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Thomas Martin Fojcik

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,30, Zeppelin University Friedrichshafen (Corporate Management & Economics), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Ausarbeitung befasst sich mit "Scaling Social Impact"-Ansätzen bei Nonprofit-Organisationen. Der "Open-Innovation"-Ansatz, der bislang vor allem bei privatwirtschaftlichen Unternehmen Berücksichtigung fand, wird im Kontext dieser Untersuchung auf die spezifische Form von Nonprofit-Organisationen angewandt. Geprüft wird dabei, inwieweit dieser Ansatz einerseits auf Nonprofit-Organisationen übertragbar ist, andererseits als neuartige "Scaling"-Strategie zur Anwendung kommen könnte. Die Untersuchungsgrundlage dieser Ausarbeitung baut auf den spezifischen Charakteristika von Nonprofit-Organisationen und den aus bestehenden "Scaling"-Strategien herausgearbeiteten Anforderungskriterien an neue "Scaling"-Ansätze auf. Die theoretisch abgeleiteten Befunde zeigen hierbei, dass der "Open-Innovation"-Ansatz trotz seines privatwirtschaftlichen Ursprungs generell auf Nonprofit-Organisationen übertragbar ist und unter Berücksichtigung von bestimmten Umsetzungsfaktoren zudem als adäquate "Scaling"-Strategie angesehen werden kann. Insofern erweist sich der "Open-Innovation"-Ansatz gegenüber bestehenden "Scaling"-Strategien als eine erfolgsversprechende Alternative, die im Hinblick auf die Ausgestaltung im Sinne eines fundierten Handlungsrahmens zukünftig noch genauer zu untersuchen wäre.

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Veröffentlichungsjahr: 2009

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Nonprofit-Organisationen
2.1. Begriffliche Abgrenzung
2.2. Funktion und Bedeutung
2.3. Problemfelder und Herausforderungen.
3. Scaling Social Impact-Ansätze
3.1. Konzeptionelle Grundlagen und Systematisierung
3.2. Umsetzungsmöglichkeiten und -probleme bei Nonprofit-Organisationen
3.3. Anforderungskriterien an neue Scaling-Ansätze
4.1. Basisidee der Open-Innovation
4.2. Open-Innovation-Ansätze
4.2.1. Konzeption nach H. W. Chesbrough
4.2.3. Zusammenführung und Ergänzung der Konzeptionen
4.3. Implikationen des Open-Innovation-Ansatzes für Nonprofit-Organisationen
4.3.1. Übertragbarkeit auf den Nonprofit-Bereich
4.3.2. Eignung als Scaling-Ansatz
5. Abschließende Bemerkungen und Ausblick

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Abstract

Die vorliegende Ausarbeitung befasst sich mit „Scaling Social Impact“-Ansätzen bei Non-profit-Organisationen. Der „Open-Innovation“-Ansatz, der bislang vor allem bei privatwirtschaftlichen Unternehmen Berücksichtigung fand, wird im Kontext dieser Untersuchung auf die spezifische Form von Nonprofit-Organisationen angewandt. Geprüft wird dabei, inwieweit dieser Ansatz einerseits auf Nonprofit-Organisationen übertragbar ist, andererseits als neuartige „Scaling“-Strategie zur Anwendung kommen könnte. Die Untersuchungs-grundlage dieser Ausarbeitung baut auf den spezifischen Charakteristika von Nonprofit-Organisationen und den aus bestehenden „Scaling-„Strategien herausgearbeiteten Anforderungskriterien an neue „Scaling“-Ansätze auf. Die theoretisch abgeleiteten Befunde zeigen hierbei, dass der „Open-Innovation“-Ansatz trotz seines privatwirtschaftlichen Ursprungs generell auf Nonprofit-Organisationen übertragbar ist und unter Berücksichtigung von bestimmten Umsetzungsfaktoren zudem als adäquate „Scaling“-Strategie angesehen werden kann. Insofern erweist sich der „Open-Innovation“-Ansatz gegenüber bestehenden „Scaling“-Strategien als eine erfolgsversprechende Alternative, die im Hinblick auf die Ausgestaltung im Sinne eines fundierten Handlungsrahmens zukünftig noch genauer zu untersuchen wäre.

