Secret Wishes: Step Three - Margaux Navara - E-Book

Secret Wishes: Step Three E-Book

Margaux Navara

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Beschreibung

Autumn gibt sich hin … Autumn ist entschlossen, sich ihre Wünsche zu erfüllen. Der Clubbesitzer Garrett ist der Überzeugung, dass er sich selbst um den aktuellen Wunsch von Autumns Liste kümmern sollte. Dass er sich auf diese Weise zwischen Cameron und Autumn drängt, hat einen Grund. Noch zweifelt er an Autumns Motiven. Vielleicht hilft es, wenn er bei der nächsten Session anwesend ist? Autumn stellt unbewusst die Freundschaft zwischen den beiden Männern auf die Probe. Dabei will sie nur den Geist der Vergangenheit exorzieren. Dafür nimmt sie auch in Kauf, dass diese beiden umwerfenden Männer sie ganz in Beschlag nehmen. Teil 3 der sechsteiligen Serie Secret Wishes

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Secret Wishes

Step Three

 

Margaux Navara

Impressum

©2023 Margaux Navara

 

Margaux Navara

c/o easy-shop K. Mothes

Schloßstraße 20

06869 Coswig Anhalt

[email protected]

MargauxNavara.com

 

Lektorat und Korrektorat: J. Buhl

Coverdesign: M. Navara unter Verwendung eines Fotos von ©VitalikRadko – Depositphotos.com

 

 

Inhaltsverzeichnis

Step Three

Impressum

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

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12

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Ein Ausblick auf Secret Wishes – Step Four

1

Garrett traf sich mit Cameron, nachdem sie sich im Fitnessstudio ausgepowert hatten, noch auf einen Drink.

„Gar, ich will wissen, wie es weitergeht“, sprang Cameron gleich mit beiden Füßen in das Gespräch.

Er hätte es wissen müssen. Als er Cam und Autumn nach ihrer letzten Session im Club gesehen hatte, war ihm bereits Cams Haltung aufgefallen. So aufmerksam, oder eher schon wachsam. Als würde er seinen Besitz schützen wollen. So schauten Doms ihre Subs an, aber nicht welche, mit denen sie nur eine unverbindliche Session gehabt hatten.

„Ich hätte nicht gedacht, dass es dich so schnell erwischt.“

„Mich hat gar nichts erwischt. Ich will wissen, wie es mit Autumn weitergeht. Lass uns über ihre Liste reden.“

Garretts Nackenhaare sträubten sich, er konnte das Prickeln fühlen. „Sie hat mir die Liste anvertraut. Ich werde ihr Vertrauen nicht missbrauchen und jedem erzählen, was darin steht.“

„Ich bin nicht jeder, Gar. Du willst also, dass ich es ausspreche? Ich habe Interesse an ihr. Deshalb will ich wissen, was noch auf der Liste steht und wie ich ihre Wünsche erfüllen kann.“

Garrett beugte sich vor. „Noch einmal: Sie hat mir die Liste übergeben.“ Es fiel ihm schwer, das Grollen aus seiner Stimme herauszuhalten. „Wenn du wissen willst, was sie will, dann frag sie selbst.“

Camerons Kiefer mahlte.

Garrett wusste von dem früheren Problem seines Freundes, von der Kraft, die es ihn kostete, nicht einfach zuzuschlagen, wie er es so viele Jahre getan hatte. Fuck, er selbst hatte Cam diese Zurückhaltung gelehrt, zumindest einen Teil davon. Hatte ihm gezeigt, wie er seine Wut steuern konnte, und wie er sie in einer Session ablassen konnte, ohne seine Sub zu zerstören.

Auch jetzt schaffte sein Freund es, sich wieder in den Griff zu bekommen. Es hätte ihm auch nichts genützt. Cam war stark und trainiert, aber er selbst war auch nicht gerade ein Weichling. Ehe Garrett den Club aufgemacht hatte, war er Feuerwehrmann gewesen und hatte dabei seinen Körper gestählt. Das behielt er auch heute noch bei. Die Muskeln, die seinen Körper zu dem Bären machten, als der er gerne bezeichnet wurde, waren kein reiner Schmuck.

