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WIE EIN WILDER SCHMETTERLING von RICHARDSON, ROMY
Er ist der attraktivste Mann, dem Judy jemals begegnet ist. Aber auch der eigensinnigste! Warum sieht Eric Argon nicht, dass sie für sein Luxushotel "Le Papillon Sauvage" die perfekte Lösung hat? Und wenn er Judy ablehnt - warum küsst er sie am Strand von Korsika so heiß?
DAS ERSTE MAL IST FÜR IMMER von HARRINGTON, NINA
Sam ist wieder in London? Glamourmodel Amber DuBois weiß nicht, ob sie lachen oder weinen soll. Damals hat der Journalist sie verlassen, weil er in New York Karriere machen wollte. Jetzt möchte er sie interviewen. Amber ist bereit - unter einer rachesüßen Bedingung …
ENDLICH IM HAFEN DES GLÜCKS? von COX, MAGGIE
Die Zeit der Tränen ist vorbei, glaubt Eleni, als Lysander Rosakis sie auf seine weiße Jacht einlädt. Nur sie beide, das Mittelmeer und zärtliche Stunden der Liebe! Eleni ahnt nicht, dass seine Reeder-Familie ehrgeizige Pläne hat. In denen für sie kein Platz ist …
SILBERSTERN ÜBER DER GOLDKÜSTE von ARMSTRONG, LINDSAY
Multimillionär Carlos O’Connor will ihrem kleinen Unternehmen helfen? Die hübsche Eventplanerin Mia ist überglücklich. Sie hat einen starken Verbündeten! Aber warum macht er es eigentlich? Mia stockt der Atem, als Carlos mit einem sexy Lächeln den wahren Grund nennt …
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Seitenzahl: 667
Veröffentlichungsjahr: 2014
Romy Richardson, Nina Harrington, Maggie Cox, Lindsay Armstrong
ROMANA EXTRA BAND 20
IMPRESSUM
ROMANA EXTRA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2013 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg, für Romy Richardson: „Wie ein wilder Schmetterling“
© 2013 by Nina Harrington Originaltitel: „The First Crush Is The Deepest“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London in der Reihe: MODERN HEAT Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Gisela Blum
© 2013 by Maggie Cox Originaltitel: „The Return Of Her Past“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London in der Reihe: MODERN ROMANCE Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Victoria Werner
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe ROMANA EXTRABand 20 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
© 2006 by Lindsay Armstrong Originaltitel: „The Mediterranean Millionaire’s Mistress“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London in der Reihe: Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Gudrun Bothe Deutsche Erstausgabe 2007 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,in der Reihe JULIA EXTRA, Band 262 Erste Neuauflage by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg; in der Reihe ROMANA EXTRA, Band 20 2014
Abbildungen: Jupiterimages / Thinkstock, alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 08/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733740375
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, BIANCA, JULIA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
Seit die schöne Judy den Sportbereich in seiner Hotelanlage auf Korsika managt, steht Erics Leben Kopf! Ihre Ideen findet er unmöglich, aber als Frau reizt sie ihn wie keine andere je zuvor …
Was soll Amber nur tun? Sam will sie über ihre Karriere als Glamourmodel interviewen! Träume, Hoffnungen, Wünsche … Aber wie kann sie ehrlich zu ihm sein – wo er ihr damals das Herz gebrochen hat?
Nichts würde Lysander lieber tun, als der bezaubernden Eleni auf seiner Jacht einen Antrag zu machen. Doch längst hat seine mächtige Familie beschlossen, wen er heiraten soll. Und das ist nicht Eleni …
Multimillionär Carlos O’Connor beschließt, Mias Geschäft zu retten – wenn sie dafür sein Bett teilt! Denn seit ihrem schüchternen Kuss vor Jahren ahnt er, zu welcher Leidenschaft sie fähig ist …
Die Wellen des Meeres schlugen wild und ungestüm gegen den Bug der mächtigen weißen Fähre, die sich mit gedrosseltem Tempo durch die dunkle Nacht Richtung Korsika manövrierte. Judy hielt sich mit beiden Händen an der nassen Reling fest und holte langsam tief Luft. Die Gischt und der Regen schlugen ihr ins Gesicht, der starke Wind ließ ihr langes honigblondes Haar in alle Richtungen wehen.
„Mademoiselle, kommen Sie sofort von Deck“, meinte sie, eine laute Stimme hinter sich zu hören, doch Judy kümmerte sich nicht um den warnenden Ruf. Für sie war das Gewitter eine wohltuende Naturgewalt, und sie genoss die erfrischenden Tropfen auf ihrer Haut.
Schon als kleines Mädchen war sie an verregneten Sommertagen an der Küste Südenglands entlanggewandert, um Muscheln und Treibgut zu sammeln. Als Besitzer eines großen Strandhotels hatten ihre Eltern nur wenig Zeit für sie gehabt, und Judy war oft stundenlang allein herumgestreunt. Doch jetzt, wo sie in den schönsten Hotelanlagen der Welt als Sportmanagerin arbeitete, gehörten Begriffe wie Ruhe und Einsamkeit endgültig der Vergangenheit an. Ihre Arbeit war ihr Leben, und das bedeutete hundertprozentigen Einsatz rund um die Uhr.
Dennoch dachte Judy wehmütig an das Victoria Beach Hotel zurück, das ihr einziges Zuhause gewesen war und nach dessen Verkauf sie von einer Rastlosigkeit getrieben wurde, die ihre Mutter als Flucht bezeichnete.
Doch diesem Vorwurf widersprach Judy energisch. Sie hatte sich schon immer danach gesehnt, fremde Länder und neue Menschen kennenzulernen. Sie wollte ihr Leben nicht nur an einem Ort verbringen.
Gedankenverloren strich sie sich die regennassen Haare aus dem Gesicht und merkte gar nicht, wie das Schiff noch tiefer in die nächste Welle einsank. Erst als sie spürte, dass sie auf dem glatten Boden wegrutschte, klammerte sie sich wieder an das Geländer.
Vielleicht sollte ich besser hineingehen und mir die restliche Zeit wie die übrigen Passagiere in der Kabine oder einem der Restaurants vertreiben, ermahnte sie sich. Sie war zwar abenteuerlustig, aber nicht lebensmüde.
Bevor sich das mächtige Fährschiff auf die nächste Welle zubewegte, löste Judy sich von der Reling, um sich in Richtung der Eingänge zu bewegen, als sie am Oberarm festgehalten wurde.
„Sind Sie immer so stur?“, schrie jemand sie durch den Wind an. Abrupt drehte sie sich um, und blickte in die dunkelsten Augen, die sie je gesehen hatte. Wie in einen Sog gezogen, sah sie sich einem Mann gegenüber, der anscheinend der Überzeugung war, sie retten zu müssen.
„Ich wüsste nicht, was Sie das angeht“, hielt sie ihm ungehalten entgegen und riss sich von ihm los.
Doch weder Halt an der Reling zu finden noch eine starke Männerhand zur Seite zu haben, erwies sich unter den gegebenen Wetterbedingungen als fatal. Die Planken des Schiffes waren durch den Regen so glatt und rutschig geworden, dass Judy das Gleichgewicht verlor. Der Aufstieg des Bugs in die nächste Welle warf sie ohne jegliche Vorwarnung direkt an die Brust des fremden Mannes.
