Seppis Tagebuch - Passt scho!: Ein Comic-Roman Band 1 - Hans-Peter Schneider - E-Book

Seppis Tagebuch - Passt scho!: Ein Comic-Roman Band 1 E-Book

Hans-Peter Schneider

0,0
9,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Seppi ist fast 14 Jahre alt und durchlebt all die Probleme, die man mit 14 eben hat. Eine Mutter, die alles besser weiß. Ein Vater, der keine Ahnung vom Fußball hat. Eine Oma, die ihn am liebsten mästen würde. Eine Mitschülerin, die unglaublich nervig ist. Einen besten Freund, der sich in letzter Zeit irgendwie komisch verhält. Sicher ist nur, dass der FC Bayern der beste Club der Welt ist. Und dass Seppi beim Krippenspiel des gefürchteten Direktors mitmachen muss. In seinem Tagebuch macht sich Seppi seine Gedanken darüber. Eine Freude für alle Schüler und alle, die sich gerne an ihre Schulzeit zurückerinnern.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



LESEPROBE zuVollständige E-Book-Ausgabe der im Rosenheimer Verlagshaus erschienenen Originalausgabe 2013

©2014 Rosenheimer Verlagshaus GmbH & Co. KG, Rosenheimwww.rosenheimer.com

Illustrationen: Christiane Franke, BaselSatz: Christiane Franke, Basel

E-Book ISBN 978-3-475-54249-7 (epub)

Hans-Peter SchneiderSeppis Tagebuch - Passt scho!

Seppi ist fast 14 Jahre alt und durchlebt all die Probleme, die man mit 14 eben hat. Eine Mutter, die alles besser weiß. Ein Vater, der keine Ahnung vom Fußball hat. Eine Oma, die ihn am liebsten mästen würde. Eine Mitschülerin, die unglaublich nervig ist. Einen besten Freund, der sich in letzter Zeit irgendwie komisch verhält. Sicher ist nur, dass der FC Bayern der beste Club der Welt ist. Und dass Seppi beim Krippenspiel des gefürchteten Direktors mitmachen muss. In seinem Tagebuch macht sich Seppi seine Gedanken darüber. Eine Freude für alle Schüler und alle, die sich gerne an ihre Schulzeit zurückerinnern.

Für Antonia und Emma

SEPTEMBER

Mittwoch

Es ist einfach unglaublich. Der Rammelmeyer denkt, dass ich zu wenig denk! Nur weil er Deutschlehrer ist und denkt, er checkt alles! ICH soll mehr denken! Das hat er meiner Mutter so gesagt. Der Depp!

Und dann schimpft er auch noch, dass ich zu stark bairisch red. Und das Ganze traut er sich schon nach fünf Schultagen zu sagen. Ich kenn mich jetzt schon seit fast 14 Jahren und würde mir so eine Behauptung nie zutrauen.

Ich hab meiner Mutter dann erklärt, dass ich einfach nicht besser denken kann. Sie hat mir nicht geglaubt. Wie immer!

Aber was hab ich auch erwartet?!? Schließlich belügt die sich selbst und ihre Freundinnen seit Jahren.

Aber was soll man schon von einer Frau erwarten, die die goldene Ehrennadel des Trachtenvereins „D‘ fidelen Holzhacker e.V.“ mit Stolz trägt.

Mein Vater war im Hinblick auf meine Talente schon immer gechillter. Das liegt daran, dass er seit ungefähr 100 Jahren irgendwo in einem Büro oder so arbeitet. Oder als Beamter. Ganz genau weiß ich nicht, wo der Unterschied ist. Und was er da genau macht, weiß ich auch nicht. Aber nachdem mein Vater immer ausgeruht von der Arbeit kommt, ist die Anforderung dort wohl ziemlich überschaubar.

Wie auch immer, mein Vater hat‘s auf jeden Fall besser drauf, mich einzuschätzen!

Um auf den Punkt zu kommen: Der Rammelmeyer und meine Mutter zwingen mich, mehr zu schreiben! Um dadurch mehr zu denken! Um dadurch meine geniale Intelligenz auch mal in schulischen Erfolg zu verwandeln.

Bis ich alt genug bin, meine Mutter dafür anzuzeigen oder über meine schlimme Jugendzeit eine Biografie zu schreiben, muss ich das jetzt wohl so machen.

Den Vorteil dabei spür ich jetzt schon: Ich denk viel mehr als früher.

Donnerstag

Als ich heut Früh aufgestanden bin, hat mir mein Handgelenk wehgetan. Das kommt vom vielen Schreiben gestern, zu dem mich meine Mutter gezwungen hat. Ich glaub, ich habe eine Sehnenscheidenentzündung.

Oder eine genetische Gelenkkrankheit, die sich allmählich auf meinen Körper ausbreitet. Wenn ich so drüber nachdenk, scheint mir die zweite Möglichkeit viel logischer. Schließlich könnte mir die auch zu vielen Krankheitstagen an der Schule verhelfen. Im Klassenzimmer sitz ich übrigens genau hinter Schacke-Line.

