Sherlock Holmes - Neue Fälle 43: Auf Ehre und Gewissen - James Crawford - E-Book

Sherlock Holmes - Neue Fälle 43: Auf Ehre und Gewissen E-Book

James Crawford

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  • Herausgeber: Blitz-Verlag
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2023
Beschreibung

Ein Attentat auf den Innenminister! Ein toter Architekt! Ein erhängter Bischof! Vier doppelt belegte Gräber! Holmes und Watson stehen vor einem gewaltigen Rätsel, das die Fähigkeiten des Meisterdetektivs bis an die Grenzen beansprucht. Die Exklusive Sammler-Ausgabe als Taschenbuch ist nur auf der Verlagsseite des Blitz-Verlages erhältlich!!!

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IN DIESER REIHE BISHER ERSCHIENEN

3001 – Sherlock Holmes und die Zeitmaschine von Ralph E. Vaughan3002 – Sherlock Holmes und die Moriarty-Lüge von J. J. Preyer3003 – Sherlock Holmes und die geheimnisvolle Wand von Ronald M. Hahn3004 – Sherlock Holmes und der Werwolf von Klaus-Peter Walter3005 – Sherlock Holmes und der Teufel von St. James von J. J. Preyer3006 – Dr. Watson von Michael Hardwick3007 – Sherlock Holmes und die Drachenlady von Klaus-Peter Walter (Hrsg.)3008 – Sherlock Holmes jagt Hieronymus Bosch von Martin Barkawitz3009 – Sherlock Holmes und sein schwierigster Fall von Gary Lovisi3010 – Sherlock Holmes und der Hund der Rache von Michael Hardwick3011 – Sherlock Holmes und die indische Kette von Michael Buttler3012 – Sherlock Holmes und der Fluch der Titanic von J. J. Preyer3013 – Sherlock Holmes und das Freimaurerkomplott von J. J. Preyer3014 – Sherlock Holmes im Auftrag der Krone von G. G. Grandt3015 – Sherlock Holmes und die Diamanten der Prinzessin von E. C. Watson3016 – Sherlock Holmes und die Geheimnisse von Blackwood Castle von E. C. Watson3017 – Sherlock Holmes und die Kaiserattentate von G. G. Grandt3018 – Sherlock Holmes und der Wiedergänger von William Meikle3019 – Sherlock Holmes und die Farben des Verbrechens von Rolf Krohn3020 – Sherlock Holmes und das Geheimnis von Rosie‘s Hall von Michael Buttler3021 – Sherlock Holmes und der stumme Klavierspieler von Klaus-Peter Walter3022 – Sherlock Holmes und die Geheimwaffe von Andreas Zwengel3023 – Sherlock Holmes und die Kombinationsmaschine von Klaus-Peter Walter (Hrsg.)3024 – Sherlock Holmes und der Sohn des Falschmünzers von Michael Buttler3025 – Sherlock Holmes und das Urumi-Schwert von Klaus-Peter Walter (Hrsg.)3026 – Sherlock Holmes und der gefallene Kamerad von Thomas Tippner3027 – Sherlock Holmes und der Bengalische Tiger von Michael Buttler3028 – Der Träumer von William Meikle3029 – Die Dolche der Kali von Marc Freund3030 – Das Rätsel des Diskos von Phaistos von Wolfgang Schüler3031 – Die Leiche des Meisterdetektivs von Andreas Zwengel3032 – Der Fall des Doktor Watson von Thomas Tippner3033 – Der Fluch der Mandragora von Ian Carrington3034 – Der stille Tod von Ian Carrington3035 – Ein Fall aus der Vergangenheit von Thomas Tippner3036 – Das Ungeheuer von Michael & Molly Hardwick3037 – Winnetous Geist von Ian Carrington3038 – Blutsbruder Sherlock Holmes von Ian Carrington3039 – Der verschwundene Seemann von Michael Buttler3040 – Der unheimliche Mönch von Thomas Tippner3041 – Die Bande der Maskenfrösche von Ian Carrington3042 – Auf falscher Fährte von James Crawford3043 – Auf Ehre und Gewissen von James Crawford3044 – Der Henkerkeller von Nils Noir3045 – Die toten Augen des Königshauses von Ian Carrington3046 – Der grauenhafte Gasthof von Ralph E. Vaughan

