Sex für Fortgeschrittene - Arne Hoffmann - E-Book

Sex für Fortgeschrittene E-Book

Arne Hoffmann

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Beschreibung

Dieser Erotik-Ratgeber fängt da an, wo andere aufhören. Statt zum 150. Mal zu erklären, wie man seinem Partner einen bläst oder ihn gekonnt mit den Fingern befriedigt, stellt er viele neue Möglichkeiten vor, wie man seinem Intimleben mehr Pfiff verleihen kann. Auf dem Weg von der Regionalliga zur erotischen Meisterschaft begleiten Sie diese Kapitel: Verlockung vor dem Vorspiel - Der heißeste Strip aller Zeiten "Jetzt gehörst du mir!" - Machtspiele mit und ohne Fesseln Finger, Federn, erogene Zonen: Lust auf erotisches Kitzeln "Wann du kommst, bestimme ich!" - Orgasmuskontrolle als besonderer Kick Die Hinterpforte des Begehrens - Analsex für Einsteiger Sex an ungewöhnlichen Orten - Außerhalb des Bettes fängt die Lust erst an Bildnisse für die Ewigkeit: erotische Fotografien und Filme Ohne seitenfüllendes Geschwafel folgt ein wirklich hilfreicher Ratschlag dem anderen. Und ganz nebenbei erfahren Sie vieles über wenig bekannte sinnliche Spielarten (wie die Postillionage), faszinierende Techniken, die zu intensivsten Ultra-Orgasmen führen, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, die erklären, warum manche Manöver so besonders lustvoll sind, aktuelle Trends im erotischen Bereich (zum Beispiel der sogenannte "Espresso Sex") sowie die Stellen des menschlichen Körpers, die auf zärtliche Berührungen besonders heftig reagieren. Blättern Sie doch einmal versuchsweise in dieses Buch hinein - es wird Sie angenehm überraschen. Sex für Fortgeschrittene bietet Ihnen wertvolle Hilfestellungen für den vielleicht besten Sex Ihres Lebens. Mit all diesen Kenntnissen sollten Sie eigentlich kaum eine Nacht mehr ungewollt alleine verbringen …

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Arne Hoffmann

Sex für Fortgeschrittene

Sex für Fortgeschrittene

Ein Ratgeber

von

Arne Hoffmann

MARTERPFAHL VERLAG

Impressum der Ebook-Ausgabe:

© 2021 by Marterpfahl Verlag Rüdiger Happ,

Firstbergstr. 2, D-72147 Nehren

https://marterpfahlverlag.wixsite.com/erotikbuch

[email protected]

E-Book-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmund, www.readbox.net

Cover: Rüdiger Happ unter Verwendung desselben Brüggemann-Bilds wie in der Paperback-Ausgabe

E-Book ISBN 978-3-944145-79-2

Impressum der Paperback-Ausgabe

© 2006 by Marterpfahl Verlag Rüdiger Happ,

Firstbergstr. 2, D-72147 Nehren

www.marterpfahlverlag.com

[email protected]

Titelbild © 2006 Jens Brüggemann/LCN/Wilde Cosmetics

(www.jensbrueggemann.com)

Umschlaggestaltung: Sibil Joho, Zürich (www.ikarus-design.com)

Druck: Print Com, Erlangen (www.print-com.de)

ISBN 3-936708-35-5

Inhalt

Einleitung …

Verlockung vor dem Vorspiel – Der heißeste Strip aller Zeiten …

Ihr erster Striptease – Wie bereiten Sie sich richtig vor? …

»Was soll ich bloß ausziehen?« – Die richtige Kleidung …

Erotische Requisiten – Hilfsmittel für Ihren Auftritt …

»You Can Leave Your Hat On« – Bei welcher Musik entblättert sich’s am besten? …

Die Grundregeln der Verführung – Tipps und Ideen für einen aufreizenden Strip …

Shake ’em baby, an’ roll yer hips! – Die Körpersprache der Erotik beherrschen …

Phantasien werden Wirklichkeit – Weitere kreative Ideen für einen Strip …

Die Muschi füttern – Spiele aus der Profiliga …

Interview mit der Profi-Stripperin Shey aus München …

»Jetzt gehörst du mir!« – Machtspiele mit und ohne Fesseln …

8 generelle Ratschläge für den Einstieg …

6 Tipps, wie Sie ein solches Spiel vorbereiten können …

7 Elemente, die zu einer angemessenen Atmosphäre beitragen …

13 Bestandteile einer gelungenen Absprache vor dem Spiel …

4 Möglichkeiten, innerhalb eines Spiels, das Geschehen zu korrigieren …

7 Tipps, damit ein Safeword funktioniert …

7 Regeln für die Aussprache nach einem Spiel …

21 Möglichkeiten für erotische Erniedrigungen …

14 Ideen für Erniedrigungen in der Öffentlichkeit …

7 Maßnahmen, damit Erniedrigungsspiele gelingen …

7 beliebte »Sklavendienste« …

2 hilfreiche Hinweise für solche Sklavendienste …

14 Dinge, auf die man beim Fesseln achten sollte …

8 Tipps zur Verwendung von Handschellen …

5 Ratschläge für Spiele mit einem Knebel …

5 Anmerkungen zum Spiel mit Augenbinden …

4 Vorschläge für sinnliche Spiele mit Füßen …

21 denkbare Szenarien für ein erotisches Rollenspiel …

Finger, Federn, erogene Zonen: Lust auf erotisches Kitzeln …

Erotisches Kitzeln – Warum es solchen Spaß macht …

Wie bekommt man seinen Lover zu Kitzelsex? …

Was ist beim erotischen Kitzeln sonst noch wichtig? …

Welche Instrumente kann man zum Kitzeln benutzen? …

Magische Hände und sich windende Körper: die besten Techniken und Ideen …

Interview mit dem Kitzelexperten Hal Young …

Das Kitzel-Kamasutra: sieben ausgewählte Stellungen …

Die besten Kitzelspiele – ein paar Ideen zum Kitzeln von Füßen …

»Wann du kommst, bestimme ich!« – Orgasmuskontrolle als besonderer Kick …

Mit welchen Regeln und Schikanen kann ich die Keuschhaltung meines Partners gestalten? …

Welche anderen fiesen Spiele gibt es in diesem Bereich? …

Die Hinterpforte des Begehrens – Analsex für Einsteiger …

Die Anatomie Ihres Hinterns: das allernötigste Grundwissen …

Warum finden so viele Menschen Analsex so toll? …

Analsex: der Einstieg …

Analsex: die richtige Vorbereitung …

Analsex: generelle Ratschläge und Tipps …

Vorstoß ins Unbekannte: mögliche Stellungen …

Leck mich doch! – Rimming für Feinschmecker …

Wir spielen Postillion – Fingerhakeln im Untergrund …

Stecken Sie es sich in den … – Sex-Toys und was sonst noch passt …

Reißen Sie sich nicht den Hintern auf – Wichtige Sicherheitshinweise …

Sex an ungewöhnlichen Orten – außerhalb des Bettes fängt die Lust erst an …

Was ist so toll an Sex außerhalb des Bettes? …

Sex unter der Dusche …

Sex auf dem Balkon …

Einige grundsätzliche Hinweise und Tipps für Sex im öffentlichen Raum …

Sex im Auto …

Das kleine Carmasutra …

Sex im Wald …

Sex am Strand …

Sex im Schwimmbad oder am/im Baggersee …

Sex im Flugzeug …

Sex im Büro …

Ratschläge für geglückten Quickie-Sex …

Andere prickelnde Ideen für Sex außerhalb Ihres Bettes …

Bildnisse für die Ewigkeit: erotische Fotografien und Filme …

Lustvolles Erlebnis für zwei: Wie man genussvoll Pornos guckt …

Ein Akt der Liebe und des Begehrens: Wie man erotische Fotos schießt …

Erotika in Eigenregie: Wie man anregende Filme dreht …

Einleitung

Noch ein Erotik-Ratgeber – muss das wirklich sein? Wir finden: ja. Denn dieser fängt da an, wo andere aufhören. Hier wird garantiert nicht zum 150. Mal erklärt, wie man seinem Partner einen bläst oder ihn gekonnt mit den Fingern befriedigt. Vielen Menschen sind die »Grundtechniken« längst klar, was körperliche Zärtlichkeit angeht, weshalb sie in vielen Sex-Ratgebern nur das finden, was sie ohnehin schon wissen. Reizvoll aber ist eine Zusammenstellung neuer Möglichkeiten, um zu experimentieren, zu spielen und seinem Intimleben generell etwas mehr Pfiff zu verleihen.