Hart prallten sie aneinander. Ein Duft nach Leder und Meersalz umhüllte sie. Judy glaubte, noch nie zuvor in ihrem Leben etwas Besseres und Sinnlicheres gerochen zu haben. Das Schiff schien sich nicht mehr zu bewegen, und sie nahm den prasselnden Regen kaum mehr wahr. Sie spürte nur noch die starken Arme, die sich kraftvoll um ihre schmalen Schultern geschlossen hatten.
Im nächsten Moment sank das Schiff erneut in das tiefe Tal einer Welle. Judy kam genauso schnell wieder auf den Boden der Realität zurück, wie sie ihn für den Bruchteil einer Sekunde unter ihren Füßen verloren hatte. Hastig entzog sie sich der Umarmung des Fremden und schüttelte den Regen von sich ab wie eine junge Katze, die gerade aus dem Wasser gefischt worden war.
Eric trat einen Schritt zurück, aber er konnte den Blick nicht von der jungen Frau lassen. Ihre langen Haare hingen in langen Strähnen um ihr hübsches, ausdrucksvolles Gesicht. Der Blick aus ihren blauen Augen versetzte ihm einen heißen Stich. Er fühlte sich, als ob er sie schon sein ganzes Leben kennen würde, und konnte sich seine Reaktion beim besten Willen nicht erklären. Doch dann vernahm er erneut ihren schroffen Ton, und auch er gewann wieder die Kontrolle über sich und die Situation zurück.
„Lassen Sie mich endlich los, ich will in meine Kabine“, verlangte sie energisch.
„Sie können von Glück sagen, dass ich Sie gesehen habe, sonst würden Sie schon gemeinsam mit den Fischen den Bug von unten bewundern. Aber gehen Sie nur, sehen Sie zu, dass Sie ins Trockene kommen“, rief er und folgte ihr.
„Ich hätte auch ohne Sie überlebt, da können Sie sicher sein“, schrie sie ihm durch den Regen entgegen. Judy hatte ganz vergessen, warum sie lange den Mittelmeerraum als Arbeitsplatz gemieden und in den letzten Jahren lieber als Sportmanagerin in Wellness- und Sportanlagen in Asien und im Pazifikraum gearbeitet hatte. Die dominante Art südeuropäischer Männer brachte sie einfach auf die Palme.
Allerdings musste sie zugeben, dass sie sich seit ihrem Erlebnis mit Greg Männern gegenüber generell distanziert verhielt – ihre Mutter meinte sogar, kratzbürstig. Aber ihre Mutter hatte auch gut reden. Nach dem Tod von Judys Vater hatte sie sich so schnell wieder neu verliebt, dass Judy zuerst an eine Kurzschlusshandlung gedacht hatte.
Sie war davon ausgegangen, dass ihre Mutter sich von ihrer Trauer ablenken wollte. Über viele Jahre hatte sie mit ihrem Mann eines der bekanntesten Hotels in Südengland geführt. Und Judy war doch immer sicher gewesen, dass ihre Eltern sich geliebt hatten – trotz aller Probleme. Aber Kate Duncan war es ernst. Judy musste zugeben, dass sie ihre Mutter lange nicht mehr so unbeschwert gesehen hatte wie mit diesem neuen Mann.
„Wollen Sie da draußen im Regen stehen bleiben, oder warten Sie darauf, dass ich Sie hineintrage?“, schimpfte der dunkelblonde Fremde, während er ihr die Tür zum geschützten Innenraum der Fähre aufhielt. Judy zog sich ihre dünne durchnässte Strickjacke fest um die Schultern und ging trotzig an ihm vorbei.
„Ehe Sie mich irgendwohin tragen, wird Korsika zu einer Insel ohne Berge“, erwiderte sie schnippisch und wollte ihn schon grußlos stehen lassen, als er sie erneut am Oberarm festhielt.
„Mademoiselle, ich weiß nicht, was Sie für ein Problem haben, und es ist mir auch egal. Aber wir Korsen bedanken uns, wenn uns geholfen wurde. Haben Sie mich verstanden?“
Judy schluckte. Wenn sie etwas nicht mochte, war es Unhöflichkeit. Sie spürte, wie ihr das Blut heiß in die Wangen schoss. Dieser Mann hatte es wahrscheinlich nur gut mit ihr gemeint, auch wenn sein Griff wirklich etwas zu fest gewesen war. Sein Blick war hart und dunkel, aber immerhin schien er sich um seine Mitmenschen zu kümmern. Dass sie sich von seiner maskulinen Ausstrahlung gleichzeitig abgeschreckt und angezogen fühlte, konnte sie ihm schlecht zum Vorwurf machen. Warum war sie nur gleich so patzig geworden? Mit ihrer Antipathie dem anderen Geschlecht gegenüber schien sie es wirklich zu übertreiben.
„Danke“, stieß sie daher hervor. Die Situation war schon unangenehm genug. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und ging so schnell sie konnte die Stufen zum unteren Deck hinunter. Sie hätte die siebenstündige Überfahrt von Nizza nach Korsika auch in einem der Restaurants oder Aufenthaltsräume verbringen können, aber sie hatte sich nach dem langen Flug von den Seychellen eine eigene Schlafkabine geleistet. Darüber war sie jetzt mehr als froh. Den irritierenden Blick des attraktiven Korsen hätte sie keinen Moment länger ertragen.
Eric war wie vor den Kopf geschlagen. Seit wann interessierte er sich für junge lebensmüde Frauen in der Trotzphase? Was war nur in ihn gefahren, sich auf das verregnete Deck zu begeben und das Mädchen von der Reling zu zerren? Kein Wunder, dass sie wie ein in die Ecke gedrängter Teenager reagierte.
Doch als er die zarte blonde Schönheit im Regen durch die Fensterfront des Restaurants entdeckt hatte, hatte er einfach nicht tatenlos bleiben können. Vor dem Hintergrund der dunkel wogenden Wellen sah sie auf dem riesigen Deck so verletzlich und schutzbedürftig aus. Dass sie das nicht im Geringsten war, hatte er in dem Moment gespürt, als er sie in den Armen hielt. Ihr Körper war zwar schmal und schlank, aber durchtrainiert, und die Kraft mit der sie sich ihm entzogen hatte, hatte ihn mehr als überrascht.
Eric schüttelte den Kopf. Als ob er nicht schon genug Sorgen hätte! Musste er sich jetzt auch noch um junge Touristinnen kümmern?
Eigentlich hatte er mit dem Helikopter von Nizza zurück nach Korsika fliegen wollen, aber wegen des Sturms hatte der Pilot keine Starterlaubnis erhalten. Daher musste Eric mit der überfüllten Nachtfähre vorliebnehmen … und sich mit widerspenstigen Frauen anlegen.
Beinahe hätte er über sein Verhalten gelacht, aber nicht einmal ein Lächeln wollte sich einstellen. Er wusste, dass er immer wieder so gehandelt hätte. Zu lange schon fühlte er sich für andere Menschen verantwortlich, ob es nun seine beiden jüngeren Brüder waren oder sein Vater, der sich nach dem viel zu frühen Tod seiner Frau von einer Ehe in die nächste gestürzt hatte.
