Roland, der Kaiser - Walter Brendel - E-Book

Roland, der Kaiser E-Book

Walter Brendel

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Beschreibung

Mit über 90 Millionen verkauften Tonträgern gehört er zu den erfolgreichsten Interpreten des Genres. Roland Kaiser ist der Erotomane des Deutschen Schlagers. Lieder als Möglichkeitsraum zum Durchspielen tabuisierter Wünsche. Er hat etwas hinbekommen, was nachhallt und bei den Menschen hängenbleibt, das ist der Kaiser. Nie müde, immer wieder auf der Suche nach dem nächsten Song, den nächsten Satz, der die Menschen berühren kann. Er hat nie die kindliche Neugierde und Spannung verloren. Die Menschen wissen, wenn sie in sein Konzert gehen, dann bekommen sie den Roland Kaiser pur. Und Roland gibt die Liebe der Menschen zurück. Fast 50 Jahre auf der Bühne und seit dem 10. Mai 2022 70 Jahre alt. Vor vielen Jahren schon hatte er als Vorbild Udo Jürgens und nach dessen Tod, am 21. Dezember 2014, ist der Kaiser auch der letzte große Gentleman des deutschen Schlagers.

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Seitenzahl: 57

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Walter Brendel

Roland, der Kaiser

Eine Kurzbiografie

Roland, der Kaiser

Eine Kurzbiografie

Walter Brendel

Impressum

Texte: © Copyright by Walter Brendel

Umschlag:© Copyright by Walter Brendel

Verlag:Das historische Buch, 2022

Mail: [email protected]

Druck:epubli - ein Service der neopubli GmbH,

Berlin

Inhalt

Kindheit und Jugend

Die Schlagerkarriere

Eine neue Welle in der Schlagerwelt und was danach geschah

Die Erkrankung

Roland und die Frauen

Roland in der Politik

Der Kaiser und seine Mania

Schlussbemerkungen

Quellen

Kindheit und Jugend

Vor über 20.000 Menschen aufzutreten, ist ein unbeschreibliches Glücksgefühl, aber wenig Stolz sondern mehr Demut. Ein Rucksack voller Verantwortung, um alles gut zu machen, so der Kaiser selbst über sich, während er in den Hansa-Studio in Berlin bei der Arbeit mit seinen Produzenten Alex Wendel an seiner neusten CD arbeitet. Bei Hansa sind alle seine Erfolge entstanden.

Auch Klassiker wie von Elvis Presley „In the Ghetto „erstmals veröffentlicht in den USA 1969 im Album Album: From Elvis in Memphis, gehören dazu. Das war übrigens der erste Song, den der junge Roland Kaiser eingesungen hat. Das war am 21. Dezember 1973. Das er gleich zu Beginn in englischer Sprache singt, hat einen guten Grund. Sein Liebe gehört der Musik aus den USA, die unter anderen von Frank Sinatra vertreten wurde.

Die Leichtigkeit etwas hinzubekommen, ohne dass die Zuhörer merken, wie lange so etwas einstudiert werden musste. Roland taucht mit seinen Elvis-Titel in eine völlig neue Welt ein, die ihm bis nach ganz oben katapultieren wird. Und diese neue Welt hat absolut nichts mit seiner bisherigen zu tun. Denn sein Start ins Leben begann etwas holprig.

Ronald Keiler, so sein bürgerlicher Name, wurde am 10. Mai 1952 in West-Berlin geboren. Seine leibliche Mutter war mit 16 Jahren schwanger geworden, hatte ihren Sohn nach der Geburt als Findelkind in einem Korb ausgesetzt und gab ihn anschließend zur Adoption frei.

Pflegemutter und Kinder

Niemand dachte damals, dass aus dem Findelkind Ronald Keiler einmal der Grand Seigneur des Deutschen Schlagers Roland Kaiser werden könnte. Über 40 Jahre auf der Bühne und über 90 Millionen verkaufte Alben bestätigen seinen Erfolg.

Er kommt zu einer Pflegemutter, als er drei oder vier Monate alt war. Dort wächst er behütet auf, wenn auch in sehr ärmlichen Verhältnissen. So hab es nur einmal in der Woche Fleisch. Freitags war Wäschetag, wo alles fleißig mit helfen mussten. Am Ende gab es dann Hackepeter-Brötchen.

Er wächst also in einer Familie auf, die weitverzweigt ist. Er hat viele Cousins und Cousinen. Eine Tante wohnt mit in der Wohnung, eine andere im Hof gegenüber, eine weitere die Straße hinauf. So lernt er früh Geselligkeit kennen. Bei Feiern in der Familie waren zwischen 40 und 50 Leute zugegen.

Besonders mit Cousin Wolfgang verstand sich Ronald bestens und der ihm sehr wichtig war und den er auch bewunderte. Und Wolfgang war es auch, der Ronald an die Musik der Rolling Stones heranführte, denn die Beatles sind ihm zu brav. So werden die Stones zu einer Kindheitsbegleitung im Arbeiterbezirk Wedding im französischen Sektor.