Den Weg von der Regionalliga zur erotischen Meisterschaft verrät dieses Buch. Auf seinen Seiten lernen Sie alles Wissenswerte über

• weniger bekannte sinnliche Spielarten (wie die Postillionage),

• faszinierende Techniken, die zu wirklich intensiven Ultra-Orgasmen führen,

• neueste wissenschaftliche Erkenntnisse (etwa über Spiegelneuronen), die erklären, warum manche Manöver so besonders lustvoll sind,

• neueste Trends im erotischen Bereich (z. B. der sogenannte »Espresso Sex«),

• die Stellen des menschlichen Körpers, die auf zärtliche Berührungen besonders heftig reagieren. (So kennen Sie sicher längst den weiblichen G-Punkt, aber haben Sie auch schon vom P-Punkt und vom K-Punkt gehört?)

Wer dieses Buch gründlich studiert, bekommt also nicht nur wertvolle Hilfestellung auf dem Weg zum vielleicht besten Sex seines Lebens, er verbessert damit auch deutlich seine Chancen, mit all diesen Kenntnisse kaum eine Nacht mehr ungewollt allein zu verbringen.

Dabei habe ich ganz verschiedenen Wegen, sexuelle Lust zu genießen, jeweils ein ausführliches Schwerpunktkapitel gewidmet:

Verlockung vor dem Vorspiel – Der heißeste Strip aller Zeiten

Man braucht keine professionelle Stripperin oder Bauchtänzerin zu sein, um die verführerische Macht des eigenen Körpers gekonnt einzusetzen. Schon die Beherrschung einiger ausgefeilter Techniken gibt der Einleitung zum Liebesspiel eine aufregende Note, die keiner so schnell wieder vergessen wird. Auf diesen Seiten erfahren Sie, wie Sie sich durch geschickte Bewegungen und Präsentationen am besten in Szene setzen.

»Jetzt gehörst du mir!« – Machtspiele mit und ohne Fesseln

Spiele mit Macht, Kontrolle und absoluter Hingabe können dem eigenen Sexualleben einiges an Würze verleihen. »Mach mit mir, was du willst!« ist eine inzwischen nicht mehr so ganz geheime Lieblingsphantasie vieler Menschen. Aber wie setzt man diesen Wunschtraum in die Realität um, ohne dass es zu Verletzungen, Vertrauenskrisen oder Schuldgefühlen kommt? Und wie sieht die rein praktische Seite des Fesselns aus? In diesem Kapitel verrate ich es Ihnen.

Finger, Federn, erogene Zonen: Lust auf erotisches Kitzeln

Eine weitere, bislang oft vernachlässigte Weise, durch sinnliche Berührungen den eigenen Körper intensiv zu erfahren, ist das erotische Kitzeln. Es ist zugleich so kindlich unschuldig, dass es auch in der Öffentlichkeit durchgeführt werden kann, und doch so machtvoll, dass es einen starken seelischen Kontrollverlust erlaubt. Die schönsten Möglichkeiten mit unterschiedlichen Materialien und Techniken erkläre ich hier.

»Wann du kommst, bestimme ich!« – Orgasmuskontrolle als besonderer Kick

In der Erwartung liegt häufig die größte Lust. Diese Tatsache führte zu einer besonderen Variante des sexuellen Machtspiels, die in Deutschland noch keine eigene Bezeichnung hat, sich in den USA aber unter dem Begriff »teasing and denial« zu einem kleinen Trend entwickelt hat. Bei diesem »Scharfmachen-und-Zappelnlassen« wird das Begehren eines Partners immer wieder neu entfacht und aufgestachelt, die letztliche erotische Erfüllung für ihn aber immer wieder aufgeschoben, woraufhin seine Geilheit immer weiter anschwillt. Hierzu existiert mittlerweile auf zahlreichen Websites eine ganze Palette psychologischer Tricks und ausgefeilter Spiele. Die Betreffenden berichten regelmäßig darüber, dass ihre Orgasmen aufgrund der neuen Spielregeln viel intensiver geworden sind.

Die Hinterpforte des Begehrens – Analsex für Einsteiger

Lange Zeit war Analsex etwas, was nur homosexuellen Paaren zugeordnet wurde. Auch wenn es als Partythema immer noch zu wünschen übrig lässt, haben sich in den letzten Jahren doch immer mehr Heterosexuelle dieser Spielart geöffnet. Viele andere wissen jedoch noch gar nicht, was sie verpassen, und worauf es bei solchen Praktiken eigentlich ankommt. Mit diesem Kapitel weihe ich Sie in das notwendige Wissen ein.

Sex an ungewöhnlichen Orten – Außerhalb des Bettes fängt die Lust erst an

Erotische Spiele müssen nicht auf das eigene Bett beschränkt sein, nicht einmal auf die eigene Wohnung. Tatsächlich ist der Tatort eigentlich nur durch die eigene Phantasie und die eigene Abenteuerlust beschränkt. Manche Paare empfinden es als angenehm prickelnd, ihre erotischen Eskapaden halb öffentlich auszuleben, und genießen dabei die Gefahr des Erwischt-Werdens als besonderen Kitzel. Aber mit welchen Tücken muss man rechnen, welche Peinlichkeiten kann man vermeiden? Antworten gebe ich hier.

Bildnisse für die Ewigkeit: erotische Fotografien und Filme

Gut gemachte Erotika haben schon lange nichts mehr mit einer schmuddeligen Ersatzbefriedigung für einsame Voyeure zu tun. Stattdessen macht gerade das gemeinsame Anschauen vielen Paaren Laune und lässt sie auf den einen oder anderen vergnüglichen Einfall kommen. Erotisches Fotografieren und Filmen schließlich kann beim Durchführen ebenso sinnlich sein wie beim Betrachten. Was muss man wissen, um das erotische Gesamtkunstwerk, um das man sich bemüht, auch für spätere Tage festzuhalten?

Aber mit diesem Buch hört Ihr Zugang zu neuen Facetten der Erotik keineswegs auf. Zum Ende eines jeden einzelnen Kapitels habe ich nämlich eine ausführliche Liste mit Quellenangaben und Info-Tipps angefügt, statt nur eine allgemeine Literaturliste in den Anhang zu stellen. Auf diese Weise können Sie, wenn Sie ein Thema ganz besonders interessiert, schnell vertiefendes Material dazu finden und sich noch umfassender informieren.

Das gibt mir die Gelegenheit zu einer kurzen Anmerkung in eigener Sache: Nein, ich habe nicht sämtliche doch sehr unterschiedlichen Dinge, die ich in diesem Buch vorstelle, intensiv selbst ausprobiert. Vieles von dem, was ich hier präsentiere, beruht vor allem auf ausführlicher Literaturrecherche, dem Sichten von Websites und Internetforen, Interviews mit Experten, Erlebnisberichten von Fremden und Bekannten sowie einer Prise Allgemeinwissen und gesundem Menschenverstand. Eigene Erlebnisse machen hierbei nur einen kleinen Anteil aus. Wäre es anders, dann wäre ich einen Großteil meines Arbeitstages nur noch mit Ficken beschäftigt – vielleicht mit kurzen Unterbrechungen, um mir zwischendurch Notizen zu machen. Ich erwähne das, weil in letzter Zeit so einige Frauen, mit denen ich mich privat treffe, Erwartungen an mich stellen, die kein Mann erfüllen kann. Ich bin kein Sex-Gott, sondern lediglich ein Journalist und Autor, der interessierten Paaren ein paar Kniffe verraten möchte, wie sie intime Begegnungen noch angenehmer und lustvoller gestalten und Enttäuschungen vermeiden können. Dabei wünsche ich Ihnen ganz viel Spaß und Erfolg!

Arne Hoffmann

Verlockung vor dem Vorspiel – der heißeste Strip aller Zeiten

55 Prozent aller Männer wünschen sich, von ihrer Partnerin mit einem kleinen Striptease überrascht zu werden. Das ergab vor ein paar Jahren eine Umfrage für einen Liebes-Report des Cora-Verlages – ein Ergebnis, das niemanden überraschen sollte. Denn ein erotischer Striptease ist viel mehr, als einfach nur die Klamotten auszuziehen, bis man endlich nackt dasteht. Er ist vor allem eine Inszenierung von Weiblichkeit, das Spiel mit erotischer Macht sowie die häufig vernachlässigte Kunst, Spannung und Begehren langsam zu schüren: die ultimative Verführung. Wenn entsprechendes Geschick und Leidenschaft vorhanden sind, funktioniert ein solcher Strip oft ganz von selbst. Aber so ein Auftritt kann um so wirkungsvoller sein, wenn Sie all die Tricks und Techniken kennen, mit denen er zu einem atemberaubenden Erlebnis wird.

