Rico, Oskar und das Herzgebreche (Rico und Oskar 2) - Andreas Steinhöfel - E-Book

Rico, Oskar und das Herzgebreche (Rico und Oskar 2) E-Book

Andreas Steinhöfel

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Beschreibung

Rico schreibt weiter! Und natürlich ist sein Freund Oskar mit von der Partie. Eigentlich gehört er fast schon zur Familie, also zu Rico und Mama in die Dieffe 93. Aber Mama steckt in der Patsche – und Rico und Oskar ahnen nicht, was sie anrichten, als sie ihr zu helfen versuchen. Hamster mit Mörderzähnen, ein Steinestall und jede Menge Herzgebreche – Rico und Oskar müssen sich diesmal mehr als nur einem Krimifall stellen. Aber so ist das Leben. Oder, wie Rico zu sagen pflegt: Sellawie! Alle Bücher über Rico und Oskar: Rico, Oskar und die Tieferschatten (Band 1) Rico, Oskar und das Herzgebreche (Band 2) Rico, Oskar und der Diebstahlstein (Band 3) Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch (Band 4) Kindercomics: Rico & Oskar – Fische aus Silber  Rico & Oskar – Die Regenhütte Rico & Oskar – Die perfekte Arschbombe Rico & Oskar – Die Sache mit den Öhrchen

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Für Lynn – herzlich willkommen, Zuckerschneckchen CARLSEN Newsletter Tolle neue Lesetipps kostenlos per E-Mail!www.carlsen.de Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung, können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden. © 2009 by Carlsen Verlag GmbH, Hamburg Umschlag und Illustrationen: Peter Schössow Lektorat: Barbara König Layout: Peter Schössow Satz und E-Book-Umsetzung: Dörlemann Satz, Lemförde ISBN 978-3-646-92113-7 Alle Bücher im Internet unterwww.carlsen.de

Auf dem Schild stand Berlin. Ein roter Balken lag quer über den Buchstaben, von unten links nach oben rechts beziehungsweise über Kreuz andersrum. Hier war die Stadt zu Ende.

»Und, Rico?«, sagte neben mir der Wehmeyer. »Gefällt es dir hier draußen?«

Über der Teerstraße, auf der wir gekommen waren, flimmerte heiß die Luft. Die Straße selber führte weiter schnurgeradeaus, wurde schmaler und immer schmaler und verschwand in der Ferne, ein schwarzer Strich. Zu beiden Seiten stand meterhoch Mais auf den Feldern, ausgeblichen und trocken. Wind fuhr zwischen die Stauden, so dass sie raschelten und flüsterten wie altes Papier. Über allem wölbte sich so gewaltig der Himmel, als hätte der liebe Gott eine riesige Salatschüssel umgestülpt, blau wie Mamas Badewasser, wenn sie ihr geliebtes griechisches Mittelmeeraroma reingekippt hat.

GRIECHISCHES MITTELMEER: Die Ägäis. Es gibt noch mehr Mittelmeer an anderen Stellen, aber da heißt es dann anders. An einem Ort namens Gibraltar fließt es in den Atlantik. Ein paar Affen sitzen auf Felsen und gucken dabei zu, keiner weiß, warum. Wahrscheinlich fragen sie sich, warum es kein Rechts- und kein Linksmeer gibt. Nur das in der Mitte. Es ist ein merkwürdiger Ort.

Normalerweise komme ich ja mit geradeaus viel besser zurecht als mit Kurven und Ecken, deshalb hätte ich diese Maisfeldstraße eigentlich toll finden müssen. Tat ich aber nicht. Hier draußen war alles so weit und so hoch und so ohne Ende, dass mir schwindelig wurde. Als könnte man einfach drauflosgehen, ohne jemals irgendwo anzukommen, bis es zuletzt nur noch Maisfelder gab, in denen man sich hoffnungslos verirrte und von Feldhamstern angegriffen wurde. Vor zwei Wochen, als ich noch im Krankenhaus lag, hat Berts mir ein Tierlexikon geschenkt, da ist ein Bild von einem drin. Anders als meine beiden geliebten und unvergessenen Mollies – Gott sei ihren kleinen Goldhamsterseelen gnädig – sind Feldhamster riesige Bestien mit Mörderzähnen, stahlharten Krallen und dicken Backentaschen. In jede Backe passt spielend ein Kind rein, ein kleines sogar mit Fahrrad, wenn es auf dem Weg nach Hause an so einem gefährlichen Feld vorbeifährt.

