Reise Know-How CityTrip Oxford - Dieter Schulze - E-Book

Reise Know-How CityTrip Oxford E-Book

Dieter Schulze

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Beschreibung

Oxford steht ganz im Zeichen von Literatur, Kunst und Wissenschaft. Die Straßen von Großbritanniens Elite-Schmiede sind gesäumt von 39 Colleges, nach klösterlichem Vorbild erbaut und von Gärten und Parks umgeben. Etliche Museen und Bibliotheken in architektonisch spannenden Gebäuden ergänzen das Stadtbild. In den zahlreichen Pubs treffen Studierende, Professoren und Touristen bei einem Pint und Livemusik zusammen. Oder man begegnet sich auf den Flüssen Cherwell und Isis zum Punting oder Rudern. In der Nähe locken Woodstock mit dem UNESCO-Weltkulturerbe Blenheim Palace und Shakespeares Heimatstadt Stratford-upon-Avon zu einem Besuch. Dieser aktuelle Stadtführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der englischen Universitätsstadt selbstständig zu entdecken: - Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet - Faszinierende Architektur: mittelalterliche Türme, ehrwürdige Colleges, moderne Glaspaläste - Abwechslungsreicher Stadtspaziergang - Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip - Ausflüge nach Woodstock und Stratford-upon-Avon - Shoppingtipps vom traditionellen Markt bis zum Alice's Shop aus "Alice im Wunderland" - Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die britische Küche - Tipps für die Abend und Nachtgestaltung: vom traditionellen Pub bis zum Open-Air-Theater - Von der Aufnahmeprozedur bis zum Boat Race: das studentische Leben in Oxford - Oxford zum Durchatmen: Port Meadow, College-Gärten und eine Bootsfahrt - Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... - Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt ... - Kleine Sprachhilfe Englisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag

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Seitenzahl: 194

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Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Restaurantkategorien

Hotelkategorien

Oxford entdecken

See you in Oxford!

Willkommen in Oxford

Kurztrip nach Oxford

Stadtspaziergang

Das Herz der Universität

Große Runde ab Christ Church

Vom Magdalen College zur Folly Bridge

Von der Hythe Bridge zur Port Meadow

Ziele in der Umgebung

Oxford erleben

Oxford für Kunst- und Museumsfreunde

Oxford für Genießer

Oxford am Abend

Oxford zum Stöbern und Shoppen

Oxford zum Durchatmen

Urlaub im Knast

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Oxford verstehen

Oxford – ein Porträt

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Diplomatische Vertretungen

Einreisebestimmungen

Elektrizität

Geldfragen

Informationsquellen

Internet

Maße und Gewichte

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Öffnungszeiten

Post

Radfahren

Sicherheit

Stadttouren

Telefonieren

Toiletten

Uhrzeit

Unterkunft

Verkehrsmittel

Wasser

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Oxford-Glossar

Impressum

Die Autoren

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/oxford23

Restaurantkategorien

£ günstig (Hauptgericht 7–12 £)

££ mittelpreisig (Hauptgericht 12–18 £)

£££ teuer (Hauptgericht ab 18 £)

Hotelkategorien

Preis für ein Doppelzimmer.

£ bis 100 £

££ 100–160 £

£££ über 160 £

Oxford entdecken

See you in Oxford!

Die Stadt ist klein, aber voller Überraschungen. Die Nennung ihres Namens löst eine Flut von Assoziationen aus. Schönheit und akademische Brillanz, Fantasie und jugendlicher Übermut … „Oxford“ hat einen so guten Klang, dass es zur Weltmarke geworden ist. Oxford Jeans, Software-Apps und Mountainbikes, Herrenschuhe und Damenhüte – sie alle schmücken sich mit dem Namen der Stadt und sonnen sich in ihrem Ruhm. „Oxford English“ ist in weiten Teilen der Welt das Maß aller Dinge.

