Reise Know-How InselTrip Gran Canaria - Dieter Schulze - E-Book

Reise Know-How InselTrip Gran Canaria E-Book

Dieter Schulze

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Beschreibung

Dieser aktuelle Reiseführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der spanischen Insel selbstständig zu entdecken: - Die interessantesten Orte, Sehenswürdigkeiten und Attraktionen ausführlich vorgestellt und bewertet - Die schönsten Strände rund um die Insel - Die besten Hotspots zum Schnorcheln und Tauchen, Wellenreiten, Surfen ... - Ausgewählte Anbieter für Segel- und Bootsausflüge, Whale watching und weitere Aktivitäten - Inselentdeckung mit Auto, Bus oder Fahrrad - Sechs Wanderungen für jedermann - Die ganze Bandbreite der kanarischen Küche - Shoppingtipps von traditionellem Kunsthandwerk bis zur Trendboutique - Die prächtigsten Parks und Gärten - Die erstaunlichsten Bräuche und Feiern - Besonderheiten der Flora und Fauna auf Gran Canaria - Von Miss Marple bis zu durchlöcherten Bergen: spannende Tipps, Exkurse und Hintergrundinfos - Ausgesuchte Unterkünfte von Komforthotels und Lofts bis hin zu Landhäusern - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Touren, Events, Hilfe im Notfall, Verkehrsmitteln, Wetter ... - Kleine Sprachhilfe Spanisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag - Detaillierte Stadtpläne InselTrip - die aktuellen Inselführer von Reise Know-How. Fundiert, übersichtlich, praktisch.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 204

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Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Inselplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Preiskategorien Unterkünfte

Preiskategorien Restaurants

Gran Canaria entdecken

Willkommen auf Gran Canaria

Gran Canaria im Überblick

Inselhauptstadt Las Palmas

Der Osten

Der Süden

Der Westen

Der Norden

Das Zentrum

Gran Canaria Aktiv

Baden

Wassersport

Wandern

Weitere Aktivitäten

Gran Canaria erleben

Feste und Festivals

Gran Canaria kulinarisch

Was wo kaufen?

Natur erleben

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Diplomatische Vertretungen

Geldfragen

Informationsquellen

Internet

LGBT+

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Öffnungszeiten

Post

Sicherheit

Sprache

Touren

Telefonieren

Trinkwasser

Uhrzeit

Unterkunft

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Impressum

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Inselplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Inselplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Google-Maps-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/inseltrip/grancanaria22

Preiskategorien Unterkünfte

Die angegebenen Preiskategorien gelten jeweils für ein Doppelzimmer ohne Frühstück. Für ein Einzelzimmer zahlt man in der Regel 70 % des Preises für ein Doppelzimmer.

€: bis 70 Euro

€€: 70‒120 Euro

€€€: 120‒160 Euro

€€€€: über 160 Euro

Preiskategorien Restaurants

Die angegebenen Preiskategorien gelten für ein Hauptgericht mit Nachspeise oder Getränk.

€: bis 15 Euro

€€: 15–25 Euro

€€€: ab 25 Euro

Vorwahlen

Es gibt auf Gran Canaria keine Vorwahlen.

> Vorwahl Spanien: 0034

> Vorwahl Deutschland: 0049

> Vorwahl Österreich: 0043

> Vorwahl Schweiz: 0041

Gran Canaria entdecken

Willkommen auf Gran Canaria

Das Flugzeug setzt zur Landung an, nimmt Kurs auf Gran Canarias Flughafen. Unter uns sehen wir kahle Berghänge, mit Plastikplanen bedeckte Felder und eine Autobahn, auf der Fahrzeuge dahinjagen. Soll das die „Insel des ewigen Frühlings“ sein, das „Ferienparadies“, wo die Natur verschwenderisch ist? Doch keine Angst, die Insel hat Schöneres zu bieten: lange Sandstrände und herrliche Dünen, Landschaften, die von Menschenhand fast unberührt blieben. Vom 2000 m hohen „Schneegipfel“ senken sich strahlenförmig Schluchten hinab, in die Stauseen und Palmenoasen eingestreut sind, Kiefernwälder, Lorbeerhaine und saftige Almen. Sie können in einen Riesenkrater hinabsteigen und zum Fuß des „Wolkenfels“ laufen, von altkanarischen Kultplätzen den Blick über den Atlantik genießen oder vom höchsten Pass in einen „Wasserfall“ aus Wolken schauen. Und auch kulturell hat die Insel einiges vorzuweisen: Kunst- und Einkaufstempel in Las Palmas, große Theater und kleine Museen!

