Sechs, Sieben, Cache! - Sabine Hartmann - E-Book

Sechs, Sieben, Cache! E-Book

Sabine Hartmann

4,4

Beschreibung

Der neue Fall für Lisa Grundberg und Markus Heitkämper beginnt mit einem abgetrennten Finger, den Kinder beim Geocachen finden. Schnell stellt sich heraus, dass der Cachefund einen Mord ankündigt und dass der Täter beabsichtigt, acht Caches zu legen. Lisa ist entsetzt. Acht angekündigte Morde? Sie setzt alles daran, das zu verhindern, doch der Täter scheint ihnen ständig einen Schritt voraus zu sein. Oder hat er es eigentlich auf Lisa abgesehen? Soll sie das achte Opfer werden?

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Im Verlag CW Niemeyer sind bereits

folgende Bücher der Autorin erschienen:

Ausweichmanöver

Mords Idylle

Nur ein Katzensprung

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im

Internet abrufbar über http://dnb.ddb.de

© 2012 CW Niemeyer Buchverlage GmbH, Hameln

www.niemeyer-buch.de

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Carsten Riethmüller

unter Verwendung eines Motivs von shutterstock.com

Druck und Bindung: AALEXX Buchproduktion GmbH, Großburgwedel

Printed in Germany

ISBN 978-3-8271-9457-2

E-Book-Konvertierung: CPI – Ebner & Spiegel, Ulm

E-Book ISBN 978-3-8271-9825-9

Der Roman spielt hauptsächlich in allseits bekannten Stätten in Hildesheim und Umgebung, doch bleiben die Geschehnisse reine Fiktion. Sämtliche Handlungen und Charaktere sind frei erfunden.

 

Über die Autorin:

Sabine Hartmann wurde 1962 in Berlin geboren. Seit 1982 lebt sie in Sibbesse. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Nach vielen Jahren als freiberufliche Übersetzerin und Dozentin in der Erwachsenenbildung arbeitet sie heute als Schulleiterin in Alfeld.

Als Tochter eines Polizisten interessierte sie sich schon früh für Detektivgeschichten und Krimis. So lag es nah, dass sie, als sie die Schreiblust packte, dieses Genre bevorzugte. Neben Krimis für Erwachsene schreibt sie auch für Kinder und Jugendliche. Im Regionalkrimibereich hat sie bisher im Leinebergland und im Weserbergland morden lassen. In Lesungen, Vorträgen und Schreibworkshops versucht sie, auch andere für Krimis zu interessieren.

Für ihre Kurzkrimis, die in Anthologien und Zeitschriften erschienen sind, hat sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten.

Sie ist Mitglied bei den ,Mörderischen Schwestern‘ und im ,Syndikat‘.

Für Andidenn Widerstand ist zwecklos - in the whole universe -und 21 ist nur die halbe Wahrheit

VORBEMERKUNG

Alle Orte, die in diesem Roman vorkommen, existieren wirklich und können besucht werden, abgesehen von Abbensen. Dieser Ort existierte vor dem Dreißigjährigen Krieg zwischen Eberholzen und Sibbesse. Der Name „Abbenser Berg“, ein Hügel südwestlich von Sibbesse, erinnert noch an das kleine Dorf, heute eine Wüstung. Warum ich diesen Ort wieder zum Leben erweckt habe, werden Sie im Lauf des Romans entdecken.

Möchten Sie ein ähnliches Schloss in natura sehen, schauen Sie in Wrisbergholzen vorbei.

Wenn Sie Geocacher sind und die Abbensen-Koordinaten (52° 03‘ 17,44‘‘ N, 9° 52‘ 33,39‘‘ O) in Ihr GPS-Gerät eingeben, sollten Sie eine Badehose einpacken.

Spannendes Lesevergnügen!

Sabine Hartmann

Sibbesse, im Sommer 2012

0

Hildesheimer Allgemeine Zeitung,

Ausgabe Süd, 26.11.2007

Schutzengel auf der B3

Gronau (Bi). - Nach einem Überholmanöver auf der B3 kollidierte die 26-jährige Alfelderin, die am späten Nachmittag mit ihrem Meriva auf dem Weg in Richtung Gronau unterwegs war, mit einem entgegenkommenden Lkw. Die Bundesstraße musste zwischen Dehnsen und Brüggen drei Stunden lang voll gesperrt werden. Die 26-Jährige wurde mit dem Rettungshubschrauber in die Medizinische Hochschule nach Hannover geflogen.

Hans-Günther P. aus Eime, der hinter der Alfelderin fuhr, war um 16.23 Uhr als Erster am Unfallwagen und leistete Erste Hilfe. „Ihr Schutzengel muss auf dem Beifahrersitz gesessen haben oder auf ihrer Schulter“, sagte er.