AUF EHRE UND GEWISSEN

BASIEREND AUF DEN CHARAKTEREN VON SIR ARTHUR CONAN DOYLE

SHERLOCK HOLMES - NEUE FÄLLE

BUCH 43

JAMES CRAWFORD

Dieses Buch gehört zu unseren exklusiven Sammler-Editionen

und ist nur unter www.BLITZ-Verlag.de versandkostenfrei erhältlich.

In unserem Shop ist dieser Roman auch als E-Book lieferbar.

Bei einer automatischen Belieferung gewähren wir Serien-Subskriptionsrabatt. Alle E-Books und Hörbücher sind zudem über alle bekannten Portale zu beziehen.

Copyright © 2023 BLITZ-Verlag  

Hurster Straße 2a,  51570 Windeck

Redaktion: Alfred Wallon

Titelbild: Mario Heyer

Umschlaggestaltung: Mario Heyer

Logo: Mark Freier

Satz: Torsten Kohlwey

Alle Rechte vorbehalten.

www.Blitz-Verlag.de

ISBN: 978-3-7579-5299-0

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INHALT

Die Mordkonferenz

Im Auftrag des Toten

Der gehenkte Bischof

Ruhe nicht sanft

Totentanz

Anmerkungen

Über den Autor

DIE MORDKONFERENZ

Das zurzeit leerstehende Stadthaus in Mayfair reihte sich ein in die zahlreichen Anwesen, die von vermögenden und bekannten Persönlichkeiten – neureich oder aus ererbter Linie – hier unterhalten wurden. Wenn die Besitzer auf dem Land waren, gab es in der Regel nicht einmal Hauspersonal, und wer sich auskannte, konnte unbemerkt ein und aus gehen. In diesem leeren Haus fand an einem Sonntagabend eine geheime Besprechung unter vier Personen statt. Das Thema, um das es ging, war kein üblicher Gesprächsstoff. Es ging um Erpressung und Mord. Die vier besprachen die Aufgabenverteilung, was allerdings schnell erledigt war. Die wilde Entschlossenheit in den Augen der vier hätte einem heimlichen Beobachter keinen Zweifel gelassen, dass sie fest entschlossen waren, ihren Plan um jeden Preis durchzuziehen.

Der Plan selbst war einfach, man wollte gewisse Unterlagen in die Hand bekommen und danach einige Personen endgültig ausschalten.

Zunächst jedoch begannen Ereignisse ganz anderer Art, die alle scheinbar für sich allein standen. Die Mordkonferenz setzte Dinge in Gang, die sich erst später auswirken sollten, aber es gab Zusammenhänge, die rund zehn Jahre zurücklagen. Die vier gingen auseinander.

Zwei Tage später wurde ein Attentat auf den Innenminister, Sir David Hume, unternommen.

* * *

Ich kehrte von einem Patientenbesuch zurück, stellte meine Tasche griffbereit an die Garderobe, um bei einem Notfall nicht erst lange suchen zu müssen, und legte meinen Mantel ab. Von oben hörte ich Stimmen und schaute Mrs. Hudson fragend an. Sie trug ein Tablett mit drei Gedecken für Tee und Gebäck.

„Ach, Doktor Watson, Sie sind zurück, ich hole rasch noch …“

„Wer ist denn oben bei Holmes?“, fragte ich.

„Zwei Herren, die mir ungeheuer bekannt vorkommen, aber ich weiß nicht – o doch, jetzt fällt es mir ein! Ich habe diese Gesichter in der Zeitung gesehen. Zwei Herren aus der Politik“, fügte sie hinzu und verschwand in der Küche, um ein weiteres Gedeck für mich zu holen.

