Secret Wishes: Step Two - Margaux Navara - E-Book

Secret Wishes: Step Two E-Book

Margaux Navara

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Beschreibung

Hitze überzieht Autumns Körper … äußerlich und innerlich Das Spiel mit Kerzenwachs hat Garrett als zweiten Punkt von Autumns Bucket List ausgesucht. Eigentlich so gar nicht Autumns Kink. Cameron, der Dom, der sie mit Wachs verzieren soll, reizt sie da schon eher. Bei der ersten Session drängt sich die Erinnerung an Douglas in den Vordergrund und hält Autumn davon ab, zu genießen. Das lässt Cameron aber nicht zu. Er ist ein Dom, der mal drängt, mal lockt, und er schafft es sogar, dass sie selbst ihn um eine weitere Session bittet. Stellt der französische Professor mit seinem Charme auch eine Verlockung dar? Cameron jedenfalls wird ihn im Auge behalten. Teil 2 der sechsteiligen Serie Secret Wishes

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Table of Contents

Title Page

Impressum

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18 Ein Ausblick auf Secret Wishes – Step Three

Secret Wishes

Step Two

Margaux Navara

Margaux Navara

c/o easy-shop K. Mothes

Schloßstraße 20

06869 Coswig Anhalt

[email protected]

MargauxNavara.com

Lektorat und Korrektorat: J. Buhl

Coverdesign: M. Navara unter Verwendung eines Fotos von ©VitalikRadko – Depositphotos.com

 

Prolog

„Stell dir vor, wie du daliegst, nackt, ausgebreitet, Arme und Beine gespreizt. Wie ein Opfer auf einem Altar. Hände und Füße gebunden, unbeweglich. Du kannst nicht weg, kannst nicht entkommen. Du bist das Opfer. Du hörst das Reißen des Streichholzes, das Zischen beim Entzünden. Riechst du den Schwefel? Spürst du die Hitze der Flamme? Du musst warten, bis es losgeht, musst auf den Schmerz warten, der unweigerlich kommen wird. Der erste Tropfen fällt. Er ist heiß, sehr heiß, er verbrennt deine Haut, brennt sich in dich, du schreist vor Schmerz, doch du kannst ihm nicht entkommen. Noch ein Tropfen, direkt auf deinen Nippel, dir schießt ein Strom in deinen Unterleib, in deine Pussy, deine Klit. Hörst du dich schreien? Die Tropfen fallen schneller und schneller, jeder einzelne wie ein Messerstich, Feuer auf deiner Haut. Ein Mann drängt dir seinen Schwanz in den Mund, tief, so tief, füllt deinen Mund aus, bis du keine Luft mehr bekommst. Du kannst nur noch schreien, in seinen Schwanz hinein schreien, deinen Schmerz wirst du doch nicht los. Er nimmt dich, benutzt dich, fragt nicht, hört nicht auf dich, reagiert nicht auf das Flehen in deinen Augen, auf deine Tränen, deine Hilflosigkeit. Hat kein Mitleid mit dir. Währenddessen tropft das Wachs auf deinen Bauch, auf deinen Venushügel, auf deine Labien, und ganz zuletzt auf deine Klit …“

Autumn schrie, bis ihr klar wurde, dass sie nur geträumt hatte. Dass das alles nur ein Traum gewesen war.

Einer, der bald wahr werden würde, sobald Garrett ihr den Namen des nächsten Doms zukommen ließ.

Kapitel 1

Autumn zündete ganz bewusst das Streichholz an, hörte dem Laut zu, den das Reiben erzeugte, dem Zischen des Schwefelkopfes, nahm den Geruch auf, schaute in die Flamme. Ließ sie nicht aus den Augen, bis sie die Hitze an den Fingerkuppen nicht mehr ertrug, warf es vor sich in die Schale, wo es weiter brannte.

Sie starrte so lange, bis die Flamme in der Schale vor ihr erloschen war. Zurück blieb ein schwarzes Stück verkohlten Holzes. Verformt, verbrannt. Aus dieser Kohle würde kein Holz mehr werden, dieser Vorgang war nicht umkehrbar.

Douglas‘ Körper war jetzt nur noch Asche, genau wie das Zündholz in der Schale. Seine Flamme war für immer erloschen.

Mit dem nächsten Streichholz, dem letzten aus der Schachtel, zündete sie die Kerze an.