P. versorgte die Platzwunde am Kopf der Eingeklemmten und sprach ihr Trost zu. Im Gespräch mit dieser Zeitung schüttelte er immer wieder den Kopf und fragte: „Warum ist sie links geblieben? Da war genug Platz. Seit Godenau folgten wir einem Trecker mit Anhängern. Hinter dem Ortsausgang konnten wir endlich überholen. Mindestens drei Wagen sind ausgeschert. Das Unfallfahrzeug war das erste. Ich verstehe nicht, warum sie nicht zurück nach rechts gefahren ist. Mein Hintermann und ich, wir haben es doch auch rechtzeitig geschafft.“

Die Feuerwehr Dehnsen benötigte Unterstützung von der Stützpunktwehr in Gronau, die mit Schere und Spreizer anrückte, um die Eingeklemmte zu befreien.

Der Lkw-Fahrer erlitt Schnittverletzungen und Prellungen, er konnte das Krankenhaus gegen Abend bereits wieder verlassen.

Nach Aussagen des Polizeisprechers wurden keine Bremsspuren gefunden. Man prüfe jedoch, ob ein technischer Defekt oder menschliches Versagen zu dem Unfall geführt habe. Die Witterungsverhältnisse und auch der Zustand der Straße scheiden nach menschlichem Ermessen als Unfallursache aus.

1Weil ich’s kann

1

Kassel, im Oktober 2010

Er wartete.

Geduldig.

Nicht wie die Spinne im Netz. Ein hilfloser Spielball des Windes. Nicht wie die Zecke an der Unterseite eines Blattes. Reglos auf einen glücklichen Zufall hoffend.

Auch nicht wie der Falke, der hoch in den Lüften kreist und sich mit einem warnenden Schrei unvermutet auf sein Opfer stürzt.

Nein. Er war wie die Sandviper. Schnell. Erbarmungslos. Nah dran. Tödlich und so gut wie unsichtbar.

Er wechselte das Standbein, starrte in die Dunkelheit. Vorsichtig lehnte er sich mit dem Rücken gegen die Hauswand, in deren Schatten er wartete.

Auf ihn wartete.

Auf ihn, der sich wie eine Laus unbemerkt in seinen Pelz gekrallt hatte. Auf die Laus, die er sofort hätte zerquetschen sollen, nachdem er sie entdeckt hatte. Nun war es zu spät. Vollgesogen hatte der Mistkerl sich, hatte Kontakte geknüpft und Informationen gesammelt. Zum Glück hatte Monkey Verdacht geschöpft. Monkey. Sein bester Mann. Seit vielen Jahren. Flink und clever. Argusäugig.

Sein Mundwinkel verzog sich zu einem herablassenden Lächeln. Sie hatten schnell reagiert. Besonnen, unauffällig und lautlos.

Als die Polizeiratten zur Razzia anrückten, war alles sauber, beinahe zu sauber.

Er wäre so gern dabei gewesen. Doch ihm blieb nichts anderes übrig, als sich vorzustellen, wie sie selbst in den hintersten Ecken herumschnüffelten und nichts Belastendes fanden, absolut gar nichts.

Er hatte darüber nachgedacht, mehr als einmal. ‚Sie können mir gar nichts. Wenn sie nichts finden, können sie mir auch nichts anhängen.‘ Er sah sich hinter seinem Schreibtisch sitzen, milde lächelnd. Seinen Triumph voll auskostend.

Monkey hatte ihm davon abgeraten. Und verdammt! Er hatte Recht gehabt. Nur ein Volltrottel wäre ein solches Risiko … Schritte!

Kam er?

Nein, das klang nach Pumps. Der Kerl würde doch nicht ausgerechnet heute Besuch bekommen?

Die Frau ging so nah am ihm vorbei, dass er ihr Parfüm riechen konnte. Trotzdem nahm sie ihn nicht wahr.

Die Lichtkegel der Laternen am Straßenrand überschnitten sich nicht, und der Schatten des Hauses hinter ihm verbarg ihn vollständig vor den Blicken anderer. Er war sich sicher, dass er weder aus den Fenstern des Gebäudes gegenüber noch aus vorbeifahrenden Autos bemerkt werden konnte.

Das war auch gut so. Niemand ahnte, dass er hier wartete.

Spurlos waren sie verschwunden. Vor einem halben Jahr. Mit Mann und Maus. Auf den Tag genau sechs Monate hatte er gewartet, bevor er wieder hierhergekommen war.

Um es abzuschließen.

Um ihm die Ruhe zu nehmen, um an seiner Selbstgerechtigkeit zu kratzen. Er berührte die Klinge des Messers in seiner Manteltasche, das er vor wenigen Stunden extra für diesen Zweck gekauft hatte.

Die Laus würde die Botschaft verstehen, würde von nun an nachts schweißgebadet aus Albträumen aufschrecken. Von heute Nacht an würde sie dunkle Gassen meiden und nie mehr allein zum Luftschnappen durch einen Park spazieren. Die Angst würde zu seinem Begleiter werden, jeden Tag, jede Stunde, jede Minute. Machte Angst nicht auch impotent? Er hoffte es.