Dass Eric die übrigen Familienmitglieder finanziell unterstützte, war zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Aber ausgerechnet jetzt, wo sein Vater nach seiner Herz-OP sündhaft teure Medikamente zahlen musste, stand er beruflich unter Druck. Wochenlang hatte er sich den Kopf zerbrochen, wie er am besten wieder aus der Misere herauskommen konnte, hatte bis in die frühen Morgenstunden am Schreibtisch gesessen, an Konzepten gefeilt und sie wieder verworfen, bis er auf die Idee mit der Golfanlage kam. Eine Idee, von der er überzeugt war, dass sie ihm auf Dauer das große Geld in die Kassen spülen würde.
Doch bisher hatte sie ihm nur Ärger eingebracht. Und dann war ihm auch noch die Kündigung von Dominique auf den Tisch geflogen. Leider hatte sie, wie so manch andere seiner weiblichen Angestellten, seine freundliche Art falsch interpretiert und sich mehr erhofft. Doch selbst bei einer attraktiven Frau wie Dominique, die es mit jedem Model aufnehmen konnte, war eine feste Beziehung für ihn undenkbar.
Schließlich trug er schon die Verantwortung für seine Mitarbeiter und seine Familie, da würde er sich nicht noch eine Frau ans Bein binden. Dominiques falsch verstandene Gefühle bestätigten ihn nur in seiner ablehnenden Haltung dem schwachen Geschlecht gegenüber. Wieder einmal musste er die Folgen von zu viel Nähe ausbaden.
Nachdem Judy sich eine trockene Jeans und einen weiten Kapuzenpullover übergezogen hatte, legte sie sich für die restlichen Stunden in ihrer Kabine auf das schmale, aber bequeme Bett. Den Blick auf das kleine runde Fenster geheftet, war bei dem rauen Seegang an Schlaf nicht zu denken. Außerdem konnte sie die Begegnung mit dem Fremden nicht vergessen.
War sie wirklich zu leichtsinnig gewesen und hatte die Situation falsch eingeschätzt? Oder wie war dieser äußerst attraktive Mann, wie sie unwillig zugeben musste, auf die Idee gekommen, sie vor dem Ertrinken zu bewahren?
Judy schloss die Augen, allerdings nur um das markante Gesicht des Korsen noch deutlicher vor sich zu sehen. Eigentlich hatte sie keine Schwäche für schöne Männer, aber sein Verhalten und die Art, wie er sie angesehen hatte, erzeugten ein sonderbares Gefühl in ihrer Herzgegend.
Um auf andere Gedanken zu kommen, versuchte sie sich vorzustellen, was sie morgen auf Korsika erwarten würde. Wieder ein Luxusresort, dem sie nach nur wenigen Monaten den Rücken kehren würde?
Nachdem Serge, ihr ehemaliger Arbeitgeber auf den Seychellen, ihr von dem Angebot seines Freundes auf Korsika berichtet hatte, hatte sie zunächst an einen Wink des Schicksals gedacht. Ausgerechnet Korsika! Hier hatte sie den einzigen gemeinsamen Urlaub mit ihren Eltern verbracht, in einer kleinen Ferienvilla bei Calvi mit Blick auf die atemberaubende Bucht Revellata. Nur dieses eine Mal hatten die Duncans die Leitung ihres Hotels in fremde Hände gegeben. Allerdings war ihre Mutter damals viel früher abgereist als ursprünglich geplant – der Arbeit wegen, wie Judy vermutete.
Nach diesem Sommer hatte Judy noch viele Male ihre Ferien auf Korsika verbracht, doch nicht mit ihren Eltern, sondern bei Madame Bouchon und ihrer Tochter Juliette. Die Bouchons wohnten neben der kleinen weißen Villa der Duncans. Da die Kinder fast im gleichen Alter waren, hatte sich der Kontakt von selbst ergeben.
Juliette war mit ihren dunklen langen Locken, dem sonnengebräunten Teint und ihrem Temperament zwar das komplette Gegenteil von Judy, aber trotzdem waren die beiden ein Herz und eine Seele gewesen. Als Teenager hielten sie sogar eine Brieffreundschaft aufrecht, die nach Juliettes sechzehntem Geburtstag leider abgebrochen war. Doch für Judy blieben diese gemeinsamen Wochen unvergesslich.
Als Judys Vater vor fünf Jahren starb, war sie mehr als erstaunt gewesen, dass zu den wenigen Dingen, die Richard Duncan ihr hinterließ, die kleine Ferienvilla auf der französischen Mittelmeerinsel gehörte, in der sie damals ihren gemeinsamen Urlaub verbracht hatten. Judys Mutter zeigte sich nicht besonders interessiert an diesem Relikt aus vermeintlich glücklicheren Tagen. Und für Judy, die gerade ihren achtzehnten Geburtstag gefeiert hatte, saß der Schmerz noch zu tief, um sich um das Haus zu kümmern.
So blieb das Brise de Mer in der Obhut von Madame Bouchon, die sich schon immer um die Vermietung und Instandhaltung des Hauses gekümmert hatte.
Judy schaute an die Decke ihrer kleinen Schlafkabine und hatte den Eindruck, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen war, um auf die Insel zurückzukehren. Mit dem Gefühl, Lavendel und Rosmarin bereits riechen zu können, fiel sie endlich in einen leichten Schlaf.
Eric saß im Restaurant der Fähre, trank seinen dritten Espresso und versuchte zum wiederholten Mal, einen Artikel im Corse Matin über die Proteste gegen seine geplante Golfanlage durchzulesen. Aber es gelang ihm einfach nicht, und er legte die Zeitung ungeduldig beiseite. Schon wieder ein kritischer, wenn nicht sogar vernichtender Artikel über ihn. Wenn er zurzeit etwas nicht gebrauchen konnte, waren es eine schlechte Presse oder Umweltschützer, die ihm einen Strich durch die Rechnung machen wollten.
Missmutig fuhr er sich mit der Hand durch das widerspenstige dunkelblonde Haar. Noch mehr als die Zeitungsartikel ärgerte ihn, dass er die honigblonde Engländerin nicht mehr aus dem Kopf bekam. Auch wenn sie ein sehr gutes Französisch sprach, hatte sie ihren englischen Akzent nicht verbergen können.
Wie sie mit ihren pitschnassen Haaren vor ihm gestanden hatte, mit diesem aufgebrachten Blick und den hellroten Lippen, erinnerte sie ihn an eine Meerjungfrau, der er am liebsten die Regentropfen von den Wangen geküsst hätte.
Was er sonst noch gern mit ihr angestellt hätte, wollte er sich besser nicht vorstellen und versuchte seine Erregung damit zu dämpfen, dass sie wahrscheinlich eine von den Touristinnen war, die Korsika an zwei Tagen abklapperten und behaupteten, die Insel zu kennen, nur weil sie einmal mit dem Zug durch das Bergmassiv gerauscht waren und sich in Île de Rousse ein paar schicke Sandaletten gekauft hatten.
Trotzdem hätte er sie gern einmal in High Heels gesehen.