Schacke-Line ist letztes Jahr aus Leepsch, oder so, zu uns nach Bayern gekommen.

Was ich nicht verstehe, ist, wie sie eine bayrische Schule denn überhaupt schaffen kann. Denn bekanntlich sind ja bayrische Schüler um vieles intelligenter als alle anderen Schüler auf der Welt.

Was ich außerdem nicht verstehe, ist, wie Eltern ihre Kinder Schacke-Line nennen können.

•Erstens klingt es wie Kacke und Biene.

•Zweitens schreibt man Schacke-Line Jacqueline, was drittens ja für jeden normalen Menschen total schwierig zu kapieren ist.

•Viertens könnte man also Schacke-Line auch Yac-Ling aussprechen, was Leute zu der Vermutung bringen könnte, dass sie eine Chinesin ist.

•Wenn man Schacke-Line ansieht, würde man diese Vermutung aber fünftens sehr schnell wieder verwerfen, weil Schacke-Line nicht wie eine Chinesin aussieht, sondern einfach nur hässlich ist.

•Sechstens ist Schacke-Line der Grund schlechthin, warum wir Bayern es immer noch nicht verkraftet haben, dass die Mauer gefallen ist.

•Und siebtens hat meine Mutter mal gesagt, dass Kevin kein Name, sondern eine Diagnose ist. Wenn das wirklich so ist, dann ist Schacke-Line auch kein Name, sondern ein ganzes medizinisches Lehrbuch für geistige und körperliche Absonderlichkeiten.

•Ach ja, achtens hätte ich beinahe vergessen:

Freitag

Heute war eigentlich nichts Besonderes in der Schule. Wir haben wie immer unserem Geografielehrer, Herrn Fritte, die Kreiden versteckt.

Das Praktische daran ist, dass der Fritte dann immer zum Kreideholen ins Sekretariat geht. Das nimmt ziemlich genau 6 Minuten und 37 Sekunden in Anspruch.

Zeit, die man viel sinnvoller nutzen kann.

Zum Beispiel für ein richtig gutes Fußball-Fachgespräch mit Hansi, meinem besten Freund. Der hat echt Ahnung vom Fußball.

Gerade ist für zwei Wochen ein Gastschüler aus Nordrhein-Westfalen in unserer Klasse.

Ich weiß nicht genau warum, aber er ist halt da. Ich weiß auch nicht genau, wo Nordrhein-Westfalen liegt, aber er spricht auf jeden Fall eine Art Deutsch.

Deswegen glaube ich auch nicht, dass es wirklich im Ausland liegt. Es ist wahrscheinlich eher so wie Österreich oder so oder Berlin.

Der Typ ist aber allen Ernstes doch tatsächlich Fan von Borussia Dortmund. Und er ist unglaublich stur.

Der wollte nicht mal auf mich und Hansi hören. Weil ich und Hansi sind ja für unsere gefühlvolle Überzeugungsarbeit bekannt.

Weil es halt im Guten nicht gegangen ist, hat der Hansi noch ein bisschen mehr nachgeholfen!

Dieser arme Volldepp ist schließlich vor uns weggelaufen. Und er hat sich nicht mal überzeugen lassen. Es wär so leicht gewesen. Ich und Hansi haben also versagt.

Aber trotzdem müssen wir am Montag zum Direktor. Ich find, das ist aber eine völlige Unverschämtheit.

Weil erstens hat nur der Hansi zugeschlagen, also soll auch nur er hin. Zweitens hat es der Dortmund-Fan ja überlebt, und drittens hat er es trotzdem nicht gecheckt. Und viertens ist eigentlich nur der Hansi schuld.

Montag

Heut war‘s so weit. Wir haben zum Direktor gemusst. Wenn man in unsere Schule hineingeht, dann steht man mitten in der Aula.

Normalerweise ist die aber auch der Pausenraum. Deswegen liegen überall Brotbeutel, leere Chipspackungen und sonstiger Müll rum. Von diesem Müllraum gehen vier Gänge weg. Jeder Gang hat seinen eigenen Namen. Zumindest bei mir!

In den „Hosenscheißer-Gang“ müssen die kleinen Nervensägen.

Seit diesem Jahr gehe ich schon in den „Coole-Säue-Gang“, so heißt der Gang aber erst seit heuer.

Der dritte Gang heißt „Alte-Volldeppen-Gang“, da müssen die ältesten Schüler hin. Sind aber alles Penner! Und die haben sogar schon richtige Haare im Gesicht!

Aber der schlimmste Gang ist der Gang Nummer 4: DER TODESSTREIFEN!!!

Im Gang 4 sitzen nur komische Menschen. Lehrer, Sekretärinnen, zweite Direktorin und … ER!

ER heißt eigentlich Miller. ER ist unser Direktor. Aber jeder sagt zu ihm KILLER-MILLER.

