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Schund schreiben, aber wie? Wie erweckt man schüchterne Studentinnen, abgebrühte Alphamänner, freche Fuchswandlerinnen, aggressive Alien-Barbaren, eiskalte Ermittlerinnen und heiße Holzfäller zum Leben? Wird die kühle Karrierefrau Madison lernen, was die wahre Bedeutung von Weihnachten ist? Wird der stinkreiche Schönling Wesley Charmington-Gold merken, dass Geld nicht alles ist? Und warum steht in dieser verschneiten Berghütte nur ein einziges Bett? Fragen über Fragen. In »Schund schreiben« beantwortet Regina Mars sie alle und noch viele mehr. Hier lernst du: • fesselnde Texte zu verfassen. • dir die Freude am Schreiben zurückzuholen ... und sie nie mehr zu verlieren • dir eine Schreibroutine aufzubauen, die funktioniert • Dialoge, erste Sätze und Cliffhanger noch mitreißender zu machen • mit Romanen Geld zu verdienen • und, wie gesagt, noch vieles mehr. Außerdem erfährst du drei hässliche Wahrheiten über das Buchbusiness, die leider wirklich sehr hässlich sind. Und sehr wahr. Bereit? Dann tauch in die wunderbare Welt des Schundschreibens ein und lies dieses Buch! (Oder wenigstens die Leseprobe. Immer erst die Leseprobe lesen. Sicher ist sicher.)
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2025
Es gibt kein Vorwort.
Gibts auch nicht.
Weil es Spaß macht, darum.
Hallo,
ich bin Regina und ich hasse Vorworte. Und Einleitungen. Und alles andere, mit dem man Ratgeber unnötig vollstopft, statt gleich mit den Infos rauszurücken.
Die Infos:
Ich schreibe Romane, vor allem Liebesromane und Fantasy, und ich lebe seit fast zehn Jahren davon. Wie ich das geschafft habe? Harte Arbeit und Glück (Glück gehört immer dazu).
Und natürlich weiß ich, wie man Schund schreibt. Ich habe eine Erotikszene auf einem Pegasus geschrieben, und zwar während des Flugs! Ich habe über blutrünstige Rattenmonster, von Zwergen bewohnte Wohnwagenparks, Vampire mit Hasenzähnen und vegane Werwölfe geschrieben und ich hatte sogar Spaß dabei. So.
Falls du jetzt denkst »Klingt etwas albern«, dann hast du recht. Schund darf albern sein. Schund darf alles. Wer einen Schundroman kauft, der bekommt die brutalsten Gemetzel, die billigsten Witze und den besten Sex der Welt zu lesen. Und wenn du denkst »Nein danke, ich will lieber gut schreiben. Und literarisch wertvoll auch«, dann frage dich bitte, warum du ein Buch namens »Schund Schreiben« liest. Du könntest stattdessen schreiben.
An alle anderen: Willkommen in der Welt der Groschenromane, der Schmachtfetzen, der Pulp Fiction, der Penny Dreadfuls, der Nackenbeißer und der Eisenbahnliteratur (so hieß Schund im 19. Jahrhundert, echt wahr). Ich werde dir zeigen, wie du noch mitreißender, noch atemberaubender und noch überwältigender schreibst und wie du die Lesenden so vollkommen in deinen Bann ziehst, dass sie sich nicht mal mehr fragen, ob eine Schnackselei auf einem Pegasus nicht
a) gefährlich und
b) eher unbequem ist.
Bereit?
Gut.
Dieses Buch hat drei Teile:
1. Mindset
Der Teil, den du gemütlich runterlesen kannst und in dem es um die richtige Einstellung zum Schund schreiben geht. Er setzt sich teils aus taufrisch-neuen Texten und teils aus alten Instagrambeiträgen zusammen, die ich verbessert und erweitert habe. Hier erfährst du, wie du dir eine Schreibroutine aufbaust, mit Selbstzweifeln umgehst, dir den perfekten Arbeitsplatz einrichtest und vieles mehr.