Ich betrachtete die wogenden Maisstauden, schwitzte ein bisschen vor Angst und wünschte mir, Oskar wäre bei mir. Dann hätte ich weniger Muffe und der Feldhamster keine Schlagseite, weil in einer Backe noch massig Platz war.

Mann, Mann, Mann!

Ich presste die Lippen aufeinander und lugte heimlich über die Schulter. Das Motorrad vom Wehmeyer stand am staubigen Straßenrand geparkt. Polierter Chrom und knutschroter Lack funkelten in der Sonne. Zwei Sturzhelme lagen auf dem Sitz, ein großer und ein kleiner – der Wehmeyer hat zwei Söhne, der eine ist nur ein Jahr älter als ich. Auf dem Tank stand BMW. Berts hat eine Ducati, die ist viel schicker. Trotzdem war es freundlich vom Wehmeyer, mitten in den Sommerferien mit mir durch die Gegend zu düsen, auch wenn ich am liebsten so schnell wie möglich wieder von diesem gruseligen Ort abgehauen wäre. Wir hätten genauso gut am Ende der Welt stehen können.

Ich war noch nie aus der Stadt draußen gewesen, nicht mal mit der Bahn. Wenn es nach mir ginge, konnte das auch gern so bleiben. Zu weit weg von Berlin bringt mich völlig durcheinander, außer es gibt am Ende von Zuweitweg was zu essen, zum Beispiel in Waltersdorf. Da war ich mal mit Mama und Irina bei IKEA. Wir kauften Regale fürs Wohnzimmer und es gab schwedische Fleischbällchen zu Mittag. Sie heißen Köttelböller, explodieren aber nicht. Sie sind einfach nur lecker. Noch leckerer sind die schwedischen Waffeln zum Nachtisch, die aus lauter kleinen Herzchen zusammengesetzt sind, mit Kirschen und Puderzucker drauf, als hätten die Herzchen geblutet und es anschließend kleine Kristallflocken darauf geschneit, und –

»Rico?«

»Hm?«

»Ob es dir hier gefällt.«

»Oh … Ja, es ist ganz toll. Vielen Dank, dass Sie mich mitgenommen haben.«

Der Wehmeyer glaubte, mir einen großen Gefallen zu tun, da war es nur fair, wenn ich mich ein bisschen zusammenriss. Außerdem ist er Lehrer, und bei Lehrern weiß man nie. Womöglich geben die einem sogar für Motorradausflüge Noten.

Der Ausflug war der versprochene Bonus für mein Ferientagebuch. Ich hatte es dem Wehmeyer feierlich überreicht, nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen worden war und er mich in der Dieffe besucht hatte. Erst als er wieder abgezischt war, das Tagebuch unterm Arm, war mir eingefallen, dass er nun alles Mögliche über mich wissen würde. Warum und wie ich überhaupt im Krankenhaus gelandet war, wusste zwar längst ganz Berlin: aus dem Fernsehen und aus der Zeitung, wo ich Frederico D. hieß, und von Frau Dahling, die es bei Karstadt am Hermannplatz jedem erzählte, der bei ihr an der Fleischtheke auch nur zehn Gramm Hackepeter einkaufte. Aber ich hatte nicht nur das Abenteuer mit Mister 2000 im Ferientagebuch aufgeschrieben, sondern dazu auch noch Oskars und meine Geschichte, wie wir uns kennenlernten, wie Oskar entführt wurde und so weiter. Außerdem steht viel drin über den Bühl, weil ich den gern als Papa hätte, vor allem, seit ich weiß, dass er Polizist ist – man fühlt sich da gleich viel sicherer –, und über Frau Dahling, die ab und zu vom grauen Gefühl überfallen wird, weil sie so einsam ist, und es steht drin, dass ich in Jule verknallt bin, die am Wochenende mit ihrem blöden Massoud aus dem Urlaub wiederkommt.