Wie immer bei den Vorschlägen, die ich in diesem Buch mache, liegt es natürlich an Ihnen herauszufinden, mit welchen davon Sie etwas anfangen können. Wenn Sie zu schüchtern oder zu introvertiert sind, um vor Ihrem Partner einen heißen Strip hinzulegen, sollten Sie sich nicht dazu zwingen, nur weil Sie glauben, so etwas hinbekommen zu müssen, um als eine begehrenswerte Frau zu gelten. Auch wenn Sie glauben, dass Sie sich bei solch einem Auftritt billig oder verludert vorkommen, sollten Sie es besser bleiben lassen. Sicherlich kann man ab und zu auch mal seinem Partner einfach nur einen Wunsch erfüllen, und häufig kommt der Appetit auch erst beim Essen. Ein bisschen nervöses Lampenfieber gehört zu solchen Auftritten, erst recht beim ersten Mal, immer dazu. Aber im allgemeinen sollte man im Bereich der Sexualität nichts tun, was einem widerstrebt – also nichts, bei dem man sich unwohl fühlt oder wozu man sich zwingen müsste. Es sollte einfach beiden Beteiligten Spaß machen! Sie wären als Stripperin vermutlich auch nicht sehr überzeugend, geschweige denn erregend, wenn Sie sich dabei im Innersten schäbig vorkämen. Da man aber eine Sache nicht von Anfang an ablehnen sollte, ohne sich zumindest damit beschäftigt zu haben, möchten Sie vielleicht wenigstens einmal überprüfen, welche Gedanken und Gefühle Sie bei der Vorstellung entwickeln, als Private Dancer aufzutreten. Bei der Lektüre dieses Kapitels haben Sie ausreichend Gelegenheit, sich das einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Sie werden dabei auch feststellen, dass es eine große Bandbreite beim Strippen gibt, je nachdem, ob man sich »nur« verführerisch aus seiner Kleidung winden oder obszöne Spielchen wie »Die Muschi füttern« ausprobieren möchte.

Noch eine Sache, bevor die Show beginnt: Ich bin ja nun nicht gerade bekannt dafür, in meinen Büchern Männer zu diskriminieren. Mein Credo lautet: Was immer eine Frau kann, kann ein Mann schon lange. Insofern hätte ich auch ein paar Strip-Tipps für Männer zusammenstellen können. (Ganz oben auf der Liste: »Behalten Sie die Socken auf keinen Fall bis zum Schluss an.«) Trotzdem richtet sich dieses Kapitel ganz im Sinne des klassischen Striptease vor allem an weibliche Leser. Dem Erfolg der Chippendales und des Filmes »The Full Monty« unbenommen, zeigten sich die von mir vor der Niederschrift dieses Buches befragten Frauen eher amüsiert als angeregt durch die Vorstellung, dass ihr Partner sich vor ihnen tanzenderweise entblättert. Bei Ihnen ist das ganz anders? Dann kann ich Sie auf manche meiner Internettipps am Ende dieses Kapitels hinweisen. Außerdem könnten Sie sich einmal überlegen, wie Sie meine Ratschläge an die Damen mit etwas Phantasie auf einen männlichen Strip-Schüler übertragen können. Viele Hinweise sind auf beide Geschlechter anwendbar, bei anderen können Sie sich passende Analogien für Männer einfallen lassen. Letzten Endes müssen ja auch meine Leserinnen meine Tipps so zurechtschneidern, dass sie zu ihnen passen.

Okay, alles klar soweit? Dann können wir ja schon mal die roten Lämpchen aufdrehen …

Ihr erster Striptease – Wie bereiten Sie sich richtig vor?

Die Ratschläge in diesem Absatz treffen in der Regel auch auf Ihren zweiten oder dritten Striptease zu, aber bei der Premiere macht man sich doch besonders viele Gedanken. Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, über die Sie sich im Klaren sein sollten, noch bevor Sie überhaupt Ihre private Bühne betreten.

• Als erstes benötigen Sie einen Raum, der für Ihren Auftritt gut geeignet erscheint. Er sollte groß genug sein, damit er Ihnen eine ausreichende Tanzfläche bietet, und für Ihren Partner als Zuschauer auch noch ein Plätzchen bleibt. Außerdem sollten Sie dort stimmungsvolle Beleuchtung schaffen und eine CD abspielen können.

• Nun können Sie sich überlegen, wie Ihr Strip aussehen könnte. Wie ich schon sagte, kann ein Strip zwar auch ein Geschenk an Ihren Partner sein, aber je mehr Lust er Ihnen selbst bereitet, desto besser. Wieso geben Sie sich also nicht ein paar erotischen Tagträumen hin, bis Sie auf diese Weise eine erste ganz grobe Choreographie entworfen haben, die Ihnen zusagt?

• Dabei hilft es, wenn Sie sich eine bestimmte Rolle zulegen, in die Sie auf Ihrer privaten Bühne hineinschlüpfen können. Das machen viele Leute, die vor Publikum auftreten; weibliche Comedians beispielsweise haben zwischen dem dümmlichen Sexluder, der ständig leicht überforderten Mittdreißigerin und der schrillen dicken Dame ein recht breites Repertoire. Nicht anders geht es Ihnen als Stripperin. Klassische Rollenfiguren sind etwa die Domina, die schulmädchenhafte Lolita und die Femme Fatale. Wie vielfältige Möglichkeiten Sie haben, zeigt das Stripperinnen-Angebot der Hamburger »Erotic-Dance-Company«. Dazu gehören unter anderem die Polizistin, die Krankenschwester, die Pilotin, die Kellnerin, die Nonne, das Bunny, die Weihnachtsfrau, die Lieferantin, die Braut, das Cowgirl, der weibliche Rocker, das Army-Girl und die Sekretärin … Wenn Ihnen solche Verkleidungsspiele insbesondere für den Anfang zu dick aufgetragen erscheinen, können Sie zumindest einzelne Persönlichkeitszüge betonen, beispielsweise ein verführerisches Wesen oder die erfrischende Natürlichkeit des Mädchens von nebenan. Es gibt hier kein »richtig« oder »falsch«; manche Männer stehen eher auf den ruppigen, andere auf den extravagant-sinnlichen, wieder andere auf den koketten Stil. Worauf steht Ihr Partner?

• Entsprechend Ihrer Rolle können Sie jetzt Kleidung, Accessoires und Make-up auswählen; ebenso ein oder mehrere passende Musikstücke. Darauf komme ich weiter unten noch ausführlich zu sprechen.

• Wenn Sie das alles beisammen haben, sollten Sie das tun, was man Schülern und Studenten auch vor Referaten empfiehlt, nämlich Ihren Auftritt zunächst einmal für sich allein üben. Dabei kann Ihnen ein ausreichend großer Wandspiegel eine enorme Hilfe sein. Aber vielleicht üben Sie die ersten Bewegungen zunächst ohne Spiegel, damit Sie alles erst einmal in Ruhe ausprobieren zu können, ohne gleichzeitig ständig zu überprüfen, ob es denn auch wirklich gut aussieht. Folgen Sie anfangs ganz Ihrem Gefühl – andernfalls könnten Sie schnell unsicher und befangen werden, wo stattdessen Selbstsicherheit wichtig wäre. Erst nachdem Sie ein kleines Repertoire entwickelt haben, bei dem Sie sich gut fühlen, sollten Sie in der Feinarbeit die Optik kontrollieren. Arbeiten Sie auf diese Weise heraus, wann genau Sie in Übereinstimmung mit der Musik welches Kleidungsstück ablegen möchten. Es empfiehlt sich, den Einstieg möglichst leicht zu wählen, also z. B. erst einmal barfuß statt gleich in Stöckelschuhen lostanzen zu wollen.