„Ich werde sie fragen, aber mein Gefühl sagt mir, dass sie es mir nicht verraten wird. Trotzdem kannst du mir sagen, welchen Punkt du als Nächstes für sie gewählt hast.“ Cameron nahm einen großen Zug von dem alkoholfreien Bier, mit dem er üblicherweise seinen Zuckerhaushalt nach dem Training wieder auffüllte.

„Könnte sein, dass sie es dir nicht sagt.“ Er schob die Befriedigung, die ihm diese Vorstellung verschaffte, beiseite. „Also gut. Ich habe Floggen ausgewählt, da sie eindeutig auf Schmerzen steht und ich der Ansicht bin, dass es besser ist, wenn sie mit bekannten Kinks beginnt. Allerdings gibt es eine Einschränkung.“

Cameron hielt sich zurück, auch wenn Garrett ihm seine Ungeduld ansah.

„Sie will in den Subspace abtauchen dabei.“

„Perfekt!“ Camerons Schlag mit der Handfläche auf den Tresen, an dem sie hockten, ließ alle Gläser erzittern, auch die der Gäste am anderen Ende. „Das übernehme natürlich ich. Sie war schon ziemlich weit bei der zweiten Session. Eigentlich glaube ich sogar, dass sie beim Abschlagen des Wachses schon abgetaucht war.“

Garrett sah sich um und sandte beruhigende Blicke in die Runde. „Nicht so laut, Cam, sonst weiß bald ganz Torrey Pines, was wir tun.“

„Na und?“

„Na und? Du hast wohl am meisten zu verlieren, oder Herr Doktor?“

„Noch bin ich kein Ph.D. Und überhaupt hat das eine nichts mit dem anderen zu tun. Du lenkst nur ab.“

„Okay, ich lenke ab. Ich werde nämlich diesen Punkt selbst übernehmen.“

Er konnte sehen, dass Cameron trotz seiner Intelligenz den Sprung nicht sofort nachvollziehen konnte, genau wie den Moment, in dem es klickte.

„Wirst du nicht!“

„Cam!“ Innerlich wappnete Garrett sich vor dem Aufflammen in Cam. Würde er die Bar zerlegen oder nur auf ihn losgehen?

Cameron atmete tief durch, noch ein zweites und auch ein drittes Mal, ehe er sprach. „Warum, Gar? Was willst du von ihr?“

„Ich will nichts von ihr. Ich will aber vielleicht verhindern, dass du dich verrennst. Lass ihr Zeit. Wenn du wirklich Interesse an ihr hast, wirst du es auch ertragen müssen, dass sie etwas ohne dich ausprobiert. Oder du schaust einfach, wie sie darauf reagiert. Ist sie in dich verliebt? Hat sie etwas dergleichen verlauten lassen?“

„Hat sie nicht. Aber ja, verdammt, ich bin interessiert. Mehr als das. Sie würde passen, Gar. Zu mir passen. Und sie ist nicht zerbrechlich.“

„Nein, das ist sie nicht. Cam, ich will sie dir keinesfalls abspenstig machen. Aber du hast nicht gesehen, wie entschlossen sie war, diese Liste abzuarbeiten. Ich habe dir verraten, dass ein Gangbang darauf steht. Wirst du sie vor Eifersucht daran hindern?“

„Du weißt, dass ich gerne mit dir teile.“

„Aber auch sie? Wenn du Gefühle für sie hast? Überleg es dir. Oder lass dir einfach Zeit und schau, wie es weitergeht. Pass auf, wir werden uns die Aufgabe teilen. Wir werden beide mit ihr spielen, mal einzeln, mal getrennt. Sie kann unmöglich beim ersten Mal abtauchen. Du hast ihr das Wachs abgeschlagen? Du weißt, wie Subs auf Wachs reagieren, oder? Die meisten versinken dabei in eine Trance. Ob es schon Subspace ist, kann ich auch nicht immer erkennen, aber ich bin davon überzeugt, dass es bei Schlägen anders ist. Ein Schlag mit dem Schmerz, der damit zusammenhängt, verhindert eher, dass sie sich fallen lässt.“

„Okay, damit kann ich leben. Nur noch eins, Gar. Wenn sie mich wählt, wenn ich sie dazu bringe, mit mir eine Beziehung einzugehen, wirst du dann zurücktreten?“

In Garrett krampfte sich etwas zusammen. Irgendwo in seiner Brust. Aber er ignorierte es. „Natürlich, Cam.“ Sie waren Freunde. Freundschaft war wichtiger als eine Sub.