2. Der Schreibkurs
In welchem du lernst, Schund zu schreiben. Nicht bloß lesen, machen! Der Schreibkurs ist auf vier Wochen angelegt, du kannst die Aufgaben aber auch schneller oder langsamer erledigen, je nach Lust und Zeit. Es geht vor allem um das, was die meisten unterschätzen: den Text selbst. Wie schreibt man so, dass man die Lesenden packt und in die Geschichte zieht? Wie erschafft man mit Worten eine Atmosphäre, bei der sie sich gruseln/ekeln/wohlfühlen? Wie hält man sie durch ungelöste Rätsel und süßes Drama bei der Stange? Das alles erfährst du hier.
Der Bonus: Schund veröffentlichen
Eine knackige Anleitung, wie du Schund selbst veröffentlichen kannst. Als E-Book im Selfpublishing, auf Amazon oder anderswo. Woher bekommst du ein Cover? Was ist ein Impressum und was gehört da rein? Warum sind Klappentexte so überaus schrecklich? Diese und weitere Fragen beantworte ich dir hier, damit bald die ganze Welt deinen Schund lesen kann.
Weil »Ich muss ein gutes Buch schreiben« der beste Weg ist, um nie ein Buch zu schreiben. Um gar nicht erst anzufangen, weil man noch nicht so weit ist. Um abzubrechen, weil der Text nicht so perfekt ist, wie er es in deinem Kopf war. Um das erste Kapitel tausendmal zu überarbeiten, statt das zweite zu schreiben oder sogar (huch!) das dritte, schlicht: um nie fertig zu werden.
Und währenddessen schreibt deine Bekannte aus diesem einen Schreibforum ihre epische Reihe »Die Geliebte des sexy Alien-Barbaren mit dem fetten Bizeps« und verdient nach drei Bänden fünfstellig, während du immer noch das erste Kapitel überarbeitest.
Mein Tipp? Sag dir »Egal, ich schreibe halt Schund und das ist okay« und habe einfach wieder Freude am Schreiben. So wie früher, als du einfach nur geschrieben hast, weil es Spaß gemacht hat. Früher, als dir noch niemand eingeredet hat, dass du drölfzig Regeln befolgen musst und nur ein hundertprozentig perfektes Buch gut genug ist.
Oder vielleicht ist das gar nicht dein Problem und du hast total Lust auf Schund. Vielleicht weißt du nur nicht, wie du ihn schreiben sollst. Kein Problem. Das Einfachste ist, einfach anzufangen und so viel Spaß wie möglich zu haben. Und dann, wenn das Schreiben zäher wird, nicht aufzuhören, sondern bis zum Ende durchzuhalten (zum Finale hin wird's wieder lustiger, versprochen). Gut, das war’s.
Buch beendet.
Buch nicht beendet. Schließlich habe ich noch jede Menge wertvolle Tipps, wie du noch besseren Schund schreiben kannst und noch mehr Freude daran hast. Los geht’s!
Mindset
Also nicht wie man schön schreibt oder gut schreibt oder sonstige schicke Extras. Sondern schlicht: wie man schreibt. Wenn man nicht schreibt, kann man nicht schön oder gut schreiben, weil: Man schreibt ja nicht (diesen Teil nenne ich »die Grundlagen«. Ich bin ein Genie).
Also: Wie schafft man es, überhaupt zu schreiben? Als Erstes braucht man Zeit.
Die gute Nachricht: Vermutlich hast du Zeit. Wenn du jeden Tag eine halbe Stunde mit der Bahn zur Arbeit fährst, hast du Zeit zu schreiben. Wenn du abends eine Stunde hast, nachdem du die Kinder ins Bett gebracht, die Küche aufgeräumt und alles für morgen vorbereitet hast, hast du Zeit zu schreiben. Wenn du nach dem Essen mit den Kollegen noch eine Viertelstunde Mittagspause hast, hast du Zeit zu schreiben.
Klar, eine Viertelstunde ist nicht viel. Aber eine Viertelstunde Schreibzeit, jeden Tag, über ein oder zwei Jahre? Ist ein Roman. Echt wahr. Wenn du pro Viertelstunde 200 Wörter schreibst, macht das bei 365 Tagen im Jahr 73.000 Wörter. Was grob die Länge eines durchschnittlichen Liebesromans wäre. In einer Viertelstunde am Tag!