Von Unruhe getrieben, trat Eric an Deck und blickte auf Calvi. Erste Sonnenstrahlen eines sommerlich heißen Tages legten sich bereits über die vor ihm liegende Zitadellenstadt. In wenigen Minuten würden sie anlegen. Er ertappte sich dabei, wie er auf dem Schiff nach seiner nächtlichen Bekanntschaft Ausschau hielt, konnte die junge Engländerin aber zwischen den ersten Passagieren, die an Deck kamen, nicht entdecken. Auch gut, dachte er. Denn was sie in ihm hervorrief, ließ ihn auf unangenehme Weise nervös werden – zu nervös für seinen Geschmack.
Judy wurde von einem heftigen Ruck geweckt. Die Fähre hatte angelegt, und sie lag tatsächlich noch immer im Bett. Im nächsten Moment war sie auf den Beinen, wusch sich schnell das Gesicht kalt ab, holte ihren großen Reiserucksack aus dem Schrank und lief in Richtung Deck.
Die meisten Autos und Passagiere hatten die Fähre schon verlassen, nur wenige Fußgänger gingen erst jetzt von Bord. Kleine Pfützen auf den Metallplanken erinnerten noch an den Sturm der letzten Nacht. Wenn sie nicht gewesen wären, hätten der leuchtend blaue Himmel und das glitzernde blaue Meer niemanden auf die Idee gebracht, dass es überhaupt je geregnet hatte.
Judy ließ ihren Blick über die weitläufige Bucht von Calvi streifen, die durch den Sonnenaufgang in ein strahlendes orangefarbenes Licht getaucht war. Begeistert betrachtete sie hinter dem hellen Sandstrand die hoch aufragende Bergkette, dann wandte sie den Blick auf den Jachthafen und die bunt gefärbten Häuser, vor denen sich ein Café an das nächste reihte. Wie gut, nach so langer Zeit wieder hier zu sein, dachte Judy.
Doch der Moment der Sicherheit verflog. Im nächsten Moment fühlte sie sich wie im freien Fall. Auf dem Zubringer vor der Fähre stand der Fremde von letzter Nacht und war im Begriff, in einen schwarzen Range Rover zu steigen. Er trug ein weißes T-Shirt und Jeans und sah zum Dahinschmelzen aus. Judy konnte ausmachen, wie er mit dem Fahrer des Wagens sprach. Dann drehte er sich noch einmal zur Fähre um, hielt inne, sah hinauf und hob locker die Hand zum Gruß.
Meinte er etwa sie? Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Wie ferngesteuert hob auch sie die Hand, zog sie aber im nächsten Augenblick wieder zurück. Was machte sie denn da? Sie würde doch nicht etwa fremden Männern zuwinken! Erst recht nicht einem Mann, der sie wie ein unvernünftiges kleines Mädchen behandelt hatte.
Das Blut schoss ihr noch immer heiß durch die Adern, als sie sah, wie er in dem großen Geländewagen davonfuhr. Judy konnte sich nicht erklären, warum diese bestimmt nur freundlich gemeinte Geste des Korsen sie so aus der Fassung gebracht hatte. Sie wusste nur, dass dieser Mann etwas in ihr wachrief, vor dem sie Angst hatte.
Ein paar Minuten später lehnte sie sich in dem kühlen Taxi zurück und ihre Anspannung wich einer freudigen Erwartung darauf, wie ihr neuer Arbeitsplatz wohl aussehen mochte.
Hotels waren ihr Leben. Schließlich war sie in einem Hotel aufgewachsen und konnte sich nur schwer vorstellen, irgendwo anders zu arbeiten. Auch wenn sie in letzter Zeit merkte, dass ihr ein echtes Zuhause fehlte, ein Ort zum Abschalten, ein Ort, an dem sie nur für sich war und den Trubel der letzten Jahre hinter sich lassen konnte.
Manchmal wusste sie gar nicht mehr, wo sie zuletzt überall gewesen war – im Asia Luxury Spa auf Bali, im Infinite Sports Resort auf Tasmanien oder im Oriental Moon in Marokko? Überall war sie mit vollem Einsatz bei der Sache, und so würde es auch diesmal hier auf Korsika sein.
Doch bevor sie die Hotelanlage in Augenschein nahm, wollte Judy noch in die kleine Ferienvilla fahren, die ihr Vater ihr vermacht hatte. Sie konnte es kaum erwarten, auf die gemütliche Steinterrasse hinauszutreten und das offene Meer zu sehen. Aber dafür musste sie zunächst den Schlüssel bei Madame Bouchon abholen. Am Telefon hatten sie nur kurz miteinander sprechen können, und jetzt freute sie sich umso mehr auf die herzliche Korsin. Außerdem war sie unglaublich neugierig darauf, was aus Juliette geworden war.
Das Haus der Bouchons befand sich in der Rue St. Christophe, in der auch das Brise de Mer stand. Es gehörte zu den einfachen Stadthäusern, aber Judy hatte sich in der großen Küche von Fanny Bouchon immer genauso wohlgefühlt wie in der etwas luxuriöseren Ferienvilla ihrer Eltern.
„Mon dieu, tu es une vraie beauté anglaise“, begrüßte Madame Bouchon sie überschwänglich, nachdem Judy an die grüne Holztür des hellrot gestrichenen Hauses geklopft hatte, die sich im gleichen Augenblick geöffnet hatte.
„Als echte englische Schönheit würde ich mich nun wirklich nicht bezeichnen.“ Judy lachte und erwiderte die herzliche Umarmung. Sie war erleichtert, dass ihr das Französisch so fließend über die Lippen kam. Madame Bouchon hatte dunkle lockige Haare und braune Augen, sie war eine sehr schöne Frau. Judy erinnerte sich noch genau an die Worte ihrer Mutter, die nicht verstehen konnte, warum die attraktive Korsin mit ihrer Tochter allein lebte.
„Mais oui, und du hast die schönen blauen Augen deines Vaters“, ergänzte sie.
„Ja, das sagen alle, die ihn gekannt haben“, erwiderte Judy und spürte sofort einen Stich in der Brust.
„Es tut mir sehr leid, dass dein Vater nicht mehr lebt“, sagte die schöne Korsin. Judy empfand die Aufrichtigkeit, die aus ihrer Stimme klang, als ganz besonderen Trost.
„Merci beaucoup“, entgegnete sie. Sie würde Madame Bouchon später fragen, ob sie wusste, wie ihr Vater überhaupt auf die Idee gekommen war, die damals von ihnen angemietete Ferienvilla zu kaufen. Doch sie schob den Gedanken beiseite. Ihr Vater war schließlich ein Romantiker gewesen. Welche anderen Gründe als die, dass er seiner Tochter ein Haus vermachen wollte, das sie an glückliche Zeiten erinnerte, sollte es dafür sonst wohl geben?
„Komm erst einmal rein. Ich habe frische Crêpes gemacht“, wurde sie von Madame Bouchon aus ihren Überlegungen gerissen.
„So wie früher … gern. Aber dann müssen Sie mir auch von Juliette erzählen“, verlangte Judy.