Den Namen hat er wahrscheinlich deshalb, weil er gerne schreit, Schüler zusammenscheißt und heftige Strafen raushaut. Hansi und ich haben wegen dem Dortmund-Deppen zum Killer-Miller müssen.

Ich glaub, der Killer-Miller wär lieber Direktor gewesen, als man den Schülern noch richtige Watschen gegeben hat. Mein Vater hat erzählt, dass er als Bub immer in die Ecke gemusst hat. Und dort hat ihm der Lehrer dann immer Tatzen gegeben. Das waren aber keine abgeschnittenen Katzentatzen. Das waren Schläge mit einem Stecken auf die Hand des Schülers.

Schule in der Jugend meines Vaters:

Mein Vater sagt, ihm haben die Schläge nicht geschadet. Aber mein Vater hat ja sonst auch keine Ahnung. Ich und Hansi sind dann also zum Killer-Miller rein. Der hat uns dann ewig lang zur Sau gemacht.

Dann hat er irgendwann Luft geholt. Und dann hat er uns weiter zur Sau gemacht. Killer-Miller hätte mich und Hansi wohl auch am liebsten so richtig durchgeprügelt. Aber das darf er nicht, weil er Direktor ist und wir Kinder und so. Dann ist er aber nach einer Ewigkeit fertig geworden mit Schreien und hat gefragt, ob wir was sagen wollen. Ich hab dann gleich versucht, das Ganze richtigzustellen!

Killer-Miller hat es irgendwie schon eingesehen, dass ich eigentlich das Opfer bin. Deswegen hat er Hansi zu vier Wochen Sozialdienst verurteilt und mich zu zwei. Ich wollt dagegen aber eigentlich noch mal protestieren. Da hat er aber dann seine Hand so komisch in meine Richtung gehoben, und ich bin lieber gegangen. Seitdem wir aber aus dem Killer-Büro rausgekommen sind, ist der Hansi irgendwie seltsam. Keine Ahnung, warum!

Ich find, eigentlich sollte der Hansi ja glücklich sein. Schließlich ist er schuld an dem Ganzen. Und er lebt trotzdem noch.

Dienstag

Was für ein bescheuerter Morgen. Schon nach dem Aufstehen war das Klo besetzt, und zwar fast 20 Minuten. Von meiner doofen Zickenschwester Veronika. Als sie dann endlich rausgekommen ist, bin ich reingegangen. Dann hat sie aber die nächsten 30 Minuten das Bad belagert. Na super. Und dann war auch noch das Schokomüsli aus. Na super super.

Aber: Je schlimmer der Morgen, desto … schlimmer der restliche Tag. Der Rammelmeyer wollt doch heut tatsächlich eine Ex schreiben.

Welcher Schüler ist denn bitte so verzweifelt, dass er auf Verdacht Deutsch lernt? Ich hab Herrn Rammelmeyer zeigen müssen, dass ich selbst entscheide, ob ich eine Ex schreib oder nicht.

So hab ich endlich den „Stuhl-Wipp-Fall-Ex-Vermeidungs-Tipp“ anwenden können. Er ist aus meinem Ratgeber „101 Tipps für einen besseren Schultag“. Den gibt es zwar noch nicht zu kaufen, aber in meinem Kopf. Ich hab noch nie einen meiner 101 Tipps ausprobiert. Aber ich bin mir sicher, dass alle diese 101 Tipps funktionieren, zumindest theoretisch. Und dann werd ich einmal reich damit.

Endlich hab ich also meinen „Stuhl-Wipp-Fall-Ex-Vermeidungs-Tipp“, übrigens Tipp Nummer 71 im Buch, ausprobiern können. Und der geht so:

Fest mit dem eigenen Stuhl wippen

So fest, bis man schließlich das Gleichgewicht verliert

Und dann voll rückwärts auf den Boden krachen

An dieser Stelle war mein Plan, eine Gehirnerschütterung vorzutäuschen, mich abholen zu lassen und eine Woche zu Hause gemütlich sämtliche Folgen von den Simpsons anzuschauen. Blöderweise war für meinen Kopf aber kein Boden zum Aufschlagen da, sondern nur ein Blumentopf.

Blumentöpfe sind überraschenderweise gar nicht so gut für einen Aufprall mit dem Kopf geeignet.

Ich hab es überlebt. Aber nur ganz knapp. Ich hab sogar ins Krankenhaus müssen. Die haben mich genäht. Drei Stiche. Ich war fast klinisch tot.

Aber: Zumindest habe ich keine Ex schreiben müssen. Dem Rammelmeyer hab ich’s also so richtig gegeben. Find ich. Und ich weiß: Mein Ratgeber funktioniert! Zumindest theoretisch!

Sie wollen wissen, wie es weitergeht?Dann laden Sie sich noch heute das komplette E-Book herunter!

Besuchen Sie uns im Internet:www.rosenheimer.com