Und, seien wir ehrlich: Die meisten von uns haben mehr Zeit. Wir verbringen sie nur meist anders (an dieser Stelle würde ich, wäre ich ein muskelbepackter Erfolgscoach, behaupten, dass man die Zeit mit Netflix und Social Media verschwendet, aber ganz ehrlich: Verbring deine Zeit, wie du willst. Es ist deine Zeit und du verdienst eine Pause. Du musst nicht deine gesamte Freizeit mit Schreiben zuballern. Ich rate dir nur, regelmäßig ein bisschen zu schreiben. Oder ein bisschen mehr, wenn es gerade richtig gut läuft).
Übrigens ist regelmäßig zu schreiben nicht für alle der richtige Weg. Es gibt sogenannte Binge Writer, die zehn Monate lang gar nichts schreiben, und dann innerhalb von zwei Monaten einen tausendseitigen Fantasyroman in die Tasten hauen. Wenn du so jemand bist: Lass dir bloß nicht erzählen, dass du regelmäßig schreiben musst, und schon gar nicht von mir. Schreiben ist wie Leben: Jeder wird auf seine Art glücklich. Allerdings gilt beim Schreiben wie beim Leben: Mach’s halt auch.
Ach so, und weil ich weiter oben irgendwo »als Erstes« geschrieben habe, sollte mir wohl noch ein »als Zweites« einfallen. Tut es natürlich, da ich, wie gesagt, ein Genie bin. Der zweite Punkt ist, sich aufzuraffen. Und das ist gar nicht so leicht. Regelmäßigkeit hilft, und nur kurz Zeit zu haben, hilft tatsächlich auch. Wenn man nur eine Viertelstunde Zeit hat, kann man das Schreiben nicht lange hinauszögern.
Welche Zum-Schreiben-Aufraff-Methoden gibt es noch? Einige. Da wären zum Beispiel:
• Belohnungen (»Wenn ich meine 200 Wörter getippt habe, bekomme ich drei Saure Schnüre«)
• Strafen (»Wenn ich meine 200 Wörter nicht schaffe, muss ich das alte Fett von der Dunstabzugshaube kratzen«)
• Motivation! (»Ooh, heute ist die Kussszene dran!«)
• Schreibfreunde (»Ich schreibe jetzt eine halbe Stunde, wer macht mit?«)
Viele meiner Schreibfreundinnen kenne ich nur online, andere zum Glück auch »in echt«. Einige helfen beim Aufraffen, indem sie Mut zusprechen und mitfiebern. Andere helfen, indem sie so viel schreiben, dass ich unbedingt mithalten will. Wieder andere machen bei lustigen Schreib-Challenges mit (dazu später mehr) und laden mich ein, auch teilzunehmen. Alle helfen auf ihre Art.
Und natürlich solltest du dir immer sagen, dass du nicht das wichtigste Buch der Welt schreibst, sondern (räusper) Schund. Sonst fragst du dich vor jeder Schreibsession, ob du das überhaupt kannst, und frierst ein … Okay, ehrlich gesagt, frage ich mich vor jeder Schreibsession, ob ich das überhaupt kann. Nach über vierzig Büchern. Immer noch. Aber sobald ich die ersten zwei, drei Sätze getippt habe, ist die Anfangsangst weg. Eigentlich schon, wenn ich das Manuskript aufmache und mich erinnere, was für schundigen Schund ich da schreibe, und wie viel Spaß es macht.
Was rate ich Leuten, die gerade erst mit dem Schreiben anfangen? Ich habe vor allem einen, nein, zwei Tipps: Hab Geduld und schreib weiter.
Es passiert zu schnell und natürlich ging es mir auch so: Man fängt aus Spaß an, einen Roman zu schreiben. Es läuft gut, man hat Freude daran und schon nach wenigen Kapiteln blitzt dieser Gedanke auf: Ich will Autorin werden. So richtig. Schreiben ist so schön, das will ich den ganzen Tag machen!