• Allerdings sehen Sie sich in einem Spiegel immer seitenverkehrt und nicht so, wie Sie sich wirklich bewegen. Und um überprüfen zu können, wie Sie wirken, müssen Sie noch dazu ständig Blickkontakt halten, was den Eindruck auch ein wenig verfälscht. Perfektionistinnen lassen sich deshalb nach den ersten Übungsstunden von einer guten Freundin filmen, um ihren Auftritt in Ruhe zu begutachten, bevor sie einen Zuschauer damit konfrontieren. Das ist allerdings für private Zwecke schon ein bisschen sehr aufwendig und empfiehlt sich wohl nur, falls Sie z. B. gerne auf Partys auftreten möchten.

• Es kann Ihnen ebenfalls helfen, wenn Sie sich eine DVD oder ein Video von professionellen Stripperinnen besorgen und sich anschauen, wie diese Ladys ihren Auftritt gestalten. Wie bewegen sie sich? Welche Mittel setzen sie ein, um ihre Zuschauer in Stimmung zu bringen? Falls Sie keine entsprechenden Aufnahmen finden oder Ihnen ein Besuch des nächsten Erotik-Shops zu umständlich ist, können Sie sich auch an Kinofilmen orientieren, in denen entsprechende Darbietungen zu sehen sind, beispielsweise »Striptease« mit Demi More, »Showgirls« mit Elizabeth Berkley oder »Coyote Ugly«. Auch viele Musikvideos zeigen inzwischen entsprechende Szenen.

• Die Striptease-Trainerin Sheila Kelly rät in ihrem Buch »The S-Factor« folgendes: »Schnappen Sie sich drei oder vier Mode- oder Unterhaltungs-Zeitschriften, blättern Sie sie durch und reißen Sie Bilder heraus, die Sie als besonders sexy oder erotisch ansprechen: halb bekleidete Frauen, Frauen in provozierenden Posen, Frauen, die sich selbst sinnlich berühren, Frauen, die verführerisch bekleidet, beleuchtet oder zurechtgemacht sind. Wählen Sie die drei Bilder aus, die Ihnen am besten gefallen. Heften Sie sie an die Wand vor sich und studieren Sie sie sorgfältig. Spiegeln Sie jedes Bild für zehn Minuten – sein Thema, das damit ausgedrückte Gefühl, seine Einstellung. Verwandeln Sie Ihren Körper mit Bewegungen und Haltungen von einem Bild zum anderen. Wiederholen Sie diese Prozedur dreimal oder bis Ihr Körpergedächtnis übernimmt und Sie die Bilder nicht mehr zu betrachten brauchen.«

• Überlegen Sie sich jetzt, wie Sie den Raum aufbauen möchten, in dem Ihr Striptease stattfinden soll. Richten Sie sich nach der Maxime Ronald Reagans, dem zufolge es am wichtigsten sei, nicht über die Möbel zu stolpern (er sagte das über seinen früheren Job als Schauspieler, nicht als Präsident), und räumen Sie alles von der Tanzfläche, was Ihnen irgendwie im Weg stehen könnte. Das einzige Möbelstück, das Sie vielleicht für Ihren Auftritt benötigen, ist ein möglichst elegant wirkender Stuhl, beispielsweise damit Sie darauf mit gespreizten Beinen herumturnen, ihn an sich heranziehen oder ihn schwungvoll beiseite schleudern können. Auch Ihr Partner sollte einen Stuhl als Zuschauer erhalten: einen Stuhl deshalb, weil er darauf erstens etwas angespannter sitzt als hingelümmelt in einem Sessel oder Sofa, und zweitens, weil Sie dabei wesentlich besser um ihn herumtanzen können, wenn Sie das möchten.

• Eine weitere Standardtechnik von Auftrittskünstlern aller Couleur: Verschaffen Sie sich ein Gespür für diesen Raum, beispielsweise indem Sie sich mit geschlossenen Augen darin bewegen. Wo befindet sich die Mitte? Wie weit können Sie problemlos zur Seite schreiten? Wie groß ist die Entfernung zu Ihrem Zuschauer? Welches Gefühl haben Sie bei Ihren Bewegungen (Macht, Beengtheit etc.)?

• An dem Abend Ihres Auftrittes richten Sie den Raum endgültig her, bevor Ihr Partner nach Hause kommt. Dazu kann zunächst einmal die passende Beleuchtung gehören: Kerzen oder Rotlicht, gedämpft durch einen Dimmer, durch ein über die Lampe geworfenes Tuch oder indem der Lichtstrahl gegen die Wand statt in den Raum gerichtet wird. Auch ähnliche Farbtöne wie Rot sind für die menschliche Haut sehr schmeichelhaft: An der Spitze liegt angeblich Rosa, gefolgt von Orange und Purpur. Sie können sich beim Tanzen von der Seite bestrahlen lassen, damit der Lichtschein Ihre Kurven betont und aufregende Schatten wirft wie im Film Noir. Aber vielleicht möchten Sie die Lampe auch hinter sich aufstellen, so dass Sie beim Tanzen Ihren Partner betrachten können, er jedoch nur Ihre Silhouette sieht.

• Des weiteren sollte sich die richtige CD im Gerät befinden, und die Möbelstücke sollten passend zueinander stehen. Stolperfallen wie Teppiche oder Kabel haben Sie beseitigt. Wenn sie zu der von Ihnen geplanten Nummer passen, haben Sie möglicherweise Duftlampen verteilt sowie andere Extras zurechtgelegt, die zur Stimmung beitragen können. Auch eine bereitgestellte Flasche Sekt ist nicht unbedingt verkehrt. Ähnlich wie bei SM-Rollenspielen (siehe nächstes Kapitel) kann eine Atmosphäre, die sich möglichst stark vom Alltag unterscheidet, Ihnen dabei helfen, die anfängliche Schüchternheit bei Ihrem Auftritt als Stripperin zu überwinden. Das Ganze erhält so mehr das Flair des Außergewöhnlichen.

• Natürlich sollte der Raum auch ausreichend aufgeheizt sein, damit Sie nicht frieren, wenn Sie Ihre Kleidung abgelegt haben – andererseits jedoch nicht so warm, dass Sie beim Tanzen ins Schwitzen geraten.

• Stellen Sie nach der Ankunft Ihres Partners Türklingel und Telefon ab. Sie möchten bestimmt nicht von dem Anruf irgendeiner obskuren Lotteriegesellschaft aus dem Konzept gebracht werden, wenn Sie gerade dabei sind, Ihre Bluse von den Schultern gleiten zu lassen.

• Wie Sie Ihren nichtsahnenden Partner am besten auf Ihren Auftritt vorbereiten, verrät der Striptease-Choreograph Simon Vincent: »Wenn er sich wundert, was los ist, tue unschuldig, ermahne ihn zu Geduld. Iss mit ihm, rede, erzeuge eine relaxte Stimmung. Gleichzeitig hebt das jedoch die Spannung, was auf ihn zukommen mag. Er wird Sex erwarten, sich aber fragen, was genau du vorhast. Nachdem ihr gegessen habt, sage ihm, du hättest da an was gearbeitet und hättest gerne seine Meinung dazu.« Und dann geht es los.

Beim Striptease erlebt man, wie verschieden und wie schön unsere Körper sind. Man muss nicht groß und superschlank sein. Jede Frau hat eine andere Figur. (…) Man kann dem Publikum nichts vorspielen. Man zeigt sich so, wie man wirklich ist, und dazu gehört wirklich Courage. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man Frauen jahrtausendelang eingebläut hat, dass ihre Körper unvollkommen oder sündig oder sonst was wären. Und beim Strippen zeigt man: »Ich bin nicht unvollkommen oder sündig. Ich bin ich. Ich bin schön.« (…) Ich hatte gedacht, dass es einen verunsichern müsste, nackt vor einem Publikum zu stehen, aber das stimmt nicht. Kraft und Stärke gehen von einem selbst aus. (…) Die meisten Leute denken bei Strippen nur an Hüftschwünge und Beckenkreisen, aber es ist eine sehr subtile Kunst. Das Besondere kann ein bestimmter Blick sein, ein Blick oder die Art, wie du deine Schulter bewegst. (…) Du fragst dich: Wer bin ich? Was bin ich für eine Frau? Und das, was dich ausmacht, bringst du rüber, in einer Bewegung, einer Geste. (…) Publikum und Darstellerin kommunizieren miteinander. Erotik hat auch mit Freigebigkeit, mit Geben und Nehmen, mit Austausch und nicht nur mit Starren und Angestarrtwerden zu tun. Und das kann so schön sein wie ein Orgasmus.