Der InselTrip Gran Canaria zeigt, wie Sie die Insel aktiv erleben können und welche Orte sich zu entdecken lohnen. Er führt zu den schönsten Landschaften, beschreibt Wanderungen und Ausflüge. Fast die Hälfte der Insel wurde von der UNESCO zum Biosphärenreservat, die „heiligen Berge“ (montañas sagradas) zum Welterbe erklärt. Außer den Ferienorten im Süden wird Las Palmas, die größte und vitalste Stadt der Kanaren, vorgestellt. Und natürlich wird verraten, wo man gut wohnen und essen, einkaufen und die schönsten Feste feiern kann. Mit praxiserprobten Tipps sorgt der „InselTrip“ für einen erlebnisreichen Urlaub.

Der Autor

Dieter Schulze studierte Literatur- und Sozialwissenschaften und promovierte über modernes Theater. Doch ein akademischer Stubenhocker wollte er nie sein – so hat er seine Wanderlust zum Beruf gemacht und viele Reisebücher geschrieben. Seine besondere Liebe gilt den Kanaren, wo er die Wintermonate verbringt. „Er kommt im Herbst mit den Wandervögeln und zieht im Frühjahr mit ihnen von dannen“, spötteln seine kanarischen Freunde. Frucht der langen Aufenthalte sind über zehn Bände über die Kanaren, im Reise Know-How Verlag erschienen „La Gomera“, „El Hierro“, „Fuerteventura“ und „Lanzarote“ sowie der Titel „Spanisch für die Kanarischen Inseln“.

Nach Gran Canaria kehrt er besonders gern zurück – keine Insel ist so vielfältig wie diese! Der Autor durchstreifte sie zu Fuß, im Auto und auch im Bus, testete Unterkünfte und Restaurants. Sämtliche Empfehlungen beruhen auf persönlicher Begutachtung des Autors. Mehr erfahren Sie auf seinem Blog www.trip-to-go.com.

Gran Canaria im Überblick

Die großen Ferienorte

Von Bahía Feliz bis Puerto de Mogán reiht sich ein Ferienort an den nächsten. Kein Wunder, denn hier scheint fast immer die Sonne! Im Süden Gran Canarias liegen auch die schönsten Strände. Flach fallen sie ins Meer ab, sodass man problemlos ins Wasser gelangt. Im Südwesten sind sie schmaler, dafür liegt die Region im Schatten des Nordostpassats, d. h., kaum eine Wolke zeigt sich am Himmel, meist weht nur ein laues Lüftchen, das Meer ist strömungs- und brandungsarm. Der bekannteste Ferienort ist Playa del Inglés, wo der Südtourismus in den 1960er-Jahren seinen Anfang nahm. Die herrlichen Dünenstrände, die vielfältigen Wassersportmöglichkeiten und die vitale Nachtszene können freilich nicht darüber hinwegtäuschen, dass die touristische Infrastruktur in die Jahre gekommen ist – ein Facelifting tut dringend not! Exklusiver präsentieren sich das am Rand einer Lagune gelegene Maspalomas und Meloneras, das neueste Resort der Costa Canaria. Seine Megahotels erinnern an Schlösser, und seine palmengesäumte Küstenpromenade ist ein beliebter Flanierparcours. Den etwas längeren Anmarsch zum Paradestrand nehmen die Gäste gern in Kauf, weil das Gesamtbild gepflegter ist – hier kommt sofort Urlaubsstimmung auf!

An der Südwestküste, der Costa de Mogán, sind natürliche Sandstrände Mangelware. Doch hat dies die touristische Erschließung nicht verhindert: In Patalavaca/Anfi sowie in Playa Amadores wurden mit karibischem Sand exotische Badebuchten geschaffen. Puerto Rico wartet mit zwei Jachthäfen auf. Und in Puerto de Mogán wurde mutig ins Meer hineingebaut – das so geschaffene „kanarische Venedig“ mit Brücken, Stegen und Gassen kann sich sehen lassen! Ein weniger glückliches Händchen hatten die Architekten in Taurito und Playa Cura, wo die Steilhänge mit Apartments überzogen und die Kies-Sand-Buchten für die vielen Touristen zu klein sind. Bleibt da noch Tauro, das mit seinem Golfplatz und einem geplanten Jachthafen eine betuchte Klientel anlocken will.