Ich war allerdings nicht überzeugt, in dieser Gesprächsrunde wirklich willkommen zu sein. Regierungsbeamte bevorzugten die Verschwiegenheit, sie wollten sicher allein mit Holmes reden. Trotzdem ging ich die Treppe hinauf und öffnete ohne anzuklopfen die Tür – schließlich war das hier auch mein Zuhause.

Holmes sprang lächelnd aus seinem Sessel auf. „Watson, da sind Sie ja endlich, ich habe den Herren gesagt, dass wir warten sollten, bis Sie eintreffen. Dann müssen sie das Problem nicht zweimal darlegen. Ah, und da ist ja auch Mistress Hudson. Ich danke Ihnen sehr, den Rest machen wir selbst.“ Er ließ sie gar nicht zu Worte kommen, nahm ihr das Tablett aus den Händen und drängte sie kaum merklich in Richtung Tür.

Ich hingegen war etwas verwirrt. Warum legte Holmes Wert darauf, dass ich bei dem Bericht von Anfang an dabei war? Er fasste Aufträge und Probleme doch sonst auch immer für mich zusammen. Nun stellte er das Tablett auf den Tisch und machte mir ein Zeichen, aufzudecken, dann trat er an den rechts von ihm stehenden Mann heran.

„Ich nehme an, Watson, Sie haben die beiden Herren bereits erkannt?“

„Selbstverständlich. Mister James Curtis, persönlicher Sekretär und Pressesprecher des Innenministers, und Sir Patrick Wendell-Hume, außerordentlicher Berater für Fragen der Inneren Sicherheit, unterstehend dem Innenminister. Ich nehme deshalb an, es handelt sich um ein Problem der Inneren Sicherheit, aus dem Sie meinen Freund Holmes aufsuchen.“

„Klug gefolgert“, bemerkte Holmes, ohne den beiden Männern eine Chance zur Erwiderung zu geben. „Es handelt sich jedoch noch um einiges mehr, Watson. Normalerweise würde der Innenminister einen nachgeordneten Mitarbeiter oder Berater schicken. Dass gleich zwei hochrangige Vertraute hier sind, lässt darauf schließen, dass es sich um ein persönliches Anliegen oder ein das Königshaus betreffendes Problem handelt. Der Kreis der Eingeweihten ist überaus klein, und kein Mitarbeiter des Premierministers ist anwesend, also liegt die Vermutung nahe, dass es ein persönliches Problem mit Auswirkungen auf die Regierung sein muss. Auch da bleiben zwei Möglichkeiten: Entweder wird der Innenminister erpresst, oder man hat ihn ernsthaft bedroht.“

Die Gesichter der beiden Männer waren durchaus sehenswert, sie kannten die rasche und meist folgerichtige Art von Holmes’ Aussagen nicht, der aus Kleinigkeiten oder nicht vorhandenen Details seine Schlussfolgerungen zog.

Ich hatte lächelnd den Tee eingeschenkt, James Curtis schnappte nach Luft, Wendell-Hume hob die Tasse an die Lippen und verbrannte sich die Zunge.

„Wie – wie kommen Sie zu derartigen Aussagen, Mister Holmes? Niemand sonst weiß etwas von dem Vorfall …“

„Ich bitte Sie, Gentlemen, gerade habe ich Ihnen die Anhaltspunkte dargelegt. Aber nun schlage ich vor, dass Sie mir von Anfang an alles erzählen. Ich nehme an, dass Sie anschließend die Dienste meines Freundes Watson in Anspruch nehmen werden, da Sie ja ausdrücklich nach uns beiden gefragt hatten, als Sie eintrafen.“

„Aber Holmes, das war vielleicht nur reine Höflichkeit“, wandte ich ein.

„Watson, selbst ein eingeschränktes Denkvermögen wie das Ihre sollte erkennen, dass zwei derart wichtige Mitarbeiter aus dem Innenministerium kaum Zeit für überflüssige Höflichkeit haben. Also wird das Wissen und Können eines Arztes gebraucht – oder täusche ich mich?“

In seiner üblichen arroganten Art schaute Holmes auf die beiden Männer, denen die Verwunderung deutlich ins Gesicht geschrieben stand.