Nickie Roberts, Stripteasetänzerin im Londoner Stadtteil Soho, 1996

(Quelle siehe Kapitelende)

»Was soll ich bloß ausziehen?« – Die richtige Kleidung

Jemand, der vom Striptease noch überhaupt keine Ahnung hat, könnte auf den Einfall kommen, es sei ja völlig wurscht, was man ausziehe, zum Schluss sei man sowieso nackt. Natürlich ist das ein Irrtum: Es gibt wohl nichts Besseres als einen gelungenen Striptease, um die alte buddhistische Weisheit zu illustrieren, dass der Weg das Ziel sein sollte. Sich so erotisch zu entblättern wie möglich kann durch die Wahl der richtigen Kleidung und des passenden Zubehörs wunderbar unterstützt werden.

• Sie ahnen es vermutlich schon: Welche Kleidung Sie zu Beginn eines Striptease tragen, hängt in erster Linie damit zusammen, welche Rolle Sie für sich gewählt haben. Der mondäne Vamp erscheint in Abendgarderobe und mit Handschuhen, die Domina in Lack und Leder, die Lolita mit Bluse und kurzem Röckchen, und die Krankenschwester in der entsprechenden Berufskleidung. Mein persönlicher Favorit ist übrigens immer noch die Lady im schnieken Herren-Business-Anzug, vielleicht noch getoppt von einer Krawatte oder einem Hut. Wenn Sie von Natur aus eigentlich ein sehr weiblicher Typ sind – oder wenn Sie unter dem Anzug besonders »weiblich« wirkende Unterwäsche, etwa rote Spitzendessous, tragen –, dann kommt dieser Kontrast besonders scharf. Aber das ist eine reine Geschmacksfrage, und Ihr Partner kann ganz andere Vorlieben haben.

• Wenn Ihnen dieses Rollen-Spielen zu viel Aufwand oder zu faschingsmäßig ist und Sie lieber ganz Sie selbst sein möchten, sollten Sie einfach Kleidung wählen, in der Sie sich wohlfühlen und sexy vorkommen. Sie sollte ein wenig Haut zeigen, aber noch nicht zu viel: Hier käme beispielsweise ein nabelfreies Top in Frage. Und natürlich sollten Sie diese Kleidung langsam und aufreizend ablegen können – an einer Knopf für Knopf zu öffnenden Bluse haben Sie in dieser Hinsicht mehr Spaß als mit einem Strickpulli. Das gilt selbst für Ökos.

• Andererseits kann es eine gute Idee sein, mehrere Schichten von Kleidung übereinander zu tragen, denn um so länger dauert der Strip. Natürlich sollten Sie nicht so vermummt sein, als würden Sie zu einer Polarexpedition aufbrechen – Ihr Outfit soll weder unfreiwillig komisch wirken, noch Ihre Beweglichkeit beeinträchtigen. Aber mehrere Lagen immer knapperer Unterwäsche wären ein pfiffiger Einfall.

• Vermeiden Sie allerdings, insbesondere für Ihren ersten Striptease, jedes Kleidungsstück, das Sie nicht nötigenfalls selbst mit geschlossenen Augen und leicht angeschickert mit einiger Eleganz loswerden können. Sie werden bei Ihrer Premiere vermutlich ein wenig aufgeregt sein, abgelenkt, weil Sie sich gleichzeitig zum Entkleiden harmonisch zur Musik bewegen möchten. Wenn Sie plötzlich damit anfangen müssen, mit langen Fingernägeln winzige Haken oder Ösen (beispielsweise bei einer Korsage) aufzudröseln, sähe das vermutlich eher Mitleid erweckend als erotisch aus.

• Sie haben die völlige Herrschaft über die Auswahl Ihrer Garderobe. Das bedeutet, Sie können dadurch Wirkung erzeugen, dass die von Ihnen gewählte Kleidung die attraktivsten Zonen Ihres Körpers betont und den Blick von jenen Stellen ablenkt, mit denen Sie weniger zufrieden sind. Wenn Sie z. B. Ihre langen, wohlgeformten Beine in Szene setzen möchten, dann können Sie Strapse verwenden und die Strümpfe aufreizend langsam Ihre Schenkel herabrollen, Sie können Fischnetzstrümpfe oder Strümpfe mit einer rückwärtigen Naht auswählen, die Ihre Beine noch länger erscheinen lassen, oder entsprechend günstige, hochhackige Schuhe, die denselben Effekt erzielen. Sheila Kelly erklärt genauer, wie man die Vorzüge und Nachteile seines Körpers durch Kleidung ausgleichen kann. Wenn Sie z. B. sehr lange Arme haben, können Sie diese mit dreiviertellangen Ärmeln oder mit Stulpenhandschuhen betonen; sehr kurze Arme hingegen wirken durch ein Hemd mit Schulterträgern länger. Ein ansprechender Pfirsichhintern kann durch Tanga, G-String oder knappe, eng sitzende Shorts hervorgehoben werden, einen zu fetten Hintern verdeckt ein längerer, fließender Rock. Eine Wespentaille wirkt noch schöner durch ein entsprechendes Korsett, ein Schwanenhals durch Schmuck und hochgestecktes Haar. Kurz gesagt ist es immer derselbe Trick: Die positiven Körpermerkmale werden herausgestellt, die negativen verdeckt. Auch Accessoires können Ihnen dabei helfen, die Augen Ihres Partners dorthin zu führen, wo Sie sie haben möchten – mehr dazu weiter unten.

• Ihr Striptease sollte von Minute zu Minute erregender werden. Das bedeutet, dass Sie zum Schluss begehrenswerter aussehen sollten als am Anfang. Wenn Sie ohnehin einen Traumkörper haben, brauchen Sie sich natürlich nur vollständig zu entblättern. Aber das Ende eines Striptease muss nicht unbedingt bedeuten, dass Sie im Evaskostüm dastehen. Sie können sich auch ein besonders hübsches Set an Dessous wählen, das Ihr Partner entweder besonders an Ihnen schätzt oder das er noch nie an Ihnen gesehen hat. Dann können Sie das Ende Ihres Strips nahtlos in Liebesspiele übergehen lassen, bei denen Ihnen Ihr Partner auch den Rest der Kleidung vom Körper reißt.

• Was BHs angeht, rät Sheila Kelly zu einem BH, der eine Körbchengröße zu klein ist, bei Bedarf sogar zu gepolsterten Push-Up-Bras, und zu möglichst dünnen Trägern. Ihr Tipp: »Nehmen Sie sich ein paar Stunden Zeit, gehen Sie ins Einkaufszentrum und probieren Sie jeden BH an, der Sie auch nur im Entferntesten anspricht, einschließlich denen, die Sie unter normalen Umständen nie mit einbezogen hätten. Knappe, durchsichtige BHs, gepolsterte BHs, Push-up-BHs, vorne verschließbare BHs, BHs mit Schleifen. Schnappen Sie sich einen spitzenbesetzten, einen korsettartigen, einen ohne Träger. Versuchen Sie es mit unterschiedlichen Farben.«

• Apropos Farben – die sind wegen ihrer unterschiedlichen erotischen Wirkung natürlich nicht nur für den BH von Bedeutung, sondern für die Garderobe insgesamt. Dass Rot für feurige Leidenschaft und sexuelle Aggressivität steht und Schwarz für Eleganz, Stil und Macht, ist den meisten bekannt. Eine weniger bekannte Erkenntnis aus der neuesten Dessousforschung (ja, so was gibt es) ist aber, dass pfirsichfarbige Unterwäsche bei Männern ebenfalls sehr beliebt ist, weil eine Frau darin verletzlich wirkt und insofern starke Beschützerinstinkte weckt. Blau ist zwar eine Farbe, die ebenfalls dem erotischen Bereich zugeordnet wird (denken Sie an den blauen Engel, »Blue Velvet« oder die Blue Movies), aber sie wird in Nachtclubs vor allem von Sängerinnen getragen und nicht von Stripperinnen, weil sie in der Farbpsychologie eher für Kälte, Ruhe und Gemächlichkeit steht als für Temperament. Brauchbar sind davon abgesehen Edelmetallfarben wie Gold, Silber und Bronze, natürlich das klassische Weiß, außerdem Purpur. Ich kann mich an keinen Striptease mit einer Garderobe in Orange, Grün oder Gelb erinnern, aber vielleicht setzen Sie ja einen neuen Trend?