Also, verräterischer geht’s ja wohl nicht.

Der Wehmeyer musste das alles inzwischen gelesen haben, aber bis jetzt hatte er noch keinen Pieps dazu gesagt. Wer weiß, was der jetzt von mir dachte. Schön peinlich. Ich zog unbehaglich die Schultern ein Stück hoch, schwitzte weiter und guckte stur geradeaus. Vielleicht, überlegte ich, sollte ich doch besser in so einem Hamsterfeld verschwinden. Oder einfach weglaufen in Richtung …

»Wohin führt die Straße?«, fragte ich.

»Nach Süden«, sagte der Wehmeyer. Und dann, weil er sich wohl daran erinnerte, dass ich es mit den Himmelsrichtungen nicht so habe, fügte er hinzu: »Wenn du dir einen Globus vorstellst, ist Süden ganz unten. Sozusagen abwärts.«

Ich guckte auf die Straße und fand, das war sozusagen Quatsch. Denn irgendwann kommt man am Südpol an, und das war’s dann ja wohl mit abwärts. Dann geht es nach allen Seiten bloß wieder bergauf, nur nicht mehr nach Süden, weil für den ja kein Platz mehr da ist. Aber daran hatte der Erfinder der Himmelsrichtungen natürlich nicht gedacht, und ich hatte jetzt den Stress.

Der Wehmeyer sah aus, als hätte er überhaupt keinen Stress. Er lächelte und sagte leise: »Wirklich schön hier, hm?«

Ich nickte. Schön schrecklich. Ich wollte nur von hier weg, egal in welche Richtung.

»Diese Ruhe, so weit fort von der Stadt. Sommer. Luft, die man gern riechen mag. Eine ganz andere Welt. Der Wind streicht über die Felder wie eine große, beschützende Hand. Beinahe ergreifend, irgendwie.«

Ich hörte ihn seufzen, und plötzlich landete seine große Hand auf meinem Kopf. Sie war leicht wie ein Schmetterling. Ich linste vorsichtig zum Wehmeyer rauf. Sein begeisterter Blick fing alles auf einmal ein, Gottes Salatschüssel, die Straße und die raschelnden Hamsterfelder. Mit ein bisschen Pech fing er gleich an zu heulen vor lauter Ergreifung und ich würde ihn trösten müssen. Das hätte mir gerade noch gefehlt. Ich bin kein guter Tröster. Sobald ich anfange jemanden zu trösten, heule ich mit.

Als hätte der Wehmeyer gemerkt, was ihm bevorstand, seufzte er nur noch mal tief und ließ mich los. »Du bist wohl eher der rationale Typ, was?«

»Was ist ein rationaler Typ?«

»Einer, der nicht gern seine Gefühle zeigt.«

Ich wollte sofort protestieren, aber da grinste er schon, um zu zeigen, dass er es nicht ernst meinte. Das war auch besser so. Jule hat nämlich mal gemeint, ich wäre ein sehr romantischer Junge. Am liebsten hätte ich ihr gesagt, dass ich die meiste Romantik für sie habe, aber ich hatte mich nicht getraut.

»Fahren wir zurück, hm?« Der Wehmeyer nickte in Richtung seiner BMW. »Sonst kommst du zu spät zu deiner Verabredung.«

Na endlich!

Als ich mir den Motorradhelm überstülpte, fragte ich mich, wie Oskar sich wohl unter seinem Helm fühlt. Er hat ja diese großen Ängste, weil er zu viele Sachen von der Welt weiß, die schiefgehen können. Ich schätze, das Visier vom Helm macht einfach den Ausschnitt kleiner, den er von ihr sieht. Kleiner und ungefährlicher.

