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Lust auf Abenteuer? Begleite Sandra und Leon in die Zeit der Dinosaurier. Die Geschwister wissen nicht, wie ihnen geschieht. Eben springen sie noch auf dem Trampolin in ihrem Garten, jetzt sitzen sie in einem Baum über den Wolken und reden mit Flip - einem äußerst witzigen Flugsaurier. In ihrem ersten Abenteuer erfahren die Geschwister, dass sie mit Hilfe der Elemente durch die Zeit reisen, um Frieden in fremden Welten zu stiften. Obwohl sie anfangs skeptisch sind, wollen Sandra und Leon unbedingt helfen. Doch wie kann es ihnen gelingen, die Feindschaft zwischen Himmelswesen und Erdbewohnern zu beenden? Wer steckt hinter den Angriffen? Und was ist Flauschi eigentlich für ein Name?
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Seitenzahl: 50
Veröffentlichungsjahr: 2020
»Warum kann nicht öfter jemand Geburtstag haben?«, wollte Leon wissen,
während er den Kuchenteig aus der Schüssel kratzte.
Seine Schwester Sandra, die den Schneebesen genüsslich abschleckte,
schielte bei Leons Frage zu ihrer Mutter hinüber.
Diese schloss die Ofentür nach einem prüfenden Blick hinein.
»Aber doch nur, weil ihr so gerne Kuchen esst, nicht wahr?«
Beide nickten eifrig.
»Wenn ihr mir immer so toll dabei helft, können wir gerne öfter backen.
Kuchen darf es ja nicht ausschließlich an Geburtstagen geben!«
»Das wäre toll«, freute sich Sandra. »Dann brauchen wir gar keine Geburtstage mehr!«
»Oh doch, ich brauche meinen Geburtstag auf jeden Fall. Schließlich gibt es da Geschenke!«, protestierte Leon.
Sandra sah erschrocken auf. »Oh!«
Die Mutter hatte die beiden schmunzelnd beobachtet.
»Ich schätze, dann soll ich deinen Geburtstag doch nicht absagen.«
»Nein, lieber nicht«, beschloss Sandra.
»Na gut. Dann räumt den Rest mal in die Spülmaschine, ihr zwei.«
Gehorsam nahmen Sandra und Leon die blitzblank geleckten Backutensilien
und machten der Mutter Platz für zwei große Glasschüsseln.
»Wollt ihr mir auch noch mit den Salaten helfen?«, erkundigte sie sich.
Sandra und Leon tauschten einen Blick.
»Ja«, entschied Sandra, »aber nur ganz kurz. Wir wollen nämlich noch spielen, bevor die Gäste kommen.«
Gerade als die Kinder die Kartoffeln, Tomaten, Gurken, die Paprika und die grünen Salatblätter gewaschen hatten, steckte der Vater den Kopf zur Tür hinein.
»Hallo, alle zusammen!«, flötete er gut gelaunt. »Mh, das sieht köstlich aus. Da bekomme ich gleich Hunger!«
Er gab der Mutter einen Begrüßungskuss.
Dann wollte er nach einer Gurkenscheibe greifen.
»Hey«, ermahnte ihn seine Frau und fing seine Hand auf halbem Wege ab.
»Finger weg! Das gibt es erst nachher.«
Der Vater setzte einen Schmollmund auf und drückte ihr einen weiteren Kuss auf die Wange.
Die Kinder kicherten.
»Papa kann dir ja jetzt helfen«, nutzte Leon die Gelegenheit.
»Wenn Papa mir hilft, gibt es nachher keinen Salat mehr!«, beschwerte sich die Mutter.
»Also das ist nun wirklich etwas übertrieben. Ich würde doch niemals …«
»Nein, niemals«, kam es im Chor zurück.
Alle lachten.
»Wie auch immer. Sandra und ich müssen jetzt weg!« Leon fasste seine Schwester am Arm und zog sie aus der Küche.
Die Eltern störten sich nicht an dem fluchtartigen Abschied der Kinder.