• Auch hier kann es sinnvoll sein, wenn Sie sich von einer Freundin in den unterschiedlichsten Dessous und den verschiedensten Haltungen fotografieren lassen, statt allein dem Spiegel zu vertrauen.

• Eine der zentralen Fragen beim Striptease befasst sich mit der Wahl der richtigen Schuhe. Zum einen natürlich, weil das generell eine zentrale Frage im Leben vieler Frauen darstellt, zum anderen, weil es hier gerade beim erotischen Auftritt Vor- und Nachteile sorgfältig gegeneinander abzuwägen gilt. Stöckelschuhe beispielsweise lassen ihre Trägerin häufig rattenscharf erscheinen, denn sie strecken optisch ihre Beine und zwingen sie praktisch dazu, den Hintern herauszuschieben und ins Hohlkreuz zu gehen, was sehr aufreizend aussieht. Aber bekommen Sie damit auf glattem Parkett auch problemlos Drehungen und Schrittwechsel hin, während Sie gleichzeitig lasziv Ihre Bluse von den Schultern streifen? Hilfloses Herumgestolper verdirbt den aufreizenden Effekt, und mittendrin umknicken sollten Sie erst recht nicht. Bei den Schuhen gilt also dasselbe wie bei den anderen Kleidungsstücken: Sie sollten sich vor allem darin wohlfühlen, denn nur dann strahlen Sie Lust aus statt Verkniffenheit, und Sie sollten Ihr selbstbewusstes Auftreten verstärken, statt es zu untergraben. Prinzipiell gibt es drei Lösungsmöglichkeiten des Dilemmas: 1. Sie finden einen günstigen Kompromiss, also etwa ein Paar mit hohem Absatz, in dem Sie sich trotzdem noch elegant und souverän bewegen können. 2. Sie verzichten bei Ihrem Strip auf Drehungen, schnelle Bewegungen und jede Form von Akrobatik, sondern arbeiten gezielt mit aufreizend langsamen Körperbewegungen, bei denen Sie Ihre Standfestigkeit nie verlieren. 3. Sie treten zunächst mit Stöckelschuhen auf, kicken sie dann aber ziemlich flott beiseite – auch um gleich danach die Strümpfe von Ihren Schenkeln rollen zu können.

Erotische Requisiten – Hilfsmittel für Ihren Auftritt

Außer der Kleidung können kleine Accessoires eine Hilfe darstellen, wenn Sie einen möglichst aufreizenden Strip hinlegen möchten. Sie können Ihnen auch helfen, mit Ihrer Nervosität zurechtzukommen, weil Sie jetzt etwas in der Hand haben, womit Sie spielen können. Der Nachteil ist, dass Sie jetzt nicht mehr beide Hände frei haben, beispielsweise um damit sinnlich über Ihren Körper zu streichen. Aber das ist nicht wirklich ein Problem, denn genauso wie Ihre Kleidungsstücke können Sie auch Ihre Accessoires jederzeit beiseite schleudern, sobald sie ihren Zweck erfüllt haben.

Typische Accessoires für eine Stripperin wären beispielsweise

• lange, elegante Abendhandschuhe, die Sie betont gemächlich abstreifen,

• eine Federboa oder ein Schal, den Sie über Ihre Haut oder über Ihren Partner gleiten lassen,

• ein Fächer oder ein Hut, womit Sie spielerisch-kokett Ihr Gesicht verdecken, so dass Sie frech dahinter hervorspähen können,

• eine lange Halskette,

• ein Strumpfband oder Hüftgürtel, in das/den Ihr Partner einen Geldschein stecken kann, um das Spiel so lebensecht wie möglich zu gestalten,

• alles, was als Zubehör zu einer von Ihnen angenommenen Rolle passt: also etwa eine Krawatte, wenn Sie im Geschäftsanzug eröffnen, oder eine Peitsche für die Domina in Ihnen,

• phallische, also starre, längliche Gegenstände. Dass Sie sich bei Ihrem ersten Strip vor Ihrem Partner nicht gleich mit einem Dildo befingern, ist anzunehmen, aber Sie können beispielsweise mit Ihren Fingern über den Hals einer Sektflasche streichen, als wäre es sein Schwanz. Es kann sein, dass er die Bedeutung dieser Geste bewusst gar nicht gleich begreift, aber unterbewusst löst sie mit Sicherheit ihre Wirkung bei ihm aus.

Einen sehr netten Effekt können Sie auch hervorrufen, wenn Sie zum Schluss Ihres Strips splitterfasernackt sind bis auf ein einziges Kleidungsstück oder Accessoire: beispielsweise ein Schmuckstück wie Ihre Kette, Ihre Stöckelschuhe, eine Krawatte oder einen Hut.

Was Make-up angeht, empfehlen die Experten, die alte Regel von »weniger ist mehr« zu missachten und lieber ein bisschen dicker aufzutragen. Simon Vincent erklärt dazu: »Ein tiefroter Lippenstift unterstreicht die sexy Ausstrahlung ebenso wie dunkle, geheimnisvolle Augen und lange, möglicherweise sogar künstliche Wimpern. Auch die Nagellackfarbe kann auffällig sein, am besten ist ein Rot passend zum Lippenstift.« Tolle Effekte erzielt man mit einer schimmernden Körperlotion, deren Glanzpartikel auf der Haut verführerisch wirken.

»You Can Leave Your Hat On« – Bei welcher Musik entblättert sich’s am besten?

Bis jetzt haben Sie Ihre Bühne und den passenden Zuschauerraum entworfen und die geeignete Kleidung ausgewählt sowie Requisiten zurechtgelegt, die die Wirkung Ihres Auftritts noch unterstreichen. Was fehlt noch? Die passende Musik natürlich. Folgendes gilt es hier zu beachten:

• Falls Sie eine bestimmte Rolle gewählt haben, empfiehlt es sich, einen Song zu verwenden, der dazu passt. Als Domina beispielsweise steht Ihnen eine riesige Bandbreite zur Verfügung: von den schnellen Rhythmen der Sisters of Mercy (etwa »This Corrosion«) bis hin zu sehr langsamen, geradezu schwebenden Klängen aus den Bereichen Gothic und Dark Wave. Nico, die Sängerin von Velvet Underground, hat hier beispielsweise ein paar sehr schöne Lieder zu bieten; dasselbe gilt für Nick Cave (»Do You Love Me«), Christian Death (»Temples of Desire«) und etliche andere. Bryan Ferrys »Slave to Love« gilt als Klassiker, falls Sie lieber unterwürfig oder weiblich-hingebungsvoll wirken möchten. Auch bei anderen Rollen sollten Sie mit etwas Überlegen passende Musik finden. Ein weiterer Song, den ich für einen langsamen Strip sehr passend finde, ist »Glory Box« von Portishead.

• Suchen Sie sich aber nicht nur ein einziges Lied für Ihren Auftritt aus. In der Regel dauert so ein Song ja nur einige wenige Minuten, und da könnten Sie sich nicht lustvoll und allmählich entblättern, sondern müssten sich die Klamotten fast vom Körper reißen, um fertig zu sein, bevor die Musik aufhört. Drei Songs wären eine gute Wahl: einen zum Beginn Ihres Auftritts, bei dem die ersten Hüllen fallen, einen, bei dem Sie sich z. B. bis auf die Unterwäsche frei machen, und einen letzten für den Höhepunkt. Die Alternative wäre ein wirklich langes Stück; der oben erwähnte Song »This Corrosion« etwa bringt es auf knapp unter zehn Minuten. Falls Sie Songs von mehreren Alben auswählen, so dass allein eine Programmierung Ihres CD-Spielers auf die entsprechenden Songs nicht ausreicht – denken Sie daran: Das nötige Wechseln der CD kann Sie aus dem Takt bringen, aber, mit etwas Übung, auch sehr geschickt in den Strip mit eingebaut werden.