Oder?

2

Wieder einmal tauchte Cameron bei Beginn von Autumns Mittagspause auf. „Ich will nichts essen heute!“, wehrte sie ihn ab. Sie wusste selbst nicht so genau, warum sie ihn abwies. Vielleicht weil sie nach den Treffen mit ihm viel zu unruhig war zum konzentrierten Arbeiten. Er hatte so etwas an sich, das sie viel zu sehr von der Arbeit ablenkte. Seine Worte gingen ihr ebenso nach wie die Worte, von denen sie träumte.

„Du musst doch sowieso etwas essen, Autumn. Warum dann nicht mit mir?“

„Mr Jimenez! Wie schön, Sie zu sehen! Wir haben uns noch gar nicht vorgestellt, oder sollte ich sagen, Ms Emmett war so unhöflich, uns nicht vorzustellen? Mein Name ist Mira und ich arbeite hier schon seit zwei Jahren, ohne Sie kennengelernt zu haben, was ich sehr bedaure. Ich bin zuständig für die Gastprofessoren und die Organisation der Konferenzen. Werden Sie auch beim Ocean Visions Summit sprechen? Professor Chay hält auf jeden Fall einen Vortrag, doch ich habe von Ihnen noch nichts bekommen.“

Autumns Magen grummelte laut. Für einen Moment hatte sie geglaubt, sie hätte sich doch zu einem Geräusch hinreißen lassen. Seit wann war Mira für die Organisation des Summits zuständig? So ein Blödsinn! Genauso wenig wie Autumn, sie arbeiteten beide nur ihrem Chef, Vance Morphic, zu. Ja, manchmal gab es Überschneidungen, besonders wenn Gastprofessoren wie Jules einen Vortrag halten sollten, aber es lag gewiss nicht an Mira, wer einen Vortrag dort hielt.

„Autumn, ich wusste doch, dass du Hunger hast. Entschuldigen Sie bitte, Mira, ich muss diese Löwin füttern, ehe sie über mich herfällt. Es wäre doch schade, wenn sie hier ein Blutbad anrichten würde, in das Sie am Ende noch hineingezogen würden …“ Cameron ließ seine Worte geschickt verhallen.

Autumn glühte, aber nicht vor Verlegenheit, sondern weil er „die“ Stimme benutzt hatte, um Mira anzusprechen. Als teilten die beiden ein Geheimnis und Autumn dürfe nicht gereizt werden. Aber vielleicht war das auch der richtige Weg, um mit Mira fertig zu werden? „Ich muss eindeutig etwas essen. Wenn ich hungrig bin, neige ich dazu, mir den Weg mit einer Machete freizuschlagen.“ Damit packte sie ihre Handtasche und marschierte aus dem Zimmer. Mira war klug genug, einen Schritt zurückzutreten.

Cameron folgte ihr.

Breit grinsend, wie sie beim Öffnen der Tür nach draußen feststellte.

Klar, der Kerl hatte ja bekommen, was er wollte. Weil er seine Stimme eingesetzt hatte. In Autumns Körper geschahen seltsame Dinge, die sie lieber nicht analysieren wollte.

„Was gibt es heute?“ Sie war vor dem Institut stehen geblieben und schaute ihn erwartungsvoll an.