Wenn London das Herz des British Commonwealth ist, so ist Oxford sein Hirn. Seit 1000 Jahren wird an seinen Colleges die intellektuelle Elite des Landes geschmiedet, fast alle britischen Premiers und Nobelpreisträger haben hier ihre besten Jahre verbracht. Mit meterdicken mittelalterlichen Mauern, verspielten Erkern und hohen Türmen wirken die Colleges wie aus einem Märchen, ihre paradiesischen Gärten haben manch einen Geistesblitz befördert. Kein Wunder, dass sie schon so oft als Kulisse für Romane und Filme dienten.

In Oxford wird Historisches gepflegt und Modernes enthusiastisch gefördert. Besuchen Sie Oxford, entdecken Sie Museen von Weltrang, klösterliche Colleges und traditionelle Pubs. Beim Shopping finden Sie die neuesten Trends und in den Restaurants kann man sich rund um die Welt essen. Noch ein Vorteil: Woodstock mit dem Blenheim Castle ist schnell erreicht, London nur eine Stunde entfernt!

Blick vom Turm der University Church {3} (080ox Abb.: ©Andrei Nekrassov, stock.adobe.com)

Willkommen in Oxford

„Schönste Stadt der Welt“ nannte sie der Dichter John Keats. Bis heute hat Oxford nichts von seiner Faszination eingebüßt: Seine alten Mauern aus Sandstein, die Türme und Kuppeln wirken wie aus dem Bilderbuch. Oxford ist eine Stadt der kurzen Wege – alles, was sehenswert ist, kann zu Fuß erschlossen werden. Selbst mit nur wenig Zeit kann man im Rahmen des Stadtspaziergangs (–>) alles Wichtige kennenlernen. Will man auf einen fahrbaren Untersatz nicht verzichten, springt man in den Doppeldeckerbus oder steigt ins Boot.

Zu Fuß

Wer in diese Stadt kommt, kann viel sehen und eine Menge erleben. Zur besseren Orientierung empfiehlt sich ein Blick aus der Vogelperspektive. Gleich von fünf Orten bieten sich An- und Einsichten der besonderen Art: Vom Turm der University Church {3} schaut man – an Türmchen und gotischen Wasserspeiern vorbei – auf einen Platz aus 1001 Nacht, von der Kuppel des Sheldonian Theatre {12} überblickt man die verschachtelten Innenhöfe der Bodleian Library {9}. Besuchern des Carfax Tower {1} und der St. Michael’s Church {20} liegt das quirlige Zentrum zu Füßen, während man von den Türmen und dem aufgeschütteten Hügel des Oxford Castle {42} die modernen Vororte im Blick hat.

Wer des Laufens in Oxford müde wird, findet überall nette Cafés – auch grüne Oasen sind immer in Reichweite. Ob Botanischer Garten {45}, Christ Church Meadow {47} oder University Parks {37}: Nie braucht man länger als zehn Minuten, um ins Grüne abzutauchen und dem Trubel zu entfliehen.

Ein Erlebnis besonderer Art ist der Spaziergang bei Nacht. In den schummrig beleuchteten Altstadtgassen herrscht ausgelassene Stimmung. Nicht nur am Wochenende ist pub crawl angesagt: ein Kneipenbummel durch mehrere traditionsreiche Pubs, angefangen vom Turf Tavern (–>), dann über das King’s Arms (–>) ins winzige White Horse (–>) oder in Tolkiens Stammkneipe Eagle and Child (–>).

Mit dem Boot

„Durch meilenweit sich erstreckende Seerosen, die auf dem Wasser dicht zusammen liegen wie ein Märchenteppich“: Mit diesen Worten beschrieb Charles Dickens seine Spazierfahrt durch die Flusslandschaft Oxfords. Wer es ihm nachtun möchte, um den Windungen der Flüsse Cherwell und Isis (= Themse, von lat. Thamesis) zu folgen, mietet sich ein Boot.