• Stellen Sie die von Ihnen gewählten Songs so zusammen, dass sie den Ablauf Ihres Strips effektvoll unterstreichen. Während es bei einem guten Film oder Roman wünschenswert ist, wenn sich das Tempo bis zum Schluss hin immer mehr steigert, empfiehlt es sich beim Strip oft, es umgekehrt zu machen. Sie können also beispielsweise mit einem schnellen oder wuchtvollen Stück eröffnen (meinetwegen Bonnie Tyler, nur um mal ein Beispiel zu nennen), um überhaupt erst einmal Ihre Präsenz auf der Bühne zu schaffen: »Schau her, hier stehe ich, und ich sehe scharf aus!« Das zweite und dritte Stück können dann, der Choreographie Ihres Auftritts entsprechend, immer sanfter und sinnlicher werden – wenn Ihnen Nico etc. zu extrem sind, finden Sie bestimmt erotisierende Stücke aus dem Bereich Soul oder Blues. Insbesondere zum Schluss geht es für Sie ja nicht mehr darum, wild zu tanzen, sondern Ihren Partner sinnlich zu verführen und durch langsames Aufreizen immer mehr zu erregen, bis Sie einander in den Armen landen. – So würde zumindest ein typischer Aufbau aussehen, den Sie aber ganz nach Ihrem eigenen Geschmack verändern können, wie es Ihnen am günstigsten erscheint. Falls Sie beispielsweise beim Proben feststellen, dass der zuerst ausgesuchte schnelle Song am Anfang Sie wahnsinnig macht, weil Sie immer viel zu sehr darauf achten müssen, die richtige Bewegung zur richtigen Zeit zu machen, wobei Sie sich ständig in Ihren Klamotten verheddern, wäre es eine gute Lösung, stattdessen durchgehend langsame Songs zu verwenden, bei denen Sie sich so viel Zeit lassen können, wie Sie benötigen. Ebenso gut können Sie auch auf die langsameren Songs verzichten, wenn Sie entsprechend fit sind, und nur schnelle Stücke mit treibenden Beats auswählen, bei denen Sie dann eben nicht zum Schluss auf Ihren Partner niedersinken, sondern ihn anspringen, worauf Sie beide übereinander herfallen. Erregung kann ja auch aus sehr schnellen Rhythmen gespeist werden.

• Einen wichtigen Hinweis zum Arrangement der Striptease-Begleitmusik gibt Mary Taylor in ihrem Ratgeber »Bedroom Games«. Sie erklärt: »Die Übergänge zwischen den Songs erfordern ein wenig Planung, darum müssen Sie genau wissen, zu welchem Moment Ihres Auftritts sie stattfinden. Wenn es zu einer kurzen Pause zwischen zwei Liedern kommt, sollten Sie sich in einer entspannten Position befinden, z. B. auf dem Schoß Ihres Partners sitzen, zwischen seinen Beinen knien oder ihm mit leichtem Körperkontakt gegenüberstehen. Diese Pause gibt Ihnen eine Gelegenheit, sich auf die folgenden Bewegungen einzustellen oder einige Requisiten hervorzuholen, die Sie vielleicht verwenden möchten.«

• Vielleicht suchen Sie sich Titel in einer Sprache aus, die weder Sie noch Ihr Partner beherrschen? Wenn z. B. jeder von Ihnen nur ein paar wenige Wörter Französisch versteht, haben Sie bei entsprechenden Chansons den Vorteil, dass nur die Musik wirkt und es keinen Menschen stört, wenn der Text in Wirklichkeit vom nächsten Atomkrieg handelt. Bei fremdsprachigen Liedern, vor allem wenn sie entsprechend lasziv ins Mikro gehaucht werden, kann jeder Zuhörer viel mehr an Erotik hinein phantasieren, als eigentlich in ihnen steckt.

• Insbesondere sollten die gewählten Songs in der Lage sein, Sie selbst in die entsprechende Stimmung zu bringen. Je mehr Sie sich von Sinnlichkeit aufgeladen fühlen, desto mehr davon können Sie bei Ihrem Auftreten auch ausstrahlen und schließlich Ihren Partner damit anstecken. Versuchen Sie am besten bei jeder Ihrer Bewegungen so zu wirken, als ob Sie die in Ihnen lodernde Geilheit nur mit Mühe zügeln könnten.

• Es kann günstig sein, die Musik etwas lauter aufzudrehen (sofern Sie dann nicht mit dem Besuch Ihrer Nachbarn rechnen müssen): Das gilt insbesondere, wenn Sie mit Stöckelschuhen auf Parkettboden auftreten möchten. Dann nämlich hört man das Knallen eines jeden Schritts, und das kann Sie ziemlich schnell rausbringen.

Die Grundregeln der Verführung – Tipps und Ideen für einen aufreizenden Strip

Jetzt, nachdem die Atmosphäre endgültig stimmt, von der Beleuchtung bis zur Hintergrundsmusik, geht es endlich zur Sache.

• Besonders aufreizend ist es, wenn Sie so dicht vor Ihrem Partner strippen, dass er Sie gerade nicht mehr mit ausgestrecktem Arm berühren kann. Dann hat er einen guten Blick auf all die Leckereien, Sie können leicht mit ihm in Augenkontakt treten und ihn vielleicht mit einer Ihrer Requisiten streifen, aber Ihr Körper bleibt für ihn zunächst einmal unerreichbar, und Sie haben alles voll unter Kontrolle. Sollten Sie ihm zu nahe kommen, so dass er begierig-frech nach Ihnen greift, nehmen Sie sanft, aber bestimmt seine Hände und legen Sie sie ihm wieder auf seine Schenkel.

• Was Ihre innere Einstellung beim Strippen angeht, kann ich Sie nur darauf hinweisen, wie erfolgreich Selbstsuggestion immer wieder ist. Treten Sie so auf, als seien Sie der umwerfendste Erotik-Star der westlichen Welt, und übernehmen Sie diesen Gedanken innerlich für sich, als ob er wahr wäre. Versuchen Sie, an die atemberaubende Macht Ihrer Ausstrahlung wirklich zu glauben, und diese Ausstrahlung wird sich entwickeln und auf Ihren Partner überspringen.

• Die empfohlene Grundstellung beim Striptease ist eigentlich immer dieselbe: Gehen Sie ins Hohlkreuz und ziehen Sie Ihre Schultern zurück. Das führt automatisch dazu, dass Sie Brüste und Hintern herausstrecken. Sie können dabei gerne übertreiben, denn ein beeindruckender Auftritt ist ja gerade der Sinn eines Strips. Bewegen Sie Ihren ganzen Körper aus den Hüften heraus, die Sie völlig entspannt haben. Wenn Sie dazu noch selbstbewusst den Kopf erheben, dürfte Ihrer sexuellen Ausstrahlung kaum zu widerstehen sein.

• Vielleicht beginnen Sie auf einer Stufe noch sehr niedriger Intensität, statt dass Sie sich gleich die Klamotten vom Körper reißen. Spielen Sie mit Ihrem Fächer oder Hut oder was immer sonst Sie als Requisite verwenden, rollen Sie langsam einen Handschuh Ihren Arm herab, oder lösen Sie Ihr hochgestecktes Haar, so dass es an Ihren Schultern herabflutet.

• Bauen Sie andere Gegenstände, Möbelstücke und Teile des Raumes in Ihren Strip ein. Sie können sich z. B. anfangs lasziv in den Türrahmen lehnen oder sich mit angewinkeltem Bein dagegen drücken, als würden Sie symbolisch Ihren Partner besteigen. Professionelle Stripperinnen verwenden dazu Metallsäulen auf ihrer Bühne, aber vermutlich haben Sie einen solchen Pfosten gerade nicht im Wohnzimmer stehen. Im Verlauf Ihres Auftritts können Sie sich auch gegen eine Wand lehnen und dann mit kreisenden Hüften langsam daran herunterrutschen. (Das sieht am erotischsten aus, wenn Sie dabei ins Hohlkreuz gehen, so dass nur Schultern und Hintern Kontakt mit der Wand haben.) Vielleicht lassen Sie auch Ihre Finger über die Lehne eines Stuhls oder anderen Möbelstücks gleiten. Auch diese Berührungen stehen stellvertretend für die Berührung Ihres Partners, der dadurch erregt werden soll.

• Berühren Sie sich selbst: den Nacken, das Gesicht, die Taille. Streichen Sie mit Ihren Händen über Ihren Körper, umfassen Sie seine unterschiedlichen Kurven, genießen Sie demonstrativ Ihre eigenen Liebkosungen. Zum einen symbolisieren Ihre Hände hier die Hände Ihres Partners, zum anderen zeigen Sie selbstbewusst, dass Sie sich auch selbstständig Lust verschaffen können. Und wer offenkundig Lust genießt, kann diese Lust auch in anderen wecken. Zeigen Sie Ihrem Partner, dass Sie über etwas verfügen, wonach er giert. Lächeln Sie genießerisch! Der Bonus bei solchen Spielen ist immer, dass wenn man ein Gefühl nur intensiv genug vorspielt, man es bald tatsächlich empfindet. Sie können also zu Beginn Ihres Strips weit eher nervös und unsicher als erregt sein, aber binnen weniger Minuten sind Sie trotzdem wirklich so geil, wie Sie tun.