Keine Kerze, die speziell für Wachsspiele gedacht war. Sie hatte sie vor Jahren gekauft, um sie bei besonderen Gelegenheiten auf den Tisch zu stellen, eine Tafelkerze war wohl die richtige Bezeichnung. Sie erinnerte sich an ein Abendessen an ihrem Hochzeitstag, es musste der fünfte gewesen sein, an dem sie die Kerzen auf mit Wasser gefüllte Flaschen gesteckt hatte, in denen je ein Zweig eines Krauts schwebte. Petersilie, Salbei, Rosmarin und Thymian hatte sie damals gewählt, und dazu das passende Lied von Simon & Garfunkel abgespielt. Keiner von ihnen hatte den anderen vor unlösbare Aufgaben gestellt, doch erst, seit sie ihre Liebe zu Schlägen, Schmerzen und Fesseln entdeckt hatten, war sie aufgeflammt wie diese Kerzenflamme.

Im Nachhinein hatten sie erkannt, dass sie zwar durch Liebe verbunden gewesen waren, aber durch eine zweidimensionale Liebe, die erst durch diese Würze sich entfaltete wie Pop-up-Karten, die aus Papierschnipseln eine ganze Landschaft erschufen.

Autumn seufzte und löste sich aus der Trance, in die sie versunken war. Bald würde es so weit sein. Morgen hatte sie einen Termin mit Cameron, bei dem sie über ihre Wünsche bezüglich der Wachs-Session sprechen würden. Das zumindest war wirklich eine einfache Aufgabe im Vergleich zu dem, was noch folgen würde. Auch im Vergleich mit dem ersten Punkt der Bucket List, den sie erledigt hatte. Es war gut gelaufen und doch wieder nicht.

Garrett war ziemlich sauer gewesen bei ihrem Gespräch. Hätte sie seinem Vorschlag folgen sollen, möglichst viele Punkte auf einmal zu erledigen?

Warum hatte sie den nicht angenommen?

Weil es ihr wie ein Betrug erschienen wäre. Nur war die Frage: An wem? An sich selbst? Oder doch an der Erinnerung an Douglas? Sie wusste nur, dass sie keine Abkürzung suchen wollte. Feigheit vor dem Feind lag ihr nicht.

Das endlich erzeugte ein Lächeln und ihr Herz wurde ein wenig leichter.

Wer genau war der Feind? Garrett? Ihr Gewissen? Ihre Verpflichtung gegenüber der Liste? Quatsch. Na ja, bei dieser Auswahl am liebsten Garrett. Er war gewissermaßen die Stimme der Vernunft, vertrat auch ihr Gewissen, zumindest den Teil, der von außen auf die Sache herabsah.

Kurz entschlossen pustete sie die Kerze aus. Schluss mit dem Brüten. Sie musste es einfach auf sich zukommen lassen. Manche Dinge im Leben ließen sich nicht steuern, wie sie nur zu gut wusste.

Cameron traf sich mit ihr am Strand für einen Spaziergang. Jetzt, am Mittag, herrschten die für San Diego üblichen Temperaturen. Warm, aber durch die Brise vom Meer doch frisch. In der nächsten Zeit erwartete man die warmen Santa-Ana-Winde, doch heute war noch nichts davon zu spüren. Cameron war trotzdem nur in ein T-Shirt mit kurzen Ärmeln gekleidet, während Autumn sich für ein Tuch über ihrer Bluse entschieden hatte. Sie hatte Mittagspause und musste gleich wieder zurück ins Büro.

„Wie stellst du dir die Session vor?“, ging er gleich in medias res.

Sie hatte ihm gesagt, dass sie nur wenig Zeit hatte, doch da er in der Gegend gewesen war, schien ihnen die halbe Stunde passend. „Ich möchte Wachs auf meiner Haut spüren.“

„Ist es das erste Mal?“

„Ja.“ So ehrlich wie möglich war ihre neue Devise nach der Sache mit Tanner.

„Du bist masochistisch? Wie sehr?“

Sie dachte an die Schmerzen, die Douglas ihr zugefügt hatte. Nur selten hatte er ihre Grenze erreicht. „Ich weiß es nicht genau. Ich schätze, das hängt von der Situation und der Art des Schmerzes ab.“ Der Traum fiel ihr wieder ein und es schauderte sie heftig. „Ich habe ein wenig Angst davor, dass es zu viel werden könnte.“ Das war viel Ehrlichkeit, hoffentlich nicht zu viel.