Abseits der Ferienzentren

Immer mehr Urlauber wollen weg von den künstlich geschaffenen Ferienwelten. Sie bevorzugen kleine, persönlich geführte Unterkünfte in Küsten- und Bergdörfern mit kanarischem Ambiente. An der Küste sind v. a. Puerto de las Nieves und Agaete attraktiv. Breiter ist das Angebot in den Bergen. Unterkünfte gibt es im Bilderbuchdorf Fataga und in San Bartolomé de Tirajana, in Tejeda und Cruz de Tejeda. Im grünen Norden kann man sich u. a. in Fontanales und Santa Brígida einquartieren. Und auch der Osten, den man beim Landeanflug gesehen hat, bietet mit Agüimes und dem Barranco de Guayadeque zwei Perlen. Über die ganze Insel verstreut findet man Ferien- und Landhäuser.

Wer in kanarischen Alltag eintauchen will, ist in der Hauptstadt Las Palmas an der richtigen Adresse: Vom café con leche in der Frühstücksbar bis zum letzten chupito auf der Promenade bewegt man sich unter Einheimischen. Dazu gibt es einen wunderbaren Strand und viel Kultur, gute Einkaufsmöglichkeiten und ein spannendes Nachtleben.

Wie die Insel erkunden?

Nach drei Tagen am Strand bekommt man Lust, das Hinterland zu erkunden – umso mehr, als Gran Canaria Ungewöhnliches zu bieten hat! Aufgrund der günstigen Preise (ab 25 € pro Tag) lohnt es sich, einen Mietwagen zu nehmen – damit hat man die größte Freiheit bei Ausflügen.

Gute Busverbindungen gibt es zwischen den Ferienorten und der Hauptstadt (www.globalsu.net); auch viele größere Orte im Norden und Osten sind gut erreichbar. Eine Inselquerung von Süd nach Nord per Bus ist mit der Kombi-Linie 18/305/303 machbar. Taxis sind relativ teuer (anfänglicher Pauschalpreis 2,40 € plus 1,10 € pro Kilometer, nachts plus 15 %). Bei größeren Strecken lohnt es sich, vorher einen Festpreis auszuhandeln. Aktive erkunden Gran Canaria per Rad; Verleihstationen gibt es in allen Ferienzentren. Wo immer es sich einrichten lässt, empfiehlt sich eine – und sei es auch kurze – Tour zu Fuß durch die großartigen Landschaften.

Per Schiff lernt man Gran Canarias Südwestküste kennen. Mini-Fähren pendeln zwischen Arguineguín und Puerto de Mogán, wobei in Puerto Rico und Anfi aus- und zugestiegen werden kann. Von mehreren Häfen werden Bootstrips aufs offene Meer angeboten, z. B. zum Whale Watching.

Kurz und knapp: Traumstraßen

Die Zeitschrift „Reisefieber“ zählt die vom Stausee Cueva de las Niñas nach Ayacata und weiter südwärts führende Bergstraße zu den „spektakulärsten Autostrecken der Welt“ (GC–605/GC–60). Ich würde die durch den Canyon La Aldea – Artenara führende GC–210 hinzufügen, ebenso die von dieser Straße am Stausee Parralillo abgehende GC-606 nach El Carrizal. Spektakulär ist auch die Klippenstraße GC-200 von Agaete nach El Risco, via langem Tunnel geht es auf der GC-2 weiter nach La Aldea de San Nicolás.

Inselsteckbrief

> Lage: In der Mitte des kanarischen Archipels, ca. 200 km vom afrikanischen und 1200 km vom spanischen Festland entfernt

> Entstehung: Vor 40 Mio. Jahren führten unterseeische Vulkanausbrüche zum Aufbau eines Inselsockels. Vor 12 Mio. Jahren begann Gran Canaria, über die Meeresoberfläche hinauszuwachsen. Nach Fuerteventura und Lanzarote ist sie die drittälteste der Kanarischen Inseln. Die letzten Ausbrüche ereigneten sich hier vor ca. 1800 Jahren.