Er hätte Schuhe mit dickeren Sohlen anziehen sollen. Nun fröstelte er. Immerhin wärmten die Handschuhe ihn etwas. Außerdem konnte er die Kapuze tiefer ins Gesicht ziehen.

Eine Autotür klappte. Es piepte, die Verriegelung klackte. Leise Schritte näherten sich.

Er spannte die Muskeln an.

Der andere kam mit federnden Schritten auf ihn zu, bemerkte ihn nicht. Die fiese Laus blieb vor der Eingangstür stehen und fummelte mit dem Schlüssel am Schloss herum. Obwohl er Polizist war, schien er die Gefahr, die neben ihm lauerte, die auf ihn wartete, nicht zu spüren. Er bewegte sich völlig entspannt. Endlich sprang die Tür auf. Der Mann schob sie auf und trat in den Flur.

Bevor das Licht eingeschaltet wurde, schnellte er hinterher. Während er den Überraschten mit dem rechten Arm gegen die Flurwand stieß, trat er die Tür hinter sich zu. Mit seinem ganzen Gewicht drückte er die Laus gegen die Wand, bis sie röchelte. Seinen Mund direkt neben dessen Ohr flüsterte er: „Hab’ dich!“

„Was wollen Sie? Wer sind Sie?“

Es klang gepresst, doch er spürte, dass der Kerl begann, die Überraschung zu überwinden. Hart schlug er seinen Schädel gegen die Wand, nicht zu kräftig, gerade so, dass es wehtat. Schließlich sollte er nicht ohnmächtig werden, jetzt noch nicht.

„Nicht reden, gehorchen!“

„Schon gut!“

Der Typ gab nicht auf. Wie du willst. Er löste den Druck etwas, packte ihn an den Schultern, wirbelte ihn herum und drosch ihm die Faust auf die Nase. Die Laus schrie auf, wimmerte. Er konnte das warme Blut riechen, das ihm aus der Nase schoss. Genau richtig für eine Laus, die man mitleidlos zwischen Daumen und Zeigefinger zerquetschen sollte.

Er griff nach den Armen des Mannes und zerrte ihn in die Küche, drückte ihn dort auf einen Stuhl. Seine linke Hand fesselte er hinter der Lehne mit Kabelbindern am Stuhlbein fest. Schnell, effektiv und durchaus schmerzhaft, wenn er sich wehrte. Dann zog er sein Messer aus der Tasche, packte die rechte Hand des Bullen und nagelte sie mit der Klinge auf dem Tisch fest. Die Laus jaulte laut. Er stutzte. Konnten Läuse überhaupt Geräusche von sich geben? Vielleicht sollte er ihm lieber die Zunge abschneiden?

Bleib bei deinem Plan. Wer anfängt zu improvisieren, hat schon so gut wie verloren.

Er zückte die Taschenlampe, richtete den schmalen Strahl in das Gesicht des Bullen. Der zuckte zurück. Er ließ sich nicht beirren. Langsam wanderte der Lichtschein von der Schulter aus den Arm hinunter bis zur Hand, verweilte auf dem Messer, das mitten im Handrücken steckte.

Ein dunkler Tropfen Blut quoll heraus und rollte langsam über die Haut. Wortlos ließ er das Licht zum Daumen wandern, verharrte, kroch zum Zeigefinger, blieb stehen, beleuchtete den Mittelfinger in seiner ganzen Länge. Am Ringfinger glitzerte ein goldener Verlobungsring. Er spürte, wie die Laus zu zittern begann, wie sie begriff.

Bevor er die Lampe auf den kleinen Finger richtete, zischte er: „Such dir einen aus. Welchen möchtest du mir schenken?“

Die Laus gurgelte etwas Unverständliches. Abrupt bewegte er das Licht auf sein Gesicht. Der Kerl schwitzte, Blut verkrustete Nase und Mund, er zerrte an der anderen Hand, wollte ihn damit abwehren. Die Augen erst weit aufgerissen, dann zugekniffen, sobald das Licht sie traf. Er senkte die Lampe. Er wollte, dass die kleine Laus zusah, dass sich der Anblick in ihr Gedächtnis einbrannte, für immer. Dass das Geräusch sich in seinen Gehörgängen einnistete, dass der Geruch von Blut, von seinem eigenen Blut, ihm in die Nase stieg, sobald er sich zum Frühstücken an seinen Küchentisch setzte.

Er wiederholte die Reise der Taschenlampe, blendete die Laus zwischendurch. Jedes Scheinwerferpaar, das nachts auf der Straße auf ihn zuschwenkte, würde Flashbacks auslösen, lange Jahre. Er musste grinsen. Gleichzeitig spürte er, dass die Anspannung im Körper der Laus nachzulassen begann. Er musste weitermachen, zum Ende kommen. Durfte dem anderen keine Zeit zum Nachdenken lassen.

