0,00 €
Der Stutenkerl springt aus dem Backofen und haut einfach ab. Niemand kann ihn einfangen, bis er dem listigen Fuchs begegnet . . .
Eine rasend schnelle, ziemlich laute Geschichte. Frei nach einem englischen Märchen.
Auf dem Weg zur kleinen Leni gehen Teddy und die Puppe Nora dem Weihnachtsmann verloren. Doch zum Glück nimmt Familie Dachs sie bei sich auf.
Eine besinnlich-süße, leise Geschichte zum Träumen.
Für Kinder im Vor- und Grundschulalter.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2017
Nach einem englischen Märchen
Zum Nikolaustag wollen Jakob und Mama einen Stutenkerl backen. Aus Hefeteig, mit einer Pfeife aus Ton im Mund. Und er soll so schön werden wie die Stutenkerle vom Bäcker Lauterbach. Mindestens!
Mama knetet den Teig und Jakob formt mit den Händen einen kleinen Mann daraus. Er bepinselt den Stutenkerl mit Eigelb und drückt die Tonpfeife in den Teig.
„Der Arme kann ja gar nichts sehen!“, sagt er.
Also kriegt der Stutenkerl noch zwei Rosinen als Augen. Dann kommt er in den Backofen.
Mama stellt die Eieruhr ein und sagt:
„Ich muss Papa beim Schneeschippen helfen. Pass gut auf den kleinen Mann auf, Jakob!“
Dann geht sie hinaus.
***
Jakob sitzt am Küchentisch und beobachtet, wie der Teig im heißen Backofen aufgeht. Ganz langsam wird der Stutenkerl größer und dicker.
„Ich pass auf dich auf“, flüstert Jakob ihm zu.
Die Eieruhr tickt und tickt. Jakob wartet. Warum vergeht die Zeit nur so langsam?
Jakob wird der Kopf schwer. Er lässt ihn auf den Tisch in seine Arme sinken. Wie gemütlich das ist. Nicht einschlafen, denkt er noch, aber schon fallen ihm die Augen zu.
***
Auf einmal rumpelt es im Backofen. Jakob schreckt hoch. Bewegt sich da etwas?
Tatsächlich. Der Stutenkerl ist aufgestanden und drückt mit seinen Händen gegen die Ofentür. Die Tonpfeife liegt neben ihm auf dem Backblech. Mit einem lauten Plopp! springt die Tür auf. Der Stutenkerl hüpft aus dem Ofen. Er blinzelt Jakob frech mit einem seiner Rosinenaugen zu und sagt:
„Ich bin schneller als du!“
Dann flitzt er los. Durch die Küche in den Hausflur. Jakob stürzt hinterher. O je! Mama hat die Haustür nur angelehnt.
„Halt, stehen bleiben!“, ruft Jakob.
Aber der Stutenkerl ist schon an der Tür und schlüpft ins Freie. Draußen zischt er an Mama und Papa vorbei die Auffahrt hinunter. In nullkommanix Sekunden ist er auf der Straße.
„Mama, Papa! Der Stutenkerl haut ab!“, ruft Jakob.
Die Eltern werfen ihre Schaufeln in den Schnee und rennen mit Jakob dem Stutenkerl hinterher. Doch sie können ihn nicht einholen. Am Ende der Straße geht ihnen die Puste aus. Sie lassen sich auf eine Bank plumpsen und strecken die Beine von sich.
Der Stutenkerl läuft weiter – hinaus auf die Felder. Und bald ist er nicht mehr zu sehen.
***
Auf dem Grünkohlacker will sich der Hase Lulatsch einen Wintersalat zusammenstellen. Er staunt nicht schlecht, als er sieht, wie der Stutenkerl über die verschneiten Felder stürmt. Der Stutenkerl ruft zu ihm herüber:
„Ju-hu!
Ich bin schneller als Jakob,
schneller als Jakobs Mama und Papa,
und ich bin auch schneller als du-hu!“