»Ich mache das hier fertig«, sagte die Mutter, »kümmere du dich schon mal um das Fleisch.«
»Wird erledigt«, antwortete der Vater.
Als führte er nichts im Schilde, wandte er sich zum Gehen.
Seine Hand griff dabei unauffällig nach der Gurkenscheibe, die blitzschnell in seinem Mund verschwand.
»Du musst noch auf der Karte unterschreiben«, flüsterte Sandra.
Sie tippte mit dem Zeigefinger auf eine freie Stelle auf dem knallroten Tonkarton.
Leon ließ das Geschenkband, das sie im Bastelschrank gefunden hatten, für einen Moment liegen und nahm den Stift entgegen, den Sandra ihm hinhielt.
In seiner allerschönsten Sonntagsschrift schrieb er seinen Namen unter die Worte:
Mami, du bist einfach die Beste!
»Glaubst du, es wird ihr gefallen?«, wollte Sandra wissen.
Leon betrachtete seinen Namen auf der selbstgebastelten Karte.
Dann schloss er sie, wodurch auf der Vorderseite eine große Eule mit gelben Glubschaugen zum Vorschein kam.
Sie saß auf einer großen, grünen Sechsunddreißig.
»Ja, das glaube ich«, beschloss er, ehe er seine ganze Aufmerksamkeit wieder dem silbernen Geschenkband widmete.
Er wollte es um ein kleines, in blaues Geschenkpapier gepacktes Päckchen binden.
Darin befanden sich zwei Wichtel, die Sandra und Leon in der Schule selber getöpfert und angemalt hatten.
Sandra sah ihm eine Weile zu. »Hm, noch etwas leer«, befand sie. »Ich laufe schnell in den Garten und pflücke ein paar Blumen.«
»Eine gute Idee«, lobte ihr Bruder.
Sie machten ein bestimmtes Klopfzeichen aus, damit kein anderer das Zimmer betreten konnte, vor dessen Tür ein Schild mit »bitte anklopfen« lag. Dann eilte Sandra die Treppe hinunter und rannte, möglichst ohne dass ihre Mutter sie bemerkte, in den Garten.
Zunächst versuchte sie, sich auch vor ihrem Vater zu verstecken. Da dieser aber gerade den Grill aufbaute, funktionierte das nicht.
Weil die Überraschung nicht für ihn bestimmt war, war es im Grunde nicht schlimm, wenn er sie sah.
Schnell hatte Sandra einen kleinen Strauß Blumen gepflückt.
Jetzt im Frühling sprossen sie aus der Erde und ließen ihren Garten in allen möglichen Farben erblühen.
Aber die herrlich duftenden Blumen zogen auch Hummeln und Bienen magisch an. Ihr Summen und Surren erfüllte die warme Luft.
Sandra war vor zwei Tagen auf eine Biene getreten. Daraus hatte sie gelernt.
Bevor sie in den Garten gegangen war, hatte sie rasch ihre Schuhe angezogen.
Als sie sie jetzt vor der Balkontür abstellte und sich auf Zehenspitzen wieder nach oben in ihr Zimmer schleichen wollte, rief der Vater ihr hinterher: »Kannst du deine Schuhe nicht dort abstellen, wo du sie hergeholt hast?«
Sandra erstarrte. »Ähm ja, kann ich schon, aber jetzt ist das gerade ganz, ganz schlecht. Ich komme sowieso gleich wieder runter und …«
»Du weißt, wo deine Schuhe hinkommen«, rief plötzlich eine Stimme aus der Küche.
Sandra versteckte den Blumenstrauß rasch hinter ihrem Rücken, nur für den Fall, dass ihre Mutter herauskommen würde.
»Ja, ist okay«, rief sie eilends zurück. Was sollte sie jetzt tun?
Sie konnte ihre Schuhe nicht an ihren Platz bringen, ohne an der offen stehenden Küchentür vorbeizulaufen. Sie wollte aber auch nicht, dass ihre Mutter herauskommen und mit ihr schimpfen würde. Dann wäre die Überraschung verdorben.