Er zog das zweite Messer, sein Messer, heraus, klappte es auf. „Spreiz die Finger.“

Als die Laus nicht reagierte, stach er ihm in den Zeigfinger. Die Laus stöhnte und riss die Finger auseinander. Der Daumen lag ihm am nächsten. Der Daumen. Nicht gut. Er riss sich zusammen, schnitt mit einem Ruck das obere Glied des kleinen Fingers ab, steckte es in eine Plastiktüte, die er aus seiner Tasche gezogen hatte, und legte es auf den Tisch.

Er wisperte: „Ich kann jederzeit wiederkommen.“ Er lachte heiser. „Aber dann möchte ich ein Ohr oder, noch besser, ein Auge.“ Er lachte noch einmal, beleuchtete Hand und Fingerglied. Dann schaltete er die Lampe aus. Mit der Faust schlug er die Laus bewusstlos.

Er nahm den abgetrennten Teil des Fingers mit. Seine Kollegen würden ihn bemitleiden, man würde seine Wohnung nach Spuren absuchen, die ganze Wohnung, obwohl er wiederholen würde, dass der Eindringling nur im Flur und in der Küche war. Sie würden nichts finden und es schließlich auf sich beruhen lassen. Das oberste Glied des kleinen Fingers, das reichte nicht einmal für einen Prozentsatz im Schwerbehindertenausweis. Wenn die Laus später nachfragte, darauf beharrte, dass sie weiter ermitteln sollten, würden sie erst genervt gucken, dann den Kopf schütteln, um ihm endlich auszuweichen, bevor der Chef ihn beurlaubte, ihm die Kündigung nahelegte … kleiner Finger, große Wirkung.

Er überlegte, ob er die Haustür hinter sich schließen sollte. Er entschied sich dagegen. Vielleicht nutzte ein Obdachloser oder ein Dieb die Gelegenheit und stiftete ein bisschen Spurenverwirrung für die Polizeiratten.

2

Winzenburg, Sonntag, der 4.9.2011

Kaum hatte er die Wagentür geöffnet, hüpften die drei Mädchen heraus. Während er den Kofferraum öffnete, um die Rucksäcke zu verteilen, hielt seine Frau mit ihrem Ford neben ihm an. Die beiden Jungs, Max und Kevin, die bei ihr auf der Rückbank saßen, stiegen bedächtig aus und sahen sich um.

Sie standen am Ende einer engen Straße auf dem Randstreifen parallel zu einem einfachen Holzzaun. Dahinter lag eine große Wiese. Auf der linken Seite befand sich eine Grillhütte, rechts, eingezäunt, ein paar niedrige Gartenhäuser.

Er half seiner Tochter Denise, die Riemen ihres Rucksacks festzuziehen. Ihres rosa Rucksacks. Wer zum Teufel produzierte rosa Rucksäcke mit Ponys darauf?

„Wir müssen dort drüben den schmalen Pfad entlanggehen“, sagte er und deutete mit dem Zeigefinger zum Waldrand hinüber. Die Kinder marschierten los. Die Mädchen unermüdlich plappernd. Die beiden Jungen mit ein paar Metern Abstand schweigend hinter ihnen.

„Soll ich dir nicht erst noch beim Ausladen helfen? Du kannst doch nicht alles allein bis zur Quelle schleppen“, sagte er.

Seine Frau lächelte und wuschelte ihm durch die Haare, obwohl sie wusste, dass er das nicht leiden konnte. „Geht ihr man los. Ich habe alles handlich verpackt. Wenn ihr von eurem Berg wieder herunterkommt, wartet ein leckeres Picknick auf euch.“

Michael Falkner seufzte. „Ich hasse Kindergeburtstage.“

Seine Frau küsste ihn auf die Nasenspitze. „Aber du liebst Geocaching, also schieb ab, sonst schnappt ihn euch jemand weg.“

Michael brummelte noch ein paar Meter weit vor sich her. Die Kinder warteten am Waldrand auf ihn. Er zog sein MAP 600 aus der Tasche und schaltete es ein. Selbstverständlich hatte er die drei Koordinaten für die Caches, die sie jetzt suchen würden, schon zu Hause eingegeben. Der Owner hatte sie erst vor zwei Tagen eingestellt. Mit etwas Glück wären sie die ersten Finder dieser Multicaches. Er schaute zum Waldrand und betrachtete den Berg, der rechts von ihm in den Himmel ragte. Mit geringer Verzögerung zeigte das kleine Display seines GPS-Gerätes die Richtung und die Entfernung zum ersten Cache an. „Historische Informationen, Sagen, besonders für Kinder geeignet, Tauschobjekte mitbringen“, hatte als Erläuterung auf der Internetseite gestanden. Er hielt seiner Tochter das Gerät hin.