„Klar kann es schmerzen, aber das soll es ja auch. Schmerz, der Lust erzeugt. Wir werden dafür sorgen, dass du in die passende Stimmung kommst, dann beginne ich langsam. Ich werde auf dich achten und du kennst das Clubsafeword. Damit sollte es eigentlich keine Probleme geben. Willst du Zuschauer?“

Sie schüttelte schon den Kopf, ehe er das Wort ganz ausgesprochen hatte. „Nein, nein. Die brauche ich nicht.“

„Ich weiß, dass du sie nicht brauchst. Aber sie könnten dich ablenken, in diesem Fall positiv. Oder sie fordern dich heraus, mehr hinzunehmen, als du dir selbst zutraust. Eine Session vor Zuschauern hat ja viele Aspekte. Ist dir das nicht von Tanner so gezeigt worden?“

„Doch. Ich habe das schon verstanden. Aber ich … Nein, auf keinen Fall beim ersten Mal.“

„Ah!“ Ein breites Grinsen überzog sein Gesicht. „Die Lady spekuliert auf weitere Male. Sehr gut. Ich stehe zur Verfügung. Aber wir werden erst einmal diesen Abend sehen, was geht, okay? Magst du ein Eis?“ Er wies mit einer Geste zu dem Eisstand, der oben an der Promenade stand, eine riesige Eistüte aus Plastik auf dem Dach des alten VW-Busses.

„Warum nicht?“

Cameron entschied sich für dunkle Schokolade, Autumn für Kokos und Mango.

Schleckend schlenderten sie weiter.

„Weißt du, wie der Körper die Temperatur feststellt?“ Cameron leckte noch einmal genüsslich, dann fasste er Autumns Arm und legte das Eis für kurze Zeit darauf. Sie wollte ausweichen, doch er ließ es nicht zu. Sie kam nicht gegen ihn an, was sie nicht weiter erstaunte. Er war durchtrainiert bis auf die Knochen. Alleine sein Hals bestand zu neunzig Prozent aus Muskeln, wie es schien.

Eher beiläufig und mit Blick auf ihren Arm, auf dem das Eis schmolz und die Tropfen der Schwerkraft folgten, fuhr er fort. „In der Haut sind Rezeptoren für Kälte und für Hitze. Diese messen allerdings nicht die Temperatur der Luft, das können sie nicht. Sie messen, wie warm oder kalt das sie umgebende Gewebe ist.“

Die Stelle auf Autumns Arm fühlte sich definitiv kalt an, doch sie schwieg und wartete ab, was er ihr sagen wollte.

Cameron beugte sich vor und schleckte geschickt das Eis auf. Seine Zunge fühlte sich kühl an, sie war vermutlich abgekühlt durch das Eisschlecken. Und doch machte sich Hitze in Autumn breit. Oder lag es an der Scham darüber, dass sie sich hier ihren Arm ablecken ließ? Immerhin befanden sie sich auf dem Gelände der Uni, jeder konnte sie sehen.

Er richtete sich wieder auf, schaute sie an. „Welche Temperatur empfindest du an dieser Stelle?“

Sie wollte schon „warm“ antworten, doch sie ließ sich einen Moment Zeit, dem nachzugehen. Es stimmte nämlich nicht. Ihre Haut war kühl, ein krasser Gegensatz zu der Hitze im Rest ihres Körpers.

„Kühl, nicht wahr? Das ist die Verdunstungskälte. Der Wind streicht über deine feuchte Haut, lässt die Feuchtigkeit verdunsten. Durch den Übergang von dem flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand wird Energie verbraucht in Form von Wärme. Der verbleibenden Flüssigkeit und damit deiner Haut wird Wärme entzogen. Das wiederum registrieren deine Rezeptoren.“ Er wischte ihren Arm an seinem Shirt trocken.

Autumn fühlte vor allem seinen Körper unter dem Shirt. Hart, muskulös. Eindeutig jemand, der häufig trainierte. Ihr wurde warm bei der Vorstellung dieses Körpers unter dem Stoff. Größere Hitze, als die Scham hervorgerufen hatte. Dazu an anderen Stellen ihres Körpers.

Cameron drehte sich ein bisschen, hielt ihren Arm in die Sonne. „Jetzt wird er sich wieder erwärmen. Du siehst, Hitze und Kälte sind nicht so klar definiert, wie es dir vielleicht scheint. Hitze kann Kälte erzeugen und Kälte Hitze. Wir werden damit spielen. Wir sehen uns Samstag Abend.“ Er grinste, hob ihre Hand und küsste sie auf die Innenfläche. „Vergiss dein Eis nicht. Es schmilzt.“

Damit ging er.