„Sag doch Fanny zu mir“, bat Madame Bouchon. Judy nickte dankbar, dann folgte sie der Korsin in die helle offene Küche. Sie kam sich plötzlich wieder vor wie das junge Mädchen von damals, dem ein endloser Sommer voller Abenteuer bevorstand.
Die kleine Villa Brise de Mer, in der die Duncans vor über zehn Jahren ihren Urlaub verbracht hatten, befand sich in dem etwas abseits gelegenen Villenviertel von Calvi. Sie hatte den Vorteil, dass man in wenigen Minuten hinunter an die malerische Bucht zum Schwimmen gehen konnte. Aber genauso schnell gelangte man auch in die Altstadt, die mit ihren kleinen schattigen Gassen, Restaurants und bunten Boutiquen lockte. Man sah dem Haus an, dass es einen neuen Anstrich vertragen konnte. Doch die leicht abblätternde weiße Fassade mit den hellblauen Fensterläden wirkte auf Judy so vertraut, dass sie sich nicht vorstellen konnte, die Villa zu renovieren.
Mit dem Schlüssel, den sie von Fanny bekommen hatte, schloss sie die hellblaue Tür auf und stellte ihren Reiserucksack auf die kühlen Steinfliesen. Dann betrat sie die große Küche und strich mit der Hand über die alten vertrauten Möbelstücke, glitt mit den Fingern über den großen Esstisch aus Pinienholz, an dem sie immer zusammen mit ihren Eltern gegessen hatte. Sie konnte nicht glauben, dass seit ihrem letzten Besuch fast neun Jahre vergangen waren. Es hatte sich wirklich kaum etwas verändert. Ihr Vater musste das Haus komplett möbliert übernommen haben, und sie war froh, dass Fanny sich so liebevoll darum gekümmert hatte.
Schließlich blieb ihr Blick an den hohen Flügeltüren hängen, die auf die Terrasse hinausführten. Judy ging auf sie zu und holte tief Luft. Vorsichtig schob sie die hellen langen Baumwollvorhänge beiseite.
Das Panorama, das sich ihr bot, hatte sie schon als junges Mädchen tief beeindruckt, und auch jetzt zeigte sich der Golf von Revellata in seiner ganzen Schönheit. Das türkis schimmernde Meer schien sich in dem endlos blauen Horizont des Himmels zu verlieren, und vor der felsigen Küste bogen sich üppige Palmen stolz im sanften Wind.
Das Brise de Mer macht seinem Namen wirklich alle Ehre, dachte Judy. Bei dem Gedanken, dass ihr Vater ihr diesen himmlischen Fleck Erde vermacht hatte und sie der Insel dennoch so lang ferngeblieben war, verspürte sie ein schlechtes Gewissen. Sie hatte eben ihr eigenes Leben führen wollen, weit weg von England und den alten Erinnerungen, verteidigte sie sich vor sich selbst.
Deshalb hatte sie zusätzlich zu ihrem Studium des Hotelmanagements noch Scheine in mehreren Sportdisziplinen und als Yogalehrerin gemacht. Sie hatte vor der Vergangenheit fliehen wollen, vor den Erinnerungen an das große stolze Hotel in Hastings, das um die vorletzte Jahrhundertwende erbaut worden war und oberhalb vom Strand thronte wie ein kostbares Relikt aus alten Zeiten. Ihr buntes, turbulentes Leben hatte ihr dabei geholfen, die Fehler, die gemacht worden waren, zu verdrängen.
Doch bis heute fiel es Judy schwer, ihrem Vater zu verzeihen, dass er seine Gesundheit durch seinen Lebenswandel immer weiter aufs Spiel gesetzt hatte. Sich selbst konnte sie nicht verzeihen, dass sie auf einen Mann wie Greg hereingefallen war. Seiner Spielsucht hatte sie es zu verdanken, dass sie das Victoria Beach endgültig verkaufen mussten.
Energisch strich sie sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht und ließ sich von dem berauschenden Blau des Meeres trösten. Ich kann nicht ewig der Vergangenheit nachhängen, dachte sie und atmete die salzige Luft tief ein. Ihr Vater war tot, und ihre Mutter lebte ihr eigenes Leben. Sie hatte ihren Weg gefunden und führte mit ihrem neuen Mann ein hübsches Bed-and-Breakfast-Cottage in Devon.
Aber was für ein Leben wollte sie, Judy, führen? Wollte sie wirklich so weitermachen wie in den letzten Jahren? Rastlos, ohne ein richtiges Zuhause oder engere Freunde, unverbindlich, aber dafür auch ungebunden? Ausgerechnet bei diesem Wort drängte sich ihr das Bild des dunkelblonden Korsen auf. Bei dem Gedanken an seinen durchdringenden Blick verspürte sie ein heißes Kribbeln.
Ob er auch in Calvi lebt? fragte sie sich neugierig. Doch im nächsten Augenblick verwarf sie die Frage. Ein Mann hatte definitiv keinen Platz in ihrem Leben, das stand für sie seit ihrer Erfahrung mit Greg fest.
Was in ihrem Leben zählte, war die Arbeit. Und das würde auch in Zukunft so bleiben. Noch einmal warf sie einen Blick auf das Meer, dann ging sie zurück ins Haus.
Nachdem sie ihren schweren Rucksack in eines der oberen Zimmer gebracht hatte, duschte sie und zog ein luftiges hellblaues Kleid an. Dann band sie sich ein passendes Seidentuch um den Kopf. Nur einige blonde Strähnen, die ihr immer wieder in die Stirn fielen, durchbrachen die Strenge und ließen sie weicher aussehen.
Ein letzter Blick in den Spiegel, ein Griff nach ihrer großen weißen Handtasche, dann verließ sie die Villa, um in das Taxi zu steigen, das schon auf sie wartete.
Während der Fahrt durch die duftenden Pinienwälder entlang der türkis schimmernden Bucht, konnte sich Judy ihre Aufregung, die zunehmend von ihr Besitz ergriff, nur schwer erklären. Sie hatte doch schon Dutzende von Vorstellungsgesprächen hinter sich gebracht. Ihre Referenzen riefen bei ihren Arbeitgebern stets euphorische Begeisterung hervor. Sie musste sich keine Sorgen machen. Wovor hatte sie also Angst?
Waren es wirklich die Vergangenheit und die vielen plötzlich in ihr aufsteigenden Erinnerungen, die sie verunsicherten, oder war es der Gedanke an diesen Mann, der unerwartet starke Gefühle in ihr wachrief?
Judy verdrängte diese Frage, bis das Taxi auf dem Parkplatz einer eleganten Hotelanlage anhielt und sie einen großen schwarzen Rover am Seiteneingang stehen sah. Ihr Herz fing plötzlich wie wild zu klopfen an. Auf der Insel wimmelte es nur so vor Geländewagen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich diesem arroganten Korsen innerhalb von vierundzwanzig Stunden ein zweites Mal begegne, geht gegen null, versuchte sich Judy zu beruhigen. Sie hoffte inständig, dass ihre Ahnung sie täuschte.
Judy saß auf einem überdimensional großen Korbsessel und ließ ihren Blick durch das sonnendurchflutete Vorzimmer streifen. Die Kombination von hellen Holzlampen mit großen cremefarbenen Lampenschirmen und weißen Lackmöbeln strahlte hier wie im ganzen Hotel einen luxuriösen mediterranen Glanz aus.