„Das Geburtstagskind darf anfangen.“

Denise jubelte. „Nur 475 Meter bis zum ersten Versteck. Das ist ja pipieinfach.“ Sie lief los, und die anderen folgten ihr. Selbst Max und Kevin wirkten jetzt deutlich weniger gelangweilt. Max versuchte, seiner Schwester über die Schulter zu schauen. Sie trug das GPS-Gerät mit ausgestrecktem Arm vor sich her. Weder der Herbstwald um sie herum noch der kleine Tümpel auf der rechten Seite interessierten sie. Zielstrebig folgten sie dem Pfad.

Plötzlich kreischte Denise empört auf. Max hatte sich zwischen ihr und Selma hindurchgedrängt. Er stürmte vorwärts, die Mädchen hinterher.

Während Michael wie immer leichte Ehrfrucht empfand, als er den Talkessel betrat, ließen sich die Kinder nicht beeindrucken. Sie hatten die Zielkoordinaten erreicht und suchten eifrig nach dem Versteck des Caches. Michael sah sich um, versuchte, die Atmosphäre dieses Ortes in sich aufzunehmen. Doch diesmal konnte er das Plätschern der Quellen kaum hören. Die Kinder liefen durch das herabgefallene Laub des letzten Jahres. Das Rascheln übertönte das Wasser, das an mehreren Stellen aus dem Boden sprudelte.

„Nisi, komm hier herüber. Ich glaube, da ist etwas.“ Selma hockte vor dem Felsblock, auf dem andere Besucher Blumen, Blätter und Kerzen drapiert hatten. Denise und Jessica rannten zu ihr.

Auch Max wollte zu ihnen, doch Kevin hielt ihn auf. „Lass die. Wir gucken lieber an dem hohlen Baum. Ich hab da so ein Gefühl.“

Unentschlossen schaute Max zwischen Kevin und den Mädchen hin und her. Dann entschied er sich achselzuckend für Kevin.

Michael musste grinsen. Er hätte ebenfalls den Baum gewählt.

Kevin und Max stießen nur Sekunden später ein Indianergeheul aus und hielten triumphierend die Plastikbox in die Höhe. Einen Augenblick lang wirkten die Mädchen enttäuscht, doch dann siegte die Neugier. Sie kamen herüber.

Max öffnete die Schachtel, schaute hinein und reichte sie Denise. „Du darfst dir zuerst etwas aussuchen. Schließlich ist es dein Geburtstag.“

Irgendwie misstrauisch nahm sie die Box entgegen.

„Was ist drin?“, fragte Jessica.

„Zeig mal her“, drängte Selma. „Ich möchte auch hineinschauen.“

Michael zog den Fotoapparat aus der Tasche und knipste die Kinder, die alle nach vorn gebeugt in die Schachtel schauten.

„Ich nehme die Haarspange“, sagte Denise und hielt sie in die Luft. Sie sog die Lippen ein. „Ich habe einen Holosticker zum Tauschen mitgebracht.“ Sie gab die Box an Kevin weiter, behielt allerdings das Papierröllchen in der Hand. Sie wickelte es ab. „Wir sind die Ersten!“, rief sie triumphierend.

Denise setzte sich auf den Boden, strich das Blatt glatt und trug sorgfältig ihren Namen in die oberste Zeile ein. „Hier ist auch noch ein Infozettel.“

Sie las den Text vor, während die anderen sich unter ihr in die Liste eintrugen. „Schon vor 5000 Jahren lebten Menschen an dieser Quelle. Beim Bau der Wasserleitung (1950) fanden die Arbeiter ein Flintbeil und eine Steinaxt, außerdem die Überreste von drei Ringen aus Bronze, einer Gewandschließe und einer Bronzenadel. Hm, guckt mal, da ist auch ein Bild von dieser Fibel. Sieht cool aus.“ Nur Selma hatte aufmerksam zugehört und betrachtete nun eingehend die Zeichnung.

Nachdem alle etwas ausgewählt und sich in das Register eingetragen hatten, legte Max den Behälter sorgfältig in das Versteck zurück.

Michael rief die zweite Koordinate auf und drückte das GPS-Gerät Selma in die Hand. „Jetzt bist du dran. Sag uns, wohin wir gehen sollen.“ Er ahnte, dass der letzte Cache der Reihe ganz oben bei den Ruinen der Winzenburg versteckt sein würde. Er fand es schade, dass die Kinder sich überhaupt nicht für den Infobrief über die Apenteichquellen interessiert hatten, der in der ersten Schachtel gelegen hatte. Er hatte eine Kopie herausgenommen und würde sie ihnen beim Picknick noch einmal vorlesen. Sicher würden sie sich später, wenn die Jagd zu Ende war, für die Funde aus der Bronzezeit und die alten Mythen erwärmen.

