Schluss mit Schnarchen! Die besten Tipps für eine ruhige Nacht - Elke Pohl - E-Book

Schluss mit Schnarchen! Die besten Tipps für eine ruhige Nacht E-Book

Elke Pohl

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Beschreibung

Mehrere hunderttausend Menschen in Deutschland leiden unter dem Schnarchen. Dabei geht es nicht immer nur um das lästige Geräusch; oft ist Schnarchen vielmehr Symptom für eine wirklich gefährliche Krankheit: das Obstruktive Schlafapnoesyndrom, das mit häufigen und lang anhaltenden Atemstillständen im Schlaf einhergeht. Wenn Untersuchungen im Schlaflabor die Diagnose bestätigen, stehen dem Patienten eine Reihe von therapeutischen Möglichkeiten offen. Daneben kann er selbst einiges tun, um sein „Schnarchrisiko“ zu vermeiden. Eine gesunde Lebensweise gehört dazu. Das vorliegende Buch will nicht nur den Betroffenen selbst, sondern auch ihren Partnern und Freunden helfen, richtig mit dem Schnarchen umzugehen. Es darf auf keinen Fall verniedlicht werden oder Anlass für dumme Witze sein, denn diese Haltung wird der Bedeutung dieser häufigen Schlafstörung nicht gerecht. Das Buch will aufklären und zugleich Hilfe zur Selbsthilfe geben.

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EPUB

Seitenzahl: 93

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Schluss mit Schnarchen!Die besten Tipps für eine ruhige Nacht

Elke Pohl

Riccardo A. Stoohs

Prof. Dr. med. Karl-Heinz Rühle

Impressum

E-Book-Ausgabe 2015

© 2015 Open Publishing Rights GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Covergestaltung: Talos Media Services, Hamburg

Titelbild: http://pixabay.com/de/makrele-himmel-mondnacht-wolke-449475/

ISBN 978-3-95912-028-9

Schluss mit Schnarchen Die besten Tipps für eine ruhige Nacht

Vorwort

I. Was ist eigentlich Schnarchen?

II. Schlaf und Schlafstörungen

III. Schnarchen und Atmung

IV. Wo die Schnarchgeräusche herkommen

V. Der Krach ist das geringste Übel: So beeinträchtigt das Schnarchen die Gesundheit

VI. Ist Schnarchen Männersache?

VII. Was Schnarchen begünstigt und was Sie selbst tun können

VIII. Sinn und Unsinn von Hausmitteln gegen das Schnarchen

IX. So hilft Ihnen der Arzt

X. Sie übernachten in einem Schlaflabor

XI. So machen Sie der Atemluft Druck

XII. Wann eine Operation Ihnen etwas bringt

XIII. Medikamente und Sauerstoff

XIV. Schnarcher in Geschichte und Literatur

Vorwort

Unlängst kam ein Patient in meine Sprechstunde, der seit vielen Jahren schnarcht. Die Partnerin hatte ihn geschickt, und beide erzählten mir, wie sich sein Schnarchen im Laufe der Jahre so weit verschlimmert hat, dass die Frau nicht mehr im selben Zimmer schlafen kann. Zugleich erzählte sie besorgt, sie habe den Eindruck, ihr Mann ersticke im Schlaf. Ganze Nächte liege sie wach und horche auf jedes Geräusch, das ihr Mann im Schlaf macht. Aus Angst wecke sie ihn andauernd, so dass beide am Tage wie gerädert und todmüde sind. Das habe sich schon so weit verschlimmert, dass sie in ihrer Arbeit nachgelassen und Probleme mit ihren Arbeitgebern bekommen haben. Sie fühlen sich so schwach, dass sie zu jeder beliebigen Tageszeit einschlafen könnten. Unlängst war es dem Mann sogar passiert, dass er auf dem Weg zur Arbeit im Auto an einer roten Ampel eingeschlafen war. Nur das Hupkonzert der wütenden Autofahrer hinter ihm hatte ihn wieder aufgeweckt.

