Ruby Fairygale und die Insel der Magie (Erstlese-Reihe, Band 1) - Kira Gembri - E-Book

Ruby Fairygale und die Insel der Magie (Erstlese-Reihe, Band 1) E-Book

Kira Gembri

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Beschreibung

Ruby freut sich auf die Sommerferien, denn jetzt kann sie den ganzen Tag ihrer Oma in der Tierarztpraxis helfen. Auf einer windumtosten Insel kümmern sich die beiden aber nicht nur um Hunde und Katzen, sondern auch um Feen, Kobolde und andere Fabelwesen. Dieses Geheimnis zu bewahren, ist aber gar nicht immer so einfach – besonders von Briana, dem unfreundlichsten Mädchen aus Rubys Klasse. Als die Fischernetze von Brianas Vater zerstört werden, hat Briana eine Gruppe von Seehunden in Verdacht und möchte die Tiere unbedingt vertreiben. Doch Ruby ahnt, dass etwas anderes dahintersteckt.

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Seitenzahl: 37

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Inhalt

Ein Keks voller Glück

Ein Schuppen voller Magie

Ein Fischernetz voller Löcher

Ein magisches Wesen in Not

Eine Rangelei mit nassen Folgen

Das Geschenk der Meerjungfrau

Ein Keks voller Glück

Seufzend schaute ich auf die Uhr. In genau fünf Minuten würde die Glocke unserer kleinen Inselschule die Sommerferien einläuten.

Alle sieben Kinder hatten ihre Zeugnisse bekommen und unser Lehrer, Mister O’Leary, hielt noch eine Abschlussrede. Während er sprach, wanderte mein Blick immer wieder aus dem Fenster. Draußen herrschte ausnahmsweise strahlendes Sommerwetter. An anderen Tagen regnete es auf Patch Island fast ständig. Und wenn es nicht regnete, dann war es zumindest bewölkt, nebelig oder windig. Alles davon wäre mir recht gewesen, am liebsten gleichzeitig. Denn dann wäre niemand auf die Idee gekommen, schwimmen zu gehen.

Schließlich war es so weit: Klingdingdong! Meine Klassenkameraden sprangen jubelnd auf und Briana rief genau das, was ich befürchtet hatte: „Hey, Leute, hört mal alle her!“ Sie wartete, bis alle verstummten. Dann fuhr sie fort: „Nur zur Erinnerung: Wir treffen uns alle heute Abend am Südstrand. Also, vergesst eure Badesachen nicht.“

Schon brachen die anderen wieder in freudigen Jubel aus. Nur ich nicht.

„Was ist mit dir, Ruby? Du kommst doch auch zu unserer kleinen Sommerparty, oder?“, fragte Briana plötzlich, während sie mich aus schmalen Augen misstrauisch musterte.

„Ich? Ähm … ich kann heute Abend leider nicht. Meine Nana und ich haben schon was anderes vor“, antwortete ich ausweichend und packte schnell mein Zeugnis ein.

„Lass mich raten. Fräulein Ruby Fairygale und ihre Oma müssen mal wieder stinkige Katzenklos saubermachen, richtig? Oder ist heute etwa Hundeflöhe-Zählen angesagt?“, spottete Briana, die von allen nur Bri genannt wurde.

Zugegeben, so ganz daneben lag sie mit ihrer Vermutung nicht. Nana war nämlich Tierärztin. Sie kümmerte sich auf unserer Insel um kranke und verletzte Wesen. Wann immer ich konnte, half ich ihr dabei – nicht, weil ich es musste, sondern weil ich es wollte.

Doch wir pflegten nicht nur Tiere, wie alle Bewohner der Insel glaubten. Abends besuchten wir ganz spezielle Patienten. Patienten, von denen niemals jemand erfahren durfte …

„Du fühlst dich als Tierarzt-Assistentin wohl zu wichtig, um mit uns den Ferienbeginn zu feiern?“, stichelte Bri weiter.

„Was? Nein, ganz sicher nicht. Aber … es ist auch zu gefährlich, im Dunkeln zu schwimmen“, stotterte ich.

Bri widersprach mir sofort: „Es ist Sommer! Da geht die Sonne doch erst total spät unter.“ Sie sah mich so durchdringend an, dass ich Angst hatte, sie könnte meine Gedanken und all meine Geheimnisse lesen.

Ich schluckte und wich ihrem Blick aus. Schnell steckte ich noch mein Mäppchen in den Rucksack, zog den Reißverschluss zu und eilte aus dem Klassenzimmer. Bri konnte es sich nicht verkneifen, noch ein paar bissige Bemerkungen zu machen. „Was soll’s. Dann komm eben nicht zu unserer Feier! Von mir aus kannst du die Ferien ganz alleine mit deiner Oma verbringen!“, rief sie mir patzig hinterher. Ich biss mir auf die Unterlippe und flüchtete aus dem Schulgebäude.

Auf dem Weg nach Hause versuchte ich mir einzureden, dass Bris Neckereien mir gar nichts ausmachten. Doch das taten sie.

Es gab ja nur so wenige Kinder auf unserer kleinen Insel. Und keines von ihnen war mit mir befreundet. Für eine echte Freundschaft hatte ich wohl zu viele Geheimnisse.

Immerhin hatte ich meine Nana, Cleo Collins. Sie kannte mich so gut wie niemand sonst. Cleo war nicht nur meine Oma, meine Freundin, meine Lehrerin und meine Verbündete. Sie war auch meine Lebensretterin.

Vor acht Jahren hatte sie mich am Nordstrand gefunden und aus dem Wasser gefischt – damals war ich ein winziges Baby gewesen. Niemand wusste, wer meine Eltern waren, aber Nana hatte mich in ihrem gemütlichen Haus und in ihrem Herzen aufgenommen. Außerdem hatte sie sich den Nachnamen Fairygale für mich ausgedacht, was Feensturm bedeutete. Ohne sie wäre ich an diesem stürmischen Tag vermutlich ertrunken. Vielleicht hatte ich ja deswegen so eine große Angst vor dem Meer.

Weil es zum Schwimmen meistens zu kalt war, hatte ich diese Angst bisher super vor den anderen Kindern geheim halten können. Zum Glück! Denn Bri würde bestimmt keine Gelegenheit auslassen, sich deshalb über mich lustig zu machen.