Nach dem zweiten Cache suchten sie beinahe zwanzig Minuten. Es hätte nicht viel gefehlt, und die Kinder hätten aufgegeben. Selbst Michael war es schwergefallen, ihn zu entdecken. Doch quasi als Entschädigung hatten sie sich besonders über den Schatz gefreut. Alle fünf steckten die Buttons stolz an ihre Jacken.

Michael kannte Fitz nicht persönlich. Er hatte hier und da über den umtriebigen Heimatpfleger gelesen, sich aber nicht wirklich für ihn interessiert. Als die Alfelder Zeitung jedoch berichtete, dass Fitz damit begonnen hatte, bei den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des südlichen Landkreises Caches zu verstecken, hatte er alle sofort besucht, sobald sie online gemeldet worden waren. Dass Fitz sich pünktlich zu Nisis Geburtstag die Apenteiche und die Burgruine Winzenburg vorgenommen hatte, freute ihn außerordentlich.

Es ging steil bergauf. Die Gespräche der Kinder waren verstummt. Insekten summten, gelegentlich warnte ein Vogelruf die anderen Waldbewohner vor ihnen.

Selma war als Erste oben. Sie stand am Ende der Treppe vor den riesigen Steinquadern, die noch heute davon zeugten, wie überwältigend die Winzenburg einmal gewesen sein musste. Vorsichtig berührte sie die moosigen Felsen. Wegen der hohen Bäume um sie herum wirkte der Ort düster. „Lasst uns um den Bergfried herumgehen, ich habe so ein Gefühl, dass der Cache auf der anderen Seite versteckt ist“, schlug Michael vor.

Die Kinder wuselten durchs Unterholz, bis Selma den Arm in die Luft reckte, um anzuzeigen, dass sie die Koordinate erreicht hatten.

Michael blieb einen Moment stehen und drehte sich dann langsam einmal um sich selbst. Dabei scannte er die nähere Umgebung und fragte sich, wo er den Cache untergebracht hätte. Dann lächelte er. Natürlich.

Er wandte sich wieder um und beobachtete die Kinder bei ihrer Suche.

Jessicas Freudenschrei zerriss die Luft. Eine Taube blusterte von einer Fichte. Irgendwo schrie ein Eichelhäher.

Michael zog den Fotoapparat aus der Hosentasche und hielt ihn von oben über die Schachtel, die Jessica gerade öffnete. Er konnte nichts sehen, doch er spürte, dass etwas nicht stimmte.

Max fragte: „Was ist das?“

Plötzlich schrie Jessica hoch und schrill. Sie warf die Schachtel im hohen Bogen von sich und rannte davon.

„Bleib stehen, Jessica, was ist denn?“ Michael schaute verwirrt zwischen ihr und den anderen Kindern hin und her. Max schlich vorsichtig auf den Behälter zu. Als er ihn erreicht hatte, blieb er stehen, zeigte mit ausgestreckter Hand darauf und flüsterte: „Da ist ein Finger drin, in einem Frühstücksbeutel.“

‚Was für ein Witzbold‘, dachte Michael empört. Mit schnellen Schritten ging er zu Max und hob die Schachtel auf. „Das ist sicherlich nur ein Scherzartikel.“

Max schüttelte den Kopf, sagte aber nichts.

Michael hob die Schachtel auf und klaubte die Dinge auf, die hineingehörten. Ein Umschlag, die Rolle für die Eintragungen der Finder, ein paar Münzen und eine Plastiktüte mit … er stutzte, hielt den Beutel etwas höher … tatsächlich … mit einem Finger.

Jetzt nahm er auch den Geruch wahr. Was für ein … Oh Gott, das sah aus wie ein echter Finger. Eingeschweißt und dann zusätzlich in eine Plastiktüte mit Reißverschluss gesteckt. Was sollte er jetzt tun? Er checkte sein Handy. Kein Empfang. Sollten sie den Cache mitnehmen oder zurücklegen? Keine gute Idee. Sie hatten sowieso alle Spuren vernichtet. Wenn ein Tier die Schachtel wegschleppte, war sie für immer verloren. Er seufzte. Mit unsicheren Bewegungen legte er alles in den Behälter und klappte ihn zu. Dann räusperte er sich.

„Ich bin sicher, dass dies ein Spaß sein sollte. Wir nehmen den Cache mit und melden ihn bei der Polizei. Solche Späße gehören sich nicht.“

„Ist es ein echter Finger?“, fragte Denise.

Er zuckte mit den Schultern. „Kann ich mir nicht vorstellen.“ Gleichzeitig spürte er, wie sich die feinen Härchen auf seinem Rücken aufrichteten. Unsicher sah er sich um. Stand da jemand im Schatten hinter dem Turm?

Wurden sie beobachtet?