Keywords

Closed-Innovation-Ansatz, Lead-User-Ansatz, Nonprofit-Organisationen, Open-Innovation- Ansatz, Scaling-deep, Scaling-out, Scaling-up, Social Impact

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Anhangsverzeichnis

Anhang 1: Der Closed-Innovation-Ansatz ..................................................................... 46

Anhang 2: Die Kreislauflogik des Closed-Innovation-Ansatzes .................................. 47

Anhang 3: Die Kreislauflogik des Open-Innovation-Ansatzes ..................................... 48

Anhang 4: Der Open-Innovation-Ansatz ........................................................................ 49

Anhang 5: Kernprozesse des Open-Innovation-Ansatzes ........................................... 50

Anhang 6: Beurteilung des Open-Innovation-Ansatzes (Zusammenfassung) ........... 51

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1. Einleitung

In den letzten Jahren hat sich das Umfeld des Nonprofit-Sektors, zu welchem ein breites Spektrum von unterschiedlichen Organisationen subsumiert werden kann, fundamental verändert.1Die fortschreitende Zunahme sozialer, ökologischer sowie ökonomischer Problemfelder durch die Globalisierung und die Internationalisierung der Märkte2, die immer deutlich werdenden Forderungen nach einer Modernisierung der Rolle des Staates und der damit einhergehenden Diskussion über die Neudefinition der Aufgabenverteilung zwischen öffentlichem, sozialem und privatem Sektor in vielen Ländern der Welt sowie die weitverbreitete Überzeugung, dass Nonprofit-Organisationen durch ihre flexiblere und effizientere Organisationsstrukturen eine bedarfsgerechte Leistungserbringung gewährleisten können, stellen dabei nur einige wenige Herausforderungen dar, denen Organisationen im Nonprofit-Sektor auch gegenwärtig noch gegenüberstehen.3In diesem Kontext verwundert es daher kaum, dass einerseits die Interventionsbereiche und das Leistungsspektrum von Nonprofit-Organisationen kontinuierlich zunehmen, andererseits von diesen Organisationen seitens der direkten Anspruchsgruppen und anderer gesellschaftlicher Bevölkerungsteile eine weitere Expansion der Tätigkeitsfelder und damit in indirekter Weise ein anhaltendes Wachstum sowie Ausweitung des „Social Impact“ gefordert werden.4Zeitgleich mit dieser Entwicklungstendenz stehen viele Nonprofit-Organisationen jedoch vor der kaum lösbaren Herausforderung, die notwendigen finanziellen, personellen und technologischen Ressourcen bereitstellen zu können, um die in sie gesteckten Wachstumsziele in praxi umzusetzen. Bedingt durch dieses Spannungsfeld von Mittelknappheit auf der einen und Expansionsanforderungen auf der anderen Seite kann folglich unter den Nonprofit-Organisationen ein zunehmender Wettbewerb um erforderliche Ressourcen, Legitimität und öffentliche Aufmerksamkeit beobachtet werden5, der nicht selten in Anlehnung an den gewinnorientierten Sektor mit dem Slogan „Grow or Die“ charakterisiert wird.6

Trotz dieser scheinbaren Divergenz zwischen Ressourcenverfügbarkeit und den Anforderungen externer Parteien versuchen viele Nonprofit-Organisationen sog. „Scaling“-Ansätze, die im weitesten Sinne die Ausbreitung des sozialen Tätigkeitsbereichs bzw. die Replikation erfolgreicher Programme oder Maßnahmen implizieren und damit einherge-

1Vgl. zu der Vielfalt an verschiedenen Organisationen die Ausführungen bei Seibel (1992), S. 455 ff.

2Vgl. Sander/Bauer (2006), S. 5.

3Vgl. Kraus/Stegarescu (2005), S. 2 ff.

4Vgl. hierzu Evers/Olk (1996), S. 9 ff. sowie Zimmer/Priller (2000), S. 4.

5Vgl. Ritchie/Weinberg (2000), S. 64 ff.

6Vgl. Dees/Emerson/Economy (2002), S. 236.

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hend die Erhöhung des „Social Impact“ anstreben, umzusetzen.7Der Vorteil dieser neuartigen Handlungslogik im Nonprofit-Sektor wird dabei zum einen in der Ausweitung des „Social Impact“ und damit in einer stärkeren Legitimität sowie der erhöhten öffentlichen Aufmerksamkeit, zum anderen in der inhärenten Chance, durch ein wachstumsorientiertes Verhalten gleichzeitig die Ressourcenbasis sowie die Wettbewerbsposition gegenüber anderen Organisationen nachhaltig zu stärken, gesehen. Obwohl unterschiedliche „Scaling“-Ansätze aus der wirtschaftlichen Praxis sowie der wissenschaftlichen Forschung für Non-profit-Organisationen bereitstehen und bereits in vielfältigen Organisationen implementiert wurden, können die erreichten Ergebnisse bislang als unzureichend und die verfolgten Ansätze als nur wenig erfolgsversprechend kategorisiert werden.8Der Grund für dieses Auseinanderdriften zwischen den Erwartungen an die ex-ante beabsichtigten sozialen Wirkungen und die ex-post erreichten „Scaling“-Resultate wird dabei überwiegend den unzureichenden, aber vehement postulierten Strategieschemata zugesprochen, die einerseits zu wenig an den spezifischen Charakteristika der Nonprofit-Organisationen ausgerichtet sind und daher nicht in allen Kontexten erfolgreich umgesetzt werden können, andererseits die synchrone Einbeziehung mehrerer „Scaling“-Optionen im Sinne eines integrativen Handlungsrahmens oftmals vermissen lassen.9Insbesondere die mangelnde Berücksichtigung der innovationsorientierten Wachstumsansätze, welche die Außenwelt der Organisation in den „Scaling“-Prozess offen - d.h. ohne Beschränkungen - mit aufnehmen und hierdurch die spürbare Lücke zwischen den wachsenden sozialen Herausforderungen und den potenziell vorhandenen, aber kaum replizierten Problemlösungsansätzen schließen können, ist hierbei evident.10