Wendell-Hume räusperte sich und trank einen winzigen Schluck Tee. „Ich finde Ihre leider zutreffenden Schlussfolgerungen überaus bemerkenswert, Sir, und ich muss sicher nicht extra betonen, dass diese Angelegenheit der absoluten Geheimhaltung unterliegt.“

Holmes lehnte sich in seinem Sessel zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir sind ganz Ohr, wie man in Volkes Mund so sagt.“

Curtis seufzte und begann zu berichten. „Heute Morgen gegen zehn Uhr betrat ein gewisser Randolph Harris das Büro unseres Innenministers. Er war angemeldet, der Minister sagte, er würde den Mann aus seinem Wahlkreis kennen. Mit ihm im Raum befand sich Gordon Prentiss, einer der Sekretäre. Als Harris direkt vor dem Schreibtisch stand, blickte der Minister auf und rief laut: Sie sind nicht Harris. Wie kommen Sie dazu … Der Besucher hatte blitzschnell eine Waffe gezogen und diese auf den Innenminister gerichtet. Mister Prentiss erkannte die Gefahr, stürzte sich auf unseren Chef und warf ihn zu Boden. Dabei bekam er selbst die Kugel ab, die für den Innenminister bestimmt war. Der Attentäter ließ einen Fluch hören und flüchtete in dem einsetzenden Durcheinander, denn Angestellte und Besucher waren durch den Schuss alarmiert worden. Der Mann verschwand spurlos. Mister Prentiss hatte …“ Curtis brach ab, die Sache ging ihm offenkundig sehr nahe.

Wendell-Hume übernahm. „Die Kugel hatte Gordon Prentiss in den Kopf getroffen, er muss sofort tot gewesen sein. Der Innenminister hat sich bei dem Sturz verletzt, neben einer Wunde an der Stirn, deren Blutung schwer zu stillen war, kommt eine Verletzung an der linken Schulter hinzu. Der Arm lässt sich kaum bewegen, die Schmerzen sind überaus stark und beeinträchtigen sogar das Atmen. Aber Sie werden verstehen, dass der Vorfall auf keinen Fall an die Öffentlichkeit gelangen darf. Deswegen …“

Holmes hob die Hand. „Gegen zehn? Nun, es ist fast zwei Uhr nachmittags. Warum sind Sie nicht gleich hergekommen?“

„Und wie wollen Sie die Sache geheim halten, wenn Mitarbeiter und Besucher anwesend waren und vermutlich sofort in das Büro gestürmt sind? Eine Wunde an der Stirn lässt sich nicht verbergen, genauso wenig wie ein Toter im Büro“, setzte ich sarkastisch hinzu.

Es war deutlich, dass ihnen die Fragen nicht behagten. Curtis schluckte und fuhr fort.

„Niemand hatte etwas Genaues gesehen, Sir, es gelang uns, den Eindruck zu erwecken, als hätte es sich um ein Eifersuchtsdrama zwischen Mister Prentiss und dem unbekannten Attentäter gehandelt. Der Innenminister war demnach gar nicht involviert. Um diesen Anschein aufrechtzuerhalten, empfing er einen Abgesandten einer indischen Lokalregierung und später Lord Butterfield aus dem Oberhaus, mit dem eine Gesetzesänderung besprochen wurde. Wir beide – Mister Wendell-Hume und ich – waren die ganze Zeit bei ihm, wir sind auch die Einzigen, die über den tatsächlichen Hergang informiert sind. Deswegen die Verzögerung.“

„Sie sind absolut sicher, dass alle die Eifersuchtsgeschichte glauben?“, fragte ich zweifelnd.

„Das spielt jetzt keine Rolle, Watson. Mich würde vielmehr interessieren, welches Motiv diesem Anschlag zu Grunde liegt. Der Attentäter muss sich recht gut im näheren Umfeld des Innenministers auskennen, um einen ihm bekannten Namen zu benutzen. Anschließend gab es zwei mehr oder weniger öffentliche Auftritte. Da der Mörder sein Ziel nicht erreicht hat, ist davon auszugehen, dass er es erneut versuchen wird. Welche Vorsichtsmaßnahmen haben Sie ergriffen?“

Die beiden schauten sich entsetzt an, die Antwort war klar. Offenbar hatten sie an diese Möglichkeit gar nicht gedacht.