Beliebt ist vor allem das Punting (Staken). Die hierfür verwendeten Boote sind etwa 4 m lang und 1,5 m breit. Meist sitzen fünf Leute im Boot, einer von ihnen mit einem langen Stab, den er mehr oder weniger kunstvoll ins Wasser gleiten lässt, um das Boot voranzutreiben. Empfehlenswert ist es, sich mit dem Stab auf dem randlosen Bugteil zu platzieren und möglichst gerade zu lenken. Eine der am Heck oder in der Mitte sitzenden Personen greift mit einem kleinen Paddel, sofern nötig, korrigierend ein. Gefährlich kann es an Stellen werden, wo das Flussbett verschlammt ist und der Stab möglicherweise stecken bleibt. In einem solchen Fall wird der Unerfahrene versucht sein, sich am Stab festzuhalten – ein kühles Bad wäre die Folge. Darum ist es ratsam, den Stab kurzerhand aufzugeben und anschließend zu dieser Stelle zurückzupaddeln.

An mehreren Stellen werden Punting- und Ruderboote verliehen, die Saison dauert von März bis Oktober (tgl. von 10 Uhr bis zur Dämmerung). Besonders malerisch ist der Flussabschnitt nahe der Magdalen Bridge [L10], wo man an den Botanischen Gärten {45} und am St. Hilda’s College vorbeikommt. Eine Stunde kostet hier 25 bis 30 £ (bis zu 5 Pers.). Mit einem Bootsführer, der die Arbeit des Stakens und Ruderns übernimmt, erhöht sich der Preis auf 35 bis 40 £ für 30 Minuten. Kaution und Personalausweis müssen hinterlegt werden:

<4> [L10] Magdalen Bridge Boathouse (Howard & Son), High Street, Tel. 01865 202643, www.oxfordpunting.co.uk

> Cherwell Boat House (–>), Tel. 01865 515978, https://cherwellpunting.co.uk

<5> [J12] Folly Bridge Punts, Tel. 01865 243421, www.salterssteamers.co.uk

Im Ausflugsschiff

Traditionelle Ausflugsfahrten starten an der Folly Bridge. Zur Wahl stehen 30- bzw. 50-minütige Touren mit den „Highlights in Oxford“, Sonnenuntergangs-, Picknick- und Dinner-Trips. Begehrt ist auch „Mad Hatter’s Tea Party“: Dabei folgt man zwei Stunden jenem Flussweg, der den Schriftsteller Lewis Carroll 1862 zu „Alice im Wunderland“ inspirierte – an Bord wird als besondere Zugabe Afternoon Tea serviert.

<6> [J12] OxfordRiver Cruises, Folly Bridge, www.oxfordrivercruises.com, Tel. 01865 987147; weitere Touren organisiert Salters (s. o. Folly Bridge Punts).

Kurztrip nach Oxford

Auch wer nur für drei Tage kommt, wird vom Sog der „Geistesrepublik“ erfasst: Sie ist eine „Insel auf der Insel“, wartet auf mit surreal schöner College-Architektur, malerischen Innenhöfen und Gärten.

1. Tag

Morgens

Nach einem üppigen English Breakfast spaziert man zur University Church {3}, wo sich vom Kirchturm ein fantastischer Ausblick bietet: Wenn man den eleganten Radcliffe Square [J10] unter sich sieht, begreift man, warum Oxford vielen Besuchern als „schönste Stadt der Welt“ erscheint. In der Bodleian Library {9} und im Sheldonian Theatre {12} werden Bildung und Wissen zelebriert, im Café des riesigen Buchladens Blackwell’s {10} bereiten sich Studierende auf ihre Prüfung vor.

Mittags

Ein guter Ort für einen Lunch ist der schattige Garten des Turf Tavern (–>). Gestärkt startet man in die nächste Sightseeing-Runde, könnte das Trinity College {14} besuchen, das Museum of the History of Science {13} oder den Covered Market {24}, einen überdachten Markt mit über 50 Geschäften. Westlich vom Carfax [I10] befinden sich das international anerkannte Museum Modern Art {43} und das Oxford Castle {42}, wo bis 1996 Gefangene einsaßen.