Die skizzierten Problemfelder der bestehenden „Scaling“-Ansätze dürfen jedoch im Hinblick auf die sich verändernden Ausgangsbedingungen des Nonprofit-Sektors keineswegs als Einfallstor benutzt werden, um die wachstumsorientierte Handlungslogik der dort aktiven Organisationen wieder zu verwerfen. Vielmehr besteht die Herausforderung darin, einen Strategieansatz unter Berücksichtigung der spezifischen Eigenschaften von Nonprofit-Organisationen zu entwerfen und in einem integrativen Rahmen einzuordnen. Gerade der Open-Innovation-Ansatz, bei dem die strategische Nutzung der Außenwelt zur Erreichung von Wachstumszielen im Vordergrund steht, scheint hierbei aufgrund seiner Generalisier-

7Vgl. Beltran et al. (2004), S. 162.

8Seltene Erfolge von „Scaling“-Ansätzen zeigen z.B. „Dialog im Dunkeln“ oder die „Grameen Bank“ auf.

9Vgl. Food and Agriculture Organization of UN (2007), S. 2.

10Vgl. Mulgan et al. (2006), S. 4.

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barkeit und seiner starken Ausrichtung auf die innovationsorientierte Strategieausgestaltung einer Organisation prädestiniert zu sein, um in den Nonprofit-Bereich erfolgreich übertragen zu werden. Diese praxisorientierte Überlegung spiegelt folglich den Ausgangspunkt der nachfolgenden theoretischen Auseinandersetzung wider, bei der untersucht werden soll, inwieweit der Open-Innovation-Ansatz als „Scaling“-Strategie im Rahmen von Nonprofit-Organiationen umgesetzt werden kann und welche Möglichkeiten und Grenzen sich hierdurch für den Nonprofit-Sektor ergeben.

Um dieses Untersuchungsziel adäquat zu erreichen, werden im ersten Abschnitt dieser Ausarbeitung der Begriff, die Funktionen und die Bedeutung sowie Problemfelder und He-rausforderungen von Nonprofit-Organisationen bestimmt. Darauf aufbauend werden in einem zweiten Schritt bereits vorhandene „Scaling“-Ansätze konzeptionell skizziert sowie systematisiert, Möglichkeiten und Umsetzungsprobleme dieser Strategien bei Nonprofit-Organisationen identifiziert sowie hieraus resultierende Anforderungskriterien an neue „Scaling“-Ansätze extrahiert. Nachfolgend wird der Open-Innovation-Ansatz als neuartige „Scaling“-Strategie eingeführt, in dem einerseits die grundlegenden Konzeptionen dieses Ansatzes nach Chesbrough sowie Reichwald/Piller dargestellt, andererseits die dort generierten Kerngedanken in einem integrativen Handlungsrahmen zusammengeführt und ergänzt werden. Anschließend findet eine kritische Betrachtung und Beurteilung der Übertragbarkeit sowie der Eignung dieses Ansatzes in Nonprofit-Organisationen statt. Abschließende Bemerkungen zur behandelten Thematik runden die vorliegende Ausarbeitung ab.

2. Nonprofit-Organisationen

2.1. Begriffliche Abgrenzung

Die Abgrenzungsbestimmung von Nonprofit-Organisationen ist aufgrund der divergierenden Vorstellungen über die genaue Auslegung des Begriffes und der Vielfalt an in der wissenschaftlichen Literatur vorhandenen Definitionen, die abhängig vom jeweiligen Blickwinkel unterschiedlicher Disziplinen und gesellschaftlichen Kontexte vorgenommen worden sind, besonders diffizil und verlangt diesbezüglich eine schrittweise Annäherung an diesen Begriff.

Betrachtet man zunächst die vergangenen Abgrenzungsversuche zum Begriff „Nonprofit- Organisation(en)“, so lässt sich konstatieren, dass abweichend von den Definitionen ande-