Er beeilte sich, die Kinder zurück zur Treppe zu führen. Sie gingen auf dem kürzesten Weg hinunter ins Tal. Niemand sprach. Michael bemühte sich zweimal, in fröhlichem Plauderton ein Gespräch in Gang zu bringen, doch es gelang ihm nicht.

Erst als sie den düsteren Wald verlassen hatten und die Sonnenstrahlen helle Muster auf die Blätter zeichneten, entspannten sich die Gesichter der Kinder. Nachdem zwei graue Eichhörnchen sich quer über den Weg und zurück gejagt hatten, sprachen die Mädchen über Denises neuen Rucksack, während sich die Jungs über Zeldas und Links unterirdische Abenteuer unterhielten.

Michael seufzte. Er hoffte, dass sie an einen Spaß glauben konnten, dass sie alles für ein Spiel hielten und den Schreck bald überwinden würden.

Während sich die Kinder an den Apenteichquellen hungrig auf das Picknick stürzten, das seine Frau in ihrer Abwesenheit vorbereitet hatte, schlenderte er bis auf die Wiese. Dort hatte er endlich Empfang.

Dreimal musste er bestätigen, dass es sich definitiv um einen echten Finger handelte, bevor der Polizeibeamte ihn ernst nahm und ankündigte, dass die Kollegen gleich vorbeischauen würden.

An das Gleich glaubte er nicht, aber er hatte sowieso keinen Hunger und war heilfroh, dass er den anderen nicht beim Essen zusehen musste. Die Schachtel stellte er neben den Reifen seines Wagens in den Schatten und setzte sich dann so auf die Wiese, dass er sie nicht zu sehen brauchte.

3

Winzenburg, Sonntag, der 4.9.2011

„Erinnerst du dich noch an unseren Toten bei den Quellen?“, fragte Lisa ihren Kollegen Markus Heitkämper, während sie links blinkte und einen entgegenkommenden Wagen durchließ, bevor sie nach Winzenburg abbiegen konnte.

„Der besaß aber definitiv noch alle Finger“, antwortete der.

„Dafür hatte der Täter ziemlich einen an der Waffel“, sagte Lisa.

„Wollen wir mal hoffen, dass das heute auch der Fall ist.“

„Meinst du, da will uns jemand verarschen?“, fragte Lisa.

„Klingt glaubwürdiger als ein abgetrennter Finger in einer Tupperdose. Da rechts sind die Teiche. Gleich dahinter kommt die Wiese, wo der Herr Falkner auf uns wartet.“

„Hoffst du. Ich kann niemanden sehen.“

Markus reckte den Kopf. „Da ist er. Hinter dem Wagen.“

Sie stiegen gleichzeitig aus. Lisa nahm sich Zeit, um den Mann genau zu betrachten, während Markus zielstrebig auf ihn zuging, sich auswies und ihn begrüßte. Der groß gewachsene, blonde Mann zeigte mit der Hand auf etwas, das Lisa von ihrer Position aus nicht sehen konnte.

Markus bückte sich. Sie ging um den Wagen herum und beobachtete die beiden.

Ihr Kollege klappte die Plastikdose auf und warf ihr einen schnellen Blick zu. Sie seufzte. Also doch kein Scherz.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie alle Details geklärt hatten. Der Mann bat sie, die Kinder nicht zu befragen, wenn es sich vermeiden ließe. Sie stimmten erst einmal zu, baten ihn aber, ihnen vorsichtshalber die Namen zu geben.

Lisa reichte ihm ihren Notizblock. Falkner krakelte mehr als er schrieb. Dann fragte er: „Stammt der Finger von einem echten Menschen?“

‚Gibt es auch falsche Menschen?‘ Lisa wunderte sich über die Frage, doch Markus hatte augenscheinlich verstanden, worauf der Mann hinauswollte. „Es sieht ganz so aus, als wäre dieser Finger mit einem scharfen Werkzeug von einer Hand abgetrennt worden.“ Markus hielt den Beutel hoch und schaute sich das Objekt darin genauer an. „Ich würde allerdings sagen, dass die Person, zu der diese Hand gehörte, zu diesem Zeitpunkt bereits tot war, aber das müssen unsere Fachleute überprüfen.“

Lisa hätte zu gern gewusst, woher er das wissen wollte. Doch sie hatte genug damit zu tun, Ralf Schuster, ihrem Kollegen von der Spurensicherung, am Telefon zu erklären, warum sie die exakten Koordinaten der Stelle besaßen, an denen der Finger gefunden worden war.

„Also, vielleicht ein Unfall?“ Falkners Stimme klang erleichtert.