Abends

Nach dem Dinner hat man die Qual der Wahl: Darf es ein Klassikkonzert im Sheldonian Theatre {12} sein oder eine Shakespeare-Aufführung in einem der College-Gärten? Die Touristeninfo in der High Street (–>) hält aktuelle Angebote bereit, weitere Hinweise findet man an Plakatsäulen.

2. Tag

Morgens

Der Tag beginnt mit einem Besuch von Christ Church {25}, dem repräsentativsten und beeindruckendsten College Oxfords samt Kathedrale und einer Kunstgalerie europäischer Meister. Mindestens zwei Stunden sollte man für diesen Besuch einplanen. Über die kopfsteingepflasterte Merton Street geht es anschließend zur High Street. Bei gutem Wetter spaziert man zum Magdalen College {44} hinab, mietet an der Magdalen Bridge ein Boot und gleitet stakend oder rudernd durch Gärten und Parks (–>).

Mittags

Über das New College {32} kehrt man ins Zentrum zurück und kann eine kleine Pause zum Lunch im King’s Arms (–>) an der zentralen Kreuzung Holywell/Broad Street machen.

Im University Museum {34} oder im Pitt Rivers Museum {35} taucht man anschließend in die faszinierende Welt fremder Kulturen ein. Das Ashmolean {19} ist Oxfords Gegenstück zum Londoner British Museum. Am Nordende des Boulevards St. Giles [I9] könnte man sich in einem Lebensmittelgeschäft für ein Picknick am Fluss eindecken.

Abends

Von der Hythe Bridge Street führt ein malerischer Weg zur Port Meadow {50}. Wer früh losspaziert, kommt bis zum Trout Inn {51}, einem der schönsten Pubs Englands – hat man nicht vorher schon gepicknickt, kann man hier traditionelles Pub Food probieren!

Fettnäpfchen …

Die meisten Briten sprechen mit Vorliebe über das Wetter, mit Fremden auch gern über alles, was an England positiv ist. Empfindlich reagieren viele auf Kritik am Königshaus und an der Monarchie, Umfrageergebnisse spiegeln einen unverändert intakten Nationalismus.

Um Persönlich-Privates machen die Briten einen großen Bogen. Da verwundert es nicht, dass sie zwar jedes Gespräch mit der Frage „How do you do?“ einleiten, doch eine ehrliche Antwort nicht hören wollen – schon gar nicht, dass es einem schlecht geht. Wie es ins Haus hereinschallt, so schallt es zurück, einzig die Gegenfrage „How do you do“ ist zugelassen.

Sagen Sie immer brav „please“, wenn Sie etwas haben möchten oder „You’re welcome“, wenn sich jemand bei Ihnen bedankt hat. Die Frage, wie Sie den Weg z. B. zum Carfax finden, leiten Sie mit den Worten „Excuse me“ ein. Am Bus oder vor der Kinokasse hat man geduldig Schlange zu stehen – einer nach dem anderen, lautet die Devise.

Mein Tipp: Am Sonntag

Auch wer nicht religiös ist, wird gern dem majestätischen Orgelklang und den hellen Stimmen des Knabenchors lauschen: Die Messe in der Christ Church Cathedral {25} beginnt um 9 Uhr, Eingang via Tom Gate (St. Aldates). Alternativ bietet sich um 11.15 Uhr ein „Coffee Concert“ im Holywell Music Room (–>) an: klassische Musik in einem Raum mit wunderbarer Akustik. Mit dem Eintritt verknüpft ist die Einladung zu einer Tasse Kaffee im The Vaults and Garden Café (–>) in der University Church oder im King’s Arms (–>).