> Höchster Berg: Morro de la Agujereada, 1956 m

> Fläche: 1560 km², Durchmesser ca. 50 km

> Einwohner: 870.000, davon ca. 10 % Ausländer

> Hauptstadt: Las Palmas, 380.000 Einwohner

> Religion: meist römisch-katholisch

> Verwaltung: Die Kanarischen Inseln bilden innerhalb Spaniens eine autonome Region (vergleichbar den deutschen Bundesländern). Diese ist in zwei Provinzen geteilt: Gran Canaria gehört mit Lanzarote und Fuerteventura zur Ostprovinz „Las Palmas de Gran Canaria“. Teneriffa bildet mit La Palma, Gomera und El Hierro die Westprovinz „Santa Cruz de Tenerife“. Außerdem wird jede Insel von einem Inselrat („Cabildo Insular“) regiert. Ihm unterstehen die Gemeinden („ayuntamientos“).

> Wirtschaft: Haupteinnahmequelle ist der Tourismus. Die Exportlandwirtschaft (v. a. Tomaten und Bananen) ist auf dem Rückzug.

> Zeit: Westeuropäische Zeit (= mitteleuropäische Zeit minus 1 Std.)

{1} Inselhauptstadt Las Palmas *** [I2]

Der erste Eindruck ist nicht gerade idyllisch. Sechsspurige Schnellstraßen und Mega-Brücken zeigen an: Dies ist die Metropole der Kanaren. Zugleich aber sorgt der Anblick des Meeres für Leichtigkeit: Ozeanriesen, Motor- und Segelboote steuern den Hafen an.

Las Palmas erstreckt sich bandwurmgleich längs einer recht schmalen Küstenplattform. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Stadt landeinwärts ausgedehnt und die Ausläufer des Zentralgebirges erobert. Für Besucher sind vor allem die historischen Viertel auf der „unteren Küstenetage“ interessant: Von der Vegueta, der Keimzelle der Stadt im Süden, über die etwas jüngere Triana und die im 19. Jh. gegründete Ciudad Jardín (Gartenstadt) reichen sie bis Catalina-Canteras, dem multikulturellen Strand- und Hafenviertel. Ganz im Norden, nur durch eine schmale Landenge mit der Hauptinsel verbunden, liegt La Isleta, das „Inselchen“, ursprünglich Wohnort von Fischern und Seeleuten. Im Folgenden werden die Viertel von Süd nach Nord vorgestellt.

Im Winter legen an der Catalina-Mole {22} täglich Kreuzfahrtschiffe an (014gc Abb.: ig)

Vegueta

In der Vegueta atmet Las Palmas den Geist vergangener Epochen. Als Spaniens Konquistadoren 1478 Gran Canaria unterwarfen, legten sie hier den Grundstein zu dem, was später die Inselhauptstadt werden sollte. Aufgrund der vielen Palmen erhielt sie den Namen „Las Palmas“. Hier wurde errichtet, was für Spaniens erste Kolonie wichtig war: Kathedrale und Bischofspalast, Inquisition, Rathaus und Oberstes Gericht. Noch heute residieren in der Vegueta hohe Geistliche und Nachfahren der Adelsfamilien, die jahrhundertelang über die Insel herrschten. Auch Anwaltskanzleien haben hier ihren Sitz. In den Gassen geht es ruhig und herrschaftlich zu. Doch am Rande des Viertels brodelt es: Mit Terrassencafés und Tapas-Bars belebt die Jugend den historischen Kern.

{2} Plaza Santa Ana *** [I3]

Der große, mit Palmen bepflanzte Platz ist der repräsentative Mittelpunkt der Altstadt. Am unteren Kopfende steht die ehrwürdige Kathedrale, am oberen das Alte Rathaus (mit Touristeninformation im 1. Stock). An den Längsseiten reihen sich Bischofsresidenz und andere Paläste. Die in Bronze gegossenen Hunde verweisen auf die antike Legende des Plinius, wonach sich der Name Canarias vom lateinischen canis (Hund) ableite – längst weiß man freilich, dass der Name von den canarii stammt, einem Berberstamm, der die Insel lange vor Christi Geburt besiedelt hat. Obwohl auf der Plaza ein paar Terrassencafés öffnen und die Holzbänke gern von Kindern belagert werden, bleibt doch das herrschaftliche Ambiente dominant. Der Alltag der Canarios spielt sich woanders ab ...

