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Regina Hammerschmidt berichtet in ihren sechs Tiergeschichten über einen kleinen Esel, die mutige Gans Mathilde, den Schäferhund Herold mit seiner Freundin, der Katze Mimi, die Abenteuer des neugierigen Hasenjungen Ele, die Erlebnisse des braunen Huhnes Else und über Amanda, ein Schaf, das das Meer und den Berg sehen will und sich von seiner Herde entfernt. Die Tiergeschichten erzählen Erlebnisse, die ganz in der Tradition der Fabel nachdenklich machen, sie werfen Fragen auf und zeigen mögliche Antworten, die sich oft auf ganz ungewöhnliche Art und Weise ergeben und auch für das Leben der Menschen sehr hilfreich sein könnten. (aus dem Vorwort von Angela Hoffmann)
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Seitenzahl: 41
Veröffentlichungsjahr: 2023
Vorwort von Angela Hoffmann
Der kleine Esel
Die mutige Mathilde
Der wachsame Herold
Der neugierige Hasenjunge Ele
Die gute Else
Die launische Amanda
Regina Hammerschmidt berichtet in ihren sechs Tiergeschichten über einen kleinen Esel, die mutige Gans Mathilde, den Schäferhund Herold mit seiner Freundin, der Katze Mimi, die Abenteuer des neugierigen Hasenjungen Ele, die Erlebnisse des braunen Huhnes Else und über Amanda, ein Schaf, das das Meer und den Berg sehen will und sich von seiner Herde entfernt.
Der kleine Esel ist traurig, als er hört, dass einige Menschen ihn als dumm bezeichnen. Die weise alte Eule hilft ihm und rät ihm, die Welt zu erkunden. Das erweist sich als der richtige Rat, denn der kleine Esel findet nicht nur Menschen, die ihn gern haben, sondern auch gleich noch einen Freund.
Der Schäferhund Herold mag eigentlich keine Katzen, aber es tritt ein Ereignis ein, das dazu führt, dass die Katze Mimi seine beste Freundin wird.
Familie Hase lebt in einem großen Wald und Vater Hase warnt die Hasenkinder vor den Menschen, da diese unberechenbar sind. Großvater Hase erzählt den Kindern von den Heldentaten des starken Hasen Unicum, der sogar einmal den Wildschweinen entkam. Trotz der Warnungen will der Hasenjunge Ele, neugierig wie er nun mal ist, sich die Menschensiedlung anschauen und kommt in eine nicht ungefährliche Situation.
Als sie noch jung war, wurde das braune Huhn Else „schnelle Else“ genannt, da sie immer so flink über den Hof lief. Nun ist sie alt geworden, ein bisschen pummelig und die Augen machen nicht mehr so richtig mit. Als das Futter auf den Hof gestreut wird, pickt sie oft daneben, findet die Körner nicht und wird von den jüngeren Hühnern verspottet. Hilfe kommt schnell und von ganz ungewöhnlicher Seite und auf ungewöhnliche Art und Weise.
Amanda ist ein launisches Schaf. Mal schmeckt das Futter nicht, mal schien der Mond zu hell und sie konnte in der Nacht kein Auge zumachen. Sie zieht nicht mehr mit der Herde mit und will das Meer und den Berg sehen. Das ist aber mit nicht immer ungefährlichen Abenteuern verbunden.
Die Tiergeschichten erzählen Erlebnisse, die ganz in der Tradition der Fabel nachdenklich machen, sie werfen Fragen auf und zeigen mögliche Antworten, die sich oft auf ganz ungewöhnliche Art und Weise ergeben und auch für das Leben der Menschen sehr hilfreich sein könnten.
Angela Hoffmann
Auf einer großen, grünen Weide lebten ein kleiner Esel und auch zwei Pferde, ein braunes und ein schwarzes. Die drei waren gute Nachbarn. Am Morgen begrüßten sie sich und am Abend wünschten sie sich eine gute Nacht.
Der kleine Esel war manchmal ein wenig traurig und dachte, es wäre schön, einen Esel als Freund zu haben. Immerhin waren die Pferde ja auch zu zweit.
An einem sonnigen Sonntagnachmittag spazierte eine Gruppe Menschen auf dem Weg an der Weide entlang. Plötzlich blieben sie an dem Zaun stehen und einer aus der Gruppe rief: „Oh, seht einmal die wunderschönen Pferde dort!“
„Ja,“ sagten die anderen. „Die sind wunderschön!“
Der kleine Esel, der das gehört hatte, dachte: Ja, das stimmt, die beiden sind sehr schöne Pferde. Außerdem sind sie freundlich und klug sind sie auch. Dann fragte er sich: Was werden die Menschen nun von mir sagen? Damit er auch jedes Wort hören würde, stellte er seine Ohren kerzengerade auf.
Da rief einer von den Spaziergängern: „Ach, seht einmal, da ist auch ein kleiner, grauer, dummer Esel auf der Weide!“ Daraufhin lachten sie alle laut.
Der kleine Esel wurde sehr traurig. Er ließ seine Ohren wieder hängen, drehte sich um und trabte langsam bis zum Ende der Weide. Dort stand ein mächtig großer Baum. Schon oft war der kleine Esel dorthin gekommen. Er legte sich unter den Baum, um ein wenig auszuruhen. An heißen Sommertagen war es unter dem Baum schön kühl. Nun aber legte er sich nieder und weinte bitterlich.
Das Weinen des kleinen Esels hörte die alte Eule, die in dem dichten Geäst des Baumes wohnte. Sie hatte fest geschlafen, da es heller Tag war. Es ist ja bei Eulen üblich, tagsüber zu schlafen und nachts munter zu sein. Das Weinen des kleinen Esels, den sie gut kannte, hatte sie aufgeweckt.
„Was ist mit dir, warum weinst du, kleiner Esel?“ fragte sie voller Sorge.
„Ach“, jammerte er, „die Menschen haben mich ‚dummer Esel‘ genannt und dann haben sie mich ausgelacht.“
„Ausgelacht zu werden“, sagte die Eule voller Mitgefühl, „das tut weh. Sei nicht traurig“, tröstete sie den kleinen Esel. „Weißt du, manche Menschen wissen nicht, dass Esel intelligent sind. Was du brauchst, kleiner Esel, das ist ein Freund, der immer zu dir hält. Als ich noch jung war, da habe ich mir die Welt angesehen, vieles erlebt und überall Freunde gefunden. Du solltest auf die Wanderschaft gehen und dir alle Gegenden anschauen. Dann findest auch du ganz bestimmt Freunde.“