Der Besitzer des Papillon Sauvage ließ sie nun schon seit zehn Minuten warten. Nicht sehr professionell, ärgerte sie sich, schließlich war sie für diesen Termin um die halbe Welt geflogen. Um sich die Zeit zu vertreiben, hatte sie schon ausführlich den Hotelprospekt durchgeblättert.
„Le Papillon Sauvage, der wilde Schmetterling – ein außergewöhnlicher Name für ein Hotel“, hatte Judy bemerkt, als ihr Serge auf den Seychellen von dem Sportresort auf Korsika erzählt hatte.
„Ebenso außergewöhnlich wie sein Besitzer“, war Serges augenzwinkernde Antwort gewesen. Was genau er damit gemeint haben könnte, würde sie vielleicht erfahren, wenn sie endlich hereingebeten wurde.
Ungeduldig schob sie sich eine widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn, als die Assistentin ihr die Tür zu Monsieur Argons Büro öffnete und sie bat, einzutreten.
„Mademoiselle Duncan, Monsieur Argon entschuldigt sich, dass Sie warten mussten, aber er hat sein Telefonat nun beendet“, flötete die Assistentin. Judy trat in das großzügige Büro.
Eine breite Fensterfront gab den Blick über die gesamte Hotelanlage frei – ein architektonisches Meisterwerk, in dem die verschiedenen Bereiche des Resorts geometrisch ineinander verschachtelt und durch geschwungene Rundbögen miteinander verbunden waren. Schneeweiße Kieselsteine glitzerten auf breiten, großzügig angelegten Gehwegen, umsäumt von Ananaspalmen und pinkfarbenen Oleanderbüschen. Hinter dem Hotel schimmerte das Meer in einem tiefen satten Blau.
Judy hatte schon viele Anlagen auf der ganzen Welt gesehen, aber der Papillon Sauvage gehörte eindeutig zu den schönsten. Von der Fensterfront blickte sie schließlich zum Schreibtisch, der in Richtung Fensterfront wies, sodass sie nur den Rücken des Hoteliers vor sich hatte.
Offensichtlich speichert er noch eine letzte Eingabe auf seiner Tastatur, dachte sie bei sich. Ein letztes Mausklicken, dann drehte er sich mit einer schwungvollen Bewegung auf seinem Chefsessel zu ihr um und sah sie aus dunklen Augen an.
Es traf sie wie ein Schlag, und wie ein Lauffeuer breitete sich ein heißes Kribbeln in ihrem ganzen Körper aus. Das konnte doch nicht wahr sein! Fassungslos sah sie in die Augen des Mannes, der sie gestern im strömenden Regen von Deck der Nachtfähre gezogen hatte. Des Mannes, der mit ihr umgegangen war wie mit einem trotzigen Kind.
Und er sah genauso anziehend aus wie letzte Nacht, nur dass er jetzt ein leichtes weißes Hemd trug, dessen oberste Knöpfe er offen gelassen hatte, und sich ein Bartschatten auf seinem markanten Gesicht abzeichnete. Aber das tat seiner aufregenden Erscheinung keinen Abbruch – im Gegenteil.
Am liebsten hätte Judy auf dem Absatz kehrtgemacht und wäre aus dem Büro gerannt. Der Impuls zu fliehen, war schon letzte Nacht in ihr hochgeschossen, als der so dominant wirkende Fremde vor ihr stand. Doch jetzt konnte sie sich in keine Kabine flüchten. In diesem Moment gab es keinen Fluchtweg.
Sie hatte tatsächlich fünfzehn Stunden im Flugzeug gesessen und mehr schlecht als recht eine Nacht auf einer Fähre verbracht, um für einen Mann zu arbeiten, der mit Frauen umging wie im neunzehnten Jahrhundert. Sie konnte nicht glauben, dass Serge ihr das angetan hatte. Doch als sie merkte, dass die erste Überraschung aus Eric Argons Augen gewichen war, riss sie sich ebenfalls zusammen und konzentrierte sich auf ihren Atem – wie sie es schließlich als gut ausgebildete Yogalehrerin gelernt hatte. Sie hatte schon ganz andere Situationen gemeistert und ermahnte sich, daran zu denken, wer sie war. Eine selbstbewusste moderne Frau, die sich von Männern wie Eric Argon fernhielt.
„So sieht man sich wieder“, begann er wenig freundlich, und seine Kiefermuskeln spannten sich an. Da hatte sein Freund Serge ihm ja einen schönen Streich gespielt. Eine kompetente Fachkraft mit Teamgeist? Diese Kratzbürste?
„Judy Duncan“, stellte Judy sich vor, um eine möglichst professionelle Ausstrahlung bemüht, während sie ihm ihre Hand zur Begrüßung entgegenstreckte. Eine fatale Fehlentscheidung, wie sie bemerkte, als er den Gruß erwiderte und ihre Hand mit festem Griff kurz schüttelte. Die Berührung durchfuhr sie wie ein Stromschlag, und die Temperatur in dem Raum schien von einer Sekunde auf die andere um mehrere Grad zu steigen.
„Eric Argon“, erwiderte er kurz angebunden. Der Anblick dieser Frau, die er seit letzter Nacht kaum aus dem Kopf bekam, ließ ihn tatsächlich sämtliche Höflichkeitsfloskeln vergessen. Außerdem schien sich der körperliche Kontakt zu ihr auf sein rationales Urteilsvermögen auszuwirken. Was war nur mit ihm los? Vielleicht sollte er sein Liebesleben mal wieder aktivieren, anstatt sich von potenziellen weiblichen Mitarbeiterinnen den Kopf verdrehen zu lassen.
„Ihr Freund Serge hat mir gesagt, dass Sie dringend eine neue Sportmanagerin brauchen“, versuchte Judy in sachlichem Ton das Gespräch in Gang zu bringen. Wenn er sie nicht einstellen wollte, würde sie schon einen anderen Job auf Korsika finden.
Doch die Stelle im Papillon Sauvage reizte sie. Nicht nur, weil auch Juliette hier arbeitete, wie Fanny ihr vorhin zu ihrer großen Überraschung erzählt hatte. Sondern vor allem, weil das Resort eine berufliche Herausforderung für sie darstellte.
Das Konzept war viel zu sportlastig, wie sie dem Prospekt hatte entnehmen können, und für die Entspannung der Gäste wurde eindeutig zu wenig getan. In den letzten Jahren hatte sie Erfahrungen in so vielen Clubhotels gesammelt, dass sie mittlerweile genau wusste, was die Gäste wirklich brauchten.
„Ja, mein Freund Serge …“, unterbrach Eric ihre Überlegungen. „Ich weiß nicht recht, ob Sie wirklich die Frau sind, von der er mir vorgeschwärmt hat.“
„Wie bitte, was meinen Sie damit?“
„Nicht, dass Sie mich falsch verstehen, aber die Sicherheit meiner Gäste steht für mich an erster Stelle“, stellte der Hotelier klar.
„Die Sicherheit?“, fragte Judy verblüfft. Sie sollte doch nicht im Security-Bereich arbeiten.