{3} Catedral de Santa Ana *** [I3]

Mit ihrer dunklen, klassizistisch-symmetrischen Doppelturmfassade ist die Kathedrale der Blickfang der Altstadt. Fast 500 Jahre hat man an ihr gebaut, ab 1497 hat jede Generation ihr Quäntchen beigetragen. Imposant ist ihr Inneres: Die fünf Schiffe werden durch Säulen gegliedert, die sich am Gewölbe palmenartig auffächern, um dem Stadtnamen Tribut zu zollen. Dem spätgotischen Hauptaltar wurden barocke Seitenaltäre zur Seite gestellt. Wer sich einen Überblick über die Altstadt verschaffen will, fährt mit Lift zur Aussichtsplattform im Südturm.

> Catedral de Santa Ana, Plaza Santa Ana, freier Zutritt via Hauptportal nur während der Morgen- und Abendmesse, manchmal auch mittags, sonst kostenpflichtiger Zugang via Diözesanmuseum {4}; Fahrstuhl zum Turm 1,50 €

{4} Museo Diocesano de Arte Sacro ** [I3]

Von der Straße Espíritu Santo kommend, betritt man den Patio de Naranjo, einen romantischen Arkadenhof: Er ist von einer Holzgalerie umgeben, mächtige Palmen und ein Orangenbaum spenden Schatten. Zwar gibt es nur wenige Gemälde und Skulpturen, doch die Räume per se sind einen Besuch wert: Im Kapitelsaal ist der Boden mit handgemalten Fliesen ausgelegt, eindrucksvoll ist auch der Seidensaal mit Decke und Wänden aus Naturstein und Holz. Effektvoll platziert und beleuchtet sind gotische und barocke Meisterwerke, u. a. ein Francisco Goya zugeschriebenes Bischofsporträt.

> Museo Diocesano de Arte Sacro, Calle Espíritu Santo 20, Tel. 928314989, Mo–Fr 10–16, Sa 10–13.30 Uhr, Eintritt 3 € (inkl. Zugang zur Kathedrale {3})

{5} Casa de Colón *** [I3]

Das Kolumbushaus ist ein Palast, der in seiner heutigen Form im 20. Jh. entstand. Just hier soll sich anno 1492 Christoph Kolumbus mit dem Inselgouverneur getroffen haben, bevor er in die Weiten des unbekannten Atlantiks aufbrach. Noch drei weitere Male – 1493, 1498 und 1502 – nutzte der Seefahrer die Insel als Sprungbrett in die Neue Welt. Fantastisch ornamentierte Portale, inspiriert von der Kunst der Mayas und Azteken, und von Holzgalerien umspannte Innenhöfe führen atmosphärisch in die Kolumbuszeit zurück. In den unter- und oberirdischen Sälen des Museums wird nachgezeichnet, was auf Kolumbus’ Reisen folgte: Historische Landkarten belegen, wie sich das Weltbild der Europäer änderte, Schiffsmodelle und nautische Instrumente zeigen den technischen Fortschritt. Präkolumbianische Kunst erinnert an die Kultur der unterworfenen Völker. Kurios ist die originalgetreue Nachbildung von Kolumbus’ Kapitänskajüte – so komfortabel hat man sich das Reisen im 15. Jh. nicht vorgestellt!

> Casa de Colón, Calle Colón 1, www.casadecolon.com, Tel. 928312384, Mo–Sa 10–18, So 10–15 Uhr, Eintritt 4 €

{6} Centro Atlántico de Arte Moderno (CAAM) *** [I3]

Über die stimmungsvolle Plaza de Pilar gelangt man in die Calle Los Balcones, die „Straße der Balkone“. Hinter herrschaftlichen Fassaden verbirgt sich das „Atlantische Zentrum für Moderne Kunst“. In weißen, lichtdurchfluteten Sälen wird Hochkarätiges, Freches und Schräges aus aller Welt gezeigt. Kleinere Filialen des CAAM sind das Centro de Artes Plásticas (Calle Colón 8) und die Galerie San Antonio Abad neben der gleichnamigen Kapelle, in der einst Kolumbus gebetet haben soll (Plaza de San Antonio Abad).

> CAAM, Calle de los Balcones 9–11, www.caam.net, Di–Sa 10–21, So 10–14 Uhr, Eintritt frei

Mein Tipp: Wann nach Las Palmas?