„Möglich“, sagte ihr Kollege. „Das müssen wir überprüfen.“

Plötzlich stand Markus neben ihr. Er wartete, bis sie das Gespräch beendet hatte, dann sagte er: „Ich würde so gern den Umschlag öffnen.“

„Welchen Umschlag?“

Er hielt ihr die geöffnete Schachtel hin, sodass sie hineinschauen konnte. „Das da ist die Rolle, in die sich die Finder eintragen, außerdem sind da noch ein paar Sammelmünzen, das stammt alles von demjenigen, der den Cache ursprünglich gelegt hat. Aber dieser Umschlag da, bei dem bin ich mir ziemlich sicher, dass der von der Person mitgebracht wurde, die auch den Finger dazugelegt hat.“

„Wie kommst du darauf, dass es sich um zwei Leute handelt?“

„Weil Fitz den Cache gelegt hat.“

„Fitz? Woher weißt du das?“

„Hat er mir erzählt.“

„Okay.“ Lisa klang skeptisch.

„Na ja, nicht im Einzelnen. Aber das ist sein neuestes Heimatpflege-Projekt. Er vernetzt alle Sehenswürdigkeiten unserer Region mithilfe dieser Caches. Damit will er Besucher in die entlegeneren Gebiete locken, die sonst nicht kämen. Vor allem Jüngere und eben Familien mit Kindern. Kulturgeschichte verknüpft mit einer Rallye für Technofreaks.“ Er grinste verlegen und hielt ihr die Schachtel hin. „Außerdem hat er einen Aufkleber draufgeklebt.“

„Sehenswürdigkeiten? Wie zum Beispiel diese Steinzeitruine auf diesem Berg?“

Markus sah sie zweifelnd an. „Wieso Steinzeit? Die Winzenburg ist zwölftes Jahrhundert, also frühes Mittelalter.“ Scheinbar bemerkte er, dass sie mit den Augen rollte, denn er lenkte ein: „Egal, ja, so hat er sich das gedacht.“

„Dein Freund Fitz kommt auf komische Ideen.“

„Das mag stimmen. Aber er hat den Finger ganz sicher nicht in die Box gelegt.“

„Das ist wahrscheinlich wahr.“

Michael Falkner unterbrach sie. „Wir haben alle drei Caches gefunden, die Fitz hier in Winzenburg als Serie gelegt hat. Die anderen waren in Ordnung.“

„Sind Sie sicher?“

„Natürlich. Die Kinder haben jedes Einzelteil herausgenommen. Da befand sich nichts Ungewöhnliches drin.“ Er runzelte die Stirn. „Allerdings waren die beiden ersten Boxen deutlich kleiner.“

„Verstehe“, sagte Markus. „In den anderen wäre für etwas Zusätzliches kein Platz gewesen.“ Er stutzte. „Erfährt man mit den Koordinaten etwas über die Größe des Verstecks?“

„Nur wenn es sich um einen Microcache handelt, also um einen ganz besonders kleinen.“

„Zu diesen Dreien gab es keine Angaben?“

Falkner schüttelte den Kopf. Dann sagte er: „Wenn Sie mich nicht mehr brauchen, könnte ich zu meiner Familie gehen.“

Er knetete seine Hände. „Wissen Sie, meine Tochter feiert Geburtstag.“

„Gehen Sie nur zu den anderen zur Quelle. Wir finden Sie ja da, falls wir noch etwas wissen müssen, und Ihre Kontaktdaten haben wir notiert“, sagte Markus, ohne den Mann anzuschauen. Zu Lisa sagte er: „Wir müssen unbedingt daran denken, Fitz zu fragen, ob das die Schachtel ist, die er ursprünglich an dieser Stelle versteckt hatte.“

Lisa grinste. „Nun mach ihn schon auf.“

„Meinst du?“

„Kannst ja vorsichtshalber Handschuhe anziehen. Aber wenn ich den Mann richtig verstanden habe, hatten er und die Kinder den Umschlag bereits in der Hand.“

Markus nickte. „So wie all die anderen Sachen in der Box.“ Nachdem er Latexhandschuhe übergestreift hatte, schlitzte er das Kuvert mit seinem Taschenmesser am oberen Rand auf. Darin befand sich ein weißes Blatt Papier. Markus nahm es heraus und faltete es auseinander.

„Normales Kopierpapier, denke ich.“ Er hielt Lisa den Zettel hin, sodass sie den Text darauf gemeinsam lesen konnten.

Weil ich’s kann

1 von 8

Weder bei Eichen noch bei Linden

wirst du ihn finden

Gib acht auf die Buchen

dort musst du suchen

Ich leiste den Eid

du kommst nicht mehr weit

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Abbensen, Montag, der 5.9.2011

Gabriel Sola stand unter einem der alten Eichenbäume. Er war froh, dass es ihnen gelungen war, sie trotz der umfangreichen Bauarbeiten in unmittelbarer Nähe des Gebäudes zu erhalten. Sie bestimmten wohl seit je her den Charakter des Schlossvorplatzes. Er beobachtete seinen Chef, der wie immer einen dunklen Anzug mit Krawatte und Weste trug. Und das, obwohl er seit beinahe vier Monaten mehr oder weniger ständig auf einer Baustelle arbeitete und lebte.

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