Autumn sah ihm so lange hinterher, bis ihre Hand ganz klebrig war vor geschmolzenem Eis. Sie schlürfte den Rest, der sich in dem Hörnchen gehalten hatte. Kokos und Mango. Lecker, aber in Erinnerung blieb ihr, wie Master Cameron ihre Haut abgeleckt hatte.

Kapitel 2

„Wer war das denn?“

Mira, Autumns Kollegin, überraschte sie mit ihrer Frage so sehr, dass Autumn mit den Händen zu nahe an den Wasserhahn geriet und sich unfreiwillig duschte. Sie starrte im Spiegel auf die Jüngere, die im Büro nebenan arbeitete. Eine Klatschbase wie aus dem Buch. Was sollte sie antworten?

„Wen meinst du?“, versuchte sie, Zeit zu gewinnen.

„Na, dieser Hulk mit dem Gesicht von Channing Tatum! Der dir den Arm abgeleckt hat! Ich freue mich ja so für dich, dass du wieder jemanden gefunden hast. Es ist einfach nicht gut, so lange alleine zu sein. In deinem Alter. Aber ich hätte nie gedacht, dass du auf solche Kerle stehst! Oder sollte ich sagen: dass solche Kerle auf dich stehen? Ich meine, der ist ja super heiß!“

„Und du wunderst dich jetzt, wieso sich ein so heißer Typ für mich interessiert?“ Autumn konnte die Kälte nicht aus ihrer Stimme halten.

„Na ja …“, Mira strich sich über ihre Seiten und tat so, als wollte sie das Kleid stramm ziehen, das sich tadellos an ihren perfekten Körper schmiegte, „solche Typen stehen ja meist auf Frauen, die ihnen im Aussehen das Wasser reichen können.“ Sie warf Autumn einen abschätzigen Blick zu. „Und eher auf junge Frauen.“ Damit drehte sie sich um und verließ die Damentoilette.

Autumn blieb sprachlos zurück.

Und zutiefst verletzt.

Auch wenn sie es nicht wollte, so prüfte sie ihr Aussehen in dem bodentiefen Spiegel an der Stirnwand. Sie trug heute eine Bermudahose in hellem Blau mit jetzt dunklen Wassersprenkeln auf Bauch und Schritt, darüber ein Poloshirt in Dunkelblau. Beides Markenlabel. Aber keine Marke konnte ihren Hintern oder ihre Brüste kleiner machen.

Es gab nur einen Trost: Douglas hatte sie geliebt, wie sie war.

Oder etwa nicht?

Nein, es war unfair, seine Liebe anzuzweifeln. Er hatte nie eine Bemerkung gemacht, sie nie aufgefordert, sich unters Messer zu legen oder etwas an ihrem Körper zu ändern.

Sie trieb Sport, wenn auch nicht so oft, wie sie es sollte. Den Körperkult, den so viele trieben, konnte sie nicht nachvollziehen. Er hätte auch nur bedeutet, dass sie sich noch mehr mit ihrer Figur beschäftigen müsste, als sie es so schon tat. Keine gute Idee.

Heute würde sie nach der Arbeit surfen gehen. Egal, wie die Wellen waren, es genügte ja schon, wenn sie mit dem Board rauspaddelte. Sie durfte nur nicht in den Spiegel schauen, solange sie ihren Wetsuit trug. Der zeichnete noch mehr von ihrer Form nach …

Vielleicht sollte sie sich eine Sportart suchen, bei der der Hintern kleiner wurde und wo sie weite Sachen tragen konnte, aber ihr fiel auf Teufel komm raus keine ein.

Cameron hatte ihr keinerlei Anweisungen gegeben, also stöberte Autumn am Nachmittag des Samstags, an dem sie verabredet waren, durch ihren Kleiderschrank. Nur auf der einen Seite, die ausschließlich Kleidung in Schwarz enthielt. Schwarz verdeckte so einige Unzulänglichkeiten, noch dazu bei schummrigem Licht. Allerdings fürchtete sie, dass sie nicht lange bekleidet bleiben würde.

Hm. Dann konnte sie auch etwas anziehen, das sie leicht ausziehen konnte. Ein Kleid also. Kein besonders enges, sie wusste, wie blöd es aussah, wenn man sich nur mit Mühe und Not auszog, als würde man eine Pelle abstreifen. Nein. Das wollte sie nicht. Sie fand eines, das andere Frauen vermutlich auf eine Party anziehen würden. Es war ärmellos und die beiden Träger, die sich über ihre Brüste schmiegten, endeten in einem Choker, der wie ein Halsband wirkte. Ab der Taille weitete sich der Stoff und fiel locker um ihre Hüfte. Gerade so lang, dass er ihren Po bedeckte.

