Religionsphilosophie - Martin Hailer - E-Book

Religionsphilosophie E-Book

Martin Hailer

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Beschreibung

Lässt sich die Existenz Gottes beweisen? Die Religionsphilosophie befindet sich in einer Zwickmühle: Nachdem eine große Tradition das Thema "Gott" durch das Thema "Religion" ersetzt hatte, will die sog. analytische Philosophie nun den klassischen, eigentlich längst ausgemusterten Theismus wiederbeleben. Der vorliegende Band setzt sich von gleich beiden Trends ab: Religionsphilosophie kann auf eine Betrachtung Gottes nicht verzichten, weil sie sonst ihr ureigenes Thema verliert. Der philosophische Theismus entkommt aber den Ansätzen der Vernunft- und Sprachkritik nicht. Die Lösung, die Hailer in seinem Band vorschlägt, liegt in einem Gottesbezug, der zugleich konsequent mitdenkt, dass Gott nicht Objekt des Denkens sein kann. Das ist die Grundidee der Negativen Theologie. Diese wird systematisch, nicht historisch vorgestellt. Die Entfaltung geht an wesentlichen Themen der Religionsphilosophie entlang und beleuchtet sie aus der Perspektive der negative Theologie. Zur Sprache kommen dabei u.a. die klassischen Gottesbeweise, Begriff und Phänomen der Religion und neue Formen der Religionskritik. Die große Stärke dieses Bandes liegt in seiner systematischen Konzeption. Er präsentiert den Studierenden nicht bloß historische Fakten, die es zu lernen gilt, sondern fordert zur kritischen Auseinandersetzung mit den Themen der Religionsphilosophie heraus.

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Seitenzahl: 328

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Martin Hailer

Religionsphilosophie

Vandenhoeck & Ruprecht

Prof. Dr. Martin Hailer, geboren 1965 in München, Studium der evangelischen Theologie und Philosophie, Promotion zum Dr. theol. 1997 an der Universität Heidelberg, 1999 Pfarrer der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, Habilitation für Systematische Theologie an der Universität Erlangen 2003, Heisenberg-Stipendium der DFG 2007. Nach Stationen an den Universitäten Bayreuth, Basel, Lüneburg und Erlangen, seit 2011 Professor für Evangelische Theologie und ihre Didaktik mit Schwerpunkt Systematische Theologie an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.

 

 

 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind imInternet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2014 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen/Vandenhoeck & Ruprecht LLC, Bristol, CT, U.S.A.www.v-r.de

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.

Umschlaggestaltung: Atelier Reichert, StuttgartSatz: Ruhrstadt Medien AG, Castrop-RauxelDruck und Bindung: CPI books GmbH, Ulm

UTB-Band-Nr. 4183

ISBN 978-3-8252-4183-4

Wolfgang Schoberthmit Dank und in Freundschaftgewidmet

Inhalt

Vorwort

Teil I. Grundbedingung der Religionsphilosophie: Der entzogene Grund

1. Wonach fragt die Religionsphilosophie?

2. Den entzogenen Grund denken

3. Negative Theologie

Zwischenbemerkung nach Teil I

Teil II. Dem entzogenen Grund nach denken: Themenfelder der Religionsphilosophie

4. Gottesbeweise

5. Religionstheorien

6. Gott und das Leid

7. Neuer und klassischer Atheismus

8. Argumente für Gottes Existenz in einer wissenschaftsbestimmten Welt

9. Die Vielfalt der Religionen

Teil III. Gibt es Wissen vom entzogenen Grund?

10. Negative Theologie und die eigentümliche Rationalität der Religion

11. Die Wahrheitsansprüche von Gottesbezug und Religion

Anhang

1. Allgemeine Hinweise zu Literatur und Zitierweise

2. Lehrbücher und Gesamtdarstellungen

3. Nachschlagewerke

4. Weiterführende Literatur zu den einzelnen Kapiteln

Vorwort

Gott und Religion geben zu denken. Deshalb gibt es Religionsphilosophie. Sie ist nicht die einzige denkerische Disziplin, die sich auf Gott und Religion bezieht, aber sie ist diejenige, die sagt, es lohnte vom Standort der Vernunft aus sich mit diesen Phänomenen zu befassen – nicht nur, aber auch, weil es ja immerhin sein könnte, dass die Vernunft selbst von diesem Unternehmen nicht unberührt bleibt.

Der vorliegende Band unternimmt eine entsprechende Erkundung. In Teil I wird nach der Konturierung dessen, was Religionsphilosophie überhaupt sein könnte, das Projekt der Negativen Theologie als ihr zeitgemäßer Kern vorgestellt. In Teil II werden an seinem Leitfaden maßgebliche Felder der Religionsphilosophie diskutiert. Teil III kehrt zur Konzeption als solcher zurück und erwägt angesichts dieser Themenfülle ihre Risiken und Chancen.

Das Buch hat einführenden Charakter: Fachleute werden wenig neue Informationen in ihm finden, auch hatte ich bei der Niederschrift beständig studentische Leserinnen und Leser vor Augen. Dennoch ist es programmatisch angelegt: Eine religionsphilosophische Konzeption wird vorgestellt und argumentativ beworben, weshalb das Buch im Gegensatz zu ›Glauben und Wissen‹ (Göttingen 2006) einen gänzlich systematischen Aufriss hat. Dass sich dem älteren Band gegenüber manche Einschätzung geändert hat und neue Einsichten dazu kamen, verbuche ich durchaus nicht als Nachteil.