Für Bücherfreunde hält das Geschäft Blackwell’s {10} seine Türen von 12 bis 17 Uhr geöffnet – in allen seinen Läden kann sich der Kunde ohne Hast in Bücher vergraben. Auch die meisten Museen bleiben sonntags geöffnet. Das traditionelle englische Sonntagsessen wird in vielen Pubs serviert, z. B. im Old Tom (–>).

Stadtspaziergang

Selbst mit nur wenig Zeit kann man im Rahmen des hier skizzierten Spaziergangs alles Wichtige kennenlernen – Oxford ist eine Stadt der kurzen Wege!

Der Verlauf des hier beschriebenen Spaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

Als Ausgangspunkt eignet sich der mittelalterliche Carfax Tower {1}, der Dreh- und Angelpunkt der Stadt. Zunächst lässt man sich ein kurzes Stück auf der High Street {2} vorwärts treiben und biegt nach der University Church {3} links in die Catte Street Richtung Radcliffe Square ein. Der weite Platz wird vom Kuppelbau der Radcliffe Camera {4} dominiert und ist vom Brasenose College {5} und anderen Prachtbauten gesäumt. Durch eine Passage gelangt man in den Innenhof der Bodleian Library {9}, einem Meisterwerk der Gotik und einer der wichtigsten Bibliotheken weltweit. Auf einem kleinen Abstecher ist die malerische Bridge of Sighs {8} zu sehen, links geht es zur Broad Street. Der schönste der in dieser Straße versammelten Buchläden ist der labyrinthische Blackwell’s {10}, schräg gegenüber liegt das Sheldonian Theatre {12}.

Vorbei am Museum of the History of Science {13}, dann dem Trinity {14} und Balliol College {15}, verläuft der Spaziergang gegen Ende der Straße rechts weiter, passiert das neugotische Martyr’s Memorial {16} und mündet vor den heiligen Hallen des Ashmolean Museums {19} – reich bestückt mit faszinierenden Kunstwerken, Bildern von Michelangelo, Raffael, Hogarth und Dürer sowie antiken Skulpturen. Danach geht es in Richtung Carfax zurück, links in die Ship Street, dann rechts in die Turl Street. Biegt man von der Turl Street rechts in die Market Street, gelangt man über einen der Eingänge auf der linken Seite in den Covered Market {24}, Oxfords alte Markthalle. Die Golden Cross Passage führt rechter Hand zur kommerziellen Cornmarket Street, an deren Ende der Carfax Tower {1} wacht.

Ein Bummel die St. Aldate’s hinab führt zum hochherrschaftlichen Christ Church College {25}, die Geburtsstätte von „Alice im Wunderland“. Am Rande des Prunkbaus verläuft links der Broad Walk, ein breiter Sandweg auf dem College-Gelände, auf den man durch ein schmiedeeisernes Tor gelangt und der für kurze Zeit aufs Land hinausführt. Man biegt links in den entlang der Mauern verlaufenden Deadman’s Walk ein und wenig später links in die Rose Lane. Diese führt am Botanic Garden {45} vorbei zur High Street. Wer auf einen Besuch des gegenüberliegenden Magdalen College {44} verzichtet, folgt der High Street ein paar Schritte nach links, um dann links in die stille Merton Street einzuschwenken, über die man Zugang zur Christ Church Picture Gallery {26} hat. Vorbei am romantischen Merton College {29} gelangt man – nach einiger Zeit im Schatten mächtiger College-Mauern – auf die Bear Lane und anschließend die Blue Boar Street, die in die St. Aldate’s mündet. Folgt man dieser nach rechts, gelangt man an den Startpunkt des Spaziergangs, den Carfax Tower {1}, zurück.

Das gibt es nur in Oxford

> Oxford Blue: Vieles kann blau sein – Blaubeereis, würziger Käse oder Cocktail.

> Elite-Schmiede seit über 800 Jahren: 46 Nobelpreisträger haben hier studiert.

> The Bumps: das heiterste Achter- Duell, bevor es gegen Cambridge ernst wird

> Oxford English: die Referenz im gesprochenen Englisch

> Ashmolean: eines der ältesten öffentlichen Museen der Welt {19}

> Blackwell’s: Nirgendwo auf der Welt findet man mehr Bücher in einem einzigen Raum {10}.

