefland – Reiskulturen unterhalten werden. Vorliegende Arbeit untersucht unter anderem die klimatischen und geologischen Bedingungen des Reisanbaus auf Sri Lanka und geht auf damit einhergehenden sozio-ökonomischen Probleme ein. Die Reispflanze „Oryza sativa“ gilt als das Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung Sri Lankas. Die lange Geschichte des traditionellen Reisanbaus geht schon auf die erste bekannte Besiedlung der Insel durch die Singhalesen zurück. Datiert wird diese auf den Zeitraum von ca. 250 v. Chr. – 1017 n. Chr.). Nordindische Seefahrer erkannten die ihrer Heimat ähnlichen klimatischen Bedingungen und nutzten diese zum ersten erfolgreichen Reisanbau. Das wechselfeuchte Klima, welches lange Trockenperioden mit sich führt, ermöglicht den Reisanbau nur unter der Nutzung künstlicher Bewässerungsanlagen. Der Anbau galt als womöglich einzige Einnahmequelle der Sieder und so hatte die Entwicklung dieser Bewässerungskultur ihre historische Blütezeit im Zeitraum des 1. bis 4. Jahrhunderts unter König Mahasena (334 bis 362 n. Chr.). Zur Zeit der Kolonialisierung Sri Lankas, damalig unter dem Namen „Ceylon“ bekannt, war der Reisanbau mehr oder weniger zum Erliegen gekommen, da sich die europäischen Nationen – Portugal, Holland und Großbritannien – stark auf einen neuen, strategischen und wirtschaftlichen Handelsstützpunkt konzentrierten. (vgl. DOMRÖS 1976: 33ff.). Die Interessen gleichnamiger lagen eher an dem stark nachgefragten Gewürz Zimt, sowie im weiteren Verlauf an Kaffee- und Kautschukprodukten, als an dem bis dahin gepflegten Reisanbau, auch wenn dieser nur kleinbäuerlich dem Zweck der Eigenversorgung diente. Nur wenige Bewässerungssysteme wurden im Süd-Westen der Insel restauriert oder gar neu erbaut, andere Regionen wurden gänzlich vernachlässigt.
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Veröffentlichungsjahr: 2016
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Inhaltsverzeichnis
1. Historische Einführung
2. Der Anbau von Reis
2.1. Klimatische Bedingungen
2.2. Die Wasserversorgung der Reisfelder
2.3. Bodenanforderungen und Bodenbeschaffenheit
3. Kleinbäuerlicher Anbau
3.1 landwirtschaftliche Arbeitstechniken:
4. Sozio-ökonomische Probleme
4.1. Kritik an Grüner Revolution
5. Gegenwärtige Lage
6. Quellenverzeichnis
Die Reispflanze „Oryza sativa“ gilt als das Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung Sri Lankas. Die lange Geschichte des traditionellen Reisanbaus geht schon auf die erste bekannte Besiedlung der Insel durch die Singhalesen zurück. Datiert wird diese auf den Zeitraum von ca. 250 v. Chr. – 1017 n. Chr.). Nordindische Seefahrer erkannten die ihrer Heimat ähnlichen klimatischen Bedingungen und nutzten diese zum ersten erfolgreichen Reisanbau. Das wechselfeuchte Klima, welches lange Trockenperioden mit sich führt, ermöglicht den Reisanbau nur unter der Nutzung künstlicher Bewässerungsanlagen. Der Anbau galt als womöglich einzige Einnahmequelle der Sieder und so hatte die Entwicklung dieser Bewässerungskultur ihre historische Blütezeit im Zeitraum des 1. bis 4. Jahrhunderts unter König Mahasena (334 bis 362 n. Chr.) (vgl. Kapitel 2.2 für Bewässerungskultur).
Zur Zeit der Kolonialisierung Sri Lankas, damalig unter dem Namen „Ceylon“ bekannt, war der Reisanbau mehr oder weniger zum Erliegen gekommen, da sich die europäischen Nationen – Portugal, Holland und Großbritannien – stark auf einen neuen, strategischen und wirtschaftlichen Handelsstützpunkt konzentrierten. (vgl. Domrös 1976: 33ff.). Die Interessen gleichnamiger lagen eher an dem stark nachgefragten Gewürz Zimt, sowie im weiteren Verlauf an Kaffee- und Kautschukprodukten, als an dem bis dahin gepflegten Reisanbau, auch wenn dieser nur kleinbäuerlich dem Zweck der Eigenversorgung diente. Nur wenige Bewässerungssysteme wurden im Süd-Westen der Insel restauriert oder gar neu erbaut, andere Regionen wurden gänzlich vernachlässigt. Folglich verfielen viele Bewässerungsanlagen dem gewinnorientierten Handel der Kolonialmächte zum Opfer. (vgl. Domrös 1976: 35f. und Zaun-Axler 1977: 36f.) Den Produkten von Tee-, Kautschuk- und Kokospalmplantagen kam so große Bedeutung zu, dass ca. 95% der gesamten Exporteinnahmen 1972 für Ceylon durch diese Produkte gedeckt wurde. (vgl. Domrös 1976: 183f.)
Mit der Unabhängigkeit Ceylons im Jahre 1948, nach letztmaliger Annektierung der Briten 1796, erfuhr auch der Anbau von Reis einen neuen Aufschwung, sodass heute in fast allen Teilen der Insel – aber hauptsächlich im Tiefland – Reiskulturen unterhalten werden.
Gleichzeitig stellen sich mit der Flächennutzung durch Reisfelder auch Konflikte dar. Welche im Folgenden anhand einer inselübergreifenden Beschreibung erläutert sind.
„Der Reisanbau auf Ceylon wird in großem Umfang sowohl in der Feucht- als auch Trockenregion betrieben“ (Domrös 1976: 206).
Hierbei unterscheiden sich die Anbaumethoden: Die Maha-Saison von Oktober bis April und die Yala-Saison von Mai bis September. Diese Reisbauperioden fallen exakt in das jährlich wiederkehrende Auftreten des Monsuns – jeweils aus Nord-Osten (Maha) oder aus Süd-Westen (Yala). Während des Nord-Ost Monsuns findet auf Sri Lanka die Haupternte (maha=groß) statt, in der „Yala“ (=klein) die kleine Ernte (vgl. Abbildung 1).
Das zentral gelegene Hochland wirkt als Regenscheide, sodass saisonal Bereiche der Insel im Regenschatten liegen. Man unterteilt die Insel deshalb klimatisch grob in eine „wet Zone“ im Süd-Westen und eine „dry zone“ im Nord-Osten (vgl. Domrös 1976: 209 und Zaun-Axler 1977: 3f.) (vgl. Abbildung 2). Für einen effizienten Anbau von Reis ist eine permanente Wasserversorgung aber von enormer Wichtigkeit.