• Ein Striptease ist ein Akt der Kommunikation. Stellen Sie sich vor, Sie wären stumm oder sprächen eine andere Sprache als Ihr Partner, und Sie müssten ihm allein durch die Bewegungen Ihres Körpers mitteilen, wie scharf Sie auf ihn sind und was Sie jetzt gerne mit ihm anstellen würden. Sprechen Sie nur mit Ihrem Körper, Ihrem Gesichtsausdruck und Ihren Augen. Sie können verführerisch schauen oder tadelnd – etwa wenn er Ihnen zu nahe kommt –, Sie können Ihrem Lover zublinzeln oder scheinbar schmollen. »Streichle ihn mit deinen Blicken, wirf ihm ein aufforderndes Zwinkern zu und weise ihn mit einem strengen Blick in die Schranken, wenn er versucht, dich anzufassen.«, heißt es in einem unter anderem auf der Website »Playground« veröffentlichten Stripkurs. Wichtig dabei ist, dass Sie auch die Signale wahrnehmen und zu verstehen wissen, die sich auf dem Gesicht Ihres Lovers abspielen. Ist er voll dabei? Was macht ihn am meisten scharf? Was lässt ihn eher kalt? Auch diese Kommunikation fließt in beide Richtungen.

• Schauen Sie Ihrem Partner in die Augen – insbesondere wenn Sie sich berühren. Die Nummer soll nicht zu irgendeiner autistischen Selbstbefriedigung ausarten. Ihm muss klar sein, dass Sie bei Ihren Berührungen an ihn und an seine Hände denken. Seine Augen werden Ihren Händen folgen, also strecken Sie sie dorthin, wohin Sie seine Blicke lenken möchten.

• Da er vermutlich sitzt und Sie stehen, sollten Sie darauf achten, nicht auf ihn im doppelten Wortsinn herabzusehen – es sei denn, Sie treten als dominante Lady auf. Um den Eindruck des Auf-ihn-Herabblickens zu vermeiden, können Sie einfach den Kopf ein gutes Stück nach vorne neigen und dann zu ihm »aufsehen«, obwohl Sie eigentlich vor ihm stehen. Diese Art zu schauen hat etwas sehr Verführerisches.

• Sie können allerdings auch von der Nähe urplötzlich zur Distanz wechseln, indem Sie etwa den Blick scheu niederschlagen, in eine andere Richtung blicken, Haarsträhnen vor Ihr Gesicht fallen lassen oder die Augen während Ihres Tanzes kurz schließen, um ganz in sich zu versinken. Haben Sie ihm eben noch signalisiert, dass er Sie haben kann, sind Sie auf einmal wieder weit entfernt, und versetzen ihn so in Unruhe und Erregung, stacheln ein wenig seinen Jagdtrieb an. Ein Appetit, der immer sofort gestillt wird, kann sich nie zu einem gierigen Hunger entwickeln.

• Der Blickkontakt kann auch ein netter Trick sein, um Ihren Partner in eine erotisch aufgeladene Zwickmühle zu treiben. Wenn Sie ihn beispielsweise bewusst fixieren, während Sie Ihre Bluse ausziehen, ist Ihr Liebster hin- und hergerissen, ob er Ihnen anständigerweise in die Augen schauen, oder ob er seine Blicke über Ihren Körper schweifen lassen soll. In ihm entsteht eine innere Spannung, und genau die wollen Sie ja erzeugen.

• Später können Sie ihm wieder Gelegenheit zum ungestörten Spannen geben, etwa indem Sie ihm Ihren hübschen Rücken zuwenden oder sich beim Ausziehen ein Kleidungsstück gaaanz langsam über den Kopf streifen.

• Dazu passend sollte Ihr Gesichtsausdruck auch dann entspannt, freundlich und verlockend sein, wenn Sie gerade etwas schwierigere Bewegungen ausführen. Ein gutes Beispiel sind hier die Assistentinnen von Zauberkünstlern, die oft unsichtbar für das Publikum in ziemlich verrenkten Haltungen verharren müssen, damit ein Trick funktioniert, dabei aber durchgehend ihr unbekümmertes Lächeln auf dem Gesicht haben. Idealerweise ergibt sich dieser Gesichtsausdruck bei Ihnen von selbst, weil Sie Ihren Auftritt gut geübt haben – und weil Ihnen das Ganze wirklich Spaß macht.

• Es hat keinen Sinn, dass Sie sich selbst verrückt machen und unerfüllbare Ansprüche an sich stellen. Im Gegensatz zu Zaubererassistentinnen haben Sie kein jahrelanges Training hinter sich. Es muss nicht immer jede Bewegung genau zum Takt der Musik bzw. der zuvor einstudierten Choreographie passen. Sie haben Ihren Partner vor sich sitzen und nicht die Jury von »Deutschland sucht den Superstar«. Es ist wichtiger, Ihre Gefühle und Ihre Sinnlichkeit auszudrücken, statt wie jemand zu wirken, der das alles schon seit ewigen Jahren professionell macht. Welche Choreographie Sie ursprünglich im Kopf hatten, weiß Ihr Partner sowieso nicht. Das können Sie sich zunutze machen: Wann immer Sie einen geplanten Bewegungsablauf vergessen, improvisieren Sie einfach, bis Sie wieder hineinkommen.

• Aus ähnlichen Gründen wie den eben genannten sollten Sie sich auch nicht selbst mit allzu schwierigen Herausforderungen quälen, die Sie statt zum Gefühlsausdruck zur Konzentration zwingen. Verzichten Sie also auf komplizierte Tanzschritte und stellen Sie, wie oben schon angemerkt, sicher, dass Sie sich jedes Kleidungsstücks problemlos und wie im Halbschlaf entledigen können. Entspannen Sie sich und sehen Sie Ihren Striptease weniger als Show, denn als Akt der Intimität mit Ihrem Liebsten.

• Die Entspannung wird dazu führen, dass Sie sich genussvoll Zeit lassen, statt den Eindruck zu erwecken, hektisch eine Nummer abzuspulen. Wenn Sie zu hurtig vorgehen, signalisieren Sie Ihrem Partner damit nur, dass Sie sich mit Ihrem Körper oder der Art Ihrer Darbietung unwohl fühlen, statt erotisierende Selbstsicherheit auszustrahlen. Und das genau ist der Trick: Schließlich heißt es nicht nur »Strip« (also: Ausziehen), sondern »Striptease«! Das Wort »tease« – und hier greife ich dem Kapitel zur erotischen Orgasmuskontrolle (»teasing and denial«) ein wenig vor – bedeutet ja soviel wie: jemanden scharf machen, aber nicht zum Zuge kommen lassen, sondern die erotische Erfüllung immer wieder aufschieben. Ein guter Striptease heißt also nicht etwa: Mantel aufklappen und weg damit, und Sekunden später folgt auch schon die Bluse, sondern vielmehr: Mantel aufklappen und wieder zu. Weitertanzen. Mantel aufklappen. Sich langsam herauswinden und ihn beiseite werfen. (Weit genug weg, dass er Ihnen später nicht zwischen die Füße geraten kann. Das sollten Sie übrigens auch bei anderen Kleidungsstücken tun – oder Sie lassen sie einfach zu Boden gleiten und fegen sie dann mit einer eleganten Fußbewegung beiseite.) Sich selbst berühren. Bluse öffnen. Weitertanzen. Heiße Blicke. Eine nackte Schulter aufblitzen lassen. Den Stoff wieder über die Schulter ziehen. Sich berühren und weitertanzen. Erst jetzt langsam und sich dabei ein wenig windend die Bluse abstreifen. Dieses Immer-wieder-Aufschieben können Sie noch auf vielerlei andere Weise machen, beispielsweise wenn Sie, nachdem Sie Ihren BH abgelegt haben, erst mal Ihre Brüste bedecken und mit dem Rücken zum Partner weitertanzen, oder indem Sie ihren Slip ablegen, aber darunter noch einen String tragen – und was immer Ihnen sonst noch einfällt. Wenn Sie es körpersprachlich geschickt anstellen, können Sie beim Strippen auf diese Weise sogar den Eindruck eines keuschen Mädchens erwecken – oder eines sehr verspielt-koketten.

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