Das Herz der Universität

Nördlich der High Street, auch „The High“ genannt, macht man einen Zeitsprung ins Mittelalter. Rund um den Radcliffe Square drängen sich auf wenigen Hundert Quadratmetern architektonische Meisterwerke der letzten 1000 Jahre.

{1} Carfax Tower * [I10]

Die Kirche St. Martin wurde 1896 abgerissen, doch ihr Turm aus dem 13. Jahrhundert blieb erhalten und markiert bis heute den Mittelpunkt der Stadt. Straßen aus allen Himmelsrichtungen kreuzen sich hier: Westwärts verlängert sich die Queen Street, eine quirlige, wahrlich nicht königlich anmutende Einkaufs- und Fußgängerstraße, in die New Road zum Bahnhof. Nordwärts führt die Cornmarket Street über St. Giles in Oxfords vornehmsten Wohnbezirk, Summertown. Nach Süden geht es auf St. Aldates zum Christ Church {25}, ein architektonisches Juwel ist die – leider noch nicht verkehrsberuhigte – High Street {2}, die einen eleganten Bogen beschreibend gen Osten führt.

Unter der Uhr des Carfax-Turms erscheinen zu jeder Viertelstunde zwei Ritterfiguren und eröffnen ein Glockenspiel. Wer die 99 Stufen zur Aussichtsplattform hinaufsteigt (nicht zu empfehlen für Kinder unter 6 Jahren), genießt einen interessanten Ausblick, vor allem auf die Einkaufsstraßen der Stadt.

> Ecke Queen Street/Cornmarket Street, Tel. 01865 792653, Aussichtsplattform: April–Sept. tgl. 10–17.30, Okt. 10–16.30, Nov.–März 10–15 Uhr, Eintritt 2,50 £, Kinder die Hälfte

Exkurs: Was den Carfax so anziehend macht

Der Schriftsteller Thomas Hardy (1840–1928), dem es aufgrund seiner Herkunft (sein Vater war Steinmetz) nicht gelang, einen Studienplatz in Oxford zu bekommen, hat in seinem Roman „Jude the Obscure“ (1896) den Carfax folgendermaßen beschrieben: „In allen Zeiten haben Menschen hier gestanden und debattiert – über Napoleon, den Verlust Amerikas, die Hinrichtung von König Karl I., die Verbrennung der Märtyrer, die Kreuzzüge, die normannische Eroberung, wahrscheinlich sogar die Ankunft Julius Cäsars. Männer und Frauen haben sich hier getroffen, um sich zu lieben, zu hassen, zu paaren, sich zu trennen; sie haben aufeinander gewartet und füreinander gelitten; sie haben übereinander triumphiert; sie haben sich verflucht aufgrund von Eifersucht, sie haben einander vergeben und glücklich gemacht.

{2} High Street ** [J10]

„Pace the long avenue, or glide adown the stream-like windings of that glorious street.“ William Wordsworth lobte in einem Sonett die elegant geschwungene Straße, für Nathaniel Hawthorne war sie „die vornehmste des Königreichs“. Und auch George Bernard Shaw kam ins Schwärmen, sobald er die sanft sich windende Kurve erblickte – am liebsten übernachtete er im Mitre Inn, einem Gasthaus an der Ecke Turl Street (heute das Turl Street Mitre B&B, –>). „High“ heißt die Straße, weil sie Oxfords Hauptstraße ist – gesäumt von Colleges, Traditionsgeschäften und Cafés.

{3} University Church of St. Mary the Virgin *** [J10]

Vom hohen Kirchturm bietet sich dem Besucher ein märchenhaftes Panorama.