Der junge Ronald

Die Zonengrenze zum Ortsteil der Stadt ist greifbar nahe. Und man erlebte nach dem Mauerbau den kalten Krieg hautnah, wenn die französischen Panzer aus den Kasernen in Reinickendorf in Richtung bis zu Chausseestraße fuhren, um die Rohre in Richtung Osten zu drehen. Dieses Erlebnis war schon erklärenswert für die Pflegemutter, dass da drüben der Russe war und sagte, was gemacht werden muss. Und noch etwas muss Ronald erklärt werden. Warum seine jetzige Mutter gar nicht seine leibliche Mutter ist, denn das erfuhr Ronald von seinen Klassenkameraden.

Irgendwann wurde es Ronald erklärt, dass er adoptiert wurde. Er war damals 15 Jahre alt und sie hatte gerade ihr Rentenalter erreicht. Doch dann kam es zu einer tragischen Entwicklung.

Die Pflegemutter und Ronald

Die Mutter wechselte die Gardienen aus und stand auf der Leiter, plötzlich fasst sie sich an die Schulter und fällt von der Leiter. Ronald holte Hilfe und die Mutter kam ins Krankenhaus. Sie hatte einen Schlaganfall erlitten und war halbseitig gelähmt. Drei Wochen später ist sie im Krankenhaus verstorben.

Darüber berichtet der Schlagerstar in seiner erschienenen Autobiografie „Sonnenseite“. Unter anderem schreibt Roland Kaiser darin erstmal über den Tod seiner (Pflege-)Mutter. „Weil es zu meinem Leben gehört. Es war eine schwierige Zeit, ein besonderer Einschnitt in meinem Leben. Ich wusste nicht, wie es weiter ging und hatte Sorge ins Heim zu kommen. Die Frage war, wer kümmert sich um mich?“, so Kaiser.

„Ein paar Jahre nach dem Tod meiner Mutter konnte ich damit abschließen. Es ist wie es ist, hatte damit nicht lebenslang zu kämpfen.“

Der amtlich bestellte Vormund war nun verpflichtet, Ronald in ein Heim zu geben. Seine Tante Liesbeth wehre sich dagegen und nahm Ronald bei sich auf. Nun lebte Ronald in einer Wohnung mit Balkon, Bad und seinem ersten eigenen Zimmer.

Ronald beendet die Schule und lässt sich treiben. Das Berliner Großstadtleben bietet genügend Zerstreuung, vor allem musikalische. Der Diskjockey war sein Held. Später sollte er Ronald in den Hansa-Studios begleiten.

Abends locken also Mädchen und die Disco, tagsüber erlernt der junge Mann den soliden Beruf eines Automobilkaufmanns. Edle Karossen wurden seine Leidenschaft. Er sang abends in West-Berliner Kneipen und auf Hochzeiten. Sein musikalisches Talent entdeckte der Bruder eines Kollegen aus dem Autohaus, der Musikmanager Gerhard Kämpfe, geboren am 14. Oktober 1948 in Hamburg.

Ronald sprach ihm an und man lernt sich kennen. Ronald Keiler weiß, Gerhard Kämpfe ist sein Türöffner in die Musikwelt und verfolgte ihn mit Anrufen, Begegnungssuche und Gesprächen. Gerhard dazu: „Der Keiler nervt“. Aber er versuchte es mit ihm. Sie gingen ins Studio und machten Probeaufnahmen, um zu sehen, was Ronald wirklich kann.

Gerhard Kämpfe

Sie gingen in die Wittelsbacherstraße im Ortsteil Wilmersdorf zu Hansa. Pit Malikowski, der Tonmeister und eine Legende, fragte Ronald, was er singen wolle. Anhand einer Liste mit lauter Playbacks suchte Ronald sich drei Titel aus. Kämpfe befürchtete eine Bauchlandung bei solchen anspruchsvollen Titeln von Elvis, Sinatra und Neil Dames, den Musikgiganten. Man fragte noch einmal, ob Ronald das wirklich singen wollte.

Gerhard Kämpfe kommt ja aus den klassischen und Jazz-Bereich und hört wirklich genau hin und zu seinen allergrößten Erstaunen singt Ronald diese Titel nicht nur völlig sauber, sondern auch mit einer sehr schönen Stimme in Baritonlage, und interpretiert auch in einer eigenen Art , also singt nicht nach, wie es automatisch jeder Anfänger tut.

Ronald bei der Aufnahme

Kämpfe ging mit der Aufnahme in das Büro von Thomas Meisel, der zusammen mit seinen Bruder Peter Songs produziert, und spielte es ihm vor.

Meisel war begeistert, dass ist die absolute Schlagerstimme, sagte er und ging selbst zu Ronald, der noch auf die Rückkehr von Kämpfe wartete. Thomas Meisel stellte sich vor und bat Ronald zu sich ins Büro.