Und dann geht es abwärts: Plötzlich macht Schreiben KEINEN Spaß mehr. Das allererste, nicht mal ansatzweise fertige Buch wird mit Erwartungen überfrachtet. Es MUSS ein Bestseller werden! Die Schreibzeit geht für Recherche über Agenturen und Verlage drauf, man sucht nach Tipps, wie man Autorin wird, und hört hundert gegensätzliche Meinungen und vor allem die eine: Kannst du vergessen, in Deutschland kann fast niemand vom Schreiben leben.
Und das Buch ist immer noch nicht fertig. Wie auch, man verbringt seine Schreibzeit ja mit »Recherche«.
An diesem Punkt geben die meisten auf. Und das finde ich schade.
Stell dir vor, deine beste Freundin hätte zum ersten Mal Laufschuhe angezogen, wäre eine Runde um den Block gejoggt, hätte sich richtig gut gefühlt … und würde nun planen, in zwei Wochen einen Marathon zu laufen.
Was würdest du ihr raten?
Genau: Mach langsam. Hab Spaß. Freu dich über das, was du geschafft hast, und steigere dich Schritt für Schritt. Den Marathon kannst du in zwei, drei Jahren probieren, wenn du es dann überhaupt noch willst.
Schreiben soll Spaß machen.
(Also meistens. Dass es sich streckenweise zäh anfühlt, ist leider normal.)
Stell dir Folgendes vor: Eine Leserin verschlingt dein Buch und weint wie ein Wasserfall, als sie an die Stelle kommt, wo der Vater der Heldin stirbt. Ihr Herz klopft, als die Heldin in die Arme eines grünäugigen Fremden stolpert, der zudem einen sehr attraktiven Bartschatten auf seinem markanten Kinn trägt. Und natürlich knabbert sich diese Leserin alle Fingernägel ab, als die Heldin und der Fremde gegen eine Armee aus bösen Fiesewichten kämpfen, die es auf das Erbe ihres Vaters abgesehen haben.
Was du willst, sind Gefühle, und zwar heftige Gefühle. Die Lesenden wollen leiden, sich verlieben und den Atem anhalten vor Angst. Deshalb geben sie Geld für Bücher aus, zur Hölle!
Aber wie erzeugst du diese Gefühle? Die Antwort ist: Auf sehr viele verschiedene Arten, kommt drauf an, jeder Jeck is anders, äh, ich meine:
Indem du selbst leidest!
Indem du dich selbst verliebst und vor Angst den Atem anhältst. Wenn du beim Schreiben denkst »Na ja, egal, hat er halt ein attraktives Kinn und sie findet ihn ganz passabel, pff«, hast du verloren. Du musst dich so ins Schreiben reinsteigern, dass dieses attraktive Kinn dich Sterne sehen lässt. Als Schundschreiberling kannst du nicht objektiv bleiben. Bevor du deine Leser leiden lässt, musst du da erstmal selbst durch.
Und das macht ja auch irgendwie Spaß, nech?
Also: Schreiben ist Selbsthypnose. Wenn du schwer atmend aus einer Schreibsession auftauchst und denkst: »Was war denn DAS?«, dann bist du auf dem richtigen Weg.
(Um ehrlich zu sein war das eine der härtesten Lektionen für mich. Ich halte mich doch für einen objektiven, rationalen Menschen mit kühlem Verstand (nicht lachen!). Und nun verbringe ich meine Tage damit, Bartschatten anzuschmachten und mich vor bösen Fiesewichten zu fürchten. Na ja, egal. Immerhin gibt’s Geld dafür.
Wie schafft man es, regelmäßig viel zu schreiben? Schreib-Challenges können eine große Hilfe sein, also kleine Wettbewerbe, bei denen man gegen sich selbst antritt. Und es gibt eine Menge. Die hier mag ich:
• den Nanowrimo (National Novel Writing Month) im November: einen Roman von 50.000 Worten in einem Monat schreiben.
• Camp Nano im April und Juli: Man legt vorher ein Wortziel fest und versucht, es in einem Monat zu erreichen.
• der 10k Day: 10.000 Wörter an einem einzigen Tag (anstrengend!)
• die Bradbury Challenge, nach Ray Bradbury: Jede Woche eine Kurzgeschichte schreiben, ein ganzes Jahr lang. Wenn es klappt, hat man am Ende 52 Kurzgeschichten geschrieben.
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