Die Universitätskirche wurde Ende des 13. Jahrhunderts erbaut und diente bis zur Fertigstellung der Bodleian Library {9} als akademischer Prüfungsort. Man betritt sie durch das barocke Südportal und geht durchs Hauptschiff quer hinüber zum Souvenirladen. Neben diesem befindet sich der Aufstieg zum Turm. Über 127 Stufen geht es hinauf, vorbei an grotesken Steinmetzarbeiten: Bizarre Bestien setzen zum Sturzflug an, verschreckte Kreaturen kauern in den Winkeln des Dachgestühls.

Von der Turmspitze hat man eine atemberaubende Aussicht. Die Gebäude wirken wohlproportioniert und harmonisch, im Zusammenspiel mit den Plätzen entstehen verblüffende Perspektiven. Im Osten sieht man die High Street, im Norden den von einem Rundbau mit Kuppel beherrschten Radcliffe Square [J10], den schönsten Platz Oxfords. Dahinter erhebt sich die Bodleian Library. Zur Linken sieht man das Brasenose College {5}, zur Rechten das All Souls College {6}.

Verlässt man die Kirche an ihrer Nordseite, entdeckt man das ungewöhnliche TheVaults and Garden Café (–>): Zwischen Grabsteinen sitzt man im Grünen und blickt auf die Radcliffe Camera {4}.

> High Street/Catte Street, www.university-church.ox.ac.uk, Tel. 01865 279111, Mo.–Sa. 9.30–17, So. 12–17 Uhr, Turmbesteigung 5 £ (Mindestalter 8 Jahre, Kinder nur in Begleitung von Erwachsenen), Tickets im Laden erhältlich

{4} Radcliffe Camera ** [J10]

John Radcliffe, nach dem Rundbau und umgebender Platz benannt sind, war zu Beginn des 18. Jh. der bestbezahlte Arzt Englands. Einen Teil seines Vermögens vermachte er der Universität für den Bau einer Bibliothek, die nach Entwürfen der damaligen Star-Architekten Nicholas Hawksmoor und James Gibbs erbaut wurde. Balustrade und Kuppel im Stil der italienischen Renaissance machen die Camera zu einem der attraktivsten Gebäude der Stadt. Sie wird als studentischer Leseraum genutzt, der Öffentlichkeit bleibt der Zugang versperrt.

{5} Brasenose College ** [J10]

Der Name brazen nose stammt von dem bronzenen Türklopfer in Form einer Nase, der ab 1279 am Eingang des späteren College angebracht war. Er signalisierte den Zutritt zu einem „rechtsfreien“ Raum und sicherte Schutz vor städtischer Verfolgung. Heute hängt er über dem High Table (siehe Glossar) im Speisesaal des College.

Brasenose College wurde 1509 gegründet. Der Old Quad, den man durch den betürmten Haupteingang betritt, dokumentiert die Architektur jener Zeit. An der Südseite des Innenhofs befindet sich der Speisesaal, an der Nordseite eine Sonnenuhr anno 1719. Am schönsten ist der Blick von der Nordwestecke: Über dem Eingang erhebt sich die Kuppel der Radcliffe Camera, rechts im Bild erscheint der Turm der University Church {3}. Die Collegekapelle aus dem Jahr 1666 kann im benachbarten Chapel Quad besichtigt werden; der angrenzende New Quad (1886–1911) ist für Besucher in den Sommermonaten nicht zugänglich.

Bekannte Brasenose-Absolventen sind der Nobelpreisträger William Golding (1911–1993), Verfasser des vom Magdalen-Star Peter Brook verfilmten Romans „Lord of the Flies“ (1954), sowie der Philosoph Robert Burton (1577–1640), Verfasser der berühmten „Anatomie der Melancholie“ (1621). Da es darin vor allem um Liebesmelancholie geht, beschloss ein deutscher Verlag, den Titel in „Schwermut der Liebe“ abzuändern.