„Miss Duncan, eine Mitarbeiterin, die nicht einmal für ihre eigene Sicherheit sorgen kann, stellt einen hohen Risikofaktor für mein Hotel dar, und der Sportbereich birgt nun mal Gefahren.“
„Sie meinen also, ich könnte zu einem Risikofaktor für Ihr Hotel werden?“, wiederholte sie ungläubig, so verblüfft war sie über diesen Vorwurf.
„Ich meine, dass Ihnen Ihr Leichtsinn noch nicht einmal bewusst ist. Wenn jemand hier leichtsinnig sein darf, sind es unsere Gäste. Besser gesagt, wir geben ihnen das Gefühl, im Urlaub leichtsinnig sein zu dürfen.“
Der Korse musterte sie von Kopf bis Fuß. Trotz ihrer schlanken Figur hatte die Engländerin einen durchtrainierten Körper. Er spürte, dass sie ihn reizte wie schon lange keine Frau mehr. Ein Grund mehr, sie möglichst schnell wieder loszuwerden. Eine Frau, die sein ohnehin schon kompliziertes Leben weiter auf den Kopf stellte, brauchte er wirklich nicht.
Judy war so überrascht über die Vorwürfe, dass ihr die Worte fehlten. Warum stand ausgerechnet dieser Mann jetzt vor ihr und kanzelte sie ab wie ein Schulmädchen? Als sie nichts weiter sagte, fuhr er unbeirrt fort.
„Tauchen, Bergtouren auf die Zweitausender, Mountain-biking, das sind Sportarten bei denen die Gäste sich auf kompetente Gruppenleiter verlassen müssen. Daher verlange ich von Ihnen auch ein hohes Maß an Disziplin und Verantwortungsgefühl. Darüber müssen Sie als Koordinatorin der Touren eigentlich verfügen. Doch das bezweifele ich.“
Jetzt reichte es. Judy glaubte, ihren Ohren nicht zu trauen. Dieser arrogante Macho zweifelte doch tatsächlich an ihrer Kompetenz. Juliette hin oder her, unter so einem Chef konnte und wollte sie nicht arbeiten.
„Gut, dass Sie so schnell zur Sache kommen, Monsieur Argon. Ich weiß Ehrlichkeit zu schätzen. Sie werden bestimmt eine kompetentere Sportmanagerin finden als mich; eine, die Ihre Gäste nicht in Gefahr bringt“, erwiderte sie erbost und wandte sich in Richtung Tür.
„Das sehe ich genauso“, rief er ihr nach, aber da hatte sie schon die Bürotür hinter sich zugeschlagen.
Wütend war Judy an der erstaunten Assistentin vorbeimarschiert. Auch wenn sie ein Gefühl der Erleichterung verspürte, war sie nicht stolz auf den Ausgang dieses Gesprächs. Zum ersten Mal in ihrer Karriere war sie nicht sachlich geblieben, hatte sich von ihren Gefühlen leiten und von einem Mann provozieren lassen.
Besonders verärgert war sie darüber, dass sie ausgerechnet vor diesem Mann die Nerven verloren hatte. Auch wenn seine Anschuldigungen noch so unverschämt waren. Sie bezweifelte, dass er sich ihr Portfolio überhaupt angesehen hatte, und versuchte sich einzureden, dass es auch Vorteile hatte, den Job nicht bekommen zu haben.
Ein paar Tage Urlaub würden ihr guttun. Sie könnte schwimmen gehen, abschalten und sich um kleine Renovierungen im Brise de Mer kümmern. Allerdings wusste sie selbst nur zu gut, dass ihr nie etwas so schwergefallen war, wie sich selbst einige Tage der Ruhe zu gönnen.
Nun, dann werde ich das jetzt wohl lernen müssen, sagte sie sich und ließ ihren Blick noch einmal durch die großzügige Parkanlage des Hotels schweifen, wobei sie plötzlich an einem Beet mit blau blühende Lilien hängenblieb.
So üppig hatte sie diese auch Agapanthus genannte stolze Blume mit der blauen kugelförmigen Blüte selten gesehen. Trotzdem empfand sie den Garten als zu perfekt. Doch das ist nun wirklich nicht meine Sorge, sagte sie sich, während die Erinnerungen an den großzügigen Park im Hotel ihrer Eltern ein bleiernes Gefühl in ihrer Brust verursachten.
Schau nach vorn, Judy! Es machte einfach keinen Sinn, Dingen nachzuhängen, die der Vergangenheit angehörten. Sie würde sich nur noch elender fühlen, wenn sie sich jetzt nicht zusammennahm und an die Zukunft dachte.
Lieber malte sie sich ihren Traum aus, irgendwann so viel Geld zusammengespart zu haben, dass sie sich ein eigenes Hotel kaufen konnte. Das sie in ein kleines, aber feines Wellnessparadies umwandeln würde. Doch bis dahin, und das wusste niemand besser als sie, lag noch ein langer Weg vor ihr.
Judy seufzte tief. Sie sog den Duft der exotischen Blumen ein und ging über den Kiesweg in Richtung Empfang. Doch dann hörte sie plötzlich eine Frauenstimme, die ihrem Gegenüber mit drohendem Unterton eine Strafpredigt zu halten schien.
Judy blieb stehen, blickte zu dem Trakt, aus dem die Stimme kam, und sah eine langbeinige Blondine von hinten unter einem mit Bougainvilleablüten zugerankten Arkadengang stehen. Die Frau trug knappe weiße Shorts und ein betont enges Oberteil. Eine große Segeltuchtasche hing an ihrer Schulter. Mit ausholenden Gesten redete sie weiter auf die kleinere dunkelhaarige Frau ein, die ihr gegenüberstand.
Es war Judy unmöglich, den genauen Wortlaut zu verstehen. Sie bemerkte nur, dass die blonde Frau jetzt versuchte, ihre Stimme zu senken. Anscheinend war es ihr unangenehm, so laut geworden zu sein, vor allem da Judy, die mittlerweile stehen geblieben war, ein leises Schluchzen zu vernehmen meinte.
Da die zierlichere Frau von der großen Blondine fast komplett verdeckt wurde, konnte Judy sie nicht erkennen. Trotzdem spürte sie Mitleid in sich aufsteigen. Vielleicht war es ja ein Zimmermädchen, das seine Arbeit vernachlässigt hatte.
Aber seit wann wurde ein derart kritisches Personalgespräch im Hotelpark geführt, sodass jeder Gast mithören konnte?
Judy schüttelte ungläubig den Kopf. Hier lief wirklich einiges schief. Aber das ist nicht meine Sorge, wiederholte sie mittlerweile schon wie ein Mantra. Sie war hier nicht erwünscht, und was das Betriebsklima betraf, konnte sie nur froh sein, dem Papillon Sauvage den Rücken zu kehren.
Doch im nächsten Moment blieb sie wie angewurzelt stehen. Die blonde Mitarbeiterin hatte sich an dem Mädchen vorbeigedrängt und es einfach stehen lassen. Jetzt erst konnte Judy erkennen, wer die ruppige Lektion soeben erteilt bekommen hatte. Die dunkelbraunen Locken, der dunkle Teint und die großen braunen Augen wiesen eine frappierende Ähnlichkeit mit Fanny Bouchon auf. Judy glaubte, sich in einer Zeitschleife zu befinden und ihre liebenswürdige Gastmutter in Jung vor sich stehen zu haben.