Am meisten los ist vormittags und abends, während der Siesta (13–17 Uhr) werden die Bürgersteige hochgeklappt. Machen Sie es den Canarios nach und verdösen Sie diese Zeit, z. B. unter Palmen an der Playa de las Canteras! Montags bleiben die meisten Museen geschlossen, ebenso zu Weihnachten und zum Jahreswechsel, am 6. Januar, am Karnevalsdienstag und am 1. Mai. Weitere Tipps:

> Do ab 20 Uhr: Tapas-Nacht im Viertel Vegueta

> Fr 20.30 Uhr: Klassik im Auditorio Alfredo Kraus (–>)

> Fr 21 Uhr: kostenlose Livemusik an der Plaza Farray (Canteras: Ecke Calle Kant/Fernando Guanarteme)

> Fr/Sa 20 oder 21 Uhr: Livemusik in der Motown Bar (–>, Canteras: nahe Playa Chica)

> Fr/Sa ab 23 Uhr: Livemusik (Pop & Rock) auf der Plaza de la Música (–>)

> So 9–13 Uhr: Flohmarkt (Rastro) auf dem Parque Blanco nahe dem Parque Santa Catalina {19}, im Winter Kunsthandwerksmarkt (Mercadillo) in der Vegueta

> Aktuelle Infos zu Veranstaltungen (auf Spanisch): www.ociolaspalmas.com, www.laprovincia.es/ocio/agenda/eventos, www.grancanariacultura.com/agenda-completa

{7} Plaza Espíritu Santo ** [I3]

Geht man von der Plaza Santa Ana, vorbei am Alten Rathaus (mit Touristeninformation), aufwärts, kommt man zu einem kleinen Platz mit Brunnen und Kapelle. Zwar ist Letztere meist verschlossen, dafür öffnet in einem restaurierten Herrenhaus eine Kunstgalerie. Allein schon wegen der Architektur – halb Gotik, halb Jugendstil – lohnt der Blick ins Innere!

> Fundación Mapfre Guanarteme, Calle Castillo 6, Eintritt frei

{8} San Martín ** [I3]

Ein paar Schritte aufwärts sieht man zur Linken einen imposanten klassizistischen Bau anno 1786: Das ehemalige Hospital, auf jeder Etage fast 6000 m² groß, wird 2022/2023 in ein Kunstmuseum verwandelt.

> San Martín Centro de Cultura Contemporánea, Calle Ramón y Cajal 1/Ecke Sor Jesús, www.sanmartincontemporaneo.com

{9} Museo Canario *** [I3]

Im ältesten Museum des Archipels (1892) wird man anhand archäologischer Funde in die Lebenswelt der Ureinwohner eingeführt. Im Erdgeschoss wird gezeigt, welchen religiösen Vorstellungen die Altkanarier anhingen, wie sie wohnten und arbeiteten. Das Obergeschoss widmet sich dem Totenkult: Die Altkanarier glaubten an ein Leben nach dem Tod. Auserwählte Verstorbene wurden ausgeweidet und ihr Bauch mit Trockenkräutern gefüllt, dann wurden sie in Ziegenhäute eingenäht und mit Binsengeflecht umwickelt. Derart präpariert wurden die Mumien in trockenen Höhlen aufgebahrt. Hunderte von Schädeln und Skeletten vervollständigen die makabre Museumssammlung. Aufschlussreich ist die Nachbildung der „Bemalten Höhle“ (Cueva Pintada {64}): Kanarische Künstler schmückten die Kultstätten mit einem Fries farblich harmonisch abgestimmter Dreiecke, Rechtecke und Kreise aus, die vermutlich einen Kalender darstellen. Auch ausdrucksstarke Idole der Altkanarier sind ausgestellt, darunter „Tara“, eine Frauenfigur mit überdimensionierten Schenkeln und Oberarmen. Ans Museum angeschlossen ist ein Laden mit originellem Kunsthandwerk.

> Museo Canario, Calle Dr. Verneau 2/Ecke Dr. Chil 25, Tel. 928336800, www.elmuseocanario.com, Mo‒Fr 10–20, Sa/So 10–14 Uhr, Eintritt 5 €

Triana

Während über der Vegueta eine schläfrige Stimmung hängt, ist die Triana das geschäftig-gesellige Zentrum derAltstadt. Hier verabreden sich die Canarios zum Einkaufsbummel, zum Kino- und Barbesuch. Und die Kulisse könnte kaum schöner sein, denn die Jugendstilfassaden bringen mit ihren geschwungenen Formen Verspieltheit ins Bild. Sie enstanden zu Beginn des 20. Jh., als die kanarischen Kaufleute im Freihandel viel Gewinn machten. Mit mehreren Theatern und Kunstzentren ist in der Triana auch viel Kultur zu finden.