Ich kletterte auf das Motorrad und guckte ein letztes Mal auf das rot durchgestrichene Ortsschild, die Hamsterfelder und die schreckliche schnurgerade Straße und wünschte mir, Oskars Methode funktionierte auch für mich. Ich wette, es sind schon Leute krank geworden vor lauter Landschaft oder sogar daran gestorben.

Mir war auch schon ganz schlecht.

Der Wehmeyer startete die Maschine, und wir donnerten los.

Für jemanden, der tiefbegabt ist und ins Förderzentrum geht, weil er einen Kopf wie eine Bingotrommel hat, ist ein Tagebuch die Erfindung des Jahrhunderts. Es ist gut gegen kleine Vergesslichkeiten. Bei großen Vergesslichkeiten hilft leider überhaupt nichts. Das weiß ich von Herrn van Scherten. Seine geliebte Hannah hatte ihre große Vergesslichkeit mit Anfang sechzig gekriegt.

Als wir noch nicht allzu lange in der Dieffe wohnten, kam Herr van Scherten mit seiner Frau jeden Dienstag zu den Grauen Hummeln ins Gemeindezentrum. Mama hatte den Bingoabend gerade frisch für uns entdeckt, sozusagen, und sie mochte die beiden. Ich fand sie auch sehr nett. Herrn van Scherten konnte ich schon deshalb gut leiden, weil es ihm völlig egal war, dass ich tiefbegabt bin. Außerdem fand er Fräulein Wandbeck genauso gruselig wie ich. Fräulein Ellie Wandbeck ist die Chef-Bingotrommeltante. Sie ist mindestens so alt wie die Siegessäule, und wenn sie auf der engen Bühne im Gemeindezentrum steht, wirkt sie fast genauso groß. Ihre Finger, mit denen sie die Bingokugeln aus der Trommel fischt, sind lang und knochig und spindeldürr, immer trägt sie enge schwarze Hosenanzüge, und sie hat eine Stimme, als flatterten ihr Kleidermotten im Hals herum.

»Schwarz gefärbte Haare, in ihrem Alter!«, sagte Herr van Scherten einmal leise zu mir. »Ein fürchterliches Weib. Würde mich nicht wundern, wenn sie zum Frühstück tiefbegabte kleine Jungen frisst.«

»Echt?«

»Würde ich dich belügen? Mit den Füßen fängt sie an und arbeitet sich langsam nach oben. Deinen Kopf macht sie mit ’nem rostigen Büchsenöffner auf, aber erst ganz zum Schluss.«

»Warum erst zum Schluss?«

»Weil da am wenigsten drin ist. Lohnt sich kaum, was?«

Und dann grinste er und gab mir einen kleinen Knuff, und ich grinste zurück, weil ich wusste, er hatte mich nur veräppelt.

Seine geliebte Hannah war genauso klasse. Sie brachte mir zu jedem Bingoabend einen Schokoriegel mit. Manchmal holte sie sogar zwei Schokoriegel nacheinander aus ihrer Tasche, aber den zweiten guckte sie dann meistens so komisch an, als sollte der gar nicht dabei sein. Von mir aus hätten es auch drei oder vier sein können, es war ja noch massig Platz in der Tasche.

Jedenfalls, irgendwann kreuzte Herr van Scherten plötzlich ohne die geliebte Hannah bei den Grauen Hummeln auf. »Wird immer schlimmer mit meiner Frau«, erklärte er Mama. »Kopp wie ’n Schweizer Käse inzwischen, nur mit viel mehr Löchern drin. Und täglich kommen welche dazu. Große Vergesslichkeit, da hilft nix mehr. Gar nix.« Er seufzte und holte ganz tief Luft, als könnte er damit die Traurigkeit in seiner Stimme verdünnen. »Das wird heute mein letzter Abend hier. Muss mich zukünftig kümmern um meine Hannah, daheim. Verstehen Sie doch, was?«

Mama hatte genickt und Herrn van Schertens Hand mit den kleinen braunen Flecken drauf gestreichelt, und danach hatten wir ihn lange, lange Zeit nicht wiedergesehen. Erst vor ein paar Monaten tauchte er wieder auf, aber allein. Da war seine geliebte Hannah schon seit über einem Jahr tot. Gestorben an der großen Vergesslichkeit.