Douglas hatte dieses Kleid gemocht wegen des Halsband-Effekts.

Auch etwas, das sie nicht geschafft hatten. Oder nicht gewollt? Schwer zu sagen. Jedenfalls hatte er für sie kein Halsband beschafft, es hatte keine Zeremonie gegeben, nicht einmal als Schmuck hatte er etwas Derartiges gekauft.

Die bekannte Enge in der Brust zwang Autumn dazu, langsam und tief durch den Mund einzuatmen, durch die Nase aus. Langsam konnte sie wieder atmen. Und weiter nachdenken.

Wäre es irgendwann dazu gekommen? Sie musste gestehen, dass sie dieses Kleid mit dem Hintergedanken gekauft hatte, ihn auf die Möglichkeit hinzuweisen. Wortlos, wie so oft.

Doch er war nicht darauf angesprungen. War es ihr Fehler gewesen, dass ihre Beziehung nicht tiefer gegangen war? Hätten sie mit einem ständigen Machtgefälle gelebt, wenn sie sich ihm dafür überlassen hätte? Oder hatte er das gar nicht gewollt?

Es gehörte zu den Dingen, von denen sie geträumt hatte, nachdem sie erst einmal erkannt hatte, was möglich war. Sich ganz aufzugeben, sich ganz hinzugeben. Ihr Verstand jedoch hatte sie immer wieder davon abgehalten. Wollte sie wirklich einem anderen die totale Kontrolle überlassen? Als selbstständige Frau mit einem Job und eigenem Willen?

Fast alle, die in den Club kamen, hatten eine reine Spielbeziehung, gar keine Beziehung oder holten sich nur ab und an den Kick für ihre ansonsten normale Ehe. Es gab nur ganz wenige Paare, von denen Autumn glaubte, dass sie eine 24/7- Beziehung führen könnten. Da sie aber wenig Kontakt mit anderen im Club gehabt hatte, wusste sie es nicht. Douglas hatte mit den anderen Doms gelacht und getrunken und diskutiert, aber ihre Aufgabe war es gewesen, zu seinen Füßen zu knien und auf seine Anweisungen zu warten.

Es hatte ihr genügt.

Sie seufzte. Ob sie je wieder diese innere Zufriedenheit finden würde wie zu Douglas‘ Füßen?

Cameron erwartete sie an der Bar und er wirkte, als habe er die ganze Zeit den Vorhang angestarrt, der den Eingangsbereich von der Lounge trennte.

Autumn gestand sich ein, dass sie das schön fand.

Und dass sie Cameron attraktiv fand. Nicht nur sein Äußeres. Ihr hatte sehr gefallen, wie er mit ihr gesprochen hatte. Keine Versprechungen, sondern eine Demonstration dessen, was sie erwartete. Und eine Menge Kopfkino.

„Willkommen, Autumn.“ Er hielt ihr eine Hand hin und zog sie zu sich, bis sie nur eine Handbreit von ihm entfernt zum Stehen kam. Er roch holzig und nach einem Hauch Vanille. Lecker!

„Guten Abend, Master Cameron.“ Heute wollte sie ganz die brave Sub sein, das hatte sie sich vorgenommen.

„Wie geht es dir? Ist dir warm oder kalt?“ Er grinste breit.

Die Erinnerung an seine Zunge auf ihrer Haut ließ ihr warm werden. „Im Club ist es zum Glück nicht so kalt wie in meinem Büro.“

„Wir wollen zwar harte Nippel, aber nicht von der Kälte“, merkte jemand hinter ihr an.

Garrett. Ein Schauder lief über Autumns Rücken. Musste Garrett immer so kalt klingen?

Ehe sie ihn begrüßen konnte, fühlte sie einen warmen Finger auf ihrem Kreuz, der ihrer Wirbelsäule von oben nach unten folgte, soweit es das rückenfreie Kleid zuließ. Das Schaudern verstärkte sich.

„Wohl nicht warm genug, scheint mir.“

„Doch, Master Garrett. Wärmer sollte es nicht sein.“ Dabei hätte sie im Moment nicht sagen können, ob sie in einem Eishaus stand oder im heißen Santa Ana-Wind. Diesen beiden Männer so nah zu sein, brachte sie ganz durcheinander.

„Gar, du bringst unsere kleine Sub in Bedrängnis. Sie kann kaum noch atmen. Lass ihr mehr Raum.“ Camerons Stimme klang belustigt.

Autumn schwieg.

---ENDE DER LESEPROBE---