{10} Plaza de la Rana ** [I3]

Der „Froschplatz“ verdankt seinen Namen einem Brunnen. Alte Feigenbäume spenden Schatten, ein nostalgischer Pavillon öffnet als Infostelle. In der Mitte des Platzes erhebt sich die rund um die Uhr geöffnete Biblioteca Insular. Kultur gibt’s auch gegenüber im Centro Monopol: Das gleichnamige Autorenkino lockt v. a. am Wochenende viel Publikum an.

Mein Tipp: Im „Madrid“ und im „Literarischen Kabinett“

Ob zum kleinen Frühstück, zum Tagesmenü oder auf eine Tapa – gern trifft man sich im Terrassencafé des Hotels Madrid! Die Qualität des Essens mag nicht jeden überzeugen, doch der Ausblick auf einen der schönsten Plätze von Las Palmas macht gute Laune! Das gilt auch für das Lokal im Gabinete Literario, wo die Küche dank des experimentierfreudigen Kochs (leider nicht immer im Einsatz) fantasievoller ist!

> Hotel Madrid<001> Plaza de Cairasco 4

> Gabinete Literario<002> Plaza de Cairasco 1

{11} Plaza Cairasco und Alameda de Colón *** [I3]

Durch eine schmale Gasse gelangt man zu einem weiteren Platz. Blickfang ist hier das strahlende Gabinete Literario. 1844 als Theater und Klub der High Society gegründet, war es bis 1936 Treffpunkt avantgardistischer Literaten. Schön ist seine Fassade mit Rundfenstern und Türmchen sowie einer Arkadenveranda. Der von dreigeschossigen Galerien gesäumte Lichthof im Innern erinnert an ein Theater, eine ausladende Freitreppe führt in den „Goldenen Salon“ (Salón Dorado). Sofern im dritten Stock eine Ausstellung läuft, zeigt Ihnen der livrierte Portier gern den altertümlichen Mahagoni-Fahrstuhl, mit dem Sie nach oben schweben können. Weitere Galerie-Säle befinden sich im Erd- und Untergeschoss (www.gabineteliterario.com, Eintritt frei).

Schräg gegenüber steht das traditionsreiche Hotel Madrid. Sein Terrassencafé ist einer der wichtigsten Treffpunkte der Stadt, doch auch die originalen Innenräume lohnen einen Blick. Traurige Berühmtheit erlangte das Hotel, als General Franco am 17. Juli 1936 in Zimmer Nr. 3 übernachtete, bevor er einen Tag später das Signal zum Staatsstreich gegen die demokratisch gewählte spanische Regierung gab (–>).

Vom Hotel Madrid ist es ein Katzensprung zur CICCA, einem attraktiven Kulturzentrum mit Kunstausstellungen, Konzerten und Seminaren. Über die Alameda de Colón, einen großen Platz mit indischen Lorbeerbäumen und einer Kolumbus-Statue, gelangt man zur Iglesia de San Francisco. Die Kirche gefällt mit einem barocken Goldaltar und einer Holzdecke im Mudéjar-Stil (unregelmäßig geöffnet).

> CICCA<003> Alameda de Colon 1, www.fundacionlacajadecanarias.es, Mo–Fr 10‒13.30 und 17.30‒21/22 Uhr

{12} Calle Mayor de Triana *** [I3]

Lebensader des Viertels ist die einen Kilometer lange Flanierstraße Triana. Trend- und Traditionsläden reihen sich aneinander, die Terrassencafés und Bänke sind dicht besetzt. Gesäumt ist die Straße von Palästen im Stil des Modernismo – so heißt die spanische Variante des Jugendstils. Wohin man schaut, sieht man Blumenornamente und geometrische Bögen, reich verzierte Erker, Balkone und Veranden. Und auch die verkehrsberuhigten Nebenstraßen lohnen einen Abstecher: Man entdeckt nette Tapas-Bars und Cafés (z. B. in der Calle Constantino und Perdomo), witzige Boutiquen und Designerläden. In der Calle Cano befindet sich die Librería del Cabildo, ein attraktiver Buchladen, der ausschließlich Publikationen über die Kanarischen Inseln verkauft. Man staunt über die Fülle der Bücher zu Flora und Fauna, Geologie und Vulkanismus, Kunst, Kunsthandwerk und Küche …