„Werden Sie den Fall übernehmen, Mister Holmes?“, fragte Wendell-Hume. „Außer Ihnen dürfte niemand in der Lage sein, den Innenminister zu schützen und die mehr als peinliche Angelegenheit aufzuklären. Ihnen ist sicher klar, dass es zu einer Regierungskrise kommen könnte, sollte das Attentat bekannt werden. Der Minister steht bereits stark unter Druck.“

Er sagte wirklich peinlich. Nun, mir würden dazu einige andere Ausdrücke einfallen. Holmes hingegen rieb sich die Hände.

„Ich nehme an, Ihre Kutsche wartet unten? Es ist doch Platz für uns alle?“

* * *

Ein höchst unbefriedigender Besuch, gestand ich mir ein, und auch Holmes wirkte nicht gerade rundum aufgeklärt, ganz im Gegenteil.

Während ich im Büro des Innenministers seine Verletzung behandelte und den Totenschein für den armen Gordon Prentiss ausstellte, begann Holmes natürlich zahlreiche Fragen zu stellen. Bei der Schulterverletzung handelte es sich übrigens um ein ausgekugeltes Gelenk, hervorgerufen durch den Sturz und einen unglücklichen Aufprall. Nachdem ich das Gelenk eingerenkt hatte, waren die Atembeschwerden sofort verschwunden, und der Arm war beweglich. Einige Tage würde er noch Schmerzen haben und musste die linke Seite schonen, aber mit der Salbe, die ich dem Innenminister gab, und einem nicht sichtbaren Verband unter dem Hemd sollte niemand etwas davon bemerken.

„Haben Sie einen Verdacht, warum jemand Sie töten will?“ Eine Frage, die auch jeder Polizist stellen würde. Der Innenminister schüttelte energisch den Kopf.

„Politische Feinde oder gar Parteifreunde nehmen sicherlich oftmals zu unfairen Methoden Zuflucht, aber Mord gehört beileibe nicht dazu, es wäre – unbefriedigend“, erwiderte er.

„Dann könnte das Motiv im persönlichen Bereich zu suchen sein, Sir. Haben Sie eine Affäre – oder Ihre Frau, so dass der Nebenbuhler den Ehemann loswerden will?“

Das Gesicht des Mannes lief rot an. „Sir, Sie vergreifen sich entschieden im Ton. Weder ich noch meine Frau haben ein Verhältnis.“

Holmes zeigte sich von diesem Ausbruch wenig beeindruckt.

„Der Attentäter hat sich unter dem Namen Randolph Harris einen Termin erschlichen. Sie kennen Mister Harris persönlich?“

„Ja, er stammt aus meinem Wahlkreis und ist dort mit für die Einrichtung und den Unterhalt von Waisen-, Kranken- und Armenhäusern zuständig. Wir hatten gelegentlich Differenzen, kamen aber im Großen und Ganzen gut miteinander aus. Ein Besuch von Mister Harris war also nicht ungewöhnlich, auch wenn das bisher noch nicht vorgekommen ist, da wir meistens das Gespräch in meinem Büro zuhause geführt haben.“

„Demnach konnten Sie den Fremden augenblicklich als Betrüger erkennen“, stellte Holmes fest. „Könnte Mister Harris in seinem Namen jemanden beauftragt haben, den Mord durchzuführen? Stehen vielleicht Gesetzesvorhaben an, deren Auswirkungen ihn in seinen Rechten oder Möglichkeiten einschränken würden?“

„Selbst wenn es so wäre, würde Harris nie versuchen, jemanden umzubringen. Und nun haben Sie mir genug Fragen gestellt. Sie sind der Detektiv, finden Sie heraus, wer der Mörder ist und warum er mich töten will. Im Übrigen wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie Zwischenergebnisse an Commissioner Warner weitergeben, den ich bereits informiert habe.

---ENDE DER LESEPROBE---