Mein herzlicher Dank gilt denen, die mich in den Jahren der Planung und in den Monaten der Niederschrift unterstützten: Lektor Jörg Persch vom Verlag Vandenhoeck & Ruprecht hat das Projekt angeregt und begleitete es über die lange Entstehungszeit mit genauso eherner wie liebenswürdiger Geduld; die studentischen Hilfskräfte Nele Heinrich (Lüneburg) und Hannah Schwier (Heidelberg) unterstützten mich vielfältig; meine Frau Brigitte Gallé ertrug nicht nur manche räumliche und mentale Abwesenheit, sondern ›rächte‹ sich dafür auch noch durch besonders gründliches Aufspüren von Tippfehlern und stilistischem Unsinn – verbleibende Fehler und Unklarheiten gehen jedoch allein auf mein Konto. Unter den Gesprächspartnern nenne ich dankbar die Mitglieder der systematisch-theologischen Sozietät an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, genauso die Kollegen Erwin Dirscherl (Regensburg), Joachim Weinhardt (Karlsruhe) und Mirko Wischke (Heidelberg/Berlin). Das gilt a fortiori für den Widmungsträger, dessen Assistent ich fünf Jahre lang war und mit dem mich eine Freundschaft weit über die gemeinsame Faszination durch die Religionsphilosophie hinaus verbindet.

Heidelberg, im April 2014

Martin Hailer

Teil I:Grundbedingung der Religionsphilosophie: Der entzogene Grund

1. Wonach fragt die Religionsphilosophie?

Aristoteles, Metaphysik, 2 Bd., Hamburg 31991 und 31989; ders., Politik, Reinbek 1994; ders., Über die Teile der Lebewesen, Berlin 2007; ders., Über die Seele, Hamburg 1995; E. Feil, Religio. Die Geschichte eines neuzeitlichen Grundbegriffs vom Frühchristentum bis zur Reformation, 4 Bd., Göttingen 1986–2006; G.W.F. Hegel, Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 3 Bd., Frankfurt/M. 1986; M. Heidegger, Sein und Zeit, Tübingen 161986; K. Jaspers, Philosophie, 3 Bd., Berlin u.a. 41973; I. Kant, Logik, in: Werke III, hg. von W. Weischedel, Darmstadt 1983, 417– 582; L.B. Puntel, Wahrheitstheorien in der neueren Philosophie, Darmstadt 2009; R. Otto, Das Heilige. Über das Irrationale in der Idee des Göttlichen und sein Verhältnis zum Rationalen, München Nachdruck 1991; F.D.E. Schleiermacher, Dialektik, hg. von R. Odebrecht, Nachdruck Darmstadt 1976; ders., Über die Religion. Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern, hg. von R. Otto, Göttingen 82002; P. Tillich, Auf der Grenze, Leipzig 1962; Wahrheitstheorien. Eine Auswahl aus der Diskussion über Wahrheit im 20. Jahrhundert, hg. von G. Skirbekk, Frankfurt/M. 21980.

Vor etlichen Jahren saß ich an der Konzeption meiner Habilitationsschrift. Eine Freundin, die sich zur gleichen Zeit in Chemie habilitierte, fragte bei einem Treffen, wie die Dinge bei mir denn so stünden. Ich hatte etwa ein Jahr des intensiven Lesens, Suchens und Fragens hinter mir, in dem ich nicht selten verzagt war. Erst ganz langsam begann ich Land zu sehen. Deshalb antwortete ich auf ihre Frage mit einem Stoßseufzer der Erleichterung: »Ich beginne, an die Möglichkeit der Fragestellung zu glauben.« Selten habe ich ein so verdutztes Gesicht gesehen wie ihres in diesem Augenblick. Dass man nach einem Jahr täglich vielstündiger Arbeit es als Glück empfinden kann, langsam den Themenbereich zu sehen, um den es gehen könnte, war für die Denkwelt der versierten Naturwissenschaftlerin völlig fremd. Sie hatte buchstäblich nach wenigen Tagen gewusst, welches chemische Problem sie bearbeiten wollte und welche hoch komplexen Geräte und Methoden sie dafür würde verwenden müssen. Geplagt haben wir uns mit unseren jeweiligen Arbeiten nachher beide weidlich, und in einer Reihe von Gesprächen die sehr unterschiedliche Fächerkulturen in der Naturwissenschaft einerseits und in Theologie und Philosophie andererseits erkundet.

Von diesen unterschiedlichen Fächerkulturen wird weiter unten im Kapitel über Theologie und Naturwissenschaft noch die Rede sein müssen. Ich erzähle die Episode hier nicht, weil sie für meinen damaligen und auch heutigen Arbeitsstil typisch ist – es könnte sich ja um eine nicht eben empfehlenswerte persönliche Marotte handeln. Mit dem Satz »Ich beginne an die Möglichkeit der Fragestellung zu glauben« zeigt sich vielmehr etwas, was für die Religionsphilosophie insgesamt kennzeichnend ist: Was Gegenstand religionsphilosophischer Fragen sein kann, erschließt sich so gut wie nie selbstverständlich. Man muss sich, wie Martin Heidegger (1889–1976) einmal gesagt hat, vielmehr geduldig um die »Freilegung des Horizonts« der wirklich interessanten Fragen kümmern. (Heidegger 15) Für diesen eigentümlichen Umstand gibt es mehrere Gründe. Sie haben sowohl mit dem Frageinstrument zu tun, also der Behauptung, hier werde philosophisch gefragt, als auch mit dem Gegenstand der Religionsphilosophie, der mit dem eigentümlichen Begriff ›Religion‹ allenfalls grob umrissen ist. Der Begriff ist sogar so umstritten und unklar, dass den damit verbundenen Diskussionen in diesem Band ein eigenes Kapitel gewidmet werden muss. Hier geht es in einer ersten Annäherung um die beiden Phänomene Frageinstrument und Gegenstand.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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