Kurz und knapp: Startschuss zum Bürgerkrieg

In der Nacht zum 18. Juli 1936 übernachtete der auf die Kanaren versetzte GeneralFranco im Hotel Madrid. Wenige Straßen entfernt, in der Militärkommandatur am Parque San Telmo, saßen seine Putschisten-Freunde. Bis vor wenigen Jahren war auf einer Plakette zu lesen: „18. Juli 1936: Seine Exzellenz General D. Francisco Franco, Führer der Streitkräfte von Las Palmas, begann in diesem Haus die Bewegung zur Rettung Spaniens mit der großzügigen Unterstützung des spanischen Volkes …“ Erst drei Jahre später war der blutige Bürgerkrieg beendet, worauf Francos 36 Jahre währende Diktatur folgte, die erst mit seinem Tod (1975) zu Ende ging.

{13} Museo de Pérez Galdós * [I3]

In diesem Haus wurde Spaniens Nationaldichter (1843–1920) in eine gutsituierte Familie geboren und hier verbrachte er seine Jugend. Zum Studium zog es ihn ins ferne Madrid. Mit Orginalmobiliar vermittelt das Museum bürgerliche Wohnkultur des 19. Jh. Eine Galerie zeigt 398 Originalillustrationen zu Galdós’ vielbändigem Opus „Episodios Nacionales“, in dem er mit beißender Ironie Spaniens aufkeimenden Kapitalismus geißelt. Außerdem dient das großzügig gestaltete Haus mit Ausstellungen und Vorträgen als Literaturzentrum. Nach Pérez Galdós ist auch Las Palmas’ Traditionstheater benannt (–>); ein davor platziertes Monument zeigt den Dichter in entspannter Haltung.

> Museo Pérez Galdós, Calle Cano 2–6, Tel. 928366976, www.casamuseoperezgaldos.com, Di–So 10–18 Uhr, Eintritt 3 €, Führung (auf Spanisch) zur vollen Std.

{14} Parque San Telmo * [I3]

Der große Platz wird von Palmen und Indischem Lorbeer beschattet, mehrere Jugendstilpavillons unterstreichen seinen verspielten Charakter. Die Ermita de San Telmo, die Kapelle zu Ehren des Patrons der Seeleute, erinnert daran, dass sich hier einst eine Schiffsanlegestelle befand. An ihrer Stelle entstand ein großer unterirdischer Busbahnhof (Estación de Guaguas), zu dem eine Freitreppe hinabführt.

{15} Castillo de Mata ** [I3]

Läuft man vom Parque San Telmo 10 Min. die Calle Bravo Murillo hinauf, sieht man jenseits der Kreuzung zur Linken eine Festung aus dem Jahr 1611 mit wuchtigen Natursteinmauern. Sie beherbergt ein Museum zur Stadtgeschichte (Museo de la Ciudad y del Mar).

> Calle Domingo Guerra del Río 147, Di–Fr 10–13, Di/Do auch 17–20, Sa 11–14 Uhr, Eintritt frei

Kurz und knapp: Kunst auf der Straße

Den Beginn der Triana markiert die neun Meter hohe Windspiraledes KanariersMartín Chirino (1925), einem der wichtigsten spanischen Bildhauer des 20. Jh. (–>). Am Ende der Flanierstraße steht ein Denkmal zu Ehren von Juan Negrín, 1937 Spaniens Premier, der von General Franco aus dem Amt geputscht wurde. Da Negrín ein bedeutender Bio-Chemiker war, ist nach ihm auch Gran Canarias größtes Krankenhaus benannt. Sowohl Chirino als auch Negrín wurden in Las Palmas geboren.

{16} Casa África ** [I3]

Dass die Kanaren geografisch zu Afrika gehören, beweist ein Blick auf die Karte. Doch die Kanarier leben mit dem Rücken zum „Schwarzen Kontinent“, von dem sie nichts Anderes erwarten als heißen Calima-Wind und Boote voller Flüchtlinge. Das staatlich subventionierte Afrika-Haus im Viertel Arenales will das Bild korrigieren: In einem Kolonialpalast aus dem 19. Jh. machen Ausstellungen, Konzerte und Vorträge mit allen Facetten des unbekannten Nachbarn vertraut.

> Casa África, Calle Alfonso XIII 5 (auf halbem Weg zwischen Triana und Ciudad Jardín), www.casafrica.es, meist Mo–Fr 9–18 Uhr, Eintritt frei