> Radcliffe Square (Westseite), Mo.–Fr. 10–11.30 und 14–16.30, Sa./So. 9.30–10.30 und 14–16.30 Uhr, Eintritt 2 £, www.bnc.ox.ac.uk

Exkurs: Gargoyles – Gestalten der Unterwelt

Kunstvolle Bauplastik ziert viele Fassaden und Mauern der Stadt. Meist sind groteske Gnomen und Kobolde dargestellt, nasebohrende Scharlatane und monsterähnliche Wesen. Kaum hat der Blick sie gestreift, beginnt ihr verschmitzt-arglistiges Spiel. Sie schauen spöttisch und mit kaum verhohlener Schadenfreude auf uns hinab, einige schütteln sich vor Lachen. Andere gefallen sich in narzisstischer Pose, dämmern in melancholischer Grübelei oder wirken verzweifelt, sind versteinert seit sehr langer Zeit. „Gargoyles“ (Wasserspeier) oder auch „Grotesques“ (Grotesken) werden sie genannt – Boten der Unterwelt von abartiger Schönheit.

Aus dem heutigen Stadtbild sind sie nicht mehr wegzudenken. Selbst in Kirchenkreisen hat man sich in der Zwischenzeit an sie gewöhnt: Man straft ihre zur Schau gestellte zersetzende Gesinnung mit Nichtbeachtung oder macht sie zum Bestandteil einer prokirchlichen Werbekampagne.

Exkurs: Der Pförtner

Der Porter, jener meist skeptisch schauende Herr mit Melone am Eingang des College, wacht sorgsam darüber, dass sich die Studierenden einfügen und nicht über die Stränge schlagen. Ein rigides System von Auflagen und Regeln ist den meisten Studierenden noch aus ihrer Internatszeit vertraut. Doch bereits dort galt die konservative Maxime: Nur wer um die Beschränkung weiß, kann sich der Freiheit erfreuen. Und wer es früh gelernt hat, sich in die Ordnung zu fügen, wird sie später mitgestalten dürfen. In den Sommerferien werden nicht die Studierenden, sondern die Besucher bewacht ...

{6} All Souls College *** [J10]

So schön wie ein Schloss …

Blickt man vom Radcliffe Square auf das 1437 gegründete „Allerseelen-College“, glaubt man, vor einem Märchenschloss zu stehen: Inmitten gezinnter, weißlich schimmernder Mauern öffnet sich ein goldverziertes Tor – an dem leider oft geschrieben steht: Closed to Visitors. Der elegante Innenhof wurde 1716 von Nicholas Hawksmoor entworfen und vereinigt klassische Symmetrie mit gotischem Detail. Über hoch aufragenden Fenstern und umgeben von spitz ausgerichteten Türmen prangt eine Sonnenuhr. Die im gleichen Gebäudetrakt befindliche Bibliothek wurde von einem Zuckerbaron aus Barbados finanziert, der einen sicheren Aufbewahrungsort für seinen Bücherschatz suchte.

All Souls ist daselitärste und zugleich am besten ausgestattete College Oxfords, eine fürstliche Residenz für die wissenschaftliche Crème de la Crème. Wer zum Fellow of All Souls ernannt wird, braucht zu niemandem aufzuschauen – er hat die höchste Sprosse der akademischen Karriereleiter erklommen. Hier wird nicht gelehrt, sondern nur geforscht und das Erforschte im Austausch mit anderen Koryphäen diskutiert.

> Radcliffe Square (Ostseite), Tel. 01865 279379, www.asc.ox.ac.uk/visiting-college-0, Mo.–Fr. 14–16 Uhr, im August, Ostern und Weihnachten geschlossen, Eintritt frei

{7} Hertford College * [J10]

Das College an der Catte Street, der „Straße der Mäusefänger“ (abgeleitet von cat, „die Katze“), hat einen hohen Anteil an Staatsschülern und ist bekannt für seine lockere Atmosphäre. Es stellt die besten Hockey- und Fußballspieler der Stadt, der Bierkonsum ist höher als in jedem anderen College – „kein Wunder“, sagen die Verfechter der Privatschulen ...