1: Der geheime Kakaoklau
2: Wahnsinnig vanillig
3: Das Jaguar-Geheimnis
4: Die magische Maya-Krone
5: Ein paar Tropfen Abenteuer
6: Der Piffpaff-Pfeffer-Plan
7: Zaubernuss zum Schluss
Maja von Vogel
Mit Bildern
von Franziska Harvey
Zaubernuss
zum Schluss
Ein ganz besonderes Waisenhaus mit
unterirdischem Gewölbe. Dort befindet sich
die Schokoladenwerkstatt, in der die berühmte
Schokuspokus-Schokolade hergestellt wird.
Direktorin. Schokoladen-
süchtig, verabscheut Kinder.
Spitzname: Fieswurz. Liest
jeden Sonntag die Legende
vom Glückskakao vor und
ist besessen davon, das
sagenumwobene Rezept zu
finden.
Hausmeister der Schokoladenvilla.
Er lässt sich von niemandem aus der
Ruhe bringen – nicht mal von der
Fieswurz.
Katze der
Fieswurz. Liebt
gedünsteten
Lachs mit
Schokosoße
und schläft
auf einem
Lavendelkissen.
Amandas
bester Freund,
superschlau.
Abenteuer mag
er nicht – viel zu
gefährlich!
lebt in der Schokoladenvilla,
seit sie denken kann. Hat eine
besonders feine Nase, wenn es
um Schokolade geht –
und eine echte
Spürnase für
Abenteuer!
liebt Märchen und träumt
sich oft in fantastische
Welten …
So etwas wie
Amandas kleiner Bruder. Er liebt
Schokolade – nur leider ist Naschen
bei der Fieswurz streng verboten.
sieht immer ein bisschen
traurig aus. Spricht keine drei
Worte am Tag.
Begeisterter Fußballer mit großer
Klappe – doch im Notfall ist auf ihn
Verlass!
hasst Küchendienst – und hält sich
ganz klar für die Hübscheste im
Waisenhaus!
der Schokoladenvilla.
Auf der Suche nach den 7 Glückskakao-
Zutaten merken sie, dass das Glück
manchmal ganz nah ist …
Inhaltsverzeichnis
Schlafsaal-Gespräche 11
Auf der richtigen Spur 18
Lange Nase 29
Stachel im Herz 38
Aktion Rapunzel 48
Zauberhafter Zaubergarten 55
Ein seltsames Geschenk 65
Wer suchet, der findet? 73
Geweihter Boden 80
Was duftet denn da? 87
Frucht der Götter 95
Adeles Tagebuch 100
Alles aus?! 109
Die Rache der Fieswurz 118
Amandas Herzenswunsch 127
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
Die Legende vom
Glückskakao
Vor langer Zeit lebte in Mittel-
amerika das Volk der Maya, das Kakao
liebte und verehrte. Der Maya-Fürst trank
morgens, mittags und abends ein Gebräu aus
heißem Wasser und zerstoßenen Kakao-
bohnen. Es spendete ihm Freude und Kraft.
Um den Kakaogott gnädig zu stimmen,
opferte der Fürst zu jedem Vollmond
seine edelsten Kakaobohnen.
Als Dank schenkte ihm der
Kakaogott einen heiligen Becher mit
dem Rezept für ein ganz besonderes
Getränk: den Glückskakao. Es heißt, wer die
richtigen Zutaten in diesem Becher anrührt
und davon trinkt, der wird für immer
glücklich sein.
11
Schlafsaal-Gespräche
Draußen war es dunkel. Der Regen
klatschte gegen die Fenster und der
Wind heulte um die Schokoladenvilla
wie eine Horde wütender Gespenster.
Fröstelnd kroch Amanda unter ihre
Decke.
„Hoffentlich reißt der Sturm keine
Stromleitung runter.“ Besorgt blickte
Oskar zu seiner Nachttischlampe, die
unruhig flackerte. Lina stand neben
ihrem Aquarium und sagte ihrem
Axolotl Axa Gute Nacht, während Kalle
mit seinem geliebten
Fußball eine letzte
Runde durch den
Schlafsaal dribbelte. Fiete
übte Purzelbäume auf seinem Bett und
Jantje blätterte in ihrem Märchenbuch.
„Und wennschon.“ Klarissa schlüpfte in
ihr Nachthemd. „Das Licht geht doch
sowieso gleich aus.“
Wie aufs Stichwort ertönte eine
schnarrende Stimme aus dem
Lautsprecher an der Decke. „Waisen!“,
bellte Dr. Agathe Nieswurz. „In drei
Minuten und zweiundvierzig
Sekunden wird es dunkel.
Ab ins Bett, und
zwar zacki!“
Im Hintergrund maunzte Madame
Coco, die Katze der Direktorin.
Amanda zog das Foto ihrer Eltern unter
dem Kopfkissen hervor. Sie hatte es erst
kürzlich durch Zufall gefunden und
hütete es wie einen Schatz.
Jeden Abend vor dem Einschlafen sah
sie es an. Ihre Eltern waren gestorben,
als Amanda ein Jahr alt gewesen war.
Seitdem lebte sie im
Waisenhaus der
Fieswurz. Auf dem
Bild lächelten ihre
Mutter und ihr
Vater glücklich
in die
Kamera.
Amanda
lächelte
zurück.
Sie war so versunken, dass sie
zusammenzuckte, als Kalle plötzlich
hinter ihr stand. „Wer ist das?“
„Das … ähm …“ Amanda schluckte.
Doch eigentlich gab es keinen Grund,
Geheimnisse vor ihren Freunden zu
haben. „Das … sind meine
Eltern.“
„Echt?“, rief Fiete. „Cool!“
„Ich hab das Foto
entdeckt, als wir
Kalles
Fußball aus
dem Müll
gefischt
haben“, erklärte
Amanda.
Verblüfft
schüttelte Kalle
15
den Kopf. „Wie kommt ein Foto deiner
Eltern in unsere Mülltonne?“
„Die Fieswurz muss es weggeworfen
haben“, vermutete Oskar.
„Aber warum?“, fragte Jantje.
„Weil sie etwas zu verbergen hat. Etwas,
das mit Amandas Herkunft zu tun hat.“
Oskar sah zu Amanda. „Am besten, du
erzählst ihnen auch den Rest.“
Amanda holte tief Luft. Ihre Hand
tastete nach dem Medaillon mit der
Kakaofrucht, das sie immer um den
Hals trug. Früher hatte es ihrer
Mutter gehört. Dann
berichtete sie, wie sie
entdeckt hatte, dass die
gleiche Kakaofrucht, die
in ihr Medaillon
eingraviert war, sich auch als
Schnitzerei auf der Holztür der