„Heute machen wir ein Picknick. Komm mit.“

Autumn lief hinter ihm her. Nachdem sie ihn so herausgefordert hatte, blieb ihr nichts anderes mehr übrig. Immerhin konnte sie dabei seinen Körper bewundern. Sie mochte es, dass er so ganz anders aussah als Douglas. Camerons Kompaktheit, seine augenscheinliche Stärke ohne einschüchternde Größe war ein Garant für Sicherheit. Er trug nur ein T-Shirt, das auch noch eng anlag, ohne provokant zu eng zu sein. Trotzdem konnte sie die Muskeln in seinem Nacken erkennen, die sich jedes Mal bewegten, wenn er den Arm hob oder senkte, zum Beispiel jetzt, als er sich einmal durch die kurz geschorenen Haare fuhr.

Autumn lächelte, weil sie in ihren Fingerspitzen ein Prickeln fühlte, das Bedürfnis, selbst diese Haare unter sich zu fühlen. Das war eines der Dinge, die ihr leidtaten bei solchen Club-Beziehungen. Die Nähe fehlte. Das Berühren, Küssen, Tasten, Halten. Sie seufzte leise, doch er schien es gehört zu haben, denn er schaute sie prüfend an und blieb danach an ihrer Seite.

Cameron führte sie zum Pier. Der weit ausladende Pier war der Anhaltspunkt für alle, die sich an der Küste bewegten. Scripps Memorial Pier, wie er offiziell hieß, nur Scripps Pier genannt, diente der Universität zu Forschungszwecken, im Gegensatz zu all den anderen Piers an der Küste, von denen aus man angeln konnte. Deshalb konnte man den Scripps Pier auch nicht betreten, denn er war mit teuren Messgeräten bestückt.

Augenscheinlich war Cameron einer von denen, die hier forschten, denn er schloss das Tor auf und führte Autumn ein ganzes Stück nach vorne, aber nicht zu den Gebäuden, in denen die Labore und das Seewasser-Filter untergebracht waren. Kurz davor hielt er an und setzte die Jutetasche ab, die er locker über einer Schulter getragen hatte. „Komm, setz dich.“ Mit Schwung breitete er eine Decke aus, auf der er sich niederließ. Ah, er war vorbereitet.

Autumn setzte sich zu ihm. Okay, sie gestand es sich ein – sie war geschmeichelt. Wegen des Aufwands, den er für sie trieb, wegen seiner Hartnäckigkeit, wegen seines Abtuns von Miras Versuchen, sich an ihn ranzuschmeißen.

„Cameron Jimenez also,“ meinte sie, ehe sie in das Hühnchenbein biss, das er ihr angereicht hatte. Es war vom Gewürz außen fast schwarz und es schmeckte entsprechend aromatisch. „Was hast du mit Professor Chay zu tun?“ Und woher wusste Mira das alles? Aber das konnte Cameron ihr sicher nicht beantworten.

„Chay betreut meine Doktorarbeit. Hast du mich noch nicht gegoogelt?“

„Da ich deinen Nachnamen nicht kannte, hätte es mir nicht viel gebracht.“

„Deine Kollegin schien damit kein Problem gehabt zu haben.“

„Du meinst, sie hat dich im Internet gefunden?“

„Mein Bild ist, wie die aller Mitarbeiter der UCSD, auf der Webseite.“

„Dazu gehört aber schon eine Menge Detektivarbeit. Oder Zeit.“

„Die du nicht opfern wolltest.“

Verdutzt hielt sie inne, das Hühnchen direkt vor ihrem Mund. Sie ließ es sinken. „Du bist hoffentlich nicht beleidigt, weil ich nicht stundenlang im Internet nach dir suche?“

Cameron warf den Kopf in den Nacken und lachte laut auf. „Nein“, immer noch glucksend wischte er sich eine Träne aus dem Auge, „nein, bin ich nicht. Ich finde die Idee sogar extrem lächerlich. Warum sollte jemand das tun? Wenn du wissen willst, was ich hier tue, dann frag mich doch.“

Autumn legte den Kopf schief und betrachtete ihn. „Und wenn ich mich nicht traue, das zu tun?“

„Dann tut es mir sehr leid, dass ich dich so eingeschüchtert habe. Das ist nicht meine Absicht. Ich mag im Club einschüchternd rüberkommen, aber doch bitte nicht in der Realität.“

