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Simone Buchholz

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  • Herausgeber: Knaur eBook
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2012
Beschreibung

Chastity Riley war nicht immer in Hamburg. Ihre Karriere begonnen hat sie in einer Kleinstadt – nahe dem Ort, wo die Mutter den Vater verließ und der Vater sich erschoss. Und noch mehr Dinge liegen im Argen im hübschen Aschaffenburg. Eine junge Frau ist ermordet worden – eine Frau mit ganz besonderen Beziehungen …

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Seitenzahl: 22

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Simone Buchholz

Schweinheim

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Inhaltsübersicht

Schweinheim
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Schweinheim

Dinge, die ich heimlich tue: essen, schlafen, pinkeln, mich schminken, mir die Strümpfe richten, mir die Haare raufen, in den Spiegel sehen, auf die Sonnenbank gehen. Auf die Sonnenbank gehe ich nur äußerst selten, nur dann, wenn ich so beschissen aussehe, dass es nun wirklich nicht mehr anders geht.

Gestern Abend, der fünfzigste Geburtstag von meinem Chef, Oberstaatsanwalt Bachmann: Schon gegen 23 Uhr hatte er die eine Hand in der Bluse seiner Vorzimmerdame, die andere an meinem Arsch, ich wiederum hatte sieben Wodka mit Eis und Zitrone intus und die giftigen Blicke seiner Ehefrau auf meiner Seite. Es muss sehr demütigend für sie gewesen sein, als sie ihn damals mit mir auf der Damentoilette des Amtsgerichts erwischt hat, und ich habe nie versucht, mich dafür zu entschuldigen. So wie damals bin ich auch gestern einfach aufgestanden und gegangen, ich mache das immer, wenn ich das Gefühl habe, dass es nichts mehr zu sagen gibt.

Und wie ich heute so gegen Mittag aufwache, ist die Frau in meinem Spiegel dann eben erschreckend blass und moralisch gesehen keinen Pfifferling wert. Ich schleiche durch meine Wohnung, ohne Licht anzumachen, der Februarnebel kriecht von draußen durch die Fenster, ich setze Kaffee auf, presse eine Orange aus und mache mir zwei Eier mit Toast. Ich dusche, ziehe mich an, esse und trinke im Stehen, putze mir die Zähne, binde mir die Haare hoch und verlasse das Haus, um das neue Sonnenstudio am Eck auszuprobieren. Ich verabscheue Sonntage, wenn alle immer so heimelig tun und sich an den Händen halten.

In dem Sonnenstudio gibt es drei Plastikpalmen, eine rothaarige Angestellte mit rosa getünchten Augenlidern und vier Kabinen zur Auswahl.

»Ich bin eher blass«, sage ich zu der Rosaroten, und sie sagt, ich solle die Kabine Nummer zwei nehmen, die sei gut, wenn man etwas empfindlich ist. Bei dem Wort »empfindlich« zucke ich kurz zusammen.

Drei Minuten später liege ich auf der Bank der Kabine zwei, Super-Protection-System, mit Unterhose an. Komplette Nacktheit, nur durch vier Wände und ein paar Leuchtröhren von der Öffentlichkeit getrennt, steht mir nicht. Ich hab vergessen, an der Theke nach diesen Infrarotdingern für die Augen zu fragen, muss also ungeschützt in die UV-Strahlung blinzeln, um den Knopf für den Gesichtsbräuner zu finden. Der scheint auf 150 Prozent zu stehen, das halte ich nicht durch. Ich finde ihn und drücke auf »minus«.

»Gesichtsbräuner: minus«, sagt die Maschine, weiblich.

Ich drücke noch mal.

»Gesichtsbräuner: minus.«

Ach du Scheiße. Dauergequatsche.

In meinem rechten Augenwinkel sehe ich eine Taste, auf der steht: Info Stop. Ich drücke.