So wie diesem Mann geht es mehreren hunderttausend Menschen in Deutschland: Sie schnarchen nicht nur einfach und erzeugen ein lästiges Geräusch. Ihr Schnarchen ist vielmehr Symptom für eine wirklich gefährliche Krankheit: das Obstruktive Schlafapnoesyndrom, das mit häufigen und lang anhaltenden Atemstillständen im Schlaf einhergeht. Diesen Menschen kann und muss geholfen werden. Wenn Untersuchungen im Schlaflabor die Diagnose bestätigen, stehen dem Patienten eine Reihe von therapeutischen Möglichkeiten offen. Daneben kann er selbst einiges tun, um sein „Schnarchrisiko“ zu vermeiden. Eine gesunde Lebensweise gehört dazu.

Vielfältige Untersuchungen beweisen, dass Schnarcher – und nicht nur die krankhaften – mit zahlreichen Problemen zu kämpfen haben. In einer Studie des Dortmunder Schlafmedizinischen Zentrums ist von Tritten die Rede, die der Schnarcher nachts von seinem Bettgenossen erhält. Das amerikanische Penn State College of Medicine in Herschey hat festgestellt, dass junge Schnarcher ein anderthalb mal höheres Risiko haben, an Bluthochdruck zu erkranken, als Menschen, die nicht schnarchen.

Das vorliegende Büchlein will daher nicht nur den Betroffenen selbst, sondern auch ihren Partnern und Freunden helfen, richtig mit dem Schnarchen umzugehen. Es darf auf keinen Fall verniedlicht werden oder Anlass für dumme Witze sein. Denn diese Haltung wird der Bedeutung dieser häufigen Schlafstörung nicht gerecht. Das Buch will aufklären und zugleich Hilfe zur Selbsthilfe geben. Denn – wie auch im Falle des erwähnten Patienten – die richtige Behandlung ermöglicht Schnarchern, wieder ein ganz normales Nacht- und Tagleben zu führen.

Riccardo A. Stoohs

I. Was ist eigentlich Schnarchen?

Zunächst einmal ist das Schnarchen ein äußerst lästiges Geräusch, das beim Ein-, seltener beim Ausatmen entsteht und fast nie den Schnarcher selbst, sondern nur Bettgefährten, oft auch Zimmer- und Wohnungsnachbarn zur Raserei treibt. Da hilft kein Rütteln, kein Betteln oder Drohen: Nach einer kurzen Pause, in der das überreizte Schnarch-Opfer kaum selbst zur Ruhe findet, setzt der Lärm wieder ein. Schnarcher scheinen unerbittlich zu sein. Viele geplagte Ehefrauen und – seltener – Ehemänner sehen oftmals nur als Ausweg, entweder die Ohren zu verstöpseln oder das gemeinsame Schlafzimmer zu verlassen. Schlechte Laune, Müdigkeit und nicht selten ernste Partnerprobleme sind die unausbleiblichen Folgen der störenden Nachtmusik.