Bis dahin hatte ich mir eine Weile lang gewünscht, die beiden kämen wenigstens noch ein letztes Mal gemeinsam zum Bingo. Nicht nur wegen der Schokoriegel, sondern vor allem, damit ich mir die Löcher im Kopp von der geliebten Hannah angucken konnte, denn ich denke ja auch manchmal, dass ich Löcher im Kopf habe, weil ich mir so wenig merken kann. Meine ist allerdings nur eine kleine Vergesslichkeit, denn irgendwas merke ich mir immer, also sind es wohl auch nur sehr kleine Löcher. Aber die reichen schon aus. Als ich vorgestern zu Edeka ging, um Birnen, Minitomaten und noch was zu kaufen, fiel auf dem Weg zum Laden das Nochwas einfach aus meinem Kopf. Ich hörte es förmlich auf den Gehsteig knallen und zerplatzen, und ich weiß noch, wie ich dachte: Wenn das jetzt eine Wassermelone gewesen ist, gibt das eine schöne Sauerei! Die Birnen und Tomaten blieben aber drin.

Und damit alle möglichen anderen Sachen auch drinbleiben, führe ich jetzt weiter Tagebuch. In einem Tagebuch kann man nämlich zur Not nachlesen, was man vor ein paar Tagen gemacht hat, und wenn man Glück hat, steht sogar drin, warum man es gemacht hat. Zum Beispiel hatte ich nach dem Einkaufen die vielen Minitomaten zu Hause nicht in den Kühlschrank gepackt, sondern sie auf der Küchenfensterbank der Größe nach aufgereiht. Mama wollte wissen, warum, weil die Tomaten, als sie gestern früh aus dem Club nach Hause kam, total verschrumpelt waren. Ich wusste es leider nicht mehr.

Wir kochten dann schließlich Nudelsoße daraus und die Soße schmeckte völlig unverschrumpelt. Trotzdem beschloss ich gestern Abend im Bett, als ich darüber nachdachte, ab jetzt weiter Tagebuch zu führen. Dem Wehmeyer werde ich das allerdings nicht verraten. Sonst gibt es womöglich irgendwann noch einen Bonus, und der Motorradausflug ist schon mehr als genug gewesen.

Das Ende der Welt funktioniert mit mir einfach nicht.

Auf der Rückfahrt in die Stadt fühlte ich mich sofort wieder besser. Es war, als wäre etwas Blau vom Himmel mit ein paar Strahlen Sonne dabei in mich reingeschlüpft. Unter mir dröhnte das Motorrad, es kribbelte mich durch den Bauch bis in die Haarspitzen. Der Fahrtwind fegte kühl unter mein Hemd und brachte es zum Flattern, und die abgegriffene schwarze Lederjacke vom Wehmeyer strömte einen Geruch aus, als könnte einem nie wieder was Schlimmes auf der Welt passieren. Am liebsten hätte ich die Arme hochgerissen und gejuchzt, aber ich wollte nicht von der Maschine segeln. Ich bin ja nicht völlig plemplem.

Ich konnte kaum so schnell gucken, wie rundum alles sich veränderte und Berlin immer mehr Berlin wurde. Die Wiesen, Bäume und Hecken am Straßenrand wurden abgelöst durch einzelne Häuser mit großen Vorgärten. Dann wurden die Vorgärten kleiner und die Häuser wurden höher und drängten dichter gegeneinander, und auf einmal war alles nur noch ein Sausen und Brausen, aus der einen Straße, auf der wir fuhren, wurden viele, Autos dröhnten und hupten und schossen über Kreuzungen, auf den Radwegen surrten die Reifen schneller Flitzer und Menschen wuselten auf den Gehsteigen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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