Dann zog sich ihr das Herz zusammen, und sie schluckte. Die junge Frau, die sie unter dem Blütenbogen stehen sah und die gerade in ein weißes Taschentuch schniefte, konnte niemand anderes sein als ihre Jugendfreundin Juliette.
Unter normalen Umständen bekomme ich natürlich eine neue Sportmanagerin, aber nicht in der Hochsaison, dachte Eric missmutig.
Warum hatte er die Engländerin nur so beleidigt? War er von allen guten Geistern verlassen? Schließlich war Judy Duncan um die halbe Welt geflogen, um ihm aus seiner Misere herauszuhelfen.
Unruhig ging er in seinem Büro auf und ab. Er musste sich bei ihr entschuldigen. Was war nur in ihn gefahren, warum war er so ungehalten gewesen?
Sicher, in den letzten Wochen hatte er kaum eine Nacht durchgeschlafen, es gab einfach zu viele Baustellen in seinem Leben. Und selbst er, ein Mann der bis zur Selbstaufgabe immer alles im Griff hatte, vor allem sich selbst, war an die Grenze seiner Kapazitäten gelangt.
Ausgerechnet die Buchungen seiner sportlich interessierten Gäste waren in dieser Saison zurückgegangen – ein Umstand, dem er mit dem Bau einer Golfanlage entgegenwirken wollte. Schließlich liefen die Sporthotels im Süden der Insel grandios. Eric war überzeugt, dass die weitläufigen Golfplätze, die sich spektakulär an die Südspitze Korsikas schmiegten, der Grund dafür waren.
Die Gespräche in Nizza mit seinem Architekten Bertrand Junot waren allerdings alles andere als spektakulär verlaufen. Bertrand hatte ihn vor den Kosten gewarnt, die sich vorab nur schwer kalkulieren ließen. Aber dieses unternehmerische Risiko musste Eric eingehen, auch wenn es nicht das einzige Hindernis war, das sich ihm in den Weg stellte. Die heimischen Umweltschützer liefen Sturm gegen sein Vorhaben, und es verging keine Woche, in der es nicht Aktionen oder Presseartikel gab, die von der Zerstörung eines der schönsten Küstenstreifen des nördlichen Korsikas sprachen.
Eric fuhr sich mit der Hand durch sein kräftiges dunkelblondes Haar. Und jetzt schickte ihm Serge auch noch diese Frau, die ihn zu einem hormongesteuerten Teenager werden ließ. Kein Wunder, dass er vollkommen irrational gehandelt hatte. Ihr Anblick hatte ihm schon letzte Nacht auf dem Fährschiff den Verstand geraubt. Allein der Gedanke, sie täglich in seiner Nähe zu wissen und ihr seinen Sportbereich anzuvertrauen, löste Schweißausbrüche in ihm aus.
Doch jetzt war keine Zeit für triebgesteuerte Fehlentscheidungen. Er musste seine persönlichen Gefühle hintenanstellen. Judy Duncan wirkte durch ihre schlanke Figur zwar fragil, aber sie besaß Durchsetzungskraft und einen gut trainierten Körper. Das machte sie zu einer idealen Besetzung für den Posten als Sportmanagerin. Sein Freund Serge hatte zu Recht von ihr geschwärmt.
„Willst du etwa eine deiner Bettbekanntschaften bei mir unterbringen?“, hatte Eric ihn skeptisch gefragt.
„Warum bist du nur immer so misstrauisch, wenn es um Frauen geht, mein alter Freund?“, hatte Serge entgegnet. „Wenn du es genau wissen willst, ich wäre gern mit ihr im Bett gewesen … aber leider ist Judy der Typ Frau, an dem sich alle Männer in meinem Resort die Zähne ausgebissen haben. Wenn ich es mir recht überlege, ihr beide würdet gut zueinander passen, zwei eiskalte Engel.“ Serge lachte.
„Lass bitte deine Scherze. Ich brauche eine kompetente Fachkraft und keinen Engel.“ Eric hatte den Kopf geschüttelt über den Humor seines Freundes, der das Leben immer schon gern von der leichten Seite genommen hatte – im Gegensatz zu ihm.
„Ja, ich weiß, dass du das Thema Frauen nur sachlich betrachtest“, spottete Serge und hatte mit leuchtenden Augen erzählt, dass Judy ihm sogar bei der Pressearbeit unterstützt hatte.
„Sie sieht die Dinge aus einem anderen Blickwinkel und macht damit ziemlichen Eindruck auf die Journalisten“, hatte Serge hinzugefügt.
Worauf Eric sofort die schlechte Kommunikation zwischen ihm und den korsischen Naturschützern in den Sinn gekommen war. Es wäre bestimmt von Vorteil, eine PR-gewandte Sportmanagerin im Hotel zu haben.
„Na gut, aber ich sage dir, im Papillon Sauvage wird der Sport großgeschrieben. Der ganze esoterische Schnickschnack wie Yoga und ayurvedische Massagen passen nicht in mein Konzept.“
„Wirst du jetzt schon von Altersstarrsinn gepackt, alter Freund? Hey, ich empfehle dir eine Perle, und du suchst das Haar in der Suppe?“, hatte Serge ihn angeblafft.
„Ist ja schon gut. Mir bleibt ja sowieso keine Wahl. Aber sollte sie nicht in den Papillon Sauvage passen, muss sie eben wieder gehen.“
„Genau. Wobei ich wetten würde, dass sie bleibt …“
Eric hatte sich wieder an das große Fenster gestellt und starrte auf den Park hinaus.
„…, dass sie bleibt“, hallte es in seinem Kopf wider. Eins zu null für dich, alter Kumpel, dachte er. Er drehte sich entschlossen um und griff zum Telefonhörer.
„Es tut mir leid, Monsieur Argon, hier ist in den letzten Minuten niemand durch die Empfangshalle gekommen“, wiederholte die Rezeptionistin. „Aber ich werde natürlich nach Mademoiselle Duncan Ausschau halten“, fügte sie hilfsbereit hinzu.
„Darum kümmere ich mich schon selbst, vielen Dank, Désirée“, erwiderte Eric eine Spur zu ungeduldig.
„Monsieur Argon …?“, begann die Empfangsdame stockend.
„Ja, was ist denn noch?“, fragte er unwirsch.
„In der Poolanlage hat es soeben einen Zwischenfall mit einem dreijährigen Jungen gegeben.“
Eric blieb der Atem stocken.
„Keine Sorge, es ist alles in Ordnung mit ihm, sonst hätte ich Sie ja längst informiert. Eine junge Engländerin hat ihn aus dem Wasser gezogen, als er ohne Schwimmflügel ins Wasser gesprungen ist. Seine Eltern haben mich angerufen, um …“
„Wissen Sie, wie die Frau aussah?“, unterbrach Eric sie.
„Nein, ich war ja nicht dabei. Aber wie ich gerade im Computer sehe, ist zurzeit keine Engländerin bei uns zu Gast. Vielleicht ist es Miss …“
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