Dabei schnarcht niemand absichtlich oder mit boshaften Hintergedanken. Schnarcher wissen meist gar nicht, welche Geräuschkulisse sie erzeugen. Auch gute Vorsätze, heute Nacht nicht zu schnarchen, helfen leider nichts. Denn Schnarchen ist körperlich bedingt und findet grundsätzlich nur im Schlaf statt: In der Zeit, in der sich unser Körper eigentlich erholen soll und daher alle Muskeln erschlaffen. Diese allgemeine Entspannung macht das Schnarchen überhaupt erst möglich: Denn ebenso wie die Muskelgruppen in Bauch, Rücken, Schultern und allen anderen sichtbaren Bereichen relaxen auch die Muskeln, die verborgen Mund und Rachen unter Spannung halten. Fällt diese Spannung im Schlaf weg, schwingen und vibrieren die weichen Teile in unserem Schlund munter bei jedem Atemzug vor sich hin. Was sich hier so harmlos anhört, kann leicht die Lautstärke eines Presslufthammers erreichen und überschreitet so die Grenze des Erträglichen. Zumindest für die Zuhörer. Wenn aber die Muskelerschlaffung schuld am Schnarchen ist, wieso schnarcht dann nicht jeder? Und wieso erzeugen auch Schnarcher sehr unterschiedlich geartete und laute Töne? Darauf gehen wir einige Seiten weiter hinten ein. Vorab nur so viel: Schnarcher haben noch andere körperliche Besonderheiten, ohne die sie kein einziges Sägen zu Stande bringen. Meist ist eine Verengung der oberen Atemwege schuld. Oftmals arbeiten mehrere Ursachen zusammen, die unterschiedlich stark wirken. Oder es sind unterschiedliche Gewebe im Rachenraum betroffen. Daher die Nuancen in Art, Lautstärke und Intensität.

Neben den vielen harmlosen Schnarchern, die wirklich nur eine nervende Geräuschkulisse erzeugen und am nächsten Tag putzmunter und ausgeruht aufstehen, gibt es zwei weitere Gruppen von Schnarchern: Die einen, die ebenfalls regelmäßig schnarchen, aber tagsüber häufig unter Müdigkeit leiden. Und die krankhaften Schnarcher, bei denen es zu wiederholten Atemaussetzern während des Schlafs kommt, deren Ende durch heftiges, ja explosionsartiges Einatmen und Schnarchen begleitet wird. Dieses Schnarchen, das mit Atemaussetzern einhergeht, wird auch Schlaf-Apnoe, genannt und deutet auf die bedrohliche Tatsache hin, dass der Rachen über das Normale hinaus verengt ist und sich im Schlaf ganz verschließt. Sauerstoffmangel mit all seinen gefährlichen Begleiterscheinungen ist die Folge. Hier kann nur der Arzt helfen. Mehr dazu in Kapitel IV und den folgenden. Wer tagsüber regelmäßig müde ist und von seinem Partner erfährt, dass er nachts Atemaussetzer hat, sollte schleunigst seinen Hausarzt, einen Lungenfacharzt, einen HNO-Arzt oder – wenn er ihn kennt – einen Schlafspezialisten (auch Somnologe genannt) aufsuchen. Denn: Schnarchern kann geholfen werden. Wenn auch die Erwartungen an den Arzt realistisch sein sollten – nicht in jedem Fall kann das Schnarchen ganz abgestellt werden: Fast immer aber wird, wenn nicht ganz geheilt werden kann, eine deutliche Linderung erzielt. Im Falle der Schlaf-Apnoe ist ein sicherer Schutz vor ernsthaften Begleiterscheinungen garantiert. Also Aussichten, die es lohnenswert machen, das Problem nun wirklich und endlich anzugehen.

II. Schlaf und Schlafstörungen

Schlafen ist lebensnotwendig. Der Philosoph Arthur Schopenhauer formulierte es so: „Der Schlaf ist für den Menschen, was das Aufziehen für die Uhr.“ Nun brauchen wir heutzutage unsere Quarzuhren nicht mehr aufziehen. Wir Menschen indes benötigen auch im digitalen und Informationszeitalter, in dem wir eigentlich keine Zeit zum Schlummern haben, dringend unseren Schlaf. Nicht unbedingt acht Stunden – manche mehr, manche weniger. Aber eine Aus-Zeit benötigen Körper und Geist auf alle Fälle. Warum, ist noch nicht bis ins Letzte erforscht. Wer allerdings nicht oder zu wenig schläft, wird müde. Also erfrischt der Schlaf,   bietet Erholung und baut Energiereserven auf. Mit den Träumen hilft er zudem, Geschehnisse des Tages zu verarbeiten, unwichtigen Gedächtnisballast zu löschen, wichtige Informationen zu speichern.