„Hm …“

„Und was bitteschön soll das jetzt heißen?“

„Nur, dass du deine Persönlichkeit doch nicht ablegen kannst. Weder im Club noch außerhalb. Du hast einen sehr intensiven Blick, der nur dann weicher wird, wenn du charmant bist. Weißt du, dass ich anfangs dachte, du seist sehr locker und umgänglich? Inzwischen wurde ich eines Besseren belehrt.“

Cameron hob beide Hände, um seine Unschuld zu beweisen. „Aber ich bin doch umgänglich!“

„Aber du kannst auch anders.“

Etwas verschloss sich in seinem Gesicht. „Ich kann auch anders.“

Autumn hatte das Gefühl, sie sollte es dabei belassen. Es würde sie sowieso nicht weiterbringen, weil sie wenig auf Selbsteinschätzung gab, sondern lieber das Handeln eines Menschen beurteilte. „Warum kommst du jeden Mittag zu mir, Cameron?“

„Weil ich dich sehen will. Weil ich dich zu einem Date überreden will. Ganz ohne BDSM, wenn dir das lieber ist und du dich dann sicherer fühlst. Ich bin bei meinem Versuch, dich zu einem Treffen zu bewegen, viel zu weit übers Ziel hinausgeschossen.“

„Ziel? Welches ist dein Ziel?“

Cameron schaute aufs Meer, schwieg eine Weile. „Ich könnte mir sehr gut eine Beziehung mit dir vorstellen, Autumn. Wir passen in so vieler Hinsicht zusammen. Du faszinierst mich, du bist frei, ich bin frei. Also bemühe ich mich darum, dass wir uns besser kennenlernen. So macht man das doch, oder?“

„Und man schenkt einer Frau Blumen? Noch dazu sehr besondere Blumen, die sie an die Farbe von Kerzenwachs erinnern?“

Die Ernsthaftigkeit verflog und er grinste wieder. „Weißt du, wie viele Blumenläden ich abklappern musste, um diese schwarzen Rosen zu bekommen? Beinahe hätte ich meine Vorlesung verpasst.“

Aha! Er wollte ihr also klarmachen, wie viel Aufwand er betrieben hatte. Eindeutig ein Punkt, der für ihn sprach.

Kam Cameron für eine Beziehung infrage?

Ihre erste und sehr spontane Antwort war ein klares Nein. Sie konnte keine solche Beziehung mit ihm führen, weil sie wusste, dass es nicht so sein würde wie mit Douglas. Autumn betrachtete das Meer, hörte den Wellen zu, die gegen die Pfosten des Piers klatschten. Sie war froh, dass Cameron ihr Schweigen nicht unterbrach.

Nein. Sie wiederholte das Wort in ihrem Kopf. Nein. Es ging nicht.

Auf einmal überfiel sie ein Anfall von schlechtem Gewissen. Wie konnte sie hier sitzen, auf einer Art Date mit einem Mann, mit dem sie bereits Sex gehabt hatte und schon so viel mehr, und an Douglas denken, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen? Unmöglich. Sie hatte Douglas vergessen. Für kurze Zeiten zumindest. Für die Dauer der Session mit Cameron, für die Dauer dieses Picknicks. Sie legte das halb aufgegessene Hühnchenbein behutsam auf die Serviette und wickelte es ein. Sie würde es wegwerfen. Ihr Appetit war vergangen. „Cameron …“

„Sag nicht, dass es unmöglich ist. Sag nicht, dass du keine Beziehung willst. Eine solche Einstellung kann sich ändern, das weißt du. Ich bitte dich also nur um eine Chance. Wenn du kein Date willst, dann belassen wir es bei unseren Mittagspausen. Das ist okay. Und wir werden uns im Club sehen. Du musst deine Liste erfüllen, nicht wahr? Es ist eine Art Bucket List, oder?“

Sie nickte, der Hals so eng, dass sie kein Wort herausbekam.

---ENDE DER LESEPROBE---