Schlaf – ein zyklischer, hochaktiver Prozess

Einschlafphase (NREM Stadium 1)

Hier dösen wir vor uns hin. Der Übergang zwischen Wachsein und Schlafen wird oft durch traumartige Eindrücke und Körperzucken begeleitet. Der Atem wird langsam und gleichmäßig, der Puls nimmt um etwa fünf bis zehn Schläge pro Minute ab. Durch das leiseste Geräusch können wir geweckt werden.

Der mitteltiefe Schlaf (NREM Stadium 2)

Hier beginnt der eigentliche Schlaf. Das EEG zeigt Kurven, die so im Wachzustand nicht anzutreffen sind. Wer gesund ist, fällt nach etwa zehn bis 15 Minuten nach dem Schlafengehen in diese erste echte Schlummerphase. Blutdruck, Körpertemperatur und Puls sinken weiter ab, der Körper ist entspannt, die Augen bewegen sich nicht. Das Wecken ist hier noch relativ leicht. Der mitteltiefe Schlaf macht den größten Teil der Schlafdauer aus.

Die Tiefschlafphasen (NREM Stadium 3 und 4)

Diese beiden Stadien versteht man heute als Einheit. Hier verbringen wir etwa 20 bis 25 Prozent des Schlafs, wobei das Schlafstadium NREM 3 genau wie das Einschlafen nur einen Übergang darstellt und entsprechend nicht sehr lange andauert. Die Muskeln sind fast vollständig entspannt, die Augen bewegen sich nicht. Puls und Temperatur erreichen ihre Tiefstwerte. Auch der Stoffwechsel läuft auf Sparflamme, nur noch wenige Hormone – bei Kindern z.B. das Wachstumshormon – werden ausgeschüttet. Das körpereigene Abwehrsystem ist aktiv, Kranke schlafen sich jetzt gesund. Ein Wecken aus dem Tiefschlaf ist äußerst mühsam. Da die Tiefschlafphasen besonders wichtig für die Erholung des Körpers sind, machen sich Schlafstörungen hier gravierend bemerkbar: Wer wiederholt aus den Tiefschlafphasen gerissen wird, fühlt sich am nächsten Morgen wie zerschlagen und kommt auch den ganzen Tag über nicht in die Gänge. Schlafstörungen bei Kindern, die den Tiefschlaf beeinträchtigen, können daher auch zu Minderwuchs führen.

Der REM-Schlaf

Im REM- oder Traumschlaf wird unser vorher auf diese Weise lahm gelegtes Gehirn plötzlich wieder lebendig. Die Hirnwellen werden so schnell, als seien wir wach. Auch Herzschlag und Atmung gleichen denen eines wachen Menschen. Der Blutdruck steigt. Männer bekommen hier eine Erektion, auch wenn sie keine erotischen Träume haben. Fünfmal pro Nacht im Durchschnitt. Da auch die Klitoris der Frau erigiert ist, scheint jetzt die beste Zeit für die Liebe. Wenn man nur nicht schlafen würde... Die Augäpfel bewegen sich äußerst heftig unter den Lidern: Als würde der Schläfer angeregt das Geschehen in seinen eigenen Träumen verfolgen. Die Bewegungen scheinen umso intensiver, je gefühlsbetonter die Träume sind. Glücklicherweise liegen wir trotzdem still im Bett, da unsere Muskeln jetzt so stark erschlafft sind, dass wir praktisch bewegungsunfähig sind. Diese Muskelatonie (Schlaffheit) schützt uns davor, unsere abenteuerlichen oder unsinnigen Träume vielleicht in die Tat umzusetzen (Allerdings gibt es Menschen, die gerade im Traum wild um sich schlagen und aus dem Bett fallen). Da Schnarchen auch von der Erschlaffung der Muskeln begünstigt wird, erklärt sich daraus vielleicht die Tatsache, dass in der Traumphase besonders intensiv geschnarcht wird.

